DE10103131C2 - Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus zumindest zwei aufeinanderliegenden Platinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus zumindest zwei aufeinanderliegenden PlatinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hohl
körpern aus zumindest zwei aufeinanderliegenden Platinen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der DE 197 14 989 A1 be
kannt. Dort werden die Platinen zuerst miteinander unlösbar mit
Zwischenblechen verbunden, indem das eine Ende jedes Zwischen
bleches mit der obenliegenden Platine und das andere gegenüber
liegende Ende mit der untenliegenden Platine gefügt wird. Dabei
können auch mehrere Zwischenbleche kettengliedartig aneinander
gefügt werden, wobei das freie Ende des jeweils vor der Aufwei
tung zuunterst liegenden Zwischenbleches an der unteren Platine
und das freie Ende des zuoberst liegenden Zwischenbleches an
der oberen Platine befestigt wird. Danach findet eine Vorfor
mung statt, wobei die Platinen in die untere Matrize tiefgezo
gen werden. Anschließend werden die gefügten Platinen in ein
Innenhochdruck-Umformwerkzeug derart eingelegt, dass im
Schliesszustand des Umformwerkzeuges die Platinen in Flanschbe
reichen zusammengedrückt sind und dass die Zwischenbleche voll
ständig innerhalb des Formraumes des Umformwerkzeuges zu liegen
kommen. Danach werden die Platinen durch Einbringen ein Innen
hochdruckes mittels eines fluidischen Druckmediums zwischen die
Platinen auseinandergetrieben, bis sie nach konturgetreuer An
lage an der Werkzeuggravur des Innenhochdruckumformwerkzeuges
den Hohlkörper ausbilden. Während dieses Aufweitvorganges
wird/werden das/die anfangs flach zwischen den Platinen liegen
de/n Zwischenblech/e aufgestellt und bildet/bilden jeweils ei
nen Verstärkungssteg für den ausgebildeten Hohlkörper. Nachtei
lig an diesem Verfahren ist jedoch, daß nur kleine Aufweitungen
prozeßsicher realisierbar sind, da die Fügestellen der Zwi
schenbleche an den Platinen und ggf. untereinander während der
Aufweitung einem derartigen Zug unterlegen sind, daß bei größe
ren Aufweitungen, bei denen die maximal einbringbare Länge des
Zwischenbleches überstiegen wird, die Fügestellen reißen. Dies
bedeutet einerseits, daß der Verstärkungszweck des Zwischenble
ches verloren geht, und andererseits, daß der Hohlkörper an
diesen gerissenen Fügestellen ebenfalls Schaden erleiden kann.
Des weiteren ist aus der DE 26 11 859 A1 ein superplastisches
Umformverfahren entnehmbar, bei dem bei einer Temperatur zwi
schen 700° und 1000°C und unter einem Druck von etwa 34,5 bar
ein Sandwich-Paket aus mehreren Blechen mittels eines Gases
aufgeblasen wird. Im Gegensatz zu dem fluidischen Innenhoch
druckumformen benutzt die superplastische Umformung zum einen
extrem hohe Temperaturen, die an die Schmelztemperatur der
Werkstoffe reicht, um das Werkstück dehnfähig zu machen. Zu
sätzlich erfordert dieses Umformverfahren zum anderen ein gas
förmiges Medium, um die Aufweitung zu berwerkstelligen. Das ge
zeigte Zwischenblech wird im genannten Dokument nicht aufge
stellt, sondern es wird bereichsweise zur Stegbildung umge
formt. Das Dokument zeigt Öffnungen im Zwischenblech, die zur
weiteren Übertragung des inerten Gases von den Aufblasrohren
innerhalb des Stapels zu den anderen behandelten Zonen mit dem
Ziel des Druckausgleichs innerhalb des Stapels dienen.
Die US 4 361 262 A sowie die DE 34 05 618 A1 betrifft eine auf
geblasene Sandwich-Struktur, bei der das superplastische Um
formverfahren in Anspruch genommen wurde. Dabei liegen Zwi
schenbleche vollständig innerhalb des Formraumes des Werkzeu
ges. Die Zwischenbleche werden während der Ausblasung aufge
richtet. Die Bleche bestehen aus einem Material mit superplas
tischen Eigenschaften, wodurch sich die Bleche infolge der ver
fahrensgemäßen Erhitzung des Materials dehnen.
