DE101141C

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Publication number: DE101141C
Application number: DENDAT101141D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 51: Musik-Instrumente.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche dazu dient, bei den Anfängern im Violinspiele die Hände in einer solchen Weise einzustellen und festzuspannen, dafs die Hände und dadurch auch die Finger an dem Violinhals pnd dem Violinbogen die richtige Stellung erhalten.

Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Paar Halbhandschuhen, die mit Spannern und Einstellungsvorrichtungen versehen sind.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 den Halbhandschuh für die linke Hand, von dem Handrücken gesehen, Fig. 2 denselben von der Innenseite der Hand gesehen, Fig. 3 den Halbhandschuh für die rechte Hand.

Die Fig. 4 und 5 zeigen die Vorrichtung für die linke und für die rechte Hand im vergröfserten Mafsstabe. Fig. 6 zeigt eine Einzelheit.

Der für die linke Hand bestimmte Halbhandschuh hat den Zweck, den bei Anfängern im Violinspiele so häufig entstehenden Fehlern der Hand- und Fingerhaltung abzuhelfen. Die Fehler bestehen theils darin, dafs der Violinhals in die Vertiefung zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger, anstatt zwischen dem äufsersten Gelenk des Daumens , und dem innersten Gelenk des Zeigefingers, gehalten wird, so dafs unter dem Violinhalse ein freier Raum entsteht, theils auch darin, dafs das linke Handgelenk gern in Ubermäfsig gestreckter Stellung, anstatt, wie richtig, in Fortsetzung des Unterarmes oder leicht gebogen gehalten wird.

Diese beiden Fehler legen der Sicherheit, Leichtigkeit und Reinheit des Griffes wesentliche Hindernisse in den Weg. Es ist aufserordentlich schwer, oft ganz unmöglich, diesem Fehler bei dem Spieler abzuhelfen.

An dem für die linke Hand bestimmten Halbhandschuh α ist in dem Winkel zwischen dem Daumen und.dem Zeigefinger ein kleiner glatter Körper b aus Kork, Holz oder Metall von einer Gröfse, die dem unter dem Violinhalse befindlichen Räume entspricht, befestigt. Dieser Körper oder dieses Stück b (Fig. 6) wird auf seinem Platze von einem umfassenden elastischen Bande festgehalten, welches in die auf der Oberseite dieses Stückes angebrachte Vertiefung c eingepafst ist. Es wird mit einem Stück Sammet oder irgend einem anderen weichen Stoffe bedeckt, um ein etwa durch Reibung entstehendes Geräusch zu vermeiden. Vermittelst dieses eingeschalteten Stückes b wird der Spieler dazu gezwungen werden, den Violinhals während des Gebrauchs in seiner richtigen Höhe zu halten.

Der Handschuh α ist äufserdem mit einer Spannvorrichtung d versehen, welche aus Band oder dergl. besteht. Die letztere ist rund um die Hand in der Höhe des oberen Drittels der Mittelhand festgenäht und geht von dem Befestigungspunkt, ungefähr zwischen dem zweiten und dritten Mittelknochen der Hand, in zwei längere Enden aus, welche um den Kopf der Violine geschlungen und durch eine Spange oder dergl. gespannt werden, bis die richtige Handstellung erzielt ist.

Der für die rechte Hand bestimmte Halbhandschuh hat den Zweck, während des Haltens des Bogens dem Daumen die richtige Stellung, nämlich gegen die mittlere Seite des zweiten

Gelenks des Ringfingers, zu geben, während die Anfänger den Bogen zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger hartnäckig halten wollen. Auf diesem Halbhandschuh α ist ein Bandy befestigt, welches von der Innenseite des oberen Endes des ersten Daumengelenks schräg auswärts geht und auf dem äufseren Rande der Hand in der Höhe des oberen Endes des fünften Mittelhandknochens durch eine Spange oder Schleife an einem anderen Bande e befestigt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Erzielung der richtigen Hand- und Fingerstellung beim Geigenspiel, bestehend in einem Paar Halbhandschuhe (a)_y von denen der für die linke Hand bestimmte mit zwei von seinem Rücken ausgehenden, zum Anhängen an den Violinhals zu einer Schleife zu vereinigenden Bändern (d dj, sowie mit einem zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger befestigten Auflagestück (b) für den Violinhals versehen ist, während an dem für die rechte Hand bestimmten zwei Bänder (ef) angebracht sind, von denen das eine (e) zweckmäfsig auf dem äufseren Rande, das andere (f) dagegen auf dem Daumen derart befestigt ist, dafs damit der letztere in die richtige Stellung für die Bogenhaltung eingestellt und darin gehalten werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.