DE10120492A1 - Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten als Verdickungsmittel - Google Patents
Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten als VerdickungsmittelInfo
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- C08F2810/30—Chemical modification of a polymer leading to the formation or introduction of aliphatic or alicyclic unsaturated groups
Abstract
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten auf der Baisis von teil- oder vollverseiften Venylacetat-Homopolymerisaten oder von teil- oder vollverseiften Vinylacetat-Mischpolymerisaten, deren Vinylalkohol-Gruppen jeweils zu 0.1 bis 100 Mol-% verethert sind, als Verdickungsmittel, wobei die veretherten Vinylalkohol-Einheiten die allgemeine Formel (I) -CH2-CHR-O-R·1· haben und R die Bedeutung H oder CH¶3¶ hat, und R·1· in den veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten gleich oder verschieden ist, und für unsubstituierte und substituierte Alkyl-, Aryl- und Alkaryl-Reste mit jeweils 1 bos 30 C-Atomen steht, wobei die substituierten Alkyl-, Aryl- und Alkaryl-Reste mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sind, aus der Gruppe umfassend Halogen, Hydroxy-, Amin-, Ammonium-, Carbonsäure-, Carbonsäureester-, Carbonsäureamid-, Ether-, Keto-, Sulfonsäure-, Phosphonat-, Nitrat-Reste sowie Polyoxyalkylen-Reste mit 2 bis 50 Oxyalkyleneinheiten mit jeweils 2 bis 8 C-Atomen.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von veretherten Vinylal
kohol-Polymerisaten als Verdickungsmittel (rheologische Addi
tive), insbesondere als rheologische Additive in Baustoffmas
sen.
Verdickungsmittel werden in der Bauindustrie standardmäßig zur
Verbesserung der Verarbeitungs- und Wasserretentionseigen
schaften von Baustoffmassen, beispielsweise Zement-, Kalkhy
drat- und Gipsmischungen, eingesetzt. Bei den Verdickungsmit
teln handelt es sich um wasserlösliche Polymere deren Zusatz
den Wasserverlust der Baustoffmassen auf stark saugenden Un
tergründen vor dem Abbinden verhindert, und damit eine ungenü
gende Durchhärtung der Baumasse und die Rißbildung verhindert.
Weiterhin kann man mit solchen Zusatzstoffen das Eigenschafts
profil der Baustoffmassen auf ein gewünschtes Anwendungsprofil
angleichen.
Als verdickende Additive werden hauptsächlich wasserlösliche
Polymere auf Basis von nichtionischen Celluloseethern wie Me
thylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylhydroxyethylcellu
lose, Hydroxypropylcellulose eingesetzt. Obwohl solche Verdi
ckungsmittel nur in geringen Mengen eingesetzt werden, stellen
solche Verdicker auf Basis von Celluloseethern einen beachtli
chen Kostenfaktor in Baustoffmassen dar. Es besteht somit ein
Bedarf an kostengünstiger zugänglichen rheologischen Additi
ven.
Die genannten Celluloseether konkurrieren als Verdicker insbe
sondere mit vollsynthetischen Polymeren wie Polyurethan-Asso
ziativverdickern, Polyacrylaten, Polyiminen, Polyamiden, sowie
natürlichen Polymeren wie Agar-Agar, Tragant, Carageen, Gummi
arabicum, Alginate, Stärke, Gelatine und Casein. In Baustoff
massen, insbesondere in zementären Systeme, welche durch deren
hohen pH-Wert und hohem Elektrolytgehalt gekennzeichnet sind,
können diese Alternativen allerdings nicht zufriedenstellen.
In diesen Anwendungen gibt es zu Celluloseether mit Blick auf
Verarbeitungs- und Wasserretentionsanforderungen bisher keine
Alternative.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Verdickungsmittel auf
Basis von veretherten Vinylalkoholpolymerisaten in Baustoff
massen zu verbessertem Aufbruch und offener Zeit der Haftzugs
werte führen.
Veretherte Polyvinylalkohole sind aus dem Stand der Technik
bekannt:
Die DE-A 16 45 622 beschreibt die Herstellung von mit Alkyl- oder Alkenylgruppen veretherten Polyvinylalkoholen, welche in Lacken, Schutzüberzügen oder Textilhilfsmitteln eingesetzt werden können. In der DE-A 35 42 368 werden mit N-Methylolacryl amid veretherte Polyvinylalkohole und deren Verwendung in Off setplatten beschrieben. Mit Alkylsulfonatgruppen veretherte Polyvinylalkohole, welche als viskositätssteigernde Ölbohrmit telzusätze verwendet werden, sind aus der EP-A 99631 bekannt. Die US-A 3386982 beschreibt die Herstellung von alkoxylierten Polyvinylalkoholen mittels alkoxylierten Aminen, wobei die Produkte zur Herstellung von Verpackungsfilmen verwendet wer den. Die US-A 3505303 beschreibt die Herstellung von, mit Ac rylamiden über Michael-Addition modifizierten, Polyvinylalko holen, welche als Verpackungsmaterial Verwendung finden. Aus der US-A 4744865 ist die Verwendung von alkylierten Polyvinyl alkoholen zur Verhinderung von Ablagerungen bei der Papierher stellung bekannt. Die US-A 5783628 betrifft carboxyalkylierte Polyvinylalkohole, welche insbesondere als Additive in Ölbohr mitteln empfohlen werden.
