DE10103412A1 - Verfahren zum Erfassen von Undichtigkeiten in zumindest einem geschlossenen Hohlkörper - Google Patents
Verfahren zum Erfassen von Undichtigkeiten in zumindest einem geschlossenen HohlkörperInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Erfassen von Undichtigkeiten von zumindest einen geschlossenen Hohlkörper, wie ein Telefonkabel 12 zu einer Kabelverzweigung 14, indem ein konstanter Druck eines ersten Fluids herrscht, das über eine Einspeisestelle 26, insbesondere in einer Vermittlungsstelle 10, zur Aufrechterhaltung des Druckes eingebracht wird - Normalbetrieb -, wobei dieser Druck von einer Überwachungseinrichtung 30 über entsprechende in den Hohlkörper eingebrachte Sensoren 28 über Signalleitungen erfasst wird und wobei bedarfsweise statt des ersten Fluids ein zweites Fluid über die Einspeisestelle 26 eingespeist wird, mittels dem eine Leckage über eine auf das zweite Fluid ansprechende Detektionsvorrichtung ermittelt werden kann. Nach der Erfindung wird eine Weiche 16 der Einspeisestelle 26 vorgeschaltet, die einen ersten Eingang 18 mit Zulauf 46 für das erste Fluid, einen zweiten Eingang 20 mit Zulauf 48 für das zweite Fluid sowie einen Umschalter und Leitungen 34 aufweist, der bedarfsweise den ersten Eingang 18 mit der Einspeisestelle 26 - Normalbetrieb - oder den zweiten Eingang 20 mit der Einspeisestelle 26 - Detektierbetrieb - kurzschließt, wobei der Umschalter 44 bei Anstehen eines vorbestimmten Signals zwischen Normalbetrieb und Detektierbetrieb und vice versa schaltet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von
Undichtigkeiten in zumindest einem geschlossenen Hohl
körper gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 ange
gebenen Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Anspruch 13.
In der Telekommunikationstechnik ist es bekannt, Tele
kommunikationskabel gegen das Eindringen von Fremdstof
fen, insbesondere Wasser, dadurch zu schützen, dass das
Telekommunikationskabel mit trockner Druckluft gefüllt
wird, sodass im Telekommunikationskabel gegenüber der
Umgebung ein Überdruck herrscht. Kommt es beispielswei
se dann zu einer Beschädigung des Mantels des Telekom
munikationskabels, so strömt aufgrund des Druckgefälles
die Druckluft aus dem Leck im Mantel aus und verhindert
dadurch, dass beispielsweise Wasser in den Mantel zu
den Leitern hinein eindringt und womöglich einen Kurz
schluss auslöst. Die Druckluft wird dem Kabel fortlau
fend zugeführt, um einen gewünschten Mindestdruck auf
rechtzuerhalten.
Dieser einfache Automatismus bei Leckage, Ausströmen
eines Gases aus der Leckstelle im Mantel, wird auch an
gewendet, um eine gezielte Ortung von Fehlerstellen in
beispielsweise älteren Telekommunikationskabel durchzu
führen.
Die zu untersuchenden Abschnitte des Telekommunikati
onskabels stellen dabei sogenannte Messstrecken dar.
Eine Messstrecke ist durch definierte Anfangs- und End
punkte gekennzeichnet, die ihrerseits eine Einspeise
stelle für Druckluft aufweisen. Insbesondere sind dies
Vermittlungsstellen, Kabelverzweigungen oder ähnliches.
Über Drucksensoren, die z. B. in die Kabelmuffen einge
bracht sind, wird der Druck der kontinuierlich zuge
führten Druckluft im Telekommunikationskabel gemessen
und an eine Überwachungseinrichtung übermittelt. Liegt
ein Leck im Kabelmantel vor, so registrieren die Druck
sensoren einen signifikanten Druckabfall gegenüber ei
nem vorbestimmten Druck. Daraufhin löst die Überwa
chungseinheit eine Meldung aus, dass im Telekommunika
tionskabel ein Leck vorliegt. Normalerweise ist die Ü
berwachungseinheit in der Lage aus den vorliegenden Da
ten und unter zu Hilfenahme bestimmter Rechenvorschrif
ten, insbesondere Strahlensatz oder ähnliches, die Feh
lerstelle zu lokalisieren. Ist eine hinreichend genaue
Lokalisierung der Fehlerstelle mit Hilfe der Überwa
chungseinheit nicht möglich, so ist eine sogenannte
Feinortung der Fehler- bzw. Leckstelle notwendig.
