DE4140572C2 - Verfahren zur Ermittlung der Durchflußmenge eines zeitweise als Ein- oder Zwei-Phasen-Strömung vorliegenden strömenden Mediums - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der Durchflußmenge eines zeitweise als Ein- oder Zwei-Phasen-Strömung vorliegenden strömenden MediumsInfo
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- DE4140572C2 DE4140572C2 DE4140572A DE4140572A DE4140572C2 DE 4140572 C2 DE4140572 C2 DE 4140572C2 DE 4140572 A DE4140572 A DE 4140572A DE 4140572 A DE4140572 A DE 4140572A DE 4140572 C2 DE4140572 C2 DE 4140572C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der
Durchflußmenge eines zeitweise als Ein- oder Zwei-
Phasen-Strömung vorliegenden strömenden Mediums. Die
Schwierigkeit der mengenmäßigen Erfassung derartiger
strömender Medium besteht darin, in demjenigen Stadium,
in dem das Medium als Zwei-Phasen-Strömung vorliegt,
mengenmäßig sowohl die Gasphase als auch die Flüssig
phase zu erfassen, um anhand dieser Kenntnis die Ge
samtdurchflußmenge zu ermitteln.
Die Ermittlung der Durchflußmenge eines Gases bei tie
fen Temperaturen, bei denen das Gas verflüssigt ist,
bereitet wegen der unter Umständen zeitweise herrschen
den Zwei-Phasen-Strömung des Mediums Probleme. Während
sich die Durchflußmenge sowohl bei gasförmigem als auch
bei flüssigem strömenden Medium mit handelsüblichen
Durchflußmessern zuverlässig ermitteln läßt, gilt diese
Aussage lediglich in eingeschränktem Maße für Zwei-
Phasen-Strömungen, in denen das strömende Medium zum
Teil als Gas und zum Teil als Flüssigkeit vorliegt. Die
Problematik soll anhand eines Beispiels erläutert wer
den. Soll beispielsweise Flüssigwasserstoff aus einem
Tank in einen Behälter abgefüllt werden, so wird der
flüssige Wasserstoff zu Beginn des Befüllungsvorganges
im Tankschlauch und im Behälter vergasen. Mit zunehmen
der Dauer sinkt die Temperatur von Schlauch und Behäl
ter, so daß sich in der zunächst einphasigen (Gas-)
Strömung Tropfen aus verflüssigtem Wasserstoff bilden;
jetzt liegt eine Zwei-Phasen-Strömung vor. Bei weiterer
Abkühlung steigt der Mengenanteil an Flüssigkeit gegen
über dem Gasanteil an, bis schließlich eine Flüssig
keitsströmung vorliegt, die von einzelnen Gasblasen
durchzogen ist. In der letzten Phase der Befüllung
liegt ausschließlich noch Flüssigwasserstoff vor. Die
qualitative und quantitative Erfassung der Zwei-Phasen-
Strömung bereitet Probleme, weshalb die abgegebene
Menge bisher nur relativ ungenau gemessen werden konn
te.
In DE-OS 34 09 595 sind ein Verfahren und eine Einrich
tung zum Erzeugen von Information bezüglich Diskonti
nuitäten und Massendurchsatz beschrieben, die mit einem
auf dem Dopplereffekt beruhenden System arbeiten. Hier
bei werden von den Diskontinuitäten reflektierte Ultra
schallimpulse in Frequenzspektren oder Approximationen
von Frequenzspektren umgewandelt, aufgrund deren die
Diskontinuitäten identifiziert und ihre Konzentration
bestimmt werden können. In Kombination mit aus dem
Dopplereffekt gewonnener Geschwindigkeitsinformation
kann dann der Massenstrom oder -durchsatz ermittelt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem sich die
Durchflußmenge eines sowohl in einer Phase (gasförmig
oder flüssig) als auch in zwei Phasen vorliegenden
strömenden Mediums exakter ermitteln läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein
Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Strömungsgeschwin
digkeit, die Temperatur und der Druck des strömenden
Mediums gemessen werden, und in das strömende Medium
von einer Sendevorrichtung ausgesandte elektromagneti
sche oder akustische Wellen eingespeist und von einer
Empfangsvorrichtung empfangen werden. Zwischen der Sen
devorrichtung und der Empfangsvorrichtung strömt das
mengenmäßig zu erfassende Medium. Anhand der Dauer der
Zeitintervalle, für die die Empfangsvorrichtung die von
der Sendevorrichtung ausgesandten Wellen empfängt bzw.
