DE10125154A1 - Vorrichtung zum lösbaren Halten eines Werkzeuges, Spannhülse und Wälz-und Kugellager - Google Patents
Vorrichtung zum lösbaren Halten eines Werkzeuges, Spannhülse und Wälz-und KugellagerInfo
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- B23B31/305—Chucks characterised by features relating primarily to remote control of the gripping means using fluid-pressure means in the chuck the gripping means is a deformable sleeve
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lösbaren Halten eines Werkzeuges. Dabei kann die Haltevorrichtung sowohl als Spanndorn als auch als Spannfutter ausgestaltet sein, das heiß sie kann zur Aufnahme eines Schaftes eines Werkzeuges oder einer Hülse eines Werkzeuges dienen. Zwischen dem Spanndorn und einer Hülse eines Werkzeuges bzw. zwischen dem Spannfutter und dem Schaft eines Werkzeuges ist die Spannhülse vorgesehen, die unter hydraulischer oder pneumatischer Druckeinwirkung die jeweils gegenüberliegenden Teile des Grundkörpers und des Werkstückes hält. Zu diesem Zwecke sind in den Wänden in regelmäßigen Abständen Bohrungen in axialer Richtung vorgesehen, die bei Druckbeaufschlagung eine Dehnung der Wand der Spannhülse in radialer und in tangentialer Richtung gewährleisten. Die Erfindung betrifft ferner eine Spannhülse sowie ein Wälz- oder Kugellager mit einer solchen Spannhülse.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lös
baren Halten eines Werkzeuges. Die Erfindung betrifft ferner
eine Spannhülse sowie ein Wälz- oder Kugellager mit einer
solchen Spannhülse.
Derartige Vorrichtungen und Spannhülsen werden benutzt, um
Werkstücke, die beispielsweise in spanabhebender Weise bear
beitet werden müssen, zu fixieren. Seit vielen Jahren werden
herkömmliche Spannhülsen mit mechanisch betätigten Spannfin
gern zum Halten von Werkzeugen in einer Vielzahl von Ausfüh
rungsformen eingesetzt.
Darüber hinaus existieren hydraulische bzw. pneumatische
Spannhülsen zum Halten von Werkzeugen. Diese hydraulischen
bzw. pneumatischen Spannhülsen lassen sich vorteilhafterweise
auf den Grundkörper einer herkömmlichen, mechanischen Spann
hülse einsetzen. Das Problem bei solchen hydraulischen bzw.
pneumatischen Spannhülsen besteht darin, dass sie sich nicht
passgenau auf den Grundkörper, beispielsweise einen Spanndorn
bzw. ein Spannfutter, einsetzen lassen. Darüber hinaus be
steht die Gefahr, dass beim Aufstecken oder Einstecken des zu
haltenden Werkzeuges dieses nicht gleichmäßig von der Spann
hülse eingespannt wird und somit nicht ordnungsgemäß fixiert
wird. Insbesondere bei hohen an dem zu haltenden Werkzeug an
greifenden Lasten kann es dazu kommen, dass dieses von der
Spannhülse der Haltevorrichtung nicht mehr festgehalten wer
den kann und im Extremfall sogar aus der Haltevorrichtung
fällt. Darüber hinaus kann es auch zu einem Verkanten des
Werkstückes in der Spannhülse kommen, wodurch ein sicheres
Halten des Werkstückes ebenfalls nicht mehr gewährleistet
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung bereitzustellen, die ein möglichst gleichmä
ßiges Halten eines Werkzeuges gewährleistet. Ferner soll das
von der Vorrichtung gehaltene Werkzeug wieder auf einfache
Weise abgelöst werden. Schließlich soll ein Wälz- oder Kugel
lager mit neuer Funktionalität angegeben werden.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Spannhülse mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie eine Wälz- oder Ku
gellager mit den Merkmalen des Patentanspruchs 17 gelöst.