Die DE-A 16 45 622 beschreibt die Herstellung von mit Alkyl- oder Alkenylgruppen veretherten Polyvinylalkoholen, welche in Lacken, Schutzüberzügen oder Textilhilfsmitteln eingesetzt werden können. In der DE-A 35 42 368 werden mit N-Methylolacryl amid veretherte Polyvinylalkohole und deren Verwendung in Off setplatten beschrieben. Mit Alkylsulfonatgruppen veretherte Polyvinylalkohole, welche als viskositätssteigernde Ölbohrmit telzusätze verwendet werden, sind aus der EP-A 99631 bekannt. Die US-A 3386982 beschreibt die Herstellung von alkoxylierten Polyvinylalkoholen mittels alkoxylierten Aminen, wobei die Produkte zur Herstellung von Verpackungsfilmen verwendet wer den. Die US-A 3505303 beschreibt die Herstellung von, mit Ac rylamiden über Michael-Addition modifizierten, Polyvinylalko holen, welche als Verpackungsmaterial Verwendung finden. Aus der US-A 4744865 ist die Verwendung von alkylierten Polyvinyl alkoholen zur Verhinderung von Ablagerungen bei der Papierher stellung bekannt. Die US-A 5783628 betrifft carboxyalkylierte Polyvinylalkohole, welche insbesondere als Additive in Ölbohr mitteln empfohlen werden.
In der JP-A 11-157896 werden veretherte Polyvinylalkohole mit
Carbonsäureamidgruppen im Etherrest als Zusätze zur Verbesse
rung der mechanischen Festigkeit von Beton empfohlen. Die JP-A 11-71150
beschreibt veretherte Polyvinylalkohole mit Carbon
säure-, Carbonsäureamid-, Sulfonat-, Ammonium-, oder Hydroxyl-
Gruppe im Etherrest als Zusätze zur Verbesserung der mechani
schen Festigkeit von Beton. In beiden Schriften werden rheologische
Additive wie Celluloseether oder Stärkeether als weite
re Zusätze empfohlen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verdickungsmittel
zur Verfügung zu stellen, welches insbesondere in Baustoffmas
sen hervorragende Verarbeitungseigenschaften sicherstellt, oh
ne die obengenannten Nachteile zu zeigen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von veretherten
Vinylalkohol-Polymerisaten auf der Basis von teil- oder voll
verseiften Vinylacetat-Homopolymerisaten oder von teil- oder
vollverseiften Vinylacetat-Mischpolymerisaten, deren Vinylal
kohol-Gruppen jeweils zu 0.1 bis 100 Mol-% verethert sind, als
Verdickungsmittel, wobei die veretherten Vinylalkohol-Einhei
ten die allgemeine Formel (I) -CH2-CHR-O-R1 haben und R die Be
deutung H oder CH3 hat, und R1 in den veretherten Vinylalkohol-
Polymerisaten gleich oder verschieden ist, und für unsubstitu
ierte und substituierte Alkyl-, Aryl- und Alkaryl-Reste mit
jeweils 1 bis 30 C-Atomen steht, wobei die substituierten Al
kyl-, Aryl- und Alkaryl-Reste mit einem oder mehreren Substi
tuenten substituiert sind, aus der Gruppe umfassend Halogen-,
Hydroxy-, Amin-, Ammonium-, Carbonsäure-, Carbonsäureamid-,
Carbonsäureester-, Ether-, Keto-, Sulfonsäure-, Phosphonat-,
Nitrat-Reste sowie Polyoxyalkylen-Reste mit 2 bis 50 Oxyalky
leneinheiten mit jeweils 2 bis 8 C-Atomen.
Im allgemeinen beträgt der Hydrolysegrad der teilverseiften
oder vollverseiften Vinylacetat-Homopolymerisate oder Vinyl
acetat-Mischpolymerisate 75 bis 100 Mol-%. Bei vollverseiften
Vinylalkohol-Polymerisaten vorzugsweise von 97.5 bis 100 Mol-
%, besonders bevorzugt von 98 bis 99.5 Mol-%. Bei teilverseif
ten Vinylalkohol-Polymerisaten vorzugsweise von 80 bis 95 Mol-
%, besonders bevorzugt von 86 bis 90 Mol-%. Das gewichtsmitt
lere Molekulargewicht Mw der veretherten Vinylalkohol-Poly
merisate beträgt ≧ 100000, vorzugsweise 100000 bis 1000000.
Der Veretherungsgrad 0.1 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 0.5 bis
50 Mol-%, besonders bevorzugt 5 bis 30 Mol-%, jeweils bezogen
auf die freien OH-Gruppen der teilverseiften oder vollverseiften
Vinylacetat-Homopolymerisate oder Vinylacetat-Mischpoly
merisate.
Die Vinylacetat-Mischpolymerisate können neben Vinylacetat-
Einheiten noch Comonomereinheiten enthalten, welche sich von
einem oder mehreren Comonomeren ableiten aus der Gruppe umfas
send 1-Alkylvinylester mit C1- bis C5-Alkylrest von C1- bis C5-
Carbonsäuren, Allylester, Vinylester von alpha-verzweigten
Carbonsäuren mit 5 bis 12 C-Atomen, Acrylsäure- und Methacryl
säureester von C1- bis C18-Alkoholen. Der Anteil der genannten
Comonomer-Einheiten beträgt 0.1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
0.3 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0.5 bis 6 Gew.-%, je
weils bezogen auf das Gesamtgewicht des Vinylacetat-Mischpoly
merisats.
