DE10108555A1 - Verfahren und Vorrichtung für ein Ad-Hoc-Netzwerk mit mobilen Teilnehmern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung für ein Ad-Hoc-Netzwerk mit mobilen TeilnehmernInfo
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Abstract
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass durch die aktive Einbeziehung der Fahrzustandsdaten der Umwelt sowie durch statische Verkehrsflussdaten, dynamische Verkehrsflussdaten, topographische Informationen und topologische Informationen vorausschauend Verbindungspfade derart aufgebaut werden, dass die Netzstruktur, trotz der hohen Fluktuation der Teilnehmer, möglichst stabil und damit, wegen der geringeren Anzahl von Verbindungswechseln, die Übertragungsqualität bzw. die Bandbreite verbessert wird.
Description
Die Erfindung betrifft dynamische Netzwerke, die dadurch
entstehen, dass beispielsweise Fahrzeuge mittels Funktechnik
Verbindungen aufbauen. Bei Fahrzeugen ist zwar in erster
Linie an straßengebundene Fahrzeuge, zum Beispiel PKWs,
gedacht, es kann sich aber auch um Schiffe oder sogar
Flugzeuge handeln. Solche sogenannten Ad-Hoc-Netzwerke für
mobile Teilnehmer (mobile ad hoc networks) sind in ihren
Vernetzungen allerdings sehr starken Veränderungen
ausgesetzt, infolge der hohen Fluktuation der Teilnehmer
bedingt durch die sich normalerweise bewegenden Fahrzeugen
mit unterschiedlichen Zielen und Richtungen.
Bisher wurde die Verbesserung der Übertragungsqualität nur
hinsichtlich einer Verbesserung der Funkeigenschaften und der
zu übertragenden Daten versucht.
Aus dem Buch von Perkins, Charles E.; "Mobile IP", Design
Principles and Practices; Addison-Wesley Longman, Amsterdam,
1998, sind beispielsweise Grundlagen für derartige Netze zu
entnehmen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun
darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung für ein Ad Hoc
Netzwerk mit mobilen Teilnehmern anzugeben, bei dem mit fest
vorgegebener Bandbreite eine bessere Übertragungsqualität
bzw. bei gleicher Übertragungsqualität eine geringere
Übertragungsbandbreite erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der
Vorrichtung durch die Merkmale des Patentanspruchs 7
erfindungsgemäß gelöst. Die weiteren Ansprüche betreffen
vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens.
Die Erfindung besteht im Wesentlichen darin, dass durch die
aktive Einbeziehung von Fahrzustandsdaten von Fahrzeugen in
der Umgebung sowie durch statische Verkehrsflussdaten,
dynamische Verkehrsflussdaten, topographische Informationen
und topologische Informationen vorausschauend
Verbindungspfade derart aufgebaut werden, dass die
Netzstruktur, trotz der hohen Fluktuation der Teilnehmer,
möglichst stabil und damit, wegen der geringeren Anzahl von
Verbindungswechseln, die Übertragungsqualität bzw. die
Nutzung der vorgegebenen Bandbreite verbessert wird.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist beispielhaft ein Ausschnitt eines Ad Hoc
Netzes für mobile Teilnehmer dargestellt, bei dem eine
Verbindung von einem mobilen Knoten A zu einem weiteren
mobilen Knoten B entweder über einen mobilen Nachbarknoten H1
oder einen weiteren mobilen Nachbarknoten H2 (Hop) verbindbar
ist, wobei diese Knoten sogenannte Vermittlungsknoten (Hops)
darstellen und in dem Vermittlungsknoten H2 eine
Weitervermittlung entweder über einen Vermittlungsknoten H21
oder über einen Vermittlungsknoten H22 zum Zielknoten B
erfolgt. Der mobile Nachbarknoten H1 sendet seine
Fahrzustandsdaten, beispielsweise seine Position, allgemeine
Beschleunigungsdaten, seine Richtung, sein Ziel, sein
Fahrerprofil usw. zum mobilen Knoten A. Entsprechenderweise
erfolgt dies auch vom mobilen Vermittlungsknoten H2, der
seine Fahrtzustandsdaten D2 zum Knoten A sendet.
Die Übertragung der Daten D1 oder D2 von den Nachbarknoten
zum Ausgangsknoten A kann beispielsweise dadurch erfolgen,
dass diese Daten mit einer bestimmten Reichweite einfach nur
auf bestimmten Frequenzen gestreamt werden, wodurch die
Information allen in der Umgebung befindlichen Empfängern zur
Auswertung bereit steht. Es ist aber auch denkbar, dass die
Fahrzustandsdaten über eine bestimmte Anzahl von
Vermittlungsknoten oder aber intelligent abhängig von der
Entfernung einfach durch Broadcasting oder Multicasting im
Netz weitergeleitet werden.