Der besondere Vorteil der vorliegenden Vorrichtungen bzw. der
Spannhülse besteht darin, dass in Axialrichtung der Spannhül
se verlaufende Bohrungen, in denen ein Strömungsmittel ent
halten ist, vorgesehen sind. Im Betrieb der Haltevorrichtung
wird das Strömungsmittel in den Axialbohrungen der Spannhülse
über eine Vorrichtung zur Druckbeaufschlagung, beispielsweise
einen in einem Zylinder verlaufenden Kolben, einen externen
Druckbehälter oder eine extern angeordnete Pumpe, mit einem
Druck beaufschlagt. Aufgrund der Druckerhöhung des Strömungs
mediums in den Axialbohrungen dehnt sich die Wand der Spann
hülse in axialer und in tangentialer Richtung aus, wodurch
die Spannhülse gleichmäßig an dem zu haltenden Werkzeug zur
Anlage kommt. Bei einer weiteren Druckerhöhung wird das zu
haltenden Werkzeug von der Spannhülse (nahezu) unlösbar fest
gehalten. Im Falle einer Spannhülse für ein Spannfutter dehnt
sich die Spannhülse im wesentlichen nach innen aus, im Falle
einer Spannhülse für ein Spanndorn dehnt sie sich nach außen
hin aus. Wird der Druck in den Axialbohrungen der Spannhülse
wieder verringert, kann das Werkzeug sehr leicht wieder aus
der Haltevorrichtung entfernt werden. Dieser Vorgang ist be
liebig häufig wiederholbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. Spannhülse ist insbe
sondere zum Halten von solchen Werkzeugen geeignet, die in
spanabhebender Weise bearbeitet werden oder geschliffen wer
den müssen. Darüber hinaus wäre es selbstverständlich auch
denkbar, dass das von der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu
haltende Werkzeug als Kugel- oder Wälzlager oder dergleichen
ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
die erfindungsgemäße Spannhülse selbst als Kugel- oder Wälz
lager ausgebildet ist. In diesem Falle ließe sich das Kugel-
oder Wälzlager auf sehr einfache Weise auf irgendeine Welle,
Zapfen oder Hülse auf- bzw. einstecken. Wird das Strömungsme
dium in den erfindungsgemäßen Axialbohrungen der Spannhülse
mit einem Druck beaufschlagt, dann dehnt sich die als Kugel
lager ausgebildete Spannhülse, wie oben beschrieben, in ra
dialer und/oder tangentialer Richtung aus. Durch diese Aus
dehnung kommt die Spannhülse fest mit der Welle und/oder der
Hülse in Anlage, so dass hier eine sehr feste unlösbare Ver
bindung entsteht. Der besondere Vorteil dieser Form eines Ku
gel- oder Wälzlagers besteht darin, dass das Kugel- oder
Wälzlager, nachdem der Druck in den Axialbohrungen wieder ge
senkt wird, auf sehr einfache Weise wieder ablösbar ist. Auf
diese Weise wird mithin ein wiederverwendbares Kugel- oder
Wälzlager bereitgestellt.
Daneben wäre auch eine weitere Anwendung denkbar: Ist minde
stens eine Laufhülse eines Kugellagers als Spannhülse mit
Axialbohrungen ausgebildet, dann lässt sich dadurch ein neu
artiges Kugel- oder Wälzlager mit zusätzlicher Funktionalität
bereitstellen. Dieses Kugel- oder Wälzlager lässt sich neben
dem Normalbetrieb, bei dem die Laufhülsen gegeneinander be
wegbar sind, auch sperren, so dass eine Drehbewegung der
Laufhülsen nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus wäre auch
ein Abbremsen des sich drehenden Kugellagers denkbar.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfin
dungsgedankens sind den weiteren Unteransprüchen sowie der
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der
Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt dabei:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Haltevorrichtung für
ein Werkzeug, die einen Spanndorn und eine Spann
hülse zum Halten der Hülse eines Werkzeuges auf
weist;
Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung der Spannhülse im
Schnitt A-A';
Fig. 3 in einer Prinzipdarstellung den Dehnungsverlauf der
Spannhülse gemäß Fig. 1 im druckbeaufschlagten Zu
stand;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Ausgestaltung der
Haltevorrichtung mit Spanndorn;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung einer Haltevorrichtung für
ein Werkzeug, die ein Spannfutter und eine Spann
hülse zum Halten des Schaftes eines Werkzeuges auf
weist;
Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung der Spannhülse im
Schnitt A-A';
Fig. 7 in einer Prinzipdarstellung den Dehnungsverlauf der
Spannhülse gemäß Fig. 5 im druckbeaufschlagten Zu
stand;
Fig. 8 eine Schnittdarstellung einer Ausgestaltung der
Haltevorrichtung mit Spannfutter;
Fig. 9 eine Schnittdarstellung einer Spannhülse mit nach
innen expandierenden Axialbohrungen;
Fig. 10 eine Schnittdarstellung einer Spannhülse mit nach
außen expandierenden Axialbohrungen;
Fig. 11 eine Schnittdarstellung einer Spannhülse mit nach
innen und außen expandierenden Axialbohrungen;
Fig. 12 schematisch in perspektivischer Ansicht ein Kugel
lager mit einer äußeren Spannhülse entsprechend
Fig. 9 und einer inneren Spannhülse entsprechend
Fig. 10.
