DE10119339A1 - Brennstoffzellensystem und Verfahren zur Druckregulation in Brennstoffzellensystemen - Google Patents
Brennstoffzellensystem und Verfahren zur Druckregulation in BrennstoffzellensystemenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit einer Polyelektrolytmembran-Brennstoffzelle sowie ein Verfahren, mit dem der Druck innerhalb der Brennstoffzelle über die Menge des eingeleiteten Brennstoffs reguliert werden kann. Diese Regulation erfolgt über Drucksensoren, die über eine elektronische Steuereinheit gesteuert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit
einer Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzelle sowie ein
Verfahren, mit dem der Druck innerhalb der Brenn
stoffzelle über die Menge des eingeleiteten Brenn
stoffs reguliert werden kann. Diese Regulation er
folgt über Drucksensoren, die über eine elektronische
Steuereinheit gesteuert werden.
Miniaturisierte Polymerelektrolytmembran-
Brennstoffzellen (PEMFC) werden bei einem leichten
Überdruck von typischerweise 50-100 mbar betrieben.
Bei diesen Brennstoffzellensystemen wird ein nur ge
ringer Überdruck verwendet, da aufgrund der Miniatu
risierung eine geringe mechanische Belastbarkeit im
Vergleich zu größeren Systemen vorliegt. Gleichzeitig
sprechen auch Sicherheitsgründe für einen Betrieb bei
geringen Überdrücken.
Bei aus dem Stand der Technik bekannten Brennstoff
zellen wird der Brennstoff zunächst einem Druckspei
cher entnommen, der unter starkem Überdruck steht.
Bei Verwendung von Wasserstoff wird beispielsweise
Metallhydrid in einem Druckspeicher mit etwa 2-10 bar
Überdruck eingesetzt. Für die Zuführung des Brenn
stoffs aus diesem Druckspeicher in die Brennstoffzel
le ist nun eine Druckminderung notwendig. Nach dem
Stand der Technik erfolgt diese Druckreduzierung mit
tels voluminöser und schwerer Druckminderer. Das
Prinzip dieser Druckminderer basiert auf einer inter
nen Membran, die je nach dem Differenzdruck das Ein
laßventil mechanisch öffnet und schließt, so daß hin
ter dem Druckminderer ein definierter konstanter
Überdruck herrscht (Dubbel-Taschenbuch für den Ma
schinenbau, Abschnitt G 157, 16. Auflage). Dies führt
jedoch dazu, daß sehr großflächige Membranen benötigt
werden, die im Gegensatz zu Erfordernissen der Minia
turisierung der Brennstoffzelle stehen. Die Realisie
rung kompakter Brennstoffzellensysteme ist auf diese
Weise daher nicht möglich.
Der vorliegenden Anmeldung lag daher die Aufgabe zu
grunde, diese Nachteile des Standes der Technik zu
beseitigen und ein Brennstoffzellensystem bereitzu
stellen, bei dem trotz miniaturisierter Bauweise die
Druckregulation in einem integrierten Brennstoffzel
lensystem ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch das gattungsgemäße Brenn
stoffzellensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie das gattungsgemäße Verfahren zur Druckregulati
on in Brennstoffzellensystemen mit den Merkmalen des
Anspruchs 6 gelöst. Die weiteren Unteransprüche zeigen
vorteilhafte Weiterbildungen auf. Die Verwendung
der Brennstoffzellensysteme wird in den Ansprüchen 10
und 11 beschrieben.
Erfindungsgemäß weist das gattungsgemäße Brennstoff
zellensystem ein Mikroventil für die Zuleitung des
Brennstoffs in die Brennstoffzelle, einen Drucksensor
sowie eine elektronische Steuereinheit für die Schal
tung des Mikroventils in Abhängigkeit von den durch
den Drucksensor gelieferten Signalen auf. Der minde
stens eine Drucksensor kann dabei an einer beliebigen
Stelle im Inneren der Brennstoffzelle angebracht
sein. Der Drucksensor wird von einer elektronischen
Steuereinheit ausgelesen, die wiederum ein Mikroven
til für die Zuleitung des Brennstoffs regelt. Sowohl
das mindestens eine Mikroventil als auch der minde
stens eine Drucksensor sind dabei über Signalleitun
gen mit der elektronischen Steuereinheit verbunden.
