DE10109689A1 - Neue für das metE-Gen kodierende Nukleotidsequenzen - Google Patents
Neue für das metE-Gen kodierende NukleotidsequenzenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein isoliertes Polynukleotid, enthaltend eine Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus der Gruppe DOLLAR A a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält, DOLLAR A b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2, DOLLAR A c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und DOLLAR A d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c), DOLLAR A und Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Aminosäuren unter Verwendung von coryneformen Bakterien, in denen zumindest das metE-Gen verstärkt vorliegt, und die Verwendung der Polynukleotidsequenzen als Hybridisierungssonden.
Description
Gegenstand der Erfindung sind für das metE-Gen kodierende
Nukleotidsequenzen aus coryneformen Bakterien und ein
Verfahren zur fermentativen Herstellung von Aminosäuren,
insbesondere L-Methionin, unter Verwendung von Bakterien,
in denen das metE-Gen verstärkt wird.
L-Aminosäuren, insbesondere L-Methionin, finden in der
Humanmedizin und in der pharmazeutischen Industrie, in der
Lebensmittelindustrie und ganz besonders in der
Tierernährung, Anwendung.
Es ist bekannt, daß Aminosäuren durch Fermentation von
Stämmen coryneformer Bakterien, insbesondere
Corynebacterium glutamicum, hergestellt werden. Wegen der
großen Bedeutung wird ständig an der Verbesserung der
Herstellverfahren gearbeitet. Verfahrensverbesserungen
können fermentationstechnische Maßnahmen wie zum Beispiel
Rührung und Versorgung mit Sauerstoff, oder die
Zusammensetzung der Nährmedien wie zum Beispiel die
Zuckerkonzentration während der Fermentation, oder die
Aufarbeitung zur Produktform durch zum Beispiel
Ionenaustauschchromatographie oder die intrinsischen
Leistungseigenschaften des Mikroorganismus selbst
betreffen.
Zur Verbesserung der Leistungseigenschaften dieser
Mikroorganismen werden Methoden der Mutagenese, Selektion
und Mutantenauswahl angewendet. Auf diese Weise erhält man
Stämme, die resistent gegen Antimetabolite wie z. B. die
Methionin-Analoga α-Methyl-Methionin, Ethionin, Norleucin,
N-acetylnorleucin, S-Trifluoromethylhomocystein,
2-amino-5-heprenoitsäure, Seleno-Methionin,
Methioninsulfoximin, Methoxin,
1-Aminocyclopentan-Carboxylsäure oder auxotroph für
regulatorisch bedeutsame Metabolite sind und Aminosäuren
wie z. B. L-Methionin produzieren.
Seit einigen Jahren werden ebenfalls Methoden der
rekombinanten DNA-Technik zur Stammverbesserung von
L-Aminosäure produzierender Stämme von Corynebacterium
eingesetzt, indem man einzelne Aminosäure-Biosynthesegene
amplifiziert und die Auswirkung auf die
Aminosäure-Produktion untersucht.
Die Erfinder haben sich zur Aufgabe gestellt, neue
Maßnahmen zur verbesserten fermentativen Herstellung von
Aminosäuren, insbesondere L-Methionin, bereitzustellen.
Werden im folgenden L-Methionin oder Methionin erwähnt,
sind damit auch die Salze wie z. B. Methionin-Hydrochlorid
oder Methionin-Sulfat gemeint.
Gegenstand der Erfindung ist ein isoliertes Polynukleotid
aus coryneformen Bakterien, enthaltend eine für das
metE-Gen kodierende Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe
- a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält,
- b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2,
- c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und
- d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c),
wobei das Polypeptid bevorzugt die Aktivität der
Homocystein-Methyltransferase I aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls das oben genannte
Polynukleotid, wobei es sich bevorzugt um eine
replizierbare DNA handelt, enthaltend:
- a) die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No. 1, oder
- b) mindestens eine Sequenz, die der Sequenz (i) innerhalb des Bereichs der Degeneration des genetischen Kodes entspricht, oder
- c) mindestens eine Sequenz, die mit der zur Sequenz (i) oder (ii) komplementären Sequenz hybridisiert, und gegebenenfalls
- d) funktionsneutralen Sinnmutationen in (i).
Weitere Gegenstände sind
ein Polynukleotid enthaltend die Nukleo tidsequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt;
ein Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID No. 2 dargestellt, enthält;
ein Vektor, enthaltend das erfindungsgemäße Polynukleotid, insbesondere Pendelvektor oder Plasmidvektor, und
als Wirtszelle dienende coryneforme Bakterien, die den Vektor enthalten oder in denen das metE-Gen verstärkt ist.
ein Polynukleotid enthaltend die Nukleo tidsequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt;
ein Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID No. 2 dargestellt, enthält;
ein Vektor, enthaltend das erfindungsgemäße Polynukleotid, insbesondere Pendelvektor oder Plasmidvektor, und
als Wirtszelle dienende coryneforme Bakterien, die den Vektor enthalten oder in denen das metE-Gen verstärkt ist.
Gegenstand der Erfindung sind ebenso Polynukleotide, die im
wesentlichen aus einer Polynukleotidsequenz bestehen, die
erhältlich sind durch Screening mittels Hybridisierung
einer entsprechenden Genbank, die das vollständige Gen mit
der Polynukleotidsequenz entsprechend SEQ ID No. 1 enthält,
mit einer Sonde, die die Sequenz des genannten
Polynukleotids gemäß SEQ ID No. 1 oder ein Fragment davon
enthält und Isolierung der genannten DNA-Sequenz.
Polynukleotide, die die Sequenzen gemäß der Erfindung
enthalten, sind als Hybridisierungs-Sonden für RNA, cDNA
und DNA geeignet, um Nukleinsäuren bzw. Polynukleotide oder
Gene in voller Länge zu isolieren, die für Homocystein-
Methyltransferase I kodieren, oder um solche Nukleinsäuren
bzw. Polynukleotide oder Gene zu isolieren, die eine hohe
Ähnlichkeit der Sequenz mit der des Homocystein-
Methyltransferase I-Gens aufweisen.
Polynukleotide, die die Sequenzen gemäß der Erfindung
enthalten, sind weiterhin als Primer geeignet, mit deren
Hilfe mit der Polymerase Kettenreaktion (PCR) DNA von Gener
hergestellt werden kann, die für Homocystein-
Methyltransferase I kodieren.
Solche, als Sonden oder Primer dienende Oligonukleotide,
enthalten mindestens 30, bevorzugt mindestens 20, ganz
besonders bevorzugt mindestens 15 aufeinanderfolgende
Nukleotide. Geeignet sind ebenfalls Oligonukleotide mit
einer Länge von mindestens 40 oder 50 Nukleotiden.
Gegebenenfalls sind auch Oligonukleotide mit einer Länge
von mindestens 100, 150, 200, 250 oder 300 Nukleotiden
geeignet.
"Isoliert" bedeutet aus seinem natürlichen Umfeld
herausgetrennt.
