DE10104950A1 - Vorrichtung zur Verkehrsführung - Google Patents
Vorrichtung zur VerkehrsführungInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Verkehrsführung, insbesondere auf Roll-, Lande- und/oder Startbahnen in Flughäfen oder von Verkehrs- bzw. Hubschrauberlandeplätzen mit busfähigen Feuerlampen vorgeschlagen, mit der eine flexiblere Verkehrsführung möglich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass eine Sensorik (12, 13) zur Fahrzeug- bzw. Flugzeugerkennung und/oder Überwachung des Bahnzustandes sowie eine Auswerteeinheit (8) zur Auswertung von Fahrzeug- bzw. Flugzeugbewegungen und/oder des Bahnzustandes vorhanden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verkehrsführung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bislang wird die Befeuerung von Roll-, Lande- und/oder
Startbahnen über zentrale Schalteinheiten vorgenommen, von
denen aus Gruppen von Feuerlampen über jeweils separate
Energiekabel geschaltet werden.
Die Rollbahnen, das heißt die Verbindungswege zwischen Start-
und Landebahnen einerseits und den Flughafengebäude bzw.
Abfertigungsorten, Andockstationen, usw. andererseits werden
durch vergleichbare Feuerlampen befeuert und zeigen dem
Piloten des jeweiligen Flugzeugs den einzuschlagenden Weg
zwischen der Start- oder Landebahn und dem Flughafengebäude
bzw. Abfertigungsort.
Bei anderen Verkehrsarten, z. B. im Straßenverkehr in
Straßentunnel, Autobahnausfahrten, usw. ist bislang eine
aktive Verkehrsführung mit Ausnahme der herkömmlichen
Straßenampeln unbekannt.
Weiterhin sind bislang Befeuerungssysteme zur Verkehrsführung
bekannt geworden, bei denen die einzelnen Feuerlampen oder
Gruppen von Feuerlampen busfähig ausgebildet werden und somit
individuell über einen Steuerkanal ansteuerbar sind, um
bestimmte Betriebszustände zu schalten. Hierdurch wird der
Aufwand der Verkabelung deutlich reduziert und eine
flexiblere Verkehrsführung ermöglicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders vorteilhafte
Verkehrsführung mit einem derartigen System vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der
einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind
vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung
möglich.
Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit busfähigen Feuerlampen, die Steuermodule zum
Schalten der Energieversorgung jeweils wenigstens einer
Feuerlampe aufweisen, die adressspezifisch über einen
gemeinsamen Steuerkanal von einer Steuereinheit ansteuerbar
sind, dadurch aus, dass eine Sensorik zur Fahrzeug- bzw.
Flugzeugerkennung und/oder zur Überwachung des Bahnzustandes
und eine Auswerteeinheit zur Auswertung der Sensordaten
vorhanden sind.
Indem einerseits die Feuerlampen individuell ansteuerbar
ausgestaltet werden und andererseits die Fahrzeugbewegungen
und/oder der Bahnzustand erfasst wird, kann über die
erfindungsgemäße Auswerteeinheit ein System geschaffen
werden, durch das eine leistungsfähigere Verkehrsführung,
abhängig von verschiedenen Parametern, beispielsweise vom
Umfang der aktuellen Befahrung, der Fahrgeschwindigkeit, etc.
vorgenommen werden kann.
Die Verwendung des Ausdrucks Feuerlampe soll keine
Einschränkung der genannten Merkmale auf die Anwendung der
Erfindung im Bereich der Luftfahrt bedeuten. Anwendungen in
anderen Verkehrsbereichen, z. B. im Straßenverkehr als
Tunnelbeleuchtung, usw., gehören mit zum Umfang der
Erfindung.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
hierzu eine Steuereinheit zur Ansteuerung der einzelnen
Steuermodule von Sensoren und/oder Feuerlampen oder Gruppen
von Sensoren und/oder Feuerlampen unter Berücksichtigung der
Ergebnisse der Auswerteeinheit für die Verkehrsführung
vorgesehen. Hierdurch ist eine weitgehend automatisierte
Verkehrsführung erreichbar.
