DE10113087A1 - Anordnung zur Signalverarbeitung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Anordnung zur Signalverarbeitung in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Anordnung zur Signalverarbeitung in einem Kraftfahrzeug. Mittels zweier Lautsprecher, die z. B. in einer Kopfstütze im Fahrgastinnenraum angebracht sind, ist es mittels der Anordnung möglich, zwei virtuelle Schallquellen zu generieren, die dem Insassen den Eindruck vermitteln, dass zwei Lautsprecher beispielsweise im vorderen Bereich des Fahrzeugs angeordnet sind. Hierzu beeinflusst die Signalverarbeitungseinrichtung die ihr zugeführten Signale derart in ihrer Laufzeit, dass der gewünschte psycho-akustische Eindruck entsteht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Signal
verarbeitung in einem Kraftfahrzeug welche wenigstens zwei im
Kraftfahrzeug vorgesehene Lautsprecher aufweist.
Derartige Anordnungen sind seit langem bekannt und gebräuch
lich. So kann eine Anordnung zur Signalverarbeitung aus z. B.
einem Equalizer und/oder Filterstufe und nachgeschalteten
Verstärkerstufen bestehen die zwei oder eine Vielzahl von
Lautsprechern zur Klangabgabe im Kraftfahrzeug speisen. Die
Anordnung der Lautsprecher ist dabei durch die Innenraumvor
gaben des jeweiligen Kraftfahrzeugs beschränkt. Üblicherweise
sind Lautsprecher in den vorderen Türen und eventuell im Ar
maturenbrett sowie in der Hutablage integriert.
Nachteil derartiger Anordnungen ist die relativ starre räum
liche Verteilung die eine Beeinflussung der Ortung der jewei
ligen Schallquelle nur sehr bedingt mittels eines
Balance-/Fader-Reglers ermöglicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Anord
nung zur Signalverarbeitung in einem Kraftfahrzeug anzugeben,
die die vorgenannten Nachteile behebt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Signalverarbei
tungseinrichtung vorgesehen ist, der ein von den Lautspre
chern abzustrahlendes Audiosignal zugeführt wird und die das
verarbeitete Signal den Lautsprechern über eine Verstärker
einheit zuleitet, wobei die Signalverarbeitungseinrichtung
das abzustrahlende Audiosignal derart steuert, dass ein virtueller
Höreindruck im Kraftfahrzeug entsteht durch den
wenigstens ein virtueller Lautsprecher im Kraftfahrzeug
ortbar wird.
Vorteile dieser Anordnung sind, dass mit einem relativ gerin
gen Aufwand, z. B. zwei Lautsprechern, die in der Kopfstütze
integriert sind, ein deutlich verbessertes Klangbild erzeugt
werden kann und eine präzise Ortung von virtuellen Lautspre
chern unabhängig von den Beschränkungen einer Fahrgastzelle
möglich wird. Dabei ist die Ortung nicht mehr auf die Fahr
gastzelle beschränkt. Mittels der erfindungsgemäßen Anordnung
kann der Eindruck entstehen, dass sich die Lautsprecher wei
ter entfernt, also auch außerhalb des Fahrzeugs befinden. Die
Signalverarbeitungseinrichtung verändert die Laufzeiten sowie
die Kopf bezogenen Übertragungsfunktionen der Signale für die
beiden Lautsprecher derart, dass der gewünschte Höreindruck
entsteht. Die Signalverarbeitungseinrichtung macht sich dabei
psycho-akustische Erkenntnisse zu Nutze.
Zusätzlich können mittels der Verarbeitungseinheit die Laut
sprecher entzerrt werden. Die Transformation der Audiosignale
erfolgt vorteilhafterweise auf digitaler Ebene und kann mit
tels geeigneter Parameter an die Eigenschaften verschiedener
Fahrzeuge angepasst werden.
In Verbindung mit herkömmlich betriebenen Lautsprechern im
vorderen und hinteren Fahrgastraum kann mittels zwei zusätz
licher, z. B. in der Kopfstütze integrierter, Lautsprecher
auch ein Center-Lautsprecher virtuell erzeugt werden. Selbst
verständlich könnten diese Lautsprecher auch zur Erzeugung
andere virtueller Lautsprecher im Fahrgastraum, wie z. B. von
Surround-Lautsprechern, verwendet werden.