"Polynukleotid" bezieht sich im allgemeinen auf
Polyribonukleotide und Polydeoxyribonukleotide, wobei es
sich um nicht modifizierte RNA oder DNA oder modifizierte
RNA oder DNA handeln kann.
Unter "Polypeptiden" versteht man Peptide oder Proteine,
die zwei oder mehr über Peptidbindungen verbundene
Aminosäuren enthalten.
Die Polypeptide gemäß Erfindung schließen ein Polypeptid
gemäß SEQ ID No. 2, insbesondere solche mit der
biologischen Aktivität der Homocystein-Methyltransferase I
und auch solche ein, die zu wenigstens 70%, bevorzugt zu
wenigstens 80% und besonders die zu wenigstens 90% bis 95%
identisch sind mit dem Polypeptid gemäß SEQ ID No. 2 und
die genannte Aktivität aufweisen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
fermentativen Herstellung von Aminosäuren, insbesondere
L-Methionin, unter Verwendung von coryneformen Bakterien,
die insbesondere bereits Aminosäuren produzieren, und in
denen die für das metE-Gen kodierenden Nukleotidsequenzen
verstärkt, insbesondere überexprimiert werden.
Der Begriff "Verstärkung" beschreibt in diesem Zusammenhang
die Erhöhung der intrazellulären Aktivität eines oder
mehrerer Enzyme in einem Mikroorganismus, die durch die
entsprechende DNA kodiert werden, indem man beispielsweise
die Kopienzahl des Gens bzw. der Gene erhöht, einen starke
Promotor verwendet oder ein Gen verwendet, das für ein
entsprechendes Enzym mit einer hohen Aktivität kodiert und
gegebenenfalls diese Maßnahmen kombiniert.
Die Mikroorganismen, die Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind, können L-Aminosäuren, insbesondere L-
Methionin, aus Glucose, Saccharose, Lactose, Fructose,
Maltose, Melasse, Stärke, Cellulose oder aus Glycerin und
Ethanol herstellen. Es kann sich um Vertreter coryneformer
Bakterien insbesondere der Gattung Corynebacterium handeln.
Bei der Gattung Corynebacterium ist insbesondere die Art
Corynebacterium glutamicum zu nennen, die in der Fachwelt
für ihre Fähigkeit bekannt ist, L-Aminosäuren zu
produzieren.
Geeignete Stämme der Gattung Corynebacterium, insbesondere
der Art Corynebacterium glutamicum (C. glutamicum), sind
besonders die bekannten Wildtypstämme
Corynebacterium glutamicum ATCC13032
Corynebacterium acetoglutamicum ATCC15806
Corynebacterium acetoacidophilum ATCC13870
Corynebacterium thermoaminogenes FERM BP-1539
Corynebacterium melassecola ATCC17965
Brevibacterium flavum ATCC14067
Brevibacterium lactofermentum ATCC13869 und
Brevibacterium divaricatum ATCC14020
oder daraus hergestellte L-Aminosäuren produzierende Mutanten beziehungsweise Stämme, wie beispielsweise der L-Methionin produzierende Stamm
Corynebacterium glutamicum ATCC21608.
Corynebacterium glutamicum ATCC13032
Corynebacterium acetoglutamicum ATCC15806
Corynebacterium acetoacidophilum ATCC13870
Corynebacterium thermoaminogenes FERM BP-1539
Corynebacterium melassecola ATCC17965
Brevibacterium flavum ATCC14067
Brevibacterium lactofermentum ATCC13869 und
Brevibacterium divaricatum ATCC14020
oder daraus hergestellte L-Aminosäuren produzierende Mutanten beziehungsweise Stämme, wie beispielsweise der L-Methionin produzierende Stamm
Corynebacterium glutamicum ATCC21608.
Das neue, für das Enzym Homocystein-Methyltransferase I (EC
2.1.1.14) kodierende metE-Gen von C. glutamicum wurde
isoliert.
Zur Isolierung des metE-Gens oder auch anderer Gene von
C. glutamicum wird zunächst eine Genbank dieses
Mikroorganismus in Escherichia coli (E. coli) angelegt.
Das Anlegen von Genbanken ist in allgemein bekannten
Lehrbüchern und Handbüchern niedergeschrieben. Als Beispiel
seien das Lehrbuch von Winnacker: Gene und Klone, Eine
Einführung in die Gentechnologie (Verlag Chemie, Weinheim,
Deutschland, 1990), oder das Handbuch von Sambrook et al.:
Molecular Cloning, A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1989) genannt. Eine sehr bekannte Genbank
ist die des E. coli K-12 Stammes W3110, die von Kohara et
al. (Cell 50, 495-508 (1987)) in λ-Vektoren angelegt wurde.
Bathe et al. (Molecular and General Genetics, 252: 255-265,
1996) beschreiben eine Genbank von C. glutamicum ATCC13032,
die mit Hilfe des Cosmidvektors SuperCos I (Wahl et al.,
1987, Proceedings of the National Academy of Sciences USA,
84: 2160-2164) im E. coli K-12 Stamm NM554 (Raleligh et al.,
1988, Nucleic Acids Research 16: 1563-1575) angelegt wurde.
Börmann et al. (Molecular Microbiology 6(3), 317-326)
(1992)) wiederum beschreiben eine Genbank von C. glutarnicum
ATCC13032 unter Verwendung des Cosmids pHC79 (Hohn und
Collins, Gene 11, 291-298 (1980)). Zur Herstellung einer
Genbank von C. glutamicum in E. coli können auch Plasmide
wie pBR322 (Bolivar, Life Sciences, 25, 807-818 (1979))
oder pUC9 (Vieira et al., 1982, Gene, 19: 259-268) verwendet
werden. Als Wirte eignen sich besonders solche E. coli
Stämme, die restriktions- und rekombinationsdefekt sind.
Ein Beispiel hierfür ist der Stamm DH5αmcr, der von Grant
et al. (Proceedings of the National Academy of Sciences
USA, 87 (1990) 4645-4649) beschrieben wurde. Die mit Hilfe
von Cosmiden klonierten langen DNA-Fragmente können
anschließend wiederum in gängige, für die Sequenzierung
geeignete Vektoren subkloniert und anschließend sequenziert
werden, so wie es z. B. bei Sanger et al. (Proceedings of
the National Academy of Sciences of the United States of
America, 74: 5463-5467, 1977) beschrieben ist.
Die erhaltenen DNA-Sequenzen können dann mit bekannten
Algorithmen bzw. Sequenzanalyse-Programmen wie z. B. dem von
Staden (Nucleic Acids Research 14, 217-232(1986)), dem von
Marck (Nucleic Acids Research 16, 1829-1836 (1988)) oder
dem GCG-Programm von Butler (Methods of Biochemical
Analysis 39, 74-97 (1998)) untersucht werden.
Die neue für das Gen metE kodierende DNA-Sequenz von C.
glutamicum wurde gefunden, die als SEQ ID No. 1 Bestandteil
der vorliegenden Erfindung ist. Weiterhin wurde aus der
vorliegenden DNA-Sequenz mit den oben beschriebenen
Methoden die Aminosäuresequenz des entsprechenden Proteins
abgeleitet. In SEQ ID No. 2 ist die sich ergebende
Aminosäuresequenz des metE-Genproduktes dargestellt.
