DE10117627A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Konzentration von Ionen in einer Messflüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Konzentration von Ionen in einer MessflüssigkeitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine symmetrisch beschaltete Vorrichtung (11) und ein Verfahren zum Messen der Konzentration von Ionen, insbesondere von Wasserstoff (H+)-Ionen, in einer Messflüssigkeit (12). Die Vorrichtung (11) umfasst eine in der Messflüssigkeit (12) angeordnete pH-sensitive Messelektrode (13), eine in der Messflüssigkeit (12) angeordnete Referenzelektrode (14) und eine in der Messflüssigkeit (12) angeordnete Bezugselektrode (15), die die Messflüssigkeit (12) auf eine vorgebbare Bezugsmasse legt. Außerdem umfasst die Vorrichtung (11) Mittel (16) zum Bilden eines auf die Bezugsmasse bezogenen Differenzsignals aus der Differenz zwischen einem Messsignal (phipH) der Messelektrode (13) und einem Referenzsignal (phiref) der Referenzelektrode (14). Das Differenzsignal ist abhängig von der Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit (12). Um trotz kleiner Versorgungsspannungen von elektrischen Bauteilen der Vorrichtung (11), insbesondere bei Versorgungsspannung von unter 4 V, dennoch eine genaue und zuverlässige Messung der Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit (12) mit der symmetrisch beschalteten pH-Messvorrichtung (11) zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung Kompensationsmittel (20) zum Kompensieren eines Störpotentials (phichem) umfasst, das sich zwischen der Bezugselektrode (15) und der Messflüssigkeit (12) einstellt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine symmetrisch
beschaltete Vorrichtung zum Messen der Konzentration von
Ionen, insbesondere von Wasserstoff (H+)-Ionen, in einer
Messflüssigkeit. Die Vorrichtung umfasst eine in der
Messflüssigkeit angeordneten pH-sensitive Messelektrode, eine
in der Messflüssigkeit angeordnete Referenzelektrode, eine in
der Messflüssigkeit angeordneten Bezugselektrode, die die
Messflüssigkeit auf eine vorgebbare Bezugsmasse legt, und
Mittel zum Bilden eines auf die Bezugsmasse bezogenen
Differenzsignals aus der Differenz zwischen einem Messsignal
der Messelektrode und einem Referenzsignal der
Referenzelektrode. Das Differenzsignal ist abhängig von der
Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Messen der
Konzentration von Ionen, insbesondere von Wasserstoff (H+)-
Ionen, in einer Messflüssigkeit. Im Rahmen des Verfahrens wird
von einer in der Messflüssigkeit angeordneten pH-sensitiven
Messelektrode ein Messsignal und von einer in der
Messflüssigkeit angeordneten Referenzelektrode ein
Referenzsignal aufgenommen. Die Messflüssigkeit wird von einer
in der Messflüssigkeit angeordneten Bezugselektrode auf eine
vorgebbare Bezugsmasse gelegt. Aus der Differenz zwischen dem
Messsignal und dem Referenzsignal wird ein auf die Bezugsmasse
bezogenes und von der Ionenkonzentration in der
Messflüssigkeit abhängiges Differenzsignal gebildet.
Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein
Speicherelement für eine Steuerungseinheit einer Vorrichtung
zum Messen der Konzentration von Ionen, insbesondere von
Wasserstoff (H+)-Ionen, in einer Messflüssigkeit. Auf dem
Speicherelement ist ein Computerprogramm abgespeichert, das
auf einem Rechengerät, insbesondere einem Mikroprozessor, der
Steuerungseinheit ablauffähig ist. Das Speicherelement ist
insbesondere als ein Read-Only-Memory, als ein Random-Access-
Memory oder als ein Flash-Memory ausgebildet.
Messvorrichtungen der eingangs genannten Art werden
üblicherweise zur Messung des pH-Werts einer Messflüssigkeit
verwendet. Der pH-Wert wird von einer Vielzahl in der
Messflüssigkeit gelöster Inhaltsstoffe bestimmt, bspw. von der
Konzentration der H+-Ionen oder der OH--Ionen.
