DE10111077C2 - Verfahren zum Regeln eines Brenners eines Gasverbrennungsgeräts - Google Patents
Verfahren zum Regeln eines Brenners eines GasverbrennungsgerätsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln eines Gasverbrennungsgerätes,
insbesondere ein Gasheizgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren wird beispielsweise bei einem Gasverbrennungsgerät der
EP 770 824 A2 angewandt. Dabei weist das Gasverbrennungsgerät ein Stellglied in Form
einer Gasarmatur auf, mit dem ein Mischungsverhältnis von Brenngas und Luft
einstellbar ist, wobei die so eingestellte Mischung aus Brenngas und Luft einem Brenner
des Gerätes zur Verbrennung zugeführt wird. Bei modernen Gasverbrennungsgeräten ist
im Abgasstrang ein Sensor, z. B. eine λ-Sonde oder gemäß der EP 770 824 A2 eine
Ionisationssonde, angeordnet, um so einen λ-Wert zu sensieren, der mit dem
Sauerstoffgehalt des Abgases korreliert. Dieser λ-Sensor ist mit einem Regelsystem
verbunden, das außerdem mit dem Stellglied gekoppelt ist. Dieses Regelsystem
ermöglicht nun eine λ-geführte Regelung des Stellgliedes, d. h. das Regelsystem führt
einen Soll-Ist-Vergleich eines vom λ-Sensor ermittelten λ-Istwertes mit einem am
Regelsystem eingestellten oder darin gespeicherten λ-Sollwert durch und betätigt in
Abhängigkeit dieses Soll-Ist-Vergleichs das Stellglied, um so den gewünschten λ-
Sollwert einzuregeln. Der vorgegebene λ-Sollwert entspricht dabei einem optimalen
Arbeitspunkt des jeweiligen Gasverbrennungsgerätes, bei dem beispielsweise eine
minimale Schadstoffemission und eine lange Lebensdauer für das Gasverbrennungsgerät
erreicht werden.
Bei einem Verfahren der DE 196 18 573 C1 erfolgt die Lamda-Regelung zwischen zwei
Grenzwerten, wobei die Regelung eine zeitliche Grenze in der Weise besitzt, dass erst bei
einer um eine vorgegebene Zeitdauer vorliegenden Überschreitung des zugelassenen
Regelbereiches eine Abschaltung des Brenners anhand der aktuellen Stellgröße erfolgt.
Durch Verschmutzung und/oder Alterung des Gasverbrennungsgerätes kann es im Laufe
der Betriebszeit des Gerätes dazu kommen, dass ein oberer oder unterer Grenzwert für die
am Stellglied einstellbare Stellgröße erreicht wird. Eine über diese Grenzwerte
hinausgehende Regelung ist nicht realisierbar, so dass das Gasverbrennungsgerät
zunehmend in einem Arbeitspunkt betrieben wird, der sich mehr und mehr vom
optimalen Arbeitspunkt entfernt. Dementsprechend können die Schadstoffe im Abgas die
zulässigen Grenzwerte überschreiten; gleichzeitig kann sich dadurch die Lebensdauer des
Brenners bzw. des gesamten Gasverbrennungsgerätes reduzieren. Schließlich kann das
Gasverbrennungsgerät ausfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat
demgegenüber den Vorteil, dass durch die Kenntnis des Ausfallzeitpunkts, bei dem die
Stellgröße einen ihrer Grenzwerte erreicht, rechtzeitig eine Wartung oder Inspektion des
Gasverbrennungsgerätes durchgeführt werden kann, bevor es zu einem Betrieb des
Gerätes außerhalb des optimalen Arbeitspunktes und bevor es zu einem Ausfall des
Gerätes kommt. Die Betriebssicherheit des erfindungsgemäßen Gasverbrennungsgerätes
kann dadurch insgesamt erhöht werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das Regelsystem ein Warnsignal erzeugen,
wenn der berechnete Ausfallzeitpunkt innerhalb einer vorbestimmten Mindestzeitspanne
liegt. Hierdurch wird die Sicherheit, dass eine Wartung oder Inspektion des Gerätes noch
vor seinem Ausfall durchgeführt wird, zusätzlich erhöht, da das
Warnsignal den Betreiber oder Verwender des Gerätes
rechtzeitig warnt. Ein solches Warnsignal kann
beispielsweise durch ein entsprechendes Lichtzeichen an
einem Display des Gerätes realisiert sein.
