DE3909630C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spannwerkzeug zum kraftschlüs
sigen und hochpräzisen Spannen von Werkstücken nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1, wie es beispielsweise aus der
DE-OS 27 00 934 oder aus der DE-PS 25 18 382 als bekannt
hervorgeht.
In der automatischen Fertigung, insbesondere in der span
abhebenden Fertigung kommen Spannaufgaben eine besondere
Bedeutung zu. Zur präzisen Aufnahme von Werkstücken mit
zentrischer Bohrung oder zylindrischer Außenfläche haben
sich Spannwerkzeuge bewährt, deren Spannkraft über ein
Druckmedium und eine radial verformbare Dehnbüchse bzw.
Schrumpfmanschette auf das Werkstück übertragen wird. Die
Druckerzeugung kann dabei durch manuelle oder maschinelle
Betätigung eines Kolbens innerhalb des Spannwerkzeuges als
auch durch Druckeinleitung seitens eines Hydraulikaggre
gates erfolgen. Derartige Dehnspannwerkzeuge zeichnen sich
durch eine sehr gute Dauerrundlaufgenauigkeit von weniger
als zwei Mikrometer bei gleichzeitig hoher Spannkraft aus.
Eine andere Möglichkeit zur radialen Verformung des Dehn
elementes besteht darin, das Dehnelement axial gegen Ko
nusflächen zu pressen. Diese Konusflächen können in Form
eines Gewindes ausgebildet sein, wodurch die Wandstärke
des Dehnelementes im gesamten Bereich bei zylindrischer
Außenfläche gleich groß ist und wodurch außerdem eine ein
fache Montierbarkeit gegeben ist. Auch Spannwerkzeuge mit
dieser mechanischen Art der Dehnelement-Verformung zeigen
ebenfalls eine gute Rundlaufgenauigkeit, erreichen jedoch
infolge der inneren Reibung zwischen Grundkörper und Dehn
element häufig nicht die hohe Präzision hydraulisch betä
tigter Spannelemente. Die hier erwähnte Art von Spannwerk
zeugen kann sowohl zur Herstellung von Spannfuttern als
auch von Spanndornen verwendet werden. Auf Einzelheiten
ihrer Konstruktion soll im folgenden nicht näher einge
gangen werden, weil diese Spannwerkzeuge an sich bekannt
sind. Die beschriebenen Spannwerkzeuge können im übrigen
auch zum Spannen unrunder Werkstücke oder zur Lösung an
derer Spannaufgaben herangezogen werden. Ein rotations
symmetrischer Aufbau des Spannelementes ist keineswegs
eine Grundvoraussetzung der Anwendbarkeit dieses Typs von
Spannwerkzeugen. Die Klemmflächen können auch eben ausge
bildet sein, dann nämlich, wenn die Werkstücke ebenfalls
ebene Anlageflächen aufweisen. Auch lassen sich vorteilhaft
dauerhafte Klemmverbindungen im Bereich von Maschinenele
menten wie Lager oder Welle/Nabe-Verbindungen mit Dehnele
menten dieser Art bewerkstelligen. Ein Nachteil der bisher
beschriebenen Spannwerkzeuge bzw. Klemmverbindungen be
steht in der nur verhältnismäßig geringen möglichen
Durchmesseränderung des Dehnelementes. Die maximal zuläs
sige Durchmesseränderung wird durch die noch zulässige
maximale Vergleichsspannung bestimmt, die bei einer Ver
formung des Dehnelementes bei der Spannkrafterzeugung ent
steht. Üblicherweise wird das Dehnelement aus Stahl her
gestellt. Zur Gewährleistung einer möglichst hohen Lebens
dauer bzw. einer möglichst hohen Anzahl der durchführbaren
Klemmungen mittels des Spannwerkzeuges darf die maximal
zulässige Durchmesseränderung des Dehnelementes nur etwa
drei Promille des Spanndurchmessers betragen. Ein sicheres
Spannen kann daher nur erreicht werden, wenn die zu span
nenden Werkstücke oder Werkzeuge in hinreichend guter
Passungsqualität hergestellt werden. In vielen Fällen be
deutet die Einhaltung dieser Forderungen erhebliche Mehr
kosten, insbesondere bei kleinen Spanndurchmessern. Bei
mechanisch erzeugter Spannkraft ist es zwar möglich, durch
axiales Schlitzen des Dehnelementes eine größere Dehnrate
zu realisieren, dies geschieht jedoch auf Kosten der Rund
laufgenauigkeit.