Kodierende DNA-Sequenzen, die sich aus SEQ ID No. 1 durch
die Degeneriertheit des genetischen Kodes ergeben, sind
ebenfalls Bestandteil der Erfindung. In gleicher Weise sind
DNA-Sequenzen, die mit SEQ ID No. 1 oder Teilen von SEQ ID
No. 1 hybridisieren, Bestandteil der Erfindung. In der
Fachwelt sind weiterhin konservative Aminosäureaustausche
wie z. B. Austausch von Glycin gegen Alanin oder von
Asparaginsäure gegen Glutaminsäure in Proteinen als
"Sinnmutationen" (sense mutations) bekannt, die zu keiner
grundsätzlichen Veränderung der Aktivität des Proteins
führen, d. h. funktionsneutral sind. Weiterhin ist bekannt,
daß Änderungen am N- und/oder C-Terminus eines Proteins
dessen Funktion nicht wesentlich beeinträchtigen oder sogar
stabilisieren können. Angaben hierzu findet der Fachmann
unter anderem bei Ben-Bassat et al. (Journal of
Bacteriology 169: 751-757 (1987)), bei O'Regan et al. (Gene
77: 237-251 (1989)), bei Sahin-Toth et al. (Protein Sciences
3: 240-247 (1994)), bei Hochuli et al. (Bio/Technology
6: 1321-1325 (1988)) und in bekannten Lehrbüchern der
Genetik und Molekularbiologie. Aminosäuresequenzen, die
sich in entsprechender Weise aus SEQ ID No. 2 ergeben, sind
ebenfalls Bestandteil der Erfindung.
In gleicher Weise sind DNA-Sequenzen, die mit SEQ ID No. 1
oder Teilen von SEQ ID No. 1 hybridisieren Bestandteil der
Erfindung. Schließlich sind DNA-Sequenzen Bestandteil der
Erfindung, die durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
unter Verwendung von Primern hergestellt werden, die sich
aus SEQ ID No. 1 ergeben. Derartige Oligonukleotide haben
typischerweise eine Länge von mindestens 15 Nukleotiden.
Anleitungen zur Identifizierung von DNA-Sequenzen mittels
Hybridisierung findet der Fachmann unter anderem im
Handbuch "The DIG System Users Guide for Filter
Hybridization" der Firma Boehringer Mannheim GmbH
(Mannheim, Deutschland, 1993) und bei Liebl et al.
(International Journal of Systematic Bacteriology (1991)
41: 255-260). Anleitungen zur Amplifikation von
DNA-Sequenzen mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
findet der Fachmann unter anderem im Handbuch von Gait:
Oligonukleotide synthesis: A Practical Approach (IRL Press,
Oxford, UK, 1984) und bei Newton und Graham: PCR (Spektrum
Akademischer Verlag, Heidelberg, Deutschland, 1994).
Es wurde gefunden, daß coryneforme Bakterien nach
Überexpression des metE-Gens in verbesserter Weise
Aminosäuren, insbesondere L-Methionin, produzieren.
Zur Erzielung einer Überexpression kann die Kopienzahl der
entsprechenden Gene erhöht werden, oder es kann die
Promotor- und Regulationsregion oder die
Ribosomenbindungsstelle, die sich stromaufwärts des
Strukturgens befindet, mutiert werden. In gleicher Weise
wirken Expressionskassetten, die stromaufwärts des
Strukturgens eingebaut werden. Durch induzierbare
Promotoren ist es zusätzlich möglich, die Expression im
Verlaufe der fermentativen L-Methionin-Produktion zu
steigern. Durch Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer
der m-RNA wird ebenfalls die Expression verbessert.
Weiterhin wird durch Verhinderung des Abbaus des
Enzymproteins ebenfalls die Enzymaktivität verstärkt. Die
Gene oder Genkonstrukte können entweder in Plasmiden mit
unterschiedlicher Kopienzahl vorliegen oder im Chromosom
integriert und amplifiziert sein. Alternativ kann weiterhin
eine Überexpression der betreffenden Gene durch Veränderung
der Medienzusammensetzung und Kulturführung erreicht
werden.
Anleitungen hierzu findet der Fachmann unter anderem bei
Martin et al. (Bio/Technology 5, 137-146 (1987)), bei
Guerrero et al. (Gene 138, 35-41 (1994)), Tsuchiya und
Morinaga (Bio/Technology 6, 428-430 (1988)), bei Eikmanns
et al. (Gene 102, 93-98 (1991)), in der Europäischen
Patentschrift 0 472 869, im US Patent 4,601,893, bei
Schwarzer und Pühler (Bio/Technology 9, 84-87 (1991), bei
Remscheid et al. (Applied and Environmental Microbiology
60, 126-132 (1994)), bei LaBarre et al. (Journal of
Bacteriology 175, 1001-1007 (1993)), in der Patentanmeldung
WO 96/15246, bei Malumbres et al. (Gene 134, 15-24
(1993)), in der japanischen Offenlegungsschrift
JP-A-10-229891, bei Jensen und Hammer (Biotechnology and
Bioengineering 58, 191-195 (1998)), bei Makrides
(Microbiological Reviews 60 : 512-538 (1996)) und in
bekannten Lehrbüchern der Genetik und Molekularbiologie.
Zur Verstärkung wurde das erfindungsgemäße metE-Gen
beispielhaft mit Hilfe von episomalen Plasmiden
überexprimiert. Als Plasmide eignen sich solche, die in
coryneformen Bakterien repliziert werden. Zahlreiche
bekannte Plasmidvektoren wie z. B. pZ1 (Menkel et al.,
Applied and Environmental Microbiology (1989) 64: 549-554),
pEKEx1 (Eikmanns et al., Gene 102: 93-98 (1991)) oder pHS2-1
(Sonnen et al., Gene 107: 69-74 (1991)) beruhen auf den
kryptischen Plasmiden pHM1519, pBL1 oder pGA1. Andere
Plasmidvektoren wie z. B. solche, die auf pCG4
(US-A 4,489,160), oder pNG2 (Serwold-Davis et al., FEMS
Microbiology Letters 66, 119-124 (1990)), oder pAG1
(US-A 5,158,891) beruhen, können in gleicher Weise
verwendet werden.
