Diese Erfindung betrifft Mengenmeßsysteme der Art mit einem ersten Sensor zum Ermitteln
des Abstands einer Grenzfläche zwischen zwei Fluiden unter einem ersten Ort.
Die Erfindung betrifft Systeme und Verfahren zur Mengenmessung und insbesondere, aber
nicht ausschließlich, Kraftstoffmeßsysteme und -verfahren.
Herkömmliche Kraftstoffmeßsysteme können einen Kapazitätssensor verwenden, der aus
einer röhrenförmigen äußeren Elektrode und einer konzentrischen inneren Elektrode besteht.
Der Sensor ist auf dem Boden des Kraftstofftanks nach oben stehend montiert, wobei die
äußere Elektrode mit Kraftstoff auf derselben Höhe wie im Tank gefüllt ist. Die Kapazität
zwischen den zwei Elektroden ändert sich, wenn sich der Kraftstoffpegel ändert, und durch
Messen der Kapazität kann eine Angabe der Kraftstoffhöhe erhalten werden. Alternativ kann
das System einen Ultraschallsensor verwenden, wobei ein Ultraschallwandler auf dem Boden
des Tanks montiert ist. Der Wandler sendet Ultraschallimpulse nach oben durch den
Kraftstoff hindurch zu seiner Grenzfläche mit dem Gas oberhalb des Kraftstoffs, wo die
Impulse reflektiert werden. Durch Messen der Zeit, die es zwischen dem Senden eines
Impulses und dem Empfang seiner Reflexion dauert, kann die Höhe des Kraftstoffs berechnet
werden. Dies wird manchmal als Verfahren "von unten nach oben" bezeichnet. Gewöhnlich
verwenden Ultraschallmesser dieser Art ein Standrohr, das heißt ein Rohr, in das die
Schallimpulse eingeschränkt werden. Ultraschallmesser werden auch in einem Verfahren
"von oben nach unten" verwendet, wo der Wandler über dem Pegel der gemessenen Substanz
montiert ist und die Impulse durch Luft hindurch nach unten zur Oberfläche der Substanz
übertragen werden, wo sie zum Wandler zurückreflektiert werden. Beispiele von
Ultraschallmeßsystemen sind in GB 2311373, GB 2290141, GB 2270160, GB 2265005,
GB 2265219 und GB 2340603 beschrieben.
Es gibt verschiedene Schwierigkeiten, die mit einer Ultraschall- oder Schall-Pegelmessung
verbunden sind. Die Messungen können ungenau werden, wenn die Oberfläche der
Flüssigkeit in irgendeiner Weise gestört ist, wie z. B. durch die Anwesenheit von Schaum,
Wellen, oder wenn sie in einem Winkel liegt. Es ist wichtig, daß man feststellen kann, ob eine
Messung einer Höhe von einem Sensor genau ist und ob der Sensor korrekt funktioniert oder
nicht.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Mengenmeßsystem, eine
Sonde und ein Verfahren bereitzustellen.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Mengenmeßsystem der vorstehend
angegebenen Art bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, daß das System einen zweiten
Sensor zum Ermitteln des Abstands der Grenzfläche über einem zweiten Ort und eine
Verarbeitungseinheit zum Liefern einer Angabe der Menge von einem der Fluide gemäß den
Ausgangssignalen der zwei Sensoren umfaßt.
Einer oder beide des ersten und des zweiten Sensors erzeugt vorzugsweise Impulse mit
Schallenergie in Richtung der Grenzfläche. Der erste und der zweite Sensor können an
entgegengesetzten Enden eines Standrohrs montiert sein. Der zweite Sensor kann kapazitive
Elektroden umfassen. Alternativ kann der zweite Sensor einen Impuls mit Schallenergie nach
oben in Richtung der Grenzfläche erzeugen, wobei der erste Sensor kapazitive Elektroden
umfaßt. Der erste und der zweite Sensor können Impulse mit Schallenergie von
entgegengesetzten Seiten in Richtung der Grenzfläche erzeugen, wobei das System zusätzlich
kapazitive Elektroden zum Liefern einer Angabe der Position der Grenzfläche umfaßt. Die
kapazitiven Elektroden sind vorzugsweise ein Paar von konzentrischen röhrenförmigen
Elektroden, wobei der oder jeder Schallsensor zum Leiten eines Impulses mit Schallenergie
entlang der Mitte der inneren Elektrode angeordnet ist. Die Verarbeitungseinheit kann zum
Vergleichen der Ausgangssignale der zwei Sensoren eingerichtet sein, um festzustellen, ob
das System genau arbeitet.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mengenmeßsonde mit
zwei Sensoren zum Liefern von separaten Angaben der Position einer Fluidgrenzfläche
entlang der Sonde bereitgestellt.
