DE10120767A1 - Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung des Polygoneffektes im Umlenkbereich von Personenförderanlagen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung des Polygoneffektes im Umlenkbereich von PersonenförderanlagenInfo
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Abstract
Verfahren zur Reduzierung des im Verlauf der Umlenkung einer für einen Personenförderer, insbesondere eine Rolltreppe oder einen Rollsteig, einsetzbaren Kette auftretenden Polygoneffektes, indem über den auf das Umlenkrad mittel- oder unmittelbar einwirkenden elektrischen Antrieb der Drehzahl des Umlenkrades eine andersartige Drehzahl überlagert wird, nach DE-Patentanmeldung 19958709.4, wobei eine positionsabhängige Steuerung der Geschwindigkeit dahingehend herbeigeführt wird, daß die beim Antrieb mit im wesentlichen konstanter Drehfrequenz am Kettenstrang entstehenden Geschwindigkeitsschwankungen ermittelt werden und daß der Ausgleich dadurch erreicht wird, daß das Umlenkrad mit ungleichförmiger Drehfrequenz angetrieben wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des im Verlauf der
Umlenkung einer für einen Personenförderer, insbesondere eine Rolltreppe oder
einen Rollsteig, einsetzbaren Kette auftretenden Polygoneffektes, in dem über
den auf das Umlenkrad mittel- oder unmittelbar einwirkenden elektrischen
Antrieb der Drehzahl des Umlenkrades eine andersartige Drehzahl überlagert
wird, nach DE-Patentanmeldung 199 58 709.4.
In der Hauptanmeldung sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Reduzierung des Polygoneffektes im Umlenkbereich von Personenförderanlagen
beschrieben.
Der Polygoneffekt entsteht durch die polygonförmige Auflage der Kette auf
dem Kettenrad. Mit wachsendem Drehwinkel variiert der wirksame Radius am
Kettenrad, wodurch die Kettengeschwindigkeit zwischen einem Maximal- und
einem Minimalwert schwankt. Beim Kettenradeingriff weisen die Kettenrollen
und die Zähne des Kettenrades unterschiedliche Geschwindigkeiten auf, was
Stöße zur Folge hat. Der Umlaufeffekt ist eine Folge des Drehimpulses, der
vom Kettenrad auf die Kettenglieder und somit auf die Stufen oder Paletten
übertragen wird. Nach Ablauf der Kette aus dem Kettenrad bleibt dieser
Drehimpuls zunächst durch die Trägkeit des Systemes erhalten, was zu dem
sogenannten Einrollen der Kette führt. Der Drehimpuls wird durch Reibung der
Kette bzw. bei Vorhandensein eines Kettenführungselementes durch Stöße
zwischen Kette und Führung abgebaut. In der Hauptanmeldung wurde
abweichend zu den bisher bekannten, ausschließlich auf der mechanischen
Seite vorgesehenen Modifizierungen, ein Konzept vorgestellt, welches eine
Lösung von der elektrischen, nämlich der Antriebsseite her beinhaltet.
Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, das in der Hauptanmeldung
beschriebene Verfahren sowie die darin angeführte Einrichtung dergestalt
weiterzubilden, daß die Laufruhe der Personenförderanlage, insbesondere der
Rolltreppe bzw. des Rollsteiges, weiterhin verbessert werden kann.
Dieses Ziel wird aufbauend auf den Merkmalen der Hauptanmeldung
verfahrensgemäß dadurch erreicht, daß eine positionsabhängige Steuerung der
Geschwindigkeit dahingehend herbeigeführt wird, daß die beim Antrieb mit im
wesentlichen konstanter Drehfrequenz am Kettenstrang entstehenden
Geschwindigkeitsschwankungen ermittelt werden, und daß der Ausgleich
dadurch erreicht wird, daß das Umlenkrad mit ungleichförmiger Drehfrequenz
angetrieben wird.
Vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den
zugehörigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Fußend auf den Merkmalen der Hauptanmeldung wird das Ziel
einrichtungsmäßig auch dadurch erreicht, daß mindestens ein Positionssensor
die Phasenlage des Umlenkrades ermittelt, diese Werte einem mit einem
Funktionsgenerator in Wirkverbindung stehenden Steuergerät zur Verfügung
stellt, dessen synchronisierter Drehzahlsollwert zum mit dem Antriebsmotor
verbundenen Leistungsversorgungsaggregat, insbesondere dem
Frequenzumrichter, zuführbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind den
zugehörigen gegenständlichen Unteransprüchen zu entnehmen.
