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Die
vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen, die dazu verwendet
werden, den Fluiddurchfluß durch
Fahrzeugfluidsysteme, wie beispielsweise ein Antiblockier-Bremssystem
eines Fahrzeugs, zu steuern.
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Aus
Sicherheitsgründen
sind viele moderne Fahrzeuge mit Antiblockier-Bremssystemen (ABS) ausgestattet. Ein
ABS hält
die Fahrzeugkontrolle während
eines extremen Bremsens aufrecht, indem elektronisch erfaßt wird,
wenn ein Blockieren der Räder
bevorsteht, und die Bremsen gelöst
werden, bevor das Blockieren eintritt. Ein ABS ist in der Lage, den
Druck in den Radzylindern zu modulieren, um die Räder während rauher
Bremsbedingungen am Rutschen auf der Straße zu hindern. Eine Erweiterung des
ABS ist eine Traktionssteuerung, durch die eine ausreichende Traktion
zwischen dem Fahrbahnbelag und dem Fahrzeug aufrechterhalten wird,
indem ein ABS ohne eine Fahrereingabe selektiv angewandt wird.
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Im
allgemeinen kann ein typisches Antiblockier-Bremssystem mehrere
Solenoidventile umfassen, um den Hydraulikfluiddruck in den einzelnen Bauteilen,
z. B. einem Hauptzylinder, mehreren Radzylindern und einer Systempumpe,
zu steuern. Ein derartiges Solenoidventil ist das Traktionssteuerungs-Solenoidventil.
Das Traktionssteuerungs-Solenoidventil ist normal offen, um eine
Fluidverbindung zwischen dem Hauptzylinder und dem Rad herzustellen
und eine Fluidverbindung zwischen dem Hauptzylinder und einer Hydrauliksystempumpe
zu sperren. Andererseits kann das Traktionssteuerungs-Solenoidventil
unter Traktionssteuerungsbedin gungen schließen, um eine Fluidverbindung
zwischen dem Hauptzylinder und dem Rad zu sperren. Wenn es geschlossen
ist, stellt das Traktionssteuerungs-Solenoidventil eine Fluidverbindung
zwischen dem Hauptzylinder und einer Systempumpe her, die wiederum
einen Fluiddruck an dem Radzylinder bereitstellt, um die Aufbringung
der Bremsen zu steuern. Wenn der Fluiddruck in der Bremsleitung,
die die Pumpe mit dem Radzylinder verbindet, über eine Sicherheitsgrenze
hinaus zunimmt, muß das
Traktionssteuerungs-Solenoidventil auch als ein Hochdruckentlastungsventil
dienen, um eine geeignete Traktionssteuerung bereitzustellen und
eine Beschädigung an
dem ABS und den Bremsleitungen zu verhindern.
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Aus
der
EP 0 718 532 A1 ist
ein 3-Wege-Solenoidventil gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt. Die Plungerkugel wird von einer Seite durch den
Plunger und von der entgegengesetzten Seite durch einen Stab beaufschlagt,
der über
einen Federsitz mit einer Feder zusammenwirkt, die sich in einer in
einem Ventilsitz ausgebildeten Kammer befindet.
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In
der
DE 43 24 533 C2 ist
eine Solenoidventilanordnung für
ein hydraulisches Fahrzeugbremssystem offenbart. Die Ventilanordnung
weist ein Plungergehäuse
auf, in dem ein Plunger verschiebbar angeordnet ist. Der Plunger
wirkt mit einer größeren Plungerkugel
zusammen, um einen zweiten Fluidverbindungsweg freizugeben oder
zu verschließen. Die
größere Plungerkugel
wirkt ihrerseits mit einer kleineren, in einem Käfig gehaltenen Plungerkugel zusammen,
durch die ein erster Fluidverbindungsweg verschließbar ist
oder freigegeben werden kann. Mittels einer Feder wird der Käfig und
somit die kleinere Plungerkugel in Richtung, der gößeren Plungerkugel
gedrückt.
