DE10108527A1 - Verbundbauteil für eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere Deckel eines Kraftfahrzeug-Schiebedachs - Google Patents
Verbundbauteil für eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere Deckel eines Kraftfahrzeug-SchiebedachsInfo
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Abstract
Verbundbauteil als Bauelement einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere als Deckel (5) für ein Kraftfahrzeug-Schiebedach, welches bzw. welcher aus einer vorzugsweise aus einem Polycarbonat spritzgeformten Außenplatte bzw. Deckelplatte (12) und einer diese tragenden Stützstruktur (13) besteht, die mit der Platte/Deckelplatte (12) an mehreren Befestigungsstellen auf besondere Weise verbunden ist. Da die Stützstruktur (13) aus einem Werkstoff geformt ist, der einen von Polycarbonat unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, sind an den Befestigungsstellen besondere Verbindungselemente (14) angeordnet, welche bei einfacher Ausbildung spannungsausgleichende, richtungsdefinierte und im wesentlichen freie Relativbewegungen zwischen Stützstruktur (13) und Platte/Deckelplatte (12) ermöglichen und dennoch diese beiden Bauteile fest und zuverlässig unter allen Betriebsbedingungen zusammenhalten.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbundbauteil zum Ver
schließen einer Öffnung in einer Fahrzeugkarosserie, insbeson
dere auf einen Deckel eines Kraftfahrzeug-Schiebedachs, der
einer Dachöffnung verlagerbar zugeordnet ist, entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Obwohl die Erfindung nachfolgend anhand eines Schiebedachs
beschrieben ist, können entsprechend dem Deckel ausgebildete
Verbundbauteile auch für andere Anbringungsorte an einer Fahr
zeugkarosserie Verwendung finden, auch dort, wo das Verbund
bauteil eine Karosserieöffnung oder eine Karosseriefläche fest
und unverlagerbar verschließt, z. B. an Fensteröffnungen.
Die hier in Alleinstellung oder in Wortkombinationen verwen
dete Bezeichnung "Schiebedach" soll im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht nur solche Konstruktionen einschließen, bei
denen der Deckel nach Absenken seiner Hinterkante zur Freigabe
der Dachöffnung unter die hintere feste Dachfläche verschieb
bar ist, sondern auch Schiebehebedächer, bei denen der Deckel
außerdem ausgehend von seiner Schließstellung um eine in der
Nähe seiner Vorderkante vorgesehene Schwenkachse zur Ausstel
lung über die feste Dachfläche verschwenkt werden kann. Auch
vorn scharnierte lüftungsklappenähnlich ausstellbare Deckel
und sogenannte Oberfirstschiebedächer, bei denen der Deckel
nach Anheben seiner Hinterkante teilweise zur Freigabe der
Dachöffnung über die hintere feste Dachfläche verschiebbar
ist, sollen eingeschlossen sein. Schließlich sollen hier auch
Mehrdeckeldächer, bei denen mindestens ein Deckel ausstellbar
sein kann, und auch Dächer mit abnehmbarem Deckel oder Deckel
teilen durch die Bezeichnung "Schiebedach" erfaßt sein.
Das Problem des Spannungsaufbaus an derartigen Verbundbautei
len aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der
für starr miteinander verbundene Bauteile verwendeten unter
schiedlichen Werkstoffe ist bekannt (z. B. DE 35 45 015 C1).
Temperaturabhängig können diese Spannungen die Verbundbauteile
deformieren (Bimetalleffekt), so daß sie nicht mehr paßgenau
die ihnen am Anbringungsort zugewiesene Aufgabe erfüllen kön
nen. Diese Spannungskonzentrationen können auch bauteilbeschä
digende oder sogar -zerstörende Ausmaße annehmen, wenn nicht
für einen Spannungsausgleich gesorgt ist.