Weiterhin eignen sich auch solche Plasmidvektoren mit Hilfe
derer man das Verfahren der Genamplifikation durch
Integration in das Chromosom anwenden kann, so wie es
beispielsweise von Remscheid et al. (Applied and
Environmental Microbiology 60, 126-132 (1994)) zur
Duplikation bzw. Amplifikation des hom-thrB-Operons
beschrieben wurde. Bei dieser Methode wird das vollständige
Gen in einen Plasmidvektor kloniert, der in einem Wirt
(typischerweise E. coli), nicht aber in C. glutamicum
replizieren kann. Als Vektoren kommen beispielsweise
pSUP301 (Simon et al., Bio/Technology 1, 784-791 (1983)),
pK18mob oder pK19mob (Schäfer et al., Gene 145, 69-73
(1994)), pGEM-T (Promega corporation, Madison, WI, USA),
pCR2.1-TOPO (Shuman (1994). Journal of Biological Chemistry
269: 32678-84; US-A 5,487,993), pCR®Blunt (Firma
Invitrogen, Groningen, Niederlande; Bernard et al., Journal
of Molecular Biology, 234: 534-541 (1993)), pEM1 (Schrumpf
et al. 1991, Journal of Bacteriology 173: 4510-4516) oder
pBGS8 (Spratt et al.,1986, Gene 41: 337-342) in Frage. Der
Plasmidvektor, der das zu amplifizierende Gen enthält, wird
anschließend durch Konjugation oder Transformation in den
gewünschten Stamm von C. glutamicum überführt. Die Methode
der Konjugation ist beispielsweise bei Schäfer et al.
(Applied and Environmental Microbiology 60, 756-759 (1994))
beschrieben. Methoden zur Transformation sind
beispielsweise bei Thierbach et al. (Applied Microbiology
and Biotechnology 29, 356-362 (1988)), Dunican und Shivnan
(Bio/Technology 7, 1067-1070 (1989)) und Tauch et al. (FEMS
Microbiological Letters 123, 343-347 (1994)) beschrieben.
Nach homologer Rekombination mittels eines "cross over"-
Ereignisses enthält der resultierende Stamm mindestens zwei
Kopien des betreffenden Gens.
Zusätzlich kann es für die Produktion von Aminosäuren,
insbesondere L-Methionin vorteilhaft sein, neben dem metE-
Gen eines oder mehrere Enzyme des jeweiligen
Biosyntheseweges, der Glykolyse, der Anaplerotik, des
Zitronensäure-Zyklus oder des Aminosäure-Exports zu
verstärken.
So kann für die Herstellung von Aminosäuren, insbesondere
L-Methionin, eines oder mehrere Gene, ausgewählt aus der
Gruppe
- - das für die Glyceraldehyd-3-Phosphat Dehydrogenase kodierende gap-Gen (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
- - das für die Triosephosphat Isomerase kodierende tpi-Gen (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
- - das für die 3-Phosphoglycerat Kinase kodierende pgk-Gen (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
- - das für die Pyruvat Carboxylase kodierende pyc-Gen (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
- - das für eine feed back resistente Aspartatkinase kodierende lysC-Gen (Accession No.P26512),
- - das für die Homoserin O-Acetyltransferase kodierende Gen metA (ACCESSION Number AF052652),
- - das für die Cystahionin-gamma-Synthase kodierende Gen metB (ACCESSION Number AF126953),
- - das für die Cystahionin-gamma-Lyase kodierende Gen aecD (ACCESSION Number M89931)
- - das für die Serin-Hydroxymethyltransferase kodierende glyA-Gen (JP-A-08107788),
- - das für die O-Acetylhomoserin-Sulfhydrylase kodierende metY-Gen (DSM 13556)
verstärkt, insbesondere überexprimiert werden.
Weiterhin kann es für die Produktion von Aminosäuren,
insbesondere L-Methionin, vorteilhaft sein, zusätzlich zur
Verstärkung des metE Gens eines oder mehrere Gene,
ausgewählt aus der Gruppe
- - das für die Homoserine-Kinase kodierende thrB-Gen (ACCESSION Number P08210),
- - das für die Threonin Dehydratase kodierende ilvA-Gen (ACCESSION Number Q04513),
- - das für die Threonin Synthase kodierende thrC-Gen (ACCESSION Number P23669),
- - das für die Meso-Diaminopimelat D-Dehydrogenase kodierende ddh-Gen (ACCESSION Number Y00151),
- - das für die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase kodierende pck-Gen (DE 199 50 409.1; DSM 13047),
- - das für die Glucose-6-Phosphat Isomerase kodierende pgi- Gen (US 09/396,478; DSM 12969),
- - das für die Pyruvat-Oxidase kodierende poxB-Gen (DE: 1995 1975.7; DSM 13114)
abzuschwächen, insbesondere die Expression zu verringern.
Weiterhin kann es für die Produktion von Aminosäuren,
insbesondere L-Methionin, vorteilhaft sein, neben der
Überexpression des metE-Gens unerwünschte Nebenreaktionen
auszuschalten (Nakayama: "Breeding of Amino Acid Producing
Micro-organisms", in: Overproduction of Microbial Products,
Krumphanzl, Sikyta, Vanek (eds.), Academic Press, London,
UK, 1982).
Die erfindungsgemäß hergestellten Mikroorganismen können
kontinuierlich oder diskontinuierlich im batch-Verfahren
(Satzkultivierung) oder im fed batch (Zulaufverfahren) oder
repeated fed batch Verfahren (repetitives Zulaufverfahren)
zum Zwecke der Produktion von Aminosäuren, insbesondere
L-Methionin kultiviert werden. Eine Zusammenfassung über
bekannte Kultivierungsmethoden sind im Lehrbuch von Chmiel
(Bioprozeßtechnik 1. Einführung in die Bioverfahrenstechnik
(Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1991)) oder im Lehrbuch
von Storhas (Bioreaktoren und periphere Einrichtungen
(Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1994)) beschrieben.
Das zu verwendende Kulturmedium muß in geeigneter Weise den
Ansprüchen der jeweiligen Stämme genügen. Beschreibungen
von Kulturmedien verschiedener Mikroorganismen sind im
Handbuch "Manual of Methods for General Bacteriology" der
American Society for Bacteriology (Washington D. C., USA,
1981) enthalten.
Als Kohlenstoffquelle können Zucker und Kohlehydrate wie
z. B. Glucose, Saccharose, Lactose, Fructose, Maltose,
Melasse, Stärke und Cellulose, Öle und Fette wie z. B.
Sojaöl, Sonnenblumenöl, Erdnußöl und Kokosfett, Fettsäuren
wie z. B. Palmitinsäure, Stearinsäure und Linolsäure,
Alkohole wie z. B. Glycerin und Ethanol und organische
Säuren wie z. B. Essigsäure verwendet werden. Diese Stoffe
können einzeln oder als Mischung verwendet werden.
Als Stickstoffquelle können organische Stickstoff haltige
Verbindungen wie Peptone, Hefeextrakt, Fleischextrakt,
Malzextrakt, Maisquellwasser, Sojabohnenmehl und Harnstoff
oder anorganische Verbindungen wie Ammoniumsulfat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat, Ammoniumcarbonat und
Ammoniumnitrat verwendet werden. Die Stickstoffquellen
können einzeln oder als Mischung verwendet werden.
Als Schwefelquelle, insbesondere für die Herstellung von
Methionin können organische und anorganische
schwefelhaltige Verbindungen wie beispielsweise Sulfide,
Sulfite, Sulfate und Thiosulfate verwendet werden.
