DE10110612A1 - Verwendung von strahlenvernetzbaren Polymer-Zusammensetzungen als Daten-Aufzeichnungsmedium - Google Patents
Verwendung von strahlenvernetzbaren Polymer-Zusammensetzungen als Daten-AufzeichnungsmediumInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung mindestens einer strahlenvernetzbaren, vorzugsweise UV-vernetzbaren, Polymer-Zusammensetzung als Daten-Aufzeichnungsmedium, insbesondere als sogenannte Smart Coatings auf der Basis derartiger Polymer-Zusammensetzungen, die in einer weiteren Ausführungsform mindestens ein Fluoreszenzchromophor enthält, sowie einen Verbund, mindestens enthaltend einen Träger und eine Schicht, enthaltend eine strahlenvernetzbare Polymer-Zusammensetzung, enthaltend mindestens ein Fluoreszenzchromophor, bevorzugt auch eine zusätzliche UV-absorbierende Schicht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung mindestens einer strahlenver
netzbaren, vorzugsweise UV-vernetzbaren, Polymer-Zusammensetzung als Daten-
Aufzeichnungsmedium, insbesondere als sogenannte Smart Coatings auf der Ba
sis derartiger Polymer-Zusammensetzungen.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung minde
stens einer strahlenvernetzbaren Polymer-Zusammensetzung enthaltend minde
stens ein Fluoreszenzchromophor als Daten-Aufzeichnungsmedium, sowie einen
Verbund. Der Verbund weist einen Träger und eine Schicht, enthaltend minde
stens eine strahlenvernetzbare Polymer-Zusammensetzung mit mindestens einem
Fluoreszenzchromophor auf. Der Verbund weist bevorzugt eine zusätzliche UV
absorbierende Schicht auf.
Durch UV-Licht vernetzbare Polymerisate und ihre Verwendung beispielsweise
als Klebstoff, z. B. als Schmelzklebstoff, oder als Beschichtungsmittel, wie z. B.
als Lack, sind bekannt. Hierzu verweisen wir beispielsweise auf die DE-A 24 11 169,
EP-A 0 246 848, DE-A 40 37 079 oder die DE-A 38 44 444 sowie die DE-A 199 35 624,
DE-A 100 08 295 und DE-A 199 46 898 (Klebstoffe) und DE-A 198 36 788,
EP-A 0 947 565, EP-A 0 921 168 und DE 198 26 716 (Beschichtungs
mittel, Lacke) und den darin zitierten Stand der Technik.
Zum Speichern von Daten bzw. als Daten-Aufzeichnungsmedium wurden derarti
ge Beschichtungen bislang noch nicht verwendet. Demgemäß macht die vorlie
gende Erfindung von einer weiteren Eigenschaft derartiger Zusammensetzungen
Gebrauch, nämlich daß es gelingt, durch ortsaufgelöstes Bestrahlen derartiger
UV-vernetzbarer Polymer-Zusammensetzungen diesen eine Information aufzu
prägen, die dann nachfolgend mit geeigneten Leseeinrichtungen wieder ausgele
sen werden kann.
Eine potentielle Anwendung der Polymer-Zusammensetzungen gemäß vorliegen
der Erfindung sind die sogenannten Smart-Coatings. Damit sind Beschichtungen
aus der erfindungsgemäß verwendeten Polymer-Zusammensetzung gemeint, die
zusätzlich zu ihren typischen, z. B. haftvermittelnden oder Oberflächen schützen
den Eigenschaften auslesbare Informationen (Daten) aufweisen. Diese Informati
onen können digitale Informationen (z. B. Punkt- oder Strichcodes) oder ho
lographischer Natur sein.
Eine bekannte Anwendung auf diesem technischen Gebiet der Informationsspei
cherung in Polymeren sind die Smart-Labels auf Basis von Tesafilm, einem Po
lymerfilm auf Polypropylen-Basis. Bei dieser als "Tesa-ROM" bezeichneten An
wendung von Tesafilm wird zum Beschreiben des Tesafilms dieser an einzelnen
Stellen/Punkten von einem Laser erhitzt und der gestreckte Polypropylen-Film
lokal relaxiert. Ab einer bestimmten Temperatur beginnen sich somit die opti
schen Eigenschaften des Tesafilms zu ändern, es läßt sich also eine Information in
den Tesafilm einbringen. Der Tesafilm bleibt durchsichtig, reflektiert jedoch we
niger Licht als vorher. Beim Lesen der so gespeicherten Information wird nicht
mehr die Wärme, d. h. die Energiedichte des Laserlichts angewendet, sondern die
Helligkeit des emittierten Lichts. Da "beschriebener" Tesafilm weniger Licht als
"unbeschriebener" reflektiert, kann mittels einer lichtempflindlichen Zelle das am
Tesafilm reflektierte Laserlicht gelesen und ausgewertet werden. Ein derartiger
Tesafilm kann dann auf ein Substrat aufgeklebt werden und so als "Smart-Label"
analog eines Bar-Codes die im Zusammenhang mit dem jeweiligen Substrat be
nötigten Informationen, also z. B. an welchen Kunden der mit dem Smart-Label
versehene Gegenstand geschickt werden soll, beinhalten. Darüber hinaus eignet
sich "Tesa-ROM" nach Angaben seiner Hersteller auch ganz allgemein als Daten
speicher-Medium analog einer CD.
Smart-Coatings bzw. Daten-Aufzeichnungsmedien auf der Basis der hier in Rede
stehenden radikalisch oder ionisch polymerisierten, strahlenvernetzbaren Poly
mer-Zusammensetzungen sind bislang noch nicht bekannt.
Darüber hinaus hat das auf Tesafilm basierende Konzept "Tesa-ROM" den
Nachteil, daß diese Filme thermisch nicht stabil sind und insbesondere bei höhe
ren Umgebungstemperaturen die gespeicherte Information verloren geht.
Demgemäß lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, neue Daten-
Aufzeichnungsmedien zur Verfügung zu stellen, die universell einsetzbar und
leicht handhabbar bzw. verarbeitbar sein sollten und vorzugsweise eine einfache
Lesbarkeit der gespeicherten Information sicherstellen.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung mindestens einer strah
lenvernetzbaren Polymer-Zusammensetzung als Daten-Aufzeichnungsmedium.
Als Polymer-Zusammensetzungen lassen sich prinzipiell alle strahlenvernetzba
ren, vorzugsweise UV-vernetzbaren, radikalisch oder ionisch polymerisierten
Polymerisate einsetzen. Insbesondere handelt es sich bei der Polymer-
Zusammensetzung, die erfindungsgemäß verwendet wird, um eine Klebstoff oder
Lack-Zusammensetzung, jeweils in Form einer Schmelze, als Lösung oder als
wäßrige Dispersion. Hiezu verweisen wir auf den eingangs zitierten Stand der
Technik betreffend Klebstoffe und Beschichtungsmittel bzw. Lacke, deren Inhalt
bezüglich der dort beschriebenen Polymer-Zusammensetzungen vollumfänglich in
den Kontext der vorliegenden Anmeldung durch Bezugnahme eingeschlossen
wird.
Vorzugsweise enthält die Polymer-Zusammensetzung ferner mindestens eine
strahlenaktivierbare Verbindung. Bei dieser Verbindung handelt es sich vorzugs
weise um eine ethylenisch ungesättigte strahlenaktivierbare Verbindung, insbe
sondere eine Verbindung aus der Gruppe der Fotoinitiatoren. Durch Bestrahlung
mit energiereichem Licht, insbesondere UV-Licht, bewirkt die strahlenaktivierba
re Verbindung eine Vernetzung des Polymeren, vorzugsweise durch eine chemi
sche Propfreaktion des Fotoinitiators mir einer räumlich benachbarten Polymer
kette. Insbesondere kann die Vernetzung durch Einschub einer Carbonylgruppe
des Fotoinitiators in eine benachbarte C-H-Bindung unter Ausbildung einer -C-C-
O-H-Gruppierung erfolgen.
Die Polymer-Zusammensetzung enthält vorzugsweise 0,0001 bis 1 mol, besonders
bevorzugt 0,0002 bis 0,5, ganz besonders bevorzugt 0,0003 bis 0,05 mol der
strahlungsakivierbaren Verbindung, bzw. der strahlungsakivierbaren Molekül
gruppe, pro 100 g Polymer.
Bei der strahlungsaktivierbaren Verbindung handelt es sich z. B. um Acetophenon,
Benzophenon, Benzoinether, Benzyldialkylketole oder deren Derivate.
Bevorzugt ist die strahlungsaktivierbare Verbindung bzw. die strahlungsakivierba
re Molekülgruppe an das Polymer gebunden.
Besonders bevorzugt handelt es sich um eine strahlungsakivierbare Molekülgrup
pe, die durch radikalische Copolymerisation in die Polymerkette eingebaut ist.
Vorzugsweise ist dies eine Acryl- oder Methacrylgruppe.
Geeignete copolymerisierbare strahlungsakivierbare Verbindungen sind Fotoiniti
atoren wie z. B. Acetophenon, Benzophenon, sowie Acetophenon- oder Ben
zophenonderivate, welche mindestens eine, vorzugsweise eine ethylenisch unge
sättigte Gruppe enthalten. Bei der ethylenisch ungesättigten Gruppe handelt es
sich vorzugsweise um eine Acryl- oder Methacrylgruppe.
Die ethylenisch ungesättigte Gruppe kann direkt an den Phenylring des Acetophe
non- oder Benzophenonderivats gebunden sein. Im allgemeinen befindet sich zwi
schen Phenylring und ethylenisch ungesättigter Gruppe eine Spacergruppe (Ab
standshalter).
Die Spacergruppe kann z. B. bis 100 C-Atome enthalten.
Geeignete Acetophenon- oder Benzophenonderivate sind z. B. in EP-A 346 734,
EP-A 377 199 (1. Anspruch), DE-A 40 37 079 (1. Anspruch) und DE-A 38 44 444
(1. Anspruch) beschrieben und sind durch diesen Verweis auch in der vorlie
genden Anmeldung offenbart. Bevorzugte Acetophenon- und Benzophenonderi
vate sind solche der Formel
worin R1 für einen organischen Rest mit bis zu 30 C-Atomen, R2 für ein H-Atom
oder eine Methylgruppe und R3 für eine gegebenenfalls substituierte Phenylgrup
pe oder eine C1-C4-Alkylgruppe steht.
R1 steht besonders bevorzugt für eine Alkylengruppe, insbesondere für eine C2-
C8-Alkylengruppe.
R3 steht besonders bevorzugt für eine Methylgruppe oder eine Phenylgruppe.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können soge
nannte "Dual cure"-Systeme eingesetzt werden, d. h. solche Kombinationen aus
Polymer und strahlenaktivierbarer Verbindungen, die mehr als eine strahlenakti
vierbare Verbindung umfassen. Denkbar sind beispielsweise eine Kombination
aus einer thermisch vernetzbaren und einer UV-vernetzbaren Verbindung oder
eine Kombination aus einer im sichtbaren Bereich des Lichts vernetzbaren und
einer UV-vernetzbaren Verbindung. So gelingt es mit einer der beiden Verbin
dungen das Polymerisat "klassisch" zu vernetzen und mit Hilfe der anderen Ver
bindung ortsaufgelöst zu vernetzen und so die Polymer-Zusammensetzung mit
einer Information zu versehen.
Das Polymerisat ist vorzugsweise aufgebaut aus radikalisch oder ionisch polyme
risierbaren Verbindungen (Monomere), vorzugsweise solchen mit mindestens
einer ethylenisch ungesättigten Gruppe.
Vorzugsweise besteht das Polymer zu mindestens 40 Gew.-%, besonders bevor
zugt zu mindestens 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-%
aus sogenannten Hauptmonomeren, das sind vorzugsweise Monomere
mit wenigstens einer ethylenisch ungesättigten Gruppe.
Die Hauptmonomere sind ausgewählt aus der Gruppe der α,β-monoethylenisch
ungesättigten C3-C6-Carbonsäuren, C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten, Butadien, Vi
nylester und Allylester der C1-C12-Alkylcarbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu
20 C-Atome, ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinylethern
von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen, aliphatischen Kohlenwasserstof
fen mit 2 bis 8 C-Atomen und 1 oder 2 Doppelbindungen oder Mischungen dieser
Monomere.
Zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester mit einem C1-C10-Alkylrest, wie
Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat und 2-
Ethylhexylacrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B. Vinyllaurat, -stea
rat, Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol alpha- und p-
methylstyrol, alpha-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und vorzugswei
se Styrol in Betracht. Beispielsweise für Nitrile sind Acrylnitril und Methacryl
nitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte ethylenisch
ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Als Vinylether zu nennen sind z. B. Vinylinethylether oder Vinylisobutylether.
Bevorzugt sind Vinylether oder 1 bis 4 C-Atome enthaltende Alkohole.
Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und zwei olefinischen Doppelbin
dungen seien Butadien, Isopren und Chloropren genannt.
Als Hauptmonomere bevorzugt sind die C1- bis C10-Alkylacrylate und -methacry
late, insbesondere C1-C8-Alkylacrylate und -methacrylate, wobei die Acrylate
jeweils besonders bevorzugt sind.
Ganz besonderes bevorzugt sind Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, n-
Butyl(meth)acrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, Octyl(meth)acrylat und 2-
Ethylhexyl(meth)acrylat sowie Mischungen dieser Monomere.
Neben den Hauptmonomeren kann das Polymer weitere Monomere enthalten, z. B.
Monomere mit Carbonsäure, Sulfonsäure oder Phosphonsäuregruppen. Bevorzugt
sind Carbonsäuregruppen. Genannt seien z. B. Acrysäure, Methacrylsäure, Itacon
säure, Maleinsäure oder Fummarsäure.
Weitere Monomere sind z. B. auch Hydroxylgruppen enthaltende Monomere, ins
besondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylamid.
Als weitere Monomere seine darüber hinaus Phenyloxyethylglykol-mono-(meth-)
acrylat, Glydidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Amino-(meth-)acrylate wie 2-
Aminoethyl-(meth-)acrylat genannt.
Monomere, die außer der Doppelbindung noch weitere funktionelle Gruppen tra
gen, z. B. Isocyanat-, Amino-, Hydroxy-, Amid- oder Glycidyl-, können z. B. die
Haftung auf Substraten verbessern.
Insbesondere wird in der Polymer-Zusammensetzung ein Polymerisat verwendet,
das aus 50 bis 99,95 Gew.-% Monomeren mit wenigstens einer ethylenisch unge
sättigten Gruppe und 0,05 bis 50 Gew.-% einer strahlenaktivierbaren Verbindung,
vorzugsweise 50 bis 99,95 Gew.-% C1-C20-Alkyl(meth)acrylat und 0,05 bis 50 Gew.-%
eines Benzophenon- oder Acetophenonderivats gebildet wird.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung min
destens einer Polymer-Zusammensetzungen enthaltend mindestens ein Fluores
zenzchromophor als Daten-Aufzeichnungsmedium.
Erfindungsgemäß kann die Polymer-Zusammensetzung 0,05 bis 5 Gew.-% Fluo
reszenzchromophor bezogen auf die gesamte Polymer-Zusammensetzung, bevor
zugt 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% enthalten.
Bei dem Fluoreszenzchromophor handelt es sich z. B. um Coumarin, (Bis)stilben,
Perylen, Phenanthridin, Fluoren, ein Derivat des Coumarin, (Bis)stilben, Perylen,
Phenanthridin oder des Fluoren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können
auch Gemische aus zwei oder mehr Fluoreszenzchromophoren eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Fluo
reszenzchromophor an das Polymer gebunden. Der Einbau in das Polymer kann
im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Beispiel durch Reaktion einer reak
tiven Gruppe des Fluoreszenzchromophors, beispielsweise einer ethylenisch un
gesättigten Gruppe, erfolgen.
Die ethylenisch ungesättigte Gruppe kann direkt an den fluoreszierenden Mole
külteil gebunden sein oder ein Teil des fluoreszierenden Molekülteils sein. Es ist
jedoch ebenso möglich, daß sich zwischen dem fluoreszierenden Molekülteil und
ethylenisch ungesättigter Gruppe eine Spacergruppe (Abstandshalter) befindet.
Die Spacergruppe kann z. B. bis 100 C-Atome enthalten, bevorzugt ist die
Spacergruppe eine Alkylgruppe.
Durch die Verwendung eines eingemischten oder einpolymerisierten Fluores
zenzchromophors nimmt dieser an der strahlungsinduzierten, insbesondere UV
induzierten, Vernetzungsreaktion teil. Hierdurch wird an den belichteten Stellen
die Fluoreszenz effektiv unterdrückt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung tritt
bevorzugt eine synergistische Wirkung auf, das heißt, ein gezieltes Belichten des
Fotoinitiators, und damit die Absorption der Strahlung durch den Fotoinitiator,
führt zu einer effizienten Quenchung des Fluoreszenzchromophors. Ein
makroskopisch unterschiedlicher Vernetzungsgrad und damit unterschiedlich
starke Fluoreszenz in einer solchen Polymerschicht kann beispielsweise mittels
Maskentechnik erzeugt werden.
Insbesondere wird in der Polymer-Zusammensetzung ein Polymerisat verwendet,
das aus 50 bis 99,90 Gew.-% Monomeren mit wenigstens einer ethylenisch ungesättigten
Gruppe, 0,05 bis 45 Gew.-% einer strahlenaktivierbaren Verbindung und
0,05 bis 5 Gew.-% eines Fluoreszenzchromophors, vorzugsweise 50 bis 99,90 Gew.-%
C1-C20-Alkyl(meth)acrylat, 0,05 bis 45 Gew.-% eines Benzophenon-
oder Acetophenonderivats und 0,05 bis 5 Gew.-% eines Bisstilbenderivats gebil
det wird, wobei die Gesamtmenge an Monomer, strahlungsaktivierbarer Verbin
dung und Fluoreszenzchromophor 100% ergibt.
Die Polymer-Zusammensetzung hat vorzugsweise einen K-Wert von < 10, vor
zugsweise 30 bis 100 und insbesondere 30 bis 80, jeweils gemessen im Tetra
hydrofuran (1%ige Lösung, 21°C).
Der K-Wert nach Fikentscher ist ein Maß für das Molekulargewicht und die Vis
kosität des Polymersiats.
Die Glasübergangstemperatur des Polymeren liegt im allgemeinen bei unter 200
°C, vorzugsweise bei -60°C bis < 200°C, weiter bevorzugt bei -50 bis +150°C,
besonders bevorzugt bei -45 bis +120°C und ganz besonders bevorzugt bei -40
bis +100°C.
Die Glasübergangstemperatur des Polymerisats läßt sich nach üblichen Methoden
wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning Calorimetrie (s. z. B.
ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature") bestimmen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate können durch Copolymerisation
der monomeren Komponenten unter Verwendung der üblichen Polymerisations
initiatoren sowie gegebenenfalls von Reglern hergestellt werden, wobei man bei
den üblichen Temperaturen in Substanz, in Emulsion, z. B. in Wasser oder flüssi
gen Kohlenwasserstoffen, oder in Lösung polymerisiert. Vorzugsweise werden
die Copolymerisate durch Polymerisation der Monomeren in Lösungsmitteln,
insbesondere in Lösungsmitteln eines Siedebereichs von 50 bis 150°C, vorzugs
weise von 60 bis 120°C unter Verwendung der üblichen Mengen an Polymerisationsinitiatoren,
die im allgemeinen bei 0,01 bis 10, insbesondere bei 0,1 bis 4 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren liegt, hergestellt. Als
Lösungsmittel kommen insbesondere Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n- und
iso-Propanol, n- und iso-Butanol, vorzugsweise Isopropanol und/oder Isobutanol
sowie Kohlenwasserstoffe wie Toluol und insbesondere Benzine eines Siedebe
reichs von 60 bis 120°C in Frage. Ferner können Ketone, wie Aceton, Methyl
ethylketon, Methylisobutylketon und Ester, bei Essigsäureethylester sowie Gemi
sche, die Isopropanol und/oder Isobutanol in Mengen von 5 bis 95, insbesondere
von 10 bis 80, vorzugsweise von 25 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte
Lösungsgemisch, enthalten, vorgezogen werden.
Als Polymerisationsinitiatoren kommen bei der Lösungspolymerisation beispiels
weise Azoverbindungen, Ketonperoxide und Alkylperoxide in Betracht.
Nach der Polymerisation in Lösung können die Lösungsmittel gegebenenfalls
unter vermindertem Druck abgetrennt werden, wobei man bei erhöhten Tempera
turen, beispielsweise im Bereich von 100 bis 150°C arbeitet. Die Polymerisate
können dann in lösungsmittelfreiem Zustand, d. h. als Schmelzen, eingesetzt wer
den. In manchen Fällen ist es auch von Vorteil, die neuen UV-vernetzbaren Poly
merisate durch Polymerisation in Substanz, d. h. ohne Mitverwendung eines Lö
sungsmittels, herzustellen, wobei man chargenweise oder auch kontinuierlich, z. B.
nach den Angaben der US 4 042 768, arbeiten kann.
Die in der erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzung verwendeten Poly
mere sind vorzugsweise lösungsmittelfrei. Ein Restgehalt an Lösungsmitteln, z. B.
organischen Lösungsmitteln und/oder Wasser, kann jedoch unter 10 Gew.-Teilen,
insbesondere unter 5 Gew.-Teilen, besonders bevorzugt unter 2 Gew.-Teilen,
ganz besonders bevorzugt unter 1 Gew.-Teil Lösungsmittel, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Polymer betragen.
Bezüglich weiterer Details für die Polymerisation der hier in Rede stehenden Po
lymerisate wird auf die DE 199 35 624.6 (Emulsionspolymerisation) und die DE 100 08 295.5
sowie die DE 199 46 898.2, den jeweils darin zitierten Stand der Tech
nik sowie allgemeine Lehrbücher für radikalische Polymerisationen verwiesen,
deren Inhalt vollumfänglich in den Kontext der vorliegenden Anmeldung durch
Bezugnahme aufgenommen wird.
Bezüglich der ebenfalls in Abhängigkeit von den Monomeren verwendbaren ioni
schen Polymerisation wird ebenfalls auf die einschlägigen Lehrbücher verwiesen.
Die Polymer-Zusammensetzung kann als Schmelze, als Lösung in einem organi
schen Lösungsmittel oder als wäßrige Dispersion vorliegen und in dieser Form
verwendet werden.
Vorzugsweise werden die Polymer-Zusammensetzungen als Schmelze, d. h. im
wesentlichen lösungsmittelfrei (Lösungsmittelgehalt vorzugsweise kleiner 2 Gew.
-%, bezogen auf das Polymerisat), verwendet.
Die Polymer-Zusammensetzung kann, vorzugsweise aus der Schmelze, nach übli
chen Verfahren, z. B. Streichen, Walzen, Gießen, Rakeln und Extrusion auf Träger
aufgetragen werden. Im Falle der Lösung oder wäßrigen Dispersion wird das Lö
sungsmittel oder Wasser entfernt, im allgemeinen durch Trocknung.
Zur Erhöhung der Fließfähigkeit der Polymer-Zusammensetzung kann die Tempe
ratur derselben beim Auftragen als Schmelze 10 bis 150°C, vorzugsweise 50 bis
150, besonders bevorzugt 100 bis 150°C betragen.
Bevorzugte Schichtdicken sind z. B. 2 bis 200 µm, besonders bevorzugt 5 bis 150,
ganz besonders bevorzugt 10 bis 100 µm.
Als Träger in Betracht kommen z. B. Etiketten aus Papier oder Kunststoff, z. B.
Polyester, Polyolefine oder PVC, sowie Klebebänder oder Folien aus vorstehen
den Kunststoffen.
Insbesondere zu nennen sind: Polymerfolien, insbesondere aus Polyethylen, ori
entiertem Polypropylen, Polyamid, Polyethylenterephthalat, Celluloseacetat, Zell
glas, mit Metall, z. B. Aluminium, beschichtete (bedampfte) Polymerfolie oder
auch Papier, Karton oder Metallfolien, insbesondere solche aus Aluminium. Die
genannten Folien können auch z. B. mit Druckfarben bedruckt sein. Darüber hin
aus können auch metallische Oberflächen, insbesondere Aluminium, Eisen, Stahl
oder Chrom beschichtet werden.
Danach werden die Polymer-Zusammensetzungen mit energiereicher Strahlung,
vorzugsweise UV-Licht bestrahlt.
Im allgemeinen werden die beschichteten Träger dazu auf ein Transportband ge
legt und das Transportband an einer gerichteten, hochenergetischen Strahlungs
quelle, z. B. einem Laser, vorbeigeführt. Dabei wird ggf. zunächst die Polymer-
Zusammensetzung thermisch oder mittels energiereicher, ortsunspezifisch einge
strahlter Energie vernetzt. Um Informationen aufzubringen erfolgt anschließend
eine lokale Vernetzung mittels einer gerichteten Strahlungsquelle, z. B. einem UV-
Laser. Bei dieser Vorgehensweise können vorteilhaft entweder die vorstehend
bereits beschriebenen "Dual Cure"-Systeme mit verschiedenen Arten von strah
lungsaktivierbaren Verbindungen eingesetzt werden. Dabei kann wie folgt vorge
gangen werden:
Zunächst wird im sichtbaren Wellenlängenbereich (ungerichtet) eingestrahlt und anschließend wird gerichtet mit UV-Licht eingestrahlt, oder umgekehrt;
Zunächst wird thermisch (ungerichtet) vernetzt und anschließend wird gerichtet mit UV-Licht eingestrahlt.
Zunächst wird im sichtbaren Wellenlängenbereich (ungerichtet) eingestrahlt und anschließend wird gerichtet mit UV-Licht eingestrahlt, oder umgekehrt;
Zunächst wird thermisch (ungerichtet) vernetzt und anschließend wird gerichtet mit UV-Licht eingestrahlt.
Eine weitere Variante unter Verwendung von einer Art an strahlungsaktivierbaren
Verbindungen liegt darin, zunächst mit einer Strahlendosis, die zu gering ist, um
alle potentiellen die Vernetzung bedingenden Gruppen zu aktivieren, ungerichtet
zu vernetzen (Vorvernetzung) und anschließend gerichtet zum Einbringen von
Informationen nochmals zu bestrahlen.
Der Vernetzungsgrad bzw. der Informationseintrag in die Polymer-
Zusammensetzung hängt von der Dauer und Intensität (Dosis) der Bestrahlung ab.
Vorzugsweise beträgt die Strahlungsenergie (UV-Dosis) insgesamt 100 bis 2000 mJ/cm2
bestrahlte Fläche.
Selbstverständlich kann sich auch die Polymer-Zusammensetzung als haftvermit
telnde Schicht zwischen zwei Trägern, vorzugsweise zwischen zwei Trägern der
oben genannten Art, befinden und anschließend zum Einbringen von Informatio
nen einer Bestrahlung mit UV-Licht, insbesondere Laser-Licht unterzogen wer
den. Dabei sind die hier in Rede stehenden Polymer-Zusammensetzungen im all
gemeinen aktivierbar in einem Wellenlängenbereich von 200 bis 2000 nm, vor
zugsweise 200 bis 500 nm und insbesondere 230 bis 400 nm. Die Einschreibtiefe
kann dabei in weiten Bereichen frei gewählt werden und beträgt typischerweise 5
bis 100 Mikrometer. Die Auflösung einer derartigen Bestrahlung ist im allgemei
nen besser als 10 Mikrometer.
Durch die Laser-Bestrahlung, z. B. mittels zwei interferierender UV-Laser wird
ein permanentes, ortsaufgelöstes "Vernetzungsmuster" in die schichtförmig auf
getragene Polymerzusammensetzung eingeschrieben und kann dann durch ent
sprechende Vorrichtungen ausgelesen werden. Dies geschieht vorzugsweise
spektroskopisch, weiter bevorzugt mittels IR-(Absorptionsspektrum) oder Ra
man-Spektroskopie (Reflektionsspektrum), vorzugsweise konfokaler Raman-
Spektroskopie oder durch Bestimmung des Brechungsindex-Unterschieds zwi
schen Bereichen mit und ohne Information ortsaufgelöst, d. h. über die Fläche
hinweg, über das Tiefenprofil hinweg oder über Fläche und Tiefenprofil hinweg
ausgelesen. Darüber hinaus unterscheiden sich belichtete und unbelichtete Berei
che hinsichtlich ihrer Lumineszenz. Bevorzugt zeigen belichtete Bereiche eine, im
Gegensatz zu vernetzten Bereichen, ausgeprägte Lumineszenz. Besonders bevor
zugt ist eine Lumineszenz im Bereich von 400-600 nm bei Anregungswelenlän
gen von 200 bis 500 nm und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 300 bis.
400 nm. Damit ist ein Auslesen der Information durch die Anregung mit einer
Lichtquelle mit einem bevorzugten Emissionsbereich von 200-500 nm, ganz be
sonders bevorzugt von 300-400 nm möglich. Es eignen sich damit alle Lichtquel
len mit entsprechend geeignetem Emissionsspektrum, besonders bevorzugt UV-
Quecksilberlampen und Laser. So ist es auch möglich mittels z. B. 2-Photonen
Fluoreszenzspektroskopie, z. B. bei den nachfolgend noch beschriebenen mehrla
gigen Beschichtungen in den verschiedenen Lagen der Beschichtung verschiedene
Informationen, die wiederum für unterschiedliche Empfänger bestimmt sind, aus
zulesen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, daß sich belichtete
und unbelichtete Bereiche hinsichtlich der Fluoreszenzintensität unterscheiden. In
diesem Fall wird die Information bevorzugt anhand der lokalen Änderung der
Fluoreszenzintensität ausgelesen.
Dabei existieren keine besonderen Anforderungen an die zu verwendenden
Bestrahlungs- bzw. Ausleseeinrichtungen, außer das die Einrichtung zur Bestrah
lung ausreichend Energie in einer Wellenlänge des eingestrahlten Lichts liefern
muß, die auf den in der Polymer-Zusammensetzung verwendeten Fotoinitiator
(für Bestrahlung und Auslesen) oder Fluoreszenzchromophor (nur für das Ausle
sen der Information) abgestimmt ist, d. h. in der Lage ist, diesen zu aktivieren. Der
beispielsweise verwendete Laser muß also nicht durchstimmbar sein. Es ist aus
reichend, wenn er Licht der "richtigen", d. h. auf den Fotoinitiator (für Bestrahlung
und Auslesen) oder Fluoreszenzchromophor (nur für das Auslesen der Informati
on) abgestimmten, Wellenlänge in der benötigten Menge liefert. Entsprechendes
gilt auch für die Ausleseeinrichtung, d. h. auch diese muß die entsprechenden ge
lieferten Signale in Abhängigkeit vom verwendeten Polymerisat bzw. Fotoinitia
tor oder Fluoreszenzchromophor auswerten können.
Um die Langzeitstabilität des Daten-Aufzeichnungsmediums zu gewährleisten,
muß die Schicht, die die Polymer-Zusammensetzung mit strahlungsaktiven Ver
bindungen enthält, geschützt werden. Dies kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung beispielsweise durch eine zusätzliche UV-absorbierende Schicht erfol
gen.
Unter einer UV-absorbierenden Schicht wird im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung eine Schicht verstanden, die Licht mit einer Wellenlänge < 500 nm, insbe
sondere < 450 nm, besonders bevorzugt < 400 nm absorbiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform, insbesondere bei der Verwendung von
Fluoreszenzchromophoren, betrifft die Erfindung demgemäß die Verwendung
einer Polymer-Zusammensetzung als Daten-Aufzeichnungsmedium, wobei die
Polymer-Zusammensetzung auf einen Träger aufgetragen wird, anschließend
durch Bestrahlen mit energiereicher Strahlung, insbesondere UV-Licht, ortsauf
gelöst ein Vernetzungsmuster in die Beschichtung eingebracht wird, anschließend
eine zusätzliche UV-absorbierende Schicht aufgetragen wird und abschließend
das Vernetzungsmuster ausgelesen wird.
Insbesondere enthält die UV-absorbierende Schicht einen UV-Stabilisator, das
heißt eine Substanz, die Licht der entsprechenden Wellenlänge absorbiert.
Als UV-Stabilisatoren eignen sich beispielsweise Verbindungen der folgenden
Substanzklassen: Benzophenone, Benzotriazole und HALS-Verbindungen. Insbe
sondere sind zu nennen: Lowilite® 20, Lowilite® 20-S. Lowilite® 22, Lowilite®
24, Lowilite® 26, Lowilite® 27, Lowilite® 55, Lowilite® 76, Lowilite® 77, Lowili
te® 63, Uvasil® 299 LM, Uvasil® 299 HM, Uvasil® 2000 LM, Uvasil® 2000 HM,
Chimassorb® 81, Chimassorb® 119, Chimassorb® 944, Tinuvin® 123, Tinuvin®
144, Tinuvin® 213, Tinuvin® 234, Tinuvin® 312, Tinuvin® 320, Tinuvin® 326,
Tinuvin® 327, Tinuvin® 328, Tinuvin® 329, Tinuvin® 350, Tinuvin® 360, Tinu
vin® 571, Tinuvin® 622, Tinuvin® 765, Tinuvin® 770, Tinuvin® 1577, Tinuvin® P,
Uvitex® OB, Uvitex® FP.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können auch Gemische aus zwei oder
mehr UV-Stabilisatoren verwendet werden.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Acetophenon, Benzophenon, Deri
vaten des Acetophenons oder Benzophenons oder eines Gemischs aus zwei oder
mehr davon in der UV-absorbierenden Schicht.
Die verwendeten UV-Absorber absorbieren Licht mit einer Wellenlänge < 500 nm,
insbesondere < 450 nm, besonders bevorzugt < 400 nm. Dies führt zu einer wirksa
men Abschirmung der Schicht enthaltend die Polymer-Zusammensetzung vor
UV-Licht.
Die UV-absorbierende Schicht kann erfindungsgemäß als Folie, insbesondere als
Kunststofffolie, oder als nasse Lackformulierung aufgetragen werden. Besonders
bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Folien, beispielsweise
Polyethylenterephthalat(PET)-Folien, Polycarbonat(PC)-Folien und Polyvinyl
chlorid(PVC)-Folien.
Durch das oben zitierte Verfahren können also in herkömmliche Beschichtungs-
Zusammensetzungen, wie z. B. UV-vernetzbare Lacke oder Klebstoffschichten
digitale Informationen, ähnlich einer CD-ROM permanent gespeichert werden.
Eine mögliche Anwendung wäre dann eine sogenanntes "Smart-Coating", in dem
beispielsweise ein Label bis hin zu Produktinformationen für den Kunden un
sichtbar eingeschrieben werden können, wie dies heute mit den allgemein be
kannten "Bar-Codes" (dort allerdings für den Kunden/Anwender als solcher erkennbar)
geschieht. Denkbar sind insbesondere Autolacke, hierbei insbesondere
die Klarlacke auf der Oberfläche (Clearcoats, Topcoats), die durch die oben skiz
zierte Behandlung mit (einer) Information(en) versehen wurden. Darüber hinaus
sind Anwendungen im Rahmen der Produktsicherheit (Fraud Protection), des Fäl
schungsschutzes für Kreditkarten und Ausweisen und in Kanbansystemen denk
bar.
Selbstverständlich können auch mehrere Schichten der erfindungsgemäß verwen
deten Polymer-Zusammensetzung auf ein beliebig frei wählbares Substrat aufge
bracht werden, in dem beispielsweise eine erste Schicht gegossen und anschlie
ßend UV bestrahlt wird und anschließend weitere Schichten zunächst durch Gie
ßen aufgebracht und anschließend entsprechend bestrahlt werden. Durch ein der
artiges Vorgehen das Aufbringen von sehr unterschiedlichen, insbesondere auch
an unterschiedlichen Orten bzw. von verschiedenen Personen auswertbaren In
formationen möglich, indem man beispielsweise den entsprechenden Personen
nur die Geräte mit der Konfiguration zur Verfügung stellt, die benötigt werden,
um die speziellen, nur für diese Personen zugänglichen Informationen tatsächlich
zu liefern. Dies kann in einfacher Weise durch eine entsprechende Anpassung der
Auslese-Vorrichtung bezüglich der für sie erreichbaren Eindringtiefe erreicht
werden.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Verbund, mindestens
aufweisend einen Träger und eine Schicht enthaltend mindestens eine strahlen
vernetzbare Polymer-Zusammensetzung vorzugsweise enthaltend mindestens ein
Fluoreszenzchromophor.
Der Träger kann beispielsweise aus Kunststoff, Metall, Glas oder Keramik beste
hen. Insbesondere werden als Träger Kunststofffolien, bevorzugt UV-transparent
Folien, wie beispielsweise Polyester- oder Polyamidfolien, Polyethylenfolie und
Polypropylenfolien verwendet. Durch die Verwendung flexibler Träger wird die
Verwendung des Verbundes insbesondere auf gewölbten Oberflächen ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verbund zusätzlich eine UV-
absorbierende Schicht auf, wobei sich die Schicht enthaltend mindestens eine
strahlenvernetzbare Polymer-Zusammensetzung vorzugsweise enthaltend min
destens ein Fluoreszenzchromophor zwischen dem Träger und der UV-
absorbierenden Schicht befindet.
Im Rahmen der Erfindung kann dabei ein UV-transparenter Träger, das heißt
transparent bei einer Wellenlänge von 200 bis 400 nm, bevorzugt von 250 bis
360, besonders bevorzugt von 250 bis 340, verwendet werden, so daß ein Be
strahlen der Schicht enthaltend mindestens eine strahlenvernetzbare Polymer-
Zusammensetzung vorzugsweise enthaltend mindestens ein Fluoreszenzchro
mophor zum aufbringen der Information von der Seite des Trägers erfolgen kann,
und diese Seite anschließend beispielsweise durch Verkleben mit einem nicht-
UV-transparenten Substrat kaschiert wird.
Erfindungsgemäß ist es jedoch ebenso möglich, daß die Schicht enthaltend min
destens eine strahlenvernetzbare Polymer-Zusammensetzung vorzugsweise ent
haltend mindestens ein Fluoreszenzchromophor auf einen nicht-UV-transparenten
Träger aufgebracht wird, anschließend bestrahlt wird und erst nach dem Aufbrin
gen der Information durch die Bestrahlung die UV-absorbierende Schicht aufge
tragen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend noch anhand von Beispielen näher erläutert.
Polymer-Zusammensetzung ohne Fluoreszenzchromophor
Eine Polymerschicht (50 g/m2) bestehend aus einem Copolymer aus 60 Gew.-%
Methylmethacrylat und 40 Gew.-% Acryloxybenzophenon (K-Wert 50 (1%ige
Lösung in THF, 21°C) wurde mittels eines Rakels aus der Schmelze bei einer
Temperatur von 160°C auf eine Glasoberfläche aufgetragen und mittels zweier
sich überlagernder Laserstrahlen einer Wellenlänge von 300 nm eine ortsaufge
löste Vernetzung induziert und mittels konfokaler Ramanspektroskopie im Wel
lenlängenbereich von 1000 bis 1700 cm-1 ausgelesen. Hierbei gelang eine Ort
sauflösung von ca. +-2,5 Mikrometer, wobei das ortsaufgelöste Carbonylsignal
im Ramanspektrum des Acryloxybenzophenons als "Sonde" verwendet wurde.
Die vernetzten Bereiche zeigen darüber hinaus in Abhängigkeit vom Vernet
zungsgrad einen unterschiedlichen Brechungsindex, wie die Abb. 1 zeigt.
Brechungsindex [nD25] in Abhängigkeit von der UV-Dosis
[mJ/cm2]. Es zeigt sich, daß die Probe in Abhängigkeit von der
UV-Dosis und damit vom Vernetzungsgrad einen unterschiedlichen
Brechungsindex aufweist.
Eine Polymerschicht (ca. 50 g/m2) bestehend aus einem Copolymer aus 50%
MMA, 40% BA, 9,5% Photoinitiator und 0,5% eingemischtem Dicyanostilben
wurde auf einen dünnen Glasobjektträger beschichtet und mit einer UV-
undurchlässigen Folie kaschiert. Mittels einer Maske und einer UV-Quelle wurde
dann ein Schriftzug von Seiten des Objektträgers eingeschrieben.
Es wurde ein Label erhalten, wobei die eingeschriebene Information bei Anregung
mit einer Lichtquelle durch eine lokal unterschiedliche Fluoreszenzintensität aus
gelesen werden konnte. Der Schriftzug war an gewöhnlichem Tageslicht nicht zu
erkennen. Erst eine UV-Lichtquelle, die hinsichtlich ihrer Emissionswellenlänge
auf die Absorption des nicht belichteten Chromophors abgestimmt ist (ca.
400 nm), machte den Schriftzug sichtbar.
Claims (19)
1. Verwendung mindestens einer strahlenvernetzbaren Polymer-
Zusammensetzung als Daten-Aufzeichnungsmedium.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Polymer-Zusammensetzung eine
Klebstoff- oder Lack-Zusammensetzung ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Polymer-
Zusammensetzung mindestens ein radikalisch oder ionisch polymerisier
tes, strahlenvernetzbares Polymerisat umfaßt, das aus Monomeren mit we
nigstens einer ethylenisch ungesättigten Gruppe gebildet wurde.
4. Verwendung nach Anspruch 3, wobei das radikalisch oder ionisch polyme
risierte, strahlenvernetzbare Polymerisat zumindestens 50 Gew.-% Ein
heiten umfasst, die ausgehend von mindestens einem Monomeren mit we
nigstens einer ethylenisch ungesättigten Gruppe gebildet wurden.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, wobei das Polymerisat
aus 50 bis 99,95 Gew.-% Monomeren mit wenigstens einer ethylenisch
ungesättigten Gruppe und 0,05 bis 50 Gew.-% einer strahlenaktivierbaren
Verbindung, bevorzugt Copolymer-gebunden, gebildet wurde.
6. Verwendung nach Anspruch 5, wobei die strahlenaktivierbare Verbindung
Acetophenon, Benzophenon, ein Derivat des Acetophenons oder Bezozophenons
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon ist und vorzugs
weise Copolymer-gebunden vorliegt.
7. Verwendung mindestens einer strahlenvernetzbaren Polymer-
Zusammensetzung als Daten-Aufzeichnungsmedium nach einem der vor
herigen Ansprüche, enthaltend mindestens ein Fluoreszenzchromophor
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Polymerisat aus 50 bis 99,90 Gew.-%
Monomeren mit wenigstens einer ethylenisch ungesättigten
Gruppe, 0,05 bis 45 Gew.-% einer strahlenaktivierbaren Verbindung, be
vorzugt Copolymer-gebunden, und 0,05 bis 5 Gew.-% eines Fluores
zenzchromophors, bevorzugt Copolymer-gebunden, gebildet wurde.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei das Fluores
zenzchromophore Coumarin, (Bis)stilben, Perylen, Phenanthridin, Fluoren,
ein Derivat des Coumarin, (Bis)stilben, Perylen, Phenanthridin oder des
Fluoren oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon ist und vorzugsweise
Copolymer-gebunden vorliegt.
10. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Polymer-
Zusammensetzung eine Glasübergangstemperatur von -60°C bis < 200°C
aufweist.
11. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Polymer-
Zusammensetzung auf einen Träger, insbesondere auf Etiketten, Klebe
bänder, Folien (Smart Labels), lackierten oder metallischen Oberflächen
(Smart Coatings) aufgetragen wird, anschließend durch Bestrahlen mit e
nergiereicher Strahlung, insbesondere UV-Licht, ortsaufgelöst ein Vernet
zungsmuster in die Beschichtung eingebracht wird und abschließend die
ses Vernetzungsmuster ausgelesen wird.
12. Verwendung nach Anspruch 9, wobei nach dem Bestrahlen der Beschich
tung eine UV-absorbierende Schicht aufgetragen wird.
13. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auslesen durch Analyse der lokalen Brechungsindex-Änderung oder der
Änderung der lokalen Infrarot-Absorptions- oder Raman-
Reflektionsspektren oder aber der lokalen Änderung der Fluoreszenz
durchgeführt wird.
14. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Polymerisat
aus der Schmelze, als Lösung oder wäßrige Dispersion auf den Träger auf
getragen wird, im Falle der Lösung oder wäßrigen Dispersion das Lö
sungsmittel oder das Wasser entfernt wird, das Polymerisat anschließend
durch energiereiche Strahlung, insbesondere UV-Licht, ortsaufgelöst be
strahlt und damit ortsaufgelöst eine Information in das Polymerisat einge
bracht wird und diese Information ausgelesen wird.
15. Verbund, mindestens aufweisend einen Träger und eine Schicht enthaltend
mindestens eine strahlenvernetzbare Polymer-Zusammensetzung enthal
tend mindestens ein Fluoreszenzchromophor gemäß einem der Ansprüche
7 bis 10.
16. Verbund nach Anspruch 15, wobei der Träger eine UV-transparente Folie
ist.
17. Verbund nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei der Träger eine
Polyamidfolie, eine Polyethylenfolie oder eine Polypropylenfolie ist.
18. Verbund nach einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei der Verbund zusätz
lich mindestens eine UV-absorbierende Schicht aufweist.
19. Verbund nach Anspruch 18, wobei die UV-absorbierende Schicht Ace
tophenon, Benzophenon, ein Derivat des Acetophenons oder Bezophenons
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon enthält.
Priority Applications (5)
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DE2001110612 DE10110612A1 (de) | 2001-03-06 | 2001-03-06 | Verwendung von strahlenvernetzbaren Polymer-Zusammensetzungen als Daten-Aufzeichnungsmedium |
PCT/EP2001/005055 WO2001084544A1 (de) | 2000-05-04 | 2001-05-04 | Verwendung von strahlenvernetzbaren polymer-zusammensetzungen als daten-aufzeichnungsmedium |
JP2001581276A JP2003531760A (ja) | 2000-05-04 | 2001-05-04 | 放射線架橋性ポリマー組成物のデータ記録媒体としての使用 |
US10/258,586 US6964837B2 (en) | 2000-05-04 | 2001-05-04 | Utilization of beam crosslinkable polymer compositions as data recording medium |
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DE (1) | DE10110612A1 (de) |
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- 2001-03-06 DE DE2001110612 patent/DE10110612A1/de not_active Withdrawn
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DE102020203343B4 (de) | 2019-12-18 | 2023-05-17 | Continental Automotive Technologies GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Qualitätssicherung industriell beschichteter metallischer Substrate aufweisend eine KTL-Beschichtung, einschließlich Fahrzeug(bremsen)komponente |
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