DE10123031A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Wuchten rotierender Systeme - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Wuchten rotierender SystemeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung zum automatischen Auswuchten rotierender Systeme (12) mit mindestens einer um die Drehachse (18) des Systems (12) angeordneten Laufbahn für mindestens einen beweglichen Ausgleichskörper (522). DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung (510) einen konzentrisch um die Drehachse (18) verlaufenden, geschlossenen Umlaufkanal (520) aufweist, in dem der mindestens eine Ausgleichskörper (522) auf mindestens einer der vorhandenen und zueinander geöffneten Laufbahnen die Drehachse (18) des Systems umlaufen kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum dynamischen Wuchten rotierender Systeme.
Rotierende Systeme werden gewuchtet, um Schwingungen, die durch
Unwuchten am System entstehen, zu eleminieren beziehungsweise zu
reduzieren. Diese ungewollten Schwingungen können unter Anderem
zu störenden Geräuschen oder auch - aufgrund der stärkeren
Beanspruchung der Lager - zu einer Verringerung der Lebensdauer
des jeweiligen rotierenden Systems führen.
Neben dem statischen Auswuchten, bei dem eine definierte
Ausgleichsmasse an einer zuvor bestimmten Stelle des rotierenden
Systems fest aufgebracht oder abgetragen wird, ist seit längerer
Zeit auch das so genannte automatische Wuchten bekannt. Bei
dieser Methode werden Ausgleichskörper verwendet, die um die
Drehachse des rotierenden Systems beweglich sind.
Bei dem automatischen Wuchten ordnen sich die um die Drehachse
des rotierenden Systems beweglichen Ausgleichskörper selbständig
derart an, dass die Trägheitskräfte aufgrund der ursprünglichen
Unwucht reduziert werden und die ungewollten Schwingungen des
Systems dadurch gedämpft beziehungsweise ganz beseitigt werden.
Die theoretischen Grundlagen der automatischen Wuchtung
rotierender, elastisch aufgehängter Systeme sind ausführlich in
der Literatur, beispielsweise in dem Buch von Kellenberger
"Elastisches Wuchten: modale Verfahren, EK-Technik,
Sondertechniken, automatisches und thermisches Wuchten"
erschienen im Springer Verlag; Berlin, Heidelberg; 1987
beschrieben.
Vorteile bringt der Einbau solcher dynamischen Systeme in allen
rotierenden Teilen, die sonst statisch ausgewuchtet werden
müssten, da dieser zeitaufwendige Produktionsschritt zur Gänze
entfällt. Zudem wird das betreffende Bauteil im Betrieb
kontinuierlich neu gewuchtet, so dass auch Unwuchten, die sich
während des Betriebes ändern oder auch erst im Betrieb entstehen
(beispielsweise durch Verschleiss, Defekte, Schmutz oder
Korrosion) immer automatisch ausgeglichen werden.
Aus der US-5,724,862 ist bereits eine Methode zur automatischen
Beseitung von Unwuchten eines rotierenden Körpers bekannt. Diese
Methode besteht darin, dass eine Ausgleichsvorrichtung um die
Drehachse des rotierenden Systems angeordnet wird, die mehrere,
konzentrisch um die Drehachse angeordnete, geschlossene Bahnen
aufweist, in denen jeweils mindestens ein Ausgleichskörper
umlaufen kann.
Die Verwendung mehrerer konzentrischer Laufbahnen mit
unterschiedlichen Radien ermöglicht es, das rotierende System
über einen großen Drehzahlbereich und für besonders große
Schwankungen der Unwuchten des rotierenden Systems auszuwuchten.
Nachteilig bei der in der US-5,724,862 beschriebenen Methode zur
dynamischen Auswuchtung von rotierenden Körpern ist unter
Anderem, dass die die Laufbahnen der Ausgleichskörper tragende
Ausgleichsvorrichtung relativ groß, in ihrer Konstruktion recht
komplex ist und damit auch relativ schwer ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
beziehungsweise eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Verfahrens zur dynamischen Unwuchtbeseitigung rotierender
Systeme zu schaffen, die/das ein Auswuchten über einen möglichst
großen Bereich von Unwuchten und Drehzahlen in einem möglichst
einfachen, kleinen und leichten Aufbau gestattet.