Zusätzlich oder alternativ kann das Regelsystem auch dann
ein Warnsignal erzeugen, wenn der Ausfallzeitpunkt bereits
erreicht oder überschritten ist. Durch diese Maßnahme kann
dem Betreiber oder Verwender des Gasverbrennungsgerätes die
erhöhte Dringlichkeit zur Durchführung einer Inspektion oder
Wartung signalisiert werden.
Beispielsweise kann in den historischen zeitlichen Verlauf
der Stellgröße eine Gerade interpoliert werden, deren
Extrapolation den zukünftigen zeitlichen Verlauf der
Stellgröße ergibt. Aus der Länge der extrapolierten Geraden
bis zu einem Schnittpunkt mit dem jeweiligen Grenzwert der
Stellgrößen kann dann der Ausfallzeitpunkt ermittelt werden.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus
der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es
zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine schaltplanartige Prinzipdarstellung eines
erfindungsgemäßen Gasverbrennungsgerätes und
Figur ein Diagramm zur Darstellung des zeitlichen
Verlaufs der Stellgrößen eines Stellgliedes des Gasverbren
nungsgerätes.
Entsprechend Fig. 1 weist ein nur teilweise darge
stelltes Gasverbrennungsgerät 1 einen Brenner 2 auf, der in
einem Brennraum 3 angeordnet ist. Das Gasverbrennungs
gerät 1 kann beispielsweise als Gasheizgerät ausgebildet
sein und in einer Heizungsanlage eines Gebäudes zum Ein
satz kommen. Das Gasverbrennungsgerät 1 weist außerdem
ein Stellglied 4 auf, das hier durch eine Gasmischarmatur
gebildet ist. Das Stellglied 4 ist eingangsseitig an eine Luft
leitung 5 und an eine Brenngasleitung 6 angeschlossen, über
die das Stellglied 4 mit Luft bzw. Brenngas versorgt wird.
Ausgangsseitig ist an das Stellglied 4 eine Gemischleitung 7
angeschlossen, die das vom Stellglied 4 erzeugte Brenngas-
Luft-Gemisch dem Brenner 2 zuführt.
An die Brennkammer 3 ist eine Abgasleitung 8 an
geschlossen, in der ein Sensor 9 angeordnet ist. Dieser Sen
sor 9, der beispielsweise als λ-Sonde ausgebildet ist, kann
den Sauerstoffgehalt λ des über die Abgasleitung 8 aus dem
Brennraum 3 abgeführten Verbrennungsabgases ermitteln.
Das Gasverbrennungsgerät 1 weist außerdem ein
Regelsystem 10 auf, das über eine Signalleitung 11 mit dem
Sensor 9 und über eine Steuerleitung 12 mit dem Stellglied 4
verbunden ist. Das Regelsystem 10 enthält beispielsweise
einen Mikroprozessor 13 sowie einen damit zusammenwir
kenden Speicher 14. Das Regelsystem 10 kann außerdem
eine erste Signalleuchte 15 sowie eine zweite Signalleuchte
16 aufweisen.
In dem in Fig. 2 dargestellten Diagramm sind auf
der Ordinate die Stellgröße y des Stellglieds 4 und auf der
Abzisse die Zeit t aufgetragen. Der obere Grenzwert und der
untere Grenzwert der am Stellglied 4 einstellbaren Stellgrö
ßen y sind mit ymax und ymin bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Gasverbrennungsgerät 1
arbeitet wie folgt:
Das Regelsystem 10 ist so ausgebildet, daß es für das Gas verbrennungsgerät 1 bzw. für den Brenner 2 im Betrieb ei nen optimalen Arbeitspunkt einregelt. Diesem Arbeitspunkt ist eine bestimmte Sollgröße für den λ-Wert im Abgas zuge ordnet. Dieser λ-Sollwert ist beispielsweise im Speicher 14 abgelegt. Dementsprechend führt das Regelsystem 10 eine λ-geführte Regelung des Stellgliedes 4 durch, indem das Regelsystem 10 in Abhängigkeit eines Soll-Ist-Vergleichs zwischen dem gespeicherten λ-Sollwert und dem von der Sonde 9 aktuell ermittelten λ-Istwert das Stellglied 4 betä tigt. Die Betätigbarkeit des Stellgliedes 4 ist durch die Grenzwerte ymin und ymax der am Stellglied 4 einstellbaren Stellgrößen y begrenzt. Das Stellglied 4 und das Regelsy stem 10 sind so ausgebildet und so miteinander verbunden, daß das Regelsystem 10 stets die aktuell am Stellglied 4 ein gestellte Stellgröße y kennt. Außerdem kennt das Regelsy stem 10 die Grenzwerte ymin und ymax. Die Regelung kann permanent oder zyklisch getaktet durchgeführt werden.