In einer Weiterbildung kann eine Vielzahl von Lautsprechern
zusätzlich vorgesehen sein. Dadurch kann vorteilhafterweise
ein Surround-Klangbild innerhalb eines Kraftfahrzeugs erzeugt
werden.
Zu diesem Zweck kann vorteilhafterweise ein Surround-Dekoder
in der Verarbeitungseinheit integriert sein.
In weiteren Ausgestaltungen können dann vorteilhafterweise
die Hauptlautsprecher normal betrieben werden und zusätzliche
Lautsprecher gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren für den
Surround-Klang oder umgekehrt. Je nach Auswahl, welche Laut
sprecher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wer
den, können virtuelle Klangquellen optimal im Fahrgastraum
positioniert werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch zur Kompensation von
Klangbildverschiebungen verwendet werden, wie sie zum Bei
spiel bei Verwendung von Mehrweg-Lautsprechern mit Tief-,
Mittel- und Hochtönern vorkommen können. Derartige Mehrweg-
Lautsprecher sind meistens aufgeteilt an verschiedenen Orten
im Fahrgastraum installiert. Durch die Erzeugung virtueller
Schallquellen kann die räumliche Ortung der einzelnen Laut
sprecher auf einfache Weise kompensiert werden.
Mittels einer Bedieneinheit, wie z. B. dem Radioteil am Arma
turenbrett, können die Positionen virtueller Klangquellen
eingestellt werden. So kann das Klangbild individuell auf die
Wünsche eines Insassen eingestellt werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird für die
Realisierung der Verarbeitungseinheiten ein oder mehrere Sig
nalprozessoren verwendet. Bei entsprechender Rechenleistung
können die meisten Funktionen innerhalb der Verarbeitungsein
heit von einem einzigen Signalprozessor bearbeitet werden.
Weitere Vorteile der Erfindung sind die Verbesserung des Hör
eindrucks trotz gegebenenfalls stark durch Geräusche gestör
ter Schallwiedergabe in einem Audiowiedergabesystem im Kraft
fahrzeug durch dicht am Ohr platzierte Lautsprecher. Ver
kehrswichtiger Fremdschall wird dabei nicht unterdrückt. Zu
dem ergibt sich bei Verwendung von kopfnahen Lautsprechen ein
erheblicher Kostenvorteil, da kostengünstigere kleinere Laut
sprecher verwendet werden können und die Leistung der Ver
stärker vermindert werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Signalverarbeitungseinrichtung
aus Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Fahrgastinnenraums
mit einer erfindungsgemäßen Anordnung von zwei Laut
sprechern,
Fig. 4 eine weitere schematische Darstellung eines Fahr
gastinnenraums mit einer zweiten Anordnung von mehre
ren Lautsprechern,
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der
Signalverarbeitungseinrichtung aus Fig. 1, und
Fig. 6 eine weitere schematische Darstellung eines Fahr
gastinnenraums mit einer weiteren Anordnung von mehre
ren Lautsprechern,
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen An
ordnung zur Signalverarbeitung. Als Signalquelle sind bei
spielhaft eine Tuner-Einheit 1, ein Kassettendeck 2 und ein
CD-Spieler 3 dargestellt. Diese Einheiten 1, 2 und 3 stellen
Audiosignale in analoger oder digitaler Form bereit, welche
einer Signalverarbeitungseinrichtung 4 zugeführt werden. Lie
gen die Eingangssignale in analoger Form vor, so weist die
Signalverarbeitungseinrichtung vorzugsweise einen Analog-
Digitalwandler auf, mittels dessen ein Digitalsignal erzeugt
wird, welches durch die Signalverarbeitungseinrichtung 4 auf
digitaler Ebene weiterverarbeitet werden kann. Die Signalver
arbeitungseinrichtung 4 bearbeitet die Audiosignale in geeig
neter Form, so dass die gewünschten akustischen Raumverhält
nisse geschaffen werden.