nicht empfängt, und anhand der Anzahl dieser Zeitinter
valle innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums wird der
Anteil an Gasvolumen und/oder der Anteil an Flüssig
keitsvolumen des strömenden Mediums ermittelt, wobei
anhand dieser Volumenanteile und anhand mindestens einer
größenmäßig sowohl für die Gasphase als auch für die
Flüssigphase des strömenden Mediums bekannten Material
konstante unter Berücksichtigung der Meßwerte für die
Strömungsgeschwindigkeit, die Temperatur und den Druck
die entsprechende Materialkonstante für das strömende
Medium ermittelt wird und aus dieser ermittelten Mate
rialkonstante sowie den Meßwerten für die Strömungsge
schwindigkeit, die Temperatur und den Druck die Durch
flußmenge pro Zeiteinheit oder die innerhalb einer vor
gegebenen Zeitspanne durchströmte Durchflußmenge ermit
telt wird.
Nach der Erfindung wird das strömende Medium (die Strö
mung) elektromagnetischen oder akustischen Wellen, also
beispielsweise Licht oder Schallwellen, ausgesetzt, die
von einer Sendevorrichtung ausgesandt, in die Strömung
eingespeist und von einer Empfangsvorrichtung empfangen
werden. Die in die Strömung eingespeisten Licht- oder
Schallwellen werden dazu verwendet, um zu erfassen, ob
gegenwärtig eine (gasförmige oder flüssige) Ein-Phasen-
Strömung oder eine Zwei-Phasen-Strömung vorliegt. Tref
fen nämlich bei einer Gasströmung die von der Sendevor
richtung ausgesandten Wellen auf einen Flüssigkeits
tropfen (oder bei einer strömenden Flüssigkeit auf Gas
blasen), wird die elektromagnetische bzw. akustische
Welle infolge einer Totalreflexion nicht von der
Empfangsvorrichtung empfangen. Anhand des von der
Empfangsvorrichtung ausgegebenen Ausgangssignals kann
erkannt werden, wie oft und für welche Zeitintervalle
die Empfangsvorrichtung kein Signal bzw. ein Signal
empfangen hat. Bei bekanntem Strömungsquerschnitt läßt
sich anhand der Strömungsgeschwindigkeit, der Tempera
tur und des Druckes die Größe einer Gasblase oder die
Größe eines Flüssigkeitstropfens der Strömung ermit
teln. Ferner werden die Zeitintervalle, für die die
Empfangsvorrichtung ein Ausgangssignal ausgibt, und
diejenigen Zeitintervalle, für die die Empfangsvorrich
tung kein Ausgangssignal ausgibt, ins Verhältnis zuein
ander gesetzt (bezogen auf einen vorgegebenen Zeit
raum). Anhand einer Materialkonstante (beispielsweise
anhand der Dichte), die sowohl für die Gasphase als
auch für die Flüssigphase des Mediums in Abhängigkeit
von der Temperatur und dem Druck bekannt ist, läßt sich
die dem Verhältnis von Gas zu Flüssigkeit entsprechende
resultierende Materialkonstante für das strömende
Medium ermitteln. Anhand dieser Materialkonstante für
die Zwei-Phasen-Strömung sowie der Meßwerte für die
Strömungsgeschwindigkeit, die Temperatur und den Druck
kann (bei bekanntem Strömungsquerschnitt) die Durch
flußmenge pro Zeiteinheit und, innerhalb einer vorge
gebenen Zeitspanne, die abgegebene Durchflußmenge er
mittelt werden.
Nach der Erfindung wird mittels elektromagnetischer
oder akustischer (z. B. Ultraschall-)Wellen sowohl der
Gasvolumenanteil als auch der Flüssigkeitsvolumenanteil
eines strömenden Mediums ermittelt. Während die mengen-
bzw. massenmäßige Erfassung der Flüssigkeit der Zwei-
Phasen-Strömung wegen der vernachlässigbaren Tempera
tur- und Druckabhängigkeit der Dichte des flüssigen
Mediums relativ einfach ist, ergibt sich die Masse an
gasförmigem Medium unter zusätzlicher Berücksichtigung
der Temperatur und des Druckes innerhalb derjenigen
Zeitintervalle, für die das Ausgangssignal der
Empfangsvorrichtung anzeigt, daß das strömende Medium
als Gasströmung vorliegt. Bei bekanntem Strömungsquer
schnitt sind jetzt alle Größen gegeben, um entweder die
Durchflußmenge pro Zeiteinheit oder die durchgeströmte
Durchflußmenge innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne
berechnen zu können.