Erfindungsgemäß kann beispielsweise eine
geschwindigkeitsabhängige Verkehrsführung vorgesehen werden,
bei der neben dem Ort der Fahrzeuge auch deren
Geschwindigkeit ständig erfasst und ausgewertet wird, um auf
diese Weise eine optimale Verkehrsführung mit maximaler
Bahnauslastung zu ermöglichen. Durch ein derartiges System
kann die Kapazität von Flughäfen oder sonstigen
Verkehrsanlagen deutlich erhöht werden.
Weiterhin ist es von Vorteil, eine statistische Auswertung
von Fahrzeug- bzw. Flugzeugbewegungen und/oder des
Bahnzustandes vorzusehen. Eine statistische Auswertung
ermöglicht in gewissem Umfang eine Vorhersage des
zeitabhängigen Fahrzeugaufkommens auf der fraglichen
Verkehrsanlage. Darüber hinaus kann beispielsweise die
Einsatzfähigkeit einer Bahn Zeit- und/oder witterungsabhängig
prognostiziert und deren Einsatzfähigkeit in die
Verkehrsführung und Verkehrsplanung mit einbezogen werden.
Weiterhin ist durch die statistische Auswertung von Fahrzeug-
bzw. Flugzeugbewegungen und/oder des Bahnzustandes auch eine
Vorhersage über den Wartungs- bzw. Reparaturbedarf einzelner
Bereiche der Verkehrsanlage möglich.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung wird, wie oben angegeben,
vorzugsweise mit busfähigen Sensoren und/oder Feuerlampen
ausgestattet.
Mit Hilfe von Steuermodulen können mehrere Sensoren und/oder
Feuerlampen an eine einzige Energieleitung angeschlossen und
über den Steuerkanal flexibel angesteuert und ausgelesen
werden. Ein derartiges Steuermodul kann hierbei einzelnen
Sensoren und/oder Feuerlampen oder auch Gruppen von Sensoren
und/oder Feuerlampen zugeordnet werden. Bei einer besonders
wenig aufwendigen Ausführungsform werden die Sensoren und die
Feuerlampen über die gleiche Energieleitung und/oder den
gleichen Steuerkanal betrieben.
Die Steuermodule der Feuerlampen werden vorzugsweise
eingangsseitig an die Energieversorgung sowie an den
Steuerkanal und ausgangsseitig an die jeweiligen Leuchtmittel
der Feuerlampen angeschlossen. Je nach Steuerbefehl über den
Steuerkanal schalten die Steuermodule die Energieversorgung
auf ihre Ausgangsleitung bzw. Ausgangsleitungen durch und
können dementsprechend die zugehörigen Feuerlampen in ihrem
Betriebszustand schalten. Dadurch dass die Steuermodule
adressspezifisch ansteuerbar sind, ist für mehrere
Steuermodule lediglich ein Steuerkanal erforderlich. Durch
entsprechende Adressierung des gewünschten Steuermoduls kann
die zugehörige Feuerlampe bzw. die zugehörige Gruppe von
Feuerlampen aus der Vielzahl aller an den Steuerkanal bzw.
die Energieleitung angeschlossenen Steuermodulen ausgewählt
und geschaltet werden.
Der Aufbau einer busfähigen Befeuerungsvorrichtung bewirkt
neben der Einsparung großer Kabelmengen auch eine größere
Flexibilität in der Ausgestaltung der Verkehrsführung und
somit auch der vorteilhaften Nutzung der erfindungsgemäßen
Sensorik und Auswerteeinheit. Auch der Aufwand beim Verlegen
der Verkabelung wird deutlich verringert, insbesondere dann,
wenn flexibel in zeitlichem Abstand zueinander weitere
Sensoren oder Feuerlampen installiert werden sollen. Diese
müssen lediglich an die beispielsweise bei der jeweiligen
Roll- bzw. Lande- oder Startbahn vorhandene Energieleitung
und den zugehörigen Steuerkanal angeschlossen werden, ohne
dass eine aufwendige Verkabelung bis hin zur Steuer- und
Schalteinheit in der Leitstelle, z. B. im sogenannten Tower
eines Flughafens; erforderlich ist.