Aus dem Stand der Technik sind Messvorrichtungen zum Messen
der Ionenkonzentration in einer Messflüssigkeit in
unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. So kann der pH-
Wert einer Messflüssigkeit über unsymmetrisch beschaltete
Messketten oder über symmetrisch beschaltete Messketten
erfasst werden. Die unsymmetrisch beschaltete Messkette
umfasst eine an einer in der Messflüssigkeit angeordnete
Bezugsmasse anliegende Referenzelektrode und eine in der
Messflüssigkeit angeordnete pH-sensitive Messelektrode, bspw.
eine Glaselektrode oder Halbleiterelektrode. An dem Ausgang
der Messelektrode wird ein auf die Bezugsmasse bezogenes
Messsignal erfasst. Das Messsignal ist abhängig von der
Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit.
Eine aus dem Stand der Technik bekannte symmetrisch
beschaltete Vorrichtung zum Messen der Ionenkonzentration ist
in Fig. 2 in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1
bezeichnet. Die Vorrichtung 1 umfasst eine in einer
Messflüssigkeit 2 angeordnete pH-sensitive Messelektrode 3,
eine in der Messflüssigkeit 2 angeordnete Referenzelektrode 4
und eine in der Messflüssigkeit 2 angeordnete Bezugselektrode
5. Durch die Bezugselektrode 5 wird die Messflüssigkeit 2 auf
eine vorgebbare Bezugsmasse GND gelegt. Die Vorrichtung 1
umfasst des weiteren einen Subtrahierer 6 zum Bilden eines auf
die Bezugsmasse GND bezogenen Differenzsignals UpH aus der
Differenz zwischen einem Messsignal ϕpH der Messelektrode 3
und einem Referenzsignal ϕref der Referenzelektrode 4. Das
Differenzsignal UpH ist abhängig von der Ionenkonzentration in
der Messflüssigkeit 2 bzw. dem pH-Wert der Messflüssigkeit 2.
Das Messsignal ϕpH und das Referenzsignal ϕref sind als
Potentiale ausgebildet. Sie werden jeweils über einen als
Impedanzwandler oder Spannungsfolger beschalteten
Operationsverstärker 7, 8 geführt. Das Ausgangssignal des
Subtrahierers 6 wird ebenfalls über einen als Impedanzwandler
oder Spannungsfolger beschalteten Operationsverstärker 9
geführt. Die Operationsverstärker 7, 8, 9 dienen zur
Gleichtaktunterdrückung, d. h. zur Verringerung der
Störanfälligkeit der Vorrichtung 1. Ein üblicher
Operationsverstärker weist eine Gleichtaktunterdrückung von
etwa 80 bis 90 dB auf. Das bedeutet, dass bei einem
angenommenen zulässigen Fehler am Ausgang eines
Operationsverstärkers von 1 mV, am Eingang eine
Spannungsschwankung von bis zu 10 V auftreten kann.
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung zum
Messen des pH-Werts einer Messflüssigkeit, werden
Spannungsschwankung bspw. durch elektrochemische
Störpotentiale, die sich zwischen der Bezugselektrode und der
Messflüssigkeit einstellen, oder durch sonstige z. B. auf die
Meßleitung eingekoppelte Störungen, hervorgerufen. Die Größe
eines Störpotentials ist abhängig von dem verwendeten
Materials der Bezugselektrode und von der Zusammensetzung der
Messflüssigkeit. Die Bezugselektrode besteht bspw. aus
Edelstahl oder aus Tantal. Das Störpotential addiert sich auf
das Messsignal und das Referenzsignal gleichermaßen. Durch die
bei der symmetrischen Beschaltung vorgesehene Differenzbildung
wird das Störpotential eliminiert, so dass es sich nicht auf
das Ausgangssignal der Vorrichtung auswirkt. Das Störpotential
führt jedoch zu einem Anstieg der in den Spannungsfolgern zu
verarbeitenden einzelnen Potentiale. Das Störpotential geht
direkt in den Aussteuerbereich der Spannungsfolger für die
beiden Potentiale und in den nachfolgenden Subtrahierer ein.
Der elektrochemische Offset kann bis zu +/-1,4 V betragen, in
Extremfällen sogar bis zu +/-2,8 V.
