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Die
Erfindung betrifft einen Badewannenlifter für eine kranke, behinderte oder ältere Person,
wobei ein U-förmiger
Rahmen vorgesehen ist, dessen U-Boden und seitlichen U-Schenkel
auf einen Badewannenrand auflegbar sind, wobei am Rahmen wenigstens
eine einen Motor und ein Getriebe umfassende Antriebseinheit angeordnet
ist, welche mittels Seilen die Sitzplatten des Badewannenlifters
anhebt bzw. absenkt.
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Aus
der
DE 100 50 455
A1 ist ein gattungsgemäßer Badewannenlifter
bekannt. Dieser Badewannenlifter weist den Nachteil auf, daß der Sitz
nicht immer gut stabilisierbar ist. Der Sitz kann ungewollt kleine
Bewegungen in der Horizontalebene ausführen. Des weiteren ist der
Einbau eines solchen Badewannenlifters in eine Badewanne relativ
zeitintensiv und kompliziert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem bekannten
Stand der Technik einen Badewannenlifter der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß der
Sitz des Badewannenlifters besser stabilisiert ist und eine einfache
Montage bzw. Demontage durchführbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Badewannenlifter zur Stabilisierung Führungselemente aufweist.
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Durch
diese Ausgestaltung wird erreicht, daß der Badewannenlifter über den
Verfahrweg in Wannenlängsrichtung
stabilisiert ist.
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Vorzugsweise
sind die Führungselemente als
Führungsplatten
ausgebildet.
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Dies
hat den Vorteil, daß einerseits
wenig Platz in der Badewanne verlorengeht und andererseits eine
sehr gute Fixierung des Sitzes erreicht wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Führungsplatten eine Feder auf
der Außenseite,
die in eine Nut der Seilstange auf der der Führungsplatte zugewandten Seite
formschlüssig eingreift.
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Durch
diese Anordnung ist eine einfache Konstruktion des Badewannenlifters
erzielbar.
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Es
ist zweckmäßig, daß die Führungsplatten schwenkbar
und formschlüssig
in die U-Schenkel des Rahmens einhängbar sind.
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Die
Führungsplatten
können
sich dadurch der Neigung der Badewanne anpassen und sind weiterhin
schnell und einfach montierbar bzw. demontierbar.
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Es
ist von großem
Vorteil, daß die
Führungsplatten
von allen vier Seiten durch seitliche Haken, eine parallel zur Badewannenlängsrichtung
verlaufende Seilstange und die Längsseite
der jeweiligen Sitzplatte des Badewannenlifters umschlossen sind.
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Diese
Ausbildung begünstigt
ebenfalls, daß der
Badewannenlifter keine ungewollten Bewegungen ausführen kann.
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Es
ist weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Führungsplatten von den U-Schenkeln des
Rahmens bis zum Badewannenboden reichen.
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Es
wird dadurch erreicht, daß der
Sitz über seinen
gesamten Verfahrweg in Wannenlängsrichtung
fixiert ist.
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Vorzugsweise
umfassen die Führungsplatten
im unteren Bereich Quer- und Schrägnuten.
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Aufgrund
der Quer- und Schrägnuten
erhält die
Führungsplatte
die Möglichkeit
abzuknicken um sich unterschiedlichen Wannentiefen und Radien anzupassen.
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Es
ist weiterhin zweckmäßig, daß die Seilstangen
auf der der Badewanne zugewandten Seite in einer Befestigungsvorrichtung
eine Rolle aufweisen, wobei die Rolle an der Badewanneninnenseite abrollt.
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Diese
Rolle schiebt die obere und die untere Sitzplatte während des
Absenkvorganges ineinander, da die Badewannenbreite allmählich abnimmt. Eine
Beschädigung
der Badewanne durch die Haken des Sitzes kann ebenfalls ausgeschlossen
werden.
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Vorzugsweise
verlaufen die Seile zwischen den Führungsplatten und der Badewanneninnenseite.
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Eine
Verletzungsgefahr kann aufgrund dieser Anordnung ausgeschlossen
werden.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, daß die
in Badewannenlängsrichtung
angeordneten Seile jeweils einstückig
ausgebildet sind.