In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente
- sofern nichts anderes angegeben ist - mit gleichen Bezugs
zeichen versehen worden.
Anhand der Fig. 1 bis 3 wird nachfolgend ein erstes Aus
führungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Die Werkzeughaltevorrichtung in Fig. 1 weist einen Grundkör
per 1 auf, an dessen einer Seite ein zylinderförmiger Zapfen
2 herausragt. Die Werkzeughaltevorrichtung ist hier als
Spanndorn ausgebildet. Der Grundkörper 1 weist ferner eine
zylinderförmige Kammer 3 auf, in der ein Kolben 4 in axialer
Richtung mittels eines Spannkolbens 5 hin und her bewegbar
ist. Ferner ist eine Spannhülse 6 auf den Zapfen 2 des Grund
körpers 1 aufgesteckt. Die innere Fläche 7 der Spannhülse 6
ist auf die äußere Fläche 8 des Zapfens 2 fest eingepasst und
an der Flanschseite mit dem Grundkörper 1 über eine Dichtung
9 verbunden. Diese Verbindung wird über einen Abschlussdeckel
10 fixiert, so dass die Spannhülse 6 in axialer Richtung X
spielfrei und in dichtender Weise in die Werkzeughaltevor
richtung eingebaut ist.
Die Spannhülse 2, die beispielsweise aus Kunststoff oder Me
tall besteht, weist erfindungsgemäße Axialbohrungen 11 auf.
Die Axialbohrungen 11 sind in Axialrichtung X der Spannhülse
6 angeordnet und im vorliegenden Beispiel nach einer Seite
hin - im Beispiel in Fig. 1 nach links - offen. Die Axial
bohrungen 11 sind im Beispiel der Fig. 1-3 näher zur äu
ßeren Fläche 15 als zur inneren Fläche 7 der Spannhülse 6 an
geordnet. Die Axialbohrungen 11 sind derart in die Wand der
Spannhülse 6 eingebracht, dass zwischen zwei benachbarten
Axialbohrungen 11 jeweils ein Steg 17 in der Wand verbleibt
(siehe Fig. 2). Diese Axialbohrungen 11 sind über Verbin
dungsleitungen 12, die in Form von Aussparungen im Grundkör
per 1 vorgesehen sind, mit der zylinderförmigen Kammer 3 ver
bunden. In der zylinderförmigen Kammer 3, den Verbindungslei
tungen 12 und den Axialbohrungen 11 ist ein Strömungsmedium
enthalten. Als Strömungsmedium kann beispielsweise ein Fluid,
z. B. Wasser oder Öl - insbesondere Hydrauliköl - oder auch
ein Gas - beispielsweise Luft oder Stickstoff - verwendet
werden.
Auf der Spannhülse 6 ist die Hülse 13 eines Werkzeuges aufge
steckt. Als Werkzeug kann jedes beliebige Werkstück verwendet
werden, das sich einspannen lässt und das somit eine Drehbe
wegung um eine Achse 19 ausführen kann. Im Druck-unbelasteten
Zustand befindet sich ein Spalt 14 zwischen der Hülse 13 des
Werkzeuges und der Spannhülse 6, damit das Werkzeug somit auf
einfache Weise auf den Zapfen 2 aufsteckbar ist. Im aufge
steckten Zustand weist sowohl die Hülse des Werkzeuges 13,
die Spannhülse 6 und der Zapfen 2 im wesentlichen dieselbe
Achse 19 auf.
Durch geeignete Betätigung der Kolben 4, 5 kommt es zu einer
Verringerung des Zylindervolumens der Kammer 3, wodurch das
Strömungsmedium dort komprimiert wird. Der sich dadurch in
der Kammer 3 aufbauende Druck gelangt über die Verbindungs
leitungen 12 in die Axialbohrungen 11. Durch den größer wer
denden Druck in den Axialbohrungen 11 legt sich die äußere
Fläche 15 der Spannhülse 6 an die innere Fläche 16 der Hülse
13. Durch den zunehmenden Druck des Strömungsmediums in den
Axialbohrungen 11 dehnt sich die Spannhülse 6 zunehmend aus,
wodurch die Hülse 13 des Werkzeuges fest eingespannt wird.
Durch die zwischen benachbarten Axialbohrungen 11 angeordne
ten Stege 17 wird die Spannhülse 6 bei einer Druckbeaufschla
gung sowohl in radialer Richtung Y nach außen als auch in
tangentialer Richtung Z gedehnt (siehe Fig. 3). Wesentlich
für diese erfindungsgemäße Funktion ist, dass die Spannhülse
6 passgenau auf den Zapfen 2 des Spanndorns aufgesetzt ist.
Ferner sollten zumindest die äußeren Wandbereiche 25 der
Spannhülse 6 aus einem dehnbaren Material bestehen.
Vorteilhafterweise sind benachbarte Axialbohrungen 11 jeweils
in gleichmäßigen Abständen zueinander angeordnet (siehe Fig.
2), d. h. die Stege 17 sind gleich dick. Durch diese Kon
struktion wird gewährleistet, dass die Dehnung der Wand der
Spannhülse 6 im äußeren Wandbereich 25 gleichmäßig und stabil
erfolgt. Dadurch wird ferner gewährleistet, dass die Spann
hülse 6 die sie umgebende Hülse 13 des Werkzeuges an dessen
gesamter Innenfläche 16 weitestgehend mit demselben Druck be
aufschlagt.
Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung der Werkzeughaltevorrich
tung. Die Werkzeughaltevorrichtung entsprechend Fig. 4
zeichnet sich gegenüber der in Fig. 1 dadurch aus, dass hier
keine zylinderförmige Kammer zur Aufnahme eines Strömungsme
diums und auch kein Kolben zur Komprimierung des Strömungsme
diums erforderlich ist. Hier wird der Druck von einem exter
nen, in Fig. 4 nicht dargestellten Druckbehälter mittels ei
nes Verbindungsrohrs 18 in die Werkzeughaltevorrichtung ein
gekoppelt. Als Druckbehälter kann beispielsweise ein ge
schlossener Drucköl- oder Druckluftbehälter, an dem bei
spielsweise eine Pumpe angeschlossen ist, fungieren. Es könn
te aber auch auf den Druckbehälter verzichtet werden und le
diglich eine Pumpe zur Erzeugung des Drucks vorgesehen sein.
Anhand der Fig. 5 bis 7 wird nachfolgend ein zweites Aus
führungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Fig. 5 zeigt eine als Spannfutter 20 ausgebildete Werkzeug
haltevorrichtung. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel in Fig.
1 ragt hier ein Spannfutter 20 aus dem Grundkörper 1 heraus.
Die Spannhülse 6 ist in die Bohrung des Spannfutters 20 pass
genau eingelegt, so dass die äußere Fläche 15 der Spannhülse
6 an die innere Fläche 21 des Spannfutters 20 anliegt. In die
Bohrung der Spannhülse 6 lässt sich dann der Schaft 22 eines
Werkzeuges einsetzen. Über eine Dichtvorrichtung 9 und einen
Abschlussdeckel 10 ist die Spannhülse 6 axial spielfrei und
dicht im Spannfutter 20 eingebaut.
Die aus Kunststoff oder Metall bestehende Spannhülse 6 ist
mit Axialbohrungen 11 versehen, die an den inneren Bereichen
26 der Wand der Spannhülse 6 angeordnet sind. Zwischen be
nachbarten Axialbohrungen 11 ist jeweils ein diese Axialboh
rungen 11 beabstandender Steg 17 vorhanden (siehe Fig. 6).