Mit der zunehmenden Miniaturisierung von elektronischen
Bauteilen im allgemeinen geht, insbesondere zur Reduzierung
der Abwärme von aktiven Bauteilen, auch eine Verringerung der
Versorgungsspannung einher. Moderne ASICs (Application
Specific Integrated Circuits) z. B. werden inzwischen mit
Versorgungsspannungen betrieben, die bei Vcc = 3 V liegen oder
sogar darunter. Bei diesen Schaltungen ist auch der
Gleichtaktbereich auf +/-3 V begrenzt. Wenn ein Störpotential
bzw. ein elektrochemischer Offset im Bereich der
Versorgungsspannung liegt, kann es im Verlauf der Messung des
pH-Werts zu einem Überschreiten des Gleichtaktbereichs kommen.
Eine Eingangsschaltung ist dann nicht mehr in der Lage, die
Differenzspannung linear zu übertragen und es kann zu
erheblchen Messabweichungen kommen. Zusätlich kann des
Messsignal die Ansteuergrenze erreichen und einfach auf einen
bestimmten Wert, bspw. 3 V, abgeschnitten werden. Für den
Fall, dass eine analoge Subtrahierschaltung die Differenz der
beiden Potentiale bildet, kann ein nachfolgendes Meßinstrument
oder ein nachfolgender A/D-Wandler keinen Unterschied zwischen
einem kleiner werdenden pH-Wert und einem Abschneiden (sog.
Clipping) der Potentiale erkennen. Eine Messung ist nicht mehr
möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
trotz kleiner Versorgungsspannungen von elektrischen
Bauteilen, insbesondere bei Versorgungsspannung von unter 4 V,
dennoch eine genaue und zuverlässige Messung des pH-Werts in
einer Messflüssigkeit mit einer symmetrisch beschalteten pH-
Messvorrichtung zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden für die Messvorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß Kompensationsmittel zum
Kompensieren eines Störpotentials vorgeschlagen, das sich
zwischen der Bezugselektrode und der Messflüssigkeit
einstellt.
Mit Hilfe der Kompensationsmittel kann einer entscheidenden
Ursache für das Clipping, nämlich dem Erreichen einer
Versorgungsspannungsgrenze, entgegengewirkt werden. Die
Kompensation des Störpotentials kann dadurch erfolgen, dass
ein an der Bezugselektrode anliegendes Bezugspotential auf das
negative Störpotential eingestellt wird. Alternativ kann die
Kompensation aber auch dadurch erfolgen, dass eine Summe aus
Bezugspotential und Störpotential derart eingestellt wird,
dass das Referenzsignal oder das Messsignal zu Null wird. Da
die Aussteuerung der Bezugselektrode bis zur negativen
Versorgungsspannungsgrenze erfolgen kann und das Messsignal
und das Referenzsignal bis an die positive Versorgungsgrenze
gehen kann, kann der Gleichtakterfassungsbereich durch die
vorliegende Erfindung nahezu verdoppelt werden, ohne eine
Änderung an der Spannungsversorgung vornehmen zu müssen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Kompensationsmittel ein
an der Bezugselektrode anliegendes Bezugspotential in
Abhängigkeit von dem Störpotential einstellen. Das an der
Bezugselektrode tatsächlich anliegende Potential ergibt sich
aus der Summe des Bezugspotentials und des Störpotentials.
Vorzugsweise wird das Bezugspotential auf das negative
Störpotential geregelt. Gemäß dieser Weiterbildung kann das
Bezugspotential so eingestellt werden, dass das Störpotential
kompensiert wird und an der Bezugselektrode im Idealfall
tatsächlich nur ein Bezugspotential von 0 V (Ground) anliegt.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Kompensationsmittel ein an der Bezugselektrode anliegendes
Bezugspotential derart einstellen, dass das Referenzsignal
einen vorgebbaren Wert annimmt. Vorteilhafterweise stellen die
Kompensationsmittel das Bezugspotential derart ein, dass das
Referenzsignal den Wert Null annimmt. Das Referenzsignal wird
vorzugsweise auf den vorgebbaren Wert geregelt, indem des
Bezugspotential in Abhängigkeit von dem Störsignal variiert
wird.
