DE10108349A1 - Papierstreichmassen - Google Patents
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- C08G18/791—Nitrogen characterised by the polyisocyanates used, these having groups formed by oligomerisation of isocyanates or isothiocyanates containing isocyanurate groups
- C08G18/792—Nitrogen characterised by the polyisocyanates used, these having groups formed by oligomerisation of isocyanates or isothiocyanates containing isocyanurate groups formed by oligomerisation of aliphatic and/or cycloaliphatic isocyanates or isothiocyanates
Abstract
Papierstreichmassen, enthaltend Polyisocyanate in wasserdispergierbarer Form.
Description
Die Erfindung betrifft Papierstreichmassen mit erhöhter Wasser
festigkeit. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung dieser
Papierstreichmassen sowie Papiere, welche mit diesen Papier
streichmassen beschichtet sind.
Zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Papier und Kar
ton wird während der Papierherstellung auf das Substrat im allge
meinen eine pigmentierte Streichfarbe aufgetragen.
Dies kann "online", innerhalb der Papiermaschine, bzw. "offline",
auf separaten Streichmaschinen, erfolgen.
Der Strich kann einseitig oder beidseitig auf Papier bzw. Karton
aufgetragen werden, und es können ein, zwei oder mehr Striche
nacheinander appliziert werden.
Die durch den Strich veredelten Papier- und Karton-Sorten weisen
eine gleichmäßige und geschlossene Oberfläche auf, wodurch die
Weiße (bei Verwendung eines weißen Pigments), die Glätte, der
Glanz und die Bedruckbarkeit entscheidend verbessert werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß durch den Strich ein hoher
Anteil an preiswerten anorganischen Pigmenten, wie beispielsweise
Kaolin oder Kreide, aufgetragen wird, und daß dadurch die Roh
stoffkosten deutlich herabgesetzt werden, da teurer Zellstoff
durch günstigere Pigmente ersetzt werden kann.
Papierstreichmassen bestehen im wesentlichen aus einem zumeist
weißen Pigment, polymerem Bindemittel und Additiven, welche die
rheologischen Eigenschaften und die Viskosität der Streichfarbe,
das Wasserretentionsvermögen und die Eigenschaften der Oberfläche
des gestrichenen Papiers im gewünschten Sinn beeinflussen. Solche
Additive werden häufig auch als "Cobinder" bezeichnet. Durch das
Bindemittel werden die Pigmente auf dem Papier fixiert und der
Zusammenhalt in der erhaltenen Beschichtung gewährleistet. Wei
terhin können eine Vielzahl von weiteren Hilfsmitteln in Streich
massen verwendet werden, z. B. Nuancierfarbstoffe, optische Auf
heller, Entschäumer und Entlüfter sowie Vernetzungshilfsmittel
zur Verbesserung der Wasserfestigkeit.
Die beim Streichen von Papier und Karton am häufigsten eingesetz
ten Bindemittel sind Styrol-Butadien-Copolymere, Styrol-Acrylat-
Copolymere und Vinylacetat-Polymere.
Sie liegen zumeist als etwa 30 bis 60%ige wässrige Dispersionen
vor und werden zur Pigmentsuspension bei der Streichfarbenaufbe
reitung zugesetzt.
Neben den synthetischen Polymerdispersionen werden häufig auch
Stärke-Lösungen als Bindemittel verwendet. Stärke ist als Poly
saccharid ein sehr hydrophiles Bindemittel, infolgedessen ist
auch die Wasserfestigkeit von mit Stärke gestrichenen Papieren
erwartungsgemäß gering.
Polymerdispersionen bewirken eine deutlich höhere Wasserfestig
keit. Dennoch ist eine Verbesserung der Wasserresistenz für viele
Anwendungen bei der Verarbeitung oder beim Bedrucken unentbehr
lich.
Hierfür werden bereits Produkte verschiedener chemischer
Zusammensetzung verwendet, die jedoch alle eine Reihe von Nach
teilen aufweisen:
- - Harnstoff- und Melamin-Formaldehydharze sind im alkalischen
pH-Bereich, den Streichfarben üblicherweise aufweisen, nur
sehr wenig wirksam.
Die Formaldehyd-Abspaltung in der Streichmaschine ist am Ar beitsplatz meist nicht tolerierbar. - - Glyoxal und Glyoxal-Harze sind teuer, nur sehr wenig wirksam und führen zu einer signifikanten Vergilbung.
- - Ammonium-Zirkonium-Carbonat ist teuer und führt zu einer un erwünschten Abspaltung von Ammoniak beim Streichen.
- - Epoxid-Derivate von Polyolen sind sehr teuer und wenig wirk
sam bei Stärke als zusätzlichem Bindemittel.
Außerdem verläuft die Vernetzung langsam und erfordert hohe Temperaturen.
EP-A 564 912 beschreibt die Herstellung von naß- und trockenfe
stem Papier mit Hilfe von wasserdispergierbaren Polyisocyanaten,
wobei die wasserdispergierbaren Polyisocyanate entweder vor der
Blattbildung als Zusatz zur Faserstoff-Suspension oder in der
Oberfläche, d. h. als Auftrag auf ein bereits gebildetes Papier
blatt in der Leimpresse, eingesetzt werden können.
DE-A 44 46 334 beschreibt die Herstellung von cellulose- sowie
gegebenenfalls holzhaltigen Materialien, die unter Verwendung
wasserdispergierbarer Polyisocyanate in der Papiermasse erfolgt.
WO 95/31492 beschreibt ein Verfahren für die Leimung, bei dem man
cellulosehaltige Materialien mit einem Mittel behandelt, das als
eine Komponente Polyisocyanat mit ionischen und/oder Polyether
gruppen enthält.