Diese Aufgabe wird durch die hier vorgestellte Erfindung mit den
in den Patentansprüchen 1 und 10 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die nach diesem Verfahren
arbeitende Vorrichtung zum Auswuchten rotierender Systeme hat
den Vorteil, dass mehrere konzentrische Laufbahnen mit
unterschiedlichen Radien mit sehr geringem Aufwand in einem
einzelnen Umlaufkanal integrierbar sind. Die Verwendung eines
einzelnen Umlaufkanals, der allein durch seine Querschnittsform
die verschiedenen Laufbahnen für die Ausgleichsmassen definiert,
ermöglicht die Realisierung einer gattungsgemäßen
Auswuchtvorrichtung mit vergleichsweise geringem Einbauraum.
Die Verwendung von Laufbahnen, die zueinander geöffnet sind,
erübrigt eine aufwendige mechanische Trennung der einzelnen
Laufbahnen durch Wände. Neben der damit verbundenen Material-,
Gewichts- und Volumenersparnis verringern sich auch entsprechend
die Kosten für die erfindungsgemäße Vorrichtung im Vergleich zu
Systemen des Standes der Technik.
Das reduzierte Einbauvolumen und Gewicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ermöglicht die Verwendung des hier vorgestellten
Verfahrens zur dynamischen Wuchtung in einer Vielzahl, auch
kleinerer rotierender Systeme.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen und
Details sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
in Anspruch 1 angegebenen Vorrichtung möglich.
Durch eine spezielle Formgebung der Querschnittskontur des einen
Umlaufkanals lassen sich auf einfache und vorteilhafte Weise
verschiedene Laufbahnen für die Ausgleichsmassen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ausbilden. Die Notwendigkeit von
mehreren abgeschlossenen Umlaufkanälen mit den hierzu
notwendigen Trennwänden für die Erzeugung unterschiedlicher
Laufbahnen für die Ausgleichsmassen um die Drehachse des Systems
entfällt.
Im Speziellen lassen sich die verschiedenen Laufbahnen in ihren
Abmessungen so dimensionieren, dass mehrere Ausgleichskörper
verschiedener Größe auf den Laufbahnen die gemeinsame Drehachse
des jeweiligen Systems umlaufen können. Auf diese Art lässt sich
in vorteilhafter Weise eine Anordnung von Ausgleichskörpern
verschiedener Größe und Masse auf unterschiedliche Umlaufradien
um die gemeinsame Drehachse des Systems realisieren.
Die vorhandenen Ausgleichskörper können dabei in radialer als
auch in axialer Richtung allein durch die Querschschnittskontur
des Umlaufkanals angeordnet werden. Eine Staffelung der
Ausgleichskörper nach ihrer Größe oder Masse auf die
unterschiedlichen Umlaufradien ist damit in sehr einfacher und
vorteilhafter Weise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
realisierbar.
Die Verwendung von mehreren Auswuchtkörpern unterschiedlicher
Masse auf unterschiedlichen Laufbahnen um die gemeinsame
Drehachse lässt eine Reduzierung der Unwucht des Systems über
einen großen Drehzahlbereich zu. Ein System mit
Ausgleichskörpern unterschiedlicher Masse, die auf verschiedenen
Bahnen innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung umlaufen,
kann zudem feiner abgestimmt werden, da die verbleibende
Restunwucht, die bei Verwendung lediglich einer Laufbahn
resultieren würde, durch eine zweite Laufbahn und ensprechend
darauf angepasste Ausgleichsmassen noch weiter reduziert werden
kann. Die Erhöhung der Anzahl der möglichen Laufbahnen erlaubt
somit das Maß der verbleibenden Unwucht zu minimieren. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, den mit zunehmender
Anzahl der Umlaufbahnen anwachsenden Einbauraum und die
entsprechend wachsenden Kosten gegenüber den Vorrichtungen des
Standes der Technik zu reduzieren.
