DE10116952A1 - Formgebungswerkzeug - Google Patents
FormgebungswerkzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Formgebungswerkzeug oder Bauteil dafür mit wärmeleitenden Formwänden, wobei die Formwände Durchleitungsmittel für ein strömfähiges Medium zur Wärmeenergiezufuhr und Wärmeenergieabfuhr auf die Oberfläche des mit dem Formgebungswerkzeug herzustellenden Produkts eingebaut sind. Die Formwandvolumen des Formgebungswerkzeuges sind von Zwischenräumen durchzogen, die in porenartigen Öffnungen auf den Formwandoberflächen enden. Sowohl die Zwischenräume wie auch die porenartigen Öffnungen werden durch miteinander verbundene Hohlelemente gebildet, wobei die vernetzten Zwischenräume von einem Medium durchflossen werden. Das Material für die Bildung der Hüllwände der Hohlelemente ist derart ausgebildet, daß das Material eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Wärmekapazität besitzt. Die einzelnen Hohlelemente sind durch Verkleben, Verlöten oder Versintern zu einem Körper starr miteinander verbunden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Formgebungswerkzeug oder Bauteil dafür mitwärme
leitenden Formwänden, wobei die Formwände mit Durchleitungsmitteln für ein
Medium versehen sind, mit den Merkmalen der in dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 beschriebenen Gattung.
Formgebungswerkzeuge sind aus dem Stand der Technik bekannt. So ist bei
spielsweise aus der EP 0 666 796 B1 ein Verfahren zum Herstellen von Form
körpern aus geschäumtem Kunststoff und Form zur Ausübung dieses Verfah
rens vorbekannt. Dieses Formwerkzeug besteht aus zwei Formwerkzeugteilen,
die die Form bilden. Die Form umschließt einen Hohlraum, in dem Formkörper
beispielsweise aus expandierbaren Copolymerisaten entstehen. Das eine
Formwerkzeugteil ist mit einem Füllinjektor versehen, der in eine Füllöffnung in
dem Formwerkzeugteil mündet. Weiterhin besitzt das Formwerkzeugteil Öff
nungen, die an einen ersten Verteiler angeschlossen sind. Das andere Form
werkzeugteil besitzt Öffnungen im Bereich des Formhohlraumes und eine
Mehrzahl von Öffnungen, die im Bereich außerhalb des Formhohlraumes vor
gesehen sind und die mit den Trennstellen zwischen den beiden Formwerk
zeugteilen in Verbindung stehen. Sofern das Volumen der Trennstellen für die
Bedampfung und/oder für das Evakuieren nicht ausreichend sein sollte, können
zusätzliche mit den Trennstellen in Verbindung stehende Erweiterungen vorge
sehen sein. Die dem Formhohlraum zugewandten Wandungen der beiden
Formwerkzeugteile sind mit einer etwa 0,3 mm bis 4,0 mm, insbesondere etwa
0,5 mm bis 3,0 mm dicken Formwandschicht aus schlecht wärmeleitfähigem
Material versehen. Diese Formwandschicht kann beispielsweise aus einer Gla
sur, aus Email, aus Kunststoff, insbesondere aus Polytetrafluorethylen, Poly
esterimid, Polyimid oder dergleichen bestehen. Die vorstehend beschriebene
Formwandschicht bedeckt auch die dem Formhohlraum zugewandten Oberflä
chen der Auswerfstößel. Die übrigen Teile der Formwerkzeugteile bestehen aus
Metall, beispielsweise aus Aluminium, Stahl, Stahllegierungen oder dergleichen.
Die zweiteilige oder mehrteilige Form zur Herstellung von Formkörpern nach
dem Gegenstand der EP 0 666 796 weist für jedes Formwerkzeugteil wenig
stens eine Öffnung zum Anlegen von Unterdruck und/oder zum Zuführen von
Dampf auf. Ferner weisen die Formwerkzeugteile eine oder mehrere Einfüllöff
nungen auf, die jeweils in einen Füllinjektor münden. Die Formwerkzeugteile
nach dem Stand der Technik weisen in der Regel in gewissen Abständen wie
beispielsweise 20 mm jeweils Düseneinsätze auf um eine Be- und Entlüftung
der Form zu ermöglichen. Diese auf der Formoberfläche verteilten Düsenein
sätze bewirken eine turbulente Belüftung und Entlüftung des hergestellten Pro
duktes, die eine ungleichmäßige Lüftung und weitere Nachteile aufweisen, wie
punktuelle Wärmeeinbringung, die zu ungleicher Verschweißung der Formkör
per führen kann.
