DE3420794C2 - Einrichtung zur Untersuchung von Flüssigkeitseigenschaften - Google Patents
Einrichtung zur Untersuchung von FlüssigkeitseigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Untersuchung von
Flüssigkeitseigenschaften durch die Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Schalls, die eine Meßzelle mit einer
das Präparat aufnehmenden, zwischen einem elektrisch-akustischen
Wandler und einem akustisch-elektrischen Wandler angeordneten
Schallstrecke aufweist, wobei an den Eingang
des elektrisch-akustischen Wandlers (4) und an den Ausgang
des akustisch-elektrischen Wandlers (5) eine
elektronische Erreger- und Detektorschaltung (9) angeschlossen
ist.
Es ist bekannt, daß zahlreiche Flüssigkeitseigenschaften wie
die Konzentration, der Polymerisationsgrad, die Reinheit u.
dgl. dadurch bestimmt werden können, daß die Schallgeschwindigkeit
in diesen Flüssigkeiten gemessen wird.
Zur Messung der Schallgeschwindigkeit stehen grundsätzlich drei
Methoden zur Verfügung.
Bei einer Methode werden in der Probe stehende Schallwellen
erregt. Aus der Frequenz der stehenden Schallwelle und den Abmessungen
der Probe läßt sich die Schallgeschwindigkeit in der
Probe ermitteln. Zur Messung an Flüssigkeiten wird die Probe
gewöhnlich zwischen zwei planparallelen Platten eingeschlossen,
deren eine als Schallsender, deren andere als Schallempfänger
ausgebildet ist.
Aus den Sendefrequenzen, bei denen Maximalwerte des Empfängersignals
auftreten, aus dem Abstand der Platten und deren
mechanischen Eigenfrequenzen ist die Schallgeschwindigkeit in
der Flüssigkeit errechenbar. Ein Vorteil dieser Methode ist die
Möglichkeit der Messung der Schallgeschwindigkeit in einem
großen Frequenzbereich. Nachteilig ist die große Empfindlichkeit
auf planparallele Lage von Sender und Empfänger. Das blasenfreie
Befüllen der Meßzelle und deren Thermostatisierung sind
sehr schwierig, so daß genaue Messungen zeitraubend sind (A.
M. Labhardt: Konstruktion und Berechnung von Zylinderresonatoren
zur Schallabsorption- und Dispersionsmessung chemischer Relaxationsprozesse;
Dissertation Basel 1975).
Bei einer anderen Methode werden in die Probe kontinuierliche
Schallwellen gesendet. In einem bekannten Abstand vom Sender
ist ein Empfänger angeordnet. Wird die Sendefrequenz kontinuierlich
verändert, so erscheint das Empfangssignal bei
äquidistanten Frequenzen in gleicher Phasenlage zum Sendesignal.
Aus dem Abstand dieser Frequenzen und dem Abstand von Sender
und Empfänger kann die Schallgeschwindigkeit in der Probe ermittelt
werden. Bei dieser Methode stören stehende Wellen.
Diese sind vermeidbar bei stark absorbierenden Flüssigkeiten
oder sehr großen Aufbauten sowie mittels technisch sehr aufwendiger
Apparaturen (W. Schaafs und C. Kalweit: Das Phasenvergleichsinterferometer
zur Messung kleinster Schallgeschwindigkeitsänderungen
bis zu 1 mm/sec; in "Acustica", Vol. 10
[1960], S. 385-393).
Bei der dritten Methode wird die Zeit gemessen, die ein Schallimpuls
zum Durchlaufen einer bestimmten Strecke in der Probe
benötigt. Die Schallgeschwindigkeit ist dann durch den Quotienten
von Laufstrecke und Laufzeit gegeben.
Zur Bestimmung der Laufzeit sind mehrere Verfahren bekannt.
Bei der Puls-Echo-Überlappungsmethode werden in regelmäßigen
Abständen Schallimpulse in die Probe gesendet. Der erste von
einem Sendeimpuls herrührende Empfangsimpuls und das nächste
Echo dieses zuerst am Empfänger, dann am Sender reflektierten
Impulses werden auf einem Oszilloskop übereinander abgebildet.
Dazu erfolgt die Zeitablenkung des Oszilloskops mit einer
Frequenz, die ein ganzzahliger Bruchteil der Frequenz der
Sendeimpuls ist. Diese Frequenz wird solange verstellt, bis
sich die gewünschten Empfangssignale am Bildschirm gerade
überdecken. Darauf folgende Echos werden ausgeblendet. Die
Frequenz der Zeitablenkung des Oszilloskops und der Abstand
von Sender und Empfänger sind dann ein Maß für die Laufzeit
des Impulses in der Probe. Diese Methode liefert gute Ergebnisse,
wurde aber bis jetzt nicht automatisiert. Sie erfordert die Beobachtung
eines Schirmbildes und die manuelle Nachstellung einer
Frequenz.
Bei der Puls-Überlagerungsmethode wird der Sender von einem
Frequenzgenerator gesteuert. Stellt man die Sendefrequenz so
ein, daß sich das erste Empfangssignal und die darauffolgenden
Echos maximal konstruktiv überlagern, so kann aus dieser Frequenz
die Laufzeit der Schallimpulse bestimmt werden. Nachteilig
wirkt sich der Einfluß von Reflexionen an seitlichen
Begrenzungsflächen der Probe aus (Emmanuel P. Papadakis:
Ultrasonic Velocity and Attenuation Methods with Scientific
and Industrial Applications, Physical Acoustics, Vol. XII, 1976).
Bei der sogenannten Sing-Around-Methode ruft der von einem
Sendeimpuls herrührende, um die Laufzeit verzögerte Empfangsimpuls
den nächsten Sendeimpulse hervor. Die sich ergebende
Sendefrequenz ist durch die Laufzeit des Schallimpulses in der
Probe, im Sender und im Empfänger sowie durch Verzögerungszeiten
im elektrischen Teil gegeben. Diese Methode ist nur für
stark absorbierende Flüssigkeiten geeignet, da ansonsten noch
mehrfach reflektierte Schallwellen von früheren Sendeimpulsen
zum Empfangssignal beitragen.
Die dargelegte dritte Methode, bei der die Zeit gemessen wird,
die ein Schallimpuls zum Durchlaufen einer bestimmten Strecke
in der Probe benötigt, eignet sich vornehmlich zur Messung der
Schallgeschwindigkeit in Festkörperproben, bei denen die Länge
der Laufstrecke durch die Probe selbst gegeben ist. Bei Messungen
an Flüssigkeiten muß der Abstand von Sender und Empfänger
durch eine Stützkonstruktion aus einem Festkörper festgelegt
werden. Auch das Probenvolumen wird in der Regel durch eine
Wand aus einem Festkörper begrenzt. Die Schallgeschwindigkeit
ist in dafür in Frage kommenden Materialen groß gegen die
Schallgeschwindigkeit in vielen interessierenden Flüssigkeiten.
Um zu vermeiden, daß über die Stützkonstruktion und die Probenbegrenzung
laufende Schallimpulse sowie Reflexionen an der
Probenbegrenzung die Messung stören, sind unhandliche und
schwer zu thermostatisierende Aufbauten notwendig.