Es ist auch bekannt (vgl. DE-OS 38 00 696), in den Spann
werkzeugen der angesprochenen Art die Dehnelemente aus
Faserverbundwerkstoffen herzustellen. Damit erhält man
zwar ein Spannwerkzeug, welches sich durch eine zulässige
Durchmesseränderung bis ca. 1%, also durch eine über
dreimal so große Dehnrate gegenüber Dehnelementen aus
Stahl auszeichnet. Nachteilig bei diesem Aufbau ist jedoch
die herstellungsbedingte, relativ schlechte Rundlaufge
nauigkeit, hervorgerufen durch Unregelmäßigkeiten des
Faserverlaufes beim Fertigungsprozeß; ferner ist die Kraft
übertragung zwischen Grundkörper und Dehnelement problema
tisch. Der unvermeidbare Rundlauffehler beträgt hier etwa
das Fünffache gegenüber dem mit Stahl-Dehnelementen er
reichbaren Rundlauffehler. Bei einem konstruktiven Aufbau
dieser Art und hydraulischer Betätigung kommen Dichtungs
probleme zusätzlich noch hinzu. Die sehr schlechte Ver
schleißfestigkeit des aus Kunststoff bestehenden Dehnele
mentes steht ebenfalls einer breiten Anwendung entgegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsge
mäß zugrundegelegte Spannwerkzeug mit metallischen Dehn
elementen, welches sich durch eine hohe Rundlauf- bzw.
Zentriergenauigkeit, hohe Verschleißbeständigkeit und hohe
Spannkraft auszeichnet, dahingehend weiterzubilden, daß
die Anforderungen an die Paßgenauigkeit der werkstücksei
tigen Anlageflächen bzw. der werkzeugseitigen Klemmflächen
wesentlich geringer gehalten werden können als bisher.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausge
staltungen der Erfindung können den Unteransprüchen ent
nommen werden.
Erfindungsgemäß wird das Dehnelement aus Metallegierungen
mit Formerinnerungsvermögen hergestellt. Legierungen die
ses Typs sind an sich bekannt. Der Kern der Erfindung liegt
darin, diesen Legierungstyp für die Dehnelemente der gat
tungsgemäßen Spannwerkzeuge in vorteilhafter Weise
einzusetzen. Aus der DE-OS 30 07 307 geht beispielsweise die
Verwendung eines Dehnelementes aus einer Legierung mit Form
erinnerungsvermögen für eine Schrumpfverbindung zwischen zwei
stumpf gestoßenen zylindrischen Körpern als bekannt hervor,
wobei allerdings die Formänderung aufgrund eines sogenannten
Zweiwegeffektes in beiden Richtungen - Durchmesseraufweitung
und Durchmesserschrumpfung - temperaturinduzierbar ist. Die
Legierungszusammensetzung für die Dehnelemente der erfindungs
gemäßen Spannelemente wird so gewählt, daß im Arbeits
temperatur
bereich des Spannwerkzeuges - normalerweise Raumtemperatur
- sogenannte Pseudoelastizität vorliegt. Materialien mit
Formerinnerungsvermögen, sogenannter Shape Memory Effect,
zeigen oberhalb einer kritischen Temperatur, die von der
Zusammensetzung der Gedächtnislegierung abhängt, eine we
sentlich höhere reversible Dehnbarkeit in der Größenord
nung von etwa 8% im Vergleich zu Stahl mit maximal drei
Promille oder im Vergleich zu anderen metallischen Legie
rungen mit maximal etwa fünf Promille. Ein weiterer Vorteil
dieser Legierungen besteht in der vorhandenen Grundfestig
keit und Härte des Materials, die es trotz der enormen
Elastizität aufweist. Eine ausreichend gute Bearbeitbarkeit
durch Spanabhebung und eine ausreichend gute Schweißbar
keit der Legierung stellen weitere vorteilhafte Eigen
schaften dar, die erst einen sinnvollen Einsatz dieses
Werkstoffes zur Herstellung von Dehnelementen für hydrau
lisch oder mechanisch betätigte Spannwerkzeuge ermögli
chen. Ein zusätzlicher Korrosionsschutz ist meist nicht
erforderlich, weil viele dieser Legierungen von Hause aus
korrosionsbeständig sind. Zur Erhöhung der Widerstandsfä
higkeit gegenüber abrasivem Verschleiß kann das Dehnele
ment zusätzlich mit einer verschleißbeständigen Beschich
tung versehen werden. Dabei ist zu beachten, daß eine aus
reichende Haftung der Beschichtung bei der angestrebten
maximalen Dehnrate des Dehnelementes gewährleistet ist.
Hier kommen beispielsweise chemische Nickelbeschichtungen
oder im Plasmaverfahren aufgebrachte mikroporöse
Beschichtungen oder im PVD- oder CVD-Verfahren oder im
Plasmanitrierverfahren oder durch ein Ionen-Implantations
verfahren aufgebrachte Beschichtungen in Frage. Die letzt
genannten Verfahren haben den Vorteil, daß durch das Ein
bringen von Ionen in das Kristallgitter Fehlstellen er
zeugt werden, die zu Druckspannungen im Bereich der Ober
fläche führen und damit zu einer Erhöhung der Dauerwechsel
festigkeit beitragen.
