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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung von jeweils mit
mindestens einer Diode in Reihe geschalteten, abschaltbaren Halbleiterschaltern
in Brückenzweigen
eines Schwingkreis-Wechselrichters, die zur Versorgung des Schwingkreises mit
Energie einen Stromfluß durch
die Brückenzweige
abwechselnd einschalten. Die Erfindung betrifft ebenso einen solchen
Schwingkreis-Wechselrichter, sowie
einen Regler für
einen solchen Schwingkreis-Wechselrichter.
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Wechselrichter,
die einen Schwingkreis mit Energie versorgen, werden in der Praxis
beispielsweise zur Induktionserwärmung
eingesetzt. Der Schwingkreis kann dabei sowohl als Parallelschwingkreis
als auch als Serienschwingkreis ausgebildet sein. In solchen Wechselrichtern
werden heutzutage häufig
abschaltbare Leistungshalbleiter, wie z. B. IGBT (Insulated Gate
Bipolar Transistors), als Schalter eingesetzt, die den Stromfluß in wechselnde
Richtungen frei geben. Bei den Schalthandlungen in derartigen Wechselrichtern
können
aufgrund von vorhandenen, eventuell rein parasitären Induktivitäten im Schwingkreis
Spannungsspitzen an den Halbleiterschaltern oder an mit diesen in
Reihe geschalteten Dioden des Wechselrichters auftreten, die zur
Zerstörung
dieser Komponenten führen
können.
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Zur
Veranschaulichung ist zunächst
in 2 ein Parallelschwingkreis-Wechselrichter dargestellt. Der
Wechselrichter ist als Wechselrichterbrücke in H-Schaltung ausgebildet und weist in jedem
Brückenzweig
eine Serienschaltung von einem Transistor T1–T4 und einer Diode D1–D4 auf.
Die Transistoren T1–T4
bilden dabei abschaltbare Leistungshalbleiterschalter. Am Ausgang
des Wechselrichters, d. h. in dem Querzweig der Wechselrichterbrücke, ist
ein Parallelschwingkreis aus einem Kondensator C und einer Induktivität L angeordnet.
Zusätzlich
sind in dem Querzeig auf beiden Seiten des Parallelschwingkreises
parasitäre
Induktivitäten
LP/2 in den Zuleitungen dargestellt.
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Dem
Wechselrichter wird über
einen nicht dargestellten, gesteuerten Gleichrichter und eine ebenfalls
nicht dargestellte, als Energiespeicher dienende Zwischenkreisdrossel
LZK ein Gleichstrom ID eingeprägt. Der
Wechselrichter leitet den Strom dann über eine entsprechende Ansteuerung
der Transistoren T1–T4
in seinen Brückenzweigen
abwechselnd in der einen oder anderen Richtung durch den Schwingkreis.
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Für jeden
Richtungswechsel wird die Brückendiagonale,
die zur Zeit nicht stromführend
ist, zusätzlich
freigeschaltet, so daß zunächst eine
Zeit lang beide Brückendiagonalen
des Wechselrichters leitend sind. Während dieser sogenannten Überlappungszeit
erfolgt dann eine Kommutierung von der bisher leitenden Brückendiagonale
auf die neu freigeschaltete Brückendiagonale.
Der Strom im Kommutierungskreis D1, T1, D2, T2, der bei einer Kommutierung
des Stroms von der ersten Brückendiagonale
mit den Transistoren T1, T3 und den Dioden D1, D3 auf die zweite
Brückendiagonale
mit den Transistoren T2, T4 und den Dioden D2, D4 auftritt, ist
in
2 mit I
K bezeichnet. Die
Kommutierung des Stroms wird dabei gemäß der Gleichung
von der sinusförmigen Spannung
U
C des Schwingkreis-Kondensators C getrieben.
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Die
Frequenz der Richtungswechsel kann mittels einer PLL(Phase Locked
Loop)-Regelschleife an die Resonanzfrequenz des Schwingkreises angepaßt werden,
um eine optimale Energieausbeute zu erzielen. Auch der Abstand des
Einleitens der Schalthandlung vom Nulldurchgang der Spannung über dem
Schwingkreis (Phasenwinkel γ)
sowie die Überlappungszeit
lassen sich mittels der PLL-Schaltung vorgeben.