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Es
ist anstrebenswert, daß ein
Traktionssteuerungs-Solenoidventil beide Funktionen erfüllen kann:
Sperren einer Fluidverbindung zwischen dem Hauptzylinder und dem
Radzylinder unter Traktionssteuerungsbedingungen, während die
Systempumpe angetrieben wird, und Ablassen des hohen Druckes im
Radzylinder. Jedoch wird bei der vorliegenden Erfindung ferner davon
ausgegangen, daß herkömmliche
Traktionssteuerungs-Solenoidventile
zahlreiche interne Teile umfassen, um die notwendige Fluiddurchflußsteuerung
bereitzustellen, die wiederum die Produktionszeit und -kosten erhöhen. Außerdem wurde
bei der vorliegenden Erfindung festgestellt, daß herkömmliche Traktionssteuerungs-Solenoidventile
eine Hochdruckentlastung bereitstellen, indem eine interne Federvorlast
benutzt wird, die durch hohen Fluiddruck überwunden werden kann, um das Ventil
zu öffnen.
Bei der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß diese
auf einer Feder beruhenden Ventile unglücklicherweise aufgrund von Schwankungen
in den Toleranzen der vielen internen Bauteile eine unbeständige Hochdruckentlastung
liefern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Solenoidventil mit Druckentlastungseigenschaft mit
vereinfachter Bauweise zu schaffen.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist ein Fahrzeugsolenoidventil mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 vorgesehen.
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Ein
Fahrzeugsolenoidventil für
ein Fahrzeugfluidsystem umfaßt
ein Plungergehäuse,
das einen ersten Fluidverbindungsweg und einen zweiten Fluidverbindungsweg
herstellt. Ein Plunger ist relativ zu dem Plungergehäuse verschiebbar
angeordnet, und der Plunger ist bewegbar zwischen einer abgeregten Stellung,
in der eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg
zugelassen und eine Fluidverbindung durch den zweiten Fluidverbindungsweg gesperrt
ist, einer erregten Stellung, in der eine Fluidverbindung durch
den ersten Fluidverbindungsweg gesperrt und eine Fluidverbindung
durch den zweiten Fluidverbindungsweg zugelassen ist, und einer
Druckentlastungsstellung, in der, während das Ventil erregt ist,
Fluiddruck auf den Plunger ein vorbestimmtes Druckniveau übersteigt,
um eine entgegenwirkende magnetische Kraft auf den Plunger zu überwinden
und eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg zuzulassen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
der Plunger ein ankernahes Ende auf, und das Ventil umfaßt ferner
einen Anker, in dem eine zentrale Bohrung ausgebildet ist. Das ankernahe
Ende des Plungers ist vorzugsweise in der zentralen Bohrung des
Ankers angeordnet. Außerdem
umgibt eine Spule den Anker und ist mit diesem magnetisch gekoppelt.
Die Spule ist selektiv erregbar, um den Anker, und somit den Plunger,
aus der abgeregten Stellung in die erregte Stellung zu drängen. Eine
Spulenummantelung umgibt die Spule und den Anker und umgibt das
Plungergehäuse
zumindest teilweise. Ein Ankerbecher, der ein geschlossenes Ende
und ein offenes Ende aufweist, umgibt ebenfalls den Anker. Das Plungergehäuse ist
vorzugsweise zumindest teilweise in dem offenen Ende des Ankerbechers
angeordnet.
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Wie
es durch die vorliegend bevorzugte Ausführungsform vorgesehen ist,
bildet das Plungergehäuse
eine Bohrung mit einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt,
und das Plungergehäuse umfaßt einen
Systempumpenventilsitz zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten
Abschnitt der Bohrung. Außerdem
weist der Plunger ein ankerfernes Ende auf, und der Plunger ist
zumindest teilweise in dem ersten Abschnitt der Bohrung in dem Plungergehäuse angeordnet.