Die Signalverarbeitungseinrichtung weist zudem für jedes zu
erzeugende Ausgangssignal einen Digital-Analogwandler auf,
dessen Ausgangssignale Verstärkereinheiten 5, 7, 9, 11, 13
und 15 zugeführt werden. Als Minimalkonfiguration weist die
Anordnung lediglich zwei Ausgänge auf welche mit den Verstär
kerstufen 5 und 7 zur Speisung der Lautsprecher 6 und 8 ver
bunden sind. Zusätzlich können zwei weitere Ausgänge vorgese
hen sein, welche mit den Verstärkerstufen 9 und 11 zur Spei
sung der Lautsprecher 10 und 12 verbunden sind (gestrichelt
dargestellt). Diese zusätzlichen Ausgänge können z. B. als
Frontalkanäle verwendet werden, wobei die Lautsprecher 10 und
12 als Hauptlautsprecher für die Frontalkanäle verwendet wer
den und die Verstärkerstufen 5 und 7 bedienen dann die Laut
sprecher 6 und 8 als Surroundlautsprecher. Des weiteren können
weitere Zusatzausgänge mit Verstärkern 13 und 15 vorgese
hen sein, die z. B. für einen Subwoofer 14 und einen Center-
Kanal mit zugehörigem Lautsprecher 16 vorgesehen sind. Eine
derartige Vollausbaustufe ist z. B. zum Betrieb im sogenann
ten Dolby Digital® Betrieb oder bei Dekodierung von DTS®-
Signalen vorteilhaft.
Fig. 2 zeigt ein detaillierteres Blockschaltbild der Signal
verarbeitungseinrichtung 4. Die Eingänge der drei Signalquel
len 1, 2 und 3 sind mit 4a, 4b und 4c bezeichnet. Im Falle
analoger Signalquellen sind den Eingängen 4a und 4b Analog-
Digitalwandler 27 und 28 nachgeschaltet. Selbstverständlich
kann auch nur ein einzelner Analog-Digitalwandler und eine
entsprechende Umschalteinrichtung vorgesehen sein. Eingang 4c
liefert bereits ein digitales Signal von der CD-
Spielereinheit. Die digitalen Eingangssignale werden einer
Selektionseinrichtung 22 zugeführt, welche eine der Signal
quellen 1, 2 oder 3 auswählt. Das ausgewählte Signal wird
dann an eine Surround-Sound-Dekodiereinrichtung 20 weiterge
leitet. Diese Dekodiereinrichtung 20 kann beispielsweise
sechs getrennte Signale aus dem bereitgestellten Quellensig
nal erzeugen. Bei einer Dolby Digital® Dekodierung wären dies
zwei Frontkanäle, zwei Surround-Kanäle, ein Center-Kanal und
ein Subwoofer-Kanal.
Die Dekodiereinrichtung kann selbstverständlich wahlweise
verschiedene Ausgangssignale aus einem Stereo-Signal generie
ren. So kann z. B. aus einem normalen Stereosignal ein simu
lierter Vierkanal-Sound erzeugt werden. Die Dekodiereinrich
tung kann aber auch ein normales Stereo-Signal auf vier Kanä
le verteilen, so dass die im Fahrzeug bekannte Lautsprecher
konstellation entsteht. Die Bedieneinrichtung weist in dieser
Betriebsart dann die üblichen Balance- und Fader-Regler auf.
Werden nur zwei Ausgangskanäle verwendet so kann die Deko
diereinrichtung 20 auch entfallen. Das jeweilige Eingangssig
nal wird als normales Stereosignal zwei Verarbeitungseinhei
ten 21f und 21g zugeführt. Eine Steuereinrichtung 23 ist vor
gesehen, welcher ein Einstellsignal zugeführt wird, das durch
eine von einem Fahrzeuginsassen bedienbare Einstelleinrich
tung bereitgestellt wird. Die Steuereinrichtung erzeugt ein
Steuersignal 25 welches den Verarbeitungseinheiten 21f und
21g zugeführt wird. Die Verarbeitungseinheiten 21g und 21f
erzeugen digitale Ausgangssignale, welche jeweils einem Digi
tal-Analogwandler 29f und 29g zugeführt werden. Die Ausgänge
der Digital-Analogwandler 29f und 29g liefern analoge Signale
welche für die nachfolgenden Verstärkerstufen an den Klemmen
4f und 4g abgreifbar sind.