Mit der Erfindung wird somit eine positionsabhängige Steuerung der
Geschwindigkeit realisiert. Die Geschwindigkeitsschwankungen im
Kettenstrang werden wesentlich von der Zähnezahl des Kettenrades
(Umlenkrades) beeinflußt. Ein weiterer Faktor ist die Geometrie der Führung,
die den Einlauf der Kette in das Kettenrad beeinflusst. Fußend darauf, daß
diese Geschwindigkeitsschwankungen berechenbar sind, sind selbige
demzufolge vorbestimmbar, so daß keine in das System eingreifende Regelung
benötigt wird, vielmehr eine konkrete Steuerung gegeben ist. Die notwendige
Funktion kann rechenerisch und bedarfsweise experimentell ermittelt werden
und stellt dann eine fest eingestellte Größe dar, die im laufenden Betrieb nur
noch mit der Winkellage des Kettenrades synchronisiert werden muß. Zu
diesem Zweck ist im Bereich des Kettenrades mindestens ein Positionssensor
vorgesehen, der die Phasenlage des Kettenrades ermittelt und selbige an ein
mit einem Funktionsgegerator, der die mathematische(n) Funktion(en)
beinhaltet, zusammenwirkenden Steuergerät übermittelt. Über das Steuergerät
wird der synchronisierte Drehzahlsollwert der Leistungsversorgungseinrichtung,
insbesondere dem Frequenzumrichter, zugeleitet.
Besonderen Sinn macht die Erfindung, indem die Kettenteilung auf etwa 200 mm
(halbe Stufenteilung) und ggf. auch auf etwa 400 mm (volle Stufenteilung)
erhöht werden kann, wodurch die bei bisherigen Kettenradsystemen
notwendige Grenzzähnezahl der Kettenräder von allgemein üblich Z = 17
erheblich unterschritten werden kann. Durch diese Maßnahme kann eine
beträchtliche Kosteneinsparung bei Rolltreppen und Rollsteigen herbeigeführt
werden.
Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der
Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 Prinzipskizze des Systemaufbaues
Fig. 2 bis 4 Vergleichende Gegenüberstellung einer konventionellen
Antriebsart mit dem Erfindungsgegenstand
Fig. 1 ist eine schematische Systemdarstellung zu entnehmen, wie der
Polygoneffekt eines Kettenradsystemes auf seiten des Antriebes so positiv
beeinflußt werden kann, daß die Laufruhe der nicht weiter dargestellten
Rolltreppe bzw. des Rollsteiges verbessert wird. In den einzelnen Kästchen
sind die miteinander in Wirkverbindung stehenden Elemente nämlich die Kette,
das Kettenrad (Umlenkrad), das Getriebe, der Motor sowie der
Frequenzumrichter angesprochen. In den Schnittstellen zwischen Kette und
Kettenrad, Kettenrad und Getriebe, Getriebe und Motor sowie Motor und
Umrichter sind die jeweiligen Geschwindigkeitswerte über der Zeit dargestellt.
Dem Kettenrad ist ein Positionssensor zugeordnet, der die Position der
jeweiligen Aufnahmekalotten, gebildet zwischen zwei Kettenzähnen des
Kettenrades, ermittelt und somit die Phasenlage feststellt. Einem
nachgeordnetem Steuergerät, das mit einem Funktionsgenerator in
Wirkverbindung steht, wird der Wert der jeweiligen Phasenlage des
Kettenrades zugeleitet. Der Funktionsgegerator beinhaltet die
mathematische(n) Funktion(en) der Kette beim Einlauf in das Kettenrad
(Drehzahlsollwert), so daß im Bereich des Steuergerätes lediglich noch ein
Vergleich der übermittelten konkreten Phasenlage des Kettenrades mit dem
vorgegebenen Drehzahlsollwert stattfinden muss. Als synchronisierter
Drehzahlsollwert wird dem Umrichter dann der jeweils richtige Wert zugeleitet,
so daß über Motor und Getriebe dem Kettenrad dann ein entsprechender
Drehzahlwert überlagert werden kann. Abweichend zum Stand der Technik
erfolgt somit eine positionsabhängige Steuerung der Geschwindigkeit, wodurch
die Laufruhe der Personenförderanlage beträchtlich erhöht werden kann. Wie
bereits angesprochen, können Ketten der Teilung von bis zu 200 mm oder
darüber hinaus sogar bis zu 400 mm bei entsprechender Absenkung der
Grenzzähnezahl des Kettenrades unterhalb von z = 17 herbeigeführt werden.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen vergleichende Beispiele einerseits eines
konventionellen Antriebes (Fig. 2) mit dem Sollzustand bei korrekter
Phasenlage (Fig. 3) sowie des Synchronisierungsbedarfes (Fig. 4).
