DE10112264A1 - Elektrische Einheit - Google Patents
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Abstract
Erfindungsgemäß wird eine elektrische Einheit, die ein elektrisches Bauteil (2) und einen mit diesem verbundenen Kühlkörper (1) sowie eine Temperatursensor (3) aufweist, über eine gute thermische Kopplung mit einer niedrigschmelzenden Masse (4) in Verbindung gebracht. Hierdurch ändert sich vorteilhaft der Temperaturverlauf des Kühlkörpers (1), wenn sich dieser aufgrund einer erhöhten Strombelastung des elektrischen Bauteils (2) erwärmt. Bei Erreichen der Schmelztemperatur der Masse (4) wird diese aufgeschmolzen, so dass vorübergehend die Temperatur des Kühlkörpers (1) annähernd konstant bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Einheit, die ein
elektrisches Bauteil und einen mit diesem verbundenen Kühl
körper sowie einen Temperatursensor zur Messung der Tempera
tur des Kühlkörpers aufweist.
Eine derartige elektrische Einheit findet sich bei Geräten am
Elektromarkt vielfach in Anwendung und gehört somit zum Stand
der Technik.
Fig. 1 zeigt eine solche Einheit, die einen Kühlkörper 1 auf
weist, an dem ein Leistungshalbleiter 2 angeschraubt ist.
Mittels eines Temperatursensors 3 wird die Temperatur des
Kühlkörpers 2 gemessen und somit aufgrund der guten thermi
schen Kopplung zwischen dem Leistungshalbleiter 2 und dem
Kühlkörper 1 auch ein relativ genaues Abbild der Temperatur
am Leistungshalbleiter 2 gewonnen.
Die Temperaturmessung ist hierbei mit dem Problem verbunden,
dass die Temperatursensoren mit einem Toleranzband behaftet
sind und die Umgebungstemperatur einen großen Einfluss auf
die absolute Höhe der Temperatur des Kühlkörpers haben. Dem
zufolge muss die gemessene Temperatur mit einem relativ
großen Sicherheitsabstand beaufschlagt werden, um die thermi
sche Zerstörung des Halbleiters auf jeden Fall zu verhindern.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine elektri
sche Einheit der oben genannten Art zu schaffen, bei der der
Einfluss des Toleranzbandes der Temperatursensoren und der
Umgehungstemperatur weitgehend ausgeschaltet ist.
Die Aufgabe wird erfinderisch dadurch gelöst, dass eine gut
wärmeleitende Verbindung zwischen dem Kühlkörper und einer
niedrigschmelzenden Masse besteht, die dazu dient bei Temperaturerhöhung
des Kühlkörpers als Folge einer erhöhten Strom
belastung des elektrischen Bauteils und Erreichen der
Schmelztemperatur aufzuschmelzen, um für einen von der zuge
führten Wärmeenergie abhängigen Zeitraum die Temperatur des
Kühlkörpers annähernd konstant zu halten.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen 2 bis 7 zu entnehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine elektrische Einheit aus einem Kühlkörper und
einen mit diesem verbundenen Leistungshalbleiter
sowie einem Temperatursensor gemäß dem Stand der
Technik,
Fig. 2, 3 eine erfindungsgemäße elektrische Einheit aus einem
Kühlkörper mit integrierten Schmelzmaterial, einem
Leistungshalbleiter und einem Temperatursensor und
Fig. 4 einen idealisierten Temperaturverlauf ohne und mit
Nutzung der Schmelzwärme einer niedrigschmelzenden
Masse.