Die Feinortung der Leckstelle erfolgt in zwei weiteren
Arbeitschritten. Zunächst wird an der Einspeisestelle -
anstelle der Druckluft - ein leicht nachweisbares Gas,
insbesondere Formiergas, in das Telekommunikationskabel
eingebracht.
Die Umstellung der Einspeisung von Druckluft auf For
miergas erfolgt durch Abklemmen der Druckluft und an
schließen einer Formiergasflasche an die Einspeisestel
le.
Das Formiergas - leichter als Luft - tritt an der Leck
stelle aus, diffundiert dabei selbst durch Bitumen und
Betondecken an die Oberfläche.
Im folgenden Arbeitschritt, der sogenannten Trassen
feinortung, erfolgt die oberflächige Lokalisierung der
Leckstelle. Zu diesem Zweck wird die Oberfläche mittels
einer speziellen Detektiervorrichtung abgesucht. Die
Detektiervorrichtung spricht dabei auf das aus der O
berfläche oberhalb der Leckstelle austretende Formier
gas an. Die Leckstelle kann jetzt mittels der Detek
tiervorrichtung hinreichend genau bestimmt werden.
Problematisch bei diesem Verfahren ist jedoch, dass das
Formiergas nur in handelsüblichen, transportablen Fla
schen zur Verfügung steht, im Gegensatz zu der kontinu
ierlich mit dem Kompressor herstellbaren Druckluft.
Dies hat den Nachteil, dass nach Umstellung von Druck
lufteinspeisung auf Formiergaseinspeisung nur für einen
begrenzten Zeitraum, also die Dauer bis die Formiergas
flasche aufgebraucht ist, eine kontinuierliche Versor
gung des Telekommunikationskabels mit Formiergas ge
währleistet ist.
Wurde beispielsweise eine Leckage im Telekommunikati
onskabel festgestellt und am Abend von Druckluftein
speisung auf Formiergaseinspeisung umgestellt, um am
darauffolgenden Tag die Trassenfeinortung durchzufüh
ren, so kann es vorkommen - falls eine große Leckstelle
vorliegt und dementsprechend auch die Menge des aus
strömenden Gases sehr groß ist - dass am Tag der Tras
senfeinortung die Formiergasflasche bereits leer ist.
Dies wird möglicherweise nicht sofort bemerkt. Dann ist
das Telekommunikationskabel über einen gewissen Zeit
raum ohne Überdruck. Beispielsweise Feuchtigkeit kann
dann ungehindert in das Kabel eindringen.
Gleichzeitig kann die Unterbrechung der Formiergasein
speisung dazu führen, dass die Trassenfeinortung kein
Ergebnis liefert. Durch die Unterbrechung kann nämlich
nicht sichergestellt werden, dass am Fehlerort noch
bzw. schon wieder ein Formiergasaustritt vorhanden ist,
der mit den Detektiervorrichtungen aufgespürt werden
kann.
Wenn nun die Trassenfeinortung aus betriebstechnischen
Gründen nicht im Anschluss an die Formiergaseinspeisung
vorgenommen werden kann, sondern erst nach einigen Ta
gen erfolgt, kann es ebenfalls passieren, dass die For
miergasflasche leer wird, ohne dass gleich eine neue
Flasche mit Formiergas angeschlossen wird. Auch in die
sem Fall ist nach Leerung der Formiergasflasche das Te
lekommunkaktionskabel ohne schützenden Überdruck und
Feuchtigkeit kann ungehindert eindringen.
Nachteilig ist dabei auch der Umstand, dass in der Re
gel der pneumatische Widerstand innerhalb des Telekom
munikationskabels und somit die Strömungsgeschwindig
keit des Formiergases durch das Telekommunikationskabel
nicht bekannt sind. Das führt dazu, dass unter Umständen
am Tag der Trassenfeinortung das Formiergas noch
nicht bis zur Fehlerstelle vorgedrungen ist und folg
lich die Trassenfeinortung kein Ergebnis liefern kann,
da sie zu früh durchgeführt wurde oder eben das For
miergas bereits wieder vollständig ausgetreten ist, wie
dies oben dargelegt wurde.