Bevorzugter 1-Alkylvinylester ist Isopropenylacetat. Bevorzug
te Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren sind solche
von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen; be
sonders bevorzugt werden Vinylester von alpha-verzweigten Car
bonsäuren mit 10 C-Atomen (VeoVa10, Handelsname der Fa.
Shell). Bevorzugte Acrylsäure- und Methacrylsäureester sind
solche von C1- bis C10-Alkoholen; besonders bevorzugt werden
Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, t-Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat und Methyl
methacrylat. Gegebenenfalls können noch 0.05 bis 2 Gew.-%, be
zogen auf das Gesamtgewicht des Monomergemisches, Hilfsmonome
re copolymerisiert werden. Beispiele für Hilfsmonomere sind
ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren, vorzugswei
se Acrylsäure, Methacrylsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Ita
consäure und Maleinsäure; ethylenisch ungesättigte Carbonsäu
reamide und -nitrile, vorzugsweise Acrylamid und Acrylnitril;
cyclische Carbonsäureamide wie N-Vinylpyrrolidon und N-Vinyl-
ε-Caprolactam; ethylenisch ungesättigte Carbonsäureanhydride,
vorzugsweise Maleinsäureanhydrid.
Besonders bevorzugt werden bei den Vinylacetat-Mischpolymeri
saten solche mit jeweils 0.3 bis 15 Gew.-% Isopropenylacetat
oder Vinylestern von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 9 bis
11 C-Atomen, oder Methyl-, Ethyl-, Butylacrylat; solche mit
0.3 bis 15 Gew.-% Isopropenylacetat-Einheiten und 0.3 bis 15 Gew.-%
Einheiten von Vinylestern von alpha-verzweigten Carbon
säuren mit 9 bis 11 C-Atomen; solche mit 0.5 bis 6 Gew.-% Iso
propenylacetat und 0.5 bis 6 Gew.-% Vinylestern von alpha-ver
zweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (VeoVa10) und 0.5 bis 6 Gew.-%
Methylacrylat; sowie solche mit 0.5 bis 6 Gew.-% Iso
propenylacetat und 0.5 bis 6 Gew.-% 2-Ethylhexylmethacrylat
und 0.5 bis 6 Gew.-% Methylacrylat.
Geeignete Reste R der veretherten Vinylalkohol-Einheiten der
allgemeinen Formel (I) -CH2-CHR-O-R1 sind H und CH3, bevorzugt
ist H.
Bevorzugte Reste R1 sind unsubstituierte Alkyl-Reste, unsub
stituierte Aryl-Reste und unsubstituierte Alkaryl-Reste mit
jeweils 1 bis 30 C-Atomen, besonders bevorzugt der Methyl-, E
thyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, 2-Ethylhexyl, t-Butyl-,
n-Pentyl-, n-Hexyl-, Benzyl-, Dodecyl-, Octadecyl-, Pentaco
san- (C25-), Hexacosan- (C26-) und Heptacosan-Rest (C27-). Be
vorzugt werden auch substituierte Alkyl-Reste, substituierte
Aryl-Reste und substituierte Alkaryl-Reste mit jeweils 1 bis
30 C-Atomen, welche mit einem oder mehreren Substituenten sub
stituiert sind, jeweils aus der Gruppe umfassend OH-Rest,
SO3H-Rest, NO2-Rest, OR2-Rest mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest;
sowie NR3 2-Rest, NR3 3 +-Rest, COOR3-Rest, COR3-Rest, CONR3 3 +-Rest
wobei R3 jeweils gleich oder verschieden ist und H oder einen
C1- bis C4-Alkylrest bedeutet; sowie Polyoxyethylen-, Polyo
xypropylen- und Poly(oxyethylen)(oxypropylen)-Reste mit je
weils 2 bis 50 Oxyalkyleneinheiten.
Am meisten bevorzugte Reste R1 sind die Reste Methyl, Ethyl,
n-Propyl, n-Butyl, t-Butyl, 2-Ethylhexyl, n-Hexyl, Benzyl, Do
decyl, Octadecyl, Hydroxybenzyl, Hydroxymethyl, Hydroxyethyl,
CH2CH2SO3H, CH2N(CH3)4 +, CH2CH2NH3 +, CH2COOH; CHR4CHR4COOH mit R4 =
H und/oder CH3; CH2CH2OR2 mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest vorzugs
weise Ethyl, Propyl oder Octadecyl; CHR4CHR4CONR3 3 + mit R3 =
gleich oder verschieden und H und/oder C1- bis C4-Alkylrest,
vorzugsweise H und/oder Methyl und mit R4 = H und/oder CH3; so
wie Polyoxyethylen-, Polyoxypropylen- und Poly(oxyethylen)-
(oxypropylen)-Rest mit jeweils 2 bis 20 Oxyalkyleneinheiten.