Die Verwendung von Kugeln als umlaufende Ausgleichskörper der
erfindunggsgemäßen Vorrichtung vermindert die Reibungsverluste
und führt zu einer entsprechenden Reduzierung des Geräuschpegels
des automatisch gewuchteten Systems im Betrieb.
Speziell die Verwendung von Kugeln unterschiedlicher Durchmesser
als Ausgleichsmassen ermöglicht eine einfache Trennung der
einzelnen Laufbahnen der Ausgleichskörper innerhalb des einen,
geschlossenen Umlaufkanals der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Somit ergibt sich neben der Masse der Ausgleichskörper mit dem
Radius der Laufbahnen ein weiterer Freiheitsgrad zur Erzielung
eines optimalen Wuchtergebnisses am rotierenden System.
Eine Flüssigkeit, die zusätzlich zu den Ausgleichskörpern in dem
geschlossenen Umlaufkanal der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eingebracht wird, hat den Vorteil, dass diese die Bewegung der
Ausgleichsmassen dämpfen kann und damit zu einer
Geräuschreduzierung beiträgt.
Auch lässt sich in vorteilhafter Weise eine Flüssigkeit zur
Reibungsverminderung und Dämpfung in den Umlaufkanal der
erfindungsgemäßen Auswuchtvorrichtung einbringen. Desweiteren
sorgt die kontinuierliche Verteilung einer in den Umlaufkanal
eingebrachten Flüssigkeit auch für einen zusätzlichen
Auswuchteffekt, der den Beitrag der diskreten Auswuchtkörper
positiv unterstützt.
Ein rotierendes System, das mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgewuchtet wird, hat den Vorteil, dass das
betreffende Bauteil im Betrieb kontinuierlich neu gewuchtet
wird, so dass auch Unwuchten, die sich während des Betriebes
ändern oder erst im Betrieb durch beispielsweise Verschleiss,
Defekte, Schmutz oder Korrosion auftreten, immer automatisch
ausgeglichen werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet
dieses stetige, automatische Auswuchten aufgrund seines
reduzierten Einbauvolumens und der erreichbbaren
Gewichtsersparnis in einer Vielzahl auch kleinerer rotierender
Komponenten und Systeme.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Wuchten rotierender
Systeme lassen sich eine Vielzahl von rotierenden Systemen in
sehr einfacher Weise automatisch auswuchten.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum dynamischen Wuchten
rotierender Systeme dargestellt, die in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 die Welle eines rotierenden Systems mit einer im Schnitt
dargestellten, die Welle konzentrisch umgebenden,
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auswuchten rotierender
Systeme,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Auswuchten rotierender Systeme,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform für einen Umlaufkanal einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform eines Umlaufkanals der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform eines Umlaufkanals der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auswuchten rotierender Systeme
und
Fig. 6 eine alternative Ausführungsform eines Umlaufkanals der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 5.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Wuchten rotierender
Systeme. Das rotierende System 12, das in diesem
Ausführungsbeispiel nur als eine schematische Anordnung 14
dargestellt ist, sitzt auf einer Welle 16, die von dem
rotierenden System 12 angetrieben wird. Die Welle 16 rotiert um
eine Drehachse 18. In anderen Ausführungsformen ist es
selbstverständlich auch möglich, dass das rotierende System 12
durch die Welle 16 angetrieben wird.
Als mögliche Beispiele und nicht als Begrenzung für die
Verwendbarkeit der erfinderischen Vorrichtung beziehungsweise
des erfinderischen Verfahrens seien an dieser Stelle
Elektromotoren und alle durch Elektromotoren angetriebenen,
rotierenden Aggregate genannt. Sowohl der Elektromotor selbst
als auch die durch den Motor angetriebenen Aggregate lassen sich
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung beziehungsweise mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens wuchten. Das rotierende System
12, das in den folgenden Ausführungsbeispielen jeweils nur
schematisch angedeutet bleibt, mag also beispielsweise ein
Lüfter oder Ventilator oder auch ein Motorkühlungsgebläse nebst
antreibendem Elektromotor sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum automatischen Auswuchten
rotierender Systeme 12 weist in dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 eine fest auf die Welle 16 aufgebrachte
Ausgleichskonstruktion 21 auf, in der ein einzelner,
geschlossener und konzentrisch um die Drehachse 18 verlaufender
Umlaufkanal 20 ausgebildet ist.