Nach dem gleichen beschriebenen Verfahren können auch
sonstige, neu verlegte geschlossene Hohlkörper, wie
Gasleitungen, Wasserrohre oder ähnliches, auf Dichtig
keit überprüft und gegebenfalls Fehlerstellen lokali
siert werden. Die beschriebenen Nachteile treten dann
in entsprechend dargelegter Form auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens derart weiterzubilden, dass unter Vermeidung
der genannten Nachteile ein Druckloswerden des Hohlkör
pers bei jeder Betriebsart vermieden wird.
Diese Aufgabe wird für das Verfahren durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 in Verbindung mit
seinen Oberbegriffsmerkmalen und für die Vorrichtung
durch die Merkmale des Anspruches 13 gelöst.
Weitere Lösungen bzw. Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Patentansprüchen 2 bis 12 charakterisiert.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch
Sicherstellung einer konstanten Versorgung mit einem
Fluid während der Dichtigkeitsprüfung an geschlossenen
Hohlkörpern eine präzisere Fehlerortung möglich ist und
zudem durch den herrschenden Überdruck im Hohlkörper
die Gefahr eines Eintritt von Fremdmedien in den Hohl
körper, wie beispielsweise Wasser oder ähnliches, mini
miert wird.
Nach der Erfindung erfolgt daher die Einspeisung eines
ersten Fluids - zum Aufbau eines konstanten Druckes in
dem Hohlkörper - und die anschließende Einspeisung ei
nes zweites Fluids - zum leichten Nachweis einer Leck
stelle - über eine der Einspeisestelle vorgeschalteten
Weiche, die ihrerseits zwei separate Eingänge, einen
ersten Eingang für das erste Fluid und einen zweiten
Eingang für das zweite Fluid, aufweist. Der im Hohlkör
per herrschende Druck wird über in den Hohlkörper ein
gebrachte Sensoren ermittelt und an eine Überwachungs
einheit übermittelt. Die Weiche weist einen Umschalter
auf, der bei Anliegen eines vorbestimmten Signals den
ersten Eingang mit der Einspeisestelle - Normalbetrieb
- oder den zweiten Eingang mit der Einspeisestelle -
Detektierbetrieb - und vice versa kurzschließt. Hier
durch ergeben sich weitere konstruktive Möglichkeiten,
die beispielsweise eine konstante Versorgung des Hohl
körpers mit einem der beiden Fluide sichergestellt. Be
darfsweise, also wenn beispielsweise eine nicht ausrei
chende Menge des zweiten Fluids zur Verfügung steht,
kann nunmehr mittels des Umschalters unverzüglich auf
die Einspeisung mit dem ersten Fluid umgestellt werden.
Somit wird ein konstanter Überdruck im Hohlkörper ge
währleistet und das Eindringen von Fremdmedien, insbe
sondere Wasser erfolgreich verhindert.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden Kabel
für Telekommunikationsnetze als Hohlkörper verwendet.
Ein solches Telekommunikationskabel weist mehrere von
einander isolierte Leiter auf, die ihrerseits von einem
fluiddichten Mantel umgeben sind. Durch die zwischen
den einzelnen isolierten Leitern vorhandenen Hohlräume
wird eine Durchströmung der Fluide gewährleistet.
Auch mit derartigen Telekommunikationskabeln kann die
oben beschriebene Schutzfunktion realisiert werden,
dass nämlich bei Beschädigung des Mantels durch Aus
strömen eines Fluids ein Eindringen von anderen Medien
gewährleistet wird.
Vorzugsweise wird als erstes Fluid Druckluft und als
zweites, leicht nachweisbares Fluid Formiergas, beste
hend aus 90 Vol-% Stickstoff und 10 Vol-% Wasserstoff,
verwendet. Dies hat den Vorteil, dass das erste Fluid
mittels eines Kompressors sehr einfach und kostengüns
tig zu erzeugen ist und keine Vorratshaltung in Fla
schenform notwendig ist. Somit kann das erste Fluid un
begrenzt zur Verfügung gestellt werden. Formiergas
zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es aufgrund
des Wasserstoffanteils von handelsüblichen Detektier
vorrichtung, sogenannten Hydrogendetektoren, sehr
leicht und bereits in geringen Konzentrationen nachge
wiesen werden kann.