Besonders bevorzugte veretherte Vinylalkohol-Polymerisate sind
solche von vollverseiften Vinylacetat-Homopolymerisaten mit
einem Hydrolysegrad von 97.5 bis 100 Mol-%, welche mit Methyl-
Resten, oder mit CH2OH2OR2 mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest vor
zugsweise Ethyl oder Propyl oder Octadecyl, oder mit Poly
oxyethylen- oder Polyoxypropylen-Resten mit jeweils 2 bis 20
Oxyalkyleneinheiten, oder mit CHR4CHR4COOH-Resten oder mit
CHR4CHR4CONR3 3 +-Resten mit R4 = H und/oder CH3 und mit R3 =
gleich oder verschieden und H und/oder C1- bis C4-Alkylrest,
als Rest R1 mit einem Veretherungsgrad von 5 bis 30 Mol-% ver
ethert sind. Besonders bevorzugt sind auch veretherte Vinylal
kohol-Polymerisate von vollverseiften Vinylacetat-Mischpolyme
risaten, welche 0.3 bis 15 Gew.-% Isopropenylacetat-Einheiten
und 0.3 bis 15 Gew.-% Einheiten von Vinylestern von alpha-ver
zweigten Carbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen enthalten, mit ei
nem Hydrolysegrad von 97.5 bis 100 Mol-%, und welche mit Me
thylresten, oder mit CH2CH2OR2 mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest
vorzugsweise Ethyl oder Propyl oder Octadecyl, oder mit Poly
oxyethylen-Resten oder Polyoxypropylen-Resten mit jeweils 2
bis 20 Oxyalkyleneinheiten, oder mit CHR4CHR4COOH-Resten oder
mit CHR4CHR4CONR3 3 +-Resten mit R4 = H und/oder CH3 und mit R3 =
gleich oder verschieden und H und/oder C1- bis C4-Alkylrest,
als Rest R1 mit einem Veretherungsgrad von 5 bis 30 Mol-% ve
rethert sind.
Die Herstellung der veretherten Vinylalkohol-Polymerisate er
folgt in an sich bekannter Weise ausgehend vom entsprechenden
Polyvinylalkohol durch nucleophile Substitution bzw. Michael-
Addition des entsprechenden Alkylierungsmittels. Dazu wird ei
ne wässrige Lösung des Polyvinylalkohols mit einer Base belie
biger Konzentration, bevorzugt Natronlauge, in Gegenwart ei
nes mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittels, bei
spielsweise Aceton oder Alkohole wie Isopropanol, alkalisiert.
Das Alkylierungsmittel wird zugegeben und die Reaktion bei
Temperaturen von 25°C bis 90°C, bevorzugt 70°C bis 90°C, und
für die Dauer von 1 h bis 10 h, bevorzugt 3 h bis 5 h, durch
geführt. Durch die Zugabe von Säure, bevorzugt Essigsäure,
wird neutralisiert und das Produkt in Methanol gefällt und als
Feststoff isoliert. Geeignete Alkylierungsmittel sind die ent
sprechenden Halogenalkane, Acrylsäurederivate, Methacrylsäure
derivate, Epoxide, Vinylverbindungen der Sulfonsäure oder
Phosphorsäure. Die Alkylierungsmittel selbst können weiter
funktionalisiert sein, beispielsweise mit Polyethylenoxid
und/oder Polypropylenoxidketten, Alkylresten, Arylresten und
funktionelle Gruppen wie Ammonium-, Hydroxy-, Ester-, Amid-,
Ether- oder Säuregruppen.
Zur Veretherung kann auch eine Suspension des entsprechenden
Polyvinylalkohols in einem organischen Lösemittel, bevorzugt
Aceton, suspendiert und mit einer Mineralsäure, bevorzugt
Salzsäure, angesäuert werden. Dann wird ein Alkylierungmittel,
bevorzugt der entsprechende Vinylether, zugegeben und die Re
aktion bei Rückflusstemperatur für die Dauer von 3 h bis 6 h
durchgeführt. Das Produkt wird durch Entfernen des Lösemittels
erhalten.
Die veretherten Vinylalkohol-Polymerisate können als Verdick
ungsmittel als wässrige Lösung oder in Pulverform eingesetzt
werden. Sie können allein oder im Gemisch mit weiteren Rheolo
gieadditiven eingesetzt werden. Im allgemeinen wird das Verdi
ckungsmittel in einer Menge von 0.01 bis 20 Gew.-% Verdick
ungsmittel (fest), bezogen auf das Gesamtgewicht der zu verdi
ckenden Zusammensetzung, eingesetzt. Die veretherten Vinylal
kohol-Polymerisate eignen sich zur Verwendung als Verdickungs
mittel auf allen Gebieten in denen rheologische Hilfsmittel
eingesetzt werden. Beispielsweise als Verdickungsmittel in
Kosmetika, im pharmazeutischen Bereich, in wasserbasierenden
Siliconemulsionen oder in Siliconölen, in Beschichtungsmittel-
Zusammensetzungen wie Dispersionsfarben oder Textilbeschich
tungen, als Verdickungsmittel in Klebstoff-Zusammensetzungen,
und als Verdickungsmittel in Bauanwendungen sowohl in hydrau
lisch abbindenden als auch nicht hydraulisch abbindenden Zusammensetzungen
wie Beton, Zementmörtel, Kalkmörtel, Gipsmör
tel. Möglich sind auch Anwendungen in wasserhaltigen Rezeptu
ren in denen auch Celluloseether und Stärkeether als Verdi
ckungsmittel eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind die Bauanwendungen. Ganz besonders
bevorzugt sind zementäre Bauanwendungen wie zementäre Baukle
ber (Fliesenkleber), zementäre Trockenmörtel, zementäre Ver
laufsmassen, zementäre Dichtungsschlämme, zementäre Putze, ze
mentäre Vollwärmeschutzkleber.