Der Wärmeeintrag und der Wärmeentzug erfolgt bei dem Gegenstand der EP 0 666 796
über die Wärmeleitung des Materials der Formwerkzeugteile sowie
im Fall von Partikelschäumen durch Einblasen von Sattdampf bzw. Aufsprühen
von Kühlwasser. Die Wärmezufuhr und die Wärmeabfuhr erfolgt also meist indi
rekt über das Material der Formwerkzeugteile.
Aus der EP A 0 259 597 B1 ist ferner mit dem Gegenstand dieser Schrift ein
Sinterverfahren für thermoplastische schäumbare Kunststoffe vorbekannt. Ge
genstand der EP 0 259 597 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen
Durchführung zum Sintern von schäumbaren Kunststoffmaterial wie zum Bei
spiel schäumbarem Polystyrolgranulat, das in einem Formhohlraum eingebracht
wird, der von Formwänden relativ geringer Wärmeleitfähigkeit und relativ gerin
ger Wärmekapazität, zum Beispiel aus Kunststoff, umgeben ist. Die Formwände
sind mit Dampfdurchlässen durchsetzt, die mit einer Unterdruckquelle verbun
den sind, wobei das Kunststoffmaterial im Formhohlraum mit Sinterenergie, die
als Kondensationsenergie von Wasserdampf eingebracht wird, gesteuert be
aufschlagt wird und danach auf eine vorgegebene Entformungstemperatur
durch Unterdruck abgekühlt und als Formling daraus entformt wird. Die Aus
gestaltung der Formwand der Formvorrichtung nach der EP 0 259 597 Erfolgt
durch Dampfkanäle, die in Form bekannter Düseneinsätze eingegossen oder
eingesetzt werden. Ferner ist es möglich, die Formwände stattdessen aus po
rösen und dampfdurchlässigen Kunststoffen auszubilden. Auch können die
Dampfkanäle bei Formherstellung durch herausnehmbare Stifte eingeformt o
der nachträglich eingebracht werden. Die Nachteile einer Ausführung der
Formwand aus porösem Kunststoff sind durch die aufwendige Herstellung
durch Laminieren oder Spritzgießen der Form selbst begründet. Zudem müssen
Kunststoffformwände aufwendig mechanisch abgestützt werden, da die mecha
nische Festigkeit nicht ausreicht, die Druckkräfte aufzunehmen.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein einfach und preiswert
herzustellendes und für die Massenfertigung geeignetes Formwerkzeug oder
Bauteil dafür zu schaffen, das eine Verkürzung der Zeitdauer ermöglicht, die zur
Herstellung eines Produktes durch das Formgebungswerkzeug erforderlich ist,
ferner eine Verringerung der aufzuwendenden Energie für die Herstellung einer
Produkteinheit zu erreichen, weiterhin eine turbulenzarme Formfüllung und eine
Gewichtsverringerung für das Formgebungswerkzeug zu ermöglichen und da
mit eine Senkung der Herstellkosten für das Formwerkzeug und das Produkt
sowie eine Erhöhung der Produktivität zu erzielen und schließlich eine prob
lemlose Anspassung an differierende Anforderungen gemäß unterschiedlicher
mechanischer Belastung zur Herstellung von Produkten mit dem Formge
bungswerkzeug zu ermöglichen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbil
dungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Merkmalen der Unteransprü
che 2 bis 21 gekennzeichnet.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass das gesamte
Formwandvolumen des Formgebungswerkzeuges, das dabei einteilig, zweiteilig
oder auch aus mehreren Formteilen aufgebaut sein kann, aus miteinander ver
bundenen Hohlkugelelementen aufgebaut ist. Die Hüllwände dieser Hohlkugel
elemente sind geschlossen und undurchlässig dicht für Flüssigkeiten und Gase
ausgebildet. Die Hohlkugelelmente sind starr miteinander verbunden und zwar
beispielsweise durch Verkleben, Verlöten oder durch Sinterung. Die starr mit
einander verbundenen Hohlkugelelemente bilden die jeweiligen Formwandvo
lumen des Formgebungswerkzeuges, das heißt, dass die miteinander verbun
denen Hohlkugelelemente, die ja nur punktweise an der Kugelaußenfläche mit
einander verbunden sind, durchgehend vernetzte Zwischenräume zwischen
den miteinander verbundenen Hohlkugelelementen ausbilden. Diese Zwischen
räume sind durchgehend miteinander vernetzt und sämtlich miteinander ver
bunden. Diese Zwischenräume bilden an den jeweiligen Formwandoberflächen
des Formgebungswerkzeuges Zwischenräume mit porenartigen Öffnungen aus.