Ein Flugzeug-Kraftstoffmeßsystem und -verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden
nun anhand eines Beispiels mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen beschrieben, in
welchen gilt:
Fig. 1 zeigt das System schematisch; und
Fig. 2 bis 4 sind vereinfachte Schnittansichten von alternativen Sonden.
Mit Bezug zunächst auf Fig. 1 weist das System einen Tank 1, typischerweise mit einer
unregelmäßigen Form, welcher Kraftstoff 2 enthält, auf. Die obere Oberfläche 3 des
Kraftstoffs bildet eine Grenzfläche mit einem Volumen von Luft 4 oder einem anderen Gas
über dem Kraftstoff. Der Tank 1 enthält zwei identische Kraftstoffmeßsonden 10 und 11,
obwohl eine beliebige Anzahl von Sonden nach Bedarf entsprechend der Form des Tanks
verwendet werden könnte.
Die Sonden 10 und 11 könnten von mehreren unterschiedlichen Arten sein, die in der Lage
sind, die Position der Kraftstoffoberfläche von sowohl unter als auch über der
Kraftstoffoberfläche zu messen. Im vorliegenden Beispiel weist jede Sonde ein Standrohr 12
in Form einer an ihrem unteren Ende 13 offenen Röhre auf, so daß sie mit Kraftstoff in
derselben Höhe wie außerhalb der Sonde gefüllt ist. Jede Sonde 10 und 11 umfaßt auch zwei
akustische Ultraschallsensoren oder -wandler, wobei sich ein Wandler 14 am unteren Ende 13
der Sonde befindet und sich der andere Wandler 15 am oberen Ende 16 der Sonde befindet.
Der untere Wandler 14 ist in Kraftstoff 2 eingetaucht, außer wenn der Tank 1 leer ist, und
leitet Impulse mit Schallenergie durch den Kraftstoff entlang des Inneren des Standrohrs 12
nach oben. Die Impulse werden aufgrund der unterschiedlichen
Schallfortpflanzungseigenschaften des Kraftstoffs 2 und des Gases 4 durch die
Kraftstoffoberfläche 3 nach unten zurückreflektiert. Dieser Wandler 14 liefert daher eine
Messung "von unten nach oben". Der obere Wandler 15 liegt über der Kraftstoffoberfläche 3
frei, außer wenn der Tank 1 voll ist, und leitet Impulse mit Schallenergie durch das Gas 4
entlang des Inneren des Standrohrs 12 nach unten. Die Impulse werden durch die
Kraftstoffoberfläche 3 nach oben zurückreflektiert. Der obere Wandler 15 liefert daher eine
Messung "von oben nach unten". Es ist zu erkennen, daß die Impulse von den zwei Wandlern
14 und 15 typischerweise zu verschiedenen Zeiten übertragen werden oder verschiedene
Frequenzen aufweisen, um eine Unterscheidung zu Signalen, die über die Grenzfläche
übertragen werden könnten, zu ermöglichen.
Die Wandler 14 und 15 jeder Sonde 10 und 11 sind durch Kabel 20 mit einer Ansteuer- und
Verarbeitungseinheit 21 verbunden. Die Verarbeitungseinheit 21 ermittelt die Höhe h des
Kraftstoffs 2 über dem Ort des unteren Wandlers 14 und den Abstand d der
Kraftstoffoberfläche 3 unter dem Ort des oberen Wandlers 15. Der Abstand H zwischen den
Orten der zwei Wandler 14 und 15 ist bekannt, so daß der Prozessor den folgenden Vergleich
durchführen kann:
H-t1 < d + h < H + t2
wobei t1 und t2 die zweckmäßigen Toleranzen sind.
Wenn der Vergleich zeigt, daß die Sonden 10 und 11 beide korrekt innerhalb der Toleranzen
arbeiten, verwendet die Verarbeitungseinheit 21 die Angabe h der Höhe des Kraftstoffs 2 von
den untergetauchten Wandlern 14 in jeder Sonde 10 und 11, um die Position der
Kraftstoffoberfläche 3 zu ermitteln. Aus der Position der Kraftstoffoberfläche 3 und der
bekannten Form des Tanks 1 berechnet die Verarbeitungseinheit 21 das Volumen des
Kraftstoffs in üblicher Weise. Dieses Volumen wird gewöhnlich in eine Angabe der Masse
umgewandelt und diese wird als Mengenangabe zu einer Anzeige oder einer anderen
Verwendungsvorrichtung 22 geliefert.