Eine Einrichtung der eingangs genannten Art ist durch
das DE-Buch: J. + H. Krautkrämer: "Werkstoffprüfung mit
Ultraschall"; 4. Auflage, 1980, S. 279-286, bekannt. Das
Meßprinzip in dieser bekannten Einrichtung beruht auf
der vorstehend ausgeführten Laufzeitmessung.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine
Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
in einem routinemäßigen Laborbetrieb die Möglichkeit
bietet, Eigenschaften von Flüssigkeiten mittels der
Schallgeschwindigkeit einfach und dennoch genau
bestimmen zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Erreger- und Detektorschaltung
mit einem elektronischen Steuerwerk (10) in Verbindung
steht, das über die Erreger- und Detektorschaltung (9)
an den elektrisch-akustischen Wandler (4) ein
periodisches Erregersignal abgibt, dessen Periode so
groß ist, daß innerhalb dieser Periode alle
Signalübergänge des Detektorsignals, die durch
Umwegsignale und Reflexionen in der Meßzelle entstehen,
abgeklungen sind, wobei der Detektor der Erreger- und
Detektorschaltung (9) bei Erreichen einer vorgegebenen
Schwelle des vom akustisch-elektrischen Wandler (5)
gelieferten Signals an das Steuerwerk (10) ein Signal
abgibt, und daß das Steuerwerk (10) stets so nachgeführt
wird, daß die Zeitspanne (tm) zwischen dem Start des
Erregersignals und dem ersten Überschreiten der
vorgegebenen Schwelle in ein periodisches Ausgangssignal
(23) des Steuerwerks (10) umgesetzt wird, dessen
Periode ebenso wie eine nachgeführte
Periode des Erregersignals in einem ganzzahligen
Verhältnis zu dieser Zeitspanne (tm) steht, und daß
diese Periode als Meßgröße für die Bestimmung der
Schallausbreitungsgeschwindigkeit dient.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird vor allem erreicht,
daß das Probenvolumen sehr klein, z. B. 1 ccm, gehalten werden
kann. In unmittelbarem Zusammenhang damit ergibt sich der Vorteil,
daß eine einwandfreie Thermostatisierung mit einfachen
Mitteln möglich ist. Darüber hinaus sind infolge der kurzen
Temperaturangleichszeit rasch aufeinanderfolgende Untersuchungen
an verschiedenen Flüssigkeitsproben möglich. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß die Meßgröße als periodisches Signal
vorliegt, dessen Auswertung beispielsweise mit einem quarzgesteuerten
Frequenzzähler mit höchster Genauigkeit möglich ist.
Die Ausgabe digitaler Meßgrößen vermeidet subjektive Ablesefehler.
Vorteilhafterweise gibt das Steuerwerk an die Erreger- und Detektorschaltung
binäre Signale ab und empfängt von dieser binäre
Signale. Dadurch werden Fehler an der Schnittstelle zwischen
Steuerwerk und der Erreger- und Detektorschaltung vermieden.
Zweckmäßigerweise enthält das elektronische Steuerwerk ein
Detektorflipflop, welches nach Abklingen des elektrischen Erregerstoßes,
aber vor dem Eintreffen des ersten Signalüberganges
des Detektorsignals in eine bestimmte Richtung nach der
Erregung zurückgesetzt und von diesem ersten Signalübergang gesetzt
wird und somit alle weiteren Signalübergänge im Detektorsignal,
die auf denselben Erregerstoß zurückgehen, ausgeblendet
werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein elektrisch verstimmbarer
Oszillator vorgesehen, dessen Frequenz automatisch
so geregelt wird, daß die kürzeste Laufzeit in der Schallstrecke
des Probenraumes gleich einem bestimmten ganzzahligen Vielfachen
der Periode des Oszillators wird. Auch die Wartezeit
bis zum Abklingen der Ströungen durch Umwegsignale und Reflexionen
wird ein ganzzahliges Vielfaches dieser Periode.
Vorteilhafterweise ist der elektrisch verstimmbare Oszillator
über einen Zähler an den Steuereingang eines Rampengenerators
angeschlossen, welcher zu Beginn zweier bestimmter Zählerstände
des Zählers zwei Rampen in bestimmter Richtung auslöst, wobei
zum Zeitpunkt des Passierens einer bestimmten Schwelle der
einen Rampe, mit Hilfe eines Komparators
und eines UND-Gatters, das Erregersignal erzeugt wird und der
Augenblickswert der zweiten Rampe zum Zeitpunkt des Eintreffens
des ersten Überganges des Detektorsignals in bestimmter Richtung
nach der Erregung in einen Analogspeicher eingespeichert und
zur Nachsteuerung des elektrisch verstimmbaren Oszillators,
über einen Integrator, verwendet wird. Durch
die Verwendung ein- und desselben Rampengenerators für die Auslösung
des Erregersignals und die Bestimmung der zeitlichen
Lage des ersten Detektorsignals durch den Analogspeicher wird
erreicht, daß die Steigung des Rampengenerators und seine
Linearität nicht in die Meßgenauigkeit eingehen.