Schließlich zeigt DE 11 41 968 B eine Sandwichstruktur, bei der
die beiden äußeren Platten unter Zug gegeneinander in horizontaler
Richtung verschoben werden, so dass der Kern, der aus
zahlreichen Streben besteht, eine Drehung vollführt, durch wel
che sich die Streben aufrichten. Die Streben werden durch ein
mittels mannigfaltiger Schlitze in Streifen geschnittenes Blech
nach Art eines Fischgrätenmuster gebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Herstellung
eines Hohlkörpers mit Zwischenblechen auch bei hohen Aufweit
graden prozeßsicher ermöglicht wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruches 1 gelöst.
Aufgrund der lokal verringerten Wandstärke werden dem einer
seits verbesserte Dehnungseigenschaften gegeben, wobei anderer
seits die Steifigkeit des Bleches zur Verstärkung des auszufor
menden Hohlprofiles bleibt. Durch die gesteigerten Dehnfähig
keiten des Bleches kann dieses auch bei der Ausbildung von
großvolumigeren Hohlkörpern und der hohen Aufweitgraden über
die Aufstellungsposition hinaus erheblich besser gestreckt wer
den ohne daß an den Fügestellen schädliche Zugspannungen ent
stehen, die dort zu Rißbildungen der Fügestelle und Schwächun
gen des Platinenmaterials führen und gegebenenfalls während der
Aufweitung der Platinen gar ein Bersten des sich ausformenden
Hohlkörpers verursachen können. Dadurch wird die Prozeßsi
cherheit der Herstellung des Hohlkörpers auch bei hohen Umform-
bzw. Aufweitgraden gewährleistet. Die mechanische Beanspruchung
der Schwachstellen der endseitigen Fügestellen bei der Aufwei
tung bezüglich der Dehnbelastung wird quasi auf die Fläche des
Zwischenbleches verlagert, die an der jeweiligen Stelle der lo
kalen Wandstärkenverringerung eine geringere Festigkeit auf
weist als die Fügestelle und sich somit dort unter der besagten
Beanspruchung früher dehnt. Hierbei spielt es auch keine Rolle,
ob das Zwischenblech an der Dünn- bzw. Schwachstelle reißt.
Ganz im Gegenteil wird in diesem Falle die Dehnbarkeit der Ble
ches spontan erhöht. Derart hergestellte Hohlkörper bzw. Hohlprofile
können in vorteilhafter Weise im Rohbau von Kraftfahr
zeugen, insbesondere für die Rahmenstruktur verwendet werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 in einer Draufsicht ein Zwischenblech des erfindungsge
mäßen Verfahrens mit Lochungen vor der Innenhochdruckumformung,
Fig. 2 in einer Draufsicht das Zwischenblech aus Fig. 1 nach
der Umformung,
Fig. 3 in einer Draufsicht ein Zwischenblech des erfindungsge
mäßen Verfahrens mit Schlitzen vor der Innenhochdruckumformung,
Fig. 4 in einer Draufsicht das Zwischenblech aus Fig. 3 nach
der Umformung,
Fig. 5 in einem Querschnitt Platinen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens in einem IHU-Werkzeug mit einem dazwischengefügten
Zwischenblech vor der Umformung,
Fig. 6 in einem Querschnitt ein während der Umformung der Pla
tinen nach Fig. 5 resultierender Hohlkörper.
In der Fig. 1 ist ein Zwischenblech 1 dargestellt, das für die
Verstärkung eines mittels fluidischem Innenhochdruck umzufor
menden und zu erzeugenden Hohlprofiles, beispielsweise für den
Einsatz im Rohbau von Kraftfahrzeugen, verwendet wird, was sich
insbesondere im Crashfall des Fahrzeuges günstig für die Si
cherheit der Fahrzeuginsassen auswirkt. Das Zwischenblech 1
weist lokale Wandstärkeverringerungen in Form von mehreren Lo
chungen 2 auf, die hier oval ausgebildet sind und in einfacher
Weise beispielsweise mittels Stanzen hergestellt werden können.