Zum Regeln des Referenzsignals wird vorgeschlagen, dass die
Kompensationsmittel ein Reglerelement zum Regeln eines an der
Bezugselektrode anliegenden Bezugspotentials auf einen
vorgebbaren Sollwert umfassen, wobei das Referenzsignal als
Istwert und der Sollwert an dem Reglerelement anliegen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das
Reglerelement als ein Operationsverstärker ausgebildet ist, an
dessen nicht-invertierenden Eingang das Referenzsignal, an
dessen invertierenden Eingang die Bezugsmasse und an dessen
Ausgang das Bezugspotential anliegt.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung
wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, dass ein Störpotential, das sich zwischen der
Bezugselektrode und der Messflüssigkeit einstellt, kompensiert
wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, dass ein an der Bezugselektrode anliegendes
Bezugspotential in Abhängigkeit von dem Störpotential
eingestellt wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass ein an der
Bezugselektrode anliegendes Bezugspotential derart eingestellt
wird, dass das Referenzsignal einen vorgebbaren Wert annimmt.
Das Bezugspotential wird vorteilhafterweise derart
eingestellt, dass das Referenzsignal den Wert Null annimmt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass ein an der
Bezugselektrode anliegendes Bezugspotential in Abhängigkeit
von dem Referenzsignal als Istwert und einem vorgebbaren
Sollwert geregelt wird.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines
Speicherelements, das für eine Steuerungseinheit einer
Vorrichtung zum Messen der Konzentration von Ionen,
insbesondere von Wasserstoff (H+)-Ionen, in einer
Messflüssigkeit vorgesehen ist. Dabei ist auf dem
Speicherelement ein Computerprogramm abgespeichert, das auf
einem Rechengerät, insbesondere einem Mikroprozessor, der
Steuerungseinheit ablauffähig und zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. In diesem Fall wird
also die Erfindung durch ein auf dem Speicherelement
abgespeichertes Computerprogramm realisiert, so dass dieses
mit dem Computerprogramm versehene Speicherelement in gleicher
Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen
Ausführung das Computerprogramm geeignet ist. Als
Speicherelement kann insbesondere ein elektrisches
Speichermedium zur Anwendung kommen, bspw. ein Read-Only-
Memory, ein Random-Access-Memory oder ein Flash-Memory.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in der Zeichnung
dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren
Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw.
Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Messen einer
Ionenkonzentration in einer Messflüssigkeit;
Fig. 2 eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung
zum Messen einer Ionenkonzentration in einer
Messflüssigkeit;
Fig. 3 eine Steuerungseinheit für die Vorrichtung nach
Fig. 1; und
Fig. 4 ein Blockdiagramm einer mit einem erfindungsgemäßen
Messverfahren realisierten Regelung.
Eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung 1 zum
Messen einer Ionenkonzentration in einer Messflüssigkeit 2 ist
anhand der Fig. 2 in der Beschreibungseinleitung ausführlich
beschrieben. Die Messvorrichtung 1 dient zur Messung des pH-
Werts in der Messflüssigkeit 2. Der pH-Wert wird von einer
Vielzahl in der Messflüssigkeit 2 gelöster Inhaltsstoffe
bestimmt, bspw. von der Konzentration der H+-Ionen oder der
OH--Ionen.
Bei der bekannten Vorrichtung 1 werden aufgrund von
elektrochemischen Störpotentialen zwischen einer
Bezugselektrode 5 und der Messflüssigkeit 2 die in
Spannungsfolgern 7, 8 und 9 zu verarbeitenden Signale ϕpH und
ϕref und ein Ausgangssignal aus einem Subtrahierer 6 um ein
sich einstellendes Störpotential ϕchem angehoben. Das
Störpotential ϕchem kann im Bereich von etwa +/-1,4 V, in
Extremfällen sogar im Bereich von +/-2,8 V, liegen. Aufgrund
des Störpotentials ϕchem kann es bei geringen
Versorgungsspannungen, insbesondere bei Versorgungsspannungen
von weniger als 4 V, dazu kommen, dass die Signale ϕpH, ϕref
und/oder das Ausgangssignal aus dem Subtrahierer 6 die
Versorgungsspannungsgrenze erreichen und einfach abgeschnitten
werden (sog. Clipping). Für den Fall, dass eine analoge
Subtrahierschaltung die Differenz der beiden Potentiale ϕpH,
ϕref bildet, kann ein nachfolgendes Meßinstrument oder ein
nachfolgender A/D-Wandler keinen Unterschied zwischen einem
kleiner werdenden pH-Wert und einem Abschneiden der Potentiale
ϕpH, ϕref erkennen. Eine Messung ist dann nicht mehr möglich.
