DE10121207A1

DE10121207A1 - Vorrichtung zur Lordosenabstützung

Info

Publication number: DE10121207A1
Application number: DE10121207A
Authority: DE
Inventors: Harry Fischer; Klaus-Peter Grasse; Manfred Schlegel; Mathias Seiler
Original assignee: Sedus Stoll AG
Current assignee: Sedus Stoll AG
Priority date: 2001-05-01
Filing date: 2001-05-01
Publication date: 2002-11-07
Also published as: EP1254616A3; ES2243617T3; DE50203312D1; ATE297149T1; US6575530B1; EP1254616B1; EP1254616A2; MXPA02004338A; CA2383488A1; CA2383488C

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lordosenabstützung für einen Bürostuhl mit einer Rückenlehne, welche aus einem mit einer Membran (2) bespannten Rückenlehnenrahmen (1) besteht, wobei die Vorrichtung hinter der Membran (2) angeordnet und unabhängig von der Membran (2) im Rückenlehnenrahmen (1) gelagert ist. Sie ist sowohl höhenverstellbar als auch horizontal dehnbar. Bevorzugt besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Mittelteil mit zwei vergleichsweise starren Trägerelementen (4), die über ein in der Mitte angeordnetes elastisches Element (5) miteinander verbunden sind und außen jeweils einen seitlichen Führungssteg (6) aufweisen, wobei die Führungsstege (6) im Rückenlehnenrahmen (1) verschiebbar angeordnet sind, einem auf einer Polsterplatte (9) befestigten Polsterkissen (8) als zur Membran (2) hin angeordnetem Vorderteil sowie einer Kunststoffplatte (10) als Rückteil, wobei das Polsterkissen (8) und die Kunststoffplatte (10) mittels einer Clipverbindung (11) verbunden sind und die Clipverbindung (11) in Langlöchern (12) der Trägerelemente (4) geführt ist.

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Möbelindustrie. Sie betrifft eine Vorrichtung zur Lordosenabstützung für einen Bürodrehstuhl, dessen Rückenlehne aus einem membranbespannten Rückenlehnenrahmen besteht.

Stand der Technik

Heutzutage klagen immer mehr Menschen über Rückenschmerzen. Aufgrund zu geringer Bewegung und großer seelischer Belastungen, wie Dauerstress, erschlafft und verkümmert der Bewegungsapparat, die Muskulatur ermüdet und verkrampft, sowie Gewebe und Organe werden schlecht durchblutet. Oftmals muß die Wirbelsäule als sensibler und sehr beanspruchter Körperteil diese Rechnung mit Schmerzen und Problemen bezahlen.

Dem versucht man beispielsweise durch die Verwendung von speziellen Vorrichtungen zur Lordosenabstützung, wie Lordosenkissen, welche in die Rückenlehnen von Bürostühlen integriert sind, entgegenzuwirken. Als Lordose wird die Krümmung der Wirbelsäule nach vorn (Hohlkreuz) bezeichnet. Die Vorrichtung zur Lordosenabstützung soll dabei den Hohlraum möglichst genau ausfüllen.

Bekannt sind wirkungsvolle Lordosenabstützungen, welche an Stühlen mit einer zusätzlichen Rückenlehnenpolsterung angebracht sind (z. B. Modell New York der Anmelderin).

Die bisher bekannten Lösungen für Bürostühle mit membranbespannter Rückenlehne ohne Rückenlehnenpolsterung sind allerdings unbefriedigend.

Einerseits drücken diese bekannten Vorrichtungen zur Lordosenabstützung bei Bürostühlen mit membranbespannter Rückenlehne partiell unangenehm, auch dann, wenn sie weich oder umpolstert sind, wie dies beispielweise beim Modell Aeron der Fa. Herman Miller der Fall ist. Dort wird ein Lordosenkissen verwendet, welches in zwei Führungsschlitzen im Rückenlehnenrahmen höhenverstellbar ist.

Andererseits sind bei Stühlen mit membranbespannter Rückenlehne auch Modelle mit Stützvorrichtungen bekannt, welche nur zu einer kaum wahrnehmbaren Lordosenunterstützung führen, z. B. Wilkhahn Modus, Vitra Meda Chair 2.

Dieser unbefriedigende Stand der Technik resultiert aus folgender Problematik: Eine schaumstoffgepolsterte Rückenlehne erlaubt es, zwischen der Polsterplatte und dem Schaumstoff ein Kunststoffelement anzubringen, welches in der Höhe individuell verschiebbar ist und das Polster an der Stelle nach vorn verwölbt, an der es den Lordosenbereich des jeweiligen Benutzers abstützt. Das Polster selbst sorgt dafür, dass das Kunststoffelement nicht drückt. Schliesslich ist das Kunststoffelement ebenso überpolstert wie der Rest der Rückenlehne. Das Polster egalisiert den Aufbau weitgehend.