Die Lochungen 2 können gleichen oder unterschiedlichen Durchmessers
sein. Sie können über die Fläche des Zwischenbleches 1
gleichverteilt, nach einem bestimmten Muster oder punktuell
ausgebildet sein. Durchmesser und Lage der Lochungen 2 sind da
bei individuell auf den jeweiligen Bedarf an Dehnfähigkeit maß
geschneidert gezielt wählbar. Auch die Dicke des Zwischenble
ches 1 kann dabei hinsichtlich der Dehnfähigkeit im Rahmen sei
ner Versteifungseigenschaften variiert werden.
Beim Erzeugen des Hohlprofiles wird gemäß Fig. 2 eine gestreck
te Form 3 des Zwischenbleches 1 erreicht, wobei die Lochungen 2
einen größeren Durchmesser annehmen als im ursprünglichen Zu
stand nach Fig. 1 und aus ihrer Ovalität in die kreisrunde Form
wechseln.
In Abweichung von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist
in Fig. 3 und 4 ein Zwischenblech 4 dargestellt, das in seiner
Ursprungsform (Fig. 3) nicht gelocht sondern geschlitzt ist.
Eine Variable der Dehnfähigkeit stellt dabei anstatt eines
Lochdurchmessers die Länge der Schlitze 5 dar. Nach der Ausfor
mung des Hohlkörpers bzw. Hohlprofiles weist die gestreckte
Form 6 des Zwischenbleches 4 anstelle der Schlitze 5 rautenför
mige Öffnungen 7 auf (Fig. 4). Hinsichtlich der Dehnfähigkeit
ergeben sich dieselben Betrachtungen wie beim obigen Ausfüh
rungsbeispiel.
Bezüglich der Herstellung der Hohlkörpers ergibt sich folgender
Prozeßablauf. Nach Einbringung der Schlitze 5 oder Lochungen 2
in das Zwischenblech 1 oder 4 wird dieses mit seinen beiden En
den 8 und 9 an den einander zugewandten Seiten der beiden Pla
tinen 10 und 11 mittels Schweißen, vorzugsweise mit Laser
strahl, oder Kleben unlösbar gefügt, die dann möglichst flach
aneinandergepreßt werden, so daß die Einbringung des erreichten
Blechverbundes in das Innenhochdruckumformwerkzeug 12 einfach
zu handhaben ist. Hierbei müssen die Fügestellen 13 eine aus
reichende Elastizität aufweisen, um das Zusammenpressen scha
densfrei zu überstehen.
Alternativ ist es denkbar, die Platinen 10, 11 samt dazwischen
liegenden Zwischenblechen 1 oder 4 aufeinanderzulegen und mit
einem hochenergetischen Strahlschweißverfahren, beispielsweise
Elektronenstrahlschweißen, an den zu fügenden Stellen durchzu
schweißen und somit die unlösbare Verbindung zwischen den Pla
tinen 10 und 11 und den Zwischenblechen 1 oder 4 zu erhalten.
Weiterhin ist denkbar, zwei Zwischenbleche nebeneinander anzu
ordnen und mit den Platinen 10 und 11 zu fügen, jedoch mit
spiegelverkehrten Fügestellen. Nach der Umformung wird dadurch
in der Sicht auf einen Querschnitt ein Versteifungskreuz er
zielt, welches dem Hohlkörper eine besonders hohe Stabilität
gibt. Letztlich kann mit einer Variierung der Lage der Fü
gestelle des Zwischenbleches und der Anzahl der Zwischenbleche
die Steifigkeit des Hohlkörpers bedarfsgerecht maßgeschneidert
werden.
