DE10116785A1 - Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines KraftfahrzeugesInfo
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- B60R2021/26029—Ignitors
Abstract
Die Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein aufblasbares Aufprallschutzkissen (Airbag), weist ein mit einer Kappe (4) abgedecktes Gehäuse (2) auf, in dem eine durch die Kappe abgedeckte Zündkammer (10) vorhanden ist, die zumindest einen elektrisch zu zündenden Zündstoff sowie einen bei niedriger Temperatur ab etwa 170 DEG C selbstzündenden Frühzündsatz aufnimmt. Im Boden der Kappe ist eine Sollbruchstelle (15) vorgesehen, die auf der der Zündkammer zugewandten Innenseite des Bodens (13) der Kappe (4) vorgesehen ist. Der Frühzündstoff (14) ist zumindest teilweise in dieser Sollbruchstelle (15) aufgenommen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündeinrichtung für eine
Insassenschutzvorrichtung eines Kraftfahrzeuges gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Zündeinrichtung ist zum Beispiel aus der DE-A-
199 14 241 bekannt. Die Zündeinrichtung dient hierbei
insbesondere zur Auslösung eines aufblasbaren
Aufprallschutzkissens, eines sogenannten Airbags, und weist
ein kappenförmiges Gehäuse auf, in dem eine Zündkammer für
einen Zündstoff vorhanden ist. Dieser Zündstoff wird im Falle
eines Unfalles des Kraftfahrzeuges elektrisch gezündet.
In dem Boden der Kappe ist hierbei eine Sollbruchstelle, z. B.
in Kreuzform oder Sternform vorgesehen, die aus
fertigungstechnischen Gründen meist in die Außenseite der
Kappe eingebracht, z. B. eingestanzt ist. Beim Zünden des
Zündstoffes in der Zündkammer wird der Boden der Kappe entlang
der Sollbruchstelle aufgerissen, sodass eine Zündflamme aus
der Zündkammer in das Gasgeneratorgehäuse austreten kann und
dort die Treibladung in dem Gasgenerator zum Aufblasen des
Airbags zündet.
Bei einem Brand des Kraftfahrzeuges ohne Unfall wird der
Airbag üblicherweise nicht ausgelöst. Dies birgt jedoch
Gefahren in sich: bei dem Brand kann das Gasgeneratorgehäuse
auf einige hundert Grad Celsius, z. B. durchaus auf 400°C
erhitzt werden. Die hochbrisante Treibladung des
Gasgenerators zum Aufblasen des Airbags weist ebenfalls in
diesem Bereich liegende Zündtemperaturen auf. Das
Gasgeneratorgehäuse ist in der Regel aus Aluminium
hergestellt. Aluminium verliert jedoch im Bereich ab etwa
drei- bis vierhundert Grad Celsius seine Bruchfestigkeit,
sodass bei einer Selbstzündung der Treibladung durch die
hohen Temperaturen das Gasgeneratorgehäuse zerrissen würde
und Aluminiumteile wie Geschosse fortgeschleudert würden.
Diese bergen ein hohes Verletzungsrisiko für Personen, die
sich in der Nähe des brennenden Kraftfahrzeuges, z. B. für
Lösch- oder Bergungsarbeiten, aufhalten.
Aus diesem Grund werden Vorkehrungen getroffen, um die
Treibladung des Airbags durch sogenannte Frühzündstoffe
bereits bei relativ niedrigen Temperaturen zu zünden. In der
Automobilindustrie hat man sich darauf geeinigt, dass die
Treibladung des Airbags bei Temperaturen um 170° gezündet
werden sollte.
Der Frühzündstoff kann in der Zündkammer der Zündeinrichtung
separat von und in Nachbarschaft zu dem elektrisch zu
zündenden Zündstoff vorgesehen sein. Beispielsweise kann der
Frühzündstoff etwa in einer Ausbuchtung des Innenbodens der
Kappe des Gehäuses, aufgenommen sein. Bei einem Brand des
Kraftfahrzeuges erhöht sich die Temperatur des
Gasgeneratorgehäuses relativ schnell und erreicht bald die
erwähnten 170°C, sodass dann, ggf. nach einer durch die
Wärmeleiteigenschaften der einzelnen Materialien bedingten
Verzögerung auch der Frühzündstoff gezündet wird. Dieser
zündet dann den ansonsten elektrisch zu zündenden Zündstoff in
der Zündkammer, wonach auch die Treibladung des Gasgenerators
zum Auslösen des Airbags gezündet wird.