In Fig. 1 ist ein Kühlkörper 1 dargestellt, auf dem ein Leis
tungshalbleiter 2 aufgeschraubt ist. Die von dem Leistungs
halbleiter 2 oder auch einem beliebig anderen elektrischen
Bauteil durch Strombelastung erzeugte Verlustwärme wird über
den Kühlkörper 1 üblicherweise im Normalbetrieb abgeführt. Um
eine thermische Überbelastung des elektrischen Bauteils 2 zu
vermeiden, wird mit einem Temperatursensor 3 die Temperatur
des Kühlkörpers 1 überwacht, wozu der Temperatursensor 3 in
der Nähe des elektrischen Bauteils 2, vornehmlich am/im Kühl
körper 1 befestigt wird. Hiermit wird eine gute thermische
Kupplung erreicht, die ein relativ genaues Abbild der Tempe
ratur am Leistungshalbleiter 2 bzw. an dem elektrischen Bau
element ermöglicht. Somit kann der Leistungshalbleiter 2 bei
einer unzulässig hohen Erwärmung abgeschaltet werden. Diese
Ausführung entspricht dem Stand der Technik.
Erfindungsgemäß wird eine niedrigschmelzende Masse 4 (insbe
sondere eine Metallmasse), mit dem Kühlkörper 1 gemäß Fig. 2
und 3 verbunden, wobei diese Verbindung eine hohe Wärmeleit
fähigkeit besitzt. Die niedrigschmelzende Masse 4 dient dazu,
bei Temperaturerhöhung des Kühlkörpers 1 als Folge einer er
höhten Strombelastung des Leistungshalbleiters 2 und Errei
chen der Schmelztemperatur aufzuschmelzen, um für einen von
der zugeführten Wärmeenergie abhängigen Zeitraum die Tempe
ratur des Kühlkörpers 1 annähernd konstant zu halten, wie in
Fig. 4 dargestellt.
Bei der Ausführungsform der elektrischen Einheit gemäß Fig. 2,
die den Kühlkörper 1, den damit verbundenen Leistungshalblei
ter 2 und den Temperatursensor 3 umfasst, ist der Kühlkörper
1 mit Bohrlöchern 5 versehen, in die als Patronen ausgeführte
niedrigschmelzende Massen 4 eingesteckt sind.
Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 3 dargestellt, bei der
abweichend von der elektrischen Einheit gemäß Fig. 2 die nie
drigschmelzende Masse 4 quaderförmig ausgebildet ist und über
die Seitenflächen eng mit dem Kühlkörper 1 z. B. durch Ver
klebung verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform misst der
Temperatursensor 3 die Temperatur des Schmelzmediums 4.
Fig. 4 zeigt die idealisierten Temperaturverläufe mit und ohne
Nutzung der Schmelzwärme der erfindungsgemäßen elektrischen
Einheiten gemäß Fig. 2 und 3. Dabei ist die Temperatur T über
der Zeit t aufgetragen. Die Gerade bei der Temperatur T1 gibt
die thermische Zerstörgrenze des Leistungshalbleiters 2 bzw.
des elektrischen Bauteils wieder. Der im Koordinatenursprung
beginnende Temperaturverlauf A mit durchgezogener Linie er
gibt sich, wenn die vom Leistungshalbleiter 2 erzeugte Ver
lustwärme größer ist als die vom Kühlkörper 1 abgeführte Wär
meenergie. Der Kurvenverlauf beginnt mit einer starken Steigung,
die mit höheren Temperaturen abnimmt. Nach der Zeit t1
erreicht der Temperaturverlauf A die thermische Zerstörgrenze
T1 des Halbleiters 2, d. h., dass nur die Zeitdauer t1 zur
Temperaturmessung und zum Ergreifen von Maßnahmen zur Verfü
gung steht, um eine Zerstörung des Halbleiters oder des elek
trischen Bauelements zu verhindern. Die vorteilhafte Eigen
schaft der Schmelzwärme durch die niedrigschmelzende Masse 4
sorgt für den in Kurve B gezeigten Verlauf mit folgendem Ver
halten:
- 1. Ist die zugeführte Wärmemenge kleiner als die maximal durch den Kühlkörper 1 abgeführte Wärmemenge so verhält sich die Erwärmung im bekannten Maß und das Schmelzmate rial 4 wird nicht geschmolzen. Es stellt sich somit eine konstante Temperatur ein.