Bei der Einbringung des Blechverbundes in das IHU-Werkzeug 12
ist darauf zu achten, daß das Zwischenblech 1 oder 4 vollstän
dig innerhalb des Formraumes 14 des Umformwerkzeuges 12 zu lie
gen kommt, da sonst das Zwischenblech 1 bzw. 4 vom Werkzeug 12
randseitig eingeklemmt wird und sich dann während der Umformung
nicht aufrichten kann. Aufgrund der Lage des Zwischenbleches 1
oder 4 und des Durchmessers des Formraumes 14 zwischen den
Flanschbereichen 15 der Platinen 10 und 11 ist die Dimensionie
rung des Zwischenbleches 1 oder 4 beschränkt, so daß bei tiefen
Matrizen 16, 17 des Umformwerkzeuges 12 das Blech 1 oder 4 nur
über seine Dehnfähigkeit der Aufweitung der Platinen 10, 11
folgen kann. Das eine Ende 8 des Zwischenbleches 1 oder 4 ist
nun mit der obenliegenden Platine 10 und das andere gegenüber
liegende Ende 9 mit der untenliegenden Platine 11 verbunden
(Fig. 5).
Anschließend wird zwischen die Platinen 10 und 11 ein fluidi
scher Hochdruck eingebracht, wodurch diese auseinandergetrieben
werden und sich an den Matrizenkonturen des Werkzeuges 12, d. h.
an der Werkzeuggravur formgetreu anlegen. Hierbei stellt sich
das anfangs flach zwischen den Platinen liegende Zwischenblech
1 oder 4 auf und erhält seine durch die Dehnung gestreckte Form
3 oder 6. Wie in Fig. 6 gezeigt, nimmt die gestreckte Form 3 o
der 6 des Zwischenbleches, insbesondere wenn bei einer großen
Aufweitung eine maximale Ausnutzung der Blechgröße im Formraum
14 gewünscht ist, innerhalb des sich bildenden Hohlkörpers 18
eine Schräglage ein, da die Fügestellen 13 der beiden Enden 8
und 9 nicht unmittelbar gegenüberliegen, sondern vielmehr den
weitestmöglichen Abstand zueinander aufweisen.
Falls die Platinen 10 und 11 nicht schon vor der Innenhoch
druckumformung miteinander randseitig verschweißt wurden, kann
dies auch dannach erfolgen. Günstig ist das nachträgliche Ver
schweißen dahingehend, daß für die Aufweitung mehr Platinenma
terial aus den unverschweißten Flanschbereichen 15 in den Form
raum 14 eingezogen werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus zumindest zwei
aufeinanderliegenden Platinen, wobei die Platinen zuerst mit
einander verbunden werden, indem deren einander zugewandte Sei
ten mit zumindest einem Zwischenblech gefügt werden, wobei das
eine Ende des Zwischenbleches mit der obenliegenden Platine und
das andere gegenüberliegende Ende mit der untenliegenden Plati
ne gefügt wird, wonach die gefügten Platinen in ein Innenhoch
druck-Umformwerkzeug derart eingelegt werden, dass im Schließ
zustand des Umformwerkzeuges die Platinen in Flanschbereichen
zusammengedrückt sind und dass die Zwischenbleche vollständig
innerhalb des Formraumes des Umformwerkzeuges zu liegen kommen,
und wobei danach durch Einbringen ein Innenhochdruckes mittels
eines fluidischen Druckmediums zwischen die Platinen diese aus
einandergetrieben werden, bis sie nach konturgetreuer Anlage an
der Werkzeuggravur des Innenhochdruckumformwerkzeuges den Hohl
körper ausbilden, und wobei während dieses Aufweitvorganges das
anfangs flach zwischen den Platinen liegende Zwischenblech auf
gestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke des Zwischenbleches (1, 4) vor dem Fügen lo
kal verringert wird, wobei bei der Aufweitung das Zwischenblech
(1, 4) an den Stellen mit lokal verringerter Wandstärke gedehnt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verringerung der Wandstärke durch Schlitzen des Zwi
schenbleches (1, 4) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verringerung der Wandstärke durch Lochen des Zwischen
bleches (1, 4) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001103131 DE10103131C2 (de) | 2001-01-24 | 2001-01-24 | Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus zumindest zwei aufeinanderliegenden Platinen |
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2001
- 2001-01-24 DE DE2001103131 patent/DE10103131C2/de not_active Expired - Fee Related
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