DE10112895A1 - Schleifringeinheit mit einer Leiterplatte - Google Patents
Schleifringeinheit mit einer LeiterplatteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übertragen von elektrischen Strömen, umfassend eine Schleifringeinheit (2) mit einem Rotor (2.2) und einem Stator (2.3), und eine Leiterplatte (1), deren Leiterbahnen (1.3) in elektrischem Kontakt zu den Anschlussdrähten (2.1) des Rotors (2.2) oder des Stators (2.3) stehen. Über die am Rotor (2.2) befestigte Leiterplatte (1) wird das für die Drehbewegung zwischen Rotor (2.2) und Stator (2.3) erforderliche Drehmoment eingeleitet. Alternativ dazu kann die Leiterplatte (1), welche am Stator (2.3) befestigt ist, als Drehmomentstütze verwendet werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bevorzugt in einer Anordnung zum Bewegen einer fernbedienten Kamera 4 verwendet (Figur 1).
Description
Die Erfindung betrifft eine Schleifringeinheit mit einer daran angeschlosse
nen Leiterplatte und deren Verwendung für den Betrieb von fernbedienten
Objekten.
Schleifringe werden in vielen technischen Gebieten eingesetzt, um elektri
sche Signale oder elektrische Leistung von einer ortsfesten auf eine sich
drehende elektrische Einheit zu übertragen. Beispielsweise werden Schleif
ringe für den Betrieb von fernbedienten Kameras verwendet. In diesem An
wendungsfall müssen elektrische Signale von der schwenkbaren Kamera
zur Auswerteelektronik übertragen werden und darüber hinaus auch noch
elektrische Leistung und Signale zum Betrieb von Antrieben, etwa für eine
Zoomverstellung oder einem elektrischen Schwenkantrieb. Ebenso werden
Schleifringe auch im Zusammenhang mit anderen elektrischen Einrichtun
gen beispielsweise drehbare Scheinwerfer, Lasereinrichtungen oder Robo
terbauteile verwendet.
In der Patenschrift US 3042998 ist eine Schleifringbauweise gezeigt, bei der
die Drähte des Schleifringrotors in Nuten geführt sind, welche sich in Axial
richtung erstrecken und deren Abstände in Umfangsrichtung ein gleichmä
ßiges Teilungsmaß aufweisen. Durch diese Führung ragen die Anschlussenden
der Drähte geordnet und mit gleichmäßigen Versatz entlang des Ro
torumfanges aus dem Schleifring heraus. Auf die Verwendung einer Leiter
platte wird in dieser Schrift nicht eingegangen.
Die Schrift US 5231374 offenbart eine Schleifringanordnung, bei der im Ge
häuse der eigentlichen Schleifringeinheit eine Leiterplatte untergebracht ist.
Diese Leiterplatte dient im Wesentlichen zur Signalverstärkung innerhalb
der Schleifringeinheit. Die interne Leiterplatte kann in dieser Patentveröf
fentlichung kein Drehmoment übertragen, weil dort für diese Funktion ein
entsprechendes Gehäuse vorgesehen ist. Darüber hinaus ist in dieser Pa
tentveröffentlichung keine geordnete Führung, im Sinne einer funktionsbe
zogenen örtlichen Zuordnung, der Anschlussdrähte zur Leiterplatte gezeigt.
In der US 4870311 wird ein drahtloser Schleifring offenbart, bei dem statt
der Drähte in der Schleifringeinheit Leiterbahnen auf Leiterplatten verwendet
werden. Die Leiterplatten, welche in dieser Schrift allesamt innerhalb der
Schleifringeinheit sind, werden an flexible Kabel angeschlossen, welche die
Verbindung zu externen Geräten gewährleisten. Es ist ein Flansch vorgese
hen, welcher an dem rotierendem Körper befestigt wird und zur entspre
chenden Drehmomenteinleitung dient.
Die bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass das für die Re
lativbewegung zwischen dem Rotor und dem Stator erforderliche Drehmo
ment über ein separates mechanisches Mittel aufgebracht wird, welches
zusätzlich zur bereits vorhandenen Leiterplatte vorgesehen werden muss.