Das Ventil umfaßt
vorzugsweise einen integralen Stift, der sich vom ankerfernen Ende des
Plungers aus erstreckt. Der Außendurchmesser des
Stiftes ist kleiner als der Innendurchmesser des ersten Abschnitts
der Bohrung, und es ist ein ringförmiger Fluidkanal zwischen
dem Stift und dem Plungergehäuse
in dem ersten Abschnitt der Bohrung hergestellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Ventilanschlußstück in dem
zweiten Abschnitt der Plungergehäusebohrung
angeordnet. Das Ventilanschlußstück weist
einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt auf, wobei eine
Federkontaktfläche dazwischen
hergestellt ist. In dem Ventilanschlußstück ist auch einen Radzylinderfluidkanal
ausgebildet, der von einem Radzylinderventilsitz umgrenzt ist. In
dem Plungergehäuse
sind vorzugsweise mindestens eine Hauptzylinderanschlußöffnung und mindestens
eine Systempumpenanschlußöffnung ausgebildet.
Der erste Fluidverbindungsweg ist durch die Hauptzylinderanschlußöffnung und
den Radzylinderfluidkanal hergestellt, wenn das Ventil in der abgeregten
Stellung ist. Andererseits ist der zweite Fluidverbindungsweg durch
die Hauptzylinderanschlußöffnung,
den ringförmigen
Fluidkanal und die Systempumpenanschlußöffnung hergestellt, wenn das Ventil
in der erregten Stellung ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Ventil auch eine Plungerkugel, die mit dem ankerfernen Ende
des Stiftes in Kontakt steht. Die Plungerkugel steht mit dem Systempumpenventilsitz in
Eingriff, um eine Fluidverbindung zwischen der Hauptzylinderanschlußöffnung und
dem ringförmigen
Fluidkanal zu sperren, wenn das Ventil abgeregt ist. Die Kugel steht
auch mit dem Radzylinderventilsitz in Eingriff, um eine Fluidverbindung
zwischen der Hauptzylinderanschlußöffnung und dem Radzylinderfluidkanal
zu sperren, wenn das Ventil erregt ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
umfaßt
das Ventil für
ein Fahrzeug eine Spulenummantelung. Ein Ankerbecher, der ein offenes
Ende und ein geschlossenes Ende aufweist, ist in der Spulenummantelung
angeordnet, und ein Plungergehäuse erstreckt
sich vom offenen Ende des Ankerbechers aus. Das Plungergehäuse stellt
einen ersten Fluidverbindungsweg und einen zweiten Fluidverbindungsweg
her. Bei diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Anker,
in dem eine Bohrung ausgebildet ist, hin- und herbewegbar in dem
Ankerbecher zwischen dem Plungergehäuse und dem geschlossenen Ende
des Ankerbechers angeordnet. Ein Plunger ist in dem Plungergehäuse verschiebbar
angeordnet. Der Plunger weist ein ankernahes Ende auf, das in der
im Anker ausgebildeten Bohrung angeordnet ist. Außerdem ist
der Plunger bewegbar zwischen einer abgeregten Stellung, in der
eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg zugelassen
und eine Fluidverbindung durch den zweiten Fluidverbindungsweg gesperrt
ist, einer erregten Stellung, in der eine Fluidverbindung durch
den ersten Fluidverbindungsweg gesperrt und eine Fluidverbindung
durch den zweiten Fluidverbindungsweg zugelassen ist, und einer
Druckentlastungsstellung, in der, während das Ventil erregt ist,
Fluiddruck auf den Plunger ein vorbestimmtes Druckniveau übersteigt, um
eine entgegenwirkende magnetische Kraft auf den Plunger zu überwinden
und eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg zuzulassen.
Auch bei dieser Ausführungsform
umgibt eine Spule eng den Ankerbecher und ist magnetisch mit dem
Anker gekoppelt. Die Spule ist selektiv erregbar, um den Anker,
und somit den Plunger, aus der abgeregten Stellung in die erregte
Stellung zu drängen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt ein System zum Stabilisieren
eines Fahrzeugs einen Hauptzylinder, mindestens einen Radzylinder,
eine Systempumpe und ein erfindungsgemäßes Fahrzeugsolenoidventil.