Die Axialbohrungen 11 sind auch hier über die Verbindungslei
tungen 12 mit der Kammer 3 verbunden, so dass sich ein ge
schlossener Kreislauf für das Strömungsmedium ergibt.
Durch eine Verringerung des Volumens der zylinderförmigen
Kammer 3 wird das Strömungsmedium komprimiert. Die Wand der
Spannhülse 6 dehnt sich mit zunehmendem Druck in den Axial
bohrungen 11 im Bereich der inneren Wand sowohl in radialer
Richtung Y nach innen als auch in tangentialer Richtung Z aus
(siehe Fig. 7). Durch Druckbeaufschlagung legt sich somit
die innere Fläche 7 der Spannhülse 6 an die äußere Fläche 23
des Schaftes 22 an. Durch diese Konstruktion wird gewährlei
stet, dass die Dehnung der Spannhülse 6 an den inneren Wand
bereichen 26 gleichmäßig und stabil erfolgt.
Die Ausgestaltung der Haltevorrichtung mit Spannfutter ent
sprechend Fig. 8 zeichnet sich gegenüber der in Fig. 5 da
durch aus, dass das Strömungsmedium in der Kammer 3, den Ver
bindungsleitungen 12 und den Axialbohrungen 11 über eine ex
tern an den Grundkörper 1 angekoppelte Druckerzeugungsvor
richtung komprimiert wird, wobei zur Kopplung ein Verbin
dungsrohr 18 vorgesehen ist.
Anhand der Fig. 9 bis 11 werden nachfolgend drei Ausge
staltungen der Spannhülse 6 dargestellt. In Fig. 9 befinden
sich die Axialbohrungen 11 im wesentlichen im äußeren Bereich
25 der Spannhülsenwand, bei der die Wanddicke zwischen Außen
fläche 15 und Axialbohrung 11 signifikant dünner ist als die
Wanddicke zwischen Axialbohrung 11 und Innenfläche 7. Der Be
reich 25 definiert somit einen Dehnungsbereich der Spannhülse
6. Wird das Strömungsmedium in den Axialbohrungen 11 mit ei
nem Druck beaufschlagt, so dehnt sich der Bereich 25 nach au
ßen hin aus. Im umgekehrten Fall sind in Fig. 10 die Axial
bohrungen im inneren Bereich 26 der Spannhülsenwand angeord
net, so dass sich bei einer Druckbeaufschlagung die Spannhül
se 6 nach innen ausdehnt.
Eine weitere, sehr vorteilhafte Ausgestaltung ist in Fig. 12
dargestellt, bei der die Spannhülse mittig in der Spannhül
senwand angeordnet ist. Die Wand zwischen Axialbohrung 11 und
Innenfläche bzw. Außenfläche 7, 15 der Spannhülse 6 ist hier
so dünn, dass sich die Bereiche 25, 26 der Wand der Axialboh
rungen 11 bei Druckbeaufschlagung sowohl nach innen als auch
nach außen ausdehnen.
In den Fig. 9 bis 11 weisen die nach einer Seite hin offe
nen Axialbohrungen 11 dort ein Füllstück 27 mit einer Dich
tung 28 und einem Deckel 29 auf, so dass das in den Axialboh
rungen 11 enthaltene Strömungsmedium abgedichtet wird. Über
ein in den Fig. 9 bis 11 nicht dargestelltes Ventil könnte
dann das Strömungsmedium in den Axialbohrungen 11 mit einem
Druck beaufschlagt werden. Denkbar wäre jedoch auch, dass die
Druckerhöhung des Strömungsmediums durch Erhöhung der exter
nen Temperatur erfolgt. In diesem Fall sind die Axialbohrun
gen 11 und damit auch das darin enthaltende Strömungsmedium
nach außen hin hermetisch abgedichtet. Wird die Außentempera
tur erhöht, dann erhöht sich auch die Temperatur des Strö
mungsmediums, welches sich auszudehnen versucht. Da dies nicht
möglich ist, erhöht sich der Druck in den Axialbohrungen 11,
was zu der gewünschten Ausdehnung führt. Kühlt die Spannhülse
6 anschließend wieder ab, wird die Ausdehnung wieder rückgän
gig gemacht.