Gerade bei den Schleifringeinheiten, die in großen Stückzahlen hergestellt
werden, ist es notwendig eine materialsparende Konstruktion zu erreichen
die überdies möglichst wenig Bauteile erfordert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schleifringeinheit mit
einer Leiterplatte zu ermöglichen, die sich durch eine einfache und kosten
günstige Bauweise auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 7
und den davon abhängigen Ansprüchen für den Betrieb von fernbedienten
Objekten eingesetzt werden.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bezie
hungsweise der erfindungsgemäßen Verwendung ergeben sich aus den
Maßnahmen in den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen, beziehungs
weise den von Anspruch 7 abhängigen Ansprüchen.
Unter einer Schleifringeinheit ist eine Vorrichtung zu verstehen, die aus ei
nem Rotor und einem Stator besteht und Anschlussdrähte aufweist, die in
nerhalb des Schleifringes im Wesentlichen in axialer Richtung geführt wer
den und jeweils in elektrischem Kontakt zu stator- und rotorseitigen Schleif
kontakten stehen. Die Anschlussdrähte können entweder als massive Kabel
oder als Litzen, die aus mehreren verdrehten Einzeldrähten bestehen aus
geführt sein. Üblicherweise sind die Anschlussdrähte von einer Isolierschicht
umgeben, die im Bereich der Anschlussdrahtenden häufig entfernt wird. Als
weitere Bestandteile der Schleifringeinheit sind die oben genannten Schleif
kontakte (etwa Ringe und dazu passende angefederte Drahtstücke) zu nen
nen, welche im Betrieb des Schleifringes in Gleitkontakt stehen und den
elektrischen Strom übertragen. Insbesondere sind im folgenden Schleifring
einheiten gemeint, bei denen der Rotor und Stator eine im wesentlichen zy
lindrische beziehungsweise hohlzylindrische Form aufweisen.
Im folgenden sind unter der Bezeichnung elektrischer Strom sowohl elektri
sche Signale, als auch elektrischer Strom zur Übertragung von Leistung be
ziehungsweise Energie zu verstehen.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass durch die neue
Vorrichtung die Anzahl der Bauteile für eine Schleifringeinheit mit einer Lei
terplatte reduziert wird. Auf diese Weise wird die gesamte Konstruktion we
sentlich vereinfacht und eine materialsparendere Bauweise dieser Vorrich
tung ermöglicht, wodurch letztlich auch eine kostengünstige technische Lö
sung erzielt wird. Andererseits ist der Aufwand für die Montage beziehungsWeise
für den Zusammenbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ver
gleichsweise gering. Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße An
ordnung eine überaus kleine Bautiefe der Schleifringeinheit mit dem dazu
gehörigen mechanischen Anschluss erreicht.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass die Leiterplatte nicht nur die
elektrischen Ströme, sondern auch das Drehmoment überträgt, welches für
die Relativbewegung zwischen Rotor und Stator aufgebracht werden muss.
Dabei kann durch die Leiterplatte entweder das Drehmoment in den Rotor
eingeleitet werden, oder die Leiterplatte dient als Drehmomentstütze am
Stator, um die entsprechende Reaktionskraft aufzubringen.
Darüber hinaus sind mit Vorteil die Anschlussdrähte, welche aus der Schleif
ringeinheit geführt werden so geordnet, dass deren Funktion mit der jeweili
gen Anschlussdrahtposition korreliert, so dass eine Leiterplatte mit entspre
chendem Anschlussmuster einfach und sicher richtig an die Schleifringein
heit angeschlossen werden kann. Dadurch kann der Verbindungsprozess
zwischen den Anschlussdrähten und der Leiterplatte voll- oder teilautoma
tisch durchgeführt werden.
Die Erfindung umfasst aber auch Anordnungen, bei denen die Leiterplatte
am Stator befestigt ist, wobei dann die Drehbewegung nicht zwingend über
eine weitere Leiterplatte in den Rotor eingeleitet werden muss. Entschei
dend für die Erfindung ist in diesem Fall, dass die Leiterplatte am Stator die
Reaktionskraft aus dieser Drehbewegung, quasi als Drehmomentstütze an
eine ortsfeste Vorrichtung überträgt. Der Erfindungsgedanke ist also unab
hängig davon, ob die Leiterplatte am Rotor oder am Stator befestigt ist.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Explosionszeichnung einer Schleifringeinheit mit einer
Leiterplatte und einer ortfesten Platine als Bestandteil einer
Schwenkvorrichtung einer fernbedienten Kamera;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Schleifringeinheit mit einer Leiter
platte;
Fig. 3 eine Explosionszeichnung einer Schleifringeinheit mit einer
Leiterplatte und einer ortfesten Platine.