Vorteilhafterweise werden die Steuermodule der Feuerlampen
mit unterschiedlichen Ausgängen zum Beschalten
unterschiedlicher Leuchtzustände von Feuerlampen
ausgestattet. So kann eine Feuerlampe beispielsweise mit
Leuchtmitteln unterschiedlicher Abstrahlrichtung und/oder
unterschiedlicher Farbe versehen sein.
Auch zusätzliche Komponenten zur Erzeugung unterschiedlicher
Farben oder Abstrahlrichtungen wie beispielsweise
Vorsatzfilter oder Spiegel können in einer Feuerlampe
angeordnet werden. Eine derartige Feuerlampe weist
dementsprechend verschiedene Betriebszustände auf, die sich
z. B. durch die Farbe und die Abstrahlrichtung unterscheiden.
Durch die unterschiedlichen Schaltausgänge des Steuermoduls
können diese unterschiedlichen Betriebszustände mit Hilfe des
Steuerkanals gezielt ein- bzw. abgeschaltet werden.
Ein Steuermodul kann in einer besonderen Ausführungsform
unmittelbar in eine Sensoreinheit oder eine Feuerlampe
integriert werden. Dies ermöglicht den flexiblen Einsatz
einer solchen Sensoreinheit oder einer solchen Feuerlampe in
einem erfindungsgemäßen Befeuerungssystem an beliebiger
Stelle, an der die Sensoreinheit oder die Feuerlampe mit der
Energieversorgung und dem Steuerkanal zu verbinden ist.
Ein derartiger Steuerkanal kann beispielsweise drahtlos mit
Hilfe elektromagnetischer Strahlung und/oder
Ultraschallstrahlung aufgebaut werden. Als
elektromagnetischer Steuerkanal kommt hierbei beispielsweise
die Verwendung einer Funksteuerung und/oder einer
Infrarotsteuerung in Frage. Eine solche Ausbildung des
Steuerkanals ermöglicht beispielsweise die Verwendung bereits
verlegter Energieleitungen in Verbindung mit
erfindungsgemäßen Steuermodulen bzw. Sensoreinheiten oder
Feuerlampen, ohne dass für den Steuerkanal eine separate
Leitung zu verlegen ist.
Um eine separate Leitung für den Steuerkanal zu vermeiden,
kommt beispielsweise auch die Modulation des Steuersignals
auf den Spannungs- bzw. Stromverlauf der Energieversorgung in
Frage. Auch hier ist der Aufbau eines erfindungsgemäßen
Systems ohne zusätzliche Steuerleitungen mit bereits
vorhandenen Energieleitungen möglich.
Eine besonders zuverlässige und insbesondere auch im Aufbau
der Steuereinheit und der Steuermodule weniger aufwendige
Ausführungsform ist jedoch unter Verwendung separater
Steuerkabel bzw. Lichtleiter zu realisieren. Ein solcher
Steuerkanal kann hierzu beispielsweise durch mehrere
parallele Steuerleitungen mit entsprechend paralleler
Signalcodierung oder aber auch mit nur einer Steuerleitung
bewerkstelligt werden.
Einen besonders einfachen Aufbau bietet die Verwendung einer
einzigen Steuerleitung in Verbindung mit seriellen digitalen
Steuersignalen. Insbesondere kann eine solche Steuerleitung
unter geringem Aufwand in die Isolation einer Energieleitung
eingelegt werden, so dass bei der Installation eines
erfindungsgemäßen Befeuerungssystems lediglich ein
gemeinsames Kabel für die Energieversorgung und die
Steuerleitung verlegt werden muss.
Vorzugsweise wird der Steuerkanal für die Feuerlampen
bidirektional ausgebildet, so dass ein gemeinsamer
Steuerkanal für Sensoren und Feuerlampen verwendbar ist.
Zudem bedeutet dies, dass über den Steuerkanal nicht nur
Steuersignale von der Steuereinheit an die Steuermodule der
Feuerlampen geleitet werden, sondern dass auch eine
entsprechende Rückmeldung von den Steuermodulen an die
Steuereinheit möglich ist. Hierzu wird wenigstens ein Teil
der erfindungsgemäßen Steuermodule der Feuerlampen mit einem
entsprechenden Sender versehen.