Typische Rezepturen für zementäre Bauanwendungen enthalten 5
bis 80 Gew.-% Zement, 5 bis 80 Gew.-% Füllstoffe wie Quarz
sand, Calciumcarbonat oder Talkum, 0.5 bis 60 Gew.-% Polymer
dispersion oder Polymerpulver, sowie 0.1 bis 5 Gew.-% Verdi
ckungsmittel, und gegebenenfalls weitere Additive zur Verbes
serung von Standfestigkeit, Verarbeitbarkeit, offener Zeit und
Wasserfestigkeit. Die Angaben in Gew.-% beziehen sich dabei
immer auf 100 Gew.-% Trockenmasse der Rezeptur und addieren
sich auf 100 Gew.-%. Die genannten zementhaltigen Rezepturen
finden vor allem bei der Verlegung von Fliesen aller Art
(Steingut, Steinzeug, Feinststeinzeug, Keramik, Naturfliesen)
im Innen- und Außenbereich als Fliesenkleber Verwendung und
werden vor deren Verwendung noch mit der entsprechenden Menge
Wasser angerührt.
Die erfindungsgemäßen Verdickungsmittel eignen sich auch zur
Verwendung in zementfreien Baurezepturen, beispielsweise mit
der entsprechenden Menge Gips oder Wasserglas als anorgani
schem Bindemittel. Die zementfreien Rezepturen finden vor al
lem in Spachtelmassen, Fliesenklebern, Vollwärmeschutzklebern,
Putzen und Farben Verwendung.
Die veretherten Polyvinylalkohole zeigen als rheologische
Hilfsmittel in zementären Baumassen, beispielsweise Fliesen
klebern, hervorragende Verarbeitungseigenschaften. Cellulose
ether konnten bisher in zementären Bauformulierungen nur teil
weise, unter erheblichen technischen Qualitätsverlusten der
Baumasse, beispielsweise durch Stärkeverdicker oder wasserlösliche
Polyacrylate substituiert werden. Polyvinylalkohole wur
den bisher nur in geringen Einsatzmengen als Additivhilfsmit
tel eingesetzt. Mit den veretherten Polyvinylalkoholen können
Celluloseether ohne Qualitätseinbußen in der zementären Anwen
dung ersetzt werden. Man erhält ein besseres Zementabbinde
verhalten als mit Methylhydroxyethylcellulosen.
In einem Druckkessel mit 15 Liter Füllvolumen wurden 4350 g
einer 6.5%-igen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol (Hyd
rolysegrad 99.5%, Molekulargewicht < 100000) vorgelegt. Nach
dem Inertisieren (Evakuieren und Fluten mit Stickstoff) wurden
250 g Aceton und 565 g 46%-ige Natronlauge zugegeben. Dann
wurde 60 Minuten bei 25°C alkalisiert und anschließend 325 g
Methylchlorid zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 80°C
erwärmt und für 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde mit Essigsäure neutrali
siert. Die Reaktionslösung wurde in einen Überschuss von Me
thanol tropfenweise eingegossen, wobei das Vinylalkoholpolyme
re als Niederschlag ausfiel. Das Produkt wurde abgesaugt und
bei 50°C getrocknet.
Es wurde ein partiell mit Methylgruppen veretherter Polyvinyl
alkohol (Veretherungsgrad ca. 10 Mol-%) erhalten, welcher als
Lösung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden statt Methylchlorid
150 g Ethylenoxid eingesetzt.
Es wurde ein partiell mit Oxyethylengruppen veretherter Poly
vinylalkohol erhalten.
In einer Laborapparatur mit 3 Liter Füllvolumen wurden 835 g
einer 6.5%-igen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol (Hyd
rolysegrad 99.5%, Molekulargewicht < 100000) vorgelegt. Nach
dem Inertisieren (Evakuieren und Fluten mit Stickstoff) wurden
45 g Aceton und 6 g 46%-ige Natronlauge zugegeben. Es wurde
60 Minuten bei 25°C alkalisiert. Anschließend wurden 5.5 g
1,2-Epoxybutan zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 60°C
erwärmt und für 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde mit Essigsäure neutrali
siert. Die Reaktionslösung wurde in einen Überschuss von Me
thanol tropfenweise eingegossen, wobei das Vinylalkoholpolyme
re als Niederschlag ausfiel. Das Produkt wurde abgesaugt und
bei 50°C getrocknet.
Es wird ein partiell mit Butylgruppen veretherter Polyvinylal
kohol (Veretherungsgrad ca. 5 Mol-%) erhalten, welcher als Lö
sung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
In einer Laborapparatur mit 3 Liter Füllvolumen werden 835 g
einer 6.5%-igen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol (Hyd
rolysegrad 99.5%, Molekulargewicht < 100000) vorgelegt. Nach
dem Inertisieren (Evakuieren und Fluten mit Stickstoff) wurden
45 g Aceton und 12 g 46%-ige Natronlauge zugegeben. Es wurde
60 Minuten bei 25°C alkalisiert. Dann wurden 40 g 1-Bromhexan
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 80°C erwärmt und für
4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde mit Essigsäure neutralisiert. Die Re
aktionslösung wurde in einen Überschuss von Methanol tropfen
weise eingegossen, wobei das Vinylalkoholpolymere als Nieder
schlag ausfiel. Das Produkt wurde abgesaugt und bei 50°C ge
trocknet.