Bei einem bekannten Schiebedach (DE 35 45 015 C1) der eingangs
angegebenen Ausbildung ist ein Glasdeckel vorgesehen, der über
eine umlaufende Klebeschicht mit einer als Blechrahmen ausge
bildeten Stützstruktur verbunden ist. Diese Klebeschicht soll
zwar eine kraftschlüssige elastische Verbindung darstellen,
die sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Bewegungs
richtung eine gewisse Relativbewegung zwischen den verbundenen
Bauteilen zulassen soll, jedoch werden zusätzlich noch feste
Verbindungen für erforderlich gehalten, die vorzugsweise an
den vier Eckpunkten vorgesehen sind. Dadurch soll der Gefahr
begegnet werden, daß sich die Klebeverbindung bei Belastung
durch bestimmte Betriebsbedingungen löst.
Diese festen Verbindungen an den zusätzlichen Befestigungs
stellen sind jedoch aufwendig gestaltet, denn an jeder Befe
stigungsstelle ist der Deckel durch Hochfrequenzschweißung
oder Nietung an einem Halteelement befestigt, welches durch
eine Öffnung des Rahmens hindurchreicht und sich mit einer
flanschförmigen Stützfläche an diesem abstützt. Dabei ist der
Durchtrittsquerschnitt des Halteelements um ein eine horizon
tale Relativbewegung zulassendes Maß geringer als der Quer
schnitt der Öffnung, in welche noch ein zusätzlicher Ring ein
gepreßt sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Schiebedach
einen Deckel der eingangs angegebenen Ausbildung bereitzustellen,
bei dem die Deckelplatte mit der Stützstruktur, unter
Vermeidung einer Verklebung dieser beiden Bauteile, an den
Befestigungsstellen auf einfache, aber die gewünschten span
nungsausgleichenden Relativbewegungen zwischen diesen beiden
Bauteilen ermöglichende Weise bei allen Betriebsbedingungen
zuverlässig miteinander verbunden sind.
Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Weitere vorteilhafte, mindestens aber zweckmäßige Aus
gestaltungen des Verbundbauteils/Deckels sind in den Unteran
sprüchen angegeben und nachfolgend ebenfalls näher beschrie
ben.
Die an den Befestigungsstellen angeordneten erfindungsgemäßen
Verbindungselemente ermöglichen nach dem Zusammenbau von
Deckelplatte und Stützstruktur praktisch keine Relativbewegun
gen zwischen diesen Bauteilen senkrecht zur Deckelplatte, weil
die Auswirkungen unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten
der für diese Bauteile verwendeten Werkstoffe in dieser Rich
tung vernachlässigbar gering sind. Jedoch erlauben die Verbin
dungselemente die Kompensation unterschiedlicher Ausdehnungen
der beiden Bauteile in durch die Verbindungselemente definier
ten Richtungen bei im wesentlichen freier Relativbewegbarkeit
der beiden Bauteile parallel zur Deckelplatte. Dabei werden
Deckelplatte und Stützstruktur ausschließlich durch die Ver
bindungselemente ohne Klebeschicht zwischen diesen Bauteilen
unter allen Betriebsbedingungen zusammengehalten.
Die Erfindung läßt sich mit Erfolg auch bei Werkstoffpaarungen
anwenden, bei denen erheblich unterschiedliche Ausdehnungs
koeffizienten vorliegen, wie das bei der im Anspruch 2 angege
benen Deckelplatte aus einem thermoplastischen Kunststoff und
einem Stützrahmen aus Metallblech, beispielsweise Stahl- oder
Aluminiumblech, der Fall ist. Dabei ist es von besonderem Vor
teil, daß bei der Spritzformung der Deckelplatte zapfenförmige
Vorsprünge als wichtige Bestandteile der Verbindungselemente
gleich angeformt werden. Wegen der erfindungsgemäß ermöglichten
Kompensation unterschiedlicher Bauteilmaßänderungen in
folge unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der für die
Deckelplatte und die Stützstruktur verwendeten Werkstoffe muß
bei der Auswahl des Werkstoffs für die Stützstruktur auf den
für die Deckelplatte eingesetzten Werkstoff keine Rücksicht
hinsichtlich unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten genom
men werden. Die Werkstoffwahl für die Stützstruktur kann daher
im wesentlichen nach anderen Kriterien erfolgen, wie Festig
keitsanforderungen, Formbeständigkeit, Alterungsbeständigkeit,
Verarbeitbarkeit. Die Stützstruktur kann daher entweder aus
metallischen oder aus nichtmetallischen Werkstoffen ein
schließlich geeigneter Kunststoffe geformt sein.