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3 zeigt
den Spannungsverlauf UC über dem Schwingkreis L, C aus 2 und
den Stromverlauf IT1 und IT2 in
den oberen beiden Brückenzweigen des
Wechselrichters aus 2 für eine halbe Periode der Spannung
UC um den Kommutierungszeitpunkt herum,
von 90° bis
270°. Die
Skalierung der y-Achse wurde willkürlich gewählt. Grundlage der dargestellten
Verläufe
sind eine Spannung UC mit einer Amplitude
von 1000 V, Ströme
IT1, IT2 mit einem stationären Wert
von 1000 A, eine Schwingkreis-Frequenz
f von 1000 Hz und parasitäre
Induktivitäten
LP von insgesamt 12,5 mH. In dem dargestellten
Verlauf entspricht die Überlappungszeit,
während
der beide Brückendiagonalen
leitend sind, exakt dem eingezeichnete Phasenwinkel γ von 20°.
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Das
Integral der Spannung U
C über die
Zeitdauer, während
der beide Brückendiagonalen
gleichzeitig leitend sind und die Spannung U
C noch
nicht das Vorzeichen gewechselt hat, wird mit Spannungszeitfläche bezeichnet.
Ist diese Spannungszeitfläche zu
klein, weil entweder der Phasenwinkel oder die Überlappungszeit zu klein ist,
dann reicht die Spannung U
C des Schwingkreis-Kondensators
C nicht aus, den Strom von der einen auf die andere Diagonale zu
kommutieren. Der Strom in der bislang leitenden Brückendiagonale
wird dann von den Halbleiterschaltern T1, T3 bzw. T2, T4 abgeschaltet,
was wegen der damit verbunden hohen Stromsteilheit zu Spannungsspitzen
an den Schaltern führt.
Die Spannung U
HS an einem Halbleiterschalter
ist dabei gegeben durch die Gleichung
wobei i
HS dem
Strom durch den Halbleiterschalter bezeichnet.
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In
dem Diagramm in 4 ist im oberen Bereich der
zeitliche Spannungsverlauf am Wechselrichter-Ausgang mit einer Amplitude
von 500 V und im unteren Bereich der zeitliche Stromverlauf am Wechselrichter-Ausgang
mit einem stationären
Wert von 400 A während
eines Kommutierungsvorgangs mit zu kleiner Spannungszeitfläche aufgrund
eines zu kleinen Phasenwinkels dargestellt. Die 0 V Linie der Spannung
ist mit A markiert und die 0 A Linie des Stroms mit B. In dem Spannungsverlauf
ist eine deutliche, positive Spitze kurz nach dem Nulldurchgang zu
sehen.
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Andererseits
erfolgt bei zu großem
Phasenwinkeln die natürliche
Kommutierung sehr rasch, und es entsteht ein Rückstrom in den Reihendioden,
bei dessen Abreißen
Spannungsspitzen an den Dioden entstehen.
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5 zeigt
ein Diagramm mit einem entsprechenden Verlauf der gleichen Größen wie
in 4, wobei aber in diesem Fall ein zu großer Phasenwinkel
eingestellt war. Hier ist in dem Spannungsverlauf eine deutliche,
negative Spitze kurz nach im Zeitbereich der Kommutierung zu sehen.
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Sowohl
positive als auch negative Spannungsspitzen werden bei optimalen
Kommutierungsbedingungen, also optimalem Phasenwinkel und optimaler Überlappungszeit,
vermieden. Ausgehend von der Gleichung für den Kommutierungsstrom i
K ergibt sich der Phasenwinkel für eine optimale
Kommutierung unter der Annahme idealer Halbleiterschalter aus:
mit
- U
- = Effektivwert der
Lastspannung,
- ID
- = Gleichstrom im Zwischenkreis,
- LP
- = parasitäre Induktivität im Kommutierungskreis,
und
- f
- = Schwingkreis-Frequenz.
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Ein
Diagramm mit einer Darstellung der Größen aus den 4 und 5 bei
optimal eingestelltem Phasenwinkel γopt ist
in 6 dargestellt. Hier weist der Spannungsverlauf
des Wechselrichterausgangs keine ausgeprägten Spitzen auf.
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Bei
den aus der Praxis bekannten Einstellungen der Kommutierungsbedingungen
erfolgt eine feste Einstellung des Phasenwinkels γ. Veränderungen
der Lastparameter Spannung, Strom, Frequenz und Induktivität dieser
Gleichung, sei es durch die Verfahrensregelung anhand von Sollwerten
oder durch die Last selber, z. B. aufgrund von temperaturabhängigen Materialeigenschaften,
verändern
jedoch entsprechend der obigen Gleichung den optimalen Phasenwinkels γopt.
Dadurch wird auch eine feste Einstellung der optimalen Kommutierungsbedingungen
unmöglich.