In der Fig. 1 ist eine Explosionszeichnung gezeigt, aus welcher die An
wendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung für den Betrieb einer fernbe
dienten Kamera 4 deutlich wird. Der Übersichtlichkeit halber wurde in dieser
Figur auf die Darstellung der Kabelverbindungen verzichtet. Ebenso ist in
dieser Figur die Fernbedienung beziehungsweise Fernsteuerung des Kipp
antriebes 5 und des Schwenkantriebes 6 sowie der Kamera 4 nicht darge
stellt.
Auf der ortsfesten Platine 3 sind im wesentlichen zwei elektronische Funkti
onsgruppen untergebracht, die für den ordnungsgemäßen Betrieb einer
fernbedienten Kamera 4 benötigt werden (Die Funktionsgruppen sind in den
Figuren nicht näher dargestellt). Die erste Funktionsgruppe umfasst elektro
nische Bausteile, die für die Ansteuerung des Kippantriebes 5 und für die
Zoomverstellung der Kamera 4 bestimmt sind. Die andere Funktionsgruppe
nimmt die elektronischen Signale auf, welche die optische Information aus
der Kamera 4 enthalten, und bereitet diese zu einem herkömmlichen Video
signalformat auf.
Die elektrischen Ströme für den Betrieb der fernbedienten Kamera 4, wer
den über eine Buchse 3.1 auf der ortsfesten Platine 3 geleitet. Die Schleif
ringeinheit 2 weist einen zweireihigen Stecker 2.4 auf, der in die Buchse 3.1
gesteckt wird. Die Steckverbindung zwischen dem Stecker 2.4 und der
Buchse 3.1 ist so stabil ausgeführt, dass diese auch als Drehmomentstütze
im Betrieb der Schleifringeinheit 2 dient. Darüber hinaus sind durch die mechanische
Stabilität der Steckverbindung ansonsten keine weiteren mecha
nischen Bauteile zur Befestigung oder Sicherung der Schleifringeinheit 2 an
der ortfesten Platine 3 notwendig. Durch die Verwendung der Steckverbin
dung ist auch eine leichte Demontage der Schleifringeinheit 2 von der orts
festen Platine 3 möglich. Zu diesem Zweck ist auch die Innenseite des
Schwenklagers 7.2 so ausgeführt, dass der Stator 2.3 durch einfaches Ein
stecken in das Schwenklager 7.2 fixiert ist.
Vom Stecker 2.4 ausgehend, verlaufen im Inneren des Stators 2.3 der
Schleifringeinheit 2 Leitungsdrähte zu den Schleifkontakten. Über diese
Schleifkontakte innerhalb der Schleifringeinheit 2 wird ein elektrischer
Stromfluss zum Rotor 2.2 ermöglicht. Die rotorseitigen Schleifkontakte sind
mit Anschlussdrähten 2.1 in elektrischem Kontakt. Die Anschlussdrähte 2.1
werden im Inneren der Schleifringeinheit 2 achsparallel zum Rotor 2.2 nach
außen geführt. Dabei ist der Rotor 2.2 durch Nuten 2.5 (in Fig. 3) in axialer
Richtung derart gestaltet, dass die Anschlussdrähte 2.1 geordnet entspre
chend ihrer Funktion, beziehungsweise entsprechend dem zu übertragen
den Strom nach einem vorgegebenen Muster angeordnet sind. Das heisst,
dass bei einer fertig montierten Schleifringeinheit 2 jedem Anschlussdraht
2.1, gemäß seiner Funktion, eine bestimmte Position am Umfang des Ro
tors 2.2 zugeordnet ist. Für die Gestaltung des Rotors 2.2 sei an dieser
Stelle auch auf den Offenbarungsgehalt der US 3042998 hingewiesen, ins
besondere auf die Fig. 1 in der US 3042998.