- 2. Überschreitet die zugeführte Wärmemenge die maximal durch den Kühlkörper 1 abführbare Wärmemenge, so wird sich zu nächst die Temperatur erhöhen bis das Schmelzmaterial 4 zu schmelzen beginnt. Hier wird die Schmelztemperatur TS so lange konstant bleiben, bis das gesamte Schmelzmaterial 4 geschmolzen ist. Danach steigt die Temperatur rapide an. Durch das Schmelzmaterial zu der Zeitdauer t1, die sich ohne Nutzung des Schmelzmaterials 4 bis zum Erreichen der thermischen Zerstörgrenze T1 des Leistungshalbleiters 2 ergibt, die Reservezeit tR hinzugewonnen, um durch Tempe raturmessung und daraufhin stromreduzierende Maßnahmen die thermische Zerstörung des Leistungsschalters 2 zu vermei den.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass das ΔT der Temperatur
in einer vergleichbaren Zeiteinheit unter Nutzung des
Schmelzmaterials 4 größer ist. Somit kann der Temperatursen
sor mit einer größeren Toleranz behaftet sein bzw. der Auf
wand für eine Umgebungstemperaturkompensation gering gehalten
werden. Außerdem sind durch das Schmelzen des Schmelzmate
rials 4 im Kühlkörper 1 Reserven für einen kurzzeitigen Überlastfall
vorhanden, so dass z. B. ein Leistungshalbleiter
nicht sofort abgeschaltet werden muss.
Durch die zusätzlichen Zeitreserven führt wird u. a. ermög
licht, dass eine mit dem Temperatursensor 3 in Verbindung
stehende Auswerte- und Steuereinrichtung abhängig von der
gemessenen Temperatur den Belastungsstrom des elektrischen
Bauteils 2 verändert.
Claims (7)
1. Elektrische Einheit, die ein elektrisches Bauteil (2) und
einen mit diesem verbundenen Kühlkörper (1) sowie einen Tem
peratursensor (3) zur Messung der Temperatur des Kühlkörpers
(1) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass eine gut wärmeleitende Verbindung zwischen dem Kühlkör
per (3) und einer niedrigschmelzenden Masse (4) besteht, die
dazu dient, bei Temperaturerhöhung des Kühlkörpers (1) als
Folge einer erhöhten Strombelastung des elektrischen Bautei
les (2) und Erreichen der Schmelztemperatur aufzuschmelzen,
um für einen von der zugeführten Wärmeenergie abhängigen
Zeitraum die Temperatur des Kühlkörpers (1) annähernd kons
tant zu halten.
2. Elektrische Einheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kühlkörper (1) mit
mindestens einer Ausnehmung (5) versehen ist, in der sich die
niedrig schmelzende Masse (4) befindet.
3. Elektrische Einheit nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die Ausneh
mung als Bohrloch (5) ausgeführt ist, in dass die als Patrone
(4) ausgeführte Masse eingesteckt ist.
4. Elektrische Einheit nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Masse (4) von außen an den Kühlkörper (1) oder an
sein Gehäuse angeklebt ist.
5. Elektrische Einheit nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Temperatursensor (3) mit einer Auswerte- und Steuer
einrichtung in Verbindung steht, die abhängig von der gemes
senen Temperatur den Belastungsstrom des elektrischen Bau
teils (2) verändert.
6. Elektrische Einheit nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrische Bauteil ein Leistungshalbleiter (2) ist.
7. Elektrische Einheit nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Temperatursensor (3) mit der niedrigschmelzenden
Masse (4) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001112264 DE10112264A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Elektrische Einheit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001112264 DE10112264A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Elektrische Einheit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10112264A1 true DE10112264A1 (de) | 2002-10-02 |
Family
ID=7677435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001112264 Withdrawn DE10112264A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Elektrische Einheit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10112264A1 (de) |
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- 2001-03-14 DE DE2001112264 patent/DE10112264A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |