DE10114404A1 - Formkörper (Kern) am Ringträger - Google Patents
Formkörper (Kern) am RingträgerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kühlkanalkolbens für eine Brennkraftmaschine, bei dem ein Ringträger in eine Gießform eingebracht und von Gießschmelze beim Gießen umgeben wird, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß vor dem Gießen in etwa auf gleicher Höhe des Ringträgers koaxial zu dem Ringträger ein ausspülbarer Kern (Formkörper) eingebracht wird, wobei der Kern nach dem Einbringen an dem Ringträger anliegt. Dadurch entfallen Bauteile zur Herstellung des Kühlkanals und der Kühlkanal grenzt direkt an den Ringträger zur optimalen Kühlung dieses Bereiches an.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kühlkanalkolbens und ei
nen Kühlkanalkolben für eine Brennkraftmaschine gemäß den Merkmalen der jewei
ligen Oberbegriffe der unabhängigen Patentansprüche.
Es ist bekannt, bei Kolben für Brennkraftmaschinen im Kolbenbodenbereich (Kol
benkopf) in etwa in Höhe eines Ringfeldes einen innen liegenden, umlaufenden
Kühlkanal anzuordnen, durch welchen beim Betrieb des Kolbens ein Kühlmedium,
insbesondere Motoröl, strömt, um den Kolbenbodenbereich sowie das Ringfeld zu
kühlen. Zur Herstellung des Kühlkanales sind schon verschiedene Maßnahmen vor
geschlagen worden.
Zum einen ist es bekannt, den Ringträger mit zusätzlichen Bauteilen zu versehen,
wobei diese Bauteile nach dem Eingießen den Kühlkanal bilden. Diese Lösung ist
jedoch unbefriedigend, da einerseits zusätzliche Bauteile erforderlich sind, die mit
dem Ringträger verbunden werden müssen, während andererseits die Herstellung
(insbesondere der Gießvorgang) nicht ungefährlich ist. Denn hierbei ist es erforder
lich, daß die zusätzlichen Bauteile, die an dem Ringträger angeordnet sind, vor dem
Gießen vollständig und gasdicht verschlossen sind, damit während des Gießvorgan
ges keine Gießschmelze in diesen Raum eindringen kann. Hierzu ist eine aufwendi
ge Dichtheitsprüfung erforderlich.
Zum anderen wurde schon vorgeschlagen, in die Gießform einen Kern einzulegen,
der beabstandet ist von dem eigentlichen Ringträger, so daß sich nach dem Gießen
erstarrte Gießschmelze zwischen dem Kern und dem Ringträger befindet. Dieser
umlaufende Steg muß eine ausreichende Breite aufweisen, damit dieser Bereich
beim Gießen ausreichend mit Gießschmelze gefüllt wird. Erfolgt dies nicht, bilden
sich Poren. Aufgrund der Temperaturverhältnisse während des Betriebes des Kol
bens führen die Poren zu Rissen in diesem Bereich, die den Kolben beschädigen
könnten. Die erforderliche Breite hat allerdings zur Folge, daß die Kühlungswirkung
des den Kühlkanal durchströmenden Kühlmediums nicht ausreichend hoch ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
Kühlkanalkolbens sowie einen Kühlkanalkolben für eine Brennkraftmaschine anzu
geben, womit die eingangs geschilderten Nachteile vermieden sind.
Diese Aufgabe ist durch die jeweiligen Merkmale der unabhängigen Patentansprü
che gelöst.