Damit führen
die bekannten Verfahren bei einer Veränderung der Lastparameter zu
einer Fehleinstellung, die zu die Halbleiterbauelemente gefährdenden
Spannungsspitzen führen
können.
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Die
Druckschrift
DE 198
17 305 A1 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung eines
Wechselrichters, der einen als Parallelschwingkreis ausgebildeten
Schwingkreis mit elektrischer Leistung versorgt. In dem Verfahren
wird die jeweils aktuelle Amplitude der über dem Schwingkreis abfallenden Spannung
erfasst, die Abweichung der erfassten Amplitude von einem vorgegebenen
Referenzwert bestimmt und der Wechselrichter in Abhängigkeit vom
Ergebnis der bestimmten Abweichung angesteuert. Jeder der Brückenzweige
des Wechselrichters kann beispielsweise einen Thyristor aufweisen. Der
Strom, der dem Parallelschwingkreis aufgeprägt wird, wird dann über die
regelbare Löschzeit
oder den regelbaren Phasenwinkel der Thyristoren eingestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Schwingkreis-Wechselrichters, einen Schwingkreis-Wechselrichter
und einen Regler für
einen Schwingkreis-Wechselrichter zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen,
Spannungsspitzen an den Komponenten der Schwingkreis-Wechselrichter
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird in einer ersten Alternative erfindungsgemäß zum einen
gelöst
mit einem Verfahren zur Ansteuerung von jeweils mit mindestens einer
Diode in Reihe geschalteten, abschaltbaren Halbleiterschaltern in
Brückenzweigen
eines Wechselrichters, die zur Versorgung eines an den Ausgang des
Wechselrichters angeschlossenen Schwingkreises mit Energie einen
eingeprägten
Stromfluß durch die
Brückenzweige
abwechselnd einschalten, das die folgenden Schritte umfaßt:
- – Erfassen
der Spannung am Ausgang des Wechselrichters,
- – Ermitteln,
ob die Spannung in einem zeitlichen Fenster betragsmäßig einen
festgelegten Grenzwert überschreitet,
wobei das zeitliche Fenster eine Überlappungszeit, in dem die
Brückenzweige gleichzeitig
Strom führen,
zumindest teilweise umfasst, und
- – Einstellen
der Schaltzeiten der Halbleiterschalter, wenn eine Überschreitung
des Grenzwerts ermittelt wurde, entsprechend der Richtung der den Grenzwert überschreitenden
Spannung und der zuletzt eingeschalteten Richtung für den Stromfluß durch
den Wechselrichter.
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Zum
anderen wird die Aufgabe in der ersten Alternative für einen
Regler zur Regelung der Ansteuerung von in Brückenzweigen eines Wechselrichters
angeordneten und mit jeweils einer Diode in Reihe geschalteten,
abschaltbaren Halbleiterschaltern, die zur Versorgung eines an den
Ausgang des Wechselrichters angeschlossenen Schwingkreises mit Energie
einen eingeprägten
Stromfluß durch
die Brückenzweige
abwechselnd einschalten, gelöst durch
eine Auswerteeinrichtung, der die Spannung des Wechselrichterausgangs
zur Verfügung
gestellt wird, zum Ermitteln, ob die Spannung in einem zeitlichen
Fenster betragsmäßig einen
festgelegten Grenzwert überschreitet,
wobei das zeitliche Fenster eine Überlappungszeit, in dem die
Brückenzweige gleichzeitig
Strom führen,
zumindest teilweise umfasst, und durch eine Steuereinrichtung zum
Bewirken einer Änderung
der Schaltzeiten der Halbleiterschalter, wenn von der Auswerteeinrichtung
ein Überschreiten
des Grenzwerts ermittelt wurde, entsprechend der Richtung der den
Grenzwert überschreitenden
Spannung und der zuletzt eingeschalteten Richtung für den Stromfluß durch
den Wechselrichter.
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Schließlich wird
die Aufgabe in der ersten Alternative für einen Schwingkreis-Wechselrichter,
der Brückenzweige
mit jeweils mit einer Diode in Reihe geschalteten, ausschaltbaren
Halbleiterschaltern aufweist, die geeignet sind, bei entsprechender
Ansteuerung die Brückenzweige
zur Versorgung eines an den Ausgang des Wechselrichters angeschlossenen
Schwingkreises mit Energie einen eingeprägten Stromfluß durch
die Brückenzweige
abwechselnd einzuschalten, gelöst
durch eine Auswerteeinrichtung und einer Steuereinrichtung entsprechend
denen des erfindungsgemäßen Reglers
und zusätzlich einer
Einrichtung zum Erfassen der Spannung am Ausgang der Wechselrichterschaltung.