Im Verfolg des Erfindungsgedankens kann die Deckelplatte zur
erheblichen Gewichtsreduzierung im Vergleich mit Glas entspre
chend Anspruch 3 aus einem Polycarbonat spritzgeformt sein.
Polycarbonate sind für die Zwecke der Erfindung aber nicht nur
aus Gründen eines vergleichsweise geringen spezifischen Ge
wichts von Vorteil. Diese Polycarbonate sind als thermoplasti
sche Polyester auch farblos, klar durchsichtig, in weiten
Grenzen temperaturbeständig, hochwarmfest, ungiftig, schwer
entflammbar, selbstverlöschend, kratzunempfindlich, elektrisch
gut isolierend, beständig gegen Wasser, Mineralsäuren, Öle,
Fette usw.
Weitere Bestandteile der Verbindungselemente sind die im An
spruch 4 angegebenen Langlöcher in der als umlaufender Rahmen
ausgebildeten oder aus einzelnen Profilstäben bestehenden
Stützstruktur. Diese Langlöcher erlauben die erwähnten rich
tungsdefinierten Relativbewegungen zwischen Stützstruktur und
Deckelplatte. Dabei sind entsprechend Anspruch 5 die zapfen
förmigen Vorsprünge der Deckelplatte in den Langlöchern der
Stützstruktur so aufgenommen und die Langlöcher so ausgerich
tet, daß die zapfenförmigen Vorsprünge in Längsrichtung der
Langlöcher Längendehnungs- bzw. Spannungsausgleichsspiel, in
Querrichtung der Langlöcher aber nur Bewegungsspiel für eine
Relativverschiebung der Vorsprünge in Längsrichtung der Lang
löcher haben.
Anzahl und Anbringungsorte für die Langlöcher in der Stütz
struktur hängen insbesondere von der Größe und Ausbildung von
Deckelplatte und Stützstruktur ab. Sie sollten jedoch wie in
den Ansprüchen 6 und 7 angegeben bezüglich der Deckelplatte
randnah angeordnet sein. Dabei sollten sie mit ihrer Längs
richtung etwa zum geometrischen Mittelpunkt der Deckelplatte
hin ausgerichtet sein, um die angestrebten richtungsdefinier
ten spannungsausgleichenden Relativverschiebungen zwischen
Deckelplatte und Stützstruktur zu erzielen. Bevorzugte geome
trische Orte für die Langlöcher sind die beiden Symmetrieach
sen der etwa rechteckig ausgebildeten Deckelplatte (Anspruch
6) oder die Diagonalachsen der Deckelplatte (Anspruch 7).
Zu den Bestandteilen der Verbindungselemente gehören außer den
zapfenförmigen Vorsprüngen und den Langlöchern noch die im An
spruch 8 angegebenen Klemmringe od. dgl., welche Deckelplatte
und Stützstruktur in relativverschiebbarer Anlage zusammenhal
ten. Dabei sind die Klemmringe in Löserichtung klemmend auf
die zapfenförmigen Vorsprünge bis zur relativverschiebbaren
Anlage an die Stützstruktur aufgeschoben, nachdem zuvor die
zapfenförmigen Vorsprünge durch die Langlöcher hindurchgeführt
worden sind.
Die Abdichtung zwischen der Deckelplatte und der Stützstruktur
übernimmt vorteilhaft die bei Schiebedachkonstruktionen ohne
hin vorhandene umlaufende Randspaltdichtung. Diese kann ent
sprechend der im Anspruch 9 angegebenen Ausführungsform an der
Stützstruktur befestigt sein, d. h. Bestandteil des Deckels
sein, und mit einer Dichtfläche einer dieser zugeordneten
Randfläche der Deckelplatte abdichtend und bei Relativbewegun
gen zwischen Deckelplatte und Stützstruktur gleitend anliegen.