Das Einlaßventil wird dabei geöffnet oder geschlos
sen, je nach dem Innendruck, der vom Drucksensor re
gistriert wird. Die Regelung erfolgt dabei in der
Weise, daß der Drucksensor einen Druck pB erfaßt und
in ein elektronisches Signal umwandelt, diese elek
tronischen Signale von der Steuereinheit ausgewertet
werden und anhand dieser Auswertung die Schaltung des
Mikroventils für die Zuleitung des Brennstoffs er
folgt. Dabei bewegt sich der Druck pB innerhalb zwei
er Grenzdrücke p0 und p1, wobei p0 den Mindestdruck
und p1 den Maximaldruck darstellen. Anhand dieser Re
gelungsstrategie wird gewährleistet, daß der Druck im
Gasraum der Brennstoffzelle zwischen diesen beiden
Drücken p0 und p1 liegt. Auf diese Weise wird ein ge
taktetes Öffnen und Schließen des Einlaßventils er
reicht, wodurch in der Summe eine Minderung des Druk
kes realisiert wird. Eine typische Taktrate bei mi
niaturisierten Brennstoffzellen beträgt 1-2 Hz. Es
sind aber ebenso andere Taktraten und Regelungsstra
tegien im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.
Da während des Betriebs der Brennstoffzelle und ins
besondere während des Öffnens des Einlaßventils
Druckdifferenzen innerhalb des Gasraumes auftreten,
ist es vorteilhaft, den Drucksensor am Ende des Strö
mungsweges des einströmenden Brennstoffs anzubringen.
Ebenso ist aber auch jede andere Position für den
Drucksensor innerhalb der Brennstoffzelle denkbar.
Gleichzeitig ist es auch möglich, mehrere Drucksenso
ren an unterschiedlichen Positionen innerhalb einer
Brennstoffzelle anzubringen. Damit können eventuelle
Druckdifferenzen innerhalb des Systems besser erfaßt
werden und umfassende Systemdaten an die elektroni
sche Steuerungseinheit übermittelt werden.
Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Brennstoffzel
lensystem ein Auslaßventil auf, das ebenfalls über
Signalleitungen mit der elektronische Steuereinheit
verbunden ist. Die Steuerung der Auslaßventile er
folgt dabei in analoger Weise wie bei den Einlaßven
tilen. Vorteil dieser Weiterbildung ist das eine ex
aktere und schnellere Beeinflussung der Druckverhält
nisse ermöglicht wird.
Bei dem Einlaßventil handelt es sich typischerweise
um ein Ventil mit zwei Öffnungen und zwei Schaltposi
tionen (2/2-Wege-Ventil). Wenn das System des Brenn
stoffzellensystems nicht in Betrieb ist, d. h. Gerät
und Brennstoffzelle sind ausgeschaltet, befindet sich
dieses Ventil im geschlossenen Zustand. Ventile die
ser Art werden gemäß dem Stand der Technik in stark
miniaturisierter Form hergestellt. Ein typisches Bei
spiel hierfür ist ein Mikroventil der Firma Hörbiger,
welches Außenmaße von 10 × 16 × 7 mm aufweist. Bevor
zugterweise werden Ventile verwendet, welche zum Öffnen
und Schließen eine geringe Leistungsaufnahme be
nötigen, um den hierdurch auftretenden Stromverbrauch
zu minimieren. Ebenso können aber auch Ventile mit
mehr als zwei Öffnungen in Schaltposition zum Einsatz
kommen. Als Ventile können neben Mikroventilen dabei
ebenso solche mit einer größeren Dimensionierung ein
gesetzt werden, die kommerziell erhältlich sind.
Bevorzugt werden Regelventile verwendet, die ein kon
tinuierliches Öffnen und damit verbunden eine konti
nuierliche Steigerung der Brennstoffzuleitung ermög
lichen. Damit kann bei dieser Anwendung der Gasfluß
zum einen besser reguliert und damit auch die Druck
differenzen innerhalb des Gasraums effizienter ver
mindert werden. Mittels Regelventilen ist es möglich,
den Gasfluß derart einzustellen, daß gerade das durch
Reaktion verbrauchte Brennstoffgas ersetzt wird. In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Ver
fahrens kann das Brennstoffzellensystem hinter dem
Mikroventil für die Zuleitung des Brennstoffs zusätz
lich eine Drossel zur Minderung des Druckstoßes beim
Einströmen des Brennstoffs aufweisen. Ein solches Re
duzierstück kann beispielsweise mittels einer sehr
schmalen Verengung oder einer Düse realisiert werden.
Bevorzugt findet das erfindungsgemäße Brennstoffzel
lensystem als kompakte Energieversorgungsquelle Ver
wendung. Hierzu zählen die Energieversorgung von por
tablen elektronischen Vorrichtungen, z. B. portable
Kleincomputer, aber auch von stationären elektroni
schen Geräten, wie z. B. Sensoren oder Funkanlagen.