Die Härte und Festigkeit einer Legierung mit Formerinne
rungsvermögen ist vergleichbar mit Stahl oder anderen ge
bräuchlichen Werkstoffen. Bei Nickel-Titanlegierungen sind
neben ausgezeichneten Korrosionseigenschaften und guter
Ermüdungsfestigkeit außerdem die sehr großen reversiblen
Formänderungseigenschaften bei der austenitisch-martensi
tischen Phasenumwandlung für den erfindungsgemäßen Anwen
dungsfall besonders interessant. Hinzu kommt, daß man bei
diesem Legierungstyp die Umwandlungstemperatur zwischen
martensitischem und austenitischem Gefüge im Bereich von
-100°C bis +100°C durch entsprechende Legierungszusammen
stellung nahezu frei einstellen kann.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand verschiedener in den
Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele noch er
läutert; dabei zeigt
Fig. 1 bis 3 drei verschiedene Prinzipdiagramme des
Spannungs-Dehnungsverlaufes von Shape Memory
Legierungen in unterschiedlichen Tempera
turbereichen,
Fig. 4 bis 6 drei verschiedene Ausführungsbeispiele von
Spanndornen mit Dehnelement,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel eines Spannfutters
mit Schrumpfmanschette und eingelagerten
Hartstoffleisten,
Fig. 8 und 9 Ansicht (Fig. 8) und Querschnitt (Fig. 9)
eines weiteren Ausführungsbeispieles, und
zwar eines vollständig aus einer Formgedächt
nislegierung bestehenden Spanndornes, und
Fig. 10 Spannwerkzeuge mit ebenen Klemmflächen.
Die Spannungs-Dehnungsdiagramme von Formgedächtnislegie
rungen zeigen eine starke Abhängigkeit von der jeweiligen
Temperatur. Dies hängt damit zusammen, daß temperaturab
hängig in der Legierung martensitisches oder austeniti
sches Gefüge vorliegen kann. Je nach Gefügeart ist das
Spannungs-Dehnungs-Verhalten der Legierung unterschied
lich. Auch bei Vorliegen eines austenitischen Gefüges zei
gen die Legierungen temperaturabhängig unterschiedliches
Verhalten. Und zwar gibt es einen Temperaturbereich, in
dem Superelastizität bzw. Pseudoelastizität vorliegt; die
ser Effekt verliert sich in einem oberhalb davon anschließen
den Temperaturbereich.
Das in Fig. 1 wiedergegebene Spannungs-Dehnungs-Verhalten
von Formgedächtnislegierungen entspricht dem sogenannten
Tieftemperaturbereich, in dem martensitisches Gefüge vor
liegt. Bei Belastung des Bauteils in diesem Temperaturbe
reich steigt mit zunehmender Belastung zunächst die Deh
nung entsprechend dem Hook′schen Gesetz linear steil an.
Ab einem gewissen Spannungswert kommt es zu bleibenden
Verformungen. Allerdings sind diese Verformungen durch
Erwärmung des Bauteiles wieder reversibel. Durch die Er
wärmung gelangt die Legierung vorübergehend in den auste
nitischen Zustand; dies wird als Gedächtniseigenschaft
bezeichnet. Das Bauteil schrumpft, solange es temperatur
bedingt im austenitischen Zustand gehalten wird und so
lange es nicht durch äußere mechanische Einflüsse behin
dert wird, in den Ausgangszustand zurück. Nach der Abküh
lung nimmt die Legierung wieder martensitisches Gefüge an.
Anders verhält sich die Legierung bei Belastung in dem
Temperaturbereich, in dem austenitisches Gefüge vorliegt
und zwar ein solches austenitisches Gefüge, welches span
nungsinduziert umwandelbar ist. Bei diesem in Fig. 2 dar
gestellten Belastungszustand steigt mit zunehmender Bela
stung die Dehnung zunächst auch linear an. Oberhalb eines
Spannungsgrenzwertes läßt sich das Bauteil in relativ wei
ten Grenzen ohne nennenswerten Spannungsanstieg
superelastisch oder pseudoelastisch dehnen. Nach Entla
stung des Bauteiles geht jedoch diese Dehnung auf einer
Hysteresekurve sofort wieder zurück. Im austenitischen
Zustand dieser Art läßt sich das Bauteil bis etwa 8%
dehnen; in manchen Literaturstellen werden Legierungen
erwähnt, in denen angeblich eine Dehnung bis zu 12% mög
lich sein soll.
Oberhalb des eben behandelten Temperaturbereiches liegt
schließlich ein austenitisches Gefüge vor, in dem span
nungsinduziert Gefügeumwandlungen nicht mehr möglich sind.
In diesem für das Diagramm nach Fig. 3 geltenden Tempe
raturbereich zeigt die Legierung normales Spannungs-Deh
nungs-Verhalten mit einem steilen linearen Anstieg der
Spannung und elastischer Dehnung entsprechend dem
Hook′schen Gesetz und zunehmend bleibender Verformung bei
weiterer Belastungssteigerung, die nicht mehr reversibel
ist. In diesem angehobenen Temperaturbereich hat die Le
gierung kein pseudoelastisches Verhalten mehr.