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Die
Erfindung geht für
die erste Alternative von der Erkenntnis aus, daß bei einem Schwingkreis-Wechselrichter sowohl
an den abschaltbaren Halbleiterschaltern als auch an den Dioden
auftretende Spannungsspitzen am Wechselrichterausgang meßbar sind,
was auch in den 4 bis 6 zum Ausdruck
kommt. Dabei sind die an den Halbleiterschaltern entstehende Spannungsspitzen
um so höher,
je kleiner einer zur Kommutierung zur Verfügung stehende Spannungszeitfläche ist.
Umgekehrt sind die an den Reihendioden entstehenden Spannungsspitzen
um so höher,
je größer die
zur Kommutierung zur Verfügung
stehende Spannungszeitfläche
ist. Bei optimalem Phasenwinkel treten weder an den Halbleiterschaltern
noch an den Reihendioden Spannungsspitzen auf. Hinzu kommt, daß bei gleicher
zuletzt eingeschalteter Richtung des Wechselrichters die Richtung
der Spannungsspitzen an den Halbleiterschaltern der Richtung der
Spannungsspitzen an den Dioden entgegengesetzt ist, so daß auch die Richtung
der entsprechenden, am Wechselrichterausgang gemessenen Spannungsspitzen
entgegengesetzt ist.
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Folglich
sind die Spannungsspitzen am Ausgang des Wechselrichters um einen
Schaltvorgang herum ein Indiz für
die Größe der jeweils
für eine Kommutierung
des Stroms zur Verfügung
stehenden Spannungszeitfläche,
wenn die aktuelle Stromrichtung im Wechselrichter und die Richtung
der Spannungsspitzen berücksichtigt
wird. Insbesondere kann mit diesen Informationen erkannt werden,
ob die Spannungszeitfläche
zu groß oder
zu klein gegenüber
der optimalen Spannungszeitfläche
ist. Da die Spannungsspitzen in Abhängigkeit von der Sperrspannung
der Halbleiterbauelemente erst ab einer gewissen Amplitude gefährlich werden,
kann die am Ausgang des Wechselrichters auftretende Spannung somit
als Kriterium dafür
verwendet werden, daß und wie
die Spannungszeitfläche
zu ändern
ist.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist deshalb vorgesehen, daß zunächst die
Spannung am Ausgang des Wechselrichters erfaßt wird.
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Die
erfaßte
Spannung wird daraufhin überwacht,
ob sie in zeitlicher Nähe
zu einem Schaltvorgang einen Grenzwert überschreitet, der so eingestellt
ist, daß sein Überschreiten
in der Nähe
eines Schaltvorgangs auf eine Spannungsspitze hinweist. Der Grenzwert
für eine
Spannungsspitze an den Dioden und für eine Spannungsspitze an den
Halbleiterschaltern kann dabei durchaus unterschiedlich eingestellt
sein. Da bei jedem Umschalten des Wechselrichters die Richtung der
Spannung und damit auch die der Spannungsspitzen an Dioden bzw.
Halbleiterschaltern wechselt, wird zusätzlich zu der Richtung von
detektierten Spannungsspitzen auch die jeweils zuletzt eingeschalteten
Richtung des Wechselrichters berücksichtigt.
Auf diese Weise ist jede Spannungsspitze eindeutig den Dioden oder
den Halbleiterschaltern in den für
eine bestimmte Stromrichtung zuständigen Brückenzweigen zuzuordnen und
damit einer zu kleinen oder zu großen für eine Kommutierung zur Verfügung stehenden
Spannungszeitfläche. Anhand
des Ergebnisses werden schließlich
die Schaltzeiten der Halbleiterschalter, die die zur Verfügung stehende
Spannungszeitfläche
vorgeben, in geeigneter Weise variiert.
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Der
erfindungsgemäße Regler
und der erfindungsgemäße Schwingkreis-Wechselrichter
weisen die entsprechenden Mittel auf, mit denen eine solche Ansteuerung
von Halbleiterschaltern eines Schwingkreis-Wechselrichters durchgeführt werden
kann.
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Die
Erfindung erlaubt somit eine Optimierung der für eine Kommutierung des Stroms
in einem Wechselrichter zur Verfügung
stehenden Spannungszeitfläche,
indem eine Abweichung vom Idealzustand erkannt, und eine entsprechende
Gegensteuerung eingeleitet wird. Dadurch ist insbesondere auch eine
ständige
Anpassung der Kommutierungsbedingungen an sich verändernde
Lasten gewährleistet.