Es sind also sämtliche Formwandvolumina des Formgebungswerkzeuges von
miteinander verbundenen und durchgehend vernetzten Zwischenräumen durch
zogen, die jeweils in porenartigen Öffnungen auf den Formwandinnenoberflä
chen und den Formwandaußenoberflächen enden. Bei dem vorliegenden Erfin
dungsgegenstand wird auch das Material der Hüllwände der Hohlkugelelemen
te derart ausgewählt, dass es jeweils eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine
geringe Wärmekapazität besitzt, wobei sich die geringe Wärmekapazität schon
ganz einfach dadurch ergibt, dass Hohlkugelelemente verwendet werden, die
selbstverständlich eine geringere Masse aufweisen als massive Formwandvo
lumen. Bei Verwendung eines geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisenden Werk
stoffes für die Hohlkugelelemente ergibt sich ein wesentlicher Vorteil der Erfin
dung dadurch, dass durch die miteinander verbundenen und durchgehend ver
netzten Zwischenräume ein Medium zur Wärmezufuhr und zur Wärmeabfuhr
direkt auf die Oberfläche des herzustellenden Produktes geleitet werden kann.
Die Erwärmung und Abkühlung des herzustellenden Produktes erfolgt also di
rekt auf die herzustellende Produktoberfläche, ohne dass wesentliche Wärme
verluste in der aus Hohlkugelelmenten bestehenden Struktur des Formwand
volumens jedenfalls im Vergleich zu massiven Formwänden nach dem Stand
der Technik, die immer miterwärmt und mitabgekühlt werden müssen, auftreten
können.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Festigkeit der Struktur der Formwandvolumen
des erfindungsgemäßen Formgebungswerkzeuges auf einfache Weise dadurch
gesteuert werden kann, dass die Dicke der Hüllwände der Hohlkugelelemente
variiert wird und so jede einzelne Hohlkugel je nach Ausbildung der Stärke bzw.
der Dicke der Hüllwand eine größere oder kleinere mechanische Belastung je
nach dem gewünschten Anwendungsfall vertragen kann. Ein wesentlicher Vor
teil der Verwendung von Hohlkugelelementen besteht auch darin, dass die
Hüllwände der Hohlkugelelemente in definierter und aus einer in sich stabilen
geometrischen Form aufgebaut sind. Die Verwendung der Hohlkugelelemente
für den Aufbau der Formwandvolumen bei den erfindugnsgemäßen Formge
bungswerkzeugen hat auch gegenüber dem bekannten durch Aufschäumen
entstandenen Leichtstrukturschaum aus Metall bei Leichtbauteilen den Vorteil
einer berechenbaren und definierten und auch größeren Festigkeit, da die Zell
wände der Metallschäume keine exakte sphärische Form haben, das heißt, sie
halten prinzipiell nur relativ geringeren Drücken im Vergleich zu einer Kugelform
stand. Außerdem haben die Wände von Metallschaumblasen nach wie vor stets
kleine Perforationen, die die Hohlräume der Blasen durchlässig für Gase und
Flüssigkeiten machen. Darüber hinaus lassen sich bei Metallschäumen auch
die Stärke bzw. die Dicke der Hüllwände der Schaumblasen nicht einstellen,
wodurch Schaumwände sehr hohen Drücken in der Regel nicht standhalten
können.