Die Sende- und Empfangsvorrichtungen können in Strö
mungsrichtung betrachtet auf einer Höhe angeordnet
sein; das zu erfassende Medium durchströmt also den
Raum zwischen der Sendevorrichtung und der Empfangsvor
richtung. Alternativ können die beiden Vorrichtungen
auch in Strömungsrichtung hintereinanderliegend ange
ordnet sein; dies hat den zusätzlichen Vorteil, daß bei
bekannter Wellenausbreitungsgeschwindigkeit und bei
bekannter Frequenz der von der Sendevorrichtung ausge
sandten Wellen anhand der Frequenzverschiebung des
Empfangssignals der Empfängervorrichtung eine Aussage
über die Strömungsgeschwindigkeit gemacht werden kann.
Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt also unter Aus
nutzung des Doppler-Effekts. Zur Erhöhung der Meßge
nauigkeit der Strömungsgeschwindigkeit wird sowohl
stromaufwärts als auch stromabwärts der Sendevorrich
tung jeweils eine Empfangsvorrichtung angeordnet; wäh
rend das Empfangssignal der stromauf der Sendevorrich
tung angeordneten Empfangsvorrichtung der Strömungsge
schwindigkeit entsprechend zu niedrigeren Frequenzen
verschoben ist, ist das Empfangssignal der stromab der
Sendevorrichtung angeordneten Empfangsvorrichtung um
einen der Strömungsgeschwindigkeit entsprechenden Wert
zu höheren Frequenzen hin verschoben.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend noch
mals kurz für das Beispiel erläutert werden, daß es
sich bei der Materialkonstante um die Dichte des
Mediums handelt. Die Dichte des strömenden Mediums ist,
sofern das Medium ausschließlich in der Flüssigphase
vorliegt, konstant und bekannt. In der Gasphase
variiert die Dichte in Abhängigkeit von dem Druck und
der Temperatur, wobei diese Abhängigkeiten grundsätz
lich auch bekannt sind. Werden also, wie nach der Er
findung vorgesehen, die Temperatur und der Druck des
strömenden Mediums stets gemessen und wird ferner er
kannt, daß ausschließlich die Gasphase vorliegt, so
kann die Dichte des strömenden Gases ermittelt werden.
Nach der Erfindung ist zur Ermittlung, ob gerade ein
Zwei-Phasen-Gemisch vorliegt, vorgesehen, elektromagne
tische oder akustische Wellen in das strömende Medium
einzuspeisen und von einer Empfangsvorrichtung zu
empfangen. Es werden aber nach der Erfindung nicht nur
empfangene Signale meßtechnisch verarbeitet, sondern es
wird darüber hinaus auch erfaßt, für welche Zeitinter
valle innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums die
Empfangsvorrichtung Signale empfängt und für welche
Zeitintervalle sie kein Signal empfängt. Die Tatsache,
daß kein Signal empfangen wird, ist darauf zurückzufüh
ren, daß die Wellen längs ihres Ausbreitungsweges von
der Sendevorrichtung zur Empfangsvorrichtung total
reflektiert werden und demzufolge die Empfangsvorrich
tung nicht erreichen. Durch die Auswertung der Zeit
intervalle, innerhalb derer Signale empfangen werden,
und der Zeitintervalle, innerhalb derer keine Signale
empfangen werden, kann also der Anteil der Gasphase
relativ zum Anteil der Flüssigphase ermittelt werden.
Anhand des aufgrund von Temperatur und Druck bekannten
auf die Gasphase entfallenden Anteils der Dichte und
des auf die Flüssigphase anfallenden Anteils der Dichte
kann ein Dichtewert ermittelt werden, der den Anteilen
der Phasen entspricht. Unter Zuhilfenahme dieses
Dichtewertes und der Geschwindigkeit kann bei bekannten
Querschnittsflächen die Durchflußmenge pro Zeiteinheit
oder die innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne durch
strömte Durchflußmenge ermittelt werden.