Zur Vermeidung dieser Probleme bei niedrigen
Versorgungsspannungen wird eine in Fig. 1 dargestellte
erfindungsgemäße Messvorrichtung 11 vorgeschlagen. Die
Vorrichtung 11 umfasst eine in einer Messflüssigkeit 12
angeordnete pH-sensitive Messelektrode 13, eine in der
Messflüssigkeit 12 angeordnete Referenzelektrode 14 und eine
in der Messflüssigkeit 12 angeordnete Bezugselektrode 15. Die
Messelektrode 13 wird auch als pH-Halbzelle und die
Referenzelektrode 14 als Referenzhalbzelle bezeichnet. Die
Bezugselektrode 15 wird auch als Potential-Ausgleichs-Leitung
(PAL) bezeichnet. Durch die Bezugselektrode 15 wird die
Messflüssigkeit 12 auf ein vorgebbares Bezugspotential gelegt.
Die Vorrichtung 11 umfasst des weiteren einen Subtrahierer 16
zum Bilden eines auf die Bezugsmasse bezogenen
Differenzsignals UpH aus der Differenz zwischen einem als
Potential ausgebildeten Messsignal ϕpH der Messelektrode 13
und einem ebenfalls als Potential ausgebildeten Referenzsignal
ϕref der Referenzelektrode 14. Durch die Differenzbildung
können Störeinflüsse eliminiert werden, so dass sie sich nicht
auf das Differenzsignal UpH auswirken. Dadurch ergibt sich
eine hohe Störunempfindlichkeit der erfindungsgemäßen
Messvorrichtung 11. Das Differenzsignal UpH ist abhängig von
der Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit 12 bzw. dem pH-
Wert der Messflüssigkeit 12. Das Messsignal ϕpH und das
Referenzsignal ϕref sind als Potentiale ausgebildet. Sie
werden jeweils über einen als Impedanzwandler oder
Spannungsfolger beschalteten Operationsverstärker 17 und 18
geführt. Das Ausgangssignal des Subtrahierers 16 wird
ebenfalls über einen als Impedanzwandler oder Spannungsfolger
beschalteten Operationsverstärker 19 geführt. Die
Operationsverstärker 17, 18, 19 dienen zur
Gleichtaktunterdrückung, d. h. zur Verringerung der
Störanfälligkeit der Vorrichtung 11.
Bei der Vorrichtung 11 aus Fig. 1 wird ein an der
Bezugselektrode 15 anliegendes Bezugspotential ϕbez in
Abhängigkeit von dem Störpotential ϕchem derart geregelt, dass
das Referenzsignal ϕref den Wert Null annimmt. Dazu weist die
Vorrichtung 11 ein als Operationsverstärker 20 ausgebildetes
Reglerelement auf, an dessen nicht-invertierenden Eingang (+)
das Referenzsignal ϕref, an dessen invertierenden Eingang (-)
die Bezugsmasse GND und an dessen Ausgang das Bezugspotential
ϕbez anliegt.
Das Bezugspotential ϕbez wird also gegenläufig zu dem
elektrochemischen Störpotential ϕchem nachgeregelt. Dadurch
kann der Ursache des Clipping, nämlich das Erreichen der
Versorgungsspannungsgrenze der Operationsverstärker 17, 18 und
20 infolge eines durch das Störpotential ϕchem verursachten
Potentialanstiegs des Messsignals ϕpH, des Referenzsignals
ϕref und des Ausgangssignals des Subtrahierers 16, wirksam
entgegengewirkt werden. Zur Regelung des Bezugspotentials ϕbez
wird das Referenzpotential ϕref an der Referenzelektrode 14
als 0 V definiert. Das Referenzpotential ϕref wird als Istwert
dem nicht-invertierenden Eingang (+) des Operationsverstärkers
20 zugeführt. Als Sollwert von 0 V liegt an dem invertierenden
Eingang (-) des Operationsverstärkers 20 eine Bezugsmasse GND
an. Der Ausgang des Reglerelements 20 betreibt die
Bezugselektrode 15.
Während des Betriebs der Vorrichtung 11 stellt sich an dem
elektrischen Anschluß der Bezugselektrode 15 das Potential so
ein, dass der elektrische Anschluß der Referenzelektrode 14
auf 0 V liegt. Damit steht an dem Anschluß der Messelektrode
13 ein idealerweise offsetfreies pH-proportionales Messsignal
ϕpH zur Verfügung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 11
kombiniert die Vorteile einer symmetrisch beschalteten
Messzelle (hohe Störunempfindlichkeit) mit den Vorteilen einer
unsymmetrischen Messzelle (geringer benötigter Messbereich).