Das Ausgangssignal der untergetauchten Wandler 14 liefert normalerweise eine bessere
Angabe der Kraftstoffhöhe als jenes der freiliegenden Wandler 15, da die Schallenergie durch
Flüssigkeit mit geringerer Dämpfung übertragen wird als durch Gas. In einigen Anwendungen
könnte es jedoch bevorzugt sein, das Ausgangssignal des freiliegenden Wandlers vielmehr bei
der eigentlichen Berechnung der Menge als einfach als Bestätigung des Ausgangssignals des
untergetauchten Wandlers zu verwenden. Das Ausgangssignal des freiliegenden Wandlers
könnte anstelle von jenem des untergetauchten Wandlers verwendet werden oder ein
Mittelwert oder gewichtetes Mittel der zwei Ausgangssignale könnte verwendet werden.
Wenn die Verarbeitungseinheit 21 anzeigt, daß die Ausgangssignale der zwei Wandler nicht
innerhalb der gebilligten Toleranzen liegen, zeigt sie einen Fehler an und kann die
Kraftstoffmenge unter Verwendung von nur irgendwelchen verbleibenden korrekt arbeitenden
Sonden berechnen. Wenn die Verarbeitungseinheit 21 feststellt, daß das Ausgangssignal des
freiliegenden Wandlers 15 ein Ausgangssignal liefert, das mit höherer Wahrscheinlichkeit
korrekt ist (wie z. B. durch Vergleich mit benachbarten Sonden oder mit vorherigen
Ausgangssignalen aus der Sonde), kann sie zur Verwendung des Ausgangssignals des
freiliegenden Wandlers 15 anstelle jenes des untergetauchten Wandlers 14 eingerichtet sein.
Es gibt viele Arten, in denen das System modifiziert werden könnte. Der obere und der untere
Wandler müssen beispielsweise nicht in derselben Sonde montiert sein, sondern könnten sich
in verschiedenen zueinander benachbarten Sonden befinden. Andere Sensoren, die Verfahren
abseits von akustischen Verfahren anwenden, könnten verwendet werden, um eine oder beide
der Messungen von oben nach unten oder von unten nach oben durchzuführen.
Mit Bezug auf Fig. 2 ist eine alternative Sonde 100 mit einem Sensor in Form von zwei
konzentrischen röhrenförmigen kapazitiven Elektroden 101 und 102 und einem
Ultraschallwandler 103, der am oberen Ende der inneren Elektrode montiert ist, um
Schallimpulse entlang der Mitte der Elektrode zu leiten, dargestellt. Wenn sich der Pegel des
Kraftstoffs 104 ändert, ändert sich die Kapazität zwischen der inneren und der äußeren
Elektrode 101 und 102, was eine erste Ausgangsangabe der Kraftstoffhöhe liefert. Der
Ultraschallwandler 103 leitet Impulse entlang des Inneren der inneren Elektrode 101 nach
unten und liefert eine zweite, separate Angabe der Kraftstoffhöhe.
Fig. 3 zeigt eine Sonde 200 ähnlich der von Fig. 2, außer daß der Ultraschallwandler 203
auf der Unterseite der Sonde montiert ist, so daß er in Kraftstoff 204 eingetaucht ist, und
Impulse innerhalb der inneren Elektrode 201 nach oben leitet. Wieder liefert diese Sonde zwei
separate Angaben der Kraftstoffhöhe, wobei eine kapazitiv gewonnen wird und die andere
akustisch gewonnen wird.
Die in Fig. 4 gezeigte Sonde 300 weist eine innere und eine äußere Elektrode 301 und 302
und zwei Ultraschallwandler 303 und 303' auf, die auf der Oberseite und Unterseite der
inneren Elektrode montiert sind. Diese Sonde 300 kann für zusätzliche Unverfälschtheit drei
separate Angaben der Kraftstoffhöhe liefern, nämlich eine kapazitive Angabe, eine akustische
Angabe von unten nach oben und eine akustische Angabe von oben nach unten.
Obwohl ein akustisches Verfahren zum Messen der Position des Fluids von oben nach unten
bevorzugt ist, könnten andere Verfahren, wie z. B. optische Verfahren, verwendet werden.
Es ist zu erkennen, daß die vorliegende Erfindung nicht auf die Messung der Menge von
Kraftstoff begrenzt ist, sondern zum Messen der Menge von irgendeinem anderen Fluid,
einschließlich Pulvern, Granulatmaterialien, Pasten oder einem anderen fließfähigen Material,
verwendet werden könnte. Sie könnte zum Messen der Mengen von zwei verschiedenen
Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Dichten in einem Tank verwendet werden.