Eine membranbespannte Rückenlehne ohne Polsteraufbau stellt dagegen keine Überpolsterung des Kunststoffelementes dar. Daher drückt eine hinter oder vor der Membran angeordnete und unabhängig von der Membran im Rückenlehnenrahmen fest eingelagerte Vorrichtung zur Lordosenabstützung unangenehm im Rücken, auch dann, wenn sie weich oder umpolstert ist.

Ist die Lordosenabstützung dagegen nicht im Rückenlehnenrahmen eingelagert, sondern direkt in die Membran eingelagert, so wird sie sich nach hinten mit der Membran bewegen und ist daher in der Regel bezüglich einer Wirbelsäulenentlastung nahezu wirkungslos.

Darstellung der Erfindung

Die Erfindung versucht, diese genannten Nachteile des bekannten Standes der Technik zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Lordosenabstützung für einen Bürostuhl mit einer Rückenlehne, welche aus einem membranbespannten Rückenlehnenrahmen besteht, zu entwickeln, wobei die Lordosenabstützung sehr einfach höhenverstellbar sein soll, den Benutzer des Stuhles nicht drücken und gleichzeitig den Lordosenbereich individuell wirkungsvoll abstützen soll.

Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung zur Lordosenabstützung für einen Bürostuhl gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 dadurch erreicht, daß die Vorrichtung sowohl höhenverstellbar als auch horizontal dehnbar ist. Die Lordosenkissenverstellung ist unabhängig von der Membran im Rückenlehnerahmen eingelagert, verfügt aber über eine ausreichende Elastizität, welche dazu führt, daß das Kissen nicht drückt.

Es ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung aus folgenden Teilen besteht:

a) einem Mittelteil mit zwei vergleichsweise starren Trägerelementen, die über ein in der Mitte angeordnetes elastisches Element miteinander verbunden sind und außen jeweils einen seitlichen Führungssteg aufweisen, wobei die Führungsstege im Rückenlehnenrahmen verschiebbar angeordnet sind,
b) einem auf einer Polsterplatte befestigten Polsterkissen als zur Membran hin angeordnetem Vorderteil sowie
c) einer Kunststoffplatte als Rückteil, wobei
d) das Polsterkissen und die Kunststoffplatte mittels einer Clipverbindung verbunden sind und die Clipverbindung in Langlöchern der Trägerelemente geführt ist.

Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn das elastische Element ein Gummigurt ist. Dieser gibt bei einer Belastung ausreichend nach und bewirkt eine Längung der Trägerelemente, so daß die Vorrichtung, insbesondere das Polsterkissen, nach hinten auslenkt. Somit entsteht kein ungebührend hoher Gegendruck.

Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Führungsstege der Trägerelemente jeweils in einem Führungsschlitz des Rückenlehnenrahmens oder aber an einem Führungssteg des Rückenlehnenrahmens gelagert sind. Auf diese Weise ist eine einfache Führung und Höhenverstellung der Vorrichtung zur Lordosenabstützung möglich. Es erfolgt eine exakte Nachführung des Kissens entsprechend der Membran.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die im Rückenlehnenrahmen eines Stuhles mit membranbespannter Rückenlehne eingelagerte erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten Ausführungsvariante;

Fig. 2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäßen Vorrichtung entlang der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt analog zu Fig. 2 bei einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung.

Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen und der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.

Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht auf die im Rückenlehnenrahmen (1) eines Bürostuhles mit membranbespannter Rückenlehne eingelagerte erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten Ausführungsvariante. Fig. 2 zeigt den dazugehörenden Schnitt entlang der Linie II-II.

Die Rückenlehne des Stuhles besteht aus einem Rückenlehnenrahmen 1, welcher mit einer Membran 2 bespannt ist. Die Membran 2 ist mittels Membrankeder 3 im Rückenlehnerahmen 1 befestigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lordosenabstützung ist hinter der Membran 2 angeordnet und unabhängig von der Membran 2 im Rückenlehnenrahmen 1 gelagert.