Die Festigkeit der Formwand des Formgebungswerkzeuges nach der Erfindung
lässt sich nicht nur durch die Struktur der Formwände aus miteinander fest ver
bundenen Hohlkugelelementen wie beispielsweise durch deren Kugelgröße und
der Dicke der Hüllwand beeinflussen, sondern auch durch die Wahl der Materi
alien für die Hüllwand der Hohlkugelelemente, dazu kann beispielsweise Kera
mik und/oder Keramiklegierungen verwendet werden oder auch Metalle wie
beispielsweise Eisenwerkstoffe und/oder deren Legierungen wie Stahl usw., sie
können aus Kupfer und/oder dessen Legierungen oder aus Aluminium und/oder
dessen Legierungen hergestellt werden. Darüber hinaus kann auch durch die
Änderung der Kugelgröße der Hohlkugelelemente und insbesondere durch die
Verwendung mehrerer unterschiedlicher Durchmesser der Kugelgrößen der
Hohlkugelelemente die Festigkeit der Formwände des Formgebungswerkzeu
ges beeinflusst werden, indem durch die zonenweise und/oder gruppenweise
Anordnung von Hohlkugelelementen mit unterschiedlich ausgebildeten Durch
messern innerhalb des Formwandvolumens die Strukturfestigkeit der Form
werkzeuge örtlich verschieden ausführbar ist. Dadurch lassen sich an be
stimmten dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechenden Stellen der Form
wand des Formgebungswerkzeuges unterschiedlich starke mechanische Be
lastungen der Formwand bewältigen.
Aufgrund der Verkürzung der Zeitdauer zur Herstellung eines Produktes mit
dem Formgebungswerkzeug nach der Erfindung durch die Verkürzung der Auf
wärmdauer und der Abkühldauer infolge geringerer Masse des Formvolumen
materials und dessen geringe Wärmeleitungseigenschaften und eine daraus
folgende Verringerung der aufzuwendenden Energie pro Produktionseinheit
ergibt sich eine Erhöhung der Produktivität für die herzustellenden Produkte
und ferner eine Senkung der Herstellkosten pro Produkt durch das Formge
bungswerkzeug. Ein weiterer erheblicher Vorteil der Erfindung ist darin zu se
hen, dass die gesamte Forminnenwandoberfläche durch einen ständigen und
mosaikartigen Wechsel zwischen der von den geschlossenen und dichten
Hohlkugelelementen gebildeten und entsprechend der herzustellenden Form
des Produkts vorgeprägten Forminnenwandoberfläche und den jeweils zwi
schen den Hohlkugelelementen bestehenden porenartigen Öffnungen der Zwi
schenräume durchzogen ist. Das heißt, dass die Anzahl der durchgehend ver
netzten Zwischenräume sowie die Verteilungshäufigkeit und der Abstand der
porenartigen Öffnungen auf der der Forminnenwandoberfläche gegenüberlie
genden Oberfläche erwärmt und belüftet wird, es findet also keine ungleichmä
ßige und turbulente Belüftung des hergestellten Produktes statt, wodurch die
Nachteile ungleichmäßiger Füllung bzw. Teiledichte vermieden werden.
Nachstehend wird die Erfindung noch näher erläutert. Formgebungswerkzeuge
beispielsweise in der Kunststoffindustrie werden in der Regel aus Aluminium
guss oder Aluminiumplatten hergestellt. Statt eines massiven Formwandteils in
Gestalt eines Gussteils oder einer Platte verwendet der vorliegende Erfin
dungsgegenstand ein-, zwei- oder mehrteilige Formwandteile für ein Formge
bungswerkzeug aus miteinander verbundenen Hohlelementen, wobei diese
Hohlelemente starr miteinander an den jeweiligen punktartig ausgebildeten Be
rührungsstellen der Hüllwände verbunden sind. Bei einem Aufbau des Formge
bungswerkzeugs aus mehreren Bauabschnitten können einzelne Bauteile je
nach Anwendungsfall mit geschlossenen Formbegrenzungsteilen versehen
sein. Die Form der Hohlelemente kann unterschiedlich ausgebildet sein. Es
können Hohlelemente in Kugelform, ovale, anderweitig runde, knochenförmige
oder anders geformte Hohlelemente verwendet werden, um das Formgebungs
werkzeug nach der Erfindung herzustellen. Die nachfolgend beschriebene Er
findung wird am Ausführungsbeispiel eines Hohlkugelelementes geschildert. Als