Sollten wie oben beschrieben weitere Kanäle erzeugt werden,
so sind wahlweise zusätzliche Verarbeitungseinheiten 21e und
21h vorgesehen die zwischen den Ausgängen der Dekodierein
richtung 20 und weiteren Digital-Analogwandlern 29e und 29h
schaltbar sind. Die zusätzlichen Verarbeitungseinheiten 21e
und 21h können ebenfalls durch die Steuereinheit 23 in ihren
Parametern eingestellt werden. Im vorliegenden Beispiel sind
für weitere Kanäle, wie z. B. dem Center-Kanal und einem Sub
wooferkanal keine Verarbeitungseinheiten vorgesehen, da deren
Ortbarkeit entweder unproblematisch oder wie beim Center-
Kanal fest zugelegt ist. Sollte ein Lautsprecher für den Cen
ter-Kanal örtlich aufgrund der Armaturenbrettanordnung im
Fahrzeug nicht mittig integrierbar sein, so kann eine ent
sprechende Verarbeitungseinheit für diesen Kanal ebenfalls
vorgesehen werden.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahr
gastraums eines Kraftfahrzeugs. In einer ersten Ausführungs
form sind lediglich zwei Lautsprecher 34 und 35 in einer
Kopfstütze integriert. Diese Ausführungsform stellt die ein
fachste und kostengünstigste Variante der erfindungsgemäßen
Anordnung dar. Ziel ist es unabhängig von der örtlichen Plat
zierung der Lautsprecher dem Insassen einen räumlichen Klang
eindruck zu vermitteln bei welchem er den Eindruck von zwei
vor ihm angeordneten virtuellen Lautsprechern 36 und 37 er
hält.
Hierzu verändert die Signalverarbeitungseinheit 4 mittels
z. B. der Verarbeitungseinheit 21f das Signal für den linken
Lautsprecher 34 derart, dass die Kombination von Direkt
schallübertragungsfunktion L1, dem von der Seitenscheibe re
flektierte Schall mit der Übertragungsfunktion L2 und dem von
der Windschutzscheibe 31 reflektiertem Schall mit der Über
tragungsfunktion L3 einen Eindruck am linken Ohr des Insassen
vermitteln als ob eine direkte Beschallung durch einen virtu
ellen Lautsprecher 36 erfolgen würde. Hierbei werden insbe
sondere die kopfbezogenen Übertragungsfunktionen mit einbezo
gen.
Die durch den virtuellen Lautsprecher erzeugten Schallwellen
für das linke und rechte Ohr sind mit den Übertragungsfunkti
onen VL1 und VL2 bezeichnet. Dazu verändert die Verarbei
tungseinheit 21f das Schallsignal derart das die entsprechen
den Laufzeiten z. B. auch frequenzabhängig und in Abhängig
keit von der Raumakustik berücksichtigt und erzeugt werden.
Es werden insbesondere psycho-akustische Effekte wie z. B.
Ortungscharakteristika des Ohrs in Bezug auf die "erste ein
fallende Welle" in der Verarbeitungseinheit 21f mit einbezo
gen.
Des weiteren können binaurale Eigenschaften des Gehörs mit in
den entsprechenden Algorithmen berücksichtigt werden. Ein we
sentliches Element der vorliegenden Erfindung ist die Einbe
ziehung der kopfbezogenen Übertragungsfunktion der digitalen
Audiosignale. Dadurch wird besonders vorteilhaft eine akusti
sche Adaption an die Hörumgebung im Fahrzeug und an die Laut
sprecheranordnung durchgeführt.
Bei entsprechender Ausgestaltung des Berechnungsalgorithmus
können auch mehr als nur zwei virtuelle Schallquellen erzeugt
werden. Auf diese Weise kann mittels nur zweier Lautsprecher
eine Vielzahl virtueller Lautsprecher erzeugt werden und so
mit ein quasi virtueller Surround-Sound-Höreindruck vermit
telt werden. Die Anzahl virtuell generierter Schallquellen
wird lediglich von der Rechenleistung des jeweilig verwende
ten Signalprozessors beschränkt.
Die Positionierung der virtuellen Schalquellen ist im wesent
lichen nun unabhängig von den vorgegebenen Innenraummaßen des
Kraftfahrzeugs. Mittels der Verarbeitungseinheiten 21f und
21g können die virtuellen Lautsprecher auch außerhalb des
Kraftfahrzeugs positioniert werden. Dadurch können Klangein
drücke großer Konzerthallen auf einfache Weise simuliert wer
den.
Die Verarbeitungseinheiten 21e, 21f, 21g und 21h können vor
zugsweise durch einen oder mehrere Signalprozessoren reali
siert werden. Diese Prozessoren können mit Flash-Speichern
versehen sein, welche das jeweils abzuarbeitende Programm
speichern. Dabei können für jeden Fahrzeugtyp unterschiedli
che Parameter bezüglich der Raumakustik berücksichtigt wer
den. Eine Bedieneinheit kann z. B. im Bedienteil des Autoradios
mitintegriert sein. Mittels diesem kann der Insasse die
gewünschte Lage des virtuellen Lautsprechers 36 und 37 z. B.
mittels eines Joysticks oder dergleichen einstellen.
In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind mehrere
zusätzliche Lautsprecher fest im Armaturenbrett installiert.
So ist ein linker vorderer Lautsprecher 40 links, ein rechter
vorderer Lautsprecher 42 rechts und ein Center-Lautsprecher
41 in der Mitte des Armaturenbretts installiert. Zusätzlich
sind die in der Kopfstütze integrierten Lautsprecher 34 und
35 vorgesehen. In dieser Ausführungsform dienen die in der
Kopfstütze integrierten Lautsprecher 34 und 35 für die Sur
round-Kanäle. Daher wird mittels der Bedieneinheit oder in
fest programmierter Weise ihre Ortbarkeit derart eingestellt
dass sie als im hinteren Teil des Fahrzeugs ortbar sind.
Die virtuellen Lautsprecher sind in Fig. 4 mit 43 und 44
dargestellt. Auf eine Darstellung der verschiedenen direkten
und indirekten Schallwellen wurde aus Gründen der Übersicht
lichkeit verzichtet. In dieser Ausführungsform erzeugt die
Dekodiereinrichtung fünf Ausgangssignale. Diese können z. B.
aus einem normalen zweikanaligen Quelle mittels eines Sur
round-Dekoders 20, z. B. eines Dolby Surround® Dekoders, ins
gesamt vier Kanäle erzeugt, nämlich zwei Frontalkanäle, zwei
im allgemeinen identische Surround-Kanäle und ein Center-
Kanal. Im Betrieb können die vorderen Lautsprecher 40, 41 und
42 normal ohne Signalbeeinflussung betrieben werden. Über die
beiden in der Kopfstütze integrierten Lautsprecher 34 und 35
werden die virtuellen Surround-Lautsprecher 43 und 44 gene
riert. Eine Plazierung im hinteren Bereich der Fahrgastzelle
bietet sich hier an und kann wahlweise fest zugeordnet sein
oder über die Bedieneinheit in der Entfernung vom Insassen
eingestellt werden.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der dem Dekoder 20
nachgeschalteten Verarbeitungselektronik für Mehrweg-
Lautsprecher, bei denen wenigstens zwei Lautsprecher pro Ka
nal verwendet werden, z. B. ein Hochtöner und ein Tieftöner.
Selbstverständlich können auch Dreiweg- oder Vierweg-
Lautsprecher vorgesehen sein. In dieser Ausführungsform sind
der Übersichtlichkeit wegen nur zwei Kanäle dargestellt. Je
der Kanal wird jeweils einem Tiefpass 50; 52 und einem Hoch
pass 51; 53 zugeführt. Die Ausgangssignale werden dann je
weils an eine Verarbeitungseinheit 54; 55; 56 und 57 weiter
geleitet deren Ausgänge mit den Bezugszeichen 4fl; 4fh; 4gl
und 4gh bezeichnet sind. An den Klemmen 4f1 und 4g1 können
jeweils die Ausgangssignale für einen Tieftöner des rechten
und linken Kanals abgegriffen werden. An den Klemmen 4fh und
4gh liegen die entsprechenden Signale für die Hochtöner an.
Durch die nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten 54, 55, 56
und 57 können nun die räumliche Ortbarkeit dieser getrennten
Lautsprecher neu definiert werden. Wie in Fig. 6 darge
stellt, befindet sich üblicherweise in einem Kraftfahrzeug
der Hochtöner 60b; 61b im oberen Bereich des Armaturenbretts
und der Tieftöner 60a; 61a im Bereich der seitlichen Türe. Je
nach Frequenzaufteilung, insbesondere wenn der Tieftöner in
seinem Frequenzbereich weit in den Mittenbereich reicht, kann
es dabei zu frequenzabhängiger Ortung der Schallquelle kommen
die zu einem unsauberen Klangbild im Fahrzeug führt. Mittels
der Verarbeitungseinheiten 54, 55, 56 und 57 können nun vir
tuelle Lautsprecher für den Hochtöner 60b; 61b und den Tief
töner 60a; 61a erzeugt werden, deren virtuelle Position je
weils für den rechten und linken Kanal deckungsgleich sind.