Das Herstellungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, daß vor dem Gießen wenig
stens auf gleicher Höhe des Ringträgers koaxial zu dem Ringträger ein an diesem
anliegender ausspülbarer Kern (Formkörper) eingebracht ist. In die Gießform wird
zunächst der Ringträger eingesetzt und durch entsprechende Mittel lagefixiert. Nach
dem Einsetzen des Ringträgers in die Gießform wird der Kern zur Bildung des Kühl
kanales koaxial in den Ringträger ebenfalls eingesetzt und dort lagefixiert. Alternativ
dazu kann auch der Kern schon vor Einsetzen des Ringträgers in diesem lagefixiert
und diese Paarung dann in die Gießform eingesetzt werden. Anschließend erfolgt in
an sich bekannter Weise das Ansetzen des Kolbenbodens sowie des Kerns, der den
Innenbereich des Kolbens bildet, so daß danach die Gießform mit Gießschmelze
ausgefüllt werden kann. Nach dem Erstarren der Gießschmelze wird zumindest eine
Verbindung zwischen dem Innenbereich des Kolbens und dem Kern eingebracht, um
den Kern auszuspülen. Nach dem Ausspülen steht dann der Kühlkanal zur Verfü
gung. Ein derart hergestellter Kühlkanal hat den wesentlichen Vorteil, daß er, ohne
Verwendung weiterer Bauteile, direkt an den Ringträger anliegt, so daß dadurch die
optimale Kühlung des Ringträgers und des Kolbenbodenbereiches gegeben ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die umlaufende Innenkontur des
Ringträgers weitestgehend der umlaufenden Außenkontur des Kernes angepaßt, so
daß durch diese Anpassung der Kern innerhalb des Ringträgers nach dem Einbrin
gen gehalten wird (Formpassung). So kann beispielsweise die Innenkontur des
Ringträgers eine umlaufende Kehle aufweisen, in die der Kern, der eine leicht gewölbte
Außenkontur hat, eingesetzt und somit lagefixiert wird. Auch andere, einander
angepaßte Konturen sind denkbar. Ebenso werden an dieser Stelle auch die unter
schiedlichen Temperaturverhältnisse des Ringträgers und des Kerns ausgenutzt.
Während der Kern in etwa Umgebungstemperatur aufweist, hat der Ringträger auf
grund seiner Herstellung bzw. eines Bearbeitungsschrittes, insbesondere aufgrund
des Alfinierens, eine deutlich höhere Temperatur als der Kern. Dies führt dazu, daß
der Ringträger aufgrund der Wärmeausdehnung einen geringfügig größeren Durch
messer der Außenkontur aufweist als der Außendurchmesser des Kernes. Aufgrund
dieser Temperatur- und Durchmesserdifferenz ist es möglich, den Ringträger koaxial
über den Kern zu stülpen bzw. umgekehrt den Kern koaxial in den Ringträger einzu
legen. Kühlt der Ringträger ab, kommt es zu einer Anlage der angepaßten Konturen
des Kernes und des Ringträgers, so daß dadurch die beiden Bauteile zueinander la
gefixiert werden. Durch die formschlüssige Anlage der Außenkontur des Kernes an
die Innenkontur des Ringträgers wird auch gewährleistet, daß in diesen Bereich beim
Gießen keinerlei Gießschmelze eindringen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Kern aus einem hitzebe
ständigen Fasermaterial gepreßt, welches den Vorteil hat, daß dieses beim Einset
zen des Kernes in den Ringträger bzw. beim Abkühlen des Ringträgers geringstfügig
nachgiebig ist, so daß im Gegensatz zu Salzkernen ein Zerbrechen des Kernes beim
Einsetzen in den Ringträger vermieden wird.
Wesentlich bei dem Einsetzen des Kernes in den Ringträger ist, daß die benach
barten Konturen derart aneinander liegen, daß keine Gießschmelze zwischen den
Ringträger und dem Kern eindringen kann.
Ein Kühlkanalkolben für eine Brennkraftmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Kühlkanal durch die umlaufende Innenseite des Ringträgers und der erstarrten
Gießschmelze des Kühlkanalkolbens nach dem Gießen gebildet ist. Dadurch wird
zum einen erreicht, daß das Kühlmedium direkt an dem Ringträger vorbei strömen
und diesen sowie den übrigen Bereich kühlen kann. Zum anderen sind weitere Bau
teile zur Bildung des Kühlkanales nicht erforderlich, da dieser quasi aus der Innen
kontur des Ringträgers und der erstarrten Gießschmelze steht, nach dem der Kern
ausgespült worden ist. Außerdem verbleibt bei dieser Vorgehensweise kein Material
zwischen dem Kühlkanal und dem Ringträger, so daß die Kühlung optimal ist und
dieser Bereich nicht geschwächt ist.
Eine beispielhafte Gießeinrichtung für das Verfahren zur Herstellung eines Kühlka
nalkolbens sowie ein Rohling eines Kühlkanalkolbens, wobei die Erfindung nicht auf
diese Gießeinrichtung sowie den Rohling beschränkt ist, ist im folgenden erläutert
und anhand der Figuren beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 Einbringen des Kerns koaxial in den Ringträger
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Rohling eines Kühlkanalkolbens.
Die Fig. 1 und 2 zeigen das Einbringen eines Kernes koaxial in einen Ringträger,
wobei Fig. 1 das Einsetzen und Fig. 2 die Lagefixierung zeigt.