EP-A 582 166 beschreibt die Verwendung von wasserdispergierbaren
Polyisocyanatgemischen, die tertiäre Aminogruppen enthalten, als
Trocken- und Naßfestmittel für cellulosehaltige Materialien für
den Einsatz vor der Blattbidung (Masse-Einsatz) oder als Aufgabe
auf ein gebildetes Papierblatt in der Leimung.
Nach der Lehre des vorgenannten Standes der Technik ist es erfor
derlich, die wasserdispergierbaren Polyisocyanate während der Pa
pierherstellung in die Papiermassen einzubringen, beziehungsweise
in der Leimpresse einzutragen. Nachteilig an diesen Verfahren ist
der hohe Verbrauch an Isocyanaten, da das Papier über die gesamte
Dicke mit dem wasserdispergierbaren Polyisocyanat durchtränkt
(imprägniert) wird.
Dieser Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Wasserfestigkeit
von Papier und Karton zu erhöhen.
Die Aufgabe wurde gelöst durch Papierstreichmassen, die Polyiso
cyanate in wasserdispergierbarer Form enthalten.
Dispersion wird in dieser Anmeldung als übergeordneter Begriff
gemäß Römpp Chemie Lexikon - CD Version 1.0, Stuttgart/New York:
Georg Thieme Verlag, 1995, verwendet und schließt Emulsionen,
Suspensionen und Lösungen mit ein.
Bei den wasserdispergierbaren Polyisocyanaten handelt es sich um
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Diisocyanate
oder höherfunktionelle Polyisocyanate, welche zum Teil mit
Verbindungen mit mindestens einer hydrophilen Gruppe und mit min
destens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe umgesetzt (mo
difiziert) sind.
Als Polyisocyanate kommen z. B. geradkettige oder verzweigte
C4-C14-Alkylendiisocyanate, cycloaliphatische Diisocyanate mit
insgesamt 6 bis 12 C-Atomen, aromatische Diisocyanate mit insge
samt 8 bis 20 C-Atomen, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyiso
cyanate, Uretdiondiisocyanate, Biuretgruppen aufweisende Polyiso
cyanate, Urethan- oder Allophanatgruppen aufweisende Polyiso
cyanate, Oxadiazintriongruppen enthaltende Polyisocyanate, Ureto
nimin-modifizierte Polyisocyanate oder deren Gemische in Be
tracht.
Die für die Modifikation eingesetzten Polyisocyanate haben bevor
zugt einen Gehalt an Isocyanatgruppen (berechnet als NCO, Moleku
largewicht = 42) von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Polyiso
cyanat(-gemisch), bevorzugt 10 bis 60 Gew.-% und besonders bevor
zugt 12 bis 55 Gew.-%.
Als Diisocyanate genannt seien z. B. Tetramethylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat (1,6-Diisocyanatohexan), Octamethylendi
isocyanat, Decamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat,
Tetradecamethylendiisocyanat, Trimethylhexandiisocyanat oder
Tetramethylhexandiisocyanat, cycloaliphatische Diisocyanate wie
1,4-, 1,3- oder 1,2-Diisocyanatocyclohexan, 4,4'-Di(isocyanato
cyclohexyl)methan, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-(isocyanato
methyl)cyclohexan (Isophorondiisocyanat) oder 2,4- oder
2,6-Diisocyanato-1-methylcyclohexan oder aromatische Diisocyanate
wie 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol und deren
Isomerengemische, Tetramethylxylylendiisocyanat, 1,4-Diisocyanat
obenzol, 4,4'- und 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan und deren
Isomerengemische, p-Xylylendiisocyanat, sowie Isopropenyldime
thyltoluylendiisocyanat.
Die eingesetzten Diisocyanate haben bevorzugt eine mittlere NCO-
Funktionalität von 1,8 oder mehr, besonders bevorzugt von 1,9
oder mehr.
Als Polyisocyanate seien z. B. mehrkernige Homologe der vorstehend
genannten aromatischen Diisocyanate genannt.
Bevorzugt sind aliphatische bzw. cycloaliphatische Polyiso
cyanate, z. B. die vorstehend genannten aliphatischen bzw. cyclo
aliphatischen Diisocyanate, deren Mischungen oder
- a) Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate von aromati schen, aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diiso cyanaten. Besonders bevorzugt sind hierbei die entsprechenden aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanato-Isocya nurate und insbesondere die auf Basis von Hexamethylen diisocyanat und Isophorondiisocyanat. Bei den dabei vorlie genden Isocyanuraten handelt es sich insbesondere um einfache Tris-isocyanatoalkyl- bzw. Tris-isocyanatocycloalkyl-Iso cyanurate, welche cyclische Trimere der Diisocyanate darstel len, oder um Gemische mit ihren höheren, mehr als einen Iso cyanuratring aufweisenden Homologen. Die Isocyanato-Isocyanu rate haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 10 bis 30 Gew.-%, insbesondere 15 bis 25 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 3 bis 4,5.
- b) Uretdiondiisocyanate mit aromatisch, aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, vorzugsweise aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen und ins besondere die von Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondi isocyanat abgeleiteten. Bei Uretdiondiisocyanaten handelt es sich um cyclische Dimerisierungsprodukte von Diisocyanaten. Die Uretdiondiisocyanate können in den erfindungsgemäßen Zu bereitungen als alleinige Komponente oder im Gemisch mit an deren Polyisocyanaten, insbesondere den unter a) genannten, eingesetzt werden.
- c) Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate mit aromatisch, cycloaliphatisch oder aliphatisch gebundenen, bevorzugt cycloaliphatisch oder aliphatisch gebundenen Isocyanat gruppen, insbesondere Tris(6-isocyanatohexyl)biuret oder des sen Gemische mit seinen höheren Homologen. Diese Biuret gruppen aufweisenden Polyisocyanate weisen im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 18 bis 22 Gew.-% und eine mittlere NCO- Funktionalität von 3 bis 4,5 auf.