Die erwähnte Randfläche kann dabei entweder entsprechend An
spruch 10 nach außen gekehrt sein, während die erwähnte Dicht
fläche nach innen gekehrt ist, oder die Randfläche kann alternativ
entsprechend Anspruch 11 nach innen gekehrt sein, wäh
rend die Dichtfläche nach außen gekehrt ist.
Bei der im Anspruch 12 angegebenen weiteren Ausführungsform
ist die Randspaltdichtung dagegen Bestandteil des festen Fahr
zeugdachs, d. h. ist nicht am Deckel bzw. seiner Stützstruktur
befestigt. Hierbei ist gemäß Anspruch 12 zwischen der Deckel
platte und der Stützstruktur ein umlaufendes Hohlprofil an der
Stützstruktur befestigt, das mit einer Dichtfläche einer Rand
fläche der Deckelplatte abdichtend bei Relativbewegungen zwi
schen Deckelplatte und Stützstruktur gleitend anliegt. Dieses
Hohlprofil besitzt eine umlaufende Außenfläche zur dichten
Anlage an die am Dachausschnitt dachseitig befestigte
Randspaltdichtung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Ausführungsbeispiele zum Teil schematisch darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 ein Fahrzeugdach in perspektivischer Darstellung
mit geschlossenem Deckel eines Schiebedachs,
Fig. 2 den abgebrochenen Schnitt entlang der Linie II-
II in Fig. 1, in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung entsprechend dem
Ausschnittskreis III/IV in Fig. 2, wobei
Deckelplatte und Stützstruktur in einer Grenz
lage der Relativverschiebbarkeit zwischen die
sen Teilen gezeigt sind,
Fig. 4 ebenfalls eine vergrößerte Darstellung entspre
chend dem Ausschnittskreis III/IV in Fig. 2,
jedoch in der anderen Grenzlage,
Fig. 5 einen der Fig. 2 ähnlichen Schnitt entlang der
Linie II-II in Fig. 1, jedoch in einer Variante
der ersten Ausführungsform,
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung entsprechend dem
Ausschnittskreis VI/VII in Fig. 5, wobei
Deckelplatte und Stützstruktur in einer Grenz
lage der Relativverschiebbarkeit zwischen die
sen Teilen gezeigt sind,
Fig. 7 ebenfalls eine vergrößerte Darstellung entspre
chend dem Ausschnittskreis VI/VII in Fig. 5.
jedoch in der anderen Grenzlage,
Fig. 8 einen der Fig. 2 und 5 ähnlichen Schnitt entlang
der Linie II-II in Fig. 1, in einer zweiten
Ausführungsform,
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung entsprechend dem
Ausschnittskreis IX/X in Fig. 8, wobei Deckel
platte und Stützstruktur in einer Grenzlage der
Relativverschiebbarkeit zwischen diesen Teilen
gezeigt sind,
Fig. 10 ebenfalls eine vergrößerte Darstellung entspre
chend dem Ausschnittskreis IX/X in Fig. 8, je
doch in der anderen Grenzlage,
Fig. 11 eine schematische Draufsicht auf einen teilweise
aufgebrochen dargestellten Deckel mit etwa auf
den beiden Symmetrieachsen der Deckelplatte an
geordneten Langlöchern und mit zapfenförmigen
Vorsprüngen in Querschnittsdarstellung,
Fig. 12 eine vergrößerte Darstellung entsprechend dem
Ausschnittskreis XII in Fig. 11,
Fig. 13 eine schematische Draufsicht auf einen teilweise
aufgebrochen dargestellten Deckel mit etwa auf
den beiden Diagonalachsen der Deckelplatte an
geordneten Langlöchern und mit zapfenförmigen
Vorsprüngen in Querschnittsdarstellung und
Fig. 14 eine vergrößerte Darstellung entsprechend dem
Ausschnittskreis XIV in Fig. 13.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeugdach 1 ist mit geringerem