Es wurde ein partiell mit Hexylgruppen veretherter Polyvinyl
alkohol (Veretherungsgrad ca. 5 Mol-%) erhalten, welcher als
Lösung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
In einer Laborapparatur mit 3 Liter Füllvolumen wurden 40 g
Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad 99.5%, Molekulargewicht <
100000) in 435 g Aceton suspendiert. Nach dem Inertisieren (E
vakuieren und Fluten mit Stickstoff) wurden 2 g 37%-ige Salz
säure und 14 g Ethylvinylether zugegeben. Das Reakionsgemisch
wurde auf Rückflusstemperatur erwärmt und für 5 h bei dieser
Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur werden
die flüchtigen Anteile entfernt und das Produkt noch bei
50°C getrocknet.
Es wurde ein partiell mit Ethyloxyethylresten veretherter Po
lyvinylalkohol (Veretherungsgrad ca. 15 Mol %) erhalten, wel
cher als Lösung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde ein vollverseiftes
Mischpolymerisat von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat mit einem Hydrolysegrad von ca. 99% eingesetzt.
Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch wurde ein vollverseiftes
Mischpolymerisat von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat mit einem Hydrolysegrad von ca. 99% eingesetzt.
Beispiel 3 wurde wiederholt, jedoch wurde ein vollverseiftes
Mischpolymerisat von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat mit einem Hydrolysegrad von ca. 99% eingesetzt.
Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch wurde ein vollverseiftes
Mischpolymerisat von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat mit einem Hydrolysegrad von ca. 99% eingesetzt.
Beispiel 5 wurde wiederholt, jedoch wurde ein vollverseiftes
Mischpolymerisat von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat mit einem Hydrolysegrad von ca. 99% eingesetzt.
In einer Laborapparatur mit 3 Liter Füllvolumen wurden 1750 g
einer 5.0%-igen wässrigen Lösung eines vollverseiftes Misch
polymerisats von Vinylacetat, Vinylestern von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 10 C-Atomen (Veova10) und Isopro
penylacetat vorgelegt. Nach dem Inertisieren (Evakuieren und
Fluten mit Stickstoff) wurden 17.5 g 10%-ige Natronlauge zu
gegeben und die Temperatur auf 30°C erhöht. Dann wurden 35 g
25%-ige Vinylsulfonatlösung zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde für 5 h bei 30°C gehalten. Nach dem Abkühlen auf Raum
temperatur wurde mit Essigsäure neutralisiert und die Reakti
onslösung um ein Drittel des ursprünglichen Volumens redu
ziert. Die Reaktionslösung wurde in einen Überschuss einer Mi
schung von Aceton/Methanol (4 : 1) tropfenweise eingegossen,
wobei das veretherte Vinylalkoholpolymere als Niederschlag
ausfiel. Das Produkt wurde abgesaugt und bei 50°C getrocknet.
Es wurde ein partiell mit Ethylsulfonsäure-Resten veretherter
Polyvinylalkohol (Veretherungsgrad ca. 3 Mol-%) erhalten, wel
cher als Lösung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
Beispiel 11 wurde wiederholt, jedoch wurde statt Vinylsulfonat
30 g einer 30%-igen Acrylamidlösung eingesetzt.
Es wurde ein partiell mit CH2CH2CONH2-Resten veretherter Poly
vinylalkohol (Veretherungsgrad ca. 5 Mol-%) erhalten, welcher
als Lösung oder in Pulverform eingesetzt werden kann.
Handelsübliche Hydroxyethylmethylcellulose mit einer Höppler
viskosität von 6000 mPas (DIN 53015, 2%-ige wässrige Lösung).
Handelsüblicher, vollverseifter Polyvinylalkohol mit einem
Hydrolysegrad von 99.5 Mol-% und einem Molekulargewicht <
100000.
Die Prüfung der Verdickungsmittel wurde in folgender Formulie
rung durchgeführt:
55.2 Gew.-Teile Quarzsand Nr. 9a (0.1-0.4 mm),
43.0 Gew.-Teile Zement 42.5 (Rohrdorfer),
1.5 Gew.-Teile Redispersionspulver (Vinnapas RE 530 Z),
0.7 Gew.-Teile Verdickungsmittel,
Die Trockenmischung wurde mit der in der Tabelle 1 angegebenen Menge Wasser versetzt, die Mischung 5 Minuten stehen gelassen und danach der Prüfung unterzogen.
55.2 Gew.-Teile Quarzsand Nr. 9a (0.1-0.4 mm),
43.0 Gew.-Teile Zement 42.5 (Rohrdorfer),
1.5 Gew.-Teile Redispersionspulver (Vinnapas RE 530 Z),
0.7 Gew.-Teile Verdickungsmittel,
Die Trockenmischung wurde mit der in der Tabelle 1 angegebenen Menge Wasser versetzt, die Mischung 5 Minuten stehen gelassen und danach der Prüfung unterzogen.
Die Testergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Die Kellenklebrigkeit der Mischung wurde qualitativ mittels
optischer Beurteilung bestimmt. Die Bewertung erfolgte in ei
ner Notenskala von 1 bis 6, wobei die Note 1 das Optimum dar
stellt.