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sitzt die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 mit ihrer Ausgleichskonstruktion
21 separat vom eigentlichen rotierenden System 12 auf der Welle
16. In anderen Ausführungsbeispielen kann die
Ausgleichskonstruktion aber auch in das rotierende System 12
selbst integriert sein.
In dem Umlaufkanal 20 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10
befinden sich frei bewegliche Ausgleichskörper 22, die in dem in
Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel aus Kugeln 24
zweier verschiedener Durchmesser bestehen. Die Kugeln 26, 28, 30
weisen in Fig. 1 einen gegenüber den Kugeln 32 reduzierten
Radius auf.
Der Umlaufkanal 20 hat im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 eine
rechteckige Querschnittskontur 33, dessen Dimensionen derart auf
die Durchmesser der Kugeln 24 abgestimmt sind, dass alle Kugeln
24 die Drehachse 18 des rotierenden Systems 12 auf Umlaufbahnen
mit dem gleichen Radius 34 an der Innenwand 38 des Kanals 20
umlaufen können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 mit der
Ausgleichskonstruktion 21 nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 gestattet es somit, Kugeln unterschiedlicher Masse auf
verschiedenen Bahnen innerhalb eines einzelnen Umlaufkanals 20
um die Rotationsachse 18 des Systems 12 umlaufen zu lassen.
Eine Anpassung der zur optimalen Wuchtung benötigten
zusätzlichen Trägheitsmomente kann im Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 sowohl durch die Festlegung der Größe des äusseren
Radius 34 des Umlaufkanals 20 als auch durch die Variation der
Massen der einzelnen Kugeln 24 vorgenommen werden.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in
einer stark vereinfachten Darstellung. Teile und Komponenten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Fig. 2, die gegenüber dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 unverändert sind, sind mit dem
gleichen Bezugszeichen versehen. Entsprechend dem neuen
Ausführungsbeispiel modifizierte Komponenten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung haben der besseren
Vergleichbarkeit wegen ein um die Zahl 200 erhöhtes
Bezugszeichen bekommen.
Gezeigt in Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 210 in
Form einer Ausgleichskonstruktion 221, die fest mit einer Welle
16 eines rotierenden Systems 12 verbunden ist. Die
Ausgleichskonstruktion 221 weist einen einzelnen, geschlossenen
und konzentrisch um die Rotationsachse 18 einer Welle 16
verlaufenden Umlaufkanal 220 auf.
Der Umlaufkanal 220 besitzt an seiner der Welle 16 abgewandten
Wandung 240 einen Radius 234, der in axialer Richtung der
Anordnung variiert. Ausgleichskörper 222, die sich während des
Betriebes des rotierenden Systems 12 in axialer Richtung
nebeneinander anordnen, haben damit einen unterschiedlichen
Abstand zur Drehachse 18 des Systems 12. Die in Fig. 2
dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gestattet somit unterschiedliche Umlaufradien für die sich im
Umlaufkanal 220 befindlichen Ausgleichskörper 222. Beispielhaft
sind in Fig. 2 nur zwei mögliche Umlaufradien 234 und 236 für
die Ausgleichskörper 222 eingezeichnet. Entsprechend ihrer Größe
und ihrer Masse werden sich die Ausgleichskörper 222, die in
Fig. 2 wiederum in Form von Kugeln 224 dargestellt sind, beim
Anlaufen des rotierenden Systems 12 selbsttätig so an der
Innenwand 238 des Umlaufkanals 220 anordnen, dass sie sich neben
einander auf radial unterschiedlichen Laufbahnen um die
Rotationsachse 18 des auszuwuchtenden Systems 12 bewegen. Die
größeren Kugeln 232 werden sich dabei bevozugt auf den größeren
Radius 234 legen, wohingegen kleinere Kugeln 226, 228 sich axial
daneben anordnen werden.