Vorteilhafterweise erfolgt die Druckmessung kapazitiv.
Zu diesem Zweck ist die Temperaturabhängigkeit der Di
elektrizitätszahl für das Medium in einem Speicher ab
gelegt, wobei mehrere dieser Kurven für unterschied
liche Drucke gespeichert sind. Bei der kapazitiven Mes
sung des
Drucks durchströmt das Medium zumindest teilweise einen
Kondensator, dessen Kapazität gemessen wird. Anhand des
Meßwerts für die Kapazität wird auf den Wert für die
Dielektrizitätszahl geschlossen. Bei bekannter Tempera
tur läßt sich der Wert für die Dielektrizitätszahl einer
bestimmten Kurve der gespeicherter Kurvenschar zuordnen.
Der zu dieser Kurve gehörende Druck ist dann gleich dem
Druck der Strömung. Andere kapazitive Meßmethoden zur
Ermittlung des Drucks, z. B. Meßmethoden, bei denen der
Abstand der beiden Elektroden eines Kondensators in Ab
hängigkeit von dem Druck variiert, sind einsetzbar.
Die Größe der Dielektrizitätszahl läßt sich aber auch
bei bekanntem Druck und bekannter Temperatur dazu ver
wenden, um festzustellen, ob eine Ein-Phasen- oder eine
Zwei-Phasen-Strömung vorliegt. Bei gasförmigem Medium
variiert bei konstanter Temperatur die Dielektrizitäts
zahl in Abhängigkeit von dem Strömungsdruck beträcht
lich. Wegen der Inkompressibilität von Flüssigkeit kann
diese Variation der Dielektrizitätszahl bei in der Flüs
sigphase befindlichen Medien nicht festgestellt werden.
Außerdem unterscheiden sich die Werte für die Dielektri
zitätszahlen für ein und dasselbe Medium zwischen dessen
Gasphase und dessen Flüssigphase um drei Größenordnungen
und mehr. So beträgt beispielsweise die Dielektrizitäts
zahl von Sauerstoff bei Normalbedingungen ca. 0,00027,
während Flüssigwasserstoff eine Dielektrizitätszahl von
ca. 1.0 aufweist. Bei Vorgabe eines Schwellwerts und
Vergleich der "gemessenen" Dielektrizitätszahl mit dem
Schwellwert läßt sich also ermitteln, ob eine Ein-
Phasen- oder eine Zwei-Phasen-Strömung vorliegt, und bei
einer Ein-Phasen-Strömung ermitteln, ob das strömende
Medium gasförmig oder flüssig ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß an zwei voneinander beabstandeten Druckmeß
stellen jeweils eine Druckmessung des strömenden Mediums
erfolgt und daß anhand des Abstandes der Druckmeßstellen
voneinander und der Zeitdifferenz, mit der an den beiden
Meßpunkten Meßsignale mit gleicher oder im wesentlichen
gleicher Charakteristik ausgegeben werden, die Geschwin
digkeit der Strömung ermittelt wird. Die Strömungsge
schwindigkeitsmessung erfolgt hierbei also anhand einer
Laufzeitdifferenzmessung. Dabei wird angenommen, daß die
Strömung zwischen den beiden Druckmeßstellen im wesent
lichen laminar ist, so daß Druckschwankungen, die an der
in Strömungsrichtung ersten Meßstelle erfaßt werden, im
wesentlichen unverändert auch an der stromab liegenden
zweiten Druckmeßstelle erfaßt werden können. Durch Mes
sung der Zeitdifferenz kann bei bekanntem Abstand der
Druckmeßstellen voneinander ausgesagt werden, wie
schnell das Medium strömt.
Nachfolgend werden anhand der Figuren die einzelnen Ver
fahrensschritte eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zum Messen der
Strömungsgeschwindigkeit mittels Ultraschall und
zum Ermitteln der Gas- und Flüssiganteile einer
Strömung mittels Ultraschall,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zum Messen der
Dielektrizitätszahl eines strömenden Mediums,
Fig. 3 Kurven, die für unterschiedliche Drucke die Tem
peraturabhängigkeit der Dielektrizitätszahl
eines Mediums, in diesem Fall Wasserstoff,
zeigen und
Fig. 4 das Meßprinzip zum Messen der Strömungsgeschwin
digkeit durch Messung von Laufzeitdifferenzen.