Zweckmäßigerweise wird mit der Erreger- und Detektorschaltung
die Amplitude der Erregung, insbesondere mittels einer elektrisch
steuerbaren Spannungsquelle, auf einen konstanten Wert
der Amplitude und bzw. oder der Steigung des vom akustisch-
elektrischen Wandler gelieferten Signals geregelt. Damit wird
erreicht, daß unabhängig von der Dämpfung und dem Schallwiderstand
des Präparates die Amplitude und die Form des vom
akutisch-elektrischen Wandlers empfangenen Signals konstant
bleibt, wobei die Schwelle in der Erreger- und Detektorschaltung
immer an der gleichen Stelle des vom akustisch-elektrischen
Wandlers empfangenen Signals überschritten wird.
Vorteilhafterweise besteht der Probenbehälter aus einem Material
hoher akustischer Dämpfung und kleiner Schallgeschwindigkeit,
vorteilhafterweise aus Polytetrafluoräthylen.
Zweckmäßigerweise ist die Laufzeit für das Übersprechen vom
elektrisch-akustischen Wandler zum akustisch-elektrischen Wandler
über die Stützkonstruktion größer als die Laufzeit des
Schalls durch das Präparat.
Nach einer Weiterbildung ist die Schallgeschwindigkeit in der
Thermostatflüssigkeit, vorzugsweise Tetrachlormethan, kleiner
als jene im Präparat.
Durch diese Maßnahmen werden Störungen durch Voreilen von
Schallwellen im Probenbehälter in der Stützkonstruktion und in
der Thermostatflüssigkeit vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Meßzelle,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Schaltungsanordnung und
Fig. 4 einige Zeitdiagramme.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Meßzelle
weist eine Stützkonstruktion 1 auf, die einen Probenbehälter 2
trägt, in der sich ein Probenraum 3 befindet, der von einem
elektrisch-aktustischen Wandler 4, von einem akustisch-elektrischen
Wandler 5 sowie deren Halterungen und dem Probenbehälter
2 begrenzt wird, wobei der Abstand zwischen dem elektrisch-
akustischen Wandler 4 und dem akustisch-elektrischen
Wandler 5 durch die Stützkonstruktion 1 konstant gehalten wird.
Die zu untersuchende Flüssigkeit wird durch den Anschluß 6 in
den Probenraum 3 geleitet. Um von der Umgebungstemperatur unabhängig
zu sein, wird der Meßzelle durch den Anschluß 7 eine
Thermostatflüssigkeit zugeführt, die die Meßzelle durch den
Anschluß 8 wieder verläßt, wobei dafür gesorgt ist, daß die
Thermostatflüssigkeit den Probenbehälter 2 so vollständig wie
möglich umströmt.
Der elektrisch-akustische Wandler 4, ein piezoelektrisches
Element, sendet entsprechend einem elektrischen Sendeimpuls
einen Schallimpuls aus. Ein Teil dieses Impulses gelangt über
Zwischenschichten wie Trägermaterial, Korrosionsschutzschicht
u. dgl. in den Probenraum 3, ein anderer Teil über die Halterung
des elektrisch-akustischen Wandlers 4 in die Stützkonstruktion
1 der Meßzelle.
Der in den Probenraum 3 eintretende Schallimpuls ruft nach
Durchlaufen der Probe am akustisch-elektrischen Wandler 5 ein
Signal hervor, das nach einer Meßzeit tm, gerechnet vom Beginn
des elektrischen Sendeimpulses an, einen festgelegten Schwellenwert
erreicht. Die Konstruktion ist nun derart ausgelegt, daß
das Durchlaufen der Stützkonstruktion 1 in jedem Falle eine
längere Zeit beansprucht als der direkten Verbindung über die
Präparatstrecke entspricht. Es ist somit sichergestellt, daß
das Signal, welches den dem akustisch-elektrischen Wandler 5
zugeordneten Schwellwert überschreitet, von der Laufzeit im
Präparat bestimmt wird. Alle Störungen, die die Stoßanregung
in der Struktur hervorruft, sowie Reflexionen an der Wand des
Probenbehälters 2 treffen später am akustisch-elektrischen
Wandler 5 ein und erzeugen ein nur langsam abklingendes Störsignal.