Über der Zeit werden die Geschwindigkeit der Kette sowie die Drehfrequenz
des Kettenrades abgebildet. Beim konventionellen Stand der Technik ist die
Drehfrequenz des Kettenrades konstant, während die Geschwindigkeit der
Kette als kurvenartige Funktion vorgesehen ist und der jeweilige Ketteneingriff
in das mit konstanter Drehfrequenz umlaufende Kettenrad als inkonstant
anzusehen ist.
Fig. 3 zeigt eine Möglichkeit die Erfindung zu realisieren, nämlich das die
Geschwindigkeit der Kette konstant ausgebildet wird, während die
Drehfrequenz des Kettenrades eine kurvenartige Funktion, über die Zeit
gesehen, darstellt. Weitere Möglichkeiten sind jedoch ebenfalls denkbar.
Der Synchronisierungsbedarf ist in Fig. 4 dargestellt, wobei die zu
synchronisierende Phasenverschiebung als mathematische Funktion im
Funktionsgenerator abgelegt und dem Steuergerät zur Verfügung gestellt wird.
Das Steuergerät ermittelt dann lediglich noch die Abweichung der vom
Positionssensor zur Verfügung gestellten Phasenlage des Kettenrades, im
Vergleich zum Drehzahlsollwert, wobei die zu synchronisierende
Phasenverschiebung dann als synchronisierter Drehzahlsollwert dem Umrichter
und somit über Motor und Getriebe dem Kettenrad zur Verfügung gestellt
werden kann.
Claims (8)
1. Verfahren zur Reduzierung des im Verlauf der Umlenkung einer für einen
Personenförderer, insbesondere eine Rolltreppe oder eines Rollsteiges,
einsetzbaren Kette auftretenden Polygoneffektes, indem über den auf
das Umlenkrad mittel- oder unmittelbar einwirkenden elektrischen
Antrieb der Drehzahl des Umlenkrades eine andersartige Drehzahl
überlagert wird, nach DE-Patentanmeldung 199 58 709.4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine positionsabhängige Steuerung der
Geschwindigkeit dahingehend herbeigeführt wird, daß die beim Antrieb
mit im wesentlichen konstanter Drehfrequenz am Kettenstrang
entstehenden Geschwindigkeitsschwankungen ermittelt werden und daß
der Ausgleich dadurch erreicht wird, daß das Umlenkrad mit
ungleichförmiger Drehfrequenz angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mathematische Funktion ermittelt wird, und daß selbige dann eine fest
eingestellte Größe bildet, die im Betriebszustand lediglich mit der
Winkellage (Phasenlage) des Kettenrades synchronisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Ketten mit Kettenteilungen, entsprechend einer halben Stufen- bzw.
Palettenteilung, inbesondere von etwa 200 mm, eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Ketten mit Kettenteilungen, entsprechend einer vollen Stufen- bzw.
Palettenteilung, insbesondere von etwa 400 mm, eingesetzt werden.
5. Einrichtung zur Reduzierung des im Verlauf der Umlenkung einer für
einen Personenförderer, insbesondere eine Rolltreppe oder einen
Rollsteig, einsetzbaren Kette auftretenden Polygoneffektes, mit
mindestens einer, gegebenenfalls mit mindestens einem Getriebe
verbundenen elektrischen Antriebsmotor, der mittel- oder unmittelbar auf
das Umlenkrad einwirkt, wobei der Antriebsmotor mit mindestens einem
Leistungsversorgungsaggregat, insbesondere einem Frequenzumrichter,
verbunden ist, so daß der Antriebsmotor mit einer nicht konstanten
Drehzahl antreibbar ist, nach Hauptanmeldung 199 58 709.4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Positionssensor die Phasenlage des
Umlenkrades ermittelt, diese Werte einem mit einem Funktionsgenerator
in Wirkverbindung stehenden Steuergerät zur Verfügung stellt, dessen
synchronisierter Drehzahlsollwert zum mit dem Antriebsmotor
verbundenen Leistungsversorgungsaggregat, insbesondere dem
Frequenzumrichter, zuführbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Funktionsgenerator diejenige(n) mathematische(n) Funktion(en) der Kette
beim Einlauf in das Umlenkrad beinhaltet.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kette als Antriebsorgan des Personenförderers eine Teilung
entsprechend einer halben Stufen- bzw. Palettenteilung, insbesondere
von etwa 200 mm aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kette als Antriebsorgan des Personenförderers eine Teilung
entsprechend einer vollen Stufen- bzw. Palettenteilung, insbesondere
von etwa 400 mm aufweist.
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- 2001-04-27 DE DE2001120767 patent/DE10120767C2/de not_active Expired - Fee Related
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