DE10107156A1 - Vorrichtung für die Mikrochirurgie - Google Patents
Vorrichtung für die MikrochirurgieInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung für die Mikrochirurgie mit einer Endoskopsonde 1, einem in der Endoskopsonde angeordneten Arbeitskanal 2, in welchem eine flexible Werkzeugwelle 3 drehbar gelagert werden kann und einer mitdrehenden Kupplungseinrichtung 4, über welche ein proximales Wellenende 9 der Werkzeugwelle 3 drehfest mit einem Drehantrieb 8 verbindbar ist, wobei die Werkzeugwelle 3 von distalen Kanalende 7 des Arbeitskanals 2 her durch den Arbeitskanal schiebbar ist und die Kupplungseinrichtung 4 eine lösbare Verbindungseinrichtung 6 aufweist, welche das proximale Wellenende 9 der Werkzeugwelle 3 drehfest mit der Kupplungseinrichtung 4 verbindet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Mikrochirur
gie nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 197 44 856 A1 be
kannt. Die bekannte Vorrichtung besitzt eine Endoskopsonde,
in deren Arbeitskanal eine flexible Werkzeugwelle drehbar
gelagert ist. Am distalen Ende der Werkzeugwelle befindet
sich ein Bohrwerkzeug, welches insbesondere als Spiralbohrer
ausgebildeter Bohrkopf ausgebildet sein kann. Über eine mit
drehende Kupplungseinrichtung ist das proximale Wellenende
der Werkzeugwelle drehfest mit einem Drehantrieb verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welcher die Werkzeugwelle mit
dem am distalen Ende vorgesehenen Mikrochirurgiewerkzeug,
insbesondere Bohrwerkzeug in einfacher Weise auswechselbar
in der Endoskopsonde angeordnet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Werkzeugwelle ist hierzu derart ausgebildet, dass sie
vom distalen Kanalende des Arbeitskanals her durch den Ar
beitskanal schiebbar ist und dass die Kupplungseinrichtung
eine lösbare Verbindungseinrichtung, beispielsweise eine
Spanneinrichtung mit Klemmbacken aufweist, welche das proxi
male Wellenende der Werkzeugwelle drehfest mit der Kupplungseinrichtung
verbindet. Die Kupplungseinrichtung kann
fest oder beispielsweise mit Hilfe eines Luerlock- oder Ba
jonettanschlusses lösbar mit dem Drehantrieb, insbesondere
einem Elektromotor verbindbar sein.
Bei der Erfindung ist es möglich, das Mikrochirurgiewerkzeug
am distalen Wellenende mit einer größeren Außenabmessung,
insbesondere Außendurchmesser auszubilden, als der Innen
durchmesser des Arbeitskanals. Nach dem Lösen der Werkzeug
welle von der Kupplungseinrichtung, insbesondere der an der
Kupplungseinrichtung vorgesehenen Spanneinrichtung kann die
Werkzeugwelle zum distalen Kanalende hin aus dem Arbeitska
nal gezogen werden. In den Arbeitskanal können dann andere
Mikrochirurgiewerkzeuge, wie beispielsweise eine Biopsiezan
ge, Schlinge oder dergleichen eingesetzt werden. Es ist auch
möglich, eine Optik mit entsprechenden Lichtleiterfasern in
den Arbeitskanal einzuschieben. Die Optik kann auch mit Hil
fe einer Schiebevorrichtung, wie sie beispielsweise in der
DE 199 56 516 Al beschrieben ist, im Arbeitskanal in axialer
Richtung verschoben werden.
Aufgrund der flexiblen Ausbildung der Werkzeugwelle kann der
Arbeitskanal bzw. die Endoskopsonde abgewinkelt oder ge
krümmt ausgebildet sein, so dass eine mikrochirurgische Be
handlung, insbesondere Bohren "um die Ecke" möglich ist. Da
bei kann aufgrund der eingebauten Optik unter endoskopischer
Vorzugsweise ist die Werkzeugwelle mit einer abriebfesten
Hülle, beispielsweise aus einem Material, welches mit der
Bezeichnung Teflon® auf dem Markt ist, ummantelt.
Die lösbare Verbindungseinrichtung besitzt vorzugsweise
Spannbacken, welche drehfest mit dem proximalen Wellenende
verbindbar sind. Die lösbare Verbindungseinrichtung kann
nach Art eines Bohrfutters mit in radialer Richtung verstellbaren
Spannbacken ausgebildet sein. Durch die Spannba
cken kann das proximale Wellenende drehfest an der Kupp
lungseinrichtung festgeklemmt werden. Die Spannbacken können
im Winkel von 120° zueinander angeordnet sein. Es ist jedoch
auch möglich, zwei diametrale Spannbacken zu verwenden.
Die lösbare Verbindungseinrichtung befindet sich am einen
Ende der Kupplungseinrichtung und am anderen Ende der Kupp
lungseinrichtung ist diese mit dem Drehantrieb, beispiels
weise mit einer Ausgangswelle eines zwischen einem Elektro
motor und der Ausgangswelle angeordneten Getriebe (Unterset
zungsgetriebe) verbunden. Diese Verbindung kann lösbar sein,
wobei ein Bajonettverschluss und/oder Luerlock als Verbin
dungsmittel vorteilhaft sind. Es ist jedoch auch möglich,
die Kupplungseinrichtung fest mit der Ausgangswelle zu ver
binden, so dass die Ausgangswelle an ihrem vorderen Ende die
lösbare Verbindungseinrichtung zum Verbinden mit dem proxi
malen Wellenende der Werkzeugwelle aufweist.
Die Erfindung kommt vorzugsweise bei einem Endoskopie-System
zur Behandlung von Nasennebenhöhlen zum Einsatz. Nach Eröff
nung der Nebenhöhle durch den Bohrer wird dieser aus dem Ar
beitskanal entfernt und beispielsweise durch eine Optik er
setzt, mit welcher die Nebenhöhle genau inspiziert werden
kann. Das Endoskopsystem kann ferner einen separaten Spülka
nal und separaten Absaugkanal aufweisen.
Anhand der Figur wird an einem Ausführungsbeispiel die Er
findung noch näher erläutert.
Die Figur zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht
eines Ausführungsbeispiels.
Das Ausführungsbeispiel besitzt eine Endoskopsonde 1, welche
einen gekrümmten bzw. abgewinkelten Verlauf hat. Die Abwin
kelung kann etwa 50° betragen. Die Endoskopsonde besitzt ei
le 3 drehbar gelagert. An einem distalen Wellenende 12 der
Werkzeugwelle 3 ist ein Mikrochirurgiewerkzeug, insbesondere
Bohrer 13 befestigt. Das Mikrochirurgiewerkzeug (Bohrer 13)
besitzt Außenabmessungen, welche größer sind als der Innen
durchmesser des Arbeitskanales 2. Der Bohrer 13 liegt außer
halb eines distalen Kanalendes des Arbeitskanales 2.
Die Werkzeugwelle 3 ist mit einer abriebfesten Hülle 10 ins
besondere aus einem mit der Bezeichnung Teflon® auf dem
Markt befindlichen Material ummantelt. Hierdurch wird die
Innenwand des Arbeitskanales 2, insbesondere im abgewinkel
ten Bereich der Endoskopsonde 1 gegen Abrieb durch die sich
drehende Werkzeugwelle 3 geschützt.
Die Werkzeugwelle 3 kann mit einem proximalen Wellende 9 in
eine entsprechende Aufnahmeöffnung 16 der Kupplungseinrich
tung 4 für eine lösbare Verbindung eingeschoben werden.
Hierzu dient eine lösbare Verbindungseinrichtung 6, welche
Klemm- bzw. Spannbacken 11 aufweist, die nach Art von Spann
backen eines Bohrfutters drehfest mit dem in der Aufnahme
öffnung 16 befindlichen proximalen Wellenende 9 verbunden
werden können. Hierbei wird das proximale Wellenende 9 zwi
schen den Spannbacken 11 festgeklemmt. Die lösbare Verbin
dungseinrichtung 6 kann hierzu eine drehbare Spannhülse 17
mit Innengewinde aufweisen, das über eine nicht näher darge
stellte Spannmutter die Spannbacken 11 aufeinander zu be
wegt, wodurch das proximale Wellenende 9 in der Aufnahmeöff
nung festgeklemmt wird. Es können drei Spannbacken mit einem
Winkelabstand von 120° oder zwei diametrale Spannbacken vor
gesehen sein. Die Verbindungseinrichtung 9 befindet sich am
einen Ende der Kupplungseinrichtung 4. Am anderen Ende der
Kupplungseinrichtung 4 ist diese mit einer Ausgangswelle 14
eines Drehantriebes 8 drehfest verbunden. Die drehfeste Ver
bindung kann durch einen Bajonettverschluss und/oder Luer
lock 5 hergestellt sein. Hierdurch ist die Drehverbindung
lösbar. Die Drehverbindung kann durch eine Druckfeder 15 in
ihrer Position gehalten werden.
Es ist jedoch auch möglich, die lösbare Verbindungseinrich
tung 6 unmittelbar am Ende der Ausgangswelle 14 vorzusehen.
Die Ausgangswelle 14 kann gegebenenfalls über ein Unterset
zungsgetriebe mit einem Elektromotor des Drehantriebes 8
verbunden sein. Der Drehantrieb 8 kann in der Weise am En
doskop fixiert sein, wie es in der DE 199 56 517 A1 be
schrieben ist. Es kann jedoch auch ein proximales Endoskop
ende 18 in eine Fixierausnehmung 19 am Kupplungselement 4
einsetzbar sein.
Zum Entfernen der Werkzeugwelle 3 aus dem Arbeitskanal 2
wird die Verbindungseinrichtung 6 gelöst, so dass das proxi
male Wellende 9 aus der Kupplungseinrichtung 4 durch Heraus
ziehen entfernt werden kann. Ferner kann die Werkzeugwelle 3
mühelos aus dem Arbeitskanal entfernt werden, da das proxi
male Wellenende 9 den gleichen Durchmesser aufweist, wie die
im Arbeitskanal 2 drehbar gelagerte Werkzeugwelle 3. Es ist
daher möglich, dass das Mikrochirurgiewerkzeug, insbesondere
der Bohrer 13 am distalen Wellende 12 größere Außendurchmes
ser aufweist, als der Innendurchmesser des Arbeitskanals 2.
Das Wiedereinschieben der Werkzeugwelle durch Einfädeln des
proximalen Wellenendes 9 am distalen Kanalende 7 lässt sich
ebenfalls bei Bedarf in einfacher Weise durchführen. Das
proximale Wellenende 9 kann dann mittels der Verbindungsein
richtung 6 in einfacher Weise wieder drehfest mit der Kupp
lungseinrichtung 4, wie schon erläutert, verbunden werden.
Die Endoskopsonde kann einen Außendurchmesser von ca. 3 mm
und eine Arbeitslänge in der Größenordnung von 70 mm bis 80 mm
aufweisen. Neben dem Arbeitskanal, welcher vorzugsweise
einen ovalen Querschnitt mit 2,0 mm und 1,8 mm Achsenlänge
aufweist, können ferner ein separater Spülkanal und ein se
parater Saugkanal vorgesehen sein. Diese können einen kreis
runden oder ovalen Querschnitt mit Durchmessern bzw. Achsen
von 0,5 mm bis 0,85 mm aufweisen. Die Werkzeugwelle 3 und
das proximale Wellenende 9 besitzen vorzugsweise einen Au
ßendurchmesser von 1,6 mm. Ferner kann die Endoskopsonde ein
integriertes optisches System mit einem Bildleitsystem und
integrierter faseroptischer Beleuchtung aufweisen.
Nach Entfernung der Werkzeugwelle 3 mit dem daran befestig
ten Mikrochirurgiewerkzeug (Bohrer 13) aus dem Arbeitskanal
2 können in diesem andere verfügbare Mikrochirurgiewerkzeu
ge, wie Biopsiezange, Schere mit angeformten Körbchen oder
Schlinge oder auch ein optisches Inspektionssystem durch den
Arbeitskanal 2 geschoben werden.
1
Endoskopsonde
2
Arbeitskanal
3
Werkzeugwelle
4
Kupplungseinrichtung
5
Luerlock/Bajonettverschluss
6
lösbare Verbindungseinrichtung
7
distales Kanalende
8
Drehantrieb
9
proximales Wellenende
10
abriebfeste Hülle
11
Spannbacken
12
distales Wellenende
13
Bohrer
14
Ausgangswelle
15
Druckfeder
16
Aufnahmeöffnung
17
Spannhülse
18
proximales Endoskopende
19
Fixierausnehmung
Claims (6)
1. Vorrichtung für die Mikrochirurgie mit einer Endoskop
sonde (1), einem in der Endoskopsonde angeordneten Ar
beitskanal (2), in welchem eine flexible Werkzeugwelle
(3) drehbar lagerbar ist, und einer mitdrehenden Kupp
lungseinrichtung (4), über welche ein proximales Welle
nende (9) der Werkzeugwelle (3) drehfest mit einem Dreh
antrieb (8) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugwelle (3) vom distalen Kanalende (7) des Ar
beitskanals (2) durch den Arbeitskanal (2) schiebbar
ist, und die Kupplungseinrichtung (4) eine lösbare Ver
bindungseinrichtung (6) aufweist, welche das proximale
Wellenende (9) der Werkzeugwelle (3) drehfest mit der
Kupplungseinrichtung (4) verbindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Endoskopsonde (1) gebogen oder abgewinkelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Werkzeugwelle (3) mit einer abriebfesten
1 Hülle (10) ummantelt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die lösbare Verbindungseinrichtung (6) Spannbacken
(11), welche drehfest mit dem proximalen Wellenende (9)
verbindbar sind, aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass am distalen Wellenende (12) ein
Mikrochirurgiewerkzeug, insbesondere Bohrer (13), befes
tigt ist, dessen Außendurchmesser größer als der Durch
messer des Arbeitskanales (2) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Endoskopsonde (1) in Nasenne
benhöhlen einführbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001107156 DE10107156B4 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung in Nasennebenhöhlen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE2001107156 DE10107156B4 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung in Nasennebenhöhlen |
Publications (2)
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DE10107156B4 DE10107156B4 (de) | 2009-01-02 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001107156 Expired - Fee Related DE10107156B4 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung in Nasennebenhöhlen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10107156B4 (de) |
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