Da die Aussteuerung der Bezugselektrode 15 bis zur negativen
Versorgungsspannungsgrenze erfolgen kann, und das Messsignal
ϕpH bzw. das Referenzsignal ϕref bis an die positive
Versorgungsspannungsgrenze gehen kann, wird der
Gleichtakterfassungsbereich durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung 11 nahezu verdoppelt ohne eine Änderung an der
Spannungsversorgung vornehmen zu müssen.
Bei der erfindungsgemäßen Messvorrichtung 11 ergibt sich das
Ausgangssignal UpH aus der Differenz des Messpotentials ϕpH
und des Referenzpotentials ϕref. Das an dem
Operationsverstärker 17 anliegende tatsächliche Messpotential
ϕpH und das an dem Operationsverstärker 18 anliegende
tatsächliche Referenzpotential ϕref ergeben sich wiederum aus
den Gleichungen:
ϕpH = ϕ'pH + ϕbez + ϕchem
ϕref = ϕ'ref + ϕbez + ϕchem,
wobei ϕ'pH und ϕ'ref die gemessenen Potentiale sind. Nach dem
Stand der Technik ist das Bezugspotential ϕbez gleich 0 V
(Ground GND), so dass sich die tatsächlichen Potentiale aus
der Summe der gemessenen Potentiale und dem Störpotential
ergeben. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das
Bezugspotential ϕbez auf den negativen Wert des Störpotentials
ϕchem zu regeln, so dass sie sich gegenseitig eliminieren und
die tatsächlichen Potentiale ϕpH und ϕref den gemessenen
Potentialen ϕ'pH und ϕ'ref entsprechen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Bezugspotential ϕbez auch auf den negativen
Wert der Summe aus Störpotential ϕchem und gemessenem
Referenzpotential ϕ'ref zu regeln, so dass das tatsächliche
Referenzpotential ϕ'ref auf den Wert Null geregelt wird.
Erfindungsgemäß wird außerdem ein Speicherelement für eine
Steuerungseinheit der Vorrichtung zum Messen der Konzentration
von Ionen, insbesondere von Wasserstoff (H+)-Ionen, in der
Messflüssigkeit 2 vorgeschlagen. Die Steuerungseinheit ist in
Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie mit dem Bezugszeichen 21
symbolisch eingezeichnet. In Fig. 3 ist der Aufbau der
Steuerungseinheit 21 im Prinzip dargestellt. Die
Steuerungseinheit 21 hat die Eingänge ϕchem, ϕref und ϕpH und
liefert das Ausgangssignal UpH. Das Speicherelement ist mit
dem Bezugszeichen 22 bezeichnet. Auf dem Speicherelement 22
ist ein Computerprogramm abgespeichert, das auf einem
Rechengerät 23, insbesondere einem Mikroprozessor, der
Steuerungseinheit 21 ablauffähig und zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Messverfahrens geeignet ist. Das
Speicherelement 22 ist bspw. als ein Read-Only-Memory, ein
Random-Access-Memory oder ein Flash-Memory ausgebildet.
In Fig. 4 ist ein Blockdiagramm der mit dem erfindungsgemäßen
Messverfahren realisierten Regelung dargestellt. Der Sollwert
ist mit GND bezeichnet. Das gemessene Referenzsignal ϕref wird
als Istwert herangezogen. Die Regeldifferenz GND-ϕref wird dem
Regler 20 zugeführt, der eine entsprechende Stellgröße ϕbez
generiert. Diese wird der Regelstrecke 11 zugeführt, auf die
auch das Störpotential ϕchem wirkt. In der Regelstrecke 11
stellt sich dann eine entsprechende Regelgröße ϕref ein.