Das Signal zur Aktivierung des Umschalters und somit
die Umstellung von beispielsweise Drucklufteinspeisung
auf Formiergaseinspeisung oder vice versa kann gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung durch unterschied
liche Bauteile generiert werden.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit, das Signal zur
Aktivierung des Umschalters über eine Zeitschaltuhr zu
generieren. Dies hat den Vorteil, dass im Gegensatz zur
manuellen Betätigung eines Schalters die Signalgenerie
rung automatisch zu einem vorher eingestellten Zeit
punkt erfolgt, beispielsweise wenn der Beginn der For
miergaseinspeisung Nachts erfolgen muss, um am nächsten
Morgen einen Austritt von Formiergas an der Leckstelle
zur Trassenfeinortung zu gewährleisten.
Vorzugsweise kann das Signal zur Aktivierung des Um
schalters durch einen Druckwandler erzeugt werden. Der
Druckwandler kann dabei den Druck im Kabel erfassen und
in Abhängigkeit des Druckes den Umschalter oder die
Zeitschaltuhr aktivieren.
Alternativ oder ergänzend hierzu erfasst der Druckwand
ler den Druck in einem die Einspeisestelle mit dem
zweiten Eingang verbindenden Zulauf. Der Druckwandler
ist dabei jeweils so eingestellt, dass mit Passieren
eines vorbestimmten Druckes das Aktivierungssignal er
zeugt wird.
Wird der Druck im Zulauf erfasst, wird das Signal vom
Druckwandler nur im Detektierbetrieb nach Unterschrei
tung eines Mindestdruckes erzeugt und dann von Detek
tierbetrieb auf Normalbetrieb umgeschaltet. Vorzugswei
se ist dabei der Mindestdruck für das Ansprechen des
Druckwandlers einstellbar. Hierdurch wird sicherge
stellt, dass eine permanente Versorgung des zu untersu
chen Hohlkörpers mit einem der beiden Fluide gewähr
leistet ist. Sollte im Detektierbetrieb eine nicht aus
reichende Menge des zweiten Fluids zur Verfügung stehen,
so wird dies mittels des Druckwandlers erfasst und
dann durch den Umschalter wieder auf Normalbetrieb um
gestellt. Somit ist der gewünschte Überdruck in dem zu
untersuchende Hohlkörper ständig gewährleistet und ein
Eindringen von Fremdpartikeln in den Hohlkörper ist auf
alle Fälle ausgeschlossen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die
durch den Umschalter durchgeführte Umstellung zwischen
Normalbetrieb und Detektierbetrieb verlustfrei, nämlich
ohne Unterbrechung in der Gasversorgung, sodass ein
konstanter Druck im Hohlkörper gewährleistet ist.
Um eine Dokumentation der Lage der Leckage zentral zu
erhalten, wird der Zustand des Umschalters und insbe
sondere der Zeitpunkt an dem eine Umschaltung erfolgt,
an die Überwachungseinheit übermittelt. Aus diesen vor
liegenden Daten und den von den Drucksensoren im Hohl
körper ebenfalls an die Überwachungseinheit übermittel
ten Daten kann dann beispielsweise der pneumatische Wi
derstand eines Kabels bestimmt werden. Dies hat den
Vorteil, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Fluide
durch das Kabel abgeschätzt werden kann und dadurch
verfrüht durchgeführte Trassenfeinortungen vermieden
werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
des vorliegenden Verfahrens zum Erfassen von Undichtig
keiten in geschlossen Hohlkörpern sowie eine entspre
chende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Ver
bindung mit der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsform.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher beschrie
ben. In der Beschreibung, in den Patentansprüchen, der
Zusammenfassung und in der Zeichnung werden die in der
hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten
Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.
In der Zeichnung bedeutet:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Telekom
munikationskabels, an dem eine Feinortung von
Fehlerstellen vorgenommen wird,
Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht eines
Telekommunikationskabels von Fig. 1, und
Fig. 3 eine detaillierte Darstellung einer Vorrich
tung zum Einbringen der Fluide von Fig. 1.
In Fig. 1 ist in schematischer Ansicht eine Vermitt
lungsstelle 10 dargestellt, von der ein Telekommunika
tionskabel 12 zu einer Kabelverzweigung 14 verläuft.
Das Telekommunikationskabel 12 ist in bekannter Weise
mit seinen hier nicht dargestellten Leitern an Vermitt
lungseinrichtungen angeschlossen, die hier nicht ge
zeigt sind.