Um ein zeitliches Voreilen des Erregerimpulses in der Wand des
Probenbehälters 2 zu verhindern, muß dieser aus einem gut reflektierenden
und die Schallwellen absorbierenden Material gefertigt
werden. Dies wird bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungen teils durch eine freie Oberfläche des
Präparates, teils durch eine dünne Polytetrafluoräthylen-Wanne
erreicht. Dieses Material weist, vor allem wenn es mit Glaspartikeln
versetzt ist, einen sehr hohen Dämpfungsgrad bei
relativ kleiner Schallgeschwindigkeit auf. Die freie Oberfläche
ist wegen der 100%igen Reflexionswirkung völlig unkritisch,
bringt jedoch den Nachteil, daß diese Umrandung einer
effektiven Thermostatisierung nicht mehr zur Verfügung steht.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Konstruktion wurde
ein Kompromiß zwischen guter Thermostatisierbarkeit und einfacher
Handhabung beim Nachfüllen und Reinigen der Kavität geschlossen.
Anteile des Schallimpulses, die die Wand des Probenbehälters 2
durchdringen, werden sich auch in der Thermostatflüssigkeit
ausbreiten und ebenfalls den akustisch-elektrischen Wandler 5
erreichen. Durch die Wahl einer Thermostatflüssigkeit mit kleiner
Schallgeschwindigkeit (beispielsweise Tetrachlormethan) wird
die Gefahr des Voreilens des Stoßimpulses unterbunden.
Durch die erfindungsgemäße Meßzelle ist sichergestellt, daß
die durch die Stoßanregung induzierte Störung nach einer
Laufzeit, die nur von der direkten Verbindungsstrecke durch
das Präparat gegeben ist, den akustisch-elektrischen Wandler 5
als erste erreicht. Diese Laufzeit entspricht der Schallgeschwindigkeit
im unendlich ausgedehnten Medium. Die Messung
ist somit frei von apparatespezifischen Parametern.
Um nun mit einer solchen Meßzelle eine automatische Messung
der Ausbreitungsgeschwindigkeit zu erzielen, sind der elektro-
akustische Wandler 4 einerseits und der akustisch-elektrische
Wandler 5 andererseits an eine Erreger- und Detektorschaltung 9
angeschlossen, wie dies Fig. 3 zeigt. Die Erreger- und Detektorschaltung
9 steht mit einem elektronischen Steuerwerk 10 in
Verbindung. Dabei ist der Steuereingang 11 der Erreger- und
Detektorschaltung 9 an den Ausgang eines UND-Gatters 12 angeschlossen,
an dessen Eingängen einerseits der Ausgang eines
Komparators 13, andererseits ein Ausgang eines modulo-m-Zählers
14 liegen. Der eine Eingang des Komparators 13 ist an den Ausgang
eines Rampengenerators 15 ebenso wie der eine Eingang eines
Analogspeichers 16 angeschlossen. Der Eingang des Rampengenerators
15 ist an einen weiteren Ausgang des modulo-m-Zählers 14
angeschlossen, dessen Eingang am Ausgang eines elektrisch verstimmbaren
Oszillators 17 liegt, dessen Eingang mit einem Integrator
19 verbunden ist, an dessen Eingang der Ausgang des
Analogspeichers 16 liegt. Ein weiterer Eingang des Analogspeichers
16 liegt am Q-Ausgang eines Detektorflipflops 19,
dessen Setzeingang S an einen Ausgang der Erreger- und Detektorschaltung
9 und dessen Rücksetzeingang R an einen dritten
Ausgang des modulo-m-Zählers 14 angeschlossen sind.
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, liefert der elektrisch verstimmbare
Oszillator 17 Taktimpulse a an den modulo-m-Zähler 14.
Dieser erzeugt ein Steuersignal b für den Rampengenerator 15,
der die Rampenspannung c liefert. Der Komparator 13 löst zum
Zeitpunkt des Nulldurchganges der Rampenspannung c während des
Zählerstandes "1" des modulo-m-Zählers 14 mit Hilfe des UND-
Gatters 12 über den Steuereingang 11 die Erregung nach der
Impulsfolge d aus. Die Leitung 21 ist also nur während des
Zählerstandes "1" im logischen 1-Zustand. Beispielsweise in
der Stellung "3" des modulo-m-Zählers 14 wird das Detektorflipflop
19 zurückgesetzt (Folge e). Die Erreger- und Detektorschaltung
9 liefert an den Setzeingang des Detektorflipflops
19 die Impulsfolge f, wobei auf die 1. Auslenkung nach
der Zeit tm noch Reflexions- und Umwegsignale 24 folgen. Diese
liegen nach der Zeitspanne tm in der Wartezeit tw. Beim Eintreffen
des ersten von der Erreger- und Detektorschaltung 9
gelieferten Detektorsignals wird das Detektorflipflop 19 gesetzt
(Folge e). Die Leitung 22 geht in den logischen 1-Zustand.
Die zu diesem Zeitpunkt vorhandene Spannung auf der
Leitung 20 (Rampe) wird von dem Analogspeicher 16 übernommen.
Diese Spannung ist nur dann genau 0 Volt, wenn der zeitliche
Abstand zwischen Erregung und erster Auslenkung des akustisch-
elektrischen Wandlers 5 genau n Taktperioden des elektrisch
verstimmbaren Oszillators 17 beträgt. Im Falle einer Abweichung
erzeugt der Integrator 18 eine Schiebespannung, die den elektrisch
verstimmbaren Oszillator 17 ohne Restfehler nachstimmt.
Am Ausgang 23 kann ein Periodenmesser angeschlossen werden, der
die Laufzeit der Schallstrecke als Mittelwert der Periode des
elektrisch verstimmbaren Oszillators 17 darstellt.
Der Sendeimpuls wird durch einen Spannungssprung am elektrisch-
akustischen Wandler 4 hervorgerufen. Dieser Spannungssprung
wird vom Rampengenerator 15 initiiert und bildet den Ausgangspunkt
der Laufzeitmessung. Nach der Zeit tm wird am akustisch-
elektrischen Wandler 5 der ankommende Schallimpuls erstmals
eine in der Erreger- und Detektorschaltung 9 definierte Schwelle
überschreiten. Wie oben beschrieben, stammt dieser Impuls von
der Laufzeit durch das Präparat und begrenzt somit die der
Schallgeschwindigkeit im unbegrenzten Medium zuordenbare Zeit.
Nach diesem Ereignis treten über längere Zeit Spannungsschwankungen
am akustisch-elektrischen Wandler 5 auf, die von Reflexionen
und Umwegsignalen stammen. Während dieser Zeit ist
eine neuerliche Messung von tm unmöglich, da die Schwelle
dauernd von Störungen überschritten wird. Es muß daher - vor
einer weiteren Messung durch Stoßanregung und Bestimmung des
ankommenden Pulses am akustisch-elektrischen Wandler 5 - eine
Wartezeit tm eingeführt werden, bis alle Störungen durch Absorption
in der Struktur abgeklungen sind.