Als Phosphorquelle können Phosphorsäure, Kaliumdihydrogen
phosphat oder Dikaliumhydrogenphosphat oder die
entsprechenden Natrium haltigen Salze verwendet werden. Das
Kulturmedium muß weiterhin Salze von Metallen enthalten wie
z. B. Magnesiumsulfat oder Eisensulfat, die für das Wachstum
notwendig sind. Schließlich können essentielle Wuchsstoffe
wie Aminosäuren und Vitamine zusätzlich zu den oben
genannten Stoffen eingesetzt werden. Dem Kulturmedium
können überdies geeignete Vorstufen zugesetzt werden. Die
genannten Einsatzstoffe können zur Kultur in Form eines
einmaligen Ansatzes hinzugegeben oder in geeigneter Weise
während der Kultivierung zugefüttert werden.
Zur pH-Kontrolle der Kultur werden basische Verbindungen
wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak bzw.
Ammoniakwasser oder saure Verbindungen wie Phosphorsäure
oder Schwefelsäure in geeigneter Weise eingesetzt. Zur
Kontrolle der Schaumentwicklung können Antischaummittel wie
z. B. Fettsäurepolyglykolester eingesetzt werden. Zur
Aufrechterhaltung der Stabilität von Plasmiden können dem
Medium geeignete selektiv wirkende Stoffe wie z. B.
Antibiotika hinzugefügt werden. Um aerobe Bedingungen
aufrechtzuerhalten, werden Sauerstoff oder Sauerstoff
haltige Gasmischungen wie z. B. Luft in die Kultur
eingetragen. Die Temperatur der Kultur liegt normalerweise
bei 20°C bis 45°C und vorzugsweise bei 25°C bis 40°C. Die
Kultur wird solange fortgesetzt, bis sich ein Maximum des
gewünschten Produktes gebildet hat. Dieses Ziel wird
normalerweise innerhalb von 10 Stunden bis 160 Stunden
erreicht.
Die so erhaltenen, insbesondere L-Methionin enthaltenden
Fermentationsbrühen haben üblicherweise eine Trockenmasse
von 7,5 bis 25 Gew.-% und enthalten L-Methionin.
Vorteilhaft ist außerdem auch, wenn die Fermentation
zumindest am Ende, insbesondere jedoch über mindestens 30%
der Fermentationsdauer zuckerlimitiert gefahren wird. Das
heißt, dass während dieser Zeit die Konzentration an
verwertbarem Zucker im Fermentationsmedium auf ≧ 0 bis 3
g/l gehalten, beziehungsweise abgesenkt wird.
Die in dieser Weise hergestellte, insbesondere L-Methionin
haltige, Fermentationsbrühe wird anschließend
weiterverarbeitet. Je nach Anforderung kann die Biomasse
ganz oder teilweise durch Separationsmethoden wie z. B. der
Zentrifugation, der Filtration, dem Dekantieren oder einer
Kombination hieraus aus der Fermentationsbrühe entfernt
oder vollständig in ihr belassen werden. Anschließend wird
diese mit bekannten Methoden wie z. B. mit Hilfe eines
Rotationsverdampfers, Dünnschichtverdampfers,
Fallfilmverdampfers, durch Umkehrosmose, oder durch
Nanofiltration eingedickt beziehungsweise konzentriert.
Diese aufkonzentrierte Fermentationsbrühe kann anschließend
durch Methoden der Gefriertrocknung, der Sprühtrocknung,
der Sprühgranulation oder durch anderweitige Verfahren zu
einem vorzugsweise rieselfähigen, feinteiligen Pulver
aufgearbeitet werden.
Dieses rieselfähige, feinteilige Pulver kann dann wiederum
durch geeignete Kompaktier- oder Granulier-Verfahren in ein
grobkörniges, gut rieselfähiges, lagerbares und weitgehend
staubfreies Produkt überführt werden. Vorteilhaft bei der
Granulation oder Kompaktierung ist der Einsatz von üblichen
organischen oder anorganischen Hilfsstoffen,
beziehungsweise Trägern wie Stärke, Gelatine,
Cellulosederivaten oder ähnlichen Stoffen, wie sie
üblicherweise in der Lebensmittel- oder Futterverarbeitung
als Binde-, Gelier-, oder Verdickungsmittel Verwendung
finden, oder von weiteren Stoffen wie zum Beispiel
Kieselsäuren, Silikaten oder Stearaten.
Unter "rieselfähig" versteht man Pulver, die aus einer
Serie von Glasauslaufgefäßen mit verschieden großen
Auslauföffnungen mindestens aus dem Gefäß mit der Öffnung
5 mm (Millimeter) ungehindert auslaufen (Klein, Seifen, Öle,
Fette, Wachse 94, 12 (1968)).
Wie hier beschrieben, ist mit "feinteilig", ein Pulver mit
überwiegendem Anteil (< 50%) einer Korngröße von 20 bis
200 µm Durchmesser gemeint. Mit "grobkörnig" sind Produkte
mit überwiegendem Anteil (< 50%) einer Korngröße von 200
bis 2000 µm Durchmesser gemeint. In diesem Sinne, bedeutet
"staubfrei", daß das Produkt lediglich geringe Anteile (< 5%)
an Körngrößen unter 20 µm Durchmesser enthält. Die
Korngrößenbestimmung kann mit Methoden der
Laserbeugungsspektrometrie durchgeführt werden. Die
entsprechenden Methoden sind im Lehrbuch zur
"Teilchengrößenmessung in der Laborpraxis" von R. H. Müller
und R. Schuhmann, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Stuttgart (1996) oder im Lehrbuch "Introduction to Particle
Technology" von M. Rhodes, Verlag Wiley & Sons (1998)
beschrieben.
"Lagerbar", im Sinne dieser Erfindung, bedeutet ein
Produkt, das bis zu 120 Tagen, bevorzugt bis 52 Wochen,
besonders bevorzugt 60 Monate gelagert werden kann ohne das
ein wesentlicher Verlust (< 5%) an Methionin auftritt.
Alternativ kann das Produkt aber auch auf einen in der
Futtermittelverarbeitung bekannten und üblichen organischen
oder anorganischen Trägerstoff wie zum Beispiel
Kieselsäuren, Silikate, Schrote, Kleien, Mehle, Stärken
Zucker oder andere aufgezogen und/oder mit üblichen
Verdickungs- oder Bindemitteln vermischt und stabilisiert
werden. Anwendungsbeispiele und Verfahren hierzu sind in
der Literatur (Die Mühle + Mischfuttertechnik 132 (1995)
49, Seite 817) beschrieben.
Schließlich kann das Produkt durch Beschichtungsverfahren
("Coating") mit Filmbildnern wie beispielsweise
Metallcarbonate, Kieselsäuren, Silikate, Alginate,
Stearate, Stärken, Gummis und Celluloseether, wie in der
DE-C-41 00 920 beschrieben, in einen Zustand gebracht werden,
in dem es stabil gegenüber der Verdauung durch Tiermägen
insbesondere dem Magen von Wiederkäuern ist.