- d) Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisende Polyiso cyanate mit aromatisch, aliphatisch oder cycloaliphatisch ge bundenen, bevorzugt aliphatisch oder cycloaliphatisch gebun denen Isocyanatgruppen, wie sie beispielsweise durch Umset zung von überschüssigen Mengen an Hexamethylendiisocyanat oder an Isophorondiisocyanat mit einfachen mehrwertigen Alko holen wie z. B. Trimethylolpropan, Neopentylglykol, Penta erythrit, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,3-Propandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Glycerin, 1,2-Dihydroxypropan oder deren Gemischen erhalten werden können. Diese Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanate haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 12 bis 20 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 2,5 bis 3.
- e) Oxadiazintriongruppen enthaltende Polyisocyanate, vorzugs weise von Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleitet. Solche Oxadiazintriongruppen enthaltenden Poly isocyanate sind aus Diisocyanat und Kohlendioxid herstellbar.
- f) Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate.
Die Polyisocyanate a) bis f) können im Gemisch, gegebenenfalls
auch im Gemisch mit Diisocyanaten, eingesetzt werden.
Zur Herstellung der wasserdispergierbaren Polyisocyanate werden
die oben bezeichneten Polyisocyanate umgesetzt (modifiziert) mit
Verbindungen, die mindestens eine, vorzugsweise eine hydrophile
Gruppe und mindestens eine, vorzugsweise eine mit Isocyanat reak
tive Gruppe, z. B. Hydroxy-, Mercapto- und/oder primäre oder se
kundäre Aminogruppe (kurz NH-Gruppe) aufweisen.
Bei der hydrophilen Gruppe kann es sich z. B. um eine nicht-
ionische, ionische oder in eine ionische Gruppe überführbare
Gruppe handeln.
Anionische bzw. in anionische Gruppen überführbare Gruppen sind
z. B. Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen.
Geeignete Verbindungen sind z. B. Hydroxycarbonsäuren, wie
Hydroxypivalinsäure oder Dimethylolpropionsäure, Dimethylolbut
tersäure oder Hydroxy- bzw. Aminosulfonsäuren.
Kationische bzw. in kationische Gruppen überführbare Gruppen sind
z. B. quarternäre Ammoniumgruppen bzw. tertiäre Aminogruppen.
In ionische Gruppen überführbare Gruppen werden vorzugsweise vor
oder während der Dispergierung der erfindungsgemäßen Mischung in
Wasser in ionische Gruppen überführt.
Zur Überführung z. B. von Carbonsäuregruppen oder Sulfonsäure
gruppen in anionische Gruppen können anorganische und/oder
organische Basen wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Kalium
carbonat, Natriumhydrogencarbonat, Ammoniak oder primäre, sekun
däre und besonders tertiäre Amine, z. B. Triethylamin, Dimethyl
aminoethanol, Triethanolamin, Tripropanolamin oder Dimethylamino
propanol eingesetzt werden.
Zur Überführung von tertiären Aminogruppen in die entsprechenden
Kationen, z. B. Ammoniumgruppen, sind als Neutralisationsmittel
anorganische oder organische Säuren, z. B. Salzsäure, Schwefel
säure, Ameisensäure, Essigsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Milch
säure, Weinsäure, Oxalsäure oder Phosphorsäure oder als Quarter
nierungsmittel beispielsweise Methylchlorid, Methyliodid,
Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Dimethylcarbonat, Benzylchlorid,
Chloressigsäureethylester oder Bromacetamid geeignet. Weitere ge
eignete Neutralisations- und Quarternierungsmittel sind z. B. in
der US-PS 3 479 310, Spalte 6, beschrieben.
Der Gehalt der ionischen Gruppen bzw. in ionische Gruppen über
führbaren Gruppen beträgt vorzugsweise 0,1 bis 3 mol pro kg der
wasserdispergierbaren Polyisocyanate.
Nichtionische Gruppen sind z. B. Polyalkylenethergruppen, bevor
zugt Polyethylenethergruppen oder gemischte Polyalkylengruppen.
Geeignete Verbindungen sind z. B. Polyalkylenetheralkohole.
Besonders geeignet sind solche Polyalkylenetheralkohole, die er
hältlich sind durch Umsetzung eines 1 bis 20 Kohlenstoffatome
aufweisenden Mono-, Di- oder Polyalkohols mit der ein- bis 200-
fachen Menge (molar) mindestens eines Alkylenoxids.
Dabei können die 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisende Mono-, Di-
oder Polyalkohole beispielsweise zwischen einer und acht Hydroxy
gruppen enthalten, bevorzugt zwischen einer und sechs, besonders
bevorzugt zwischen einer und vier.
Insbesondere genannt seien Methanol, Ethanol, iso-Propanol, n-
Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek-Butanol, tert-Butanol, n-
Pentanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodeca
nol, 2-Ethylhexanol, Stearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol,
1,2-Propandiol, Ethylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,2-Ethandiol,
1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol,
2-Ethylhexan-1,3-diol, 2,4-Diethyloctan-1,3-diol, Cyclopentanol,
Cyclopent-2-en-1-ol, Cyclopent-3-en-1-ol, Cyclohexanol, Cyclo
hex-2-en-1-ol, Cyclooctanol, Cyclododecanol, But-2-en-1,4-diol,
But-2-in-1,4-diol, Allylalkohol, Trimethylolpropan, Neopentyl
glykol, Pentaerythrit, Glycerin, Sorbitol, Mannitol oder Diglyce
rol.
Alkylenoxide können sein Ethylenoxid, Propylenoxid, 1- oder
2-Butylenoxid, iso-Butylenoxid, Vinyloxiran oder Gemische davon.
Bevorzugt wird Ethylenoxid verwendet.
Besonders bevorzugt sind Gemische von Alkylenoxiden, die minde
stens 50 mol%, bevorzugt mindestens 60 mol% und besonders bevor
zugt mindestens 70 mol% Ethylenoxid enthalten.