Zur Durchführung der Feinortung von Fehlerstellen ist
das Telekommunikationskabel 12 in der Vermittlungsstel
le 10 mit einer Einspeiseweiche 16 verbunden, die ih
rerseits zwei Eingänge 18 und 20 aufweist.
Der erste Eingang 18 ist mit einer Druckluftquelle 22,
beispielsweise in Form eines Kompressors oder ähnli
ches, verbunden, wohingegen der zweite Eingang 20 an
eine Flasche 24 mit Formiergas angeschlossen ist. Die
Formiergasflasche 24 enthält unter Druck stehendes For
miergas.
Die Einspeiseweiche 16 ist an eine Einspeisestelle 26
des Telekommunikationskabels 12 angeschlossen. An der
Einspeisestelle 26 des Telekommunikationskabels 12 wird
entweder Druckluft oder Formiergas in das Telekommuni
kationskabel 12 eingespeist und dadurch das Telekommu
nikationskabel 12 im Inneren mit Druckluft oder For
miergas unter Druck gehalten.
In das Telekommunikationskabel 12 sind mehrere Druck
sensoren 28 eingebracht, die mit einer Überwachungsein
heit 30 über Signalleitungen 32 verbunden sind. Die
Überwachungseinrichtung 30 wirkt wiederum über eine
Hauptsignalleitung 34 mit der Einspeiseweiche 16 zusam
men.
Im Normalbetrieb wird über den ersten Eingang 18 und
über die Einspeiseweiche 16 Druckluft der Einspeise
stelle 26 und somit dem Telekommunikationskabel 12 zu
geführt. Zur Feinortung der Fehlerstelle wird die Ein
speiseweiche 16 durch ein entsprechendes Aktivierungs
signal von Normalbetrieb auf einen sogenannten Detek
tierbetrieb umgeschaltet. Jetzt wird Formiergas aus der
Formiergasflasche 24 über den zweiten Eingang 20 und
der Einspeiseweiche der Einspeisestelle 26 und somit
dem Telekommunikationskabel 12 zugeführt. Nunmehr ist
es möglich, die Leckstelle mittels einer hier nicht
dargestellten Detektiervorrichtung zu ermitteln, die
auf das aus dem Leck austretende Formiergas anspricht.
Wie im weiteren Verlauf noch ausgeführt wird, kann das
Aktivierungssignal für das Umschalten der Einspeise
speiseweiche 16 von Normalbetrieb auf Detektierbetrieb,
oder vice versa, auf verschiedene Arten generiert wer
den.
Eine Querschnittsansicht durch das Telekommunikations
kabel 12 ist in Fig. 2 dargestellt. Das Telekommunika
tionskabel 12 besteht aus einem gasdichten Mantel 36 in
dem mehrere Leiter 38 eingebracht sind. Die Leiter 38
sind jeweils mit einer Isolierung 40 versehen. Zwischen
den Leitern 38 ergeben sich Hohlräume 42, durch die im
Normalbetrieb die Druckluft und im Detektierbetrieb das
Formiergas strömt bzw. eingebracht ist.
Liegt ein Leck im Mantel 36 des Telekommunikationskabel
12 vor, so strömt Druckluft oder Formiergas aus diesem
Leck aus, da innerhalb des Telekommunikationskabels ein
vorbestimmter Überdruck herrscht. Durch das Ausströmen
der Druckluft oder des Formiergases können keine frem
den Medien, wie Wasser, in das Kabel eindringen und die
Funktion der Leiter 38 beeinträchtigen.
In Fig. 3 ist in einer schematischen Ansicht die Ein
speiseweiche 16 dargestellt. Die Einspeiseweiche 16 ist
mit einem Umschalter 44 versehen, der einen an den ers
ten Eingang 18 sich anschließenden Zulauf 46 mit der
Einspeisestelle 26 oder einen sich an den zweiten Ein
gang 20 sich anschließenden Zulauf 48 mit der Einspei
sestelle 26 kurzschließt.