Beim Aufbau dieser Ad-Hoc-Netzwerke steht jeweils die
Entscheidung offen, mit welchem Nachbar ein Link aufgebaut
wird bzw. über welchen Link Daten weitergeleitet/geroutet
werden. Zusätzlich zu diesen Informationen erhält der mobile
Knoten A Zusatzinformationen über sein Umfeld und/oder über
das Umfeld seiner mobilen Nachbarknoten aus einem im Knoten A
befindlichen lokalen Speicher oder er empfängt aktuelle
Zusatzinformationen, beispielsweise von einer
Verkehrsleitzentrale VL, die über eine geografisch feste
Sendestation bspw. gestreamt oder als Dienst im Netz
angeboten wird.
Aus den Fahrzustandsdaten D, D1 und D2 wird mit Hilfe der
Zusatzinformation im Knoten A eine wahrscheinliche künftige
Entwicklung der Übertragungsqualität zum jeweiligen
Nachbarknoten, wie nachfolgend noch näher erläutert, bestimmt
und eine Verbindung zur Weiterleitung von Informationen über
den Nachbarknoten aufgebaut, über den die wahrscheinliche
künftige Entwicklung der Übertragungsqualität am besten ist.
Als Zusatzinformationen dienen:
- 1. Statische Verkehrsflussdaten, die aus statistischen Mittelwerten aus gemessenen Verkehrsflüssen in der Vergangenheit ermittelt wurden. Ein solcher Verkehrsfluss hat entweder nur einen Betrag oder aber auch zusätzlich eine Richtung. So kann beispielsweise der Tatsache Rechnung getragen werden, dass eine kontinuierliche Bewegung der mobilen Knoten auf ausgebauten Straßen, wie beispielsweise Autobahnen, höher ist als auf Nebenstraßen und damit eine Routingstruktur eher stabil gehalten werden kann als auf Nebenstraßen.
- 2. Dynamische Verkehrsflussdaten:
Da durch Staus oder Unfälle die normale Verkehrsfluss situation stark verändert ist, können beispielsweise optional auch dynamische Verkehrsflussdaten, die beispielsweise von einem Verkehrsleitsystem stammen und in einem bestimmten Reichweitenbereich gestreamt werden, als aktuelle Zusatzinformationen herangezogen werden. - 3. Topologische Informationen:
Optional können auch topologische Informationen in der Art von Stadtplänen oder Straßenkarten als Zusatzinformationen dienen. Durch diese Information und die Fahrzustandsinformationen D, D1 und D2 kann beispielsweise festgestellt werden, ob sich die mobilen Nachbarknoten bzw. Fahrzeuge künftig wahrscheinlich auf derselben Fahrbahn, auf einer Querstraße oder einer Gegenfahrbahn bewegen werden. Bei einer selben Fahrbahn ist dabei von einer höheren Stabilität der Routingstruktur auszugehen, als in einer Situation, bei der sich der Nachbarknoten in Richtung einer Querstraße entfernt oder aber in einem noch schlechteren Fall auf der Gegenfahrbahn befindet. - 4. Topografische Information:
Als Zusatzinformation kann ebenfalls optional eine topografische Information zur Auswertung herangezogen werden. Hierunter sind beispielsweise für den bewegten Knoten wahrscheinliche Geländeveränderungen in seinem Umfeld oder Hindernisse beispielsweise in Form von Gebäuden und Tunnels zu berücksichtigen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Routingstruktur durch diese Geländeveränderungen bzw. Abschattungen durch Gebäude oder Tunneleinfahrten nicht in dem Maße stabil gehalten werden können als bei einer Vermittlung über Vermittlungsknoten, die sich auf freiem Gelände bewegen.
Im mobilen Knoten A wird aus den Fahrzustandsdaten der
mobilen Nachbarknoten H1 und H2 und den Zusatzinformationen
eine wahrscheinliche künftige Entwicklung der
Übertragungsqualität zum jeweiligen Nachbarknoten bestimmt
und eine Verbindung über den Nachbarknoten hergestellt, über
den die wahrscheinliche künftige Entwicklung der
Übertragungsqualität am besten erfolgen kann.
Derartige Auswahlmechanismen sind nicht nur im Ausgangsknoten
A, sondern auch in nachgelagerten Vermittlungsknoten,
beispielsweise dem Knoten H2 mit seinen Nachbarknoten H21 und
H22 denkbar.
Ferner ist auch denkbar, dass dem Knoten A nicht nur die
Fahrzustandsdaten der mobilen Nachbarknoten, sondern auch die
Fahrzustandsdaten mehrerer oder aller in den jeweiligen
Übertragungspfaden befindlichen Vermittlungsknoten,
beispielsweise H21 oder H22, mitgeteilt werden und diese bei
der Bildung der Übertragungspfade ausgehend von Knoten A auch
berücksichtigt werden.