Da die Meßstrecke wegen des gewünschten kleinen Präparatvolumens
relativ kurz ist, beträgt auch die Laufzeit tm nur wenige
Mikrosekunden (ca. 30 µs). In dieser Zeitspanne kann die Laufzeit
nicht mit dem üblichen Verfahren aus einer Messung mit
genügender Genauigkeit (gewünscht 10-5) ermittelt werden. Die
erfindungsgemäße Einrichtung gestattet nun einen periodischen
Ablauf, in den sowohl die Meßzeit tm als auch die Wartezeit tw
als ein ganzzahliges Vielfaches der Periode des Oszillators 17
miteinbezogen werden. Dieser periodische Ablauf wird von dem
elektrisch verstimmbaren Oszillator 17 gesteuert, dessen Frequenz
bzw. Periodendauer durch den Vergleich einer großen Anzahl
von Laufzeitmessungen auf eine Gleichheit von Laufzeit
und ganzzahligem Vielfachen der Periodendauer des elektrisch
verstimmbaren Oszillators 17 automatisch abgeglichen wird.
Durch die Verwendung ein- und desselben Rampengenerators 15
für die Auslösung des Erregersignals (Komparator 13) und die
Bestimmung der zeitlichen Lage des ersten Detektorsignals durch
den Analogspeicher 16 wird erreicht, daß die Steigung des
Rampengenerators 15 und seine Linearität nicht in die Meßgenauigkeit
eingehen. Dazu ist weiters erforderlich, daß der
Bezugspunkt des Komparators 13 und des auf den Analogspeicher
16 folgenden Integrators 18 dasselbe Potential aufweisen. Eine
weitere, beispielsweise in der Erreger- und Detektorschaltung
9 enthaltene Regelschaltung steuert die Amplitude des Erregerimpulses
in der Art, daß die Form des Empfängersignals auch
bei unterschiedlicher Dämfung des Präparates und unterschiedlich
hohen Schallwiderständen erhalten bleibt. Dadurch werden
apparatespezifische Beeinflussungen des Meßwertes vermieden.
Die Frequenz des elektrisch verstimmbaren Oszillators 17 kann,
da es sich um einen periodischen Vorgang hoher spektraler Reinheit
handelt, mit den üblichen Frequenzzählern ohne zusätzliche
Fehler einfach gemessen werden.
Sie steht in verkehrter Proportionalität zur Laufzeit tm.
Die Meßzeit tm setzt sich zusammen aus der Laufzeit in der Probe
t₂=l/c, wobei c die Schallgeschwindigkeit in der Probe ist
und l die Länge der Laufstrecke bedeutet, und den Laufzeiten
im elektro-akustischen Wandler 4, im akustisch-elektrischen
Wandler 55, in Zwischenschichten sowie im elektrischen Teil der
Anordnung. Diese letzteren Zeiten, zusammen ts, sind bei konstantem
Empfangssignal von der Schallgeschwindigkeit in der
Probe unabhängig.
Es gilt:
und hieraus:
Sind die Länge der Laufstrecke l, die Schallgeschwindigkeit in
einer Kalibriersubstanz c₁ und die dazugehörige Meßzeit tm1 bekannt,
so ist
Damit kann die Schallgeschwindigkeit in einer beliebigen Probe
aus der jeweiligen Meßzeit tm bestimmt werden.
Ist die Länge der Laufstrecke l nicht bekannt, so muß eine
zweite Kalibriersubstanz mit einer anderen Schallgeschwindigkeit
C₂ herangezogen werden.