Ein Druckwandler 50 wirkt mit dem Zulauf 48 zusammen
und ermittelt den Druck. Der Druckwandler 50 ist über
eine erste Signalleitung 52 mit dem Umschalter 44 und
über eine zweite Signalleitung 54 mit der Überwachungs
einrichtung 30 verbunden. Zudem ist die Überwachungs
einrichtung 30 direkt über eine dritte Signalleitung 56
mit dem Umschalter 44 verbunden. Parallel hierzu ist
eine Zeitschaltuhr 58 vorgesehen, die sowohl mit dem
Umschalter 44 als auch mit der Überwachungseinrichtung
30 über vierte Signalleitungen 60 verbunden ist. Die
Signalleitungen 54, 56, 60 sind dabei in die Hauptsig
nalleitung 34 integriert Hierdurch ergeben sich folgen
de Betriebssteuerungen für die Einspeiseweiche 16:
Im Normalbetrieb ist der Umschalter 44 in der in Fig. 3 dargestellten Position. Es wird also die Druckluftquel le 22 mit der Einspeisestelle 26 über den ersten Zulauf 46 kurzgeschlossen. Ein Umschalten von Normalbetrieb auf Detektierbetrieb kann nun z. B. direkt an der Über wachungseinheit 30 durchgeführt werden. Über die Sig nalleitung 56 erfolgt die Weiterleitung des Aktivie rungssignal an den Umschalter 44. Ist beispielsweise die Umschaltung von Normalbetrieb auf Detektierbetrieb zu einem vorbestimmten Zeitpunkt vorgesehen, so kann dieser Zeitpunkt über die Zeitschaltuhr 58 eingestellt werden. Dies ist von Vorteil, wenn die Einspeisung des Formiergases Nachts erfolgen muss, um zu gewährleisten, dass am nächsten Tag eine erfolgversprechende Trassen feinortung vor Ort durchgeführt werden kann.
Im Normalbetrieb ist der Umschalter 44 in der in Fig. 3 dargestellten Position. Es wird also die Druckluftquel le 22 mit der Einspeisestelle 26 über den ersten Zulauf 46 kurzgeschlossen. Ein Umschalten von Normalbetrieb auf Detektierbetrieb kann nun z. B. direkt an der Über wachungseinheit 30 durchgeführt werden. Über die Sig nalleitung 56 erfolgt die Weiterleitung des Aktivie rungssignal an den Umschalter 44. Ist beispielsweise die Umschaltung von Normalbetrieb auf Detektierbetrieb zu einem vorbestimmten Zeitpunkt vorgesehen, so kann dieser Zeitpunkt über die Zeitschaltuhr 58 eingestellt werden. Dies ist von Vorteil, wenn die Einspeisung des Formiergases Nachts erfolgen muss, um zu gewährleisten, dass am nächsten Tag eine erfolgversprechende Trassen feinortung vor Ort durchgeführt werden kann.
Um zu verhindern, dass die Formiergasflasche 24 sich
entleert und das Telekommunikationskabel 12 drucklos
wird, ist der Druckwandler 50 vorgesehen. Im Detektier
betrieb generiert der Druckwandler 50 ein Aktivierungs
signal für den Umschalter 44, wenn ein Mindestdruck un
terschritten wird, d. h. wenn die Formiergasflasche 24
leer fällt. Der Umschalter 44 wird aktiviert und schal
tet dann von Detektierbetrieb auf Normalbetrieb um.
Die Umschaltung von Detektierbetrieb auf Normalbetrieb,
oder vice versa, erfolgt dabei verlustfrei, nämlich oh
ne Unterbrechung in der Gasversorgung, sodass ein kon
stanter Druck im Telekommunikationskabel 12 gewährleis
tet ist und somit zu keiner Zeit ein Eindringen von
beispielsweise Wasser in das Telekommunikationskabel 12
möglich ist.
Die Zustände der Zeitschaltuhr 58, des Umschalters 44,
des Druckwandlers 50 werden von der Überwachungsein
richtung 30 zeitbezogen aufgezeichnet, sodass von einer
zentralen Stelle aus der Ablauf der Feinortung von Feh
lerstellen nachvollzogen werden kann.
Die Erfindung zeichnet sich durch ihre einfache Mög
lichkeit aus, zu verhindern, dass das Telekommunikati
onskabel 12 während der Feinortung von Fehlerstellen
drucklos wird. Zugleich ergeben sich verschiedene Mög
lichkeiten der Steuerung der Einspeisung von Formiergas
und Druckluft, wie dies oben beschrieben wurde.