Wird die Biomasse während des Verfahrens abgetrennt, werden
im allgemeinen weitere, zum Beispiel während der
Fermentation zugesetzte anorganische Feststoffe entfernt.
Daneben enthält das erfindungsgemäße
Tierfuttermitteladditiv zumindest den überwiegenden Teil
der in der Fermentationsbrühe gelöst vorliegenden, weiteren
gebildeten oder zugesetzten, insbesondere organische
Stoffe, soweit sie nicht durch geeignete Verfahren
abgetrennt wurden.
In einem Aspekt der Erfindung kann die Biomasse bis zu 70%,
bevorzugt bis zu 80%, bevorzugt bis zu 90%, bevorzugt bis
zu 95%, und besonders bevorzugt bis zu 100% abgetrennt
werden. In einem weiteren Aspekt der Erfindung werden bis
zu 20% der Biomasse, bevorzugt bis zu 15%, bevorzugt bis zu
10%, bevorzugt bis zu 5%, besonders bevorzugt keine
Biomasse abgetrennt.
Zu diesen organischen Stoffen gehören organische
Nebenprodukte, die von den bei der Fermentation
eingesetzten Mikroorganismen gegebenenfalls neben dem L-
Methionin erzeugt und gegebenenfalls ausgeschieden werden.
Dazu zählen L-Aminosäuren, ausgewählt aus der Gruppe L-
Lysin, L-Valin, L-Threonin, L-Alanin oder L-Tryptophan.
Dazu zählen Vitamine ausgewählt aus der Gruppe Vitamin B1
(Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B5
(Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12
(Cyanocobalamin), Nicotinsäure/Nicotinsäureamid und Vitamin
E (Tocopherol). Dazu gehören weiterhin organische Säuren,
die ein bis drei Carboxyl-Gruppen tragen wie zum Beispiel
Essigsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Apfelsäure oder
Fumarsäure. Schließlich gehören dazu auch Zucker wie zum
Beispiel Trehalose. Diese Verbindungen sind gegebenenfalls
erwünscht, wenn sie die nutritive Wertigkeit des Produktes
verbessern.
Diese organischen Stoffe einschließlich des L-Methionins
und/oder D-Methionins und/oder des racemischen Gemisches
D,L-Methionin können auch je nach Anforderung während eines
geeigneten Verfahrensschrittes als Konzentrat oder
Reinsubstanz in fester oder flüssiger Form hinzugefügt
werden. Diese genannten organischen Stoffe können einzeln
oder als Mischungen zur erhaltenen oder aufkonzentrierten
Fermentationsbrühe, oder auch während des Trocknungs- oder
Granulationsprozesses hinzugefügt werden. Es ist
gleichfalls möglich einen organischen Stoff oder eine
Mischung mehrerer organischen Stoffe zur Fermentationsbrühe
und einen weiteren organischen Stoff oder eine weitere
Mischung mehrerer organische Stoffe bei einem späteren
Verfahrensschritt, beispielsweise der Granulation,
hinzuzufügen.
Das oben beschriebene Produkt ist als Futtermittelzusatz,
d. h. Futtermittel-Additiv, für die Tierernährung geeignet.
Der L-Methionin-Gehalt des Tierfuttermittel-Additivs
beträgt üblicherweise 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt 2
Gew.-% bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 4 Gew.-% bis 80
Gew.-%, und ganz besonders bevorzugt 8 Gew.-% bis 80 Gew-%,
bezogen auf die Trockenmasse des Tierfuttermittel-Additivs.
Gehalte von 1 Gew.-% bis 60 Gew.-%, 2 Gew.-% bis 60 Gew.-%,
4 Gew.-% bis 60 Gew.-%, 6 Gew.-% bis 60 Gew.-%, 1 Gew.-%
bis 40 Gew.-%, 2 Gew.-% bis 40 Gew.-% oder 4 Gew.-% bis 40
Gew.-% sind gleichfalls möglich. Der Wassergehalt des
Futtermittel-Additivs beträgt üblicherweise bis zu 5 Gew.-%,
bevorzugt bis zu 4 Gew.-%, und besonders bevorzugt
weniger als 2 Gew.-%.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend
ein Verfahren zur Herstellung eines L-Methionin haltigen
Tierfuttermittel-Additivs aus Fermentationsbrühen,
gekennzeichnet durch die Schritte
- a) Kultivierung und Fermentation eines L-Methionin produzierenden Mikroorganismus in einem Fermentationsmedium;
- b) Entfernung von Wasser aus der L-Methioninhaltigen Fermentationsbrühe (Aufkonzentration);
- c) Entfernung der während der Fermentation gebildeten Biomasse in einer Menge von 0 bis 100 Gew.-%; und
- d) Trocknung der gemäß a) und/oder b) erhaltenen Fermentationsbrühe, um das Tierfuttermittel-Additiv in der gewünschten Pulver- oder Granulatform zu erhalten.
Wenn erwünscht, können in dem erfindungsgemäßen Verfahren
weiterhin eine oder mehrere der folgenden Schritte
durchgeführt werden:
- a) Zusatz von einem oder mehreren der organischen Stoffe, einschließlich L-Methionin und/oder D-Methionin und/oder des racemischen Gemisches D,L-Methionin, zu dem gemäß a), b) und/oder c) erhaltenen Produkten;
- b) Zugabe von Hilfstoffen zu den nach a) bis d) erhaltenen Stoffen zur Stabilisierung und Erhöhung der Lagerfähigkeit ausgewählt aus der Gruppe Kieselsäuren, Silikate, Stearate, Schrot und Kleie; oder
- c) Überführung der nach a) bis e) erhaltenen Stoffe in eine Tiermagen insbesondere Pansen stabile Form durch Beschichtung ("Coating") mit Filmbildnern.
Die Analyse von L-Methionin kann durch
Ionenaustauschchromatographie mit anschließender Ninhydrin
Derivatisierung erfolgen, so wie bei Spackman et al.
(Analytical Chemistry, 30, (1958), 1190) beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur fermentativen
Herstellung von Aminosäuren, insbesondere L-Methionin.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Chromosomale DNA aus Corynebacterium glutamicum ATCC 13032
wurde wie bei Tauch et al. (1995, Plasmid 33: 168-179)
beschrieben isoliert und mit dem Restriktionsenzym Sau3AI
(Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung Sau3AI, Code no. 27-0913-02) partiell
gespalten. Die DNA-Fragmente wurden mit shrimp alkalischer
Phosphatase (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland,
Produktbeschreibung SAP, Code no. 1758250)
dephosphoryliert. Die DNA des Cosmid-Vektors SuperCos1
(Wahl et al. (1987) Proceedings of the National Academy of
Sciences USA 84: 2160-2164), bezogen von der Firma
Stratagene (La Jolla, USA, Produktbeschreibung SuperCos1
Cosmid Vektor Kit, Code no. 251301) wurde mit dem
Restriktionsenzym XbaI (Amersham Pharmacia, Freiburg,
Deutschland, Produktbeschreibung XbaI, Code no. 27-0948-02)
gespalten und ebenfalls mit shrimp alkalischer Phosphatase
dephosphoryliert.