Durch Variation des Krümmungsradius 234 des Umlaufkanals 220
sowie durch eine Anpassung der Massen und Größen der
Ausgleichskörper 222 kann in dieser Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 210 eine optimierte
Unwuchtreduzierung vorgenommen werden.
Allgemein lassen sich durch die spezielle Gestaltung und Form
der Querschnittskontur 33 des einen Umlaufkanals 20 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 trotz Verwendung nur eines
einzelnen, geschlossenen Kanals 20 mehrere getrennte
Umlaufbahnen um die Rotationsachse 18 des Systems 12 definieren,
die bei Verwendung unterschiedlicher Ausgleichsmassen eine
optimierte Auswuchtung des rotierenden Systems 12 erlauben. Die
speziell gewünschte, radiale als auch axiale Anordnung und
Staffelung der unterschiedlichen Ausgleichsmassen innerhalb des
einen Umlaufkanals 20 wird durch die jeweilige Form der
Innenwand 38 (Querschnittskontur) des einen Umlaufkanals 20 und
die Wechselwirkung der unterschiedlichen Ausgleichskörper
untereinander bestimmt.
Im Folgenden werden einige bevorzugte Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 anhand von unterschiedlichen
Formen de Querschnittes für den jeweiligen Umlaufkanals näher
beschrieben.
Fig. 3 zeigt in einer dritten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 310 einen Umlaufkanal 320, der es
gestattet, dass sich die Ausgleichskörper 322 aufgrund ihrer
unterschiedlichen Größe auf Umlaufbahnen mit unterschiedlichen
Radien 334 beziehungsweise 336 anordnen. Durch eine gezielte
Gestaltung der Geometrie der Innenwand 338 der äußeren, d. h. der
von der Welle 16 abgewandten Seite 340 des Umlaufkanals 320
lassen sich die Ausgleichskörper 322 durch die Krümmungsradien
der möglichen Laufbahnquerschnitte selekieren und auf die
gewünschten Bahnen zwingen. Die gegenseitige Behinderung der
Kugeln 324 wird durch die definierte Trennung der Laufbahnen
innerhalb des Umlaufkanals 320 deutlich reduziert. Die Kugeln
324 werden nach ihren Durchmessern sortiert und laufen auf
verschiedenen Laufbahnen um die Welle 16 des Systems 12 um. Dies
ermöglicht eine genaue Festlegung der benötigten Kugelgrößen,
Kugelanzahl und Kugelmassen zur optimalen Reduzierung der
Unwucht eines rotierenden Systems. Störeffekte wie sie durch
eine Wechselwirkung der Ausgleichskörper 322 untereinander
auftreten können, werden durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
nach Fig. 3 minimiert. Trotzdem bleibt der Vorteil des geringen
Einbauraumes für die erfindungsgemäße Vorrichtung erhalten,
zumal die in Fig. 3 gezeigten Stege 342 zwischen den Laufbahnen
auf ein den Kugelgrößen angepasstes Maß reduziert werden können.
Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform eines
Umlaufkanals der erfindungsgemäßen Vorrichtung 410, die
gleichfalls nach dem in Fig. 3 vorgestellten Prinzip arbeitet.
In dem einen Umlaufkanal 420 dieses Ausführungsbeispiels werden
die Ausgleichskörper 422 in Form von Kugeln 424 wiederum durch
die Krümmungsradien der Laufbahnquerschnitte an der Innenwand
438 des Umlaufkanals 420 voneinander getrennt und so auf
unterschiedliche Umlaufbahnen um die Drehachse 18 des Systems 12
gezwungen. Der in der Ausführungsform in Fig. 3 gegebene
Nachteil, dass sich die Kugeln (326, 328, 330) eventuell
statistisch verteilt in den kleineren Bahnen sammeln und fangen
könnten, was wiederum zur Erzeugung einer zusätzlichen Unwucht
führen würde, ist mit der Konstruktion der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 410 nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 nicht
mehr gegeben.
Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 410 nach
Fig. 4 gestattet in konstruktiv sehr einfacher Weise die
Ausbildung von unterschiedlichen, getrennten Laufbahnen um die
Drehachse in einem einzelnen geschlossenen Umlaufkanal 420. Die
unterschiedlichen Laufbahnen sind nicht scharf gegeneinander
abgrenzt, sondern werden nur durch die Geometrie der
Querschnittkontur 433 des Umlaufkanals 420 in Verbindung mit der
Größe und der Wechselwirkung der Ausgleichskörper untereinander
bestimmt.
Die Laufbahnen, auf denen sich die Ausgleichskörper 422 um die
gemeinsame Drehachse 18 des Systems 12 bewegen, lassen sich in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterschiedlich ausgestalten.
Während die größeren Kugeln 432 im Ausführungsbeispiel 4 durch
den Krümmungsradius der Querschnittskontur an zwei
Auflagestellen geführt wird, laufen die kleineren Kugeln
326, 328, 330 mit einem Ein-Punkt-Kontakt zur jeweiligen Laufbahn
hin ab. Die Ablaufflächen 437, 439, 441 der Laufbahnen der
kleineren Kugeln 426, 428, 430 im Ausführungsbeispiel 4 sind im
Wesentlichen plan und weisen nur eine leichte Krümmung im
Bereich des Übergangs zur benachbarten Laufbahn hin auf.
Darüberhinaus lassen sich aber auch Laufbahnen mit einem
konvexen oder auch konkaven Querschnitt in vorteilhafter Weise
nutzen.
Die Zuweisung der einzelnen Ausgleichskörper 422 auf die
jeweilige Umlaufbahn kann durch die Reihenfolge der Füllung des
Umlaufkanals 420 mit den Ausgleichsmassen unterstützt werden.
Durch solch eine Lösung und eine Befüllung des Kanals mit -
relativ zum Radius der Laufbahn - wenigen Kugeln wird die
gegenseitige Behinderung der Ausgleichskörper minimiert. Die
kleineren Kugeln 426, 428, 430 werden beim Hochbeschleunigen des
Systems 12 nach außen fliegen, wenn sie sich nicht schon
aufgrund der Schwerkraft vor dem Anlaufen des Systems auf der
untersten Bahn angesammelt haben.
Eine weitere Modifikation des Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 4 ist in den Fig. 5
und 6 dargestellt. Die Fig. 5 und 6 zeigen jeweils im
Querschnitt ein Beispiel für eine vorteilhafte Form der
Querschnittkontur eines Umlaufkanals 520 beziehungsweise 620 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Erkennbar in den Fig. 5 und 6
ist wiederum eine Ausgleichskonstruktion 521 beziehungsweise
621, die fest auf der Welle 16 des rotierenden Systems 12 sitzt.
In der Ausgleichskonstruktion 521 beziehungsweise 621 ist
jeweils ein Umlaufkanal 520 beziehungsweise 620 mit optimierter
Querschnittskontur 533 beziehungsweise 633 ausgebildet, der
konzentrisch um die Welle 16 des rotierenden Systems 12
verläuft.
Fig. 5 und 6 zeigen zudem noch jeweils eine Trennebene 544
beziehungsweise 644 in der Ausgleichskonstruktion 521
beziehungsweise 621 an der die erfindungsgemäße Vorrichtung
geöffnet werden kann und so leicht mit der gewünschten Anzahl
der jeweiligen Kugeln gefüllt werden kann.
Fig. 5 zeigt die Ausbildung dreier getrennter Laufbahnen in
axialer Staffelung in dem einen Umlaufkanal 520 der
Auswuchtvorrichtung 510 durch eine entsprechende Variation der
Form des Querschnittes 533 des Umlaufkanals 520. Auf den
dargestellten drei Umlaufbahnen um die Drehachse 18 des Systems
12 laufen in diesem Ausführungsbeispiel Kugeln 524 dreier
verschiedener Durchmesser 530, 531, 532 um. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel nimmt der Kugeldurchmesser der
Ausgleichskörper 522 mit zunehmendem Abstand von der Drehachse
18 des Systems 12 ab. Andere Staffelungungen der
Ausgleichskörper 522 sind aber ebenfalls denkbar und durch eine
entsprechende Ausformung der Querschnitsskontur 533 des
Umlaufkanals 520 in einfacher Weise auch zu realisieren. Auf
jeder der Umlaufbahnen kann eine zuvor bestimmte Anzahl von
Kugeln 524 der gewünschten Größe eingesetzt werden. Über die
Dichte des Kugelmaterials lässt sich - trotz vorgegebenem
Kugelradius - die Kugelmasse und damit das zur Wuchtung zur
Verfügung gestellte Trägheitsmoment varrieren. Die größeren
Kugeln 531 und 532 laufen in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5
nicht mehr mit einem Ein-Punkt- sondern vielmehr mit einem Zwei-
Punkt-Kontakt zur jeweiligen Laufbahn ab, was den zusätzlichen
Vorteil einer sehr genau definierten Bahnführung mit sich
bringt. Die Ablaufflächen 546, 548, 550 der Ausgleichskörper 522,
d. h. diejenigen Flächenanteile der inneren Wand des Umlaufkanals
520, auf denen die Ausgleichskörper 522 die Drehachse 18 des
Systems 12 im Betrieb umlaufen, sind in dem dargestellten
Beispiel der Fig. 5 derart zur Symmetrieebene der Anordnung hin
gekrümmt, dass die jeweilige Kugel auf ihrer Laufbahn von selbst
zentriert wird. Der gleiche Effekt lässt sich auch mit zur
Drehachse 18 geneigten, aber in sich geraden Ablaufflächen
realisieren. Auch parallel zur Drehachse 18 verlaufende axiale
Ablaufflächen sind denkbar, diese ermöglichen allerdings nur im
eingeschränktem Maße eine Selbstzentrierung der Ausgleichskörper
522 auf die jeweilige Laufbahn.
Die Ausgestaltung des Umlaufkanals 520 im Übergangsbereich der
einzelnen Laufbahnen zueinander ist in der Fig. 5 nur
beispielhaft in Form von Rundungen dargestellt und soll den
Bereich der möglichen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht einschränken.
In Erweiterung des Ausführungsbeispiel der Fig. 5 besitzen die
einzelnen Laufbahnen der erfindungsgemäßen Auswuchtvorrichtung
610 nach Fig. 6 zusätzlich zu der radialen Staffelung einen
axialen Versatz in Richtung der Drehachse 18 des rotierenden
Systems 12 zueinander. Der Axialversatz der Laufbahnen in diesem
Ausführungsbeispiel ist abhängig vom Verhältnis des
Kugeldurchmessers zum Laufbahndurchmesser.
Der größte Ausgleichskörper 638 weist im Ausführungsbeipiel 6
den kleinsten Abstand zur Drehachse 18 des Systems 12 auf. Axial
neben dem Ausgleichskörper 638 verbleibt im Umlaufkanal 620 ein
Freiraum 652, der es gestattet, dass auch in der in Fig. 6
dargestellten Schnittebene der erfindungsgemäßen Vorrichtung 610
die Kugeln 630 beziehungsweise 632 genügend Platz axial neben
der Kugel 638 finden. Die Kugeln 638 laufen in einer Art
Laufmulde 654, die die Laufbahn der Kugeln 638 durch eine Art
Höcker 656 gegenüber den weiteren Laufbahnen abgrenzt. Die
Laufmulde 654 erzeugt somit eine konkave Ablauffläche für die
Kugeln 638, die so stabil auf ihrer Laufbahn gehalten werden
kann. Die Laufbahn der Kugeln 632 wird nicht durch eine
Laufmulde gebildet, sondern durch eine gekrümmte Ablauffläche
658 und eine entgegenwirkende Anlagefläche 660 begrenzt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele eines nur mit Ausgleichsmassen versehenen,
einzelnen Umfangkanals beschränkt.