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In
einer zweiten Alternative wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren, das von dem zugrunde liegenden Prinzip her dem Verfahren
der ersten Alternative entspricht. In dem Verfahren der zweiten
Alternative wird aber anstelle der Spannung des Wechselrichterausgangs
die Spannung des Wechselrichtereingangs erfaßt und ausgewertet. Ebenso
wird in der zweiten Alternative die Aufgabe gelöst durch einen Regler und einen Schwingkreis-Wechselrichter,
die Einrichtungen aufweisen, die anstelle des Wechselrichterausgangs
die Spannung des Wechselrichtereingangs erfassen bzw. zugeführt bekommen
und auswerten.
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Die
Auswertung der erfaßten
Spannung in der zweiten Alternative erfolgt entsprechend der Auswertung
in der ersten Alternative. Im Gegensatz zur Wechselrichterausgangsspannung
deutet aber bei der Wechselrichtereingangsspannung eine Spannungsspitze
in positiver Richtung immer auf eine Überspannung an einem Halbleiterschalter
aufgrund einer zu kleinen Spannungszeitfläche und eine Spannungsspitze
in negativer Richtung immer auf eine Überspannung an einer Reihendiode
aufgrund einer zu großen
Spannungszeitfläche
hin. Eine Berücksichtigung
der Stromflußrichtung
in dem Wechselrichter ist in der zweiten erfindungsgemäßen Alternative
deshalb für
die Änderung
der Schaltzeiten der Halbleiterschalter nicht erforderlich. Die
Zuordnung der Spannungsspitzen zu den unterschiedlichen Bauelementen
ergibt sich bereits alleine aufgrund der Richtung der Spannung in
eindeutiger Weise, was einen Vorteil der zweiten Alternative in
der Verarbeitung der erfaßten
Spannung darstellt.
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Ansonsten
entsprechen Verfahren, Regler und Schwingkreis-Wechselrichter der zweiten Alternative
dem Verfahren, dem Regler und dem Schwingkreis-Wechselrichter der
ersten erfindungsgemäßen Alternative.
Die zweite Alternative beruht auch bis auf die genannte Ausnahme
auf den gleichen Erkenntnissen und Überlegungen wie die erste Alternative,
und sie weist die gleichen Vorteile auf.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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In
einer bevorzugten Ausführung
werden für die
Einstellung der Schaltzeiten der Halbleiterschalter zusätzlich der
Effektivwert der Spannung über dem Schwingkreis
bzw. am Wechselrichterausgang oder -eingang, die Frequenz der Spannung
am Ausgang bzw. Eingang der Wechselrichterschaltung sowie die parasitären Induktivitäten im Schwingkreis berücksichtigt.
Zusätzlich
kann bei einem Parallelschwingkreis-Wechselrichter der Gleichstrom
in einem der Wechselrichterschaltung Gleichstrom zuführenden
Zwischenkreis berücksichtigt
werden. Die Werte von Spannung, Gleichstrom und Frequenz stehen
dabei normalerweise bereits durch fortlaufende Messungen zur Verfügung. Die
parasitären
Induktivitäten,
die insbesondere durch Zuleitungsinduktivitäten gebildet werden, können abgeschätzt werden. Darüber hinaus
ist es denkbar, die Schalteigenschaften der Halbleiterschalter zu
berücksichtigen,
die bei höheren
Frequenzen an Einfluß gewinnen.
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Die
für die
Kommutierung des Stroms zur Verfügung
stehende Spannungszeitfläche
wird insbesondere von dem Phasenwinkel zwischen dem jeweiligen Einschalten
von Brückenzweigen
und dem Nulldurchgang der Spannung über dem Schwingkreis oder am
Wechselrichtereingang sowie von den Überlappungszeiten, während denen
beide Richtungen des Wechselrichters stromführend sind, bestimmt.
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Durch
die vorgesehene Einstellung der Schaltzeiten der Halbleiterschalter
wird deshalb vorzugsweise vorrangig der Phasenwinkel gezielt variiert.
Mit der Variation des Phasenwinkels kann besonders effektiv die
Spannungszeitfläche
eingestellt werden, die für
die Kommutierung des Stroms zwischen den Brückenzweigen des Wechselrichters
zur Verfügung
steht und deren Größe in direktem
Zusammenhang mit den erzeugten, unerwünschten Spannungsspitzen steht.
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Alternativ
bzw. vorteilhafterweise zusätzlich kann
auch die Überlappungszeit
durch die Einstellung der Schaltzeiten der Halbleiterschalter geregelt werden.
Die Überlappungszeit
wird dabei vorzugsweise an den gewünschten Phasenwinkel gekoppelt. So
kann die Überlappungszeit
in einer Weise eingestellt werden, daß sie mit dem Phasenwinkel
identisch ist, oder aber daß sie
einem prozentualen Anteil des Phasenwinkels entspricht. Ebenso kann
für die Überlappungszeit
aber auch ein fester Abstand zum Nulldurchgang der Spannung am Wechselrichterausgang
oder am Wechselrichtereingang eingestellt werden. Mittels einer
dieser Anpassungen kann bei optimierter Veränderung des Phasenwinkels eine
jeweils ausreichende Überlappungszeit
gewährleistet
werden.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung erfolgt die Erfassung
der Spannungsspitzen am Ausgang bzw. am Eingang der Wechselrichterschaltung
mittels geeigneter Komparatoren. Diese können beispielsweise nur in
einem zeitlich begrenzten Fenster um einen Schaltvorgang herum aktiviert
werden.
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In
einer weiter bevorzugten Ausgestaltung hat der erfindungsgemäße Regler
integralen Charakter, um neben einer Detektion von Spannungsspitzen auch
deren Größe und Dauer
erfassen zu können. Hierdurch
kann zusätzlich
zu einer Information über die
Tatsache, daß eine
zu große
oder zu kleine Spannungszeitfläche
zur Verfügung
steht, auch eine Information über
das Ausmaß der
Abweichung von der idealen Fläche
erhalten werden. Es kann dabei auch eine Integration über mehreren
Kommutierungen hinweg erfolgen, um eine möglichst exakte Aussage über die
Abweichung zu ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und der erfindungsgemäße Regler
können
für Parallelschwingkreis-Wechselrichter
eingesetzt werden. Entsprechend kann auch der erfindungsgemäße Wechselrichter
ein beliebiger Parallelschwingkreis-Wechselrichter sein. Die erfindungsgemäße Anpassung der
Schaltzeiten der Halbleiterschalter ist dabei vorzugsweise in Software
implementiert, wozu auch bereits vorhandene Software ergänzt werden
kann.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines Reglers gemäß Erfindung,
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2 ein
Schaltbild einer Wechselrichterbrücke,
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3 ein
Diagramm, das die Kommutierung des Stroms in einer Wechselrichterbrücke nach 2 darstellt,
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4 ein
Oszillogramm der Spannung und des Stroms am Wechselrichter-Ausgang
bei zu kleinem Phasenwinkel,
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5 ein
Oszillogramm der Spannung und des Stroms am Wechselrichter-Ausgang
bei zu großem
Phasenwinkel und
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6 ein
Oszillogramm der Spannung und des Stroms am Wechselrichter-Ausgang
bei optimalem Phasenwinkel.
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1 stellt
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Reglers dar, der beispielsweise
im Rahmen der Kommuntierungsregelung der in 2 gezeigten
und zum Stand der Technik bereits beschriebenen Wechselrichterbrücke eingesetzt
werden kann. Es handelt sich um einen Regler gemäß der ersten vorgeschlagenen
Alternative.
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Der
Regler weist zunächst
einen Verstärker V1 auf, dem die Wechselrichterausgangsspannung UWR zugeführt
wird. Der Ausgang des Verstärkers
V1 ist über
zwei Schalter S1, S2 mit
zwei Komparatoren K1, K2 verbunden.
Der Ausgang der Komparatoren K1, K2 wird dann über einen Addierer A1 auf den Eingang eines Integrators I1 geführt.
Der Integrator I1 ist andererseits mit seinem
Ausgang über
ein Proportionalglied P1 mit einem weiteren
Addierer A2 verbunden, der als zweite Eingangsgröße den sich
aus einer Vorsteuerung ergebenden Wert für den Phasenwinkel γV erhält. Der
Ausgang des zweiten Addierers A2 liefert
den neu einzustellenden Phasenwinkel γ.
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Des
weiteren sind zwei flankengesteuerte Monoflops M1,
M2 vorgesehen. Dem Eingang beider Monoflops
M1, M2 wird das
Schaltsignal I* für
die Ansteuerung der Wechselrichter- Brückendiagonalen zugeführt, wobei
das zweite Monoflop M2 allerdings im Gegensatz
zum ersten Monoflop M1 einen invertierenden
Eingang aufweist. Der Ausgang des ersten Monoflops M1 hat
einen steuernden Zugang zu dem ersten der beiden Schalter S1, und der Ausgang des zweiten Monoflops
M1 hat einen steuernden Zugang zu dem zweiten
der beiden Schalter S2.