Fig. 1 zeigt eine Unterlage, auf welcher ein Kern 2, insbesondere ein Faserform
kern, aufliegt. Die Unterlage 1 weist radial an ihrer äußeren umlaufenden Seite einen
Absatz 3 auf, auf welchem radial umlaufend zumindest teilweise Distanzstücke 4
aufliegen. Mit der Bezugsziffer 5 ist ein Ringträger bezeichnet, der vor dem Auflegen
auf die Distanzstücke 4 der Unterlage 1 alfiniert wird, d. h. mit einer dünnen Alumini
umschicht überzogen wird, damit die Bindung zwischen dem Material des Ringträ
gers und der später einzufüllenden Gießschmelze verbessert wird. Aufgrund dieses
Alfiniervorganges, der bei hohen Temperaturen etwa im Bereich von 500 bis 700 Grad
Celsius stattfindet, hat sich der Ringträger 5 soweit ausgedehnt, daß er koaxial
über die äußere Kontur des Ringträgers 2 übergeschoben und auf die Dinstanzstüc
ke 4 aufgelegt werden kann. Wie in Fig. 1 gezeigt ist, sind die radial umlaufende
Außenkontur des Ringträgers 2 und die radial umlaufende Innenkontur des Ringträ
gers 5 einander angepaßt, hier in etwa halbmondförmig. Diese Anpassung ist nicht
auf die gezeigten Geometrien beschränkt, sondern es sind auch andere Geometrien
denkbar. Die Distanzstücke 4 dienen dem Zweck, daß eine zu schnelle Abkühlung
des erhitzten und alfinierten Ringträgers 5 verhindert wird. Trotzdem kommt es zu ei
ner Abkühlung und damit zu einer Schrumpfung des Ringträgers 5, so daß sich die
radial umlaufende Innenkontur des Ringträgers 5 der radial umlaufenden Außen
kontur des Kernes 2 annähernd.
Fig. 2 zeigt den Zustand, bei denen die Außenkonturen des Kernes 2 und des
Ringträgers 5 aneinander gelegt haben, so daß im Anlagebereich dazwischen kei
nerlei Freiraum verbleibt. Damit wird vermieden, daß sich nach dem Einsetzen der
beiden derartig verbundenen Bauteile beim Gießen des Kolbens Gießschmelze zwi
schen den Kern 2 und den Ringträger 5 eindringen.
Es versteht sich von selbst, daß die geometrischen Außenmaße des Kernes 2 und
des Ringträgers 5 derart aufeinander abzustimmen sind, daß einerseits der erhitzte
Ringträger 5 koaxial über den Kern 2 geführt werden kann und der sich abkühlende
Ringträger 5 aufgrund des Zusammenschrumpfens den Kern 2 nicht zerstört. Dies
läßt sich insbesondere in Abhängigkeit der Temperaturverhältnisse zueinander und
der beteiligten Materialien erreichen.
Fig. 3 zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kühlka
nalkolben, der aus einem Kolbenbodenbereich 6 (Kolbenkopf), einer Bolzenbohrung
7 sowie einem Kolbenschaft 8 besteht. Gezeigt ist lediglich die eine Hälfte des Kol
benrohlings. Gut erkennbar ist der Ringträger 5 und der sich nach dem Ausspülen
des Kernes 2 ergebende Kühlkanal 9, der direkt an den Ringträger 5 grenzt. Der
Kolbenbodenbereich 6 wird noch in seinem oberen und seitlichen Bereich fertig be
arbeitet, bevor er zum Einsatz kommen kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kühlkanalkolbens für eine Brennkraftmaschine,
bei dem ein Ringträger in eine Gießform eingebracht und von Gießschmelze
beim Gießen umgeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Gießen in
etwa auf gleicher Höhe des Ringträgers koaxial zu dem Ringträger ein ausspül
barer Kern (Formkörper) eingebracht wird, wobei der Kern nach dem Einbringen
an dem Ringträger anliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende In
nenkontur des Ringträgers weitestgehend der umlaufenden Außenkontur des
Kernes derart angepaßt ist, daß durch diese Anpassung der Kern innerhalb des
Ringträgers nach dem Einbringen gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus
einem hitzebeständigen Fasermaterial gepreßt wird.
4. Kühlkanalkolben für eine Brennkraftmaschine mit einem Ringträger (5) und einem
Kühlkanal (9), insbesondere hergestellt nach dem Verfahren nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkanal (9)
durch die umlaufende Innenseite des Ringträgers (5) und der erstarrten Gieß
schmelze des Kühlkanalkolbens gebildet ist.
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---|---|---|---|---|
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2001
- 2001-03-23 DE DE2001114404 patent/DE10114404C2/de not_active Expired - Fee Related
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