Das Regelsystem 10 ist so ausgebildet, daß es für das Gas verbrennungsgerät 1 bzw. für den Brenner 2 im Betrieb ei nen optimalen Arbeitspunkt einregelt. Diesem Arbeitspunkt ist eine bestimmte Sollgröße für den λ-Wert im Abgas zuge ordnet. Dieser λ-Sollwert ist beispielsweise im Speicher 14 abgelegt. Dementsprechend führt das Regelsystem 10 eine λ-geführte Regelung des Stellgliedes 4 durch, indem das Regelsystem 10 in Abhängigkeit eines Soll-Ist-Vergleichs zwischen dem gespeicherten λ-Sollwert und dem von der Sonde 9 aktuell ermittelten λ-Istwert das Stellglied 4 betä tigt. Die Betätigbarkeit des Stellgliedes 4 ist durch die Grenzwerte ymin und ymax der am Stellglied 4 einstellbaren Stellgrößen y begrenzt. Das Stellglied 4 und das Regelsy stem 10 sind so ausgebildet und so miteinander verbunden, daß das Regelsystem 10 stets die aktuell am Stellglied 4 ein gestellte Stellgröße y kennt. Außerdem kennt das Regelsy stem 10 die Grenzwerte ymin und ymax. Die Regelung kann permanent oder zyklisch getaktet durchgeführt werden.
Das Regelsystem 10 ist so ausgebildet, daß es ei
nen historischen zeitlichen Verlauf Vh der am Stellglied 4
eingestellten Stellgrößen y erfaßt. Durch die verschiedenen
Regelungseingriffe des Regelsystems 10 ergibt sich für den
historischen Verlauf Vh beispielsweise die in Fig. 2 gezeigte
Schlangenlinie. Das Regelsystem 10 kann nun für einen ak
tuellen Zeitpunkt t0 aus dem historischen zeitlichen Verlauf
Vh einen zukünftigen zeitlichen Verlauf Vz für die am Stell
glied 4 einzustellenden Stellgrößen y berechnen. In der Aus
führungsform gemäß Fig. 2 wird hierfür eine Gerade durch
den historischen Verlauf Vh gelegt (interpoliert). Dieser zu
künftige zeitliche Verlauf Vz wird nun mit demjenigen
Grenzwert ymax oder ymin geschnitten, auf den sich der histo
rische zeitliche Verlauf Vh zubewegt. Im vorliegenden Fall
steigt der historische Verlauf Vh an, so daß der zukünftige
Verlauf Vz den oberen Grenzwert ymax bei I schneidet. Aus
diesem Schnittpunkt I kann nun ein in der Zukunft liegender
Ausfallzeitpunkt t2 bestimmt werden. Ausgehend von die
sem Ausfallzeitpunkt t2 kann dann ein Warnzeitpunkt t1 er
mittelt werden, der sich aus einer vorbestimmten Mindest
zeitspanne tmin ergibt, die in Fig. 2 durch eine geschweifte
Klammer gekennzeichnet ist. Diese Mindestzeitspanne tmin
ist im Regelsystem 10 gespeichert und kann sich aus War
tungsintervallen ergeben und beispielsweise eine Zeitspanne
von zwei bis drei Monate betragen.
Das Regelsystem 10 überprüft nun, ob eine vom
aktuellen Zeitpunkt t0 bis zum errechneten Ausfallzeitpunkt
t2 verbleibende Zeitspanne tv größer ist als die vorbestimmte
Mindestzeitspanne tmin. Die verbleibende Zeitspanne tv ist in
Fig. 2 ebenfalls durch eine geschweifte Klammer gekenn
zeichnet. Mit anderen Worten: Das Regelsystem 10 über
prüft, ob ausgehend vom aktuellen Zeitpunkt t0 nach Ablauf
der Mindestzeitspanne tmin der Ausfallzeitpunkt t2 erreicht
ist.