Abstand zur Windschutzscheibe 2 als zur Heckscheibe 3 mit
einer Dachöffnung 4 versehen, welcher ein in Schließstellung
dargestellter Deckel 5 einer Schiebedachkonstruktion zugeord
net ist.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die feste Dachhaut 6 des Fahr
zeugdachs 1 und der Deckel 5 in der Schließstellung hinsicht
lich ihrer Außenflächen miteinander glattflächig ausgefluch
tet, wobei sich zwischen ihnen eine Randspaltdichtung 7 befin
det, die hinsichtlich Anbringung und Funktion nachfolgend noch
näher beschrieben ist. Die Dachöffnung 4 wird wie üblich vorn
und seitlich von einer abwärts gerichteten Abkantung der Dach
haut 6 begrenzt, an welche ein Verstärkungsrahmen 8 angefalzt
ist. An dem Verstärkungsrahmen 8 ist ein Schiebedachrahmen 9
befestigt, an dessen Führungsschienen 10 der Deckel 5 ver
schiebbar geführt ist. Es ist nur eine Seite der Anordnung
dargestellt, denn die andere Deckelseite ist spiegelbildlich
ausgeführt. Die Ausbildung der Deckelführung, die Antriebs-
und Betätigungselemente für den Deckel 5 sind nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung und daher hier nicht näher
beschrieben. Die Verbindung des Deckels 5 mit den Führungs
schienen 10 erfolgt durch diese hier nicht beschriebenen,
zusammenfassend als Funktionsteile 11 bezeichneten Elemente.
Der Deckel 5 besitzt eine aus einem Polycarbonat spritzge
formte Deckelplatte 12, die auf eine sie unterfangende Stütz
struktur 13 aufgelagert ist. Die Stützstruktur 13 ist im ge
zeigten Beispiel ein umlaufender aus Blech geformter Rahmen,
mit welchem die Funktionsteile 11 verbunden sind. Für die Kom
pensation von Ausdehnungsunterschieden zwischen Deckelplatte
12 und Stützstruktur 13, die aufgrund der unterschiedlichen
Werkstoffe dieser Teile temperaturabhängig auftreten, sind die
Befestigungsstellen, an denen diese Teile miteinander verbun
den sind, auf besondere Weise ausgebildet.
In den Schnittdarstellungen gemäß den Fig. 2 bis 10 ist nur
eine dieser Befestigungsstellen gezeigt; die übrigen Befesti
gungsstellen sind entsprechend ausgebildet. An den Befesti
gungsstellen sind Verbindungselemente 14 vorgesehen, die je
weils aus einem vorzugsweise bei der Spritzformung der Deckel
platte 12 angeformten zapfenförmigen Vorsprung 15 vorzugsweise
kreisförmigen Querschnitts, einem den Vorsprung 15 aufnehmen
den Langloch 16 und einem Klemmring 17 bestehen.
Die zapfenförmigen Vorsprünge 15 sind in den Langlöchern 16
mit Längendehnungsausgleichsspiel, in Querrichtung dazu aber
nur mit demgegenüber geringerem Bewegungsspiel, aufgenommen,
wie am deutlichsten die Fig. 12 und 14 veranschaulichen.
Die Klemmringe 17 sind bis zur Anlage an die Stützstruktur 13
auf die zapfenförmigen Vorsprünge 15 aufgeschoben, wie aus den
Schnittdarstellungen gemäß den Fig. 2 bis 10 hervorgeht.
Aufgrund ihrer beim Aufschieben federnd nachgebenden nach
innen gerichteten Zungen 18 lassen sich die Klemmringe 17 in
einer der Aufschieberichtung entgegengesetzten Richtung, der
Löserichtung, nicht ohne weiteres wieder abschieben. Sie klem
men vielmehr nach Widerhakenart an den zapfenförmigen Vor
sprüngen 15 fest. Anstelle derartiger Klemmringe 17 können
auch Klipse, Federklammern und ähnliche Halteelemente ggf. in
Verbindung mit an den Vorsprüngen 15 angebrachten Nuten u. dgl.
verwendet werden.