Verbindungstechnik wird zum Erzeugen einer starren Struktur des Materials aus
Hohlkugelelementen für ein Formwandvolumen Verkleben, Verlöten oder
Versintern oder jede andere für einen derartigen Zweck zum starren Verbinden
von Hohlkugelelementen geeignete Verbindungstechnik verwendet. Dazu kön
nen dann sowohl Hohlkugelelemente in Form von Grünlingen als auch Hohlku
gelelemente, die bereits gesintert sind, miteinander verbunden werden. Die
Hohlkugelelemente können beispielsweise dadurch entstehen, dass auf der
Außenfläche eines Trägerstoffes in Form einer Kugel eine Suspension aus ei
ner pulverförmigen Basismaterialkomponente und mit Hilfe eines Bindemittels
zunächst eine Hüllschicht für einen Einzelhohlkörpergrünling aufgebracht wird
und anschließend unter Verflüchtigung des Trägerstoffes durch Erwärmung
durch einen Sintervorgang zu einem durch die ursprünglliche Form der Hüll
schicht des Trägerstoffes geformten Einzelhohlkörper verfestigt wird. Die so
entstandenen Hohlkugelelemente müssen für die Verwendung in der Formwand
des Formgebungswerkzeuges geschlossen und undurchlässig dicht ausgeführt
sein, das heißt, die Hohlkugelelemente müssen porenfrei und damit gasdicht
und flüssigkeitsdicht ausgebildet sein. Als Material für die Hüllwand der Hohlku
gelelemente kann beispielsweise Keramik und/oder deren Legierungen ver
wendet werden, weiterhin ist für bestimmte Anwendungszwecke die Verwen
dung von Eisenwerkstoffen für die Hüllwand der Hohlkugelelemente zweckmä
ßig wie beispielsweise Stahl und/oder dessen Legierungen, Kupfer und/oder
dessen Legierungen oder Aluminium und/oder dessen Legierungen. Die Dicke
der Hüllwand der Hohlkugelelmente lässt sich variieren, indem mehrere Hüll
schichten übereinander aufgebracht werden oder in dem die Länge der Be
schichtungsdauer des kugelförmigen Trägerkörpers variiert wird. Dadurch lässt
sich die Belastbarkeit und Festigkeit der Struktur des Formwandvolumens des
Formgebungswerkzeuges für den jeweiligen Anwendungsfall von Druckbelas
tung beliebig variieren.
Durch die Wahl einer Kugelform für die Hohlkugelelemente sind diese in defi
nierter und aus einer in sich stabilen geometrischen Form aufgebaut, sie sind
dabei in der Lage je nach Ausführung der Verbindungstechnik und nach Wahl
der Stärke der Hüllwand der Hohlkugelelemente den Belastungen des jeweili
gen Anwendungsfalls zu entsprechen. Durch eine entsprechende Auswahl des
Materials für die Hohlkugelelemente lassen sich eine geringe Wärmeleitfähig
keit und eine geringe Wärmekapazität für die Formwand des Formgebungs
werkzeuges auswählen. Sowohl eine geringe thermische Masse bzw. damit
geringe thermische Wärmekapazität wie auch eine geringe Wärmeleitfähigkeit
verringern die Wärmeverluste pro Produktionsvorgang mit einer Erwärmungs-
und Abkühlungsphase. Die auf den herzustellenden Formkörper wirksame
Leistung (Energie pro Zeit) zur Erwärmung bzw. Abkühlung des Formkörpers
erfolgt direkt ohne wesentliche Leistungsverluste an die aus Hohlkugelelemen
ten bestehende Struktur des Formwandvolumens. Formwandvolumen nach
dem Stand der Technik mit massiven Formwänden vorzugsweise aus Alumini
um müssen dagegen zyklisch erwärmt und abgekühlt werden.
Durch die Änderung des Durchmessers der Hohlkugelelemente lässt sich eben
falls die Festigkeit der Struktur der Formwand des Formgebungswerkzeuges
beeinflussen. Durch die zonenweise und/oder gruppenweise Anordnung von
Hohlkugelelementen mit unterschiedlichen Durchmessern der Hohlkugelele
mente innerhalb des Formwandvolumens ist die Strukturfestigkeit des Form
werkzeuges örtlich verschieden ausführbar. Das heißt, durch die zonenweise
oder gruppenweise Anordnung von einzelnen Hohlkugelelementen mit unter
schiedlich ausgeführten Druchmessern der Kugelgröße und damit auch unter
schiedlich belastbar, lassen sich also Zonen bzw. Bereiche innerhalb der
Formwand bilden, die unterschiedlichen Druckbelastungen bei der Herstellung
des Produktes gewachsen sind.
Um die Gestalt der Forminnenwandoberfläche des Formwerkzeugs zu prägen,
die ein Negativ der Außenoberfläche des herzustellenden Produkts darstellt,
werden mehrere einzelne Hohlkugelelmente zur Herstellung eines Formkörpers
zusammengefasst. Mehrere einzelne Hohlkugelelemente in Gestalt von Grün
lingen werden vor Beginn des Sintervorganges in kaltem Zustand in ein Form
werkzeug eingefüllt, wobei das Formwerkzeug die Gestalt des herzustellenden
Produktes entsprechend wiedergibt. Es entsteht damit ein Formkörpergrünling
dessen Forminnenwandoberfläche der Außenoberfläche des herzustellenden
Produktes entspricht. Anschließend wird der Formkörper gesintert, so dass
nach dem Ende der Sinterung ein Formkörper entstanden ist, der entsprechend
der Anzahl der einzelnen Hohlkugelelemente aus gesinterten Hohlkugelele
menten besteht, die durch das Sintern zwar miteinander verbunden sind, jedoch
bergen alle einzelnen Hohlkugelelemente in sich abgeschlossen je einen ge
schlossenen und undurchlässig dichten Hohlraum.
Diese Formgebung des Formkörpers lässt sich mit dem Formwerkzeug bei
spielsweise durch Druckeinwirkung mit einem Stempel auf alle einzelnen Hohl
kugelelemente in Form von Grünlingen durchführen. Das vorstehend geschil
derte Formgebungsverfahren für die Formkörper mit als Grünlingen ausgebil
deten Hohlkugelelementen lässt sich ebenfalls mit bereits fertig gesinderten
Hohlkugeln durchführen, wobei lediglich der Sintervorgang für die einzeln aus
gebildeten Hohlkugelelemente entfällt. Durch die Verwendung von einzelnen
Hohlkugelelementen, die ja eine Kugelgestalt aufweisen, bilden sich an den
Außenseiten der Wände eines aus mehreren Hohlkugelelementen hergestellten
Formkörpers porenartige Öffnungen zwischen den einzelnen Hohlkugelele
menten aus, wobei die Hohlkugelelemente selbst aber gas- und flüssigkeits
dicht ausgebildet sind. Diese porenartigen Öffnungen bilden sich sowohl auf der
Forminnenwandoberfläche wie auch auf der Formaußenwandoberfläche der
Formwand des Formgebungswerkzeuges aus.
Wie bereits geschildert, werden die Hohlkugelelemente durch Verkleben, Ver
löten oder Sintern zu einem Körper starr miteinander verbunden, wobei der
Körper der Formkörper ist bzw. das Formwandvolumen des Formgebungswerk
zeuges und bei zwei- oder mehrteiligen Formwänden die jeweiligen Form
wandteilvolumen des Formgebungswerkzeuges bildet. Die porenartigen Öff
nungen zwischen den Hohlkugelelementen sind die Eingänge und Ausgänge zu
den Zwischenräumen, die sich bei dem Formkörper mit dem Formwandvolumen
zwischen den starr miteinander verbundenen Hohlkugelelementen ausbilden.
Die Zwischenräume zwischen den verbundenen Hohlkugelelementen sind
sämtlich miteinander verbunden und außerdem alle durchgehend miteinander
vernetzt. Sie enden bzw. öffnen sich in porenartigen Öffnungen auf der Form
außenwandoberfläche und auf der Forminnenwandoberfläche des Formwand
volumens des Formgebungswerkzeuges und durchziehen damit die gesamten
Formwandvolumina des Formgebungswerkzeuges vollständig. In den vernetz
ten Zwischenräumen zwischen den verbundenen Hohlkugelelementen befindet
sich ein Medium, das fließfähig ausgeführt ist. Beispielsweise kann das Medium
in den Zwischenräumen als Flüssigkeit ausgebildet sein, wie beispielweise
Wasser, oder auch als Gas, Luft, Dampf. Die Hohlräume in den Hohlkugelele
menten werden von dem Medium nicht durchflossen, da die Hohlkugelelemente
geschlossen und undurchlässig dicht ausgeführt sind, wobei unter undurchläs
sig dicht und geschlossen nach der Erfindung ein Hohlelement bzw. Hohlkugel
element zu verstehen ist, das gas- und flüssigkeitsdicht ausgebildet ist.