Sobald der historische Verlauf Vh soweit fortge
schritten ist, daß der aktuelle Zeitpunkt t0 innerhalb der Min
destzeitspanne tmin liegt, erzeugt das Regelsystem 10 ein
Warnsignal, beispielsweise durch eine blinkende Betätigung
der ersten Signalleuchte 15. Durch die Auswahl der Min
destzeitspanne tmin wird einerseits gewährleistet, daß hinrei
chend Zeit zur Verfügung steht, um rechtzeitig eine Inspek
tion oder Wartung des Heizgerätes 1 durchführen zu kön
nen. Andererseits ergibt sich durch die Mindestzeitspanne
tmin eine Sicherheitsreserve yr für die bis zum oberen Grenz
wert ymax noch am Stellglied 4 einstellbaren Stellgrößen y.
Hierdurch kann eine sichere Regelung des Stellglieds 4 und
somit ein ordnungsgemäßer Betrieb des Brenners 2 bzw. des
Gerätes 1 zumindest zu Beginn der Mindestzeitspanne tmin
gewährleistet werden. Die genannte Sicherheitsreserve yr
ergibt sich dabei aus einer Schnittstelle II des Warnzeitpunk
tes t1 mit dem zukünftigen zeitlichen Verlauf Vz.
Die hier vorgesehene zweite Signalleuchte 16 wird
vom Regelsystem 10 dann aktiviert, wenn der historische
zeitliche Verlauf Vh den Ausfallzeitpunkt t2, also die
Schnittstelle I erreicht oder übersteigt. Das heißt, wenn der
aktuelle Zeitpunkt t0 mit dem Ausfallzeitpunkt t2 zusam
menfällt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt t2 kann ein ord
nungsgemäßer Betrieb des Brenners 2 bzw. des Geräts 1 im
optimalen Arbeitspunkt nicht mehr gewährleistet werden.
Obwohl in der beschriebenen Ausführungsform
ein ansteigender zeitlicher Verlauf V der Stellgröße y be
schrieben worden ist, kann die Stellgröße y im Verlaufe der
Zeit t auch abfallen, wobei dann Entsprechendes für den un
teren Grenzwert ymin gilt.
1
Gasverbrennungsgerät
2
Brenner
3
Brennraum
4
Stellglied
5
Luftleitung
6
Brenngasleitung
7
Gemischleitung
8
Abgasleitung
9
Sensor
10
Regelsystem
11
Signalleitung
12
Steuerleitung
13
Mikroprozessor
14
Speicher
15
erste Signalleuchte
16
zweite Signalleuchte
y Stellgröße
ymax
y Stellgröße
ymax
oberer Grenzwert
ymin
ymin
unterer Grenzwert
yr
yr
Sicherheitsreserve
t Zeit
t0
t Zeit
t0
aktueller Zeitpunkt
t1
t1
Warnzeitpunkt
t2
t2
Ausfallzeitpunkt
tmin
tmin
Mindestzeitspanne
tv
tv
verbleibende Zeitspanne
Vh
Vh
historischer zeitlicher Verlauf
Vz
Vz
zukünftiger zeitlicher Verlauf
Claims (3)
1. Verfahren zum Regeln eines Brenners eines Gasverbrennungsgeräts, insbesondere
Gasheizgerät, mit einem Stellglied (4), mit dem ein Mischungsverhältnis von
Brenngas und Luft eingestellt wird, mit einem Sensor (9), mit dem einem λ-Wert
sensiert wird, der mit dem Sauerstoffgehalt des Abgases korreliert, und mit einem
Regelsystem (10), das mit dem Stellglied (4) und mit dem Sensor (9) gekoppelt ist und
das eine λ-geführte Regelung des Stellgliedes (4) durchführt, wobei das Regelsystem
(10) die am Stellglied (4) eingestellte Stellgröße (y) und die Grenzwerte (Ymax,
Ymin) der am Stellglied (4) einstellbaren Stellgrößen (y) kennt, dadurch
gekennzeichnet, dass das Regelsystem (10) aus dem historischen zeitlichen Verlauf
(Vh) der Stellgröße (y) einen zukünftigen zeitlichen Verlauf (Vz) der Stellgröße (y)
berechnet, und anhand des zukünftigen zeitlichen Verlaufes (Vz) einen
Ausfallzeitpunkt (t2) ermittelt, bei dem die Stellgröße (y) einen ihrer Grenzwerte
(Ymax, Ymin) erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (10) ein
Warnsignal erzeugt, wenn der berechnete Ausfallzeitpunkt (t2) innerhalb einer
vorbestimmten Mindestzeitspanne (tmin) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (10) ein
Warnsignal erzeugt, wenn der Ausfallzeitpunkt (t2) erreicht oder überschritten ist.
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