Der Gehalt der nichtionisch hydrophilen Gruppen, insbesondere der
Polyalkylenethergruppen beträgt vorzugsweise 0,5 bis 30, beson
ders bevorzugt 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die wasserdispergier
baren Polyisocyanate.
Die Herstellung der wasserdispergierbaren Polyisocyanate ist
beispielsweise aus der DE-A 35 21 618, DE-A 40 01 783 und DE-A
42 03 510 bekannt.
Bei der Herstellung der wasserdispergierbaren Polyisocyanate kön
nen die Verbindungen mit mindestens einer hydrophilen Gruppe und
mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe mit einem
Teil des Polyisocyanats umgesetzt und die erhaltenen hydrophil
modifizierten Polyisocyanate dann mit den übrigen Polyisocyanaten
gemischt werden. Die Herstellung kann aber auch so erfolgen, daß
die Verbindungen zur Gesamtmenge der Polyisocyanate zugesetzt und
dann die Umsetzung "in situ" durchgeführt wird.
Als wasserdispergierbare Polyisocyanate bevorzugt geeignet sind
anionisch und nichtionisch hydrophil modifizierte Isocyanate.
Besonders bevorzugte wasserdispergierbare Polyisocyanate sind
solche mit nichtionisch hydrophilen Gruppen, insbesondere Polyal
kylenethergruppen. Vorzugsweise wird dabei die Wasserdispergier
barkeit allein durch die nichtionisch hydrophilen Gruppen er
reicht.
Den wasserdispergierbaren Polyisocyanaten können Kohlensäureester
oder Lactone als Lösungsvermittler zugesetzt werden, wie in EP-A
697 424 beschrieben. Solche in Kohlensäureestern oder Lactonen
gelösten Polyisocyanate können dann in der Papierherstellung in
an sich bekannter Weise verwendet werden.
Insbesondere werden hydrophil modifizierte wasserdispergierbare
Polyisocyanate auf Basis aliphatischer Polyisocyanate verwendet,
bei denen der Anteil an aliphatisch und/oder cycloaliphatisch ge
bundenen Isocyanatgruppen an der Gesamtzahl der Isocyanatgruppen
mindestens 50%, bevorzugt mindestens 75% und insbesondere minde
stens 95% beträgt.
Ganz besonders bevorzugt werden hydrophil modifizierte Polyiso
cyanate auf Basis von Hexamethylendiisocyanat verwendet, bei de
nen der Anteil an aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebunde
nen Isocyanatgruppen an der Gesamtzahl der Isocyanatgruppen min
destens 50%, bevorzugt mindestens 75% und insbesondere mindestens
95% beträgt.
Als Kohlensäureester oder Lactone können solche verwendet werden,
wie in EP-A 697 424 beschrieben.
Bei den Kohlensäureestern handelt es sich bevorzugt um solche der
Formel I
worin R1 und R2 unabhängig voneinander für einen C1-C6-, vorzugs
weise einen C1-C4-Alkylrest stehen, oder R1 und R2 eine Brücke aus
2 bis 10 C-Atomen bilden. Genannt seien z. B. Dimethylcarbonat,
Dibutylcarbonat, Diethylcarbonat oder 1,3-Propylencarbonat.
Besonders bevorzugt handelt es sich um cyclische Kohlensäureester
der Formel II
in der R3 für ein Wasserstoffatom oder eine C1-C5-Alkylgruppe
steht.
Kohlensäureester der Formel II sind z. B. 1,2-Ethylencarbonat oder
1,2-Propylencarbonat.
Bevorzugt werden 1,2-Ethylencarbonat, 1,3-Propylencarbonat oder
1,2-Propylencarbonat verwendet.
Bei den Lactonen (cyclische, innere Ester von Hydroxycarbon
säuren) sind solche mit insgesamt 3 bis 10 C-Atomen bevorzugt.
Genannt seien z. B. β-Propiolacton, γ-Butyrolacton, ε-Caprolacton
oder ε-Methylcaprolacton.
Die wasserdispergierbaren Polyisocyanate können mit dem 0 bis
vierfachen ihres Gewichts an Lösungsvermittler aus Kohlensäure
ester und/oder Lacton versetzt werden, bevorzugt dem 0,1 bis
dreifachen, besonders bevorzugt dem 0,2 bis zweifachen und ins
besondere dem 0,3 bis einfachen ihres Gewichts.
Die so erhaltenen Mischungen können, falls gewünscht, in Wasser
zur Herstellung wäßriger Dispersionen dispergiert werden.
Die wasserdispergierbaren Polyisocyanate werden in undispergier
ter oder dispergierter, bevorzugt in wasserdispergierter Form den
an sich bekannten Papierstreichmassen zugesetzt. Diese enthalten,
wie eingangs angeführt, als Bindemittel ein oder mehrere Polymere
oder Copolymere, im folgenden als (Co)Polymere zusammengefaßt,
Pigmente, Additive etc.
Als Bindemittel können alle im Stand der Technik für diesen Zweck
beschriebenen Verbindungen verwendet werden, wobei es sich häufig
um (Co)Polymerisate von (co)polymerisierbaren, ethylenisch
ungesättigten Verbindungen handelt.
Solche (Co)Polymerisate sind im allgemeinen aufgebaut aus
- a) sogenannten Hauptmonomeren, ausgewählt aus C1 bis C20-Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, N-Vinylamiden und N-Vinyl-N-alky lamiden von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen, ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinylethern oder Allylethern von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen, ali phatischen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen und 1 oder 2 Doppelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren
- b) gegebenenfalls ethylenisch ungesättigten Polymeren sowie
- c) gegebenenfalls anderen ethylenisch ungesättigten Verbindungen.
Als Hauptmonomere zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester
mit einem C1-C10-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat,
n-Butylacrylat, Ethylacrylat, Octylacrylat und 2-Ethylhexyl
acrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B.
Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat, Vinylpivalat, Versatic
säurevinylester und Vinylacetat sowie im Handel befindliche
Monomere VEOVA 9-11 (VEOVA X ist ein Handelsname der Firma Shell
und steht für Vinylester von Carbonsäuren, die auch als Versativ
X-Säuren bezeichnet werden).
Vinylamide von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren sind
z. B. N-Vinylformamid, N-Vinylacetamid, N-Vinyl-N-methylformamid
oder N-Vinyl-N-methylacetamid.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α- und p-
Methylstyrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol,
Divinylbenzol und vorzugsweise Styrol in Betracht.
Beispiele für Nitrile sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als Vinylether und Allylether zu nennen sind z. B. Vinylmethyl
ether, Vinylisobutylether, Allylacetat und Allylpropionat. Bevor
zugt wird Vinylether von 1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alkoholen.
Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und ein oder zwei
olefinischen Doppelbindungen seien 1,3-Butadien, Isopren und
Chloropren, Ethylen, Propylen, 2-Buten, 1-Buten, iso-Buten,
Cyclohexen oder Cyclopenten genannt.
Bei den ethylenisch ungesättigten Polymeren kann es sich z. B. wie
in der deutschen Anmeldung mit dem Aktenzeichen 100 15 262.7 be
schrieben um ein Polymer mit mindestens einer copolymerisier
baren, ethylenisch ungesättigten Gruppe, einem zahlenmittleren
Molekulargewicht Mn von 500 bis 50 000 g/mol und mindestens einer
Carbonsäuregruppe handeln. Der Gehalt an ethylenisch
ungesättigten Gruppen und Carbonsäuregruppen bezieht sich dabei
auf den Gehalt je Polymerkette. Bevorzugt enthält das ethylenisch
ungesättigte Polymer ein oder zwei, besonders bevorzugt eine
ethylenisch ungesättigte Gruppe. Die oder eine (falls mehrere
vorhanden) ethylenisch ungesättigte Gruppe befindet sich beson
ders bevorzugt endständig in der jeweiligen Polymerkette. Ins
besondere handelt es sich bei der ethylenisch ungesättigten
Gruppe um eine Acryl- oder Methacrylgruppe, vorzugsweise um eine
Methacrylgruppe.
Mn wird bestimmt durch Gelpermeationschromatographie (Polyacryl
säurestandard und Wasser als Elutionsmittel).
Das ethylenisch ungesättigte Polymer wird vorzugsweise herge
stellt durch radikalische Polymerisation in Gegenwart eines Über
gangsmetallkomplexes als Molekulargewichtsregler, z. B. eines Ko
baltchelatkomplexes. Dieses Verfahren ist als catalytic chain
transfer polymerization (CCT) bekannt und wird z. B. in der WO
95/04767 und den in dieser Schrift zitierten Dokumenten beschrie
ben.
Neben den Hauptmonomeren und dem ethylenisch ungesättigten Poly
mer kann das Polymer andere ethylenisch ungesättigte Verbindungen
enthalten, z. B. Monomere mit Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder
Phosphonsäuregruppen. Bevorzugt sind Carbonsäuregruppen. Genannt
seien z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure
oder Fumarsäure und/oder deren Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumsalze.
Genannt seien auch Hydroxylgruppen enthaltende Monomere, ins
besondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate oder (Meth)acrylamid
sowie mehrere (Meth)acrylgruppen tragende Monomere wie Ethylen
glykoldi(meth)acrylat, 1,2-Propylenglykoldi(meth)acrylat,
1,3-Propylenglykoldi(meth)acrylat, 1,4-Butylengly
koldi(meth)acrylat, 1,6-Hexandioldi(meth)acrylat, Neopentylgly
koldi(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat und Pentae
rythritoltetra(meth)acrylat.
Als andere ethylenisch ungesättigte Verbindungen kommen darüber
hinaus Phenyloxyethylglykolmono(meth)acrylat, Glycidylacrylat,
Glycidylmethacrylat, Amino(meth)acrylate wie 2-Amino
ethyl(meth)acrylat in Betracht.
Die in den erfindungsgemäßen Streichmassen verwendbaren Binder
(Bindemittel) sind nicht beschränkt. Neben den oben genannten
(Co)Polymeren können beispielsweise Casein, Stärke, Soja-Protein,
Carboxymethylcellulose, Alginat und/oder Polyvinylakohol
verwendet werden, besonders Dispersionen, die Acrylsäure, Acryl
säureester, Vinylacetat und/oder Styrol in einpolymerisierter
Form enthalten, z. B. (Co)Polymere aus Acrylester/Styrol, Styrol/
Butadien oder Vinylacetat.
Eine häufig genutzte, aber nicht die einzige Methode zur Herstel
lung der bisher angeführten (Co)Polymerisate ist die radikalische
(Co)Polymerisation in einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel.
Die radikalische (Co)Polymerisation solcher Monomere erfolgt
beispielsweise in wäßriger Lösung in Gegenwart von Polymerisati
onsinitiatoren, die unter Polymerisationsbedingungen in Radikale
zerfallen. Die (Co)Polymerisation kann in einem weiten
Temperaturbereich, gegebenenfalls unter vermindertem oder auch
unter erhöhtem Druck in der Regel bei Temperaturen bis zu 100°C
vorgenommen werden. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wird ge
wöhnlich in dem Bereich von 4 bis 10 eingestellt.
Die (Co)Polymerisation kann aber auch in anderer, dem Fachmann an
sich bekannter Weise durchgeführt werden, z. B. als Lösungs-,
Fällungs-, Wasser-in-Öl-Emulsions- oder umgekehrte Suspensionspo
lymerisation. Bevorzugt ist die Emulsionspolymerisation.
Dabei wird das Monomer(engemisch) unter Verwendung radikalischer
Polymerisationsinitiatoren, z. B. in Radikale zerfallende Azo
verbindungen wie 2,2'-Azo-bis(isobutyronitril), 2,2'-Azo
bis-(2-amidinopropan)-hydrochlorid oder 4,4'-Azo-bis-(4'-cyan
pentansäure), (co)polymerisiert.
Die genannten Verbindungen werden meist in Form wäßriger Lösungen
eingesetzt, wobei die untere Konzentration durch die in der
(Co)Polymerisation vertretbare Wassermenge und die obere Konzen
tration durch die Löslichkeit der betreffenden Verbindung in Was
ser bestimmt ist. Im allgemeinen beträgt die Konzentration 0,1
bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
1,0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung.
Die Menge der Initiatoren beträgt im allgemeinen 0,1 bis
10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu (co)po
lymerisierenden Monomeren. Es können auch mehrere, verschiedene
Initiatoren bei der (Co)Polymerisation Verwendung finden.
Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel können dienen z. B. Wasser,
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n- oder iso-Propanol, n- oder
iso-Butanol, oder Ketone, wie Aceton, Ethylmethylketon, Diethyl
keton oder iso-Butylmethylketon.
Gegebenenfalls kann die (Co)Polymerisation in Gegenwart von Poly
merisationsreglern, wie beispielsweise Hydroxylammoniumsalzen,
chlorierten Kohlenwasserstoffen und Thioverbindungen, wie z. B.
tert.-Butylmercaptan, Thioglycolsäureethylacrylestern, Mercapto
ethanol, Mercaptopropyltrimethoxysilan, Dodecylmercaptan, tert.-
Dodecylmercaptan oder Alkalimetallhypophosphiten, durchgeführt
werden. Bei der (Co)Polymerisation können diese Regler, z. B. in
Mengen von 0 bis 0,8 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
zu (co)polymerisierenden Monomeren, eingesetzt werden, durch die
die Molmasse des entstehenden (Co)Polymers verringert wird.
Bei der Emulsionspolymerisation können ionische und/oder nicht-
ionische Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. Stabilisatoren
als grenzflächenaktive Verbindungen verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Papierstreichmassen können bevorzugt minde
stens einen optischen Aufheller enthalten.
Die erfindungsgemäßen Streichmassen enthalten in der Regel
100 Gewichtsteile Pigment(e),
5-25, bevorzugt 7-20, besonders bevorzugt 8-15 Gewichts teile mindestens eines Bindemittels (berechnet in wasser- und lösungsmittelfreier Form),
0,1-5, besonders 0,25-2, besonders bevorzugt 0,5-1 Gewichtsteile des wasserdispergierbaren Polyisocyanats (berechnet auf die ungelöste Form),
0-3, bevorzugt 0,2-2, besonders bevorzugt 0,3-1,5 Gewichts teile mindestens eines optischen Aufhellers (berechnet in wasser- und lösungsmittelfreier Form),
sowie gegebenenfalls andere Additive und Hilfsmittel.
100 Gewichtsteile Pigment(e),
5-25, bevorzugt 7-20, besonders bevorzugt 8-15 Gewichts teile mindestens eines Bindemittels (berechnet in wasser- und lösungsmittelfreier Form),
0,1-5, besonders 0,25-2, besonders bevorzugt 0,5-1 Gewichtsteile des wasserdispergierbaren Polyisocyanats (berechnet auf die ungelöste Form),
0-3, bevorzugt 0,2-2, besonders bevorzugt 0,3-1,5 Gewichts teile mindestens eines optischen Aufhellers (berechnet in wasser- und lösungsmittelfreier Form),
sowie gegebenenfalls andere Additive und Hilfsmittel.
Die optischen Aufheller, die in Verbindung mit den erfindungs
gemäßen Streichmassen verwendet werden können, sind nicht be
schränkt. Es können die handelsüblichen Stilbenderivate, die mit
bis zu 6 Sulfonsäuregruppen substituiert sind, z. B. Blankophor®
PSG der Firma Bayer AG oder deren Derivate oder 4,4'-Distyrylbi
phenylderivate verwendet werden. Weiterhin kann die erfindungs
gemäße Papierstreichmasse noch ein Additiv zur Aktivierung des
optischen Aufhellers enthalten, wie in der deutschen Anmeldung
mit dem Aktenzeichen 100 55 592.6 beschrieben.
Die Papierstreichmassen können noch weitere dem Fachmann bekannte
Bestandteile enthalten. In Betracht kommen z. B. Verlaufshilfs
mittel, Benetzungshilfsmittel für die Pigmente etc.
Die in den erfindungsgemäßen Streichmassen verwendbaren Pigmente
sind ebenfalls nicht beschränkt. Beispielsweise können Satinweiß
(Kalziumsulfoaluminat), Kalziumcarbonat in gemahlener oder ge
fällter (präzipitierter) Form, Bariumsulfat in gemahlener oder
gefällter Form, Kaolin (Clay), kalzinierter Clay, Talkum, Sili
kate, Kreide oder Streichclay oder organische Pigmente, z. B.
Kunststoffe in Teilchenform, verwendet werden.
Die Papierstreichmassen können weiterhin z. B. Dispergiermittel
enthalten. Geeignete Dispergiermittel sind Polyanionen,
beispielsweise von Polyphosphorsäuren oder von Polyacrylsäuren
(Polysalze), welche üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf die Pigmentmenge, enthalten sind.
Zur Herstellung der Papierstreichmasse werden die Bestandteile in
bekannter Weise gemischt, wobei das (Co)Polymere und das wasser
dispergierbare Polyisocyanat im allgemeinen in Form einer Disper
sion, beispielsweise als Emulsion oder Suspension, oder Lösung
verwendet wird. Zur Vermeidung der Hydrolyse wird das Polyiso
cyanat bevorzugt als letzte Komponente zur Streichfarbe zuge
setzt.