Im montierten Zustand werden die Deckelplatte 12 und die
Stützstruktur 13 durch die Verbindungselemente 14 zusammenge
halten, wobei Relativverschiebungen zwischen Deckelplatte 12
und Stützstruktur 13 und gleichzeitig zwischen Stützstruktur
13 und Klemmring 17 parallel zur Deckelplatte 12 möglich sind.
Diese Relativverschiebbarkeit wird lediglich durch die Länge
der Langlöcher 16 begrenzt, wie die Figurenpaare 3/4, 6/7 und
9/10 verdeutlichen. Selbstverständlich ist die Länge der Lang
löcher 16 so gewählt, daß selbst bei extremen Temperaturen die
zapfenförmigen Vorsprünge 15 nicht wirklich die Grenzlagen in
den Langlöchern 16 erreichen, d. h. die Langlochenden den Vor
sprüngen 15 anliegen, weil sonst ein Spannungsaufbau zwischen
Deckelplatte 12 und Stützstruktur 13 auftreten könnte, dessen
Vermeidung Ziel der Erfindung ist.
Die Fig. 11 zeigt einen Deckel 5, dem ein umlaufender Rahmen
als Stützstruktur 13 zugeordnet ist, während bei dem Beispiel
gemäß Fig. 13 zwei jeweils an den Seiten des Deckels 5 ange
ordnete Profilstäbe die Stützstruktur 13' bilden. Die Bei
spiele der Fig. 11 und 13 veranschaulichen auch die bevor
zugten Ausrichtungen der Langlöcher 16 an den Verbindungsele
menten 14, nämlich bei Fig. 11 etwa an den Symmetrieachsen 19,
20 und bei Fig. 13 etwa an den Diagonalachsen 21, 22 orien
tiert. In beiden Fällen sind die Langlöcher in der Stützstruk
tur 13 bzw. 13' bezüglich der Deckelplatte 12 randnah angeord
net. Langlochanordnungen gemäß Fig. 13 sind auch bei rahmenar
tiger Stützstruktur gemäß Fig. 11 möglich. Die Langlöcher 16
ermöglichen in allen Fällen richtungsdefinierte, im wesentli
chen freie Relativbewegungen zwischen Stützstruktur und
Deckelplatte.
Für die erforderliche Abdichtung gegen das Eindringen von
Feuchtigkeit zwischen Deckelplatte und Stützstruktur sind zwei
verschiedene Ausführungsformen in den Zeichnungen dargestellt.
Die erste Ausführungsform ist in zwei Varianten gezeigt, näm
lich durch die Figurengruppe 2 bis 4 einerseits und die Figu
rengruppe 5 bis 7 andererseits.
Beiden Varianten ist gemeinsam, daß zur Abdichtung eine an der
Stützstruktur 13 befestigte umlaufende Randspaltdichtung 7
bzw. 7' vorgesehen ist, die mit einer Dichtfläche 23 (Fig. 4)
bzw. 23' (Fig. 7) einer zugeordneten Randfläche 24 bzw. 24'
der Deckelplatte 12 abdichtend und bei Relativbewegungen zwi
schen Deckelplatte 12 und Stützstruktur 13 gleitend anliegt.
Bei der Variante nach den Fig. 2 bis 4 ist die Randfläche
24 der Deckelplatte 12 aber als nach außen gekehrte Stufenflä
che ausgebildet, während die ihr zugeordnete Dichtfläche 23
nach innen gekehrt an der Randspaltdichtung 7 angeordnet ist.
Dagegen ist bei der Variante nach den Fig. 5 bis 7 die
Randfläche 24' der Deckelplatte 12 als nach innen gekehrte
Stufenfläche ausgebildet, während die ihr zugeordnete Dicht
fläche 23' nach außen gekehrt an der Randspaltdichtung 7'
angeordnet ist.
