DE10118220A1 - Wagenkasten mit Teilseitenwandelementen - Google Patents
Wagenkasten mit TeilseitenwandelementenInfo
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Abstract
Ein Teilseitenwandelement 7 für einen Wagenkasten 1 eines Schienenfahrzeugs weist eine Fensteröffnung 8 auf, wobei entlang der Kanten der Fensteröffnung 8 auf der Innenseite Abschnitte 11 und 12 eines Luftführungskanals vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Wagenkasten gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
Ein bekannter Wagenkasten dieser Art (DE 198 44 811 A1) weist ein Kastengerippe aus
durchgehenden oberen und unteren Langträgern auf, die im Bereich von Seitenwänden
nur mittels senkrecht dazu verlaufenden Spanten fest miteinander verbunden sind.
Zwischen jeweils zwei Spanten und den zugeordneten Abschnitten der Langträger ist
dabei ein Kastengerippefeld gebildet, das durch ein Telseitenwandelement abzudecken
ist. Das jeweilige Teilseitenwandelelement greift dabei auch in den Raum des
Kastengerippenfeldes ein. Zudem ist das Teilseitenwandelelement mit
Ausstattungselementen, wie Sitzen, bestückt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Wagenkasten gemäß dem
Oberbegriffs des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche der
Funktionsnutzen der Teilseitenwandelelemente erhöht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in zusätzlichen Ansprüchen angegeben.
Bei einer Ausgestaltung eines Wagenkastens gemäß der Erfindung wird das betreffende
Teilseitenwandelelement nicht nur als Träger für ein Fenster ausgenutzt, sondern
darüber hinaus dahingehend ergänzt, daß im Bereich des Fensters gleichzeitig ein
Luftführungskanal vorgesehen wird, über den konditionierte Luft in das Innere des
Wagenkastens gefördert werden kann. Dabei erstrecken sich Abschnitte dieses
Luftführungskanals zumindest entlang der oberen waagerechten Kante und entlang der
seitlichen vertikalen Kante der Fensteröffnung, wobei für diese Kanäle die Bauraumtiefe
des Kastengerippenfeldes ausgenutzt werden kann. Über die vertikalen Abschnitte des
Luftführungskanals kann Luft bis zu einem Ausblaskanal geführt werden, der
vorzugsweise mit Abstand unterhalb der unterenwaagerechten Kante der
Fensteröffnung und insbesondere in einer Höhe verläuft, die geringer ist als die Höhe
der Sitzflächen der Fahrgastsitze. Der Ausblaskanal ist dabei in Höhenrichtung
vorzugsweise zwischen zwei Halteelementen angeordnet, an welchen der jeweils den
Teilseitenwandelement zugeordneten Sitz befestigt werden kann. Im Übrigen verlaufen
die Abschnitte des Luftführungskanals eng benachbart entlang der Spanten und des
oberen Langträgers, wobei die vertikalen Abschnitte des Luftführungskanals bis nahe
an den Boden des Wagenkastens reichen und einen Abschluß bzw. eine Verkleidung der
Spanten und des oberen Langträgers zum Inneren des Wagenkastens hin bilden. Für die
Luftzufuhr ist insbesondere der obere Abschnitt des Führungskanals mit wenigstens
einem, vorzugsweise zwei Luftzuführungsstutzen versehen. Diese Luftzuführungsstutzen
sind mit einem parallel zum zugehörigen oberen Langträger verlaufenden
Luftspeisekanal verbunden und werde daraus bedarfsweise mit durch Kühlung,
Erwärmung und Befeuchtung konditionierter Luft gespeist, die über den
Luftausblaskanal in das Innere des Wagenkastens strömt. Bei Zuführung von erwärmter
Luft ergibt sich dabei der zusätzliche Vorteil, daß bei kühler Witterung im Bereich des
Fensters durch die erwärmte Kanalwandung eine für den Fahrgast angenehme
Wärmeabstrahlung auftritt. In besonders bevorzugter Ausführungsform wird das
Teilseitenwandelement aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit integrierten Kanälen zur
Luftführung hergestellt, wobei gleichzeitig die Halteelemente für Fahrgastsitze einteilig
angeformt oder in die Glasfaserstruktur eingeformt werden können.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Gerippe eines Wagenkastens mit einem zugeordneten
Teilseitenwandelement und
Fig. 2 eine Innenansicht des Teilseitenwandelements in einer Prinzipdarstellung.