Fig. 12 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht ein
Wälzlager mit zwei entsprechend den Fig. 9 und 10 ausge
bildeten Spannhülsen.
Das Wälzlager 30 weist hier eine erste äußere Laufhülse 31
und eine zweite innere Laufhülse 32 mit geringerem Durchmes
ser auf, die innerhalb der ersten Laufhülse 31 angeordnet
ist. Die Laufhülsen 31, 32 sind voneinander durch die Lauf
hülsen 31, 32 beabstandende Walzen 33 getrennt, so dass die
Laufhülsen 31, 32 jeweils dieselbe Achse 19 aufweisen. Es sei
angenommen, dass als Laufhülsen 31, 32 erfindungsgemäße
Spannhülsen 6 mit Axialbohrungen 11 zum Einsatz kommen, die
also bei Druckbeaufschlagung eine radiale Ausdehnung bewir
ken. Die äußere Laufhülse 31 weist die Axialbohrungen an ih
rer inneren Wand entsprechend Fig. 9 auf, während die innere
Laufhülse 32 ihre Axialbohrungen an der Außenwand entspre
chend Fig. 10 hat. Im Normalbetrieb des Wälzlagers 30 können
sich die beiden Laufhülsen 31, 32 in bekannter Weise um die
gemeinsame Achse 19 gegeneinander drehen. Werden nun die
Axialbohrungen 11 mit einem Druck beaufschlagt, dehnen sich
die Laufhülsen 31, 32 aus, und zwar die erste Laufhülse 31
nach innen und die zweite Laufhülse 32 nach außen. Durch den
dadurch erzeugten Druck auf die Walzen 33 werden die Laufhül
sen 31, 32 gegeneinander fixiert, so dass eine Drehung um die
Achse 19 nicht mehr möglich ist und das Wälzlager 30 somit
sperrt. Lässt der Druck in den Axialbohrungen 11 wieder nach,
kann das Wälzlager 30 wieder seine bekannte Funktion ausüben.
Selbstverständlich wäre auch eine umgekehrte Konfiguration
denkbar, bei der sich die erste Laufhülse 31 nach außen und
die zweite Laufhülse 32 nach innen ausdehnt. In diesem Fall
wären die Laufhülsen 31, 32 ohne Druckbeaufschlagung gegen
einander fixiert und somit gesperrt, während sie bei einer
Druckbeaufschlagung drehbar gelagert wären.
Für die eben beschriebenen Funktionen des Wälzlagers 30 wäre
es schon ausreichend, wenn lediglich eine Laufhülse 31, 32
als erfindungsgemäße Spannhülse 6 ausgebildet ist.
Statt bei einem Wälzlager 30 könnten die erfindungsgemäßen
Spannhülsen 6 selbstverständlich auch bei jedem anderen dreh
baren Lager, beispielsweise bei einem Kugellager, eingesetzt
werden.
Neben der beschriebenen, drehenden und sperrenden Funktiona
lität der erfindungsgemäßen Spannhülsen 6 bei Verwendung in
einem Wälzlager 30 könnten diese natürlich auch dazu verwen
det werden, ein sich drehendes Wälzlager 30 abzubremsen.
Hierzu ist mindestens eine Spannhülse 6 derart mit einem
Druck zu beaufschlagen, dass sich über die Reibung der Spann
hülse 6 gegen die Walzen 33 der gewünschte Bremseffekt er
gibt.
Darüber hinaus könnten die erfindungsgemäßen Spannhülsen 6
auch ganz allgemein als Bremsvorrichtung für eine wie auch
immer ausgebildete, drehbare Welle, Hülse, Schaft und derglei
chen verwendet werden.