Die Funktion der Auswuchteinheit kann durch den Einsatz von
dämpfenden Flüssigkeiten wie beispielsweise Öl mit konstanter
Viskosität oder aber auch durch reibungsvermindernde
Flüssigkeiten verbessert werden.
Auch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht auf die
Verwendung von Kugeln als Ausgleichskörper beschränkt.
Prinzipiell lassen sich Ausgleichskörper der unterschiedlichsten
Ausformungen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwenden.
Die Anzahl der in den Ausführungsbeispielen dargestellten
Umlaufbahnen innerhalb des einen Umlaufkanals der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum dynamischen Wuchten
rotierender Systeme ist nur als beispielhaft anzusehen und
schließt die Verwendung einer anderen Zahl von Umlaufbahnen
nicht aus.
Claims (10)
1. Vorrichtung (10, 210, 310, 410, 510, 610) zum Wuchten eines um
eine Drehachse (18) rotierenden Systems (12) mit um die
Drehachse des Systems (12) angeordneten Laufbahnen für
mindestens einen beweglichen Ausgleichskörper
(22, 222, 322, 422, 522, 622), dadurch gekennzeichnet, dass ein
konzentrisch um die Drehachse (18) des Systems (12)
verlaufender, geschlossener Umlaufkanal
(20, 220, 320, 420, 520, 620) vorgesehen ist, in dem mehrere
zueinander geöffnete Laufbahnen um die gemeinsame Drehachse
(18) des rotierenden Systems (12) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Laufbahnen an der Innenwand (38, 238, 338, 438, 538, 638) des
Umlaufkanals (20, 220, 320, 420, 520, 620) durch dessen
Querschnittskontur (33, 233, 333, 433, 533, 633) ausgeformt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Ausgleichskörper (22, 222, 322, 422, 522, 622)
verschiedener Größe auf den unterschiedlichen Laufbahnen
innerhalb des Umlaufkanals (33, 233, 333, 433, 533, 633) die
gemeinsame Drehachse (18) des rotierenden Systems (12)
umlaufen können.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Querschnittskontur (33, 233, 333, 433, 533, 633) des Umlaufkanals
(33, 233, 333, 433, 533, 633) derart ausgeformt ist, dass eine
Staffelung der vorhandenen Ausgleichskörper
(22, 222, 322, 422, 522, 622) in radialer und/oder axialer
Richtung gegeben ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Ausgleichskörper
(22, 222, 322, 422, 522, 622) unterschiedlicher Masse.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ausgleichskörper (22, 222, 322, 422, 522, 622) Kugeln
(24, 224, 324, 424, 524, 624) sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kugeln (24, 224, 324, 424, 524, 624) zumindest zwei
unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass sich in dem Umlaufkanal
(20, 220, 320, 420, 520, 620) neben den Ausgleichskörpern
(22, 222, 322, 422, 522, 622) zusätzlich eine Flüssigkeit
befindet.
9. Rotierendes Systems (12) mit einer Drehachse (18) sowie mit
einer Vorrichtung (10, 210, 310, 410, 510, 610) zum automatischen
Wuchten des Systems (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verfahren zum Wuchten von rotierenden Systemen (12) mit einer
Drehachse (18) unter Verwendung von um die Drehachse (18) des
Systems (12) angeordneten Laufbahnen für bewegliche
Ausgleichskörper (22, 222, 322, 422, 522, 622), dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausgleichskörper
(22, 222, 322, 422, 522, 622) während des Betriebes des Systems
(12) die Drehachse (18) in einem geschlossenen, konzentrisch
um die Drehachse (18) des Systems verlaufenden Umlaufkanal
(20, 220, 320, 420, 520, 620) auf den an der Innenwand
(38, 238, 338, 438, 538, 638) des Kanals (20, 220, 320, 420, 520, 620)
durch dessen Querschnittskontur (33, 233, 333, 433, 533, 633)
ausgeformten Laufbahnen umlaufen und sich derartig über den
gesamten Umfang des Kanals (20, 220, 320, 420, 520, 620) in den
Laufbahnen verteilen, dass die Unwucht des Gesamtsystems
reduziert wird.
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