Sie besteht im wesentlichen aus drei Teilen, und zwar aus einem vorderseitig, d. h. zur Membran 2 hin angeordneten Vorderteil, welches von einem auf einer Polsterplatte 9 befestigtem Polsterkissen 8 gebildet wird, und aus einem aus einer Kunststoffplatte 10 bestehenden Rückteil sowie aus einem dazwischen angeordneten Mittelteil. Das Mittelteil verfügt über zwei relativ starre Trägerelemente 4 aus Kunststoff, die in der Mitte durch einen elastischen Gummigurt 5 miteinander verbunden sind. Die Trägerelemente 4 weisen jeweils an den dem Gummigurt 5 zugewandten Seiten ein Langloch 12 auf. An den andern Seiten (außen) verfügen die Trägerelemente 4 über Führungsstege 6., über die sie in einem Führungsschlitz 7 des Rückenlehnenrahmens 1 geführt werden. Somit ist eine einfache Höhenverstellung der Vorrichtung realisierbar. Die Spannung der Membran 2 sorgt dafür daß die Führungsstege 6 nicht ausschnappen können.

Die Polsterplatte 9 mit dem Polsterkissen 8 und die Kunststoffplatte 10 sind miteinander über zwei Clipverbindungen 11 verbunden. Die Clipverbindungen 11 sind jeweils in den Langlöchern 12 der Trägerelemente 4 geführt, so daß auf diese Weise alle drei Hauptteile der Lordosenabstützung miteinander verbunden sind. Die Führung der Clipverbindung 11 in den Langlöchern 12 ermöglich es, daß die Polsterplatte 9 mit dem Polsterkissen 8 und die Kunststoffplatte 10 auf den Trägerelementen 4 horizontal verschiebbar sind.

Diese Konstruktion gewährleistet es, daß die Lordosenkissenverstellung ebenso wie die Membran 2 nach hinten auslenken kann, wenn sich der Benutzer nach hinten lehnt und Druck auf die Membran ausübt. Der Gummigurt 5 gibt nach und bewirkt damit eine Längung der Trägerelement, was zur Folge hat, daß das Polsterkissen 8 nach hinten auslenkt.

Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, daß über die Elastizität des Gummigurtes und die Stärke und Dichte des Polsteraufbaus die Wirkungsstärke - der Druck - der Vorrichtung exakt abgestimmt werden kann. Das Polsterkissen ist leicht auswechselbar und durch den Einsatz unterschiedlichen Spannmaterials wird eine individuelle Vorspannung realisiert.

In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Es unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch, daß anstelle des Führungsschlitzes im Rückenlehnenrahmen 1 ein Führungssteg 13 am Rückenlehnenrahmen 1 angeordnet ist. Die Führungsstege 6 der Trägerelemente 4 werden an diesen Führungsstegen 13 geführt. Die Spannung der Membran 2 sorgt dafür, daß die Führungsstege 6 nicht ausschnappen können.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.

Bezugszeichenliste

1

Rückenlehnenrahmen

2

Membran

3

Membrankeder

4

Trägerelement

5

Elastisches Element, z. B. Gummigurt

6

Führungssteg von Position

4

7

Führungsschlitz in Position

1

8

Polsterkissen

9

Polsterplatte

10

Kunststoffplatte

11

Clipverbindung

12

Langloch

13

Führungssteg von Position

1

Claims

1. Vorrichtung zur Lordosenabstützung für einen Bürostuhl mit einer Rückenlehne, welche aus einem mit einer Membran (2) bespannten Rückenlehnenrahmen (1) besteht, wobei die Vorrichtung hinter der Membran (2) angeordnet und unabhängig von der Membran (2) im Rückenlehnenrahmen (1) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung sowohl höhenverstellbar als auch horizontal dehnbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus folgenden Teilen besteht:

a) einem Mittelteil mit zwei starren Trägerelementen (4), die über ein in der Mitte angeordnetes elastisches Element (5) miteinander verbunden sind und aussen jeweils einen seitlichen Führungssteg (6) aufweisen, wobei die Führungsstege (6) im Rückenlehnenrahmen (1) verschiebbar angeordnet sind,
b) einem auf einer Polsterplatte (9) befestigten Polsterkissen (8) als zur Membran (2) hin angeordnetem Vorderteil sowie
c) einer Kunststoffplatte (10) als Rückteil, wobei
d) das Polsterkissen (8) und die Kunststoffplatte (10) mittels einer Clipverbindung (11) verbunden sind und die Clipverbindung (11) in Langlöchern (12) der Trägerelemente (4) geführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element (5) ein Gummigurt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstege (6) der Trägerelemente (4) jeweils in einem Führungsschlitz (7) des Rückenlehnenrahmens (1) verschiebbar angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstege (6) der Trägerelemente (4) jeweils an einem Führungssteg (13) des Rückenlehnenrahmens (1) verschiebbar angeordnet sind.