Bei der zweiten Ausführungsform, die in den Fig. 8 bis 10
dargestellt ist, befindet sich eine Randspaltdichtung 25 nicht
am Deckel, sondern ist an der Abkantung der festen Dachhaut 6
an der Dachöffnung befestigt. Die Abdichtung zwischen der
Deckelplatte 12 und der Stützstruktur 13 übernimmt hierbei ein
an der Stützstruktur 13 befestigtes umlaufendes Hohlprofil 26
aus einem geeigneten elastischen Kunststoff, das mit einer
Dichtfläche 27 (Fig. 10) einer Randfläche 28 der Deckelplatte
12 abdichtend und bei Relativbewegungen zwischen Deckelplatte
12 und Stützstruktur 13 gleitend anliegt. Das Hohlprofil 26
ist mit einer Außenfläche 29 versehen, die bei allen möglichen
Relativlagen zwischen Deckelplatte 12 und Stützstruktur 13
über die Außenkontur des Deckels 5 vorsteht, mindestens aber
damit etwa bündig liegt, so daß die Außenfläche 29 bei ge
schlossenem Schiebedach der Randspaltdichtung 25 abgedichtet
anliegt.
Vorgeschlagen wird ein Verbundbauteil als Bauelement einer
Fahrzeugkarosserie, insbesondere als Deckel für ein Kraftfahr
zeug-Schiebedach, welches bzw. welcher aus einer vorzugsweise
aus einem Polycarbonat spritzgeformten Außenplatte bzw.
Deckelplatte und einer diese tragenden Stützstruktur besteht,
die mit der Platte/Deckelplatte an mehreren Befestigungsstel
len auf besondere Weise verbunden ist. Da die Stützstruktur
aus einem Werkstoff geformt ist, der einen von Polycarbonat
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, sind an
den Befestigungsstellen besondere Verbindungselemente ange
ordnet, welche bei einfacher Ausbildung spannungsausglei
chende, richtungsdefinierte und im wesentlichen freie Relativ
bewegungen zwischen Stützstruktur und Platte/Deckelplatte
ermöglichen und dennoch diese beiden Bauteile fest und zuver
lässig unter allen Betriebsbedingungen zusammenhalten.
1
Fahrzeugdach
2
Windschutzscheibe
3
Heckscheibe
4
Dachöffnung
5
Deckel
6
feste Dachhaut
7
,
7
' Randspaltdichtung
8
Verstärkungsrahmen
9
Schiebedachrahmen
10. Führungsschienen
10. Führungsschienen
11
Funktionsteile
12
Deckelplatte
13
,
13
' Stützstruktur
14
Verbindungselemente
15
zapfenförmiger Vorsprung
16
Langloch
17
Klemmring
18
Zungen
19
Symmetrieachsen
20
Symmetrieachsen
21
Diagonalachsen
22
Diagonalachsen
23
,
23
' Dichtfläche
24
,
24
' Randfläche
25
Randspaltdichtung
26
Hohlprofil
27
Dichtfläche
2
8
Randfläche
29
Außenfläche
Claims (12)
1. Verbundbauteil zum Verschließen einer Öffnung in einer
Fahrzeugkarosserie, insbesondere Deckel (5) eines Kraftfahr
zeug-Schiebedachs, der einer Dachöffnung (4) verlagerbar zuge
ordnet ist, mit einer Deckelplatte (12) aus einem durchsichti
gen oder zumindest lichtdurchlässigen Werkstoff und einer mit
der Deckelplatte (12) an mehreren Befestigungsstellen verbun
denen Stützstruktur (13, 13'), wobei die Befestigungsstellen
Relativbewegungen zwischen der Deckelplatte (12) und der
Stützstruktur (13, 13') aufgrund unterschiedlicher Ausdeh
nungskoeffizienten der für die Deckelplatte (12) und die
Stützstruktur (13, 13') eingesetzten Werkstoffe zulassen,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Befestigungsstellen Verbin
dungselemente (14) angeordnet sind, die Relativbewegungen zwi
schen der Deckelplatte (12) und der Stützstruktur (13, 13')
senkrecht zur Deckelplatte (12) verhindern, jedoch richtungs
definierte und im wesentlichen freie Relativbewegungen zwi
schen Stützstruktur (13, 13') und Deckelplatte (12) gestatten.
2. Verbundbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckelplatte (12) unter gleichzeitiger Anformung zap
fenförmiger Vorsprünge (15) als Bestandteile der Verbindungs
elemente (14) aus einem thermoplastischen Kunststoff spritzge
formt ist, während die Stützstruktur (13, 13') aus Metallblech
geformt ist.
3. Verbundbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckelplatte (12) aus einem Polycarbonat spritzgeformt
ist.
4. Verbundbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die als umlaufender Rahmen ausgebildete
oder aus einzelnen Profilstäben bestehende Stützstruktur (13,
13') an den Befestigungsstellen mit Langlöchern (16) als
Bestandteile der Verbindungselemente (14) versehen ist.
5. Verbundbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zapfenförmigen Vorsprünge (15) in den
Langlöchern (16) der Stützstruktur (13, 13') in Längsrichtung
der Langlöcher (16) mit Längendehnungsausgleichsspiel und in
Querrichtung nur mit Bewegungsspiel aufgenommen sind.
6. Verbundbauteil nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langlöcher (16) in der Stützstruktur
(13) bezüglich der Deckelplatte (12) randnah und bezüglich der
beiden Symmetrieachsen (19, 20) der Deckelplatte (12) etwa auf
den Symmetrieachsen (19, 20) und hinsichtlich ihrer Längs
erstreckung parallel dazu angeordnet sind.
7. Verbundbauteil nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Langlöcher (16) in der Stützstruktur
(13') bezüglich der Deckelplatte (12) randnah und bezüglich
der beiden Diagonalachsen (21, 22) der Deckelplatte (12) etwa
auf den Diagonalachsen (21, 22) und hinsichtlich ihrer Längs
erstreckung parallel dazu angeordnet sind.
8. Verbundbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Deckelplatte (12) und Stützstruktur (13,
13') durch Klemmringe (17) od. dgl. als Bestandteile der Ver
bindungselemente (14) in relativverschiebbarer Anlage zusam
mengehalten sind, wobei die Klemmringe (17) od. dgl. in Löse
richtung klemmend auf den zapfenförmigen Vorsprüngen (15) bis
zur relativverschiebbaren Anlage an die Stützstruktur (13,
13') aufgeschoben sind.
9. Verbundbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abdichtung zwischen der Deckelplatte
(12) und der Stützstruktur (13) eine an der Stützstruktur (13)
befestigte umlaufende Randspaltdichtung (7, 7') vorgesehen
ist, die mit einer Dichtfläche (23, 23') einer zugeordneten
Randfläche (24, 24') der Deckelplatte (12) abdichtend und bei
Relativbewegungen zwischen Deckelplatte (12) und Stützstruktur
(13) gleitend anliegt.
10. Verbundbauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Randfläche (24) der Deckelplatte (12) als nach außen
gekehrte Stufenfläche ausgebildet ist, während die ihr zuge
ordnete Dichtfläche (23) nach innen gekehrt an der Randspalt
dichtung (7) angeordnet ist.
11. Verbundbauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Randfläche (24') der Deckelplatte (12) als nach innen
gekehrte Stufenfläche ausgebildet ist, während die ihr zuge
ordnete Dichtfläche (23') nach außen gekehrt an der Randspalt
dichtung (7') angeordnet ist.
12. Verbundbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abdichtung zwischen der Deckelplatte
(12) und der Stützstruktur (13) ein an der Stützstruktur (13)
befestigtes umlaufendes Hohlprofil (26) vorgesehen ist, das
mit einer Dichtfläche (27) einer Randfläche (28) der Deckel
platte (12) abdichtend und bei Relativbewegungen zwischen
Deckelplatte (12) und Stützstruktur (13) gleitend anliegt und
das mit einer Außenfläche (29) zur dichten Anlage an eine an
der Dachöffnung befestigte Randspaltdichtung (25) versehen
ist.
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