Die Geschmeidigkeit der Mischung wurde qualitativ mittels op
tischer Beurteilung bestimmt. Die Bewertung erfolgte in einer
Notenskala von 1 bis 6, wobei die Note 1 das Optimum dar
stellt.
Die Benetzung einer Fliese während des Aufziehens des Mörtels
wurde qualitativ mittels optischer Beurteilung bestimmt. Die
Bewertung erfolgte in einer Notenskala von 1 bis 6, wobei die
Note 1 das Optimum darstellt.
Die Stegausbildung wurde qualitativ mittels optischer Beurtei
lung bestimmt. Die Bewertung erfolgte in einer Notenskala von
1 bis 6, wobei die Note 1 das Optimum darstellt.
Das Nachdicken der Mischung wurde qualitativ mittels optischer
Beurteilung bestimmt. Die Bewertung erfolgte in einer Noten
skala von 1 bis 6, wobei die Note 1 das Optimum darstellt.
Die Wasserretention wurde nach DIN 18555 Teil 7 vorgenommen.
Der Aufbruch wurde von einer nach 10 Minuten in den Mörtel
eingelegten Fliese (5 × 5 cm) nach 60 Minuten bestimmt durch
Ausmessen der Benetzung der Fliesenrückseite mit Mörtel.
Zum Abrutschtest wurde eine Fliese (15 × 15 cm) wie oben in
die Fliesenkleberformulierung eingelegt und der Probenaufbau
senkrecht gestellt. Anschließend wurde die Oberkante der Flie
se für jeweils 30 Sekunden mit Gewichten belastet und festge
stellt, bei welchem Gewicht die Fliese abrutscht.
Die offene Zeit wurde nach EN 1348 durchgeführt.
Das Zementabbindeverhalten wurde in einer Mischung aus Zement,
Wasser und Verdicker-Polymer (Wasser/Zement 0.4; Polymer/
Zement 0.0075) mit einem Thermofühler bestimmt. Der benutzte
Prüfzement war Rohrdorf 42,5 R. Es wurde die maximale Tempera
tur des Abbindevorgangs bestimmt und relativ zur polymerfreien
Mischung das Verzögern (Werte < 100) bzw. das Beschleunigen
des Abbindens (Werte < 100) bestimmt.
Die Testergebnisse zeigen, daß die Verdickungsmittel auf Basis
der veretherten Vinylalkohol-Polymerisate (Beispiele 1 bis 12)
gegenüber herkömmlichem Polyvinylalkohol (Vergleichsbeispiel
14) eine deutlich bessere Verarbeitbarkeit (Kellenklebrigkeit,
Geschmeidigkeit, Nachdicken) aufweisen, und eine wesentlich
bessere verdickende Wirkung (Aufbruch, Wasserretention).
Gegenüber herkömmlichen Verdickungsmittel auf Basis von Cellu
loseethern (Vergleichsbeispiel 13) zeichnen sich die verether
ten Vinylalkohol-Mischpolymerisate durch eine deutlich bessere
Verarbeitbarkeit (Geschmeidigkeit, Benetzung, Stegausbildung)
und ein deutlich beschleunigtes Abbindeverhalten (Zementabbin
dung) aus.
Claims (11)
1. Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten auf
der Basis von teil- oder vollverseiften Vinylacetat-
Homopolymerisaten oder von teil- oder vollverseiften Vi
nylacetat-Mischpolymerisaten, deren Vinylalkohol-Gruppen
jeweils zu 0.1 bis 100 Mol-% verethert sind, als Verdi
ckungsmittel, wobei die veretherten Vinylalkohol-Einheiten
die allgemeine Formel (I) -CH2-CHR-O-R1 haben und R die Be
deutung H oder CH3 hat, und R1 in den veretherten Vinylal
kohol-Polymerisaten gleich oder verschieden ist, und für
unsubstituierte und substituierte Alkyl-, Aryl- und Alk
aryl-Reste mit jeweils 1 bis 30 C-Atomen steht, wobei die
substituierten Alkyl-, Aryl- und Alkaryl-Reste mit einem
oder mehreren Substituenten substituiert sind, aus der
Gruppe umfassend Halogen, Hydroxy-, Amin-, Ammonium-, Car
bonsäure-, Carbonsäureester-, Carbonsäureamid-, Ether-,
Keto-, Sulfonsäure-, Phosphonat-, Nitrat-Reste sowie Poly
oxyalkylen-Reste mit 2 bis 50 Oxyalkyleneinheiten mit je
weils 2 bis 8 C-Atomen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
veretherte Vinylalkohol-Polymerisate auf der Basis von Vi
nylacetat-Homopolymerisate oder Vinylacetat-Mischpolymeri
sate mit einem Hydrolysegrad von 75 bis 100 Mol-% verwen
det werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß veretherte Vinylalkohol-Polymerisate verwendet werden,
auf der Basis von vollverseiften Vinylacetat-Homopoly
merisaten oder von vollverseiften Vinylacetat-Misch
polymerisaten mit Comonomereinheiten, welche sich von ei
nem oder mehreren Comonomeren ableiten aus der Gruppe um
fassend 1-Alkylvinylester mit C1- bis C5-Alkylrest von C1-
bis C5-Carbonsäuren, Allylester, Vinylester von alpha
verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 12 C-Atomen, Acrylsäu
re- und Methacrylsäureester von C1- bis C18-Alkoholen, mit
einem Hydrolysegrad von jeweils 97.5 bis 100 Mol-%, und
mit einem Veretherungsgrad von jeweils 0.5 bis 50 Mol-%,
bezogen auf die freien OH-Gruppen der vollverseiften Vi
nylacetat-Homopolymerisate oder Vinylacetat-Mischpolymeri
sate.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reste R1 gleich sind und unsubstituierte Alkyl-,
Aryl- und Alkaryl-Reste sind, aus der Gruppe umfassend Me
thyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, t-Butyl-,
n-Pentyl-, n-Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Benzyl, Dodecyl-, Oc
tadecyl-, Pentacosan-(C25-), Hexacosan-(C26-) und Heptaco
san-Rest (C27-).