In Fig. 1 ist die Meßanordnung zur Ermittlung der Strö
mungsgeschwindigkeit durch Ultraschall und Doppler-
Effekt dargestellt. In einer Leitung 10 strömt ein ein-
oder zweiphasiges Medium in Richtung des Pfeils 12 mit
der Geschwindigkeit v. Im Innern der Leitung 10 oder an
dieser ist eine Ultraschall-Erzeugungsvorrichtung 14
angeordnet. Stromaufwärts der Ultraschall-Erzeugungs
vorrichtung 14 ist eine erste Empfangsvorrichtung 16
angeordnet, während sich stromabwärts der Ultraschall-
Erzeugungsvorrichtung 14 eine zweite Empfangsvorrichtung
18 befindet. Die Ultraschall-Erzeugungsvorrichtung 14
sendet Ultraschallwellen sowohl in Strömungsrichtung 12
als auch entgegengesetzt dazu aus. Diese Ultraschall
wellen werden von beiden Empfangsvorrichtungen 16, 18
empfangen. Die von der Ultraschall-Erzeugungsvorrichtung
14 ausgesandten Ultraschallwellen haben die Frequenz f₀
und breiten sich in dem Medium mit der Schallgeschwin
digkeit c aus. Während die stromauf der Ultraschall-
Erzeugungsvorrichtung 14 angeordnete Empfangsvorrichtung
16 ein Signal mit einer Frequenz f₁ empfängt, die
kleiner ist als die Frequenz der ausgesendeten Schall
wellen, empfängt die stromab der Ultraschall-Erzeugungs
vorrichtung 14 angeordnete Empfangsvorrichtung 18 ein
Signal mit einer Frequenz f₂, die größer ist als die
Frequenz f₀ der von der Ultraschall-Erzeugungsvorrich
tung 14 ausgesandten Schallwellen. Die von den beiden
Empfangsvorrichtung 16, 18 erzeugten Ausgangssignale
werden Frequenzerkennungsschaltungen 20, 22 zugeführt;
die Ausgangssignale dieser beiden Schaltungen repräsen
tieren die beiden Frequenzen f₁ und f₂. Diese beiden
Signale werden einer Auswerteeinheit 24 zugeführt. In
der Auswerteeinheit 24 wird aus den beiden Eingangs
signalen für die Frequenzen f₁ und f₂ ein die Strömungs
geschwindigkeit v anzeigendes Ausgangssignal erzeugt.
Der Auswertung der Signale in der Auswerteeinheit 24
liegen folgende physikalische Gegebenheiten zugrunde.
Zur Ermittlung der Geschwindigkeit v ist lediglich eines
der beiden Frequenzsignale erforderlich; denn unabhängig
davon, ob zur Berechnung der Strömungsgeschwindigkeit v
das Ausgangssignal der Empfangsvorrichtung 16 oder das
jenige der Empfangsvorrichtung 18 verwendet wird, sollte
sich stets der gleiche Wert ergeben. Bei Verwendung des
Ausgangssignals der Empfangsvorrichtung 16 ergibt sich
für die Strömungsgeschwindigkeit (hier mit v₁ bezeich
net, da aus dem f₁-Signal erzeugt):
Für die Schallgeschwindigkeit v₂ unter Verwendung des
von der Empfangsvorrichtung 18 aus gegebenen Frequenz
signals (f₂-Signal) gilt:
Im Idealfall gilt
v₁ = v₂ = v (3)
Sofern v₁ ≠ v₂ ist, sollte zwischen den beiden ermittel
ten Geschwindigkeiten v₁ und v₂ gemittelt werden.
Bei Überschallströmung empfängt ausschließlich die
stromab der Sendevorrichtung 14 angeordnete Empfangsvor
richtung 18 ein Signal. Am Ausgang der anderen Empfangs
vorrichtung 16 liegt kein Signal an. Das ist ein eindeu
tiges Indiz dafür, daß das Medium im Hyperschallbereich
strömt und gasförmig ist. Werden statt Schallwellen
elektromagnetische Wellen, z. B. Lichtwellen verwendet,
kann dieses Phänomen nicht beobachtet werden.
Genaugenommen kann die oben beschriebene Strömungsge
schwindigkeitsermittlung nur dann durchgeführt werden,
wenn das strömende Medium als einphasige Strömung vor
liegt (also gasförmig oder flüssig ist). Denn die
Schallgeschwindigkeit im Gas ist unterschiedlich zu der
jenigen in Flüssigkeit.