Als wesentliche Vertreter geeigneter Formgedächtnislegie
rungen seien Nickel-Titan-Basislegierungen, Kupferbasis
legierungen und Eisenbasislegierungen erwähnt. Bei den
Nickel-Titan-Basislegierungen können Kupfer und/oder Eisen
in der Größenordnung von etwa 10% zulegiert sein. Bei den
Kupferbasislegierungen ist häufig Zinn als wesentlicher
Legierungsbestandteil verwendet, wobei Aluminium zulegiert
sein kann. Ein weiterer Typ der Kupferbasislegierungen
enthält Aluminium in relativ hoher Konzentration und
Nickel als kleineren Bestandteil. Bei den Eisenbasisle
gierungen ist häufig Nickel als zweitstärkster Legierungs
bestandteil vorgesehen, wobei Aluminium als dritter Legie
rungsbestandteil u. U. in Kombination mit Titan zulegiert
sein kann. Eine andere Eisen-Nickellegierung dieses Types
enthält Kobalt und Titan. Eine weitere Eisenbasislegierung
verwendet Mangan und Silicium. Schließlich sind noch Eisen
basislegierungen bekannt, bei denen Platin oder Paladium
zulegiert werden, was natürlich diese Legierung sehr ver
teuert. Die Eisenbasislegierungen hat man vor allen Dingen
aus Preisgründen entwickelt.
Die vorliegende Erfindung stellt im Kern die Verwendung
derartiger Formgedächtnislegierungen für Spannwerkzeuge
der in Fig. 4 bis 7 dargestellten Art, und zwar für die
darin verwendeten Dehnelemente dar. Diese Spannwerkzeuge
1, 2, 3 oder 4 dienen zum kraftschlüssigen und hochprä
zisen Klemmen von Werkstücken 5 an definiert bearbeiteten,
vorzugsweise rotationssymmetrischen Anlageflächen 6 des
Werkstückes. Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Spann
werkzeuge sind als Spanndorn ausgebildet, bei denen ein
hülsenförmiges Dehnelement 7, 7′, 7′′ auf einem Zapfen 10
(Fig. 4) bzw. auf einem Haltedorn 19, 19′ (Fig. 5 und 6)
gehalten ist. Das in Fig. 7 dargestellte Ausführungsbei
spiel eines Spannwerkzeuges ist als Spannfutter 4 ausgebil
det, bei dem das als Schrumpfmanschette ausgebildete Dehn
element 25 innerhalb eines topfartigen Futterkörpers 23
gehalten ist. Das Spannfutter 4 dient zur präzisen Klem
mung von Werkstücken mit nach außen zylindrischen An
lageflächen. Die Dehnelemente 7, 7′, 7′′ und 25 der ver
schiedenen Spannwerkzeuge sind in dem Bereich, in dem sie
mit dem Werkstück 5 in Kontakt gelangen, präzise bearbei
tet und zu den entsprechenden Anlageflächen 6 des Werk
stückes formnegativ gestaltet. Die solcherart bearbeiteten
Oberflächen des Spannwerkzeuges seien nachfolgend als
Klemmflächen 8 (Fig. 4 bis 6) bzw. 8′′ (Fig. 7) bezeich
net. In entspanntem Zustand des Dehnelementes passen die
Klemmflächen 8, 8′′ des Spannwerkzeuges mit den Anlageflä
chen 6 des Werkstückes aufgrund einer entsprechend prä
zisen Fertigung spielarm aber beweglich zusammen. Auf der
den Klemmflächen 8 bzw. 8′′ gegenüberliegenden Rückseite
der Dehnelemente können diese in der Weise großflächig
quer zur Klemmfläche mit Kraft beaufschlagt werden, daß
die Wandung des Dehnelementes 7, 7′, 7′′ bzw. 25 sich re
versibel verformt und die Klemmfläche 8, 8′′ an die Anla
gefläche 6 des Werkstückes 5 angedrückt wird und das Werk
stück dabei kraftschlüssig festklemmt. Die verschiedenen
Ausführungsbeispiele unterscheiden sich im wesentlichen
durch die Art der Kraftaufbringung bzw. die Halterung des
Dehnelementes innerhalb des Spannwerkzeuges. Gemeinsam ist
allen Ausführungsbeispielen, daß das Dehnelement 7, 7′, 7′′
bzw. 25 aus einer Formgedächtnislegierung besteht, deren
Legierungszusammensetzung so gewählt ist, daß bei der Ein
satztemperatur des Spannwerkzeuges der in Fig. 2 skizzier
te austenitische Zustand der Formgedächtnislegierung vor
liegt, in welchem Zustand die Legierung ein superelasti
sches oder pseudoelastisches Verhalten zeigt. Das Dehnele
ment 7, 7′, 7′′ kann bei Kraftaufbringung relativ stark, u.
U. bis zu 8% im Durchmesser gedehnt werden und nach Ent
lastung ebenso rasch wieder in seinen Ausgangszustand zu
rückkehren. Dadurch können auch relativ grob tolerierte
Werkstücke kraftschlüssig und präzise mit hoher Rundlaufge
nauigkeit und hoher Spannkraft gespannt werden. Dank der
rasch einleitbaren Kräfte können ebenso rasch Verformungen
an dem Dehnelement 7, 7′, 7′′ hervorgerufen und dement
sprechend die Werkstücke rasch gespannt bzw. entspannt
werden. Entsprechendes gilt auch für das Spannfutter 4
nach Fig. 7.