Der Leistungsbereich der Brennstoffzellensysteme als
Energieversorgungsquelle liegt dabei bevorzugt im Be
reich zwischen 0,1 und 100 W.
Anhand der nachfolgenden Figur soll das erfindungsgemäße
Brennstoffzellensystem näher beschrieben werden,
ohne es auf diese Ausbildungsgestaltung festzulegen.
Die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Brennstoffzel
lensystem bei dem als Brennstoffspeicher ein mit Me
tallhydrid gefüllter Druckspeicher (1) fungiert. Die
sem Druckspeicher für den Brennstoff ist einem Mikro
ventil (2) vorgeschaltet, das den Durchfluß der Was
serstoffmenge regelt. Gleichzeitig ist das Mikroven
til (2) über eine Drossel (3) zur Minderung des
Druckstoßes beim Einströmen des Brennstoffs mit der
elektronischen Steuereinheit (4) über eine Signallei
tung (5) elektronisch verbunden, wobei die Steuerein
heit das Mikroventil in Abhängigkeit von den von dem
in der Brennstoffzelle (6) befindlichen Drucksensoren
(7, 8) gelieferten elektronischen Signale regelt.
Diese Drucksensoren können an unterschiedlichen Posi
tionen innerhalb der Brennstoffzelle angebracht sein,
wobei die einzelnen Drucksensoren über Signalleitun
gen (9, 10) mit der Steuereinheit verbunden sind.
Ebenso weist das Brennstoffzellensystem ein Mikroven
til für den Auslaß (11) des überschüssigen Brenn
stoffs auf, der das ebenfalls über die Steuereinheit,
mit der es über eine Signalleitung (12) elektronisch
geschaltet wird.
Claims (11)
1. Brennstoffzellensystem mit einer Polymerektrolyt
membran-Brennstoffzelle,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Brennstoffzellensystem mindestens ein
Mikroventil für die Zuleitung des Brennstoffs in
die Brennstoffzelle, einen Drucksensor sowie ei
ne elektronische Steuereinheit für die Schaltung
des Mikroventils in Abhängigkeit von den durch
den Drucksensor gelieferten Signalen aufweist.
2. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Brennstoffzel
lensystem zusätzlich mindestens ein Mikroventil
für die Ableitung von Brennstoff und/oder Reak
tionsprodukten aus der Brennstoffzelle aufweist.
3. Brennstoffzelle nach mindestens einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem minde
stens einen Mikroventil für die Zuleitung des
Brennstoffs und der Brennstoffzelle eine Dros
sel, z. B. eine Düse oder eine schmale Verengung
angeordnet ist.
4. Brennstoffzelle nach mindestens einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroventile
mindestens zwei Öffnungen und mindestens zwei
Schaltpositionen aufweisen.
5. Brennstoffzelle nach mindestens einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflußrate
durch die Mikroventile regelbar ist.
6. Verfahren zur Druckregulation in Brennstoffzel
lensystemen mit einer Polymerektrolytmembran-
Brennstoffzelle, mindestens einem Mikroventil
für die Zuleitung des Brennstoffs, einer elek
tronischen Steuereinheit und einem Drucksensor,
bei dem der Druck in der Brennstoffzelle über
die Menge des eingeleiteten Brennstoffs regu
liert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Brennstoffzelle der Druck pB über
mindestens einen Drucksensor gemessen und in ein
elektronisches Signal umgewandelt wird, die
elektronischen Signale von der Steuereinheit
ausgewertet werden und anhand dieser Auswertung
die Schaltung des Mikroventils für die Zuleitung
des Brennstoffs so gesteuert wird, dass sich der
Druck pB innerhalb der Grenzdrücke po und pl be
wegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich über
mindestens ein Mikroventil die Ableitung des
Brennstoffs und der Reaktionsprodukte erfolgt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 6
oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche
Druckreduzierung vor der Brennstoffzelle durch
eine zwischen Brennstoffzelle und Mikroventil
für die Zuleitung des Brennstoffs angeordnete
Drossel, z. B. eine Düse, erfolgt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 6
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflußrate
des Brennstoffs durch die Brennstoffzelle durch
Regelventile exakt einstellbar ist.
10. Verwendung des Brennstoffzellensystems nach min
destens einem der Ansprüche 1 bis 9 als kompakte
Energieversorgungsquelle für portable elektroni
sche Vorrichtungen, z. B. portable Kleincomputer.
11. Verwendung des Brennstoffzellensystems nach min
destens einem der Ansprüche 1 bis 9 als Energie
versorgungsquelle für stationäre elektronische
Geräte, z. B. Sensoren und/oder Funkanlagen.
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