Die gesamte Forminnenwandoberfläche des Formgebungswerkzeuges, die ei
ner negativen Formgebung der Außenwand des herzustellenden Produktes
entspricht, wird durch einen ständigen und mosaikartigen Wechsel zwischen
der von den geschlossenen und dichten Hohlkugelelementen gebildeten und
entsprechend der herzustellenden Form des Produktes vorgeprägten Formin
nenwandoberfläche und den jeweils zwischen den Hohlkugelelementen beste
henden porenartigen Öffnungen der Zwischenräume gebildet. Das heißt, dass
sich auf der Innenwandoberfläche wie bei einem Mosaik geschlossene und vor
geprägte Hohlkugeloberflächen und porenartige Öffnungen ununterbrochen
abwechseln. Dadurch kann das Medium in den Zwischenräumen über die po
renartigen Öffnungen zwar mosaikartig aber im Prinzip völlig gleichmäßig und
konstant die Oberfläche des herzustellenden Produktes erreichen. Dadurch
wird die Erhitzung und die Abkühlung des herzustellenden Produkts und auch
der Forminnenwandoberfläche direkt bis an die Oberfläche des herzustellenden
Produkts durch Wärmezufuhr und Wärmeabfuhr mittels eines flüssigen oder
gasförmigen Transportmediums über die miteinander vernetzten Zwischenräu
me der Formwand ausgeführt. Das heißt, dass im Gegensatz zum Stand der
Technik die Wärmezufuhr und die Wärmeabfuhr direkt bis an das Produkt ge
langt und auch wieder direkt von dort abgeführt werden kann. Die Be- und Ent
lüftung des herzustellenden Produktes wird durch die gleichmäßig über die ge
samte Forminnenwandoberfläche bzw. die Produktoberfläche verteilte Porosität
optimiert. Eine ungleichmäßige und turbulente Belüftung des hergestellten Pro
duktes wird dadurch vermieden.
Die Anzahl der durchgehend vernetzten Zwischenräume sowie die Verteilungs
häufigkeit und der Abstand der porenartigen Öffnungen auf der Forminnenwan
doberfläche zueinander wird durch den Durchmeser bzw. die Veränderung des
Durchmessers der Hohlkugelelemente festgelegt. Je nach Größe des Durch
messers der Hohlkugelelemente werden auch die Durchtrittsflächen der Zwi
schenräume zwischen den Hohlkugelelementen in der Formwand des Formge
bungswerkzeuges verändert, wodurch auch die Menge des Mediums, das auf
die Oberfläche des herzustellenden Produkts auftrifft je nach den Erfordernis
sen des jeweiligen Anwendungsfalles gesteuert wird und verändert werden
kann, so dass die Zeitdauer der Erwärmung und Abkühlung des herzustellen
den Produkts im voraus berechnet werden kann und entsprechend den Erfor
dernissen des jeweiligen Anwendungsfalls auch verändert werden kann.
Je nach den Anforderungen der Praxis kann zum Erreichen einer hohen Ober
flächengüte auf der Forminnenwandoberfläche des Formgebungswerkzeugs
eine durchlässig und porös ausgebildete Schicht angebracht sein, die direkt auf
der Außenfläche des herzustellenden Produkts aufliegt. Diese Schicht kann
beispielsweise aus einer porösen Nickelschicht bestehen. Die dazu erforderli
che Dicke der Nickelschicht lässt sich stark minimieren. Das Medium in den
Zwischräumen der Formwand strömt dann durch die im Vergleich zu den po
renartigen Öffnungen verkleinerten Poren der Nickelschicht auf die Außenober
fläche des herzustellenden Produkts. Bei einigen Anwendungsfällen ist es
zweckmäßig die Formaußenwandoberfläche des Formgebungswerkzeuges mit
einer dicht geschlossenen Oberfläche zu versehen, damit das strömfähige Me
dium über die Formaußenwandoberfläche des Formgebungswerkzeugs nicht
austreten kann. Das geschilderte Formgebungswerkzeug lässt sich nicht nur
für die Herstellung von Produkten in der Kunststoffindustrie verwenden, son
dern auch als Tiefziehwerkzeug, mit dem wiederum andere Produkte hergestellt
werden können, die aus beschichteten Hohlkugelelementen bestehen.