Es ist jedoch schwierig, den Frühzündstoff sicher in der
Zündkammer anzubringen, damit eine sichere Frühzündung des
Airbags bei einem Brand des Kraftfahrzeuges gewährleistet ist.
Zudem hat sich gezeigt, dass der Boden der Kappe nicht
vollständig entlang der Sollbruchstelle aufreißt, so daß die
Treibgase des gezündeten Zündstoffes nicht wie gewünscht
zentriert aus der Zündkammer austreten. Dadurch kann die
Haupttreibladung unter Umständen nicht optimal gezündet
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zündeinrichtung
für die Insassenschutzvorrichtung anzugeben, bei der
sichergestellt wird, dass die Treibladung des Gasgenerators
sowohl bei der normalen Zündung bei einem Unfall als auch bei
der Frühzündung bei einem Brand des Fahrzeuges optimal
gezündet wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Demgemäß wird die Sollbruchstelle an der der Zündkammer
zugewandten Innenseite des Bodens, d. h. an dem Innenboden der
Kappe vorgesehen, wobei in die Vertiefung der Sollbruchstelle
der Frühzundstoff eingebracht ist.
Dies hat zum einen den Vorteil, dass der in der Zündkammer
vorhandene Frühzündstoff besser haftet. Durch entsprechende
Ausgestaltung des Querschnittes der Sollbruchstelle, etwa als
Dreieck oder Trapezform, kann bei der Zündung des
Frühzündstoffes noch eine gewisse Richtwirkung der
Explosionsgase erzielt werden, sodass der Zündstoff in der
Zündkammer sicher gezündet wird.
Zum anderen wirkt bei der normalen Zündung des Zündstoffes bei
einem Unfall des Fahrzeuges der sich durch die Zündung des
Zündstoffes aufbauende Druck in der Zündkammer direkt auf die
Sollbruchstelle. Wenn die Sollbruchstelle z. B. durch Stanzen
einen etwa dreieckförmigen Querschnitt aufweist, dann wirken
die Treibgase unmittelbar auch auf die Seitenwände der
Sollbruchstelle, d. h. auf eine relativ große Fläche, die
wesentlich größer als die praktisch linienförmige Fläche einer
auf der Außenseite der Kappe angebrachten Sollbruchstelle ist.
Dadurch wird ein gleichmäßiges Aufreißen der Kappe im Bereich
des Bodens nach dem Zünden des Zündstoffes gewährleistet,
sodass die Treibladung des Gasgenerators optimal gezündet
wird. Bevorzugt wird die Sollbruchstelle in Form eines Kreuzes
oder Sternes ausgebildet, sodass die Kappe beginnend vom
Zentrum gleichmäßig aufreißt und die Treibgase des Zündstoffes
zentriert austreten und die Treibladung sicher zünden.
Natürlich sind auch andere Ausgestaltungen der Sollbruchstelle
möglich.
Die Sollbruchstelle ist vorzugsweise in den Innenboden der
Kappe eingeprägt oder eingestanzt. Dadurch können beliebige
konstruktive Ausgestaltungen der Sollbruchstelle auf
einfachste Weise an dem Innenboden vorgesehen werden, indem
dort die Materialdicke z. B. durch Pressen bzw. Prägen an
vorbestimmten Abschnitten verringert wird.
Des weiteren gibt es keine Angriffsfläche für Korrosion, da
die Sollbruchstelle in dem Innenboden der Kappe und damit in
der Zündkammer bzw. Zündeinrichtung vorgesehen ist.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und dem
nachfolgend anhand der Zeichnungen prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel. Es stellen dar:
Fig. 1: einen Schnitt durch eine Zündeinrichtung gemäß der
Erfindung mit einer Sollbruchstelle und einem darin gelegenen
Frühzündstoff; und
Fig. 2: einen Detailschnitt im Bereich der Sollbruchstelle und
des darin aufgenommenen Frühzündstoffes.
Die Fig. 1 zeigt eine Zündeinrichtung 1, welche ein Gehäuse
2 mit einem Passring einer Glas-Metall-Durchführung 5 und
eine mit diesem verbundene metallene Kappe 4 aufweist. Der
Paßring 5 weist zwei in ein isolierendes Glasmaterial 6
eingeschmolzene Kontaktstifte 7 auf. Die Köpfe der
Kontaktstifte 7 sind über einen Widerstandsdraht 8
miteinander verbunden.