Diese virtuellen Positionen sind durch die Bezugszeichen 66
und 67 in Fig. 6 dargestellt.
Ebenso kann der gleiche Effekt für im Fond angebrachte Laut
sprecher erzielt werden. Im dargestellten Beispiel gemäß
Fig. 6 sind Hochtöner 62a und 53a in den Türen und Tieftöner
62b und 63b in der hinteren Hutablage integriert.
In einer weiteren Ausgestaltung können zum Beispiel vier fest
installierte Lautsprecher, je zwei im vorderen und zwei im
hinteren Fahrgastraum, vorgesehen sein. Zusätzlich werden
zwei in der Kopfstütze integrierte Lautsprecher zur virtuel
len Bildung des Center-Lautsprechers verwendet. Dies ist ins
besondere dann von Vorteil wenn ein Center-Lautsprecher in
das Armaturenbrett nicht integrierbar ist.
Claims (10)
1. Anordnung zur Signalverarbeitung in einem Kraftfahrzeug
(30) mit wenigstens zwei Lautsprechern (34, 35) dadurch
gekennzeichnet, dass eine Signalverarbeitungseinrichtung
(4) vorgesehen ist, welcher ein von den Lautsprechern (34,
35) abzustrahlendes Audiosignal (4a, 4b, 4c) zugeführt
wird und das verarbeitete Signal den Lautsprechern (34,
35) über eine Verstärkereinheit (5, 7) zuleitet, wobei die
Signalverarbeitungseinrichtung (4) das abzustrahlende Au
diosignal derart steuert, dass ein virtueller Höreindruck
im Kraftfahrzeug entsteht durch den wenigstens ein virtu
eller Lautsprecher (36; 37; 43; 44) im Kraftfahrzeug ort
bar wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Lautsprecher (34, 35) in einer Kopfstütze des Kraft
fahrzeugs integriert sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl von Lautsprechern (40, 41, 42) im
Kraftfahrzeug vorgesehen ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitungseinrichtung
(4) eine Surround-Sound-Dekodiereinrichtung (20) enthält.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Surround-Sound-Dekodiereinrichtung (20) wenigstens
zwei Frontalsignale (4e, 4h) und ein Surround-Signal (4f,
4g) dekodiert, wobei das Surround-Signal (4f, 4g) durch
den virtuellen Lautsprecher (36; 37; 43; 44) und die Frontalsignale
durch zwei im Kraftfahrzeug zusätzlich angeord
nete Lautsprecher (40, 42) abgegeben wird.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Surround-Sound-Dekodiereinrichtung (20) wenigstens
zwei Frontalsignale (4e, 4h) und zwei Surround-Signale
(4f, 4g) dekodiert, wobei die Surround-Signale (4f, 4g)
durch die virtuellen Lautsprecher (36; 37; 43; 44) und die
Frontalsignale (4e, 4h) durch zwei im Kraftfahrzeug zu
sätzlich angeordnete Lautsprecher (40, 42) abgegeben wer
den.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich ein Center-Signal (4d) dekodiert wird wel
ches durch einen virtuellen oder einen zusätzlichen Laut
sprecher abgestrahlt wird.
8. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalverarbeitungseinrichtung (4) eine Filter
stufe (50, 51, 52, 53) enthält welche das abzustrahlende
Signal in wenigstens zwei Teilfrequenzbereiche aufteilt.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Bedieneinrichtung (23, 24) vor
gesehen ist durch welche die virtuelle Ortung eines jeden
virtuellen Lautsprechers (36; 37; 43; 44) einstellbar ist.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitungseinrichtung
(4) einen Signalprozessor aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001113087 DE10113087B4 (de) | 2001-03-17 | 2001-03-17 | Anordnung zur Signalverarbeitung in einem Kraftfahrzeug |
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DE10113087A1 true DE10113087A1 (de) | 2002-10-02 |
DE10113087B4 DE10113087B4 (de) | 2004-08-05 |
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