1
Grundkörper
2
zylinderförmiger Zapfen
3
Zylinder, Kammer
4
Kolben
5
Spannkolben
6
Spannhülse
7
innere Fläche der Spannhülse
8
äußere Fläche des Zapfens
9
Dichtvorrichtung
10
Abschlussdeckel
11
Axialbohrung
12
Verbindungsleitung
13
Hülse eines Werkzeuges
14
Spalt
15
äußere Fläche der Spannhülse
16
innere Fläche der Hülse
17
Steg
18
Verbindungsrohr
19
Achse
20
Spannfutter
21
innere Fläche des Spannfutters
22
Schaft eines Werkzeuges
23
äußere Fläche des Schaftes
24
Wälzlager
25
äußerer dehnbarer Bereich
26
innerer dehnbarer Bereich
27
Füllstück
28
Dichtung
29
Deckel
30
Wälzlager
31
innere Laufhülse
32
äußere Laufhülse
33
Walzen
D31 Innendurchmesser
D32 Außendurchmesser
X axiale Richtung
Y radiale Richtung
Z tangentiale Richtung
D31 Innendurchmesser
D32 Außendurchmesser
X axiale Richtung
Y radiale Richtung
Z tangentiale Richtung
Claims (17)
1. Vorrichtung zum lösbaren Halten der Hülse (13) oder des
Schaftes eines Werkzeuges,
mit einem Grundkörper (1), der eine zylinderförmige Haltevor richtung (2, 20) zum Halten der Hülse (13) oder des Schaftes (22) aufweist,
mit einer eine zentrale Bohrung aufweisenden und mit einem Druck beaufschlagbaren Spannhülse (6),
die mit einer ersten Umfangfläche (7, 15) in die Halte vorrichtung (2, 20) eingepasst ist,
die eine zweite Umfangfläche (7, 15) zur Aufnahme der Hülse (13) oder des Schaftes (22) des Werkzeuges auf weist und
in deren Wänden eine Vielzahl, in Axialrichtung (X) der Spannhülse (6) angeordneter Axialbohrungen (11) zur Aufnahme eines Strömungsmediums vorgesehen ist,
mit einer Vorrichtung zur Druckbeaufschlagung (3, 4, 5), die mit dem Strömungsmedium in den Axialbohrungen (11) druckgekoppelt ist, wobei bei einer Druckzunahme die Spannhülse (6) in Anlage mit der Haltevorrichtung (2, 20) gelangt.
mit einem Grundkörper (1), der eine zylinderförmige Haltevor richtung (2, 20) zum Halten der Hülse (13) oder des Schaftes (22) aufweist,
mit einer eine zentrale Bohrung aufweisenden und mit einem Druck beaufschlagbaren Spannhülse (6),
die mit einer ersten Umfangfläche (7, 15) in die Halte vorrichtung (2, 20) eingepasst ist,
die eine zweite Umfangfläche (7, 15) zur Aufnahme der Hülse (13) oder des Schaftes (22) des Werkzeuges auf weist und
in deren Wänden eine Vielzahl, in Axialrichtung (X) der Spannhülse (6) angeordneter Axialbohrungen (11) zur Aufnahme eines Strömungsmediums vorgesehen ist,
mit einer Vorrichtung zur Druckbeaufschlagung (3, 4, 5), die mit dem Strömungsmedium in den Axialbohrungen (11) druckgekoppelt ist, wobei bei einer Druckzunahme die Spannhülse (6) in Anlage mit der Haltevorrichtung (2, 20) gelangt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
die zum lösbaren Halten des Schaftes (22) eines Werkzeuges
ausgebildet ist, bei der die Haltevorrichtung (2, 20) ein ei
ne zentrale Bohrung aufweisendes Spannfutter (20) aufweist,
in die die Spannhülse (6), deren zentrale Bohrung zur Aufnah
me des Schaftes (22) dient, eingepasst ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
die zum lösbaren Halten der Hülse (13) eines Werkzeuges aus
gebildet ist, bei der die Haltevorrichtung (2, 20) einen zy
linderförmigen Zapfen (2) aufweist, auf dessen Umfangfläche
(8) die zentrale Bohrung der Spannhülse (6) eingepasst ist,
wobei eine äußere Umfangfläche (15) der Spannhülse (6) zur
Aufnahme der Hülse (13) des Werkzeuges dient.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Druckbeaufschlagung (3, 4, 5) eine im Grundkörper
(1) angeordnete, zylinderförmige Kammer (3) und ein in der
Kammer (3) bewegbarer Kolben (4) vorgesehen ist, wobei über
eine Bewegung des Kolbens (4) in der Kammer (3) das Strö
mungsmedium komprimierbar und entlastbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Druckbeaufschlagung (3, 4, 5) ein extern an den
Grundkörper (1) angeschlossener Druckbehälter vorgesehen ist,
über den das Strömungsmedium in den Axialbohrungen (11) mit
einem Druck beaufschlagbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsmedium Wasser oder ein Öl, insbesondere Hy
drauliköl, oder ein Gas, insbesondere Luft oder Stickstoff,
ist.
7. Spannhülse (6) zum Aufstecken auf und zum Halten eines
schaft- und/oder hülsenförmigen Werkzeuges,
die eine in axialer Richtung (X) der Spannhülse (6) verlau fende, zentrale Bohrung aufweist und
in deren Wänden eine Vielzahl in Axialrichtung (X) angeordne ter Axialbohrungen (11) zur Aufnahme eines Strömungsmedi ums angeordnet sind.
die eine in axialer Richtung (X) der Spannhülse (6) verlau fende, zentrale Bohrung aufweist und
in deren Wänden eine Vielzahl in Axialrichtung (X) angeordne ter Axialbohrungen (11) zur Aufnahme eines Strömungsmedi ums angeordnet sind.
8. Spannhülse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Axialbohrungen (11) in der axialen Richtung (X) le
diglich nach einer Seite hin offen sind.
9. Spannhülse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nach einer Seite offenen Axialbohrungen (11) über
ein Füllstück (27) und eine Dichtung (28) abgedichtet sind.
10. Spannhülse nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannhülse (6) als Kugellager oder Wälzlager (30)
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannhülse (6) einen elastischen Werkstoff enthält.
12. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannhülse (6) zumindest zum Teil aus Kunststoff
und/oder Metall besteht.
13. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Axialbohrungen (11) in regelmäßigen Abständen zuein
ander angeordnet sind.
14. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Wand der Spannhülse (6) zwischen zwei benachbar
ten Axialbohrungen (11) ein die benachbarten Axialbohrungen
(11) beabstandender Steg (17) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannhülse (6) bei einer Druckbeaufschlagung des
Strömungsmediums in den Axialbohrungen (11) eine Dehnung in
radialer (Y) und/oder in tangentialer (2) Richtung erfährt.
15. Vorrichtung oder Spannhülse nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Axialbohrungen (11) in der Wand der Spannhülse (6)
derart angeordnet sind, dass diese sich radial nach innen
und/oder nach außen ausdehnt.
17. Kugel- oder Wälzlageranordnung (30),
mit einer äußeren Laufhülse (31) mit einem Innendurchmesser (D31) der inneren Oberfläche,
mit einer inneren Laufhülse (32) mit einem Außendurchmesser (D32) der äußeren Oberfläche, der kleiner ist als der In nendurchmesser (D31),
mit einer Vielzahl von Kugeln und/oder Walzen (33), die zwi schen den Laufhülsen (31, 32) rollbar oder wälzbar derart angeordnet sind, dass die beiden Laufhülsen (31, 32) koa xial um die gemeinsame Achse (19) bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Laufhülse (31, 32) als Spannhülse (6) nach einem der Ansprüche 7 bis 16 ausgebildet ist, bei der die Axialbohrungen (11) mittels einer Druchbeauf schlagungsvorrichtung mit einem Druck derart beaufschlag bar sind, dass die Laufhülsen (31, 32) gegeneinänder fi xiert sind.
mit einer äußeren Laufhülse (31) mit einem Innendurchmesser (D31) der inneren Oberfläche,
mit einer inneren Laufhülse (32) mit einem Außendurchmesser (D32) der äußeren Oberfläche, der kleiner ist als der In nendurchmesser (D31),
mit einer Vielzahl von Kugeln und/oder Walzen (33), die zwi schen den Laufhülsen (31, 32) rollbar oder wälzbar derart angeordnet sind, dass die beiden Laufhülsen (31, 32) koa xial um die gemeinsame Achse (19) bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Laufhülse (31, 32) als Spannhülse (6) nach einem der Ansprüche 7 bis 16 ausgebildet ist, bei der die Axialbohrungen (11) mittels einer Druchbeauf schlagungsvorrichtung mit einem Druck derart beaufschlag bar sind, dass die Laufhülsen (31, 32) gegeneinänder fi xiert sind.
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- 2001-05-22 DE DE10125154A patent/DE10125154B4/de not_active Expired - Lifetime
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