Der in Fig. 1 dargestellte Meßaufbau wird aber auch zu
mindest teilweise dazu verwendet, um festzustellen, ob
eine Ein-Phasen- oder Zwei-Phasen-Strömung in der Lei
tung 10 vorliegt. Unterstellt den Fall, daß zunächst
eine ausschließliche Gasströmung vorliegt, empfängt die
Empfangsvorrichtung 18 fortwährend das von der Ultra
schall-Erzeugungsvorrichtung 14 ausgesandte Signal (die
Empfangsvorrichtung 16 wird für die hier beschriebenen
Untersuchungen nicht benötigt). Sobald sich in der Strö
mung Flüssigkeitstropfen bilden, beispielsweise weil die
Temperatur der Leitung 10 sinkt, empfängt die Empfangs
vorrichtung 18 dann kein Signal, wenn sich der Flüssig
keitstropfen zwischen der Ultraschall-Erzeugungsvorrich
tung 14 und der Empfangsvorrichtung 18 befindet. Die
Ursache dafür liegt in der Totalreflexion an der Gas/
Flüssigkeitsgrenzschicht. Nach einer Pegelumsetzung in
einer Pegelumsetzschaltung 26 nimmt das Ausgangssignal
der Empfangsvorrichtung 18 den in Fig. 1 bei 28 darge
stellten Verlauf an. Dieses Signal wird der Auswerte
einheit 24 zugeführt. In der Auswerteeinheit 24 werden
anhand des Signals mit dem bei 28 angedeuteten Verlauf
diejenigen Zeitintervalle ermittelt, für die die
Empfangsvorrichtung 18 kein Signal empfängt; alternativ
oder zusätzlich werden auch diejenigen Zeitintervalle
ermittelt, für die die Empfangsvorrichtung 18 ein Signal
empfängt. Die Dauer eines Zeitintervalls, für die bei
zunächst gasförmiger Strömung die Empfangsvorrichtung 18
kein Signal empfängt, läßt eine Aussage über die Größe
des Flüssigkeitstropfens zu.
Anhand der Unterbrechungen des Ausgangssignals der
Empfangsvorrichtung 18 lassen sich ferner die Gas- und
Flüssiganteile des strömenden Mediums ermitteln. Anhand
der sowohl für die Gasphase als auch für die Flüssig
phase des Mediums bekannten Werten für die Dichte des
Mediums lassen sich die Durchflußmengenanteile bestim
men, die einerseits auf den Gasanteil und andererseits
auf den Flüssiganteil im strömenden Medium entfallen.
Zur Bestimmung der Gasmengen bzw. -massen sind noch der
Druck und die Temperatur des strömenden Mediums heranzu
ziehen. Da aus dem Zeitverlauf des von der Empfangsvor
richtung 18 ausgesendeten Signals die Gas- und Flüssig
anteile des strömenden Mediums bekannt sind, kann eine
"mittlere Dichte" ermittelt werden, die zusammen mit den
Volumina für das Gas und die Flüssigkeit die Durchfluß
menge ergibt.