Die Anschlussdrähte 2.1 werden mit Hilfe einer Durchsteckkontaktierung mit
den Verbindungsstellen 1.1 (siehe Fig. 2) der Leiterplatte 1 verlötet. Die
Verbindungsstellen 1.1 der Leiterplatte 1 stellen das Gegenstück zu der
oben genannten Anordnung der Anschlussdrähte 2.1 dar. Die Verbindungs
stellen 1.1 weisen demnach das gleiche Muster, also die gleiche geometri
sche Anordnung, wie die Enden der Anschlussdrähte 2.1 auf. Der Zusam
menbau der Leiterplatte 1 mit der Schleifringeinheit 2 wird im ersten Schritt
nur durch Zusammenstecken der Leiterplatte 1 mit den Anschlussdrähten
2.1 vorgenommen und zwar derart, dass die Anschlussdrähte 2.1 durch die
Löcher der Verbindungsstellen 1.1 geführt werden. Es muss also in diesem
Stadium der Montage keine Sortierung der Anschlussdrähte 2.1 für eine
entsprechende Zuordnung zur jeweiligen Verbindungsstelle 1.1 vorgenom
men werden. Dadurch ergibt sich eine nicht unerhebliche Zeitersparnis bei
der Montage und gleichzeitig werden Fehler durch eine falsche Zuordnung
praktisch ausgeschlossen.
Im Anschluss an das Aufstecken der Leiterplatte 1 auf die Enden der An
schlussdrähte 2.1 wird eine Verlötung der Anschlussdrähte 2.1 mit den Ver
bindungsstellen 1.1 gemäß den üblichen Techniken zur Herstellung von
Durchsteckkontaktierungen vorgenommen.
Alternativ hierzu können auch die Enden der Anschlussdrähte 2.1 mit den
Verbindungsstellen 1.1 an der Oberfläche der Leiterplatte 1 nach einem
SMD-Kontaktierungsverfahren verlötet werden.
Nach erfolgter Verlötung der Anschlussdrähte 2.1 mit den Verbindungsstel
len 1.1 der Leiterplatte 1 wird im Bereich der Lötverbindung eine Epoxyd
harzmasse aufgebracht, die nach kurzer Zeit aushärtet und dann der ge
samten Verbindung zwischen Rotor 2.2 und Leiterplatte 1 eine höhere Fes
tigkeit verleiht. Sofern die Verlötung selbst eine ausreichende Kraftübertra
gung und Dauerfestigkeit für den jeweiligen Einsatzfall gewährleistet, kann
zur Vereinfachung des Montageprozesses und zur Kostenreduzierung auf
den Epoxydharzverguss verzichtet werden.
Die Leiterplatte 1 umfasst neben den bereits erwähnten Verbindungsstellen
1.1 zum Rotor ein Trägersubstrat 1.2 und Leiterbahnen 1.3 (siehe Fig. 2
und 3). Der Werkstoff aus welchem das Trägersubstrat 1.2 hergestellt ist, ist
ein glasfaserverstärktes Epoxydharz mit der Typenbezeichnung FR4 und ist
somit vergleichsweise biegesteif. Die Leiterbahnen 1.3 bestehen aus Kup
fer, welches mit einer Schichtdicke von etwa 35 µm auf das Trägersubstrat
1.2 aufgetragen wurde. Die den Verbindungsstellen 1.1 gegenüber liegen
den Leiterbahnenden 1.5 werden an einen sogenannten FFC-Stecker (FFC
bedeutet Flexible Flat Cable) angelötet. Das entsprechende Flachkabel bil
det dann eine Verbindung zwischen Leiterplatte 1 und der Kamera 4. Die
anderen Leiterbahnenden 1.6 werden mit dem Kippantrieb 5 elektrisch ver
bunden.
Mit der oben beschriebenen Anordnung kann also elektrischer Strom von
der ortsfesten Platine 3 auf die rotierende Leiterplatte 1 übertragen werden,
welche in diesem Beispiel mit der drehbaren elektronischen Kamera 4 in
Kontakt ist. Dabei werden über die verschiedenen Leiterbahnen 1.3 sowohl
Bildsignale als auch elektrische Leistung für den Kippantrieb 5 der Kamera 4
übertragen.
Die Schwenkbewegung der Schwenkplattform 7 und damit auch der Kamera
4 wird durch einen Schwenkantrieb 6 hervorgerufen. Auf der Schwenkplatt
form 7 ist der Kippantrieb 5 befestigt. Am Gehäuse des Kippantriebes 5 ist
eine abtriebsseitige Riemenscheibe 4.1 drehbar gelagert, die über eine
Halterung 4.2 drehfest mit der Kamera 4 verbunden ist. Entsprechend ist an
der Welle des Kippantriebes 5 eine Antriebsriemenscheibe 5.1 vorgesehen.
Der Riemen für das oben genannte Riemengetriebe ist der Übersichtlichkeit
halber in der Fig. 1 nicht dargestellt. Darüber hinaus befinden sich auf der
Schwenkplattform 7 zwei Mitnehmerstifte 7.1. Diese Mitnehmerstifte 7.1 lei
ten das für die Relativbewegung zwischen Rotor 2.2 und Stator 2.3 erforder
liche Drehmoment in die Schleifringeinheit 2 ein. Dieses Drehmoment ent
steht durch die unvermeidlichen Reibungseffekte innerhalb der Schleifring
einheit 2, insbesondere zwischen Rotor 2.2 und Stator 2.3. Die Mitnehmer
stifte 7.1 sollen das Drehmoment bei einem Wechsel der Schwenkrichtung
möglichst spielarm in die Leiterplatte 1 einleiten. Aus diesem Grund sind
diese Mitnehmerstifte 7.1 aus einem Elastomermaterial hergestellt, so dass
die Leiterplatte 1 unter elastischer Verformung der beiden Mitnehmerstifte
7.1 eingebaut ist und beide Mitnehmerstifte 7.1 vorgespannt in Kontakt zur
Leiterplatte 1 sind.
Alternativ hierzu kann natürlich auch eine andere Ausführung für eine Anfe
derung zur Gewährleistung einer spielfreien Ankoppelung, etwa die Ver
wendung von einer oder mehreren Blattfedern herangezogen werden.
Die oben beschriebene Drehmomenteinleitung erlaubt eine Relativbewe
gung zwischen der Leiterplatte 1 und der Mitnehmerstifte 7.1 in radialer
Richtung. Auf diese Weise können fertigungsbedingte Exzentrizitäten zwi
schen der Schwenkplattform 7 und der Schleifringeinheit 2 ausgeglichen
werden.
In der Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Leiterplatte 1 und die Schleifring
einheit 2 gezeigt. Auf die Darstellung der ortsfesten Platine 3 wurde in der
Fig. 2 verzichtet. In dieser Figur ist zu sehen, wie die Enden der An
schlussdrähte 2.1 auf dem Umfang eines gedachten Kreises angeordnet
sind. Dazu entsprechend sind die Verbindungsstellen 1.1 auf der Leiterplatte
1 positioniert. Dadurch, dass die Enden der Anschlussdrähte 2.1 nicht über
den ganzen Umfang aufgereiht sind, sondern nur in einem Bereich von etwa
270°, ist ausgeschlossen, dass die Leiterplatte 1 mit den oben liegenden
Leiterbahnen 1.3 falsch auf die Anschlussdrähte 2.1 aufgesteckt werden
kann.
Für den Fall, dass die Leiterplatte 1 mit einem SMD-Kontaktierungsverfah
ren mit der Schleifringeinheit 2 verbunden wird, werden Stifte oder Führun
gen vorgesehen, die ein passgenaues Aufsetzten der Leiterplatte 1 auf die
Enden der Anschlussdrähte 2.1 ohne langwierige Justiermaßnahmen ge
währleisten.
Alternativ zur Anbindung der Leiterplatte 1 mit der Schleifringeinheit 2 mit
tels einer Lötverbindung mit optionalem Epoxydharzverguss kann durch den
Rotor 2.2 selbst auch eine Kraft- oder Formschlussverbindung zwischen
Rotor 2.2 und Leiterplatte 1 erreicht werden. Insbesondere für eine Form
schlussverbindung sollte dabei der Kunststoffkörper des Rotors 2.2 so ges
taltet sein, dass dessen Ende (wie die Anschlussdrähte 2.1 auch) aus der
Schleifringeinheit 2 herausragt und mit einer geeignet geformten Perforie
rung 1.4 der Leiterplatte 1 eine formschlüssige Verbindung mit dem Kunst
stoffkörper des Rotors 2.2 bildet. Für diese Variante sollte die Perforierung
1.4, abweichend von den Figuren, keine Kreisform aufweisen, so dass durch
einen entsprechend dazu passenden Querschnitt des Kunststoffkörpers des
Rotors 2.2 eine drehfeste Verbindung zwischen Rotor 2.2 und Stator 2.3
hergestellt wird. Bevorzugt wird diese Verbindung derart ausgeführt, dass
bei Beachtung der Oberseite der Leiterplatte 1 kein falsches Einsetzten der
Leiterplatte 1 auf den Rotor 2.2 möglich ist. Geeignete Verbindungsele
mente für diesen Zweck können Passfeder- oder Schlitzverbindungen sein,
die möglichst ohne Spiel ausgeführt sind. Auf den oben genannte Verguss
prozess mit Epoxydharz kann gegebenenfalls verzichtet werden, wenn eine
geeignete form- oder reibschlüssige Drehmomentübertragung gewährleistet
ist.
Das eingeleitete Drehmoment wird bestimmt aus dem Produkt von der
Summe der angreifenden Kräfte und dem Hebelarm H. Die bezüglich der
Drehbewegung tangential gerichteten Kräfte werden von den Mitnehmer
stiften 7.1 eingeleitet. Der Hebelarm H ist folglich gleich dem Abstand zwi
schen dem Krafteinleitungspunkt, also den Berührpunkten der Mitnehmer
stifte 7.1 mit der Leiterplatte 1 und dem Drehpunkt, entsprechend der Achse
das Rotors 2.2 in Fig. 2.
Die Leiterbahnen 1.3 werden von den Verbindungsstellen 1.1 beginnend
zunächst in radialer Richtung geführt, so dass deren Mindestabstand zuein
ander nicht unterschritten wird.
Es ist selbstverständlich, dass auf der Leiterplatte 1 nicht zwingend nur Lei
terbahnen 1.3 angeordnet sein müssen. Vielmehr kann die Leiterplatte 1
auch mit elektronischen Bauteilen bestückt werden, so dass auf diese
Weise die Fläche der Leiterplatte 1 gut ausgenutzt werden kann, was zu
einer weiteren Verkleinerung des gesamten Systems in dem die Schleifring
einheit 2 integriert ist, beiträgt.
In der Fig. 3 sind eine Leiterplatte 1, eine dazugehörige Schleifringeinheit 2
und eine ortsfeste Platine 3 in der vorgesehenen relativen Lage zueinander
Hilfe einer Explosionszeichnungsdarstellung gezeigt. Zur Verdeutlichung der
Führung der Anschlussdrähte 2.1 ist in der Darstellung die Schleifringanord
nung 2 ein Ausbruch eingezeichnet. Demnach befinden sich die Anschlussdrähte
2.1 in Nuten 2.5, welche in der Mantelfläche des Kunststoffkörpers
des Rotors 2.2 achsparallel zur Schleifringanordnung 2 beziehungsweise
zum Rotor 2.2 verlaufen. Wie bereits oben erwähnt, kann in diesem Zu
sammenhang auf den Offenbarungsgehalt der US 3042998 verwiesen wer
den.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Übertragen von elektrischen Strömen, umfassend
eine Schleifringeinheit (2) mit einem Rotor (2.2) und einem Stator
(2.3), und eine Leiterplatte (1) deren Leiterbahnen (1.3) in elektri
schem Kontakt zu den Anschlussdrähten (2.1) des Rotors (2.2) oder
des Stators (2.3) stehen, wobei über die am Rotor (2.2) befestigte
Leiterplatte (1) das für die Drehbewegung zwischen Rotor (2.2) und
Stator (2.3) erforderliche Drehmoment eingeleitet wird, oder die Lei
terplatte (1), welche am Stator (2.3) befestigt ist, als Drehmoment
stütze verwendet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei mehrere Anschlussdrähte (2.1)
zur Stromübertragung nach einem geometrisch vorgegebenen Mus
ter aus dem Rotor (2.2) und/oder dem Stator herausgeführt sind, und
die Verbindungsstellen (1.1) zu den Anschlussdrähten (2.1) auf der
Leiterplatte (1) nach dem gleichen Muster wie die Enden der An
schlussdrähte (2.1) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das äußere Teil der
Schleifringeinheit (2) als Stator (2.3) und das innere als Rotor (2.2)
dient.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei eine oder mehrere
Leiterbahnen (1.3) der Leiterplatte (1) ausgehend von den Verbin
dungspunkten (1.1) zumindest auf einem Teilstück radial von der
Drehachse der Schleifringeinheit (2) weg nach außen gerichtet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Leiterplatte
(1) am Rotor (2.2) der Schleifringeinrichtung 2 befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das geomet
risch vorgegebene Muster der Anschlussdrähte (2.1) so gestaltet ist,
dass die Leiterplatte (1) nur in der gewünschten Position aufgesetzt
werden kann.
7. Verwendung der Vorrichtung gemäß Anspruch 1 zur Übertragung
von elektrischen Strömen zu beziehungsweise von einem fernbe
dientem Objekt.
8. Verwendung der Vorrichtung gemäß Anspruch 7, wobei das fernbe
diente Objekt eine Kamera ist.
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