Die Formgedächtnislegierung des Dehnelementes 7, 7′, 7′′
bzw. 25 ist so zusammengesetzt, daß - bei häufiger Wie
derholung, z. B. bei 50 000 Spannungen - eine reversible
Dehnung von wenigstens 0,5%, vorzugsweise von wenigstens
1% möglich ist. Hierfür sind Nickel-Titan-Basislegie
rungen geeignet, wobei auch noch Kupfer und/oder Eisen
zulegiert sein kann. Mit einer Legierung dieser Art konn
ten an einem Ring mit Rechteckquerschnitt durch Einpressen
eines 30°-Kegels Durchmesseraufweitungen bis zu 10% vor
genommen werden, ohne daß nach Entlastung eine bleibende
Verformung an dem Ring feststellbar war.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Spanndornes wird die quer zu der Klemmfläche 8 gerichtete
Aufweitungskraft mechanisch aufgebracht. Und zwar sind auf
dem zwischen Spitzen gehaltenen Zapfen 10 axial hinter
einander kleine schlanke Konen angeformt, die allerdings
nicht umfangsmäßig separate Einzelkonen darstellen,
sondern die nach Art eines zusammenhängenden Gewindeganges
mit ihren Kegelmantelflächen ineinander übergehen. Dadurch
ist ein Konusgewinde 11 auf dem Zapfen geschaffen, dessen
Gewindeprofil stark asymmetrisch mit einer flach geneigten
Gewindeflanke und einer steilen Gewindeflanke ausgebildet
ist. Auf der Innenseite des Dehnelementes 7 ist ein ent
sprechendes mutterartiges Gewinde eingearbeitet, so daß
sich das hülsenartige Dehnelement 7 auf das Konusgewinde
11 des Zapfens 10 aufschrauben läßt. Die flach geneigten
Gewindeflanken sind auf derjenigen Seite des Gewindepro
fils angeordnet, die zu einem stirnseitig an den Zapfen 10
angebrachten Gewindezapfen 13 hinweist, auf dem eine Spann
mutter 12 verschraubbar ist. Mit dieser Spannmutter kann
das Dehnelement 7 auf den geneigten Flanken des Konusgewin
des 11 verschoben und durch die Konuswirkung auf der gesam
ten Länge und auf dem gesamten Umfang mit Kraft beaufschlagt
werden. Diese quer zu der Klemmfläche 8 gerichtete, mecha
nisch aufgebrachte Kraft führt zu einer Aufweitung des
Dehnelementes 7 und dementsprechend zu einem Festklemmen
des aufgeschobenen Werkstückes 5 durch den Spanndorn 1.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Spanndornes 2 wird die quer zur Klemmfläche 8 gerichtete
Kraft zum Aufweiten des Dehnelementes 7′ hydraulisch auf
gebracht. Und zwar ist das Dehnelement 7′ druckdicht auf
dem Haltedorn durch Schweißnähte 17 befestigt, was vor
aussetzt, daß die Werkstoffe des Dehnelementes 7′ und des
Haltedornes 19 miteinander verschweißbar sind. Radial in
nerhalb des Dehnelementes 7′ ist eine hohlzylindrische
Druckkammer 14 eingearbeitet, die über einen Druckkanal 15
von außen mit Fluiddruck beaufschlagbar ist. Die stirn
seitigen Endkanten des Dehnelementes 7′ sind mit Randver
dickungen 16 versehen; im Bereich dieser Randverdickungen
16 ist das Dehnelement 7′ mit dem Haltedorn 19 verschweißt.
Die Schweißnähte sind dabei derart ausgerichtet bzw. ange
ordnet, daß die Schweißnahtwurzel nicht unmittelbar in die
Druckkammer 14 übergeht, sondern durch Werkstoff des Halte
dornes 19 überdeckt ist. Dadurch können keine Schweiß
spritzer oder Metalldämpfe in das Innere der Druckkammer
14 gelangen. Die Randverdickungen 16 dienen dazu, die Auf
weitung des Dehnelementes 7′ im Bereich seiner Befestigung
mit dem Haltedorn 19 zu beseitigen und eine exakte Halte
rung des Dehnelementes auch in aufgeweitetem Zustand zu
gewährleisten. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist - allerdings bei starker Überhöhung -
die Verformungslinie 18 des Dehnelementes 7′ bei Druckbe
aufschlagung der Druckkammer 14 und ohne aufgeschobenes
Werkstück dargestellt. Selbstverständlich würde sich bei