Es sei hierbei angemerkt, dass die zur Bildung einer
entsprechenden Vorrichtung erforderlichen Mittel in Form von
Hardware und/oder Software realisiert sein können.
Claims (7)
1. Verfahren für ein Ad-Hoc-Netzwerk mit mobilen Teilnehmern,
bei dem mindestens ein mobiler Knoten (A) des Netzwerks von
mindestens einem mobilen Nachbarknoten (H1, H2) dessen
jeweilige Fahrzustandsdaten (D1, D2) erhält,
bei dem der mindestens eine mobile Knoten Zusatzinformation über sein Umfeld und/oder das Umfeld des mindestens einen mobilen Nachbarknotens aus seinem lokalen Speicher abruft oder empfängt,
bei dem aus den Fahrzustandsdaten (D, D1, D2) des eigenen Knotens und der Nachbarknoten mit Hilfe der Zusatzinformation eine wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragungsqualität zum jeweiligen Nachbarknoten bestimmt wird und
bei dem eine Verbindung zur Weiterleitung von Informationen über denjenigen Nachbarknoten aufgebaut wird, über den die wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragungsqualität am besten ist.
bei dem der mindestens eine mobile Knoten Zusatzinformation über sein Umfeld und/oder das Umfeld des mindestens einen mobilen Nachbarknotens aus seinem lokalen Speicher abruft oder empfängt,
bei dem aus den Fahrzustandsdaten (D, D1, D2) des eigenen Knotens und der Nachbarknoten mit Hilfe der Zusatzinformation eine wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragungsqualität zum jeweiligen Nachbarknoten bestimmt wird und
bei dem eine Verbindung zur Weiterleitung von Informationen über denjenigen Nachbarknoten aufgebaut wird, über den die wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragungsqualität am besten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die jeweilige Zusatzinformation als von der Position
des jeweiligen mobilen Knotens abhängiger wahrscheinlicher
Verkehrsfluss ermittelt wird und die jeweilige
wahrscheinliche Entwicklung der Übertragungsqualität derart
bestimmt wird, dass Verbindungen zu Nachbarknoten mit hohen
Werten des wahrscheinlichen Verkehrsflusses bevorzugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem der Verkehrsfluss statisch in Form eines jeweiligen
wahrscheinlichen Verkehrsflusses aus einem im mobilen Knoten
vorhandenen lokalen Speicher abgerufen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem der wahrscheinliche Verkehrsfluss in Abhängigkeit von
Informationen eines Verkehrsleitsystems (VL) ermittelt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem Zusatzinformationen als topologische Information in
der Art einer Straßenkarte vorliegen und die jeweilige
wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragungsqualität
derart bestimmt wird, dass Verbindungen zu mobilen
Nachbarknoten auf derselben Fahrbahn eine höhere
Wahrscheinlichkeit einer guten Übertragungsqualität erhalten
als zu mobilen Knoten, die in eine Querstraße abbiegen und
diese wiederum eine höhere Wahrscheinlichkeit einer guten
Übertragungsqualität erhalten, als zu mobilen Knoten auf der
Gegenfahrbahn.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
Zusatzinformationen als topografische Informationen vorliegen
und die jeweilige wahrscheinliche künftige Entwicklung der
Übertragungsqualität derart bestimmt wird, dass Verbindungen
zu mobilen Nachbarknoten, die eine hohe Wahrscheinlichkeit
der Geländeveränderung und/oder die Verbindung
beeinträchtigende Hindernisse in ihrem Umfeld haben, eine
niedrigere Wahrscheinlichkeit einer guten
Übertragungsqualität erhalten als bei geringer
Wahrscheinlichkeit der Geländeveränderung und/oder keinen
oder wenigen Hindernissen.
7. Vorrichtung für ein Ad Hoc Netzwerk mit mobilen
Teilnehmern, bei der mindestens ein mobiler Knoten (A)
vorhanden ist und folgende Mittel enthält:
- a) Mittel zum Empfang von Fahrzustandsdaten von mindestens einem Nachbarknoten,
- b) Mittel zum Speichern und/oder Empfangen von Zusatzinformationen über sein Umfeld und/oder das Umfeld des mindestens einen Nachbarknotens,
- c) Mittel zur Bestimmung einer jeweiligen wahrscheinlichen künftigen Entwicklung der Übertragungsqualität zum jeweiligen Nachbarknoten und
- d) Mittel zum Aufbau einer Verbindung zwischen dem mobilen Knoten und dem Nachbarknoten, zu dem die wahrscheinliche künftige Entwicklung der Übertragung am besten ist.
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