Ein gewisses Problem der Phasenermittlung anhand des
Ausgangssignals der Empfangsvorrichtung 18 besteht noch
darin, daß ohne weiteres nicht klar ist, ob die Unter
brechung des Ausgangssignals der Empfangsvorrichtung 18
auf die Detektion eines Flüssigkeitstropfens in einer
Gasströmung oder auf eine Gasblase in einer Flüssig
keitsströmung zurückzuführen ist. Eine Aussage darüber
kann erhalten werden, indem die Dielektrizitätszahl des
strömenden Mediums "gemessen" wird. Dazu dient das Meß
prinzip gemäß Fig. 2. Nach Fig. 2 befindet sich in dem
in Richtung des Pfeils 12 strömenden Medium der Leitung
10 ein Kondensator 30, zwischen dessen beiden (Platten-)
Elektroden 32 das Medium strömt. Je nach Zusammensetzung
des Mediums, d. h. je nach Anteil von Gas- und Flüssig
phasen, verändert sich die Kapazität, was durch Messung
der Spannung (bei konstanter Ladung) ermittelt werden
kann. Fig. 3 zeigt die Temperaturabhängigkeit der Di
elektrizitätszahl εr für Wasserstoff; jede Kurve stellt
eine Isobare dar, der Druck ist also der Parameter für
die in Fig. 3 dargestellte Kurvenschar. Diese Kurven
schar ist in der Auswerteeinheit 34, der das Signal des
Kondensators 30 zugeführt wird, abgespeichert. Ferner
werden der Auswerteeinheit 34 der Druck p und die Tempe
ratur T des strömenden Mediums zugeführt. Die Meßgeräte
für diese beiden Größen sind in Fig. 2 der Übersicht
lichkeit wegen nicht mit eingezeichnet. Anhand der Tem
peratur und des Druckes kann aus der Kurvenschar gemäß
Fig. 3 in der Auswerteeinheit 34 die Dielektrizitätszahl
ermittelt werden. Wie man anhand des Verlaufs der Kurven
in Fig. 3 erkennen kann, verändert sich der Wert für die
Dielektrizitätszahl bei Temperaturen kleiner als
20 Kelvin auch in Abhängigkeit vom Druck nicht mehr
wahrnehmbar. Vielmehr bleibt der Wert für die Dielektri
zitätszahl bei einem Wert geringfügig größer als 1,0
konstant. Ergibt sich also aufgrund der Messung mit dem
Meßaufbau gemäß Fig. 2 eine Dielektrizitätszahl um 1.0,
kann die Aussage getroffen werden, daß das strömende
Medium überwiegend als Flüssigkeit vorliegt; denn bei
einer Dielektrizitätszahl für Wasserstoff von ca. 1.0
ist die Temperatur derart gering, daß der Wasserstoff
verflüssigt ist. Unterbrechungen am Ausgang der
Empfangsvorrichtung 18 nach Fig. 1 sind also auf Gas
blasen zurückzuführen. Anhand des Wertes der Dielektri
zitätszahl läßt sich also ermitteln, ob die Unter
brechungen des Ausgangssignals der Empfangsvorrichtung
18 auf Flüssigkeitstropfen oder auf Gasblasen zurückzu
führen sind. Liegt beispielsweise die Dielektrizitäts
zahl im Bereich um 1/1000, kann aufgrund der Kurvenschar
gemäß Fig. 3 gesagt werden, daß das Medium in der Gas
phase strömt. Unterbrechungsintervalle am Ausgang der
Empfangsvorrichtung 18 sind also jetzt auf Flüssigkeits
tropfen zurückzuführen. Anhand des Wertes für die Di
elektrizitätszahl läßt sich also das Unterbrechungs
signal der Empfangsvorrichtung 18 zu der Phase der
Strömung korrelieren.
Anhand von Fig. 4 soll noch kurz auf eine weitere Mög
lichkeit der Geschwindigkeitsmessung des strömenden
Mediums eingegangen werden. Im Abstand s sind - in Strö
mungsrichtung (Pfeil 12) - hintereinanderliegende zwei
Druckmeßstellen 36, 38 vorgesehen. Unter der Voraus
setzung, daß die Strömung zwischen den beiden Meßstellen
36, 38 als näherungsweise laminar unterstellt werden
kann, wird das Meßinstrument 40 an der in Strömungsrich
tung 12 ersten Meßstelle 36 bei einer Druckschwankung
ein dafür charakteristisches Signal ausgeben, das in
Abhängigkeit vom Abstand der beiden Meßpunkte und von
der Geschwindigkeit der Strömung um eine bestimmte Zeit
spanne versetzt vom Meßinstrument 42 des in Strömungs
richtung 12 betrachtet zweiten Meßpunktes 38 ausgegeben
wird. Beide Meßsignale werden in Vorverstärkern 44 vor
verstärkt und auf eine Auswerteeinheit 46 gegeben. In
der Auswerteeinheit 46 wird die Zeitdifferenz zwischen
beiden Signalen ermittelt; die Auswerteeinheit 46 gibt
ein Ausgabesignal aus, das die Geschwindigkeit des strö
menden Mediums anzeigt, die bei bekanntem Abstand s an
hand der gemessenen Zeitdifferenz berechnet wird.