Ein Wagenkasten 1 eines Schienenfahrzeugs weist ein Kastengerippe auf, das aus zwei
oberen, parallel zueinander verlaufenden und über die Länge des Wagenkastens
reichenden Langträgern 2 und entsprechend ausgebildeten unteren Langträgern 3
aufgebaut ist. Die Langträger 2 und 3 die im Bereich von Längsseitenwänden durch im
Wesentlichen senkrechte Spanten 4 und jeweils die oberen und unteren Langträger 2
und 3 durch Querspriegel 5 verbunden. Zwischen jeweils zwei Spanten 4 und den
betreffenden Abschnitten der zugehörigen oberen und unteren Langträger 2 und 3 sind
offene Kastengerippefelder 6 gebildet, die jeweils durch ein Teilseitenwandelement 7 zu
verschließen sind, soweit ein Kastengerippefeld nicht als Einstiegsbereich genutzt wird.
Im oberen Abschnitt ist das jeweilige Teilseitenwandelement 7 mit einer Fensteröffnung
8 versehen, die mittels einer weitgehend über die gesamte Breite des
Teilseitenwandelements 7 reichenden Fensterscheibe 9 an der Außenseite überdeckt
ist.
Im Bereich der Fensteröffnung 8 ist das Teilseitenwandelement 7 mit einem
Luftführungskanal ausgestattet, der die Fensteröffnung 8 auf der Innenseite des
Wagenkastens 1 zugewandten Seitenwand 10 erhaben ausgebildet ist und mit einem
horizontalen Abschnitt 11 parallel zu oberen waagerechten Kante der Fensteröffnung 8
verläuft, während seitliche vertikale Abschnitte 12 entlang der vertikalen Kanten der
Fensteröffnung 8 nach unten bis zum noch einzubringenden Boden des Wagenkastens
1 reichen. Unterhalb der unteren waagerechten Kante 13 der Fensteröffnung 8 befindet
sich wenigstens ein Luftausblaskanal 14 mit schräg nach unten gerichteten und in das
Innere des Wagenkastens 1 ausmündenden Ausblasöffnungen 15. Der Ausblaskanal 14
ist dabei zumindest mit einem, vorzugsweise mit beiden vertikalen Abschnitten 12 des
Luftführungskanals lufttechnisch verbunden und wird daraus gespeist. Der
Luftausblaskanal 14 verläuft horizontal, wobei mit Abstand darüber und darunter jeweils
ein Halteelement 16 vorgesehen ist, das zur Halterung von Ausstattungseinrichtungen,
und insbesondere zur Halterung von Fahrgastsitzen oder Ablageplatten dient.
Das Teilseitenwandelement 7 wird mit den Randzonen seiner Innenwand 10 von außen
auf die Außenseiten der jeweiligen Spanten 4 aufgesetzt. Die darauf rahmenartig
aufgesetzten Abschnitte 11 und 12 des Luftführungskanals greifen dadurch in den
zwischen den Spanten 4 und den zugehörigen Längsträgern 2, 3 eingeschlossenen
Raum des betreffenden Kastengerippefeldes 6 ein. Die Außenabmessungen der
rahmenartigen Abschnitte 11 und 12 des Luftführungskanals sind dabei so bemessen,
daß sie im eingebauten Zustand eng benachbart zu den betreffenden Spanten 4 bzw.
zum oberen Langträger 2 liegen. Die Abschnitte 11 und 12 des Luftführungskanals sind
fest und insbesondere einstückig mit den Teilseitenwandelementen 7 verbunden und
bilden so Versteifungselemente, so daß die Teilseitenwandelemente 7 im Falle eines
Unfalls als Versteifungselemente für das Kastengerippe dienen. Wird in den
Luftführungskanal erwärmte Luft eingeführt, wird zudem der Vorteil erreicht, daß die
Abschnitte 11 und 12 als Heizflächen zur Erhöhung der Wärmeabgabe dienen und eine
Erhöhung des Benutzungskomforts mit sich bringen. Um den Luftführungskanal mit
konditionierter Luft speisen zu lassen, ist insbesondere der obere Abschnitt 11 des
Luftführungskanals mit wenigstens einem, vorliegend mit zwei, Luftzuführungsstutzen
18 ausgesattet, die aus einem nicht dargestellten parallel zum zugehörigen oberen
Langträger 2 verlaufenden Luftspeisekanal mit konditionierter Luft versorgt werden
können.