Zwischen dem Glasmaterial 6 und dem als Berstfläche
ausgebildeten Boden 9 der Kappe 4 wird eine Zündkammer 10
gebildet, die zumindest teilweise mit einem Zündstoff 11
ausgefüllt ist. In den Innenboden 13 der Kappe ist eine
Sollbruchstelle 15 in Form eines Kreuzes oder Sternes mit
etwa dreieckigem Querschnitt eingestanzt, wobei sich durch
das Stanzen eine strukturierte Oberfläche der Sollbruchstelle
ergibt. Die Oberfläche der Sollbruchstelle kann natürlich
zusätzlich strukturiert sein.
Der untere Bereich der Kappe 4 und die aus der Glas-Metall-
Durchführung 5 hinausragenden Kontaktstifte 7 sind mit einem
Kunststoffmantel 12 umhüllt. Dabei wird die Außenseite der
Glas-Metall-Durchführung durch einen Clip 3 vor Eindringen
des Kunststoffs geschützt.
Die Zündeinrichtung 1 wird mit den Kontaktstiften 7 in einen
korrespondierenden Stecker gesteckt, der die Schnittstelle zu
einer Sensor- und Auswerteeinheit bildet. Bei einem Unfall
des Kraftfahrzeuges wird über den Stecker ein elektrischer
Impuls geliefert, der über den Widerstandsdraht 8 fließt.
Dieser schmilzt dabei und zündet den Zündstoff 11.
Vor der Montage der Zündeinrichtung 1 wird in die auf dem
Kopf stehenden Kappe 4 ein Tropfen eines in einem Binder
gelösten Frühzündstoffes 14 bzw. Frühzündsatzes auf den
Innenboden 13 der Kappe 4 in dem Bereich der Sollbruchstelle
15 gegossen, sodass die Sollbruchstelle 15 zumindest im
Bereich einer mittigen Vertiefung 16 mit dem Frühzündstoff
ausgefüllt ist; vgl. Fig. 2. Nach dem Trocknen wird die
Kappe 4 auf den Sockel 5 aufgesetzt und beispielsweise
verschweißt. Der Frühzündstoff haftet, durch eine eventuelle
Strukturierung der Oberfläche unterstützt, gut in der
Sollbruchstelle, sodass auch beim Rütteln während des
Fahrbetriebes des Fahrzeuges der Frühzündstoff nicht abgelöst
wird.
Der Frühzündstoff 14 hat eine relativ niedrige Zündtemperatur
von etwa 170°C. Bei einem Brand des Kraftfahrzeuges zündet
der Frühzündstoff 14, wodurch zunächst der Zündstoff 11 und
anschließend die Treibladung des Airbags gezündet wird.
Durch die Zündung des Zündstoffes 11 entweder durch
elektrische Zündung oder durch den Frühzündstoff 14 wird der
Boden 9 der Kappe 4 entlang der Sollbruchstelle 15 nach außen
aufgerissen. Somit können die Explosionsgase in das
Gasgeneratorgehäuse eintreten und die Treibladung der
Insassenschutzvorrichtung bzw. des Airbags anzünden.
Claims (7)
1. Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines
Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein aufblasbares
Aufprallschutzkissen (Airbag), mit einem eine Kappe
aufweisenden Gehäuse, in dem eine durch die Kappe
abgedeckte Zündkammer vorhanden ist, die zumindest einen
elektrisch zu zündenden Zündstoff sowie einen bei niedriger
Temperatur ab etwa 170°C selbstzündenden Frühzündsatz
aufnimmt, wobei im Boden der Kappe eine Sollbruchstelle
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sollbruchstelle (15) auf der der Zündkammer zugewandten
Innenseite des Bodens (13) der Kappe (4) vorgesehen und
dass der Frühzündstoff (14) zumindest teilweise in dieser
Sollbruchstelle (15) aufgenommen ist.
2. Zündeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass entlang der Sollbruchstelle (15) die Materialdicke des
Bodens (9) verringert ist.
3. Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (15) in die
Innenseite des Bodens (13) der Kappe (4) eingeprägt ist.
4. Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (15) kreuzförmig
oder sternförmig ausgebildet ist.
5. Zündeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass etwa im Zentrum des kreuzförmigen oder sternförmigen
Sollbruchabschnittes (15) eine Vertiefung (16) vorgesehen
ist.
6. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnit der
Sollbruchstelle etwa dreieckig oder trapezförmig ist.
7. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wände der Sollbruchstelle
strukturiert sind.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE10116785B4 (de) |
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- 2001-04-04 DE DE2001116785 patent/DE10116785B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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