Der Gehalt an Wasser in der Papierstreichmasse wird üblicherweise
auf 25 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 75 Gew.-%, besonders bevor
zugt 30 bis 60 Gew.-% bezogen auf die gesamte Papierstreichmasse
(inclusive Wasser), eingestellt.
Der pH-Wert der Papierstreichmasse reicht in der Regel von 7,5
bis 10, bevorzugt von 8 bis 9.
Die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Streichmassen erfolgt völ
lig analog der Verarbeitung von Streichfarben nach dem Stand der
Technik, z. B. nach "The Essential Guide to Aqueous Coating of Pa
per and Board", T. W. R. Dean (ed.), Published by the Paper
Industry Technical Association (PITA), 1997 oder "Ratgeber für
die Verwendung von BASF-Erzeugnissen in der Papier- und Karton
streicherei", BASF Aktiengesellschaft, D-6700 Ludwigshafen, Bun
desrepublik Deutschland, B 376d, 09.77.
Die Papierstreichmasse kann nach üblichen Verfahren auf die zu
beschichtenden Papiere aufgebracht werden (vgl. Ullmanns
Encyclopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 17,
S. 603 ff).
Gegebenenfalls kann noch ein Verdicker zugesetzt werden. Als Ver
dicker kommen neben radikalisch (co)polymerisierten (Co)Polymeri
saten übliche organische und anorganische Verdicker wie Hydroxy
methylcellulose oder Bentonit in Betracht.
Bei den Papierstreichmassen handelt es sich meist um wäßrige
Papierstreichmassen. Der Wassergehalt kann je nach gewünschter
Viskosität oder Verlaufeigenschaften eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Papierstreichmassen eignen sich zur Be
schichtung z. B. von Papier oder Karton. Die Papierstreichmasse
kann dann nach üblichen Verfahren auf das zu beschichtende Papier
oder den Karton aufgebracht werden.
Die Auftragsmenge auf das zu beschichtende Substrat kann wie ge
wünscht frei gewählt werden, in der Regel beträgt die Auftrags
menge 5 bis 25 g/m2, bevorzugt 7 bis 20 g/m2 und besonders bevor
zugt 9 bis 15 g/m2.
Der Strich kann einseitig oder beidseitig auf Papier bzw. Karton
aufgetragen werden, und es können ein, zwei oder mehr Striche
nacheinander appliziert werden.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Streichmasse wird
nicht nur die Wasserfestigkeit des bestrichenen Papiers oder Kar
tons erhöht, sondern auch weniger Polyisocyanat benötigt als bei
der Verwendung von Polyisocyanaten in der Papiermasse oder in der
Leimpresse. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Papier
streichmasse nur auf die Oberfläche aufgetragen und nicht das Pa
pier durchtränkt wird. Ein Strich mit der erfindungsgemäßen
Streichmasse weist in der Regel ein Dicke von nicht mehr als 30%
der Papierdicke (nach Auftrag der Streichmasse) auf, bevorzugt
nicht mehr als 20% und besonders bevorzugt nicht mehr als 10%.
Die mit den erfindungsgemäßen Papierstreichmassen beschichteten
Papiere oder Kartons können in üblichen Verfahren, z. B. Offset-,
Hoch- oder Tiefdruckverfahren bedruckt werden; besonders geeignet
sind sie für die Verwendung im Offsetdruckverfahren. Denkbar ist
auch die Verwendung zur Herstellung von Papieren, die im Ink-jet
Verfahren bedruckt werden.
Beim Druckvorgang z. B. in einer Offsetdruckmaschine, wirken wegen
der hohen Viskosität der Druckfarbe starke Zugkräfte auf das be
schichtete Papier beziehungsweise den Papierstrich. Der Wider
stand, den der Papierstrich gegen diese Kräfte leistet, wird als
Rupffestigkeit bezeichnet. Man unterscheidet Trockenrupffestig
keit und Naßrupffestigkeit. Die Naßrupffestigkeit hat ins
besondere beim wäßrigen Offsetdruck Bedeutung, da im zweiten
Druckwerk die Druckfarbe auf ein wasserfeuchtes Papier trifft und
der Papierstrich unter diesen Bedingungen eine ausreichende Bin
dekraft aufweisen muß.
Durch die erhöhte Wasserfestigkeit der mit den erfindungsgemäßen
Papierstreichmassen beschichteten Papiere oder Kartons eignen
sich diese besonders für den Einsatz unter feuchten Bedingungen,
z. B. als Etiketten oder Plakatpapier.
Die folgenden Beispiele sollen die Eigenschaften der erfindungs
gemäßen Papierstreichmassen erläutern, ohne sie aber auf diese
Streichmassen einzuschränken.
Als "Teile" seien in dieser Anmeldung, wenn nicht anders angege
ben, "Gewichtsteile, bezogen auf die lösungsmittelfreie Form"
verstanden.
Zu 150 g eines auf Methanol gestarteten monofunktionellen Poly
ethylenoxids der OH-Zahl 112 (gemessen nach DIN 53 240) werden
bei 60°C 26 g eines Gemisches aus 80 Teilen 2,4-Toluylendiiso
cyanat und 20 Teilen 2,6-Toluylendiisocyanat gegeben und 60 Minu
ten gerührt. Dann wird auf 30°C gekühlt und es werden 900 g eines
durch Trimerisierung eines Teils der Isocyanatgruppen von
1,6-Diisocyanatohexan hergestellten Isocyanuratgruppen aufweisen
den Polyisocyanats, welches im wesentlichen aus Tris-(6-iso
cyanatohexyl)-isocyanurat und dessen höheren Homologen besteht,
mit einem NCO-Gehalt von 22,2 Gew.-% und einer Viskosität bei 23°C
von 2,8 Pas, eingerührt. Man erhält eine nichtwässrige Zuberei
tung mit einem NCO-Gehalt von 18,4 Gew.-% und einer Viskosität von
3,0 Pas bei 23°C.
