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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen von
Medien und/oder Energie zu und von mehreren Laborarbeitsplätzen eines
Laborraumes.
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Um
Laborarbeitsplätze
mit Strom, Gas, Wasser, Druckluft und Vakuum usw. zu versorgen und
um Gas und Wasser oder dergleichen abzuführen, ist es bekannt, Medienzellen,
Mediensäulen
oder Medienampeln für
die Laborarbeitsplätze
vorzusehen. Die entsprechenden Zu- und Ableitungen werden aus dem
Boden, einer Wand, oder von oben zwischen der Decke und einer abhängten Decke
zu den Laborarbeitsplätzen
geführt.
Bei diesen Systemen gibt es eine Vielzahl von Schnittstellen zwischen
dem Laborbauer, der die Labormöbel
und die darin vorhandene Installation herstellt, und dem bauseitigen Installateur,
der die Installationen im Boden, einer Wand oder einer Decke ausführt. Das
Anschließen der
in den Möbeln
vorhandenen Installationen an die bauseitigen Installationen kann
von dem bauseitigen Installateur oder dem Laborbauer ausgeführt werden.
Aufgrund dieser Schnittstellen entstehen Fehlerquellen. Hinzu kommt,
dass die Verlegung von Leitungen im Boden, in einer Wand oder an
einer Rohdecke oder zwischen einer Rohdecke und einer abgehängten Decke
sehr aufwendig ist. Revisionen und nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen
erfordern einen hohen Arbeitsaufwand und sind nur mit hohen Kosten
möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die schnell aufgebaut und installiert
werden kann, die in einfacher Weise abgeändert und/oder umgerüstet werden
kann und die auch einfach wieder abgebaut werden kann, wenn der
Laborraum einer anderen Verwendung zugeführt werden soll. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst,
dass ein von einer Installationsstation ausgehendes, dicht unterhalb
der Decke des Laborraums anzuordnendes Tragelement für Installationsleitungen
vorgesehen ist, an welches quer dazu verlaufende Ausleger angeschlossen
sind, die von den Installationsleitungen des Tragelementes abgezweigte
Installationsleitungen aufweisen und die mit Geräteanschlüssen versehen sind. Die Ausleger
bilden Medienzellen, die sich oberhalb von Tischplatten befinden.
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Es
ist ein Versorgungssystem für
Büroräume bekannt
(
DE 9411771 U1 ),
das ein dicht unter einer Decke eines Raumes anzuordnendes, kanalartiges Tragelement
für Installationsleitungen
aufweist. An dieses Tragelement schließen vertikale Kabelsäulen an,
die von den Installationsleitungen des Tragelementes abgezweigte
Installationsleitungen aufnehmen und die mit Geräteanschlüssen versehen sind.
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Es
ist auch bekannt (
DE
19618724 A1 ), einen Medienteiler für Laborarbeitsplätze mit
einem unter der Decke verlaufenden Tragelement für Installationsleitungen vorzusehen,
die von einer Installationsstation kommen. Das Tragelement ist mit
Geräteanschlüssen versehen.
Von dem Tragelement können
auch traversenartige Anschlussträger
abzweigen.
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Die
Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Verlegung von Rohren, Kabeln
und Leitungen innerhalb eines Raumes nicht mehr in das Bauwerk zu integrieren,
sondern vielmehr zu einem Bestandteil der Laboreinrichtung zu machen.
Diese Installationen werden mit dem Aufstellen der Laboreinrichtung verlegt
und montiert und können
ohne weiteres mit der Laboreinrichtung wieder ausgebaut und abgebaut
werden. Ebenso sind Veränderungen
der Laboreinrichtungen und vor allem auch Verlegen der Laborarbeitsplätze ohne
weiteres möglich,
da alle diese Arbeiten ohne Öffnen
von Wand und/oder Boden und/oder der Decke ausgeführt werden
können.