Anschließend wurde die Cosmid-DNA mit dem Restriktionsenzym
BamHI (Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung BamHI, Code no. 27-0868-04) gespalten.
Die auf diese Weise behandelte Cosmid-DNA wurde mit der
behandelten ATCC13032-DNA gemischt und der Ansatz mit T4-
DNA-Ligase (Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung T4-DNA-Ligase, Code no. 27-0870-04)
behandelt. Das Ligationsgemisch wurde anschließend mit
Hilfe des Gigapack II XL Packing Extracts (Stratagene, La
Jolla, USA, Produktbeschreibung Gigapack II XL Packing
Extract, Code no. 200217) in Phagen verpackt.
Zur Infektion des E. coli Stammes NM554 (Raleigh et al.
1988, Nucleic Acid Research 16: 1563-1575) wurden die Zellen
in 10 mM MgSO4 aufgenommen und mit einem Aliquot der
Phagensuspension vermischt. Infektion und Titerung der
Cosmidbank wurden wie bei Sambrook et al. (1989, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor)
beschrieben durchgeführt, wobei die Zellen auf LB-Agar
(Lennox, 1955, Virology, 1 : 190) mit 100 mg/l Ampicillin
ausplattiert wurden. Nach Inkubation über Nacht bei 37°C
wurden rekombinante Einzelklone selektioniert.
Die Cosmid-DNA einer Einzelkolonie wurde mit dem Qiaprep
Spin Miniprep Kit (Product No. 27106, Qiagen, Hilden,
Germany) nach Herstellerangaben isoliert und mit dem
Restriktionsenzym Sau3AI (Amersham Pharmacia, Freiburg,
Deutschland, Produktbeschreibung Sau3AI, Product No. 27-
0913-02) partiell gespalten. Die DNA-Fragmente wurden mit
shrimp alkalischer Phosphatase (Roche Diagnostics GmbH,
Mannheim, Deutschland, Produktbeschreibung SAP, Product No.
1758250) dephosphoryliert. Nach gelelektrophoretischer
Auftrennung erfolgte die Isolierung der Cosmidfragmente im
Größenbereich von 1500 bis 2000 bp mit dem QiaExII Gel
Extraction Kit (Product No. 20021, Qiagen, Hilden,
Germany).
Die DNA des Sequenziervektors pZero-1 bezogen von der Firma
Invitrogen (Groningen, Niederlande, Produktbeschreibung
Zero Background Cloning Kit, Product No. K2500-01) wurde
mit dem Restriktionsenzym BamHI (Amersham Pharmacia,
Freiburg, Deutschland, Produktbeschreibung BamHI, Product
No. 27-0868-04) gespalten. Die Ligation der Cosmidfragmente
in den Sequenziervektor pZero-1 wurde wie von Sambrook et
al. (1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor) beschrieben durchgeführt, wobei das DNA-
Gemisch mit T4-Ligase (Pharmacia Biotech, Freiburg,
Deutschland) über Nacht inkubiert wurde. Dieses
Ligationsgemisch wurde anschließend in den E. coli Stamm
DH5αMCR (Grant, 1990, Proceedings of the National Academy
of Sciences U.S.A., 87: 4645-4649) elektroporiert (Tauch et
al. 1994, FEMS Microbiol Letters, 123: 343-7) und auf LB-
Agar (Lennox, 1955, Virology, 1 : 190) mit 50 mg/l Zeocin
ausplattiert.
Die Plasmidpräparation der rekombinanten Klone erfolgte mit
dem Biorobot 9600 (Product No. 900200, Qiagen, Hilden,
Deutschland). Die Sequenzierung erfolgte nach der Dideoxy-
Kettenabbruch-Methode von Sanger et al. (1977, Proceedings
of the National Academy of Sciences U.S.A., 74: 5463-5467)
mit Modifikationen nach Zimmermann et al. (1990, Nucleic
Acids Research, 18: 1067). Es wurde der "RR dRhodamin
Terminator Cycle Sequencing Kit" von PE Applied Biosystems
(Product No. 403044, Weiterstadt, Deutschland) verwendet.
Die gelelektrophoretische Auftrennung und Analyse der
Sequenzierreaktion erfolgte in einem "Rotiphorese NF
Acrylamid/Bisacrylamid" Gel (29 : 1) (Product No. A124.1,
Roth, Karlsruhe, Germany) mit dem "ABI Prism 377"
Sequenziergerät von PE Applied Biosystems (Weiterstadt,
Deutschland).
Die erhaltenen Roh-Sequenzdaten wurden anschließend unter
Anwendung des Staden-Programmpakets (1986, Nucleic Acids
Research, 14: 217-231) Version 97-0 prozessiert. Die
Einzelsequenzen der pZerol-Derivate wurden zu einem
zusammenhängenden Contig assembliert. Die computergestützte
Kodierbereichsanalyse wurde mit dem Programm XNIP (Staden,
1986, Nucleic Acids Research, 14: 217-231) angefertigt.
Die erhaltene Nukleotidsequenz ist in SEQ ID No. 1
dargestellt. Die Analyse der Nukleotidsequenz ergab ein
offenes Leseraster von 2235 Basenpaaren, welches als metE-
Gen bezeichnet wurde. Das metE-Gen kodiert für ein Protein
von 745 Aminosäuren.
Claims (31)
1. Isoliertes Polynukleotid aus coryneformen Bakterien,
enthaltend eine Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe
- a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält,
- b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2,
- c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und
- d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c).
2. Polynukleotid gemäß Anspruch 1, wobei das Polynukleotid
eine in coryneformen Bakterien replizierbare, bevorzugt
rekombinante DNA ist.
3. Polynukleotid gemäß Anspruch 1, wobei das Polynukleotid
eine RNA ist.
4. Polynukleotid gemäß Anspruch 2, enthaltend die
Nukleinsäuresequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt.
5. Replizierbare DNA gemäß Anspruch 2, enthaltend
- a) die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No. 1, oder
- b) mindestens eine Sequenz, die der Sequenz (1) innerhalb des Bereichs der Degeneration des genetischen Kodes entspricht, oder
- c) mindestens eine Sequenz, die mit der zur Sequenz (i) oder (ii) komplementären Sequenz hybridisiert, und gegebenenfalls
- d) funktionsneutrale Sinnmutationen in (i).
6. Polynukleotidsequenz gemäß Anspruch 2, das für ein
Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz in SEQ ID
No. 2 darstellt, enthält.
7. Coryneforme Bakterien, in denen das metE-Gen verstärkt,
insbesondere überexprimiert wird.
8. Als Wirtszelle dienende coryneforme Bakterien, die
einen Vektor enthalten, der ein Polynukleotid gemäß
Anspruch 1 trägt.
9. Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-
Aminosäuren, insbesondere L-Methionin, dadurch
gekennzeichnet, daß man folgende Schritte
durchführt:
- a) Fermentation der die gewünschte L-Aminosäure produzierenden coryneformen Bakterien, in denen man zumindest das metE-Gen oder dafür kodierende Nukleotidsequenzen verstärkt, insbesondere überexprimiert;
- b) Anreicherung der L-Aminosäure im Medium oder in den Zellen der Bakterien, und
- c) Isolieren der L-Aminosäure.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man Bakterien
einsetzt, in denen man zusätzlich weitere Gene des
Biosyntheseweges der gewünschten L-Aminosäure
verstärkt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man Bakterien
einsetzt, in denen die Stoffwechselwege zumindest
teilweise ausgeschaltet sind, die die Bildung der
gewünschten L-Aminosäure verringern.
12. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen mit einem
Plasmidvektor transformierten Stamm einsetzt, und der
Plasmidvektor die für das metE-Gen kodierende
Nukleotidsequenz trägt.
13. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Expression des
(der) Polynukleotides (e), das (die) für das metE-Gen
kodiert (kodieren) verstärkt, insbesondere
überexprimiert.
14. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man die katalytischen
Eigenschaften des Polypetids (Enzymprotein) erhöht, für
das das Polynukleotid metE kodiert.
15. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
von L-Aminosäuren, insbesondere L-Methionin,
coryneformen Mikroorganismen fermentiert, in denen man
gleichzeitig eines oder mehrere der Gene, ausgewählt
aus der Gruppe
- 1. 15.1 das für eine feed back resistente Aspartatkinase kodierende Gen lysC,
- 2. 15.2 das für die Glycerinaldehyd-3-Phosphat Dehydrogenase kodierende Gen gap,
- 3. 15.3 das für die 3-Phosphoglycerat Kinase kodierende Gen pgk,
- 4. 15.4 das für die Pyruvat Carboxylase kodierende Gen pyc,
- 5. 15.5 das für die Triosephosphat Isomerase kodierende Gen tpi
- 6. 15.6 das für die Homoserin O-Acetyltransferase kodierende Gen metA
- 7. 15.7 das für die Cystahionin-gamma-Synthase kodierende Gen metB
- 8. 15.8 das für die Cystahionin-gamma-Lyase kodierende Gen aecD
- 9. 15.9 das für die Serin-Hydroxymethyltransferase kodierende Gen glyA
- 10. 15.10 das für die O-Acetylhomoserin-Sulfhydrylase kodierende Gen metY
16. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
von L-Aminosäuren, insbesondere L-Methionin,
coryneformen Mikroorganismen fermentiert, in denen man
gleichzeitig eines oder mehrere der Gene, ausgewählt
aus der Gruppe
- 1. 16.1 das für die Homoserine-Kinase kodierende Gen thrB
- 2. 16.2 das für die Threonin Dehydratase kodierende Gen ilvA
- 3. 16.3 das für die Threonin Synthase kodierende Gen thrC
- 4. 16.4 das für die Meso-Diaminopimelat D-Dehydrogenase kodierende Gen ddh
- 5. 16.5 das für die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase kodierende Gen pck
- 6. 16.6 das für die Glucose-6-Phosphat6 Isomerase kodierende Gen pgi
- 7. 16.7 das für die Pyruvat-Oxidase kodierende Gen poxB
17. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mikroorganismen der Art Corynebacterium
glutamicum einsetzt.
18. Verfahren zur Herstellung eines L-Methionin-haltigen
Tierfuttermittel-Additivs aus Fermentationsbrühen,
gekennzeichnet durch die Schritte
- a) Kultivierung und Fermentation eines L-Methionin produzierenden Mikroorganismus in einem Fermentationsmedium;
- b) Entfernung von Wasser aus der L-Methionin haltigen Fermentationsbrühe (Aufkonzentration);
- c) Entfernung der während der Fermentation gebildeten Biomasse in einer Menge von 0 bis 100 Gew. - %; und
- d) Trocknung der gemäß b) und/oder c) erhaltenen Fermentationsbrühe, um das Tierfuttermittel- Additiv in der gewünschten Pulver- oder Granulatform zu erhalten.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
dass man Mikroorganismen einsetzt, in denen man
zusätzlich weitere Gene des Biosyntheseweges von L-
Methionin verstärkt.
20. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß man Mikroorganismen
einsetzt, in denen die Stoffwechselwege zumindest
teilweise ausgeschaltet sind, die die Bildung L-
Methionin verringern.
21. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Expression der
Polynukleotide, die für das metE-Gen kodieren
verstärkt, insbesondere überexprimiert.
22. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mikroorganismen der Art Corynebacterium
glutamicum einsetzt.
23. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
dass man zusätzlich noch einen oder mehrere folgender
Schritte durchführt:
- a) Zusatz von einem oder mehreren der organischen Stoffe, einschließlich L-Methionin und/oder D- Methionin und/oder des racemischen Gemisches D,L- Methionin, zu dem gemäß b), c) und/oder d) erhaltenen Produkten;
- b) Zugabe von Hilfstoffen zu den nach b) bis e) erhaltenen Stoffen zur Stabilisierung und Erhöhung der Lagerfähigkeit ausgewählt aus der Gruppe Kieselsäuren, Silikate, Stearate, Schrot und Kleie; oder
- c) Überführung der nach b) bis f) erhaltenen Stoffe in eine Tiermagen insbesondere Pansen stabile Form durch Beschichtung ("Coating") mit Filmbildnern.
24. Verfahren gemäß Anspruch 18 oder 23, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Teil der Biomasse entfernt
wird.
25. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
dass bis zu 100% der Biomasse entfernt wird.
26. Verfahren gemäß Anspruch 18 oder 23, dadurch
gekennzeichnet, dass der Wassergehalt bei bis zu
5 Gew.-% liegt.
27. Verfahren gemäß Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wassergehalt bei weniger als 2 Gew.-% liegt.
28. Verfahren gemäß Anspruch 23, 24, 25, 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filmbildner
Metallcarbonate, Kieselsäuren, Silikate, Alginate,
Stearate, Stärken, Gummis oder Celluloseether sind.
29. Tierfuttermittel-Additiv hergestellt gemäß Ansprüchen
18 bis 28.
30. Tierfuttelmittel-Additv gemäß Anspruch 29, dadurch
gekennzeichnet, dass es 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%
L Methionin, D-Methionin, D,L-Methionin oder einer
Mischung davon, bezogen auf die Trockenmasse des
Tierfuttermittel-Additivs, enthält.
31. Verfahren zum Auffinden von RNA, cDNA und DNA, um
Nukleinsäuren, beziehungsweise Polynukleotide oder Gene
zu isolieren, die für Homocystein-Methyltransferase I
kodieren oder eine hohe Ähnlichkeit mit der Sequenz des
Homocystein-Methyltransferase I Gens aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polynukleotidsequenzen gemäß Anspruch 1, 2,
3 oder 4 als Hybridisierungssonden einsetzt.
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-
2001
- 2001-02-28 DE DE10109689A patent/DE10109689A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN114381468B (zh) * | 2021-12-30 | 2023-06-27 | 湖北工业大学 | 一种甲硫氨酸裂解酶及其编码基因和应用 |
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