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reste R1 gleich sind und substituierte Alkyl-,
Aryl- und Alkaryl-Reste mit jeweils 1 bis 30 C-Atomen
sind, welche mit einem Substituenten substituiert sind,
jeweils aus der Gruppe umfassend OH-Rest, SO3H-Rest, NO2-
Rest-, OR2-Rest mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest, sowie NR3 2-
Rest, NR3 3 +-Rest, COOR3-Rest, COR3-Rest, CONR3 3 +-Rest wobei
R3 jeweils gleich oder verschieden ist und H oder einen C1-
bis C4-Alkylrest bedeutet, sowie Polyoxyethylen-, Poly
oxypropylen- und Poly(oxyethylen)(oxypropylen)-Reste mit
jeweils 2 bis 50 Oxyalkyleneinheiten.
6. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reste R1 gleich sind und einen Rest aus der Gruppe
umfassend Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, t-Butyl, n-He
xyl, 2-Ethylhexyl-, Benzyl, Dodecyl, Octadecyl, Hy
droxymethyl, Hydroxyethyl, Hydroxybenzyl, CH2CH2SO3H,
CH2N(CH3)4 +, CH2CH2NH3 +, CH2OOH, CHR4CHR4COOH mit R4 = H und/
oder CH3, CH2CH2OR2 mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest,
CHR4CHR4CONR3 3 + mit R3 = gleich oder verschieden und H
und/oder C1- bis C4-Alkylrest und R4 = H und/oder CH3, Po
lyoxyethylen-, Polyoxypropylen- und Poly(oxyethylen)(oxy
propylen)-Rest mit jeweils 2 bis 20 Oxyalkyleneinheiten,
bedeuten.
7. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß veretherte Vinylalkohol-Polymerisate von vollverseif
ten Vinylacetat-Homopolymerisaten mit einem Hydrolysegrad
von 97.5 bis 100 Mol-%, welche mit Methylresten als Rest R1
oder mit Polyoxyethylen- oder Polyoxypropylen-Resten mit
jeweils 2 bis 20 Oxyalkyleneinheiten mit einem Verethe
rungsgrad von 5 bis 30 Mol-% verethert sind, oder ver
etherte Vinylalkohol-Polymerisate von vollverseiften Vi
nylacetat-Mischpolymerisaten, welche 0.3 bis 15 Gew.-% I
sopropenylacetat-Einheiten und 0.3 bis 15 Gew.-% Einheiten
von Vinylestern von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 9
bis 11 C-Atomen enthalten, mit einem Hydrolysegrad von
97.5 bis 100 Mol-%, welche als Rest R1 mit Methylresten,
oder mit CH2CH2OR2 mit R2 = C1- bis C18-Alkylrest vorzugswei
se Ethyl oder Propyl oder Octadecyl, oder mit Polyoxyeth
ylen- oder Polyoxypropylen-Rest mit jeweils 2 bis 20 Oxy
alkyleneinheiten mit einem Veretherungsgrad von 5 bis 30 Mol-%
verethert sind, verwendet werden.
8. Verwendung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdickungsmittel als wässrige Lösung oder in Pul
verform in einer Menge von 0.01 bis 20 Gew.-% Verdickungs
mittel (fest), bezogen auf das Gesamtgewicht der zu verdi
ckenden Zusammensetzung, in Kosmetika, im pharmazeutischen
Bereich, in wasserbasierenden Siliconemulsionen, in Sili
conölen, in Beschichtungsmittel-Zusammensetzungen, in Kleb
stoff-Zusammensetzungen, und in Bauanwendungen verwendet
werden.
9. Verwendung nach Anspruch 8 in Bauanwendungen mit hydrau
lisch abbindenden und nicht hydraulisch abbindenden Zusam
mensetzungen.
10. Verwendung nach Anspruch 9 in zementären Bauklebern, ze
mentären Trockenmörteln, zementären Verlaufsmassen, zemen
tären Dichtungsschlämmen, zementären Putzen, zementären
Vollwärmeschutzkleber.
11. Verwendung nach Anspruch 9 in zementfreien Spachtelmassen,
Putzen, Fliesenklebern und Vollwärmeschutzklebern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10120492A DE10120492A1 (de) | 2001-04-26 | 2001-04-26 | Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten als Verdickungsmittel |
EP02008204A EP1253157A1 (de) | 2001-04-26 | 2002-04-17 | Verwendung von veretherten Vinylalkohol-Polymerisaten als Verdickungsmittel |
US10/124,976 US20020198292A1 (en) | 2001-04-26 | 2002-04-18 | Use of etherified vinyl alcohol polymers as thickeners |
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