Claims (12)
1. Symmetrisch beschaltete Vorrichtung (11) zum Messen der
Konzentration von Ionen, insbesondere von Wasserstoff
(H+)-Ionen, in einer Messflüssigkeit (12), mit einer in
der Messflüssigkeit (12) angeordneten pH-sensitiven
Messelektrode (13), einer in der Messflüssigkeit (12)
angeordneten Referenzelektrode (14), einer in der
Messflüssigkeit (12) angeordneten Bezugselektrode (15),
die die Messflüssigkeit (12) auf eine vorgebbare
Bezugsmasse legt, und Mitteln (16) zum Bilden eines auf
die Bezugsmasse bezogenen Differenzsignals aus der
Differenz zwischen einem Messsignal (ϕpH) der
Messelektrode (13) und einem Referenzsignal (ϕref) der
Referenzelektrode (14), wobei das Differenzsignal
abhängig ist von der Ionenkonzentration in der
Messflüssigkeit (12), gekennzeichnet durch
Kompensationsmittel (20) zum Kompensieren eines
Störpotentials (ϕchem), das sich zwischen der
Bezugselektrode (15) und der Messflüssigkeit (12)
einstellt.
2. Messvorrichtung (11) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel (20) ein an
der Bezugselektrode (15) anliegendes Bezugspotential
(ϕbez) in Abhängigkeit von dem Störpotential (ϕchem)
einstellen.
3. Messvorrichtung (11) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel (20) ein an
der Bezugselektrode (15) anliegendes Bezugspotential
(ϕbez) derart einstellen, dass das Referenzsignal (ϕref)
einen vorgebbaren Wert annimmt.
4. Messvorrichtung (11) nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel (20) das
Bezugspotential (ϕbez) derart einstellen, dass das
Referenzsignal (ϕref) den Wert Null annimmt.
5. Messvorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsmittel (20)
ein Reglerelement zum Regeln eines an der Bezugselektrode
(15) anliegenden Bezugspotentials (ϕbez) auf einen
vorgebbaren Sollwert (GND) umfassen, wobei das
Referenzsignal (ϕref) als Istwert und der Sollwert (GND)
an dem Reglerelement anliegen.
6. Messvorrichtung (11) nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Reglerelement als ein
Operationsverstärker ausgebildet ist, an dessen nicht-
invertierenden Eingang (+) das Referenzsignal (ϕref), an
dessen invertierenden Eingang (-) die Bezugsmasse (GND)
und an dessen Ausgang das Bezugspotential (ϕbez) anliegt.
7. Verfahren zum Messen der Konzentration von Ionen,
insbesondere von Wasserstoff (H+)-Ionen, in einer
Messflüssigkeit (12), bei dem von einer in der
Messflüssigkeit (12) angeordneten pH-sensitiven
Messelektrode (13) ein Messsignal (ϕpH) und von einer in
der Messflüssigkeit (12) angeordneten Referenzelektrode
(14) ein Referenzsignal (ϕref) aufgenommen wird, die
Messflüssigkeit (12) von einer in der Messflüssigkeit
(12) angeordneten Bezugselektrode (15) auf eine
vorgebbare Bezugsmasse gelegt wird und aus der Differenz
zwischen dem Messsignal (ϕpH) und dem Referenzsignal
(ϕref) ein auf die Bezugsmasse bezogenes und von der
Ionenkonzentration in der Messflüssigkeit (12) abhängiges
Differenzsignal gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Störpotential (ϕchem), das sich zwischen der
Bezugselektrode (15) und der Messflüssigkeit (12)
einstellt, kompensiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
ein an der Bezugselektrode (15) anliegendes
Bezugspotential (ϕbez) in Abhängigkeit von dem
Störpotential (ϕchem) eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass ein an der Bezugselektrode (15) anliegendes
Bezugspotential (ϕbez) derart eingestellt wird, dass das
Referenzsignal (ϕref) einen vorgebbaren Wert annimmt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bezugspotential (ϕbez) derart eingestellt wird, dass
das Referenzsignal (ϕref) den Wert Null annimmt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass ein an der Bezugselektrode (15)
anliegendes Bezugspotential (ϕbez) in Abhängigkeit von
dem Referenzsignal (ϕref) als Istwert und einem
vorgebbaren Sollwert (GND) geregelt wird.
12. Speicherelement (22), insbesondere Read-Only-Memory,
Random-Access-Memory oder Flash-Memory, für eine
Steuerungseinheit (21) einer Vorrichtung (11) zum Messen
der Konzentration von Ionen, insbesondere von Wasserstoff
(H+)-Ionen, in einer Messflüssigkeit (12), auf dem ein
Computerprogramm abgespeichert ist, das auf einem
Rechengerät (23), insbesondere einem Mikroprozessor, der
Steuerungseinheit (21) ablauffähig und zur Ausführung
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 11
geeignet ist.
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