Anhand der Figuren sind vorstehend drei Messungen am
strömenden Medium erläutert worden, wobei jeder Meßauf
bau über seine eigene Auswerteeinheit 24, 34 bzw. 46 ver
fügt. Diese drei Auswerteeinheiten sind zu einer Ge
samtauswerteeinheit zusammengefaßt, was in den Figuren
jedoch aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt
ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ermittlung der Durchflußmenge eines
zeitweise als Ein-Phasen- oder als Zwei-Phasen-
Strömung vorliegenden Mediums, bei dem
- - die Strömungsgeschwindigkeit, die Temperatur und der Druck des strömenden Mediums gemessen werden,
- - elektromagnetische oder akustische Wellen in das strömende Medium von einer Sendevorrichtung (14) eingespeist und von einer Empfangsvorrich tung (18) empfangen werden, wobei anhand der Dauer der Zeitintervalle, für die die Empfangs vorrichtung (18) die von der Sendevorrichtung (14) ausgesandten Wellen empfängt bzw. nicht empfängt, und der Anzahl dieser Zeitintervalle innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums der An teil an Gasvolumen und/oder der Anteil an Flüs sigkeitsvolumen des strömenden Mediums ermit telt wird bzw. werden, und
- - anhand dieser Volumenanteile und anhand min destens einer sowohl für die Gasphase als auch für die Flüssigphase des Mediums in Abhängig keit von der Temperatur und dem Druck bekannten Materialkonstante der für die Anteile der Phasen des strömenden Mediums entsprechende Wert ermittelt wird und aus diesem ermittelten Wert sowie dem Meßwert für die Geschwindigkeit die Durchflußmenge pro Zeiteinheit oder die innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne durch strömte Durchflußmenge ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmessung durch Messung der Kapazität
eines zumindest teilweise von dem strömenden Medium
durchströmten Kondensators ermittelt wird, und zwar
anhand des Meßwerts für die Kapazität und der Tem
peratur, wobei die Temperaturabhängigkeiten der
Dielektrizitätszahl für das Medium mit dem Druck
als Parameter bekannt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei für das Medium bekannten Tempera
turabhängigkeiten der Dielektrizitätszahl mit dem
Druck als Parameter anhand der Meßwerte für die
Temperatur und den Druck die Dielektrizitätszahl
des strömenden Mediums ermittelt wird und daß an
hand der Größe der so ermittelten Dielektrizitäts
zahl ermittelt wird, ob eine Ein-Phasen- oder eine
Zwei-Phasen-Strömung vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Ein-Phasen-Strömung anhand der Größe
der Dielektrizitätszahl die Art der Phase - gasför
mig oder flüssig - ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an zwei voneinander beabstande
ten Druckmeßstellen (36, 38) jeweils eine Druckmes
sung des strömenden Mediums erfolgt und daß anhand
des Abstandes der Druckmeßstellen (36, 38) und der
Zeitdifferenz, mit der an den beiden Druckmeßstel
len (36, 38) Meßsignale mit gleicher oder im wesent
lichen gleicher Charakteristik aufeinanderfolgend
ausgegeben werden, die Geschwindigkeit der Strömung
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit
anhand der Frequenzverschiebung ermittelt wird, um
die das von der Empfangsvorrichtung (18) empfangene
Signal in seiner Frequenz gegenüber dem von der
Sendevorrichtung (14) ausgesandten Signal abweicht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Empfangsvorrichtungen (16, 18) vorge
sehen sind und daß zur Ermittlung der Strömungsge
schwindigkeit zwischen den anhand der jeweiligen
Empfangssignale ermittelten Werten für die Strö
mungsgeschwindigkeit gemittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruchs 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendevorrichtung (14) Licht aussendet und
daß stromauf der Sendevorrichtung (14) eine weitere
Empfangsvorrichtung (16) angeordnet ist und daß zur
Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeit zwischen
den beiden anhand der jeweiligen Empfangssignale
ermittelten Werten für die Strömungsgeschwindigkeit
gemittelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendevorrichtung (14)
Schallwellen aussendet und stromauf und stromab der
Sendevorrichtung (14) jeweils eine Empfangsvorrich
tung (16, 18) angeordnet ist, wobei anhand des Um
standes, daß ausschließlich die stromab gelegene
Empfangsvorrichtung (18) ein Signal empfängt, er
kannt wird, daß das Medium in der Gasphase vorliegt
und mit Hyperschallgeschwindigkeit strömt.
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- 1991-12-10 DE DE4140572A patent/DE4140572C2/de not_active Expired - Fee Related
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