Eine Papierstreichfarbe mit einem Feststoffgehalt von 65 Gew.-% und
einem pH-Wert von 8,5 wird aus folgenden Komponenten hergestellt:
50 Teile Hydrocarb 90 (Calciumcarbonat, Firma Omya)
50 Teile Hydrogloss® 92 (Calciumcarbonat, Firma Omya)
0,3 Teile Polysalz S (Polyacrylsäure, Fa. BASF)
10,0 Teile Styronal® D 808 (Styrol-Butadien Dispersion, Fa. BASF)
0,5 Teile Polyvinylalkohol, R4/20 (Firma Rhodia)
0,3 Teile Blancophor® PSG (optischer Aufheller, Firma Bayer)
50 Teile Hydrocarb 90 (Calciumcarbonat, Firma Omya)
50 Teile Hydrogloss® 92 (Calciumcarbonat, Firma Omya)
0,3 Teile Polysalz S (Polyacrylsäure, Fa. BASF)
10,0 Teile Styronal® D 808 (Styrol-Butadien Dispersion, Fa. BASF)
0,5 Teile Polyvinylalkohol, R4/20 (Firma Rhodia)
0,3 Teile Blancophor® PSG (optischer Aufheller, Firma Bayer)
Die Streichfarbe wird in fünf Teile geteilt und je eine Probe mit
0,25 bzw. 0,5 Teilen des oben beschriebenen Isocyanates versetzt.
Als Vergleich wird 0,25 bzw. 0,5 Teile eines handelsüblichen Ver
netzungsmittels auf Basis eines Polyolepoxids (Basocoll® OV, Fa.
BASF) zu je einer der weiteren Probe zugesetzt.
Die letzte der 5 Proben enthält kein Vernetzungsmittel.
Nach dem Streichen eines holzfreien Papiers mit den fünf Streich
farben werden die gestrichenen Papiermuster auf Wasserfestigkeit
geprüft.
Als Maß für die Wasserfestigkeit wird die Naßrupffestigkeit mit
dem IGT-Gerät geprüft. Die Farbdichte bei der Bestimmung der Naß
rupffestigkeit mit dem Prüfbaugerät mit der Lorilleux-Farbe 3808
bei 60 cm/s wurde mit dem Gretag Densitometer ermittelt (Tabelle
1).
Dieser Vergleich zwischen einem Melamin-Formaldehyd Harz
(Urecoll® DO, Fa. BASF) und dem Isocyanat wurde mit der gleichen
Streichfarbe analog Beispiel 1 durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst:
Hier wurde eine Streichfarbe aus einer Kombination eines synthe
tischen Styrol-Butadien Binders (Styronal® PR 8717, Fa. BASF) mit
Stärke hergestellt:
80 Teile Clay SPS Slurry (Firma Imerys)
20 Teile Hydrocarb 90 Slurry (Firma Omya)
8,0 Teile Styronal PR 8717 (Firma BASF)
6,0 Teile Stärke, Emox TSC (Firma Cerestar)
0,5 Teile Blankophor PSG (Firma Bayer)
80 Teile Clay SPS Slurry (Firma Imerys)
20 Teile Hydrocarb 90 Slurry (Firma Omya)
8,0 Teile Styronal PR 8717 (Firma BASF)
6,0 Teile Stärke, Emox TSC (Firma Cerestar)
0,5 Teile Blankophor PSG (Firma Bayer)
Der Vergleich des Isocyanats mit Glyoxal, einem Melamin-Formalde
hydharz (Urecoll® SMV) und einem Polyolepoxid (Basocoll® OV, bei
des Firma BASF) ist in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Der Naßrupftest wird dabei durchgeführt, wie von W. C. Floyd, S. F.
Boss in Paper Coating Additives, G. G. Landes, L. Kroll (eds.),
Tappi Press, 1995, in Kapitel 8: Insolubilizers auf S. 119 er
wähnt: Auf die gestrichene Seite des zu prüfenden Papiers wird
ein Tropfen Trinkwasser gegeben und mit dem Finger zehnmal in
kreisender Bewegung auf der benetzten Stelle gerieben. Anschlie
ßend wird das Wasser in einem Zug über das Papier gezogen. Die
feuchte Spur auf dem Karton wird bei Zimmertemperatur getrocknet.
Beurteilt wird der visuelle Eindruck der Spur. Je kleiner die
Zahl, umso besser ist das Naßrupfverhalten: 1: sehr gut bis 6:
ungenügend.
Claims (11)
1. Papierstreichmassen, enthaltend Polyisocyanate in wasser
dispergierbarer Form.
2. Papierstreichmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyisocyanate hydrophil modifiziert sind.
3. Papierstreichmassen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyisocyanate nichtionisch modifiziert
sind.
4. Papierstreichmassen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die nichtionisch modifizierten Polyisocyanate Polyalkyle
nethergruppen aufweisen.
5. Papierstreichmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, enthal
tend aliphatische oder cycloaliphatische Polyisocyanate.
6. Papierstreichmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, enthal
tend Hexamethylendiisocyanat.
7. Verwendung einer Stoffmischung aus Polyisocyanat und minde
stens einem Kohlensäureester und/oder Lacton in der Papier
herstellung.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7, in der das Polyisocyanat mit dem
0,1 bis dreifachen seines Gewichts an Kohlensäureester und/
oder Lacton vermischt ist.
9. Verfahren zum Bestreichen von Papier, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Papier mit einer Papierstreichmasse gemäß An
spruch 1 bis 6 behandelt.
10. Papier, bestrichen mit einer der Papierstreichmassen nach
einem der Ansprüche 1 bis 6.
11. Verwendung von Papier gemäß Anspruch 10 in einem Druckverfah
ren.
Priority Applications (2)
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DE2001108349 DE10108349A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Papierstreichmassen |
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