Ein derartiger Sender in Verbindung mit einem bidirektionalen
Steuerkanal kann beispielsweise dazu verwendet werden, um den
Betriebszustand einer Feuerlampe oder einer Gruppe von
Feuerlampen an die Steuereinheit rückzumelden. Gegenüber
herkömmlichen Befeuerungssystemen ergibt sich hierdurch
einerseits der Vorteil, dass eine Kontrolle darüber möglich
ist, ob der gewünschte Schaltzustand der Befeuerungsanlage
hergestellt ist und zum anderen kann im Falle eines Defektes
der Ort des Defektes unmittelbar im System erkannt werden.
Der Aufwand zur Behebung des Defektes wird hierdurch
erheblich verringert, da zum einen die Fehlersuche entfällt
und zum anderen die zur Behebung des Fehlers erforderlichen
Bauteile und Werkzeuge bei der gezielten Anfahrt an den Ort
des Defektes bereits mitgeführt werden können.
Die Spannungsversorgung der Steuermodule der Sensoren
und/oder Feuerlampen wird in einer vorteilhaften
Ausführungsform über die Energieversorgung der Feuerlampen
bewerkstelligt. Auch hierdurch ergibt sich eine Verringerung
des Fertigungs- und Installationsaufwandes. Insbesondere ist
die oben angeführte Bauweise mit einer in die Isolation des
Energiekabels eingelegten Steuerleitung auf diese Weise ohne
zusätzliche Stromversorgung für die Schaltmodule
realisierbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird ein regelbarer Stromregler für die Energieversorgung der
Feuerlampen vorgesehen, der den Strom und damit die
abgegebene Leistung in der Energieversorgung für die
Befeuerungsvorrichtung abhängig vom Betriebszustand der
Anlage regelt. Hierdurch sind konstante Betriebsbedingungen,
beispielsweise eine konstante Helligkeit der Feuerlampen auch
bei unterschiedlicher Anzahl von eingeschalteten Feuerlampen
gewährleistet. In Verbindung mit einer erfindungsgemäßen
Befeuerungsvorrichtung ist mit bidirektionalem Steuerkanal
unter Verwendung von Schaltmodulen mit einem Sender zur
Rückmeldung des Betriebszustands der Feuerlampen ist es
nunmehr möglich, den Stromregler exakt anhand des
tatsächlichen Betriebszustandes der Befeuerungsanlage zu
regeln. Selbst der fehlerhafte Ausfall einer Feuerlampe oder
einer Gruppe von Feuerlampen wird dadurch bei der Regelung
des Stromreglers berücksichtigt. Neben der Gewährleistung
konstanter Betriebsbedingungen wird dadurch beispielsweise
auch eine Überlastung der verbleibenden Verbraucher durch
einen zu hoch eingestellten Strom am Stromregler vermieden.
Durch die erfindungsgemäße Sensorik kann der Stromregler auch
abhängig von anderen Parametern, z. B. der Sichtverhältnisse,
etc. gesteuert werden.
Mit Hilfe der gezielten Ansteuerung von Feuerlampen kann eine
Signalcodierung für die Piloten erzeugt werden. Für eine
solche Signalcodierung kommen beispielsweise Blink- und/oder
Farbsignale in Frage. Mit Hilfe derartiger Signale kann z. B.
einem Flugzeugpiloten unabhängig von dem Sprechfunksystem des
Flughafens signalisiert werden, dass er langsamer oder
schneller fahren soll, dass er in der Nähe einer Abzweigung
fährt, oder dass er in einer Warteposition anhalten soll. Für
diese Signalcodierung können die gleichen Feuerlampen
verwendet werden, die den Rollweg für das Flugzeug beleuchten
und zur Rollbahnführung dienen.
Die Rollbahnführung kann mit der erfindungsgemäßen Sensorik
weitgehend automatisiert werden, da die Steuereinheit
selbständig in der Lage ist, den Standort, den Typ eines
Flugzeugs und/oder den Bahnzustand zu erkennen und die zur
Führung des Flugzeugs auf der Bahn erforderlichen Feuerlampen
unmittelbar vor dem Flugzeug und unmittelbar nach dem
Befahren der Bahn durch das Flugzeug zu beschalten. Hierdurch
lässt sich der Abstand zwischen einzelnen Flugzeugen
erheblich verringern.
Auch die Führung aufeinanderfolgender Flugzeuge in
unterschiedliche Abzweigungen im Rollbahnsystem wird
hierdurch vereinfacht. So kann beispielsweise bei einer
Abzweigung ein Sperrsignal für ein Flugzeug erzeugt werden,
das unmittelbar nach dem Passieren des Flugzeugs abgeschaltet
und in ein Führungssignal für ein dicht darauffolgendes
Flugzeug umgeschaltet wird, das diese Abzweigung entlang
fahren soll. Mit Hilfe der entsprechenden Sensorik ist
beispielsweise eine Steuerung möglich, bei der ein Fluglotse
mit Beginn der Landung eines Flugzeugs dessen Endstandort auf
dem Flughafengelände eingibt, wobei die anschließende
Rollbahnführung vollautomatisch erfolgt.
Weiterhin bedeutet der Einsatz einer derartigen Sensorik
einen Zugewinn an Sicherheit, da die Steuereinheit stets über
den Aufenthaltsort und gegebenenfalls auch die
Geschwindigkeit der einzelnen Flugzeuge informiert ist. Die
Kollision zwischen zwei Flugzeugen auch bei schlechter Sicht
ist hierbei vollständig zu vermeiden.
Weiterhin wird ein Fluglotse mit Hilfe eines derartigen
Systems darüber informiert, ob die Lande- oder Startbahn frei
ist, so dass er auch bei extrem schlechten Wetter- und
Lichtverhältnissen, in denen er von seinem Standort die
Lande- bzw. Startbahn trotz der Flughafenbefeuerung nicht
mehr einsehen kann zuverlässig bei der Freigabe von Start-
oder Landungen von Flugzeugen darüber informiert ist, ob die
entsprechende Bahn tatsächlich frei ist.
Als Sensorelemente zur Erkennung des Flugzeugortes und/oder
der Geschwindigkeit kommen beispielsweise Kontaktstreifen
und/oder Induktionsschleifen in einer Bahn in Frage. Es
können jedoch auch alle sonstigen bekannten oder künftigen
Sensorsysteme in eine erfindungsgemäße Befeuerungsanlage
integriert werden.
Eine derartige Sensorik kann, wie bereits erwähnt, zur
Überwachung des Bahnzustands zur Erkennung von Hindernissen
oder Fahrbelagseigenschaften verwendet werden. Eine
selbsttätige Erkennung von Schnee- oder Eisglätte oder
dergleichen wäre hierbei denkbar und könnten dem
entsprechenden Piloten, beispielsweise mit Hilfe der oben
angeführten Signalcodierung mitgeteilt werden. Auch der
Fluglotse kann über derartige Umstände über die Anzeige der
Steuereinheit informiert werden.
Die Aktivierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Befeuerung der verschiedenen Bahnen kann beispielsweise mit
der Landefreigabe für ein Flugzeug durch den Fluglotsen
erfolgen, wobei mit dieser Landefreigabe die selbsttätige
Erkennung der erfolgten Landung und die Führung des
entsprechenden Flugzeugs zu seinem Endort verbunden werden
kann. Auch die Überwachung eines abgehenden Flugzeugs vom
Abfertigungsort bis hin zum Abheben von der Startbahn kann
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung überwacht und
gesteuert werden.
Besonders von Vorteil ist die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Befeuerungssystems bei der Neuanlage von
Flughäfen oder Hubschrauberlandeplätzen, da hier die
entsprechende Installation beispielsweise durch die Verlegung
einer Ringleitung rund um die entsprechende Bahn und den
Anschluss an die Steuereinheit leicht zu bewerkstelligen ist.
Die einzelnen Komponenten, insbesondere die Feuerlampen oder
die angesprochene Sensorik benötigt anschließend nur noch
kurze Leitungswege in Form von Stichleitungen, die von der
Ringleitung an den jeweiligen Aufstellungsort abzweigen.
Die Erweiterung eines Flughafens mit erfindungsgemäßer
Befeuerung ist denkbar einfach. Der Anschluss an die
Steuerleitung kann beispielsweise im Falle eines
Erweiterungsbaus durch Anschluss an das Leitungssystem einer
benachbarten Bahn erfolgen.
Entsprechend den vorbeschriebenen Anwendungen und Vorteilen
der Erfindung bei Flughäfen kann die Erfindung auch bei
anderweitigen Verkehrsführungen eingesetzt werden. So kann
beispielsweise in einem Straßentunnel eine aktive Steuerung
des Straßenverkehrs durch eine ansteuerbare Beleuchtung gemäß
der Erfindung vorgesehen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher
erläutert.
Im Einzelnen zeigen
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer
erfindungsgemäßen Feuerlampe mit Steuermodul,
Fig. 2 einen schematischen Aufbau eines
Steuerungssystems unter Einschluss einer
erfindungsgemäßen Befeuerungsanlage und
Fig. 3 eine stark vereinfachte Draufsicht auf ein
Flughafengelände zur Veranschaulichung der
Erfindung bei der Rollbahnführung.
Fig. 1 zeigt eine Feuerlampe 1, in die ein Steuermodul 2
integriert ist. Das Steuermodul 2 enthält ein
Anschlusselement 3, an das die Energieversorgung sowie der
Steuerkanal anzuschließen sind. Im Anschlusselement 3 kann
beispielsweise ein entsprechendes Netzteil zur Erzeugung der
für das Schaltmodul 1 erforderlichen Stromversorgung aus dem
Energienetz der Befeuerungsanlage untergebracht sein. Im
Falle eines drahtlosen Steuerkanals wäre dementsprechend auch
ein Empfangs- und/oder Sendeteil vorhanden. In jedem Fall
umfasst das Anschlusselement 3 eine ansprechende
Adressendecodierung, die beispielsweise in Form einer
herkömmlichen seriellen Schnittstelle ausgeführt sein kann.
Weiterhin umfasst das Steuermodul 2 ein Schaltelement 4, das
je nach Ausgangssignal des Anschlusselements 3 den
Schaltzustand eines oder mehrerer Leuchtelemente 5, 6
schaltet. So können beispielsweise zwei unterschiedlich
farbige Leuchtelemente 5, 6 vorgesehen werden, die je nach
Ansteuerung über den Steuerkanal mit der Energieleitung
verbunden werden. Das abgestrahlte Licht 7 ist durch
entsprechende Linien symbolisiert.
Anstelle unterschiedlich farbiger Leuchtelemente 5, 6 können
beispielsweise auch Leuchtelemente unterschiedlicher
Leuchtrichtung eingeschaltet werden. Je nach Ausbildung der
Feuerlampe können auch weitere, die Leuchtcharakteristik der
Feuerlampe beeinflussende Mittel, wie Spiegel, Filter oder
dergleichen zum Einsatz gebracht werden. Die entsprechenden
Stellvorrichtungen können beispielsweise über
elektromagnetische Spulen, Elektromotoren oder dergleichen
betrieben werden, die je nach Steuersignal zugeschaltet
werden.
In Fig. 2 ist eine Steuer- und Auswerteeinheit 8
dargestellt, mit der erfindungsgemäße Steuermodule 2
anzusteuern sind. Eine Steuerleitung 9 ist vorliegend
getrennt von einer Energieleitung 10 dargestellt, um die
Funktionsweise des Systems zu veranschaulichen. In der
konkreten Ausführung des Systems wird der Stromregler 11, von
dem die Energieleitung 10 ausgespeist wird, räumlich
vorzugsweise in der Nähe der Steuereinheit 8 angeordnet
werden, so dass die Steuerleitung 9 und die Energieleitung 10
gemeinsam, beispielsweise in Form eines Energiekabels mit
eingegossener Steuerleitung verlegt werden kann.
Das Schaubild gemäß Fig. 2 veranschaulicht den parallelen
Anschluss aller Verbraucher, beispielsweise einer
Feuerlampe 1, einer Sensorik 12 zur Flugzeugerkennung
(Geschwindigkeit, Ort, Typ, etc.), einer Sensorik 13 zur
Erkennung des Bahnzustandes, einer Gebäudebeleuchtung 14
usw.. Die Möglichkeit des Anschlusses weiterer Komponenten
ist durch die gestrichelte Verlängerung sowohl der
Energieleitung 10 als auch der Steuerleitung 9 angedeutet.
Die Funktionsweise der Befeuerungsvorrichtung mit Hilfe
ansteuerbarer Feuerlampen 1 und einer Sensorik 12 zur
Flugzeugerkennung wurde einleitend bereits ausführlich
erläutert. Auch die Verwendung einer Sensorik 13 zur
Erkennung des Bahnzustandes wurde entsprechend ausgeführt.
Hierdurch lässt sich die Sicherheit im Flugverkehr am Boden
erheblich verbessern. Gefahrenmomente, die vom Bahnzustand,
beispielsweise Schnee, Eis, Regen aber auch Verschmutzungen
oder dergleichen ausgehen, können rechtzeitig erkannt und
beseitigt werden. Piloten können entsprechend über bestehende
Gefahren informiert werden. Auch im Falle eines
Flugzeugdefektes, der sich auf den Bahnzustand auswirkt,
beispielsweise durch auslaufendes Flugbenzins oder
dergleichen kann eine entsprechende Verbesserung der
Sicherheit, z. B. durch selbsttätiges Auslösen von Feueralarm
oder dergleichen erzielt werden.
Das gezielte Einschalten von Gebäudebeleuchtungen oder
sonstigen nicht unmittelbar zur Bahnbefeuerung gehörender
Beleuchtungen kann sinnvoll sein, einerseits um den Endpunkt
des Flugzeugs, beispielsweise den Andockplatz bei Ankunft des
Flugzeugs zu erhellen oder aber auch um dem Fluglotsen bei
sehr schlechter Witterung über die Monitoranzeige hinaus
durch die Beschaltung der Beleuchtung von Flughafengebäuden
zumindest eine ungefähre Vorstellung über den Aufenthaltsort
von Flugzeugen durch unmittelbaren Sichtkontakt zu
vermitteln.
Die erfindungsgemäße Befeuerungsanlage lässt sich problemlos
um weitere Funktionen erweitern oder auch in ein
übergeordnetes Flughafenkontrollsystem integrieren. Die
vordringlich zu erzielenden Vorteile, das heißt die Erhöhung
der Flexibilität in der Rollbahnführung sowie der
Verringerung des Installationsaufwandes gehen aus der Skizze
gemäß Fig. 3 hervor. Hier ist schematisch eine Lande- bzw.
Startbahn 15 dargestellt, die über die gesamte Länge in
regelmäßigen Abständen mit vielen Reihen 16 von nebeneinander
liegenden Feuerlampen 1 ausgestattet ist. Aus Gründen der
Darstellung sind vorliegend in jeder Reihe 16 nur zwei
Feuerlampen 1 dargestellt und verschiedene Reihen 16a/b/c/d
durch gestrichelte Linien verbunden, um anzudeuten, dass hier
auch in den dazwischen liegenden Bereichen eine Vielzahl
derartiger Reihen von Feuerlampen 1 angeordnet sind. Eine
Ringleitung 17 rund um die Start- und Landebahn 15 ist ebenso
angedeutet, wie die diverse Stichleitungen 18 zum Anschluss
der einzelnen Feuerlampen 1 bzw. Lampenreihen 16a/b/c/d. Die
gesamte Lande- der Startbahn 15 lässt sich mit Hilfe einer
Ringleitung 17 und einer entsprechenden Anzahl von
entsprechend kurzen Stichleitungen 18 verkabeln.
Drei Rollbahnen 19 zweigen von der Start- und Landebahn 15
ab, die sich in einem kurzen Verbindungsstück 20 vereinen und
in einen Vorplatz 21 eines Flughafengebäudes 22 münden.
Entsprechende Andockstationen 23a/b/c sind am
Flughafengebäude angedeutet. Über den gesamten Weg der
Rollbahnen 19a/b/c des Verbindungsstücks 20 und des
Vorplatzes 21 bis hin zu den Andockstationen 23a/b/c/d sind
durch gestrichelte Linien und Rechtecke angedeutet, dass der
gesamte Rollweg für die Flugzeuge mit einer Vielzahl
aufeinanderfolgender, z. B. reihenförmig nebeneinander
liegender Feuerlampen 1 belegt ist. Über eine, der
Ringleitung 17 entsprechenden Leitungsführung sind auch die
Feuerlampen 1 der Rollbahnen 19a/b/c des Verbindungsstücks
20 und des Vorplatzes 21 angeschlossen.