Das Fahrzeugsolenoidventil steht in Fluidverbindung mit dem Hauptzylinder,
dem Radzylinder und der Systempumpe. Außerdem lenkt das Fahrzeugsolenoidventil
selektiv Hydraulikbremsfluid zwischen dem Hauptzylinder und dem
Radzylinder und zwischen dem Hauptzylinder und der Systempumpe.
Wie es durch diesen Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgesehen
ist, wird, wenn Fluiddruck ein vorbestimmtes Druckniveau übersteigt,
eine durch eine erregte Spule erzeugte, entgegenwirkende, magnetische Kraft überwunden,
um den Druck abzulassen.
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Die
Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand der begleitenden
Zeichnungen beschrieben, in diesen zeigt:
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1 eine Querschnittsansicht
des Ventils in der abgeregten Stellung,
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2 eine Querschnittsansicht
des Ventils in der erregten Stellung, und
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3 ein Blockdiagramm, das
ein Bremssystem darstellt, in dem ein Fahrzeugsolenoidventil eingebaut
sein kann.
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In
den 1 und 2 ist ein Fahrzeugsolenoidventil
gezeigt und allgemein mit 100 bezeichnet. Die 1 und 2 zeigen, daß das Fahrzeugsolenoidventil 100 eine
vorzugsweise aus Metall bestehende, hohle, im allgemeinen zylindrische
Spulenummantelung 102 umfaßt, die ein ankernahes Ende 104 und
ein ankerfernes Ende 106 aufweist.
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In
der Spulenummantelung 102 befindet sich ein vorzugsweise
aus Metall bestehender, im allgemeinen rohrförmiger Ankerbecher 108,
der ein geschlossenes Ende 110 und ein offenes Ende 112 aufweist.
Wie es in den 1 und 2 gezeigt ist, ist in dem
ankernahen Ende 104 der Spulenummantelung 102 ein
Loch 114 ausgebildet, das derart bemessen ist, daß es den
Ankerbecher 108 aufnimmt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Ankerbecher 108 in dem Loch 114 derart
verschiebbar angeordnet, daß das
geschlossene Ende 110 des Ankerbechers 108 von
der Spulenummantelung 102 vorsteht und sich der Rest des
Ankerbechers 108 in das Innere der Spulenummantelung 102 hinein
erstreckt.
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Ein
Anker 116 des Ventils 100 ist in dem Ankerbecher 108 hin-
und herbewegbar angeordnet. Die 1 und 2 zeigen, daß in dem
Anker 116 eine zentrale Bohrung 118 ausgebildet
ist, die das ankernahe Ende eines unten beschriebenen Plungers aufnimmt.
Eine hohle, torusförmige
Spule 120 umgibt eng den Ankerbecher 108 und ist
magnetisch mit dem Anker 116 gekoppelt. Von dem offenen
Ende 112 des Ankerbechers 108 aus erstreckt sich
ein vorzugsweise aus Metall bestehendes, im allgemeinen zylindrisches
Plungergehäuse 122.
Ein vorzugsweise aus Metall bestehender, im allgemeinen ringförmiger Trägerflansch 124 umgrenzt
das Plungergehäuse 122.
Wie es durch die vorliegend bevorzugte Ausführungsform vorgesehen ist,
ist der Trägerflansch 124 um
das Plungergehäuse 122 herum
in der Nähe der
Mitte des Plungergehäuses 122 über eine
Preßpassung
befestigt. Der Trägerflansch 124 steht
entlang seines Außenumfangs
mit einem Loch 126 in Eingriff, das im ankerfernen Ende 106 der
Spulenummantelung 102 ausgebildet ist, um das Plungergehäuse 122 zu
tragen und das Loch 126 im ankerfernen Ende 106 der
Spulenummantelung 102 zu verschließen.