Die Installationsstation, die vorzugsweise schrankartig gestaltet
ist, bildet die Schnittstelle zwischen bauseitiger Installation
und der Laboreinrichtung.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Ausleger
tiefer als das Tragelement angeordnet sind, und dass zwischen Ausleger und
Tragelement ein Steigkanal vorgesehen ist. Das Tragelement wird
in einer Höhe
unter der Decke angeordnet, die üblicherweise
den Verkehrsbereich nicht einschränkt. Dies ist eine Höhe oberhalb
von 220cm. Die Ausleger sind jedoch tiefer und damit in einer ergonomischen
Greifhöhe
von ca. 160cm bis 185cm angeordnet.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Steigkanäle als Anschluß- und/oder
Revisionskasten ausgebildet sind, die eine vorzugsweise abschließbare Tür aufweisen.
Diese Steigkanäle,
die eine tragende Konstruktion sein können, enthalten Absperrventile
und/oder Schalter sowie Sicherungskästen oder dergleichen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
und den Unteransprüchen.
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1 zeigt eine perspektivische
Ansicht auf eine erfindungsgemäße Einrichtung
zum Zu- und/oder Abführen
von Medien und/oder Energie zu mehreren Laborarbeitsplätzen,
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2 eine Einzelheit der 1,
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3 einen Teilschnitt durch
ein Tragelement der 1 entlang
der Linie III-III,
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4 einen Schnitt ähnlich 3 durch eine weitere Ausführungsform
eines Tragelementes,
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5 einen Schnitt durch einen
zu Laborarbeitsplätzen
führenden
Ausleger und
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6 eine perspektivische Ansicht
eines Auslegers einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit verschiedenen
Ausführungen
von Labortischen.
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Die
in 1 dargestellte Einrichtung
besitzt eine Installationsstation 10, die, wie das auch
in 2 dargestellt ist,
schrankartig ausgebildet ist. In dieser Installationsstation enden
die bauseitigen Installationen von Strom, Gas, Wasser, Druckluft,
Vakuum etc. Sie sind in dieser Installationsstation 10 mit Kabeln
oder Rohrleitungen oder dergleichen verbunden, die dann in den Laborraum
hinein und zu den einzelnen Laborplätzen laufen. Der Installationsschrank 10 ist
an einer Wand eines Laborraums angeordnet, und zwar zwischen Abzugschränken 11.
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Von
der Installationsstation 10 aus verlaufen die Installationsleitungen
in einem Tragelement 12, dessen Gestaltung sich aus 3 oder 4 ergibt. Das Tragelement 12 ist
ein nach oben offenes trogförmiges
Profil 14 oder 15, das auf einer Auflage 16 der
Installationsstation 10 befestigt ist. Der Bereich, in
welchem das Tragelement 12 in die Installationsstation 10 hineingeführt ist,
ist mittels einer lösbaren
Blende 17 verschlossen.
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Das
Tragelement 12 der 3,
das nur zur Hälfte
dargestellt ist, besitzt ein Profil 14 aus einem im wesentlichen
V-förmig
gekanteten Blech, dessen oberer Rand nach außen abgekantet und nach unten abgewinkelt
ist. An der Außenseite
der nach außen geneigten
Wandung sind Halter für
Rohrleitungen 18, 19, 20, 21 angebracht.
An diese Rohrleitungen 18 bis 21 sind an noch
zu beschreibenden Stellen Abzweigungen 22, 23, 24, 25 angeschlossen.
Da die Rohrleitungen 18 bis 21 zur Vertikalen
versetzt übereinander
angeordnet sind, können
die Abzweigungen 22 bis 25 in vertikaler Richtung
jeweils an den darunter befindlichen Rohren 19, 20, 21 vorbeigeführt werden. Im
Innern des Profils 14 befindet sich ein geschlossener Längskanal 26,
der beispielsweise an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. Der
Längskanal 26 ist mit Öffnungen 27 versehen,
an welchen in vorbestimmten Stallen Abzweigungen angeschlossen werden
können.
In dem Bereich oberhalb des Längskanals 26 innerhalb
des Profils 14 können
weitere Leitungen verlegt werden, insbesondere Kabel, beispielsweise
zur Stromversorgung oder zur Datenübertragung.
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Das
Profil 15 der 4 ist
weitgehend ähnlich
gestaltet. Die schräg
nach außen
verlaufenden Wände
sind durch eine Versteifungsplatte 28 zu einem Hohlprofil
gestaltet, so dass das Profil eine höhere Steifigkeit aufweist.
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Nach
außen
sind die Profile 14, 15 mit Blenden abgedeckt,
die die Rohrleitungen 18 bis 21 überdecken.
Die Blenden 29, die beispielsweise aus Kunststoffplatten
bestehen, sind derart gehalten, dass sie ohne die Verwendung von
Werkzeugen abgenommen und angebracht werden können. Selbstverständlich müssen die
Rohrleitungen 18 bis 21 nicht alle den gleichen
Durchmesser aufweisen. Unterschiedliche Durchmesser für die Rohrleitungen 18' bis 21' sind in 4 angedeutet.
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Die
Tragelemente 12 mit den Installationen werden als vorgefertigte
Sektionen hergestellt und auf eine Baustelle angeliefert. Diese
Sektionen können
beispielsweise Längen
von etwa drei Meter aufweisen. Die Installationsleitungen 21 bis 25 werden mittels
Kupplungselementen miteinander verbunden, die gleichzeitig auch
die Abzweigungen enthalten. Dabei können geschraubte oder auch
gelötete
Rohrkupplungen eingesetzt werden.
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Das
Tragelement 12 ist relativ dicht unterhalb der Decke eines
Laborraumes angeordnet, d.h. in einem Höhenbereich von 220cm bis etwa
260cm. Das Tragelement 12 ist in regelmäßigen Abständen abgestützt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind hierfür
Stützen 30 vorgesehen,
die auf dem Boden aufstehen. Diese Stützen 30 sind an Stellen angebracht,
an welchen die Sektionen der Tragelemente 12 aneinander
stoßen.
Im Bereich dieser Stellen sind die Abzweigungen zu Auslegern 31 vorgesehen,
die quer zur den Tragelementen verlaufen und in den Laborraum hineinragen.
Die Ausleger 31 sind tiefer als die Tragelemente 12 angeordnet,
vorzugsweise in einer Höhe
von ca. 160cm bis 180cm. Dies ist eine ergonomisch günstige Höhe, um mit
Händen
erreicht zu werden. Die Ausleger 31 sind an die Tragelemente 12 mittels
Steigkanälen 32 angeschlossen, die
mit zur Tragkonstruktion gehören.
Die Steigkanäle 32 nehmen
die Sektionen des Tragelementes 12 auf und werden von den
Stützen 30 abgestützt.
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Die
Ausleger 31 führen
zu den einzelnen Laborarbeitsplätzen.
Bei der Ausführungsform
nach 1 und 6 sind die Ausleger 31 so
gestaltet, dass sie jeweils spiegelbildlich gegenüberliegenden
Laborarbeitsplätzen
gleichzeitig zugeordnet sind. Wenn sich jedoch Laborarbeitsplätze an einer
Stirnwand eines Laborraumes befinden, so werden an dieser Stelle "halbe" Ausleger verwendet
(5), die nur einer Seite
von Laborarbeitsplätzen
zugeordnet sind.
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Die
Ausleger 31 sind im Bereich der Steigkanäle 32 und
an ihrem freien Ende mittels weiterer Stützen 33 abgestützt. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 6 sind die Stützen 30 und 33 in
etwa in Tischhöhe
mittels einer Querzarge 34 verbunden, die ein nach oben
offenes, rinnenförmiges
Profil ist. Diese Querzarge 34 dient beispielsweise zum
einseitigen Halten einer Tischplatte 35 eines Labortisches, die
an ihren der Querzarge 34 gegenü berliegenden Ende mittels Beinen 36 am
Boden abgestützt
ist. Die Tischplatte 35 und die Querzarge 34 sind
mit geeigneten, ineinanderpassenden Befestigungsmitteln versehen.
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Als
Labortisch kann auch, wie das ebenfalls in 6 dargestellt ist, ein verfahrbarer Wagen 37 eingesetzt
werden. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, diesen Wagen 37 mittels
Verrastungen im Bereich der Ausleger 31 zu fixieren, insbesondere
mittels an der Querzarge 34 angreifenden Verrastungen.
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In 5 ist ein "halbes" Profil eines Auslegers 31 dargestellt.
Ein "ganzes" Profil sieht so
aus, dass es spiegelsymmetrisch zur Mitte der Stütze 30 verdoppelt
ist. Der Ausleger 31 enthält in der Mitte eine Hohlkammer 38,
die über
eine schlauchartige Verbindung 39 mit dem Kanal 26 des
Tragelementes 12 verbunden ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
sind an die Hohlkammer 38 im Bereich der Arbeitsplätze ein
oder mehrere flexible Schläuche 40 als
sogenannte Quellenabsaugung angeschlossen.
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Die
Abzweigungen 22 bis 25 führen zu Rohrleitungen 41, 42, 43, 44,
die in dem Ausleger 31 verlegt sind. An den Laborarbeitsplätzen sind
an diese Rohrleitungen 41 bis 44 Anschlüsse 45 mit
Ventilen 46 angeschlossen, wie dies beispielsweise für die Rohrleitung 43 dargestellt
ist.
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In
Richtung zu dem Labortisch befindet sich vor den Rohrleitungen 41 bis 44 eine
Trennwand, die eine Kammer 47 für Elektroinstallationen in
den Ausleger 31 definiert. Die Elektroinstallationen führen zu nicht
dargestellten Steckkupplungen, die bevorzugt in einer schräg nach außen geneigten
Wand angeordnet werden. In der Kammer 47 befinden sich
auch die zugehörigen
Sicherungen. Die Kammer 47 ist mit Revisionsöffnungen
versehen, um die Sicherungen zugänglich
zu machen.
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Ferner
ist in den Ausleger 31 eine Beleuchtung für die Laborarbeitsplätze vorgesehen,
die bei dem Ausführungsbeispiel
als eine Lampe mit einer Leuchtstoffröhre 48 ausgebildet
ist. Wie aus 5 weiter
zu entnehmen ist, können
in die Ausleger 31 Armaturen 49 oder Bedienfelder
oder dergleichen eingebaut sein, die dann bei stehendem Arbeiten griffgünstig und
gut sichtbar angeordnet sind. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 5 ist in dem Ausleger 31 ein
herausklappbarer Flachbildschirm 50 angeordnet, der nach
Herausklappen in einem gut einsehbaren Bereich liegt.
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Auch
die Ausleger 31 mit den Installationen werden vorzugsweise
als industriell vorgefertigte Elemente ausgeführt, die als Baueinheit an
die Baustelle angeliefert werden und dort im Bereich der Steigkanäle 32 mit
den Installationen der Tragelemente 12 verbunden werden.
Hierzu sind die Steigkanäle 32 vorteilhaft
als Anschluß-
und Revisionskästen
ausgebildet, die eine Tür
aufnehmen. Innerhalb der Steigkanäle sind dann zweckmäßigerweise
Absperrventile, Schalter und Sicherungskästen oder dergleichen untergebracht.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform wird
zumindest auf die Stützen 30 verzichtet.
Stattdessen werden an die Steigkanäle 32 an der Decke des
Laborraums aufgehängt.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, eine Laboreinrichtung völlig
zu installieren, die nur eine bauseitige Installationsstation benötigt, ohne
dass weitere Leitungen in den Wänden,
dem Boden oder der Decke verlegt sein müssen. Die Laboreinrichtung
ist daher installierbar, wieder demontierbar oder abänderbar, ohne
dass Wände,
Böden oder
Decken aufgerissen werden müssen.