10
Vermittlungsstelle
12
Telekommunikationskabel
14
Kabelverzweigung
16
Einspeiseweiche
18
erster Eingang-Druckluft
20
zweiter Eingang-Formiergas
22
Druckluftquelle
24
Formiergasflasche
26
Einspeisestelle
28
Drucksensor
30
Überwachungseinrichtung
32
Signalleitung
34
Hauptsignalleitung zur Überwachungseinheit
36
gasdichter Mantel
38
Leiter
40
Isolierung
42
Hohlraum
44
Umschalter
46
erster Zulauf
48
zweiter Zulauf
50
Druckwandler
52
erste Signalleitung
54
zweite Signalleitung
56
dritte Signalleitung
58
Zeitschaltuhr
60
vierte Signalleitung
Claims (13)
1. Verfahren zum Erfassen von Undichtigkeiten von zu
mindest einem geschlossenen Hohlkörper (12), wie
Kabel, Rohr, Behälter oder ähnliches, in dem ein
konstanter Druck eines ersten Fluids herrscht, das
über eine Einspeisestelle (26) zur Aufrechterhal
tung des Druckes eingebracht wird - Normalbetrieb
-, wobei dieser Druck von einer Überwachungsein
richtung (30) über entsprechende in den Hohlkörper
(12) eingebrachte Sensoren (28) erfasst wird und
wobei bedarfsweise statt des ersten Fluids ein
zweites Fluid über die Einspeisestelle (26) einge
speist wird, mittels dem eine Leckage über eine auf
das zweite Fluid ansprechende Detektionsvorrichtung
ermittelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Weiche (16) der Einspeisestelle (26) vorge
schaltet wird, die einen ersten Eingang (18) für
das erste Fluid, einen zweiten Eingang (20) für das
zweite Fluid sowie einen Umschalter (44) aufweist,
der bedarfsweise den ersten Eingang (18) mit der
Einspeisestelle (26) - Normalbetrieb - oder den
zweiten Eingang (20) mit der Einspeisestelle (26) -
Detektierbetrieb - kurzschließt, wobei der Umschal
ter (44) bei Anstehen eines vorbestimmten Signals
zwischen Normalbetrieb und Detektierbetrieb und vi
ce versa schaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kabel (12) für Telekommunikationsnetze als
Hohlkörper verwendet wird, das Kabel (12) mehrere
voneinander isolierte Leiter (38) aufweist, wobei
zwischen den einzelnen isolierten Leitern (38)
Hohlräume für das Fluid vorgesehen sind und wobei
die Leiter (38) von einem fluiddichten Mantel (36)
umgeben sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei Beschädigung des Mantels (36)
durch Ausströmen des Fluids ein Eindringen von Me
dien, insbesondere Wasser, zum Leiter (38) und so
mit eine Beeinträchtigung der Funktion des Leiters
(38) verhindert wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Flu
id Druckluft verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als zweites
Fluid ein leicht nachweisbares Gas, insbesondere
Formiergas, bestehend aus 90 Vol-% Stickstoff und
10 Vol-% Wasserstoff, verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal zur
Aktivierung des Umschalters (44) durch eine Zeit
schaltuhr (58) erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal zur
Aktivierung des Umschalters (44) durch einen Druck
wandler (50) generiert wird, der mit Passieren ei
nes vorbestimmten Druckes das Signal erzeugt oder
die Zeitschaltuhr (58) aktiviert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der vorbestimmte Druck im Hohlkörper (12) er
fasst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass der vorbestimmte Druck in einem die
Einspeisestelle (26) mit dem zweiten Eingang (20)
verbindenden Zulauf (48) erfasst wird, das Signal
vom Druckwandler (50) nur im Detektierbetrieb nach
Unterschreitung eines Mindestdruckes erzeugt wird,
und dann von Detektierbetrieb auf Normalbetrieb um
geschaltet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mindestdruck für das Ansprechen des Druck
wandlers (50) einstellbar ist.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den
Umschalter (44) durchgeführte Umstellung zwischen
Normalbetrieb und Detektierbetrieb verlustfrei,
nämlich ohne Unterbrechung in der Fluidversorgung
erfolgt, sodass ein konstanter Druck im Hohlkörper
(12) gewährleistet ist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand
des Umschalters (44) und insbesondere der Zeitpunkt
an dem eine Umstellung erfolgt, an die Überwa
chungseinrichtung (30) übermittelt wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
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