Die Herstellung der Teilseitenwandelemente 7 erfolgt vorzugsweise aus
glasfaserverstärktem Kunststoff, wobei in zweckmäßiger Weise zuerst ein
schalenförmiges Grundelement hergestellt wird, das die Außenabmessungen des
Teilseitenwandelements bereits aufweist und das mit den zur Außenseite offenen
Luftkanälen ausgebildet ist. Es braucht dann nur noch auf die Außenseite eine dieselbe
überdeckende Laminatschicht aufgetragen zu werden, um den Luftführungskanal auch
nach außen abzuschließen und eine dem geforderten Endzustand entsprechende
Außenfläche bereitzustellen. In die Grundschale kann dabei auch das jeweilige
Halteelement 16 und auch der Ausblaskanal 14 miteingeformt werden. Auch können
zugleich Kabelkanäle, Befestigungen für Haltesäulen sowie für Dach- und
Innenverkleidungen (Ausstattungseinrichtungen 17) des Wagenkastenausbaus
mitangeformt. Dabei decken die äußeren Umfangsflächen insbesonder der senkrechten
Abschnitte 12 des Luftführungskanals die benachbarten Seitenflächen der Spanten 4
ab, so daß eine zusätzliche Verkleidung im Endausbau des Wagenkastens nicht
erforderlich ist.
1
Wagenkasten
2
oberer Langträger
3
unterer Langträger
4
Spanten
5
Querspriegel
6
Kastengerippefeld
7
Teilseitenwandelement
8
Fensteröffnung
9
Fensterscheibe
10
Seitenwand
11
horizontaler Abschnitt
12
vertikaler Abschnitt
13
waagerechte Kante
14
Luftausblaskanal
15
Ausblasöffnungen
16
Halteelement
17
Ausstattungseinrichtung
18
Luftführungsstutzen
Claims (5)
1. Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug mit einem Kastengerippe aus durchgehenden
oberen und unteren Langträgern, die im Bereich von Seitenwänden nur mittels
senkrecht dazu verlaufenden Spanten fest miteinander verbunden sind, sowie mit
Teilseitenwandelementen, welche jeweils ein zwischen zwei Spanten und zugeordneten
Abschnitten der Langträger eingeschlossenes Kastengerippefeld verschließen, dadurch
gekennzeichnet,
daß das jeweilige Teilseitenwandelement (7) eine Fensteröffnung (8) aufweist, daß entlang der oberen horizontalen Kante und der seitlichen vertikalen Kanten der Fensteröffnung (8) Abschnitte (11 und 12) eines Luftführungskanals vorgesehen sind, daß unterhalb der unteren waagerechten Kante (13) der Fensteröffnung (8) wenigstens ein Ausblaskanal (14) mit in das Innere des Wagenkastens (1) gerichteten Ausblasöffnungen (15) angeordnet ist und
daß der Ausbalskanal (14) zumindest mit einem der vertikalen Abschnitte (11 bzw. 12) des Luftführungskanals kommuniziert.
daß das jeweilige Teilseitenwandelement (7) eine Fensteröffnung (8) aufweist, daß entlang der oberen horizontalen Kante und der seitlichen vertikalen Kanten der Fensteröffnung (8) Abschnitte (11 und 12) eines Luftführungskanals vorgesehen sind, daß unterhalb der unteren waagerechten Kante (13) der Fensteröffnung (8) wenigstens ein Ausblaskanal (14) mit in das Innere des Wagenkastens (1) gerichteten Ausblasöffnungen (15) angeordnet ist und
daß der Ausbalskanal (14) zumindest mit einem der vertikalen Abschnitte (11 bzw. 12) des Luftführungskanals kommuniziert.
2. Wagenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausbalskanal (14) waagerecht verläuft und
daß sowohl darüber als auch darunter Haltelemente (16) für Ausstattungsvorrichtungen
(17) in das Teilseitenwandelement (7) vorgesehen sind.
3. Wagenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (11 und 12) des Luftführungskanals in den Raum eingreifen, der
zwischen den Spanten (4) eines Kastengerippefeldes (6) gebildet ist und
daß der obere Abschnitt (11) des Luftführungskanals mit geringen Abstand vom
benachbarten Abschnitt des oberen Langträgers (2) sowie die vertikalen Abschnitte (12)
des Luftführungskanals mit geringem Abstand von den benachbarten Spanten (4)
verlaufen, wobei die vertikalen Abschnitte (12) des Luftführungskanals bis nahe an den
Boden des Wagenkastens (1) reichen.
4. Wagenkasten nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß der obere Abschnitt (11) des Luftführungskanals mit wenigstens einem
Luftführungsstutzen (18) versehen ist, der mit einem parallel zum zugehörigen oberen
Langträger (2) verlaufenden Luftspeisekanal kommuniziert.
5. Wagenkasten nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Teilseitenwandelement (7) aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit integrierten
Luftführungskanal und Luftausblaskanal besteht.
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