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Weiterhin
ist nach den 1 und 2 in dem Plungergehäuse 122 eine
zentrale Bohrung 128 mit einem relativ schmalen ersten
Abschnitt 130 ausgebildet, der sich in einen größeren zweiten
Abschnitt 132 hinein erstreckt. Ein Systempumpenventilsitz 134 umgrenzt
die zentrale Bohrung 128 in dem Plungergehäuse 122 an
der Grenzfläche
zwischen dem ersten Abschnitt 130 und dem zweiten Abschnitt 132 der
Bohrung 128. In dem ersten Abschnitt 130 der Bohrung 128 ist
ein vorzugsweise aus Metall bestehender, im allgemeinen zylindrischer
Plunger 136 hin- und herbewegbar angeordnet, der ein ankernahes
Ende 138 und ein ankerfernes Ende 140 aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind am ankernahen Ende 138 des Plungers 136 Zähne oder
Kerben 142 ausgebildet, und an der Bohrung 118 in
dem Anker 116 sind gegenüberliegende, entsprechende
Zähne oder
Kerben 144 ausgebildet. Somit stehen die Zähne oder
Kerben 142 an dem Plunger 136 mit den gegenüberliegenden
Zähnen
oder Kerben 144 in dem Anker 116 in Eingriff,
um den Plunger 136 mit dem Anker 116 zu verkeilen.
Es ist einzusehen, daß folglich, wenn
sich der Anker 116 in dem Ankerbecher 108 hin-
und herbewegt, der Plunger 136 sich in dem Plungergehäuse 116 hin-
und herbewegt.
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Die 1 und 2 zeigen einen Stift 146, der ein
ankerfernes Ende 148 aufweist und sich vom ankerfernen
Ende 140 des Plungers 136 aus erstreckt. Eine
vorzugsweise aus Metall bestehende Plungerkugel 150 berührt das
ankerferne Ende 148 des Stiftes 146. Der Stift 146 kann
einstückig
mit dem Plunger 140 ausgebildet sein. Es ist festzustellen,
daß die Plungerkugel 150 einstückig mit
dem Stift 146 ausgebildet sein kann. Die Plungerkugel 150 steht
selektiv mit dem Systempumpenventilsitz 134 und einem Radzylinderventilsitz,
der unten beschrieben ist, in Eingriff, um eine Fluidverbindung
durch das Solenoidventil 100 hindurch zu steuern. Wenn
man sich ganz nach links in den 1 und 2 bewegt, ist ein vorzugsweise
aus Metall bestehendes, im allgemeinen zylindrisches Ventilanschlußstück 154 vorzugsweise
in dem zweiten Abschnitt 132 der Bohrung 128 über eine
Preßpassung
befestigt. Die 1 und 2 zeigen, daß in dem
Ventilanschlußstück 154 ein
Radzylinderfluidkanal 156 ausgebildet ist, der eine Fluidverbindung
von dem Solenoidventil 100 zu einem unten beschriebenen
Radzylinder herstellt. Der Radzylinderfluidkanal 156 in
dem Ventilanschlußstück 154 ist
von einem Radzylinderventilsitz 158 umgrenzt, mit dem die
Plungerkugel 150 zu Zwecken selektiv in Eingriff gelangen
kann, die kurz offenbart werden sollen.
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Die 1 und 2 zeigen auch, daß das Ventilanschlußstück 154 einen
erweiterten ersten Abschnitt 160 umfaßt, der an einem schmalen zweiten Abschnitt 162 endet.
Eine Federkontaktfläche 164 ist dort
hergestellt, wo der erste Abschnitt 160 des Ventilanschlußstücks 154 auf
den zweiten Abschnitt 162 des Ventilanschlußstücks 154 trifft.
Eine Feder 166 ist unter Druck um den zweiten Abschnitt 160 des Ventilanschlußstücks 154 herum
zwischen der Federkontaktfläche 164 und
der Plungerkugel 150 angeordnet.
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Wie
es durch die vorliegende Erfindung vorgesehen ist, ist in dem Plungergehäuse 122 mindestens
eine Hauptzylinderanschlußöffnung 168 ausgebildet,
die eine Fluidverbindung zwischen einem Hauptzylinder, der unten
beschrieben ist, und dem Solenoidventil 100 herstellt.
Außerdem
ist in dem Plungergehäuse 122 mindestens
eine Systempumpenanschlußöffnung 170 ausgebildet,
die eine Fluidverbindung zwischen dem Solenoidventil 100 und
einer Systempumpe, die ebenfalls unten beschrieben ist, herstellt.
Es sind vorzugsweise zwei Hauptzylinderanschlußöffnungen 168 und zwei
Systempumpenanschlußöffnungen 170 vorgesehen.
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Die 1 und 2 zeigen, daß der Außendurchmesser des Stiftes 146 wesentlich
kleiner als der Innendurchmesser des ersten Abschnitts 130 der in
dem Plungergehäuse 122 ausgebildeten
Bohrung 128 ist. Als solcher ist ein ringförmiger Fluidkanal 172 zwischen
dem Stift 146 und dem Plungergehäuse 122 hergestellt.
Wenn die Plungerkugel 150 von dem Systempumpenventilsitz 134 beabstandet
ist, stellt der ringförmige
Fluidkanal 172 eine Fluidverbindung zwischen den Hauptzylinderanschlußöffnungen 168 und
den Systempumpenanschlußöffnungen 170 her.
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Die 1 und 2 zeigen ferner, daß das Plungergehäuse 116 von
einer ersten O-Ring-Rille 174 und einer zweiten O-Ring-Rille 176 umgrenzt
ist. Wie gezeigt ist die erste O-Ring-Rille 174 derart
bemessen, daß sie
einen ersten O-Ring 178 aufnimmt, und die zweite O-Ring-Rille 176 ist
derart bemessen, daß sie
einen zweiten O-Ring 180 aufnimmt.
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Um
die Verwendung des Ventils der vorliegenden Erfindung zu verstehen,
wird nun Bezug auf 3 genommen,
die ein beispielhaftes Fahrzeugbremssystem zeigt, das allgemein
mit 200 bezeichnet ist und in dem das vorliegende Ventil
verwendet werden kann. Das System 200 umfaßt wie gezeigt
einen Hauptzylinder 212, der in Fluidverbindung mit einem
Fluidbehälter 214 steht.
Der Hauptzylinder 212 wird von einem Bremspedal 216 mechanisch
betätigt,
das durch den Fuß eines
Fahrers niedergedrückt wird.
Zwischen dem Hauptzylinder 212 und einer Fluidpumpe 218 und
in Fluidverbindung mit beiden ist das Fahrzeugsolenoidventil 100 eingebaut.
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3 zeigt, daß das Fahrzeugsolenoidventil 100 und
die Systempumpe 218 jeweils auch in Fluidverbindung mit
einem Radzylinder 220 stehen. Ein Steuersystem 222,
z. B. ein Antiblockier-Bremssystem, ist elektrisch mit dem Solenoidventil 100 und
der Systempumpe 218 verbunden.
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Unter
normalen Bremsbedingungen, d.h., bei abgeregter Spule 120,
wenn das Bremspedal 216 von einem Fahrer niedergedrückt wird,
läßt das Solenoidventil 100 eine
Fluidverbindung von dem Hauptzylinder 212 zu dem Radzylinder 220 zu.
Insbesondere setzt sich die Kugel 150 auf den Systempumpenventilsitz 134,
so daß Fluid
von den Hauptzylinderanschlußöffnungen 168 zu
dem Radzylinderfluidkanal 156 fließen kann. Wenn je doch ein oder
mehrere Räder
beginnen, Traktion zu verlieren, wird das Solenoidventil 100 automatisch
erregt, so daß die Kugel 150 auf
dem Radzylinderventilsitz 158 liegt, um eine Fluidverbindung
zwischen dem Hauptzylinder 212 und dem Radzylinder 220 zu
sperren, während
eine Fluidverbindung vom Hauptzylinder 212 zur Systempumpe 218 zugelassen
wird. Dementsprechend wird Fluid an die Systempumpe 218 geliefert,
um diese anzutreiben. Sobald sie angetrieben wird, kann die Pumpe 218 Fluid
direkt zum Radzylinder 220 pumpen und gemäß ABS-Prinzipien
die Stabilität
des Fahrzeugs steuern.
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Solange
die Spule 120 erregt bleibt, bleibt das Ventil 100 in
der erregten Stellung, wie es in 2 gezeigt
ist. Falls das Solenoidventil 100 in der erregten Stellung
ist und der Fluiddruck in dem Radzylinder 220 ein vorbestimmtes
kritisches Niveau übersteigt,
kann der Hydraulikdruck gegen die Plungerkugel 150 die
magnetische Kraft überwinden
und die Plungerkugel 150 nach rechts, wenn man auf 2 blickt, in eine Druckentlastungsstellung
drängen,
in der die Plungerkugel 150 von dem Radzylinderventilsitz 158 beabstandet
ist, um eine Fluidverbindung vom Radzylinder zum Hauptzylinder 212 zuzulassen.
Sobald der Druck in dem Radzylinder 220 unter das kritische
Druckniveau abfällt
und die magnetische Kraft die hydraulische Kraft übersteigt,
wird das Ventil 100 in die geschlossene Stellung zurückkehren,
bis die Spule 120 durch das Steuersystem 222 abgeregt
wird und die Feder 166 das Ventil 100 in die in 1 gezeigte abgeregte Stellung
drängt.
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Es
ist zu verstehen, daß,
wenn das Ventil 100 in der abgeregten Stellung ist, ein
erster Fluidverbindungsweg durch die Hauptzylinderanschlußöffnungen 168 und
den Radzylinderfluidkanal 156 hergestellt ist. Wenn an dererseits
das Ventil in der erregten Stellung ist, ist ein zweiter Fluidverbindungsweg
durch die Hauptzylinderanschlußöffnungen 168, den
ringförmigen
Fluidkanal 172 und die Systempumpenanschlußöffnungen 170 hergestellt,
vorausgesetzt, daß der
Druck in dem Radzylinder 220 nicht über ein vorbestimmtes kritisches
Niveau hinaus zunimmt.
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Es
ist festzustellen, daß mit
der oben beschriebenen konstruktiven Anordnung das Fahrzeugsolenoidventil 100 nicht
viele interne Bauteile benötigt,
um die Fluidverbindung zwischen dem Hauptzylinder 212,
dem Radzylinder 220 und der Systempumpe 218 zu
steuern. Indem die magnetische Anziehungskraft zwischen dem Plungergehäuse 122 und
dem Anker 132 (aufgrund der Erregung der Spule 120)
die Druckentlastungsfunktion steuert, stellt das Ventil 100 diese
Funktion beständiger
bereit.
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Ein
Fahrzeugsolenoidventil 100 umfaßt eine Spulenummantelung 102,
in der ein Plungergehäuse 122 angeordnet
ist. Das Plungergehäuse 122 stellt einen
ersten Fluidverbindungsweg und einen zweiten Fluidverbindungsweg
her. In dem Plungergehäuse 122 ist
ein Plunger 136 hin- und herbewegbar angeordnet. Der Plunger 136 ist
bewegbar zwischen einer abgeregten Stellung, in der eine Fluidverbindung durch
den ersten Fluidverbindungsweg zugelassen und eine Fluidverbindung
durch den zweiten Fluidverbindungsweg gesperrt ist, einer erregten
Stellung, in der eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg
gesperrt und eine Fluidverbindung durch den zweiten Fluidverbindungsweg
zugelassen ist, und einer Druckentlastungsstellung, in der, während das
Ventil 100 erregt ist, Fluiddruck auf den Plunger 136 ein
vorbestimmtes Druckniveau übersteigt,
um eine entgegenwirkende magnetische Kraft auf den Plunger 136 zu überwinden
und eine Fluidverbindung durch den ersten Fluidverbindungsweg zuzulassen.