DE10111075A1 - Verfahren zum Bereitstellen von Informationsdaten sowie nutzerseitige und informationsanbieterseitige Einrichtung hierzu - Google Patents
Verfahren zum Bereitstellen von Informationsdaten sowie nutzerseitige und informationsanbieterseitige Einrichtung hierzuInfo
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Abstract
Zur Bereitstellung von Informationsdaten für Nutzer, insbesondere in Fahrzeugnavigationssystemen, werden anhand einer Kategorisierung Informationsdaten auf verschiedene Übertragungsmedien aufgeteilt. Die Kategorisierung wird in Informationsdaten globaler Art, regionaler Art und individueller Art durchgeführt. Die Informationsdaten globaler Art werden bei den Nutzern (4) vorgehalten, die Informationsdaten regionaler Art werden im Punkt-zu-Mehrpunkt-Verfahren verteilt, die Informationsdaten individueller Art werden nur bei Bedarf angefordert und im Punkt-zu-Punkt-Verfahren zu einem Nutzer (4) übertragen.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Bereitstellen
von Informationsdaten.
Zur Routensuche und Zielführung mit Hilfe von
Navigationsgeräten ist die Verwendung einer
Navigationsdatenbank notwendig. In dieser
Navigationsdatenbank sind alle notwendigen Informationen
enthalten, die ein mobiles Endgerät zur zielgerichteten
Beeinflussung navigierender Objekte benötigt, weshalb diese
Datenbank auch als digitale Karte bezeichnet wird. Derzeit
bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, die digitalen Daten
in einem mobilen Endgerät zur Verfügung zu stellen. Hierbei
werden die Karten
- - lokal im Endgerät und in flüchtigen und/oder permanenten Speichern vorgehalten, z. B. RAM, CD-ROM,
- - potentiell mehreren Endgeräten per Punkt-zu-Mehrpunkt- Verfahren übertragen oder
- - einem einzelnen Endgerät per Punkt-zu-Punkt-Verfahren zur Verfügung gestellt.
Es ist auch bekannt, Verknüpfungen der zuvor genannten
Verfahren zu realisieren, wobei üblicherweise ein Medium die
Hauptinformationen zur Verfügung stellt, z. B. eine
Deutschlandkarte auf CD-ROM, die durch ein anderes Medium
optional ergänzt wird, z. B. TMC-Meldungen per Rundfunk.
Die JP-2 000 227 339 A zeigt ein GPS-System zur
Positionsbestimmung eines Fahrzeuges. Ein Mikrorechner
bestimmt eine Fahrempfehlung von der bestimmten Position zum
Ziel. Es wird dort auf einer CD-ROM gespeicherte
Karteninformation verwendet in Verbindung mit einem
Funkkontakt.
Bei einem System gemäß der JP-2 000 055 682 A erhält ein
Server im Fahrzeug Karteninformationen, die von einem
Informationszentrum ausgesendet werden. Es muß dazu ständig
eine bidirektionale Funkverbindung zum Informationszentrum
verfügbar sein.
Das Zielführungssystem gemäß der WO-96/04524 A benutzt eine
Funkverbindung zu Funkbaken, aus denen die Zielführungsdaten
aufbereitet werden. Auch aktualisierte Navigationsdaten
werden von den Funkbaken abgestrahlt.
Die DE 198 32 035 A benutzt zur Übertragung detaillierter
Karteninformation in Abhängigkeit von Routencharakteristiken
eine Funkverbindung, die auf Anforderung von der
Kontrolleinheit des Navigationsgerätes aufgebaut wird.
Die EP-100 48 52 A offenbart ein Onboard-Navigationssystem
zur Aufbereitung von Zielführungsinformation basierend auf
Positionsdaten und Kartendaten. Zusätzliche im Punkt-zu-
Mehrpunkt-Verfahren abgestrahlte Verkehrsdaten werden bei
der Aufbereitung der Zielführungsinformation berücksichtigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch 1 ermöglicht
eine kosten- und bandbreitenoptimierte Aufteilung von
Informationsdaten/Zielführungsdaten auf verschiedene
Übertragungsmedien, die gleichberechtigt nebeneinander
betreibbar sind. Je nach Kategorisierung der
Informationsdaten in Informationsdaten globaler Art, d. h.
Daten, die für alle Nutzer einer Zielgruppe relevant sein
können, Informationsdaten regionaler Art, d. h. Daten, die
nur für eine Teilmenge der Nutzer der Zielgruppe relevant
sein können und Informationsdaten individueller Art, d. h.
Daten, die nur für einzelne Nutzer der Zielgruppe relevant
sein können, wird das für den jeweiligen Zweck optimale
Übertragungsmedium verwendet.
Informationsdaten globaler Art werden bei den Nutzern direkt
vorgehalten, so daß dafür keine Übertragungskapazität, z. B.
in Form von Funkkanälen, vorgehalten werden muß. Diese Daten
globaler Art stellen das weitaus größte Datenvolumen an
Zielführungsinformationen für Navigationsgeräte dar und sind
für alle Nutzer einer Zielgruppe gleich, so daß deren
Bereithaltung in einem nutzereigenen Speicher, z. B. per CD-
ROM, am kostengünstigsten ist und am wenigsten externen
Verwaltungs- und Übertragungsaufwand beansprucht.
Informationsdaten regionaler Art werden im Punkt-zu-
Mehrpunkt-Verfahren, d. h. im Broadcast-Verfahren, z. B. vom
regionalen, insbesondere digitalen, Rundfunk übertragen.
Informationsdaten individueller Art werden im Punkt-zu-
Punkt-Verfahren bei Bedarf angefordert und beanspruchen
demnach Übertragungskapazität nur auf Anforderung des
Nutzers. Da nicht alle Nutzer ständig solche
Informationsdaten anfordern, kann beispielsweise ein dafür
vorgesehener Funkkanal oder einige wenige Funkkanäle für
eine Zielgruppe für diesen Zweck ausreichend sein. Das
Verfahren nach der Erfindung stellt verschiedene aufeinander
abgestimmte Übertragungsmedien bereit, die dazu dienen, eine
möglichst große Anzahl von Endgerätenutzern kostengünstig
und mit geringem Aufwand zu erreichen, ohne daß dabei
zwingend auf Information verzichtet werden muß oder
Navigationsmöglichkeiten eingeschränkt sind.
Bei bekannten Verfahren zur Übertragung von
Informationsdaten ist keine Koordinierung der verschiedenen
Übertragungsmedien gewährleistet.
Wenn überhaupt verschiedene Übertragungsmedien benützt
werden, werden gleiche Informationsdaten oft doppelt über
unterschiedliche Übertragungsmedien bereitgestellt. Dadurch
entsteht ein erhöhter Kommunikationsbedarf, der unnötig
Ressourcen bindet. Solche Informationsüberschneidungen
können durch die Kategorisierung und die eindeutige
Zuordnung der kategorisierten Daten auf die
Übertragungsmedien verhindert werden.
Die Ansprüche 10 und 14 zeigen nutzerseitige bzw.
informationsanbieterseitige Einrichtungen zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Die Unteransprüche
zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. der
Einrichtung auf.
Gemäß Anspruch 2 fordert der Nutzer die Informationsdaten
individueller Art über einen endgeräteseitigen Rückkanal an,
worauf er diese Daten dann von einem Informationsanbieter
übertragen bekommt. Diese Übertragung der Informationsdaten
individueller Art bindet somit weder beim Nutzer noch beim
Informationsanbieter ständig Ressourcen und
Übertragungskapazität.
Informationsdaten globaler Art werden gemäß Anspruch 3 im
Fahrzeug des Nutzers in einem nicht flüchtigen, insbesondere
beschreibbaren Speicher, z. B. CD(RW)-ROM vorgehalten. Auch
dies vermeidet die Bindung von Ressourcen und
Übertragungskapazität. Bei Änderungen können die Daten
globaler Art gemäß Anspruch 4 vom Informationsanbieter
automatisch, d. h. routinemäßig ohne Beanspruchung oder
Ablenkung des Nutzers, aktualisiert werden. Besonders
einfach geht dies, wenn der Nutzer einen beschreibbaren
Speicher aufweist.
Gemäß Anspruch 5 können die Informationsdaten regionaler
und/oder individueller Art mit zusätzlichen Attributen
versehen werden, wie z. B. Verkehrs- oder Straßenzustand.
Damit kann bei sonst eventuell gleichwertigen
Alternativrouten eine Auswahl nach den Bedürfnissen des
Nutzers erfolgen, z. B. schnellere Zielerreichung auf
Alternativroute mit geringerem Verkehrsaufkommen.
Diese Attribute können gemäß Anspruch 6 sowohl bei einer
Routensuche als auch bei der Zielführung eines Fahrzeuges
berücksichtigt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, gemäß Anspruch 7 die
Kategorisierung für eine Zielgruppe räumlich und/oder
themenbezogen vorzunehmen, z. B. für Einsatzfahrzeuge der
Feuerwehr, Polizei oder ähnlichem.
Nach Anspruch 8 können Informationsdaten globaler Art ein
übergeordnetes Straßennetz darstellen und als CD-ROM/CDRW
beim Nutzer vorgehalten werden. Die Ergänzungsdaten, d. h.
Daten nicht globaler Art, werden dann ausschließlich über
Punkt-zu-Mehrpunkt- bzw. Punkt-zu-Punkt-Verfahren zum Nutzer
übermittelt.
Anspruch 9 sieht als Informationsdaten vorteilhaft die
Zielführungsdaten für ein Kraftfahrzeugnavigationssystem
vor, was natürlich die Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für andere Informationssysteme nicht ausschließt.
Die nutzerseitige Einrichtung zur Bereitstellung von
Informationsdaten umfaßt gemäß Anspruch 10 ein
Navigationsgerät mit mehreren Schnittstellen zu
unterschiedlichen Übertragungsmedien, wobei eine erste
Schnittstelle zu einem Übertragungsmedium für
Informationsdaten globaler Art, eine zweite Schnittstelle zu
einem Übertragungsmedium für Informationsdaten regionaler
Art und eine dritte Schnittstelle zu einem
Übertragungsmedium für Informationsdaten individueller Art
vorgesehen ist.
Die Übertragungsmedien für Informationsdaten regionaler oder
individueller Art sind gemäß Anspruch 11 vorteilhafterweise
Funkkanäle und das Übertragungsmedium für Informationsdaten
globaler Art umfaßt gemäß Anspruch 12 einen nicht flüchtigen
Speicher, z. B. eine CD RW/ROM. Zur Aktualisierung der
Informationsdaten globaler Art ist gemäß Anspruch 13 eine
weitere Schnittstelle vorgesehen.
Die informationsanbieterseitige Einrichtung zur
Bereitstellung von Informationsdaten umfaßt gemäß Anspruch
14 Mittel zum Kategorisieren von Informationsdaten in
Informationsdaten globaler, regionaler und individueller
Art, Mittel zum Bereitstellen dieser kategorisierten
Informationsdaten, Mittel zum Verteilen der
Informationsdaten regionaler Art im Punkt-zu-Mehrpunkt-
Verfahren und Mittel zum Bereitstellen der kategorisierten
Informationsdaten individueller Art im Punkt-zu-Punkt-
Verfahren.
Gemäß Anspruch 15 sind die Mittel zum
Verteilen/Bereitstellen der kategorisierten
Informationsdaten regionaler und/oder individueller Art
ausgerüstet neben den Informationsdaten zusätzlich Attribute
bereitzustellen.
Die Mittel zum Verteilen der kategorisierten
Informationsdaten regionaler Art sind gemäß Anspruch 16
Broadcast-Einrichtungen wie Rundfunksender, DAB-Sender oder
ähnliches.
Gemäß Anspruch 17 können die Mittel zum Bereitstellen der
kategorisierten Informationsdaten individueller Art
Mobilfunkeinrichtungen, z. B. nach dem GSM- oder UMTS-
Standard, sein.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Zuordnung der Kategorisierung auf eine
Zielgruppe,
Fig. 2 die Bereitstellung von Informationsdaten globaler,
regionaler und individueller Art für Nutzer eines
Fahrzeugnavigationssystems,
Fig. 3 die nutzerseitige Informationsverarbeitung am
Beispiel einer Fahrzeugnavigation und
Fig. 4 die informationsanbieterseitige
Informationsverarbeitung am Beispiel einer
Fahrzeugnavigation.
Beim Verfahren nach der Erfindung werden Informationsdaten,
z. B. Karteninformationen, insbesondere Zielführungsdaten für
die Fahrzeugnavigation, kategorisiert und anhand der
Kategorisierung auf verschiedene Übertragungsmedien
aufgeteilt. Diese Kategorisierung erfolgt in die drei
Klassen: Informationsdaten globaler Art, regionaler Art und
individueller Art. Unter Informationsdaten globaler Art
werden hier Informationsdaten verstanden, die alle
Mitglieder einer Zielgruppe betreffen. Informationsdaten
regionaler Art bezeichnet eine Teilmenge dieser Zielgruppe
im mathematischen Sinne. Darunter sind somit nicht nur
räumliche Regionen, z. B. Ruhrgebiet, Bundesländer u. s. w.,
sondern auch mengentheoretische Regionen - alle kommunalen
Fahrzeuge, alle Polizisten u. s. w. - zu verstehen.
Individuelle Informationsdaten betreffen nur einen oder sehr
wenige Mitglieder der zuvor genannten Zielgruppe.
Fig. 1 zeigt für eine Zielgruppe die Menge 1 für
Informationsdaten globaler Art, die Teilmenge 2 für
Informationsdaten regionaler Art und die Menge 3 für
Informationsdaten individueller Art.
Informationsdaten globaler Art werden in Speichermedien
zuvor im Endgerät dauerhaft vorgehalten, Informationsdaten
regionaler Art werden durch unidirektionale Punkt-zu-Punkt-
Funksysteme ausgestrahlt. Informationsdaten individueller
Art werden bei Bedarf über einen Rückkanal des Endgerätes zu
einem endgeräteexternen Informationsanbieter von diesem
Anbieter abgefragt und daraufhin zum Anwender des Endgerätes
übertragen.
Fig. 2 zeigt dies in einer schematischen Skizze am Beispiel
von Fahrzeugnavigationssystemen in Deutschland. Die
Fahrzeuge 4 haben die Informationsdaten globaler Art in
einem nutzer-, d. h. fahrzeugseitigen Speicher 5 gespeichert.
Die Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung für Informationsdaten
regionaler Art erfolgt über Broadcast-Sender 6, während die
Informationsdaten individueller Art über
Mobilfunkeinrichtungen 7, z. B. nach dem GSM- oder UMTS-
Standard, übertragen werden. Die Kategorisierung der
Informationsdaten und deren Verteilung an die
Übertragungsmedien 5, 6 und 7 erfolgt durch den
Informations- bzw. Diensteanbieter 8.
Die über die einzelnen Kanäle vorgehaltenen und/oder
übertragenen Informationsdaten sind sinnvoll reduziert, so
daß sie das Informationsbedürfnis der Zielgruppe auf jeder
Abstraktionsebene im Durchschnitt ausreichend decken. Der
Inhalt der regionalen Informationen wird dabei vom
Informationsanbieter vorzugsweise nach den Bedürfnissen der
Zielgruppe bestimmt. Eine Einschränkung der Zielgruppe hat
üblicherweise ein verändertes Informationsbedürfnis zur
Folge, so daß dieses durch ein zunehmend verfeinertes
Informationsversorgungsnetz gedeckt wird. Die zuvor genannte
Einteilung von global über regional hin zu individuell kann
beliebig verfeinert werden. Es ist nur entscheidend, daß die
höchste Abstraktionsebene die globalen Informationen
darstellt, die der Anwender im Endgerät vorhält, sowie daß
die niedrigste Abstraktionsebene die Informationsdaten
individueller Art darstellt, die ein Anwender vom
Informationsanbieter auf einem Rückkanal anfragt und dann
übertragen bekommt. Alle Abstraktionsebenen dazwischen
werden als regional bezeichnet.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein
Übertragungssystem, wie es in der Fahrzeugnavigation
eingesetzt werden kann. Unter der Zielgruppe werden alle
Fahrzeuge verstanden, die innerhalb Deutschlands navigieren
(siehe Fig. 2). Als Informationsdaten globaler Art, die
alle Fahrer betreffen, wird eine Navigationsdatenbank
verstanden, die auf grobe Abstraktionsebenen reduziert ist.
Der Inhalt dieser Navigationsdatenbank umfaßt beispielsweise
nur noch alle Autobahnen und wichtigen Bundesstraßen, die in
zuvor definierten Koordinaten referenziert sind. Diese
Navigationsdatenbank ist in einem Speicher 5 des
Fahrzeugnavigationssystems abgelegt. Im Sinne der Navigation
dient diese Navigationsdatenbank dazu, insbesondere bei
längeren Distanzen, eine grobe Fahrtrichtung vom Standort
zum Zielpunkt festzulegen. Anhand von Koordinatenvergleichen
von Start-, Ziel- und Navigationsdatenbank werden die nach
dem Routenoptimierungskriterium sinnvollsten Anschlußstellen
gesucht. Aufgrund der Abstraktion stehen in dieser im
Fahrzeug befindlichen Navigationsdatenbank für die
Navigation in der Regel nur unzureichende Informationen zur
Verfügung. Daher werden detailliertere Informationen
benötigt, die beispielsweise als Informationsdaten
regionaler Art über ein Punkt-zu-Mehrpunkt-Funkmedium
übertragen werden, z. B. digitaler Rundfunk. Aufgrund der
Reichweite von Rundfunksendern ist davon auszugehen, daß
sich ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Zielgruppe
innerhalb einer Rundfunkregion befindet. Daher sind
detailliertere Informationen mehr als nur von individuellem
Interesse, so daß eine Mehrzahl der Fahrzeuge diese
empfangen soll. Mit Eintritt in eine neue
Übertragungsregion, die innerhalb eines
Überlappungsbereiches zur aktuellen Region liegt, wird die
zum Zielpunkt hin aufgrund der Abstraktion geschätzte Route
durch die jetzt regional detailliertere Datenbank optimiert.
Dieser Detaillierungsgrad ist schon ausreichend, um das
Fahrzeug in die unmittelbare Nähe des Ziels zu führen. Es
ist jedoch davon auszugehen, daß aufgrund der noch immer
reduzierten Datenmenge bei diesem Detaillierungsgrad
weiterhin wichtige Informationen in der Navigationsdatenbank
fehlen, um unmittelbar zum Ziel zu gelangen. Dazu gehören
beispielsweise Straßen in kleinen Ortschaften oder kleine
Straßen in Städten. Solche Informationen werden als
Informationsdaten individueller Art angesehen, die nur für
einen geringen Anteil der Zielgruppe von Interesse sind.
Aufgrund der reduzierten Bandbreite, die in einem Punkt-zu-
Mehrpunkt-Übertragungsmedium zur Verfügung steht, werden
diese Individualinformationen nicht übertragen. Daher ist
eine individuelle Anfrage an einen Diensteanbieter für
Navigationsinformationen auf einem individuellen
Übertragungsmedium zu richten, worauf die angeforderten
Informationsdaten zum Nutzer übertragen werden.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung des Systems besteht
darin, daß die Informationsdaten globaler Art im Fahrzeug in
einem beschreibbaren Speicher 5, beispielsweise in Form von
CD-RWs vorgehalten werden, so daß sie mit sehr geringer
Übertragungsrate, beispielsweise einmal am Tag, auch
aktualisiert werden können. Dies weist Vorteile bei
Änderungen im globalen Straßennetz auf, so daß keine
individuellen Eingriffe in das Navigationssystem notwendig
sind.
Bezüglich der übertragenen Informationen stellt es eine
vorteilhafte Weiterentwicklung dar, wenn zumindest die
individuellen sowie die regionalen Navigationsdatenbanken
mit Meldungen über den Verkehrs- und Straßenzustand,
sogenannten Attributen, vorgesehen sind, so daß diese bei
der Routensuche und/oder der Zielführung berücksichtigt
werden können.
Als nutzerseitige/fahrzeugseitige Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dem
Navigationsgerät 9 neben dem Speicher 5 für die
Informationsdaten globaler Art, die regionalen Kartendaten,
symbolisiert durch den Speicher 10, und die
Informationsdaten individueller Art, symbolisiert durch den
Speicher 11, noch die Schnittstelle 12 zum Speicher 5, die
Schnittstelle 13 für die Übertragung der Punkt-zu-Mehrpunkt-
Informationen und die Schnittstelle 14 für die Übertragung
der individuellen Informationsdaten zugeordnet. Zur
Aktualisierung der Informationsdaten globaler Art, z. B. nach
Freigabe neu erbauter Straßen oder Änderung der Auszeichnung
überregionaler Straßen, kann optional die Schnittstelle 15
vorgesehen sein.
Die informationsanbieterseitige Einrichtung verfügt über
entsprechende Mittel und zwar, wie Fig. 4 zeigt, eine
Sammelstelle 20 für die aufzubereitenden Informationsdaten,
eine Einrichtung 16 zum Kategorisieren dieser
Informationsdaten sowie Schnittstellen 17, 18 und 19. Die
Schnittstelle 17 für die Informationsdaten regionaler Art
führt zu dem Broadcast-Sender 6 und die Schnittstelle 19 für
die Informationsdaten individueller Art zu einer
Basisstation für ein Mobilfunknetz. Die Schnittstelle 18
führt zu einer Einrichtung zur Herstellung der CD-RW/ROM,
die von einem Nutzer käuflich zu erwerben sind oder bereits
von den Fahrzeugherstellern oder
Navigationsgeräteherstellern eingebaut werden. Die
Schnittstelle 18 kann optional auch mit einem Sender
verbunden sein, der Informationsdaten globaler Art an den
Speicher 5, in diesem Falle eine CD-RW, des Nutzers über
dessen Schnittstelle 15 überträgt und zwar automatisch und
ohne Ablenkung des Nutzers/Fahrers. Im Folgenden wird ein
Beispiel für eine Zielführung näher erläutert.
Ein Fahrer, dessen Fahrzeug mit einem Navigationsgerät und
einer Vorrichtung gemäß Fig. 3 ausgerüstet ist, möchte eine
Fahrt von "Sarstedt" bei Hannover nach "Poing" bei München
unternehmen. Durch das Navigationssystem, das zum Zeitpunkt
des Starts lediglich über Informationsdaten globaler Art,
überregionales Straßennetz von Deutschland, auf einer CD-ROM
verfügt, kann durch die Ortungseinheit eine grobe Position
bestimmt werden. Dieser Position kann jedoch nur eine Straße
zugeordnet werden, die dem globalen Straßennetz angehört.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden darüber hinaus
Informationsdaten regionaler Art, d. h. ein Straßennetz,
empfangen - die Informationen über dieses Straßennetz werden
vom digitalen Rundfunk ständig ausgestrahlt - das der
geographisch unmittelbaren Region angehört. Diese
Informationen werden zunächst gespeichert. Somit ist dem
Navigationsgerät jetzt ein Straßennetz bekannt, das
zumindest die Hauptstraßen dieser Region enthält. Sollte die
Information des globalen und regionalen Straßennetzes nicht
zur Navigation des Fahrzeuges ausreichen, wird über eine
individuelle Anfrage über einen Rückkanal das lokale, den
Fahrer individuell interessierende Straßennetz der
unmittelbaren näheren Umgebung des Fahrzeugs übertragen.
Dieses wird via Funk in einer Zentrale, d. h. vom
Informationsanbieter, angefragt und an das Fahrzeug
übermittelt. Mit den jetzt vorliegenden Informationen wird
eine Route zum Ziel "Poing" bei München berechnet. Da auch
das feine Straßennetz in der Zielumgebung noch nicht bekannt
ist, kann mit größerer Entfernung zum Fahrzeug nur eine
grobe Zielführung im global bekannten Straßennetz bestimmt
werden.
Der Fahrer des Fahrzeugs macht sich auf den Weg und folgt
den Fahranweisungen des Navigationsgerätes. Während der
Fahrt werden ständig die regionalen Informationen
(Straßennetz) über den Rundfunk empfangen und
zwischengespeichert. Diese regionalen Informationen
enthalten auch aktuelle Verkehrsmeldungen, so daß dynamisch
auf das aktuelle Verkehrsgeschehen reagiert werden kann. In
den Informationsdaten regionaler Art sind auch
Reiseinformationen enthalten, die sich der Fahrer während
der Fahrt anschauen kann.
Während der Fahrt wechselt das Fahrzeug die Regionen und
befindet sich in jeweils neuen Ausstrahlungsgebieten für
Informationsdaten regionaler Art. Diese wiederum werden
unmittelbar zur Optimierung in die Routenberechnung
übernommen. Die letzten fehlenden individuellen Straßenzüge
im Zielgebiet werden dann via direkt Funk - 1 : 1-Verbindung
- in der Zentrale angefragt und übermittelt, so daß auch die
Zielstraße des kleinen Dorfes "Poing" erreicht werden kann.
Das folgende Beispiel zeigt, daß das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur für räumliche, sondern auch auf andere,
zielgruppenorientierte Informationen übertragbar ist. Die
Zielgruppe stellen beispielsweise Polizisten dar.
Globale Informationen für alle Polizisten sind
beispielsweise Fahndungsinformationen von Schwerverbrechern.
Diese werden in allen Fahrzeugen vorgehalten. Spezielle
Polizeibereiche, wie ein Drogendezernat oder die
Verkehrspolizei, bekommen zusätzliche
Individualinformationen über Straftäter in deren Bereich
durch Funkverfahren übermittelt, die im wesentlichen nur sie
empfangen können. Individualinformationen, die ein einzelner
Polizist über gerade ihn interessierende Straftäter
benötigt, werden dann über eine Anfrage auf einem Rückkanal
nur dem einzelnen Polizisten übermittelt.
Claims (17)
1. Verfahren zur Bereitstellung von Informationsdaten mit
folgenden Schritten:
- - die Informationsdaten werden anhand einer Kategorisierung
auf verschiedene Übertragungsmedien aufgeteilt, wobei diese
Kategorisierung wie folgt vorgenommen wird:
Informationsdaten globaler Art, d. h. Daten, die für alle Nutzer (4) einer Zielgruppe relevant sein können,
Informationsdaten regionaler Art, d. h. Daten, die nur für eine Teilmenge der Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können,
Informationsdaten individueller Art, d. h. Daten, die nur für einzelne Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können, - - die Informationsdaten globaler Art werden bei den Nutzern (4) vorgehalten,
- - die Informationsdaten regionaler Art werden im Punkt-zu- Mehrpunkt-Verfahren verteilt,
- - die Informationsdaten individueller Art werden nur bei Bedarf angefordert und im Punkt-zu-Punkt-Verfahren zu einem Nutzer (4) übertragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nutzer (4) die Informationsdaten individueller Art über
einen endgeräteseitigen Rückkanal anfordert und diese dann
von einem Informationsanbieter übertragen bekommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Informationsdaten globaler Art im Fahrzeug des
Nutzers (4) in einem nicht flüchtigen, insbesondere
beschreibbaren Speicher (5), z. B. einer CD RW/ROM
vorgehalten werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Informationsdaten globaler Art bei
ihrer Änderung beim Nutzer (4) von einem
Informationsanbieter aus automatisch aktualisiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest die Informationsdaten
regionaler und/oder individueller Art mit zusätzlichen
Attributen versehen werden, wie z. B. Verkehrs- oder
Straßenzustand.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zusätzlichen Attribute bei einer Routensuche und/oder
der Zielführung berücksichtigt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kategorisierung für eine Zielgruppe
räumlich und/oder themenbezogen vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Informationsdaten globaler Art ein
überregionales Straßennetz darstellen, welches als CD-
ROM/CDRW beim Nutzer (4) vorgehalten werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Informationsdaten Zielführungsdaten
für ein Kraftfahrzeugnavigationssystem vorgesehen werden.
10. Nutzerseitige Einrichtung zur Bereitstellung von
Informationsdaten für Nutzer einer Zielgruppe, bestehend aus
einem Navigationsgerät (9) und folgenden Einheiten:
- - einer ersten Schnittstelle (12) zu einem Übertragungsmedium für Informationsdaten globaler Art, d. h. Daten, die für alle Nutzer (4) einer Zielgruppe relevant sein können,
- - einer zweiten Schnittstelle (13) zu einem Übertragungsmedium für Informationsdaten regionaler Art, d. h. Daten, die nur für eine Teilmenge der Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können,
- - einer dritten Schnittstelle (14) zu einem Übertragungsmedium für Informationsdaten individueller Art, d. h. Daten, die nur für einzelne Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsmedium für Informationsdaten regionaler
und individueller Art Funkkanäle sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übertragungsmedium für
Informationsdaten globaler Art einen nicht flüchtige
Speicher (5), z. B. eine CD(RW)-ROM, umfaßt.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere Schnittstelle (15)
vorgesehen ist, die geeignet ist, die Daten globaler Art zu
aktualisieren.
14. Informationsanbieterseitige Einrichtung zur
Bereitstellung von Informationsdaten, insbesondere
Zielführungsdaten, für Nutzer einer Zielgruppe, bestehend
aus folgenden Einheiten:
- - Mittel (16) zum Kategorisieren von Informationsdaten/Zielführungsdaten in Informationsdaten/Zielführungsdaten globaler Art, d. h. Daten, die für alle Nutzer (4) einer Zielgruppe relevant sein können,
- - Informationsdaten/Zielführungsdaten regionaler Art, d. h. Daten, die nur für eine Teilmenge der Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können,
- - Informationsdaten/Zielführungsdaten individueller Art, d. h. Daten, die nur für einzelne Nutzer (4) der Zielgruppe relevant sein können,
- - Mittel (5) zum Bereitstellen kategorisierter Daten globaler Art auf einem nicht flüchtigen Speichermedium, z. B. einer CD(RW)-ROM
- - Mittel (6) zum Verteilen der kategorisierten Informationsdaten regionaler Art im Punkt-zu-Mehrpunkt- Verfahren,
- - Mittel (7) zum Bereitstellen der kategorisierten Informationsdaten individueller Art im Punkt-zu-Punkt- Verfahren.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (6, 7) zum Verteilen/Bereitstellen der
kategorisierten Informationsdaten regionaler und/oder
individueller Art ausgerüstet sind, neben den
Informationsdaten zusätzliche Attribute bereitzustellen.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verteilen der
kategorisierten Informationsdaten regionaler Art Broadcast-
Einrichtungen (6) wie Rundfunksender, DAB-Sender sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel (7) zum Bereitstellen der
kategorisierten Informationsdaten individueller Art
Mobilfunkeinrichtungen, z. B. nach dem GSM- oder UMTS-
Standard, sind.
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