aufgeschobenem Werkstück das Dehnelement 7′ nicht so stark
aufweiten, sondern sich vorher mit entsprechender Kraft an
die Anlagefläche 6 des Werkstückes anlegen und dort eine
hochbelastbare Spannverbindung zwischen Klemmfläche 8 und
Anlagefläche 6 bewirken.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird das Dehn
element 7′′ ebenfalls hydraulisch aufgeweitet; in den Halte
dorn 19′ sind ebenfalls eine Druckkammer 14′ und Druckka
näle 15′ eingearbeitet. Allerdings ist das Dehnelement 7′′
lösbar mit dem Haltedorn 19′ verbunden und gegen ihn mit
tels Dichtungen 20 im Bereich der Randverdickungen 16′
abgedichtet. Diese Bauweise kann notwendig werden, wenn
die Werkstoffe des Dehnelementes 7′′ und des Haltedornes
19′ nicht miteinander verschweißbar sind oder wenn aus
Verschleiß- oder sonstigen Gründen ein Austausch des Dehn
elementes möglich sein soll. Zum sicheren Fügen des Dehn
elementes im Dicht- und Einspannbereich dient zum einen
eine Überwurfmutter 21 und - am anderen Ende - eine An
drückmutter 22, die auf einen stirnseitigen Gewindezapfen
des Haltedornes 19′ aufgeschraubt ist. Sowohl die Überwurf
mutter 21 als auch die Andrückmutter 22 übergreifen zu
mindest teilweise die Randverdickungen 16′ am Außenumfang
bzw. im Bereich eines Absatzes, so daß das Dehnelement 7′
im Bereich der Randverdickungen 16′ auch durch die ent
sprechenden Muttern 21, 22 gegen radiale Aufweitung ge
hindert ist. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungs
beispiel des Spanndornes 3 ist außerdem noch die Möglich
keit dargestellt, den Spanndorn durch eine aufgeschobene
Buchse 9 mit einer Klemmfläche 8′ an ein anderes Werkstück
anpassen zu können. Auch diese Buchse 9 besteht zweckmäßi
gerweise aus einer Formgedächtnislegierung. Selbstverständ
lich ist es auch denkbar, diese Buchse aus normalem Stahl
herzustellen und in Längsrichtung abwechselnd von der einen
und von der anderen Stirnseite her mehrfach axial zu
schlitzen, so daß die Stahlbüchse sich aufgrund dieser Dehn
schlitze relativ stark aufweiten kann. Erfahrungsgemäß ist
jedoch eine solche Buchse nur unter peripherem Gleitschlupf
in den gegenseitigen Kontaktflächen an die veränderte Form
anpaßbar, wobei ein solcher Gleitschlupf eine gewisse Be
einträchtigung der möglichen Rundlaufgenauigkeit verur
sacht.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Spannfutter 4 wird die
Klemmkraft ebenfalls hydraulisch auf das manschettenartige
Dehnelement 25 übertragen. Auch hier sind in den Futter
körper 23 eine Druckkammer 14′′ und Druckkanäle 15′′ einge
arbeitet. Im Bereich der Randverdickungen 16′′ ist das Dehn
element 25 mittels Schweißnähten 17′, deren Wurzelbereich
überdeckt ist, mit dem Futterkörper 23 verschweißt. Bei
Druckbeaufschlagung der Druckkammer 14′′ wird das nach Art
einer Schrumpfmanschette ausgebildete Dehnelement 25 ra
dial zusammengedrückt und legt sich mit seiner Klemmfläche
8′′ außenseitig an eine entsprechende zylindrische Anlage
laufgenauigkeit und hoher Spannkraft sicher fest. Bei die
sem Ausführungsbeispiel ist auch noch die Möglichkeit dar
gestellt, die Verschleißbeständigkeit des Dehnelementes 25
im Bereich der Klemmflächen 8′′ zu erhöhen. Und zwar sind
flächendeckend Formstücke aus verschleißfestem Werkstoff
in Form von Leisten 24 in das Dehnelement 25 eingelassen.
Diese Formstücke können aus Keramik oder aus Hartmetall
bestehen. Weiter oben wurde bereits auf die Möglichkeit
hingewiesen, das Dehnelement durch eine verschleißresisten
te Oberflächenlage bzw. Beschichtung zu verbessern, was
insbesondere bei kleineren Dehnelementen zweckmäßig ist,
bei denen sich Formstücke weniger gut in das Material des
Dehnelementes einbetten lassen.
Beim Ausführungsbeispiel eines Spanndornes 26 nach den
Fig. 8 und 9 bildet das Dehnelement 27 mit dem es tra
genden kernartigen Stützkörper 28 ein einziges einstückig
zusammenhängendes Werkzeug, welches aus dem "Vollen" gear
beitet ist, indem eine kreisförmig angeordnete Gruppe von
Bohrungen 29 in geringem Abstand zur Klemmfläche 30 ange
bracht ist; außerdem sind die Bohrungen auch unter einem
geringen gegenseitigen peripheren Abstand angebracht. Hier
besteht der gesamte Spanndorn aus einer Formgedächtnisle
gierung der angesprochenen Art. Die Bohrungen sind beim
dargestellten Ausführungsbeispiel von der freien Stirnsei
te des Spanndornes 26 her gebohrt, wobei die offene Seite
der Bohrungen verschlossen ist. Zu diesem Zweck ist in die
Stirnseite des Spanndornes 26 eine im Querschnitt annähernd
quadratische Ringnut eingearbeitet, in die ein elastischer
Rundschnurdichtring 31 dichtend eingedrückt ist. Dieser
wird durch eine auf dem stirnseitig angebrachten Gewinde
zapfen 33 aufgeschraubte Mutter 32 axial gesichert. Im
Nutgrund ist noch eine kleine Rille 35 axial eingedreht,
die die Bohrungen 29 in Umfangsrichtung fluidisch miteinan
der verbindet. Auf der in Fig. 8 links befindlichen Halte
rungsseite des Spanndornes 26 sind Druckkanäle 34 eingear
beitet, durch die wenigstens zwei diametral gegenüberlie
gende Bohrungen unmittelbar mit Fluiddruck beaufschlagt
werden können; über die erwähnte Rille 35 kann sich ein
solcher Druck rasch auch in die anderen Bohrungen aus
breiten. Durch eine Druckbeaufschlagung aller Bohrungen 29
wird das Dehnelement 27 zumindest an den Stellen der ge
ringsten Wandstärke zwischen Bohrung 29 und Klemmfläche 30
nach außen gewölbt; die Klemmfläche 30 wird also im druck
beaufschlagten Zustand des Spanndornes 26 in Umfangsrich
tung eine Wellenform annehmen. Wenn die Bohrungen 29 in
Umfangsrichtung einen sehr engen gegenseitigen Abstand
aufweisen und der zwischen ihnen verbleibende, im achs
senkrechten Querschnitt bikonkave Steg sehr schmal ist,
wird sich auch der Klemmflächenbereich zwischen zwei Boh
rungen bei Druckbeaufschlagung nach außen verlagern, so
daß sich das Dehnelement 27 als ganzes im Durchmesser auf
weiten wird. Je nachdem, ob die Bohrungen 29 einen ge
ringeren radialen Abstand zur Klemmfläche 30 hin oder ei
nen geringeren peripheren Abstand zur Nachbarbohrung hin
aufweisen, wird die wellenförmige Klemmflächenverformung
oder die Durchmesseraufweitung der Klemmfläche 30 über
wiegen. Diese beiden Verformungsarten können bei geschick
ter Anordnung der Bohrung gezielt auch kombiniert angewen
det bzw. ausgenützt werden. Der Vorteil des einteiligen
Spanndornes 26 liegt in einer relativ einfachen Bauweise
und erscheint insbesondere für Spannaufgaben an kleineren
Werkstücken geeignet. Entscheidend dabei ist, daß die Boh
rungen 29 ihrer Lage nach präzise angebracht werden und
die verbleibenden Querschnitte zwischen ihnen und zur Klemm
fläche 30 hin für alle Bohrungen gleich groß sind, so daß
sich an allen Stellen gleiche Verformungen bei Druckbeauf
schlagung ergeben.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 zeigt Spannwerkzeuge
36 und 36′ mit ebenen Klemmflächen 37 zum Spannen eines im
wesentlichen quaderförmigen Werkstückes 38 beispielsweise
auf einem Aufspanntisch 39. Die im wesentlichen ebenfalls
quaderförmigen Spannwerkzeuge 36 bzw. 36′ sind entspre
chend der Werkstückabmessung auf dem Aufspanntisch 39 po
sitioniert und dort jeweils mittels Schrauben festge
spannt. Auf der dem Werkstück 38 zugekehrten Flachseite
der Spannwerkzeuge 36, 36′ ist ein Dehnelement 40 bzw. 40′
aus einer Formgedächtnislegierung angeschweißt, wobei un
terhalb des Dehnelementes eine Druckkammer 41 eingearbei
tet ist, die über einen Druckkanal 42 mit Fluiddruck be
aufschlagbar ist. Das Werkstück 38 kann zwischen den Spann
werkzeugen 36, 36′ ähnlich wie mit einem Schraubstock auf
dem Aufspanntisch 39 bei hoher reproduzierbarer Aufspannge
nauigkeit und Spannkraft festgehalten werden. Nach Druck
entlastung der Dehnelemente 40, 40′ ist ein rascher Werk
stückwechsel möglich. Selbstverständlich ist es auch mög
lich, anstelle eines der beiden Spannwerkzeuge 36, 36′
lediglich eine passive Spannbacke auf dem Aufspanntisch 39
festzuspannen und ein aktives Spannen des Werkstückes le
diglich von einer Seite her vorzunehmen.
Der Vollständigkeit halber sei abschließend noch darauf
hingewiesen, daß die Festhaltekraft der Spannwerkzeuge an
den Werkstücken dadurch erhöht werden kann, daß an den
Klemmflächen der Spannwerkzeuge Feinpartikel aus einem
harten Werkstoff dauerhaft befestigt sind. Es kann sich
dabei um Diamantstaub, um Keramik- oder Korundstaub oder
um Hartmetallstaub handeln. Die Staubkörner haben eine
unregelmäßige und scharfkantige Außenkontur. Vorzugsweise
liegen sie in der gleichen Größenordnung oder sind nur
geringfügig größer als die Oberflächenrauheit der Klemm
fläche. Eine dauerhafte Befestigung kann durch Kleben,
durch Aufschießen in einem Gasstrahl oder durch Einlagern
von Staubkörnern in die Legierung und oberflächiges Frei
ätzen erfolgen. Mit der solcherart geschaffenen rauhen
Oberfläche krallt sich im Feinbereich die Klemmfläche des
Spannwerkzeuges an der Anlagefläche des Werkstückes ein
und hält dieses umso sicherer fest. Außerdem ist durch die
Einlagerung von harten Feinpartikeln in die Klemmfläche
diese widerstandsfähiger gegen abrasiven Verschleiß.
Claims (20)
1. Spannwerkzeug zum kraftschlüssigen und hochpräzisen
Klemmen von Werkstücken an definiert bearbeiteten, vor
zugsweise rotationssymmetrischen Anlageflächen des Werk
stückes, mit einem innerhalb des Spannwerkzeuges gehal
terten, im Bereich der mit dem Werkstück in Kontakt ge
langenden, präzise bearbeiteten Klemmflächen formnegativ
im Vergleich zu den Anlageflächen des Werkstückes gestal
teten metallischen Dehnelement, welches in entspanntem
Zustand bezüglich der Klemmflächen mit den Anlageflächen
des Werkstückes spielarm aber beweglich zusammengepaßt ist
und welches auf der den Klemmflächen gegenüberliegenden
Rückseite in der Weise großflächig quer zur Klemmfläche
mit Kraft beaufschlagbar ist, daß die Wandung des Dehn
elementes sich reversibel verformt und mit der Klemmfläche
an die Anlagefläche des Werkstückes anlegt und dieses da
bei kraftschlüssig festspannt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7, 7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′) aus einer
Legierung mit Formerinnerungsvermögen besteht, wobei die
Legierungszusammensetzung so gewählt ist, daß bei der
Einsatztemperatur des Spannwerkzeuges (1, 2, 3, 4, 26, 36,
36′) der Bereich der reversiblen, spannungsinduzierbaren
austenitisch/martensitischen Gefügeumwandlung, auch pseu
doelastischer oder superelastischer Bereich genannt, vor
liegt.
2. Spannwerkzeug nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7″) eine aufgeschobene oder eingeschobene
Buchse (9) zur Durchmesseranpassung an andere
Werkstückabmessungen enthält, die ebenfalls aus einer Legierung
mit Formerinnerungsvermögen besteht (Fig. 6).
3. Spannwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (27) und der es tragende Stützkörper
(28) des Spannwerkzeuges (26) aus einem einzigen, einstückig
zusammenhängenden Werkstück besteht und daß zwischen
Dehnelement (27) und Stützkörper (28) eine Gruppe
von druckbeaufschlagbaren Bohrungen (29) in dichtem gegenseitigen
Abstand und in geringem Abstand zur Klemmfläche
(30) des Dehnelementes (27) angebracht ist (Fig. 8
und 9).
4. Spannwerkzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Dehnelement (25) im Bereich seiner Klemmflächen
(8″) Formstücke, vorzugsweise Leisten (24) aus einem
wenigstens im Bereich der mit dem Werkstück in Berührung
gelangenden Oberfläche verschleißfesten Werkstoff dauer
haft eingelassen oder aufgesetzt sind (Fig. 7).
5. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7, 7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′)
im Bereich der Klemmflächen (8, 8′, 8′′, 30, 37)
zumindest partiell mit einer verschleißresistenten Ober
flächenschicht bzw. Beschichtung versehen ist.
6. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Klemmfläche (8, 8′, 8′′, 30, 37)
Feinpartikel aus
einem harten Werkstoff dauerhaft befestigt sind.
7. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierungszusammensetzung des Dehnelementes (7,
7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′) so eingestellt bzw. gewählt ist,
daß - bei häufiger Wiederholung - eine reversible Dehnung
von wenigstens 0,5%, vorzugsweise von wenigstens 1% mög
lich ist.
8. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7, 7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′) aus einer
Nickel-Titan-Basislegierung besteht.
9. Spannwerkzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickel-Titan-Basislegierung auch noch Kupfer und/
oder Eisen enthält.
10. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7, 7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′) aus einer
Kupferbasislegierung besteht, wobei vorzugsweise Zink oder
Zink und Aluminium oder Aluminium und Nickel zulegiert
sind.
11. Spannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7, 7′, 7′′, 25, 27, 40, 40′) aus einer
Eisenbasislegierung besteht.
12. Spannwerkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung Nickel zulegiert ist.
13. Spannwerkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung auch noch Aluminium zulegiert
ist.
14. Spannwerkzeug nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung auch noch Titan zulegiert ist.
15. Spannwerkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung auch noch Kobalt und Titan
zulegiert sind.
16. Spannwerkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung Mangan und Silicium zulegiert
sind.
17. Spannwerkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenbasislegierung Platin oder Palladium zule
giert ist.
18. Spannwerkzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnelement (7″) eine aufgeschobene oder eingeschobene
Buchse (9) zur Durchmesseranpassung an andere
Werkstückabmessungen enthält, die aus einer Legierung
mit Formerinnerungsvermögen besteht (Fig. 6).
19. Spannwerkzeug nach Anspruch 2 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die
Buchse (9) im Bereich der Klemmflächen (8′)
zumindest partiell mit einer verschleißresistenten Ober
flächenschicht bzw. Beschichtung versehen ist.
20. Spannwerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Oberfläche der Formstücke (Leiste 24) Feinpartikel aus
einem harten Werkstoff dauerhaft befestigt sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8330 | Complete renunciation |