Ein Flugzeug kann nun wie oben angeführt erfindungsgemäß
dadurch auf seinem gesamten Weg auf der Start- und Landebahn
15, auf den Rollbahnen 19a/b/c, 20 bis hin zu den
Andockstationen 23a/b/c/d durch optische Signalgebung
geführt werden, indem die Feuerlampen 1 unmittelbar vor
seinem Aufenthaltsort eingeschaltet und unmittelbar nach dem
Befahren durch das Flugzeug wieder ausgeschaltet werden.
Stopsignale können ebenso erzeugt werden wie Hinweise auf
eine baldige Richtungs- und/oder Geschwindigkeitsänderung.
Auch entsprechende Gefahrenmomente können durch optische
Signale dem Piloten übermittelt werden.
Das erfindungsgemäße Befeuerungssystem vereinfacht somit
nicht nur den Installationsaufwand bei dem Bau einer
Flughafenanlage, sondern sie ermöglicht auch eine dichtere
Abfolge aufeinanderfolgender Flugzeuge in der Rollführung
gegenüber herkömmlichen Systemen. Zusätzlich kann die
Sicherheit im Flugzeugverkehr am Boden deutlich verbessert
und dementsprechend die Fluglotsen entlastet werden.
1
Feuerlampe
2
Schaltmodul
3
Anschlusselement
4
Schaltelement
5
Leuchtelement
6
Leuchtelement
7
Licht
8
Steuer- und Auswerteeinheit
9
Steuerleitung
10
Energieleitung
11
Stromregler
12
Flugzeugerkennung
13
Bahnzustandserkennung
14
Gebäudebeleuchtung
15
Lande- bzw. Startbahn
16
a Reihe
16
b Reihe
16
c Reihe
16
d Reihe
17
Ringleitung
18
Stichleitung
19
a Rollbahn
19
b Rollbahn
19
c Rollbahn
20
Verbindungsstück
21
Vorplatz
22
Flughafengebäude
23
Andockstation
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Verkehrsführung, insbesondere auf Roll-,
Lande- und/oder Startbahnen in Flughäfen oder von Verkehrs-
bzw. Hubschrauberlandeplätzen mit Feuerlampen, wobei
Schaltmodule (2) zum Schalten der Energieversorgung von
Feuerlampen vorgesehen sind, die adressspezifisch über einen
gemeinsamen Steuerkanal (9) von einer Steuereinheit (8)
ansteuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensorik
(12, 13) zur Fahrzeug- bzw. Flugzeugerkennung und/oder zur
Überwachung des Bahnzustandes sowie eine Auswerteeinheit (8)
zur Auswertung der Sensordaten vorhanden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Steuermodule
unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Auswerteeinheit (8)
für die Verkehrsführung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine geschwindigkeitsabhängige
Verkehrsführung vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine statistische Auswertung von
Fahrzeug- bzw. Flugzeugbewegungen und/oder des Bahnzustandes
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Verkehrsführung
unterschiedliche Leuchtzustände von Feuerlampen (1)
vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Leuchtrichtung und/oder
Leuchtfarbe unterschiedliche Leuchtzustände von Feuerlampen
(1) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkanal (9) mit einer in
die Isolation der Energieleitung (10) eingelegten
Steuerleitung für Feuerlampen (1) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Signalcodierung
für Piloten mittels der Beschaltung der Feuerlampen (1)
vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Signalcodierung Blink-
und/oder Farbsignale umfasst.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Schnittstellen zum Anschluss von
Sensoren an den Steuerkanal (9) und/oder an die
Energieversorgung (10) für die Feuerlampen (1) vorgesehen
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor zur Flugzeugerkennung
Kontaktstreifen und/oder Induktionsschleifen in einer Bahn
vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10104950A DE10104950A1 (de) | 2000-03-11 | 2001-02-03 | Vorrichtung zur Verkehrsführung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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