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Der
Regler arbeitet wie folgt:
Die Wechselrichterausgangsspannung
UWR des Wechselrichters aus 2 wird
kontinuierlich erfaßt und
dem Verstärker
V1 des Reglers zugeführt. In dem Verstärker V1 wird eine Pegelanpassung durchgeführt. Je
nach Schaltzustand der Schalter S2, S2 wird die angepaßte Spannung dann höchstens
einem der Komparatoren K1, K2 zugeführt.
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Die
Schalter S1, S2 werden
dabei von den Monoflops M1, M2 in
Abhängigkeit
von dem empfangenen Schaltsignal I* abwechselnd jeweils für eine vorgegebene
Zeit geschlossen. Das Monoflop M1 schaltet
den Schalter S1 nach einer detektierten
positiven Flanke, während
das Monoflop M2 den Schalter S2 nach
einer detektierten negativen Flanke des Schaltsignals I* schaltet.
Das rechteckförmige Schaltsignal
I* gibt dabei die Stromrichtungsvorgabe in dem Parallelschwingkreis-Wechselrichter
an, da mit jeder positiven Flanke des Schaltsignals I* die Halbleiterschalter
T1, T3 der ersten Brückendiagonalen
des Wechselrichters und mit jeder negativen Flanke des Schaltsignals
I* die Halbleiterschalter T2, T4 der zweiten Brückendiagonalen des Wechselrichters
für den
dem Wechselrichter eingeprägten Gleichstrom
freigeschaltet werden.
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Über das
Monoflop M1 und den Schalter S1 gesteuert
erfaßt
der Komparator K1 für eine vorgegebene Zeit die
Wechselrichterausgangsspannung UWR bei jeder
positiven Flanke des Schaltsignals I*. Der Komparator K1 ist
damit dazu bestimmt, jede Kommutierung von der ersten Brückendiagonale
auf die zweite Brückendiagonale
zu überwachen. Über das Monoflop
M2 und den Schalter S2 gesteuert
erfaßt
der Komparator K2 für eine vorgegebene Zeit die
Wechselrichterausgangsspannung UWR bei jeder
negativen Flanke des Schaltsignals I*. Der Komparator K2 ist damit
dazu bestimmt, die Kommutierung von der zweiten Brückendiagonale
zurück
auf die erste Brückendiagonale
zu überwachen.
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Für die jeweilige Überwachung
sind in den Komparatoren K1, K2 Kennlinien
in einem x/y-Koordinatensystem gespeichert, die jedem möglichen Spannungswert
UWR als x-Wert einen auszugebenden y-Wert
zuordnen.
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Die
Komparatoren K1, K2 erfassen
mit Hilfe dieser Kennlinien die auftretende Spannungsspitzen betragsmäßig ab einer
bestimmten Höhe
und geben als Resultat ab diesem Grenzwert mit steigender Spannung
kontinuierlich einen betragsmäßig steigenden
y-Wert aus. Liegt die Spannung UWR unter diesem
Grenzwert, so geben die Komparatoren einen y-Wert von Null aus.
Die unterschiedlichen Richtungen des Spannungsverlaufs abhängig von
der Richtung, in der der Wechselrichter gerade betrieben wird, und
somit von der Flanke des Schaltsignals I* werden dadurch berücksichtigt,
daß die
Kennlinie des eines Komparators K2 gegenüber der
des anderen Komparators K1 an der y-Achse
des Koordinatensystems ”gespiegelte” ist.
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In
beiden Komparatoren K1, K2 erlauben
die Kennlinien dabei sowohl eine Erfassung von positiven als auch
eine Erfassung von negativen Spannungsspitzen, die auch im jeweiligen
Ausgabewert des Komparators an unterschiedlichen Vorzeichen zu unterscheiden
sind. Dabei bedeutet in dem einen Komparator K1 eine
erfaßte
positive Spannungsspitze eine zu kleine Spannungszeitfläche und
eine erfaßte
negative Spannungsspitze eine zu große Spannungszeitfläche, während in
dem anderen Komparator K2 genau umgekehrt
eine erfaßte
positive Spannungsspitze eine zu große Spannungszeitfläche bedeutet
und eine erfaßte
negative Spannungsspitze eine zu kleine Spannungszeitfläche. Durch
die Spiegelung der Kennlinien wird aber erreicht, daß jeweils für zu kleine
Spannungszeitflächen,
also für
Transistoren T1, T3 bzw. T2, T4 gefährdende Spannungsspitzen, positive
Werte ausgegeben werden und für zu
große
Spannungszeitflächen,
also für
Dioden D1, D3 bzw. D2, D4 gefährdende
Spannungsspitzen, negative Werte.