Dann ist
und
Claims (9)
1. Einrichtung zur Untersuchung von
Flüssigkeitseigenschaften durch die Bestimmung der
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls, die eine
Meßzelle mit einer das Präparat aufnehmenden,
zwischen einem elektrisch-akustischen Wandler und
einem akustisch-elektrischen Wandler angeordneten
Schallstrecke aufweist, wobei an den Eingang des
elektrisch-akustischen Wandlers (4) und an den
Ausgang des akustisch-elektrischen Wandlers (5) eine
elektronische Erreger- und Detektorschaltung (9)
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erreger- und Detektorschaltung mit einem
elektronischen Steuerwerk (10) in Verbindung steht,
das über die Erreger- und Detektorschaltung (9) an
den elektrisch-akustischen Wandler (4) ein
periodisches Erregersignal abgibt, dessen Periode so
groß ist, daß innerhalb dieser Periode alle
Signalübergänge des Detektorsignals, die durch
Umwegsignale und Reflexionen in der Meßzelle
entstehen, abgeklungen sind, wobei der Detektor der
Erreger- und Detektorschaltung (9) bei Erreichen
einer vorgegebenen Schwelle des vom
akustisch-elektrischen Wandler (5) gelieferten
Signals an das Steuerwerk (10) ein Signal abgibt,
und daß das Steuerwerk (10) stets so nachgeführt
wird, daß die Zeitspanne (tm) zwischen dem Start des
Erregersignals und dem ersten Überschreiten der
vorgegebenen Schwelle in ein periodisches
Ausgangssignal (23) des Steuerwerkes (10) umgesetzt
wird, dessen Periode ebenso wie eine
nachgeführte Periode des Erregersignals in einem
ganzzahligen Verhältnis zu dieser Zeitspanne (tm)
steht, und daß diese Periode als Meßgröße für die
Bestimmung der Schallausbreitungsgeschwindigkeit
dient.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerwerk (10) an die Erreger- und Detektorschaltung (9)
binäre Signale abgibt und von dieser binäre Signale empfängt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das elektronische Steuerwerk (10) ein Detektorflipflop (19)
enthält, welches nach Abklingen des elektrischen Erregerstoßes,
aber vor dem Eintreffen des ersten Signalüberganges des Detektorsignals
in eine bestimmte Richtung nach der Erregung zurückgesetzt
und von diesem ersten Signalübergang gesetzt wird und
somit alle weiteren Signalübergänge im Detektorsignal, die auf
denselben Erregerstoß zurückgehen, ausgeblendet werden.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrisch verstimmbarer Oszillator (17)
vorgesehen ist, dessen Frequenz automatisch so geregelt wird,
daß die kürzeste Laufzeit in der Schallstrecke des Probenraumes
(3) gleich einem bestimmten ganzzahligen Vielfachen der
Periode des Oszillators (17) wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektrisch verstimmbare Oszillator (17) über einen Zähler (14)
an den Steuereingang eines Rampengenerators (15) angeschlossen
ist, welcher zu Beginn zweier bestimmter Zählerstände des
Zählers (14) zwei Rampen in bestimmter Richtung auslöst, wobei
zum Zeitpunkt des Passierens einer bestimmten Schwelle der einen
Rampe mit Hilfe eines Komparators (13)
und eines UND-Gatters (12) das Erregersignal erzeugt wird und
der Augenblickswert der zweiten Rampe zum Zeitpunkt des Eintreffens
des ersten Überganges des Detektorsignals in bestimmter
Richtung nach der Erregung in einem Analogspeicher
(16) eingespeichert und zur Nachsteuerung des elektrisch verstimmbaren
Oszillators (17) über einen
Integrator (18) verwendet wird.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Erreger- und Detektorschaltung (9) die
Amplitude der Erregung, insbesondere mittels einer elektrisch
steuerbaren Spannungsquelle, auf einen konstanten Wert der
Amplitude und bzw. oder der Steigung des vom akustisch-elektrischen
Wandler (5) gelieferten Signals geregelt wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Probenbehälter (2) aus einem Material hoher
akustischer Dämpfung und kleiner Schallgeschwindigkeit, vorteilhafterweise
aus Polytetrafluoräthylen, besteht.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufzeit für das Übersprechen vom elektrisch-
akustischen Wandler (4) zum akustisch-elektrischen Wandler (5)
über die Stützkonstruktion (1) größer ist als die Laufzeit des
Schalls durch das Präparat.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallgeschwindigkeit in der Thermostatflüssigkeit,
vorzugsweise Tetrachlormethan, kleiner ist als
jene im Präparat.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0214083A AT380339B (de) | 1983-06-10 | 1983-06-10 | Verfahren und vorrichtung zur untersuchung von fluessigkeitseigenschaften |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3420794A1 DE3420794A1 (de) | 1984-12-13 |
DE3420794C2 true DE3420794C2 (de) | 1994-03-17 |
Family
ID=3528630
Family Applications (1)
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