Claims (21)
1. Formgebungswerkzeug oder Bauteil dafür mit wärmeleitenden Form
wänden, wobei in die Formwände Durchleitungsmittel für ein strömfähi
ges Medium zur Wärmeenergieabfuhr auf die Oberfläche des mit dem
Formgebungswerkzeug herzustellenden Produkts eingebaut sind, da
durch gekennzeichnet, dass das gesamte Formwandvolumen des
Formgebungswerkzeugs von miteinander verbundenen und durchge
hend vernetzten Zwischenräumen durchgezogen ist, dass diese Zwi
schenräume in porenartigen Öffnungen auf den Formwandoberflächen
enden, dass die Zwischenräume und die porenartigen Öffnungen durch
miteinander verbundene Hohlelemente gebildet werden und dass sich in
den vernetzten Zwischenräumen ein Medium zum Durchfließen der Zwi
schenräume befindet.
2. Formgebungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke der Hüllwand der Hohlelemente veränderbar ist.
3. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllwände der Hohlelemente ge
schlossen und undurchlässig dicht ausgeführt sind.
4. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelemente durch Verkleben,
Verlöten oder Versintern zu einem Körper starr miteinander verbunden
werden.
5. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Forminnenwandoberflä
che durch einen ständigen und mosaikartigen Wechsel zwischen der
von den geschlossenen und dichten Hohlelementen gebildeten und entsprechend
der herzustellenden Form des Produkts vorgeprägten For
minnenwandoberfläche und den jeweils zwischen den Hohlelementen
bestehenden porenartigen Öffnungen der Zwischenräume gebildet wird.
6. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der durchgehend ver
netzten Zwischenräume sowie die Verteilungshäufigkeit und der Abstand
der porenartigen Öffnungen auf der Forminnenwandoberfläche zueinan
der durch den Durchmesser der Hohlelemente festgelegt wird.
7. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die zonenweise und/oder
gruppenweise Anordnung von Hohlelementen mit unterschiedlichen
Durchmessern der Hohlelemente innerhalb des Formwandvolumens die
Strukturfestigkeit der Formwerkzeuge und/oder Bauteile dazu örtlich ver
schieden ausführbar ist.
8. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material für die Bildung der
Hüllwand der Hohlelemente derart ausgewählt wird, dass das Material
eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Wärmekapazität be
sitzt.
9. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff für die Hüllwand der
Hohlelemente aus Keramik und/oder deren Legierungen besteht.
10. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff für die Hüllwand der
Hohlelemente aus Metall besteht.
11. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Metall für die Hüllwand der
Hohlelemente aus Eisenwerkstoffen und/oder deren Legierungen wie
Stahl, Kupfer und/oder deren Legierungen oder Aluminium und/oder
dessen Legierungen besteht.
12. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelemente zur Ausbildung
eines Formkörpers als Hohlelementgrünlinge ausgebildet sind.
13. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelemente zur Ausbildung
eines Formkörpers als fertig gesinterte Hohlelemente ausgebildet sind.
14. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung und die Abkühlung
des herzustellenden Produkts und damit auch der Formwand direkt bis
an die Oberfläche des herzustellenden Produkts durch Wärmezufuhr und
Wärmeentzug über die miteinander durchgehend vernetzten Zwischen
räume der Formwand mit einem Medium erfolgt.
15. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium in den Zwischenräu
men der Formwand als Flüssigkeit ausgebildet ist.
16. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium in den Zwischenräu
men der Formwand als Gas und/oder Dampf und/oder Luft ausgebildet
ist.
17. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Forminnenwandoberfläche
eine durchlässige und porös ausgebildete Schicht angebracht ist, die di
rekt der Außenoberfläche der herzustellenden Produkts zugewandt ist.
18. Formgebungswerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 17, dadurch ge
kennzeichnet, dass die durchlässig und porös ausgebildete Schicht aus
Nickel besteht.
19. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
18, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwandaußenoberfläche für
das Formwerkzeug dicht geschlossen ausgebildet ist.
20. Formgebungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
19, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelemente als Hohlkugel
elemente ausgebildet sind.
21. Formgebunsgwerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
19, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelemente als ovale, runde,
knochenförmige oder dergleichen geformte Hohlelemente ausgebildet
sind.
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