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Dem
Integrator I1 wird über den ersten Addierer A1 die Summe der Ausgangssignale der beiden Komparatoren
K1, K2 zugeführt, wobei
allerdings zu einer Zeit immer nur die Ausgangswerte einer der Komparatoren
K1, K2 ungleich
Null sind. Der Integrator I1 summiert die
durch einen Komparator K1 bzw. K2 ausgegebenen y-Werte auf und erzeugt damit
für jede
Kommutierung einen der Größe der jeweiligen Spannungszeitfläche zuordnenbaren
Wert. Die Integration erfolgt immer für die Zeitdauer einer Kommutierung;
alternativ kann aber auch eine Integration für eine vorgegebene Anzahl von
Kommutierungen erfolgen.
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Mit
dem Proportionalglied P1 wird schließlich die
Höhe des
Einflusses des Reglers auf die Einstellung des Phasenwinkels im
Verhältnis
zu dem sich aus einer Vorsteuerung ergebenden Wert für den Phasenwinkel γV festgelegt.
Dadurch, daß jeweils Spannungsspitzen
mit beiden Polaritäten
erfaßt
werden, die sich im Ausgangssignal des Integrators I1 mit positivem
oder negativem Vorzeichen niederschlagen, wird dabei sichergestellt,
daß ein
optimaler Phasenwinkel zwischen zu großem und zu kleinem Winkel eingestellt
werden kann.
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Die
Vorsteuerung berücksichtigt
ausgehend von dem aktuell verwendeten Phasenwinkel die durch fortlaufende
Messungen bekannten Größen U, I
und ω.
Außerdem
fließt
ein Schätzwert
der parasitären
Zuleitungsinduktivitäten
als Parameter in die Vorsteuerung ein.
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Der
sich aus der Vorsteuerung ergebende Phasenwinkel γV wird
von dem zweiten Addierer A2 mit dem Ausgangswert
des Proportionalglieds P1 zusammengefaßt zu dem
neuen, für
die Kommutierung einzustellenden Phasenwinkel γ.
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Zusätzlich zu
der Vorgabe des Phasenwinkels γ erfolgt
auch eine hier nicht dargestellte Vorgabe der zu verwendenden Überlappungszeit
in einer Weise, daß sie
gleich groß ist
wie der vorgegebene Phasenwinkel γ.
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Die
ermittelten Werte für
den Phasenwinkel γ und
für die Überlappungszeit
werden schließlich
der Einstellung der Schaltzeiten der Transistoren T1–T4 des
Wechselrichters zugrunde gelegt.
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Für ein Ausführungsbeispiel
der zweiten erfindungsgemäßen Alternative
kommt ein ähnlicher Regler
wie der in 1 dargestellte Regler in Betracht.
In dem Fall können
jedoch der zweite Schalter S2, der zweite
Komparator K2 und der erste Addierer A1
entfallen. Beide Monoflops M1 und M2 werden statt dessen ODER-verknüpft zum
Schalten des ersten Schalters S1 eingesetzt.
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In
diesem zweiten Ausführungsbeispiel
wird die Wechselrichtereingangsspannung der Wechselrichterbrücke aus 2 erfaßt und dem
Verstärker
V1 zugeführt.
Da bei der Wechselrichtereingangsspannung eine Spannungsspitze in
positiver Richtung immer auf eine Überspannung an einem der Transistoren
T1–T4
und eine Spannungsspitze in negativer Richtung immer auf eine Überspannung
an einer Reihendiode D1–D4
hinweist, kann die erfaßte
Spannung unabhängig
von der aktuellen Stromflußrichtung
im Wechselrichter mit einem einzigen Komparator K1 überwacht
werden. Die beiden Monoflops M1, M2 schließen
den Schalter S1 deshalb bei jedem neuerlichen
Freischalten der Transistoren T1, T2 bzw. T3, T4 in einer der Wechselrichterdiagonalen
für eine vorgegebene
Zeit und führen
damit dem Komparator K1 für diese
Zeit das Ausgangssignal des Verstärkers V1 zu.
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Die
Auswertung und Verwendung der erfaßten Spannung erfolgt wie zu
der ersten Alternative beschrieben.