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Dies
weist den Vorteil auf, daß die
Montage bzw. Demontage des Badewannenlifters schnell und einfach
erfolgen kann. Es sind nur wenige Komponenten notwendig.
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Vorteilhafterweise
ist weiterhin vorgesehen, daß die
Seile an ihren Enden Knoten aufweisen, wobei die Knoten in Wellenabschnitte
der Welle einhängbar
sind.
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Durch
diese Ausgestaltung wird ebenfalls die Montage bzw. Demontage des
Badewannenlifters vereinfacht. Außerdem ist eine kostengünstige Fertigung
möglich.
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Eine
weitere konstruktive Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden
Seile aus Montagegründen
mit einer Preßklemme
auf der halben Länge
versehen sind.
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Dadurch
wird erreicht, daß das
Seil auf beiden Seiten der Preßklemme
jeweils eine identische Länge
aufweist. Die Preßklemme
wird in einer Aussparung der Seilstange plaziert wodurch eine horizontale
Lage der Sitzplatten erreicht wird. Die Montage ist aufgrunddessen
für jedermann
problemlos durchführbar.
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Es
ist zweckmäßig, daß die Seile
mit Kunststoff ummantelt sind.
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Dadurch
kann verhindert werden, daß das Seil
Wasser aufnimmt.
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Es
ist weiterhin von großem
Vorteil, daß ein Bereich
des Seils in einer Nut einer in Längsrichtung der Badewanne orientierten
horizontalen Seilstange geführt
ist.
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Durch
diese Ausgestaltung ist die einstückige Ausbildung des Seils
realisierbar.
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Es
ist darüber
hinaus vorgesehen, daß der Badewannenlifter über eine,
mittels eines Hebels abnehmbare Abstützvorrichtung für die Rückenstütze auf
dem U-Boden des Rahmens aufweist.
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Eine
Belastung der Rückenstütze wird
so in den Rahmen geleitet. Mit dem Hebel ist die Abstützvorrichtung
in Nuten des Rahmens formschlüssig
befestigbar.
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Es
kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Abstützvorrichtung an ihrem Ende
eine die Rückenstütze berührende Rolle
umfaßt.
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Die
Rückenstütze kann
an der Rolle abgleiten. Ein Einhaken der Rückenstütze ist somit nicht notwendig.
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Vorzugsweise
ist die Rückenstütze abnehmbar
ausgebildet.
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Wenn
also keine Abstützung
durch die Rückenstütze gewünscht ist,
kann sie problemlos und schnell abgebaut werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung umfaßt der Badewannenlifter zwei
Sitzplatten, wobei die untere Sitzplatte seitlich herausziehbar
ist.
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Durch
das Auseinanderfahren der Sitzplatten wird erreicht, daß die Seile,
insbesondere im oberen Bereich, nahezu senkrecht sind und unvorteilhafte
horizontale Kräfte
auf den Rahmen vermieden werden.
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Es
ist zweckmäßig, daß der Badewannenlifter
oberhalb der Sitzplatte beidseitig ansteckbare Seitenklappen umfaßt.
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Durch
diese Ausgestaltung kann ebenfalls die Verletzungsgefahr reduziert
werden.
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Es
ist zweckmäßig, daß mindestens
eine der Sitzplatten eine Y-förmige
Grundfläche
aufweist.
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Aufgrund
der Y-Form weisen die Haken auf jeder Seite den gleichen Abstand
auf, so daß sowohl die
Führungsplatten
als auch die Seilstangen Gleichteile sind. Dadurch können die
Fertigungskosten reduziert werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in Verbindung
mit der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Badewannenlifters, der
in einer Badewanne eingebaut ist,
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2 eine
perspektivische Teil-Ansicht des Badewannenlifters, wobei die Führungsplatte,
der Sitz und die Seilstange dargestellt sind,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Seilstange,
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4 eine
perspektivische Ansicht der Unterseite der Sitzplatte,
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5 eine
Skizze der Fixierung der Rückenstütze.
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1 zeigt
einen, in eine Badewanne 1 eingebauten Badewannenlifter 2.
Dieser umfaßt
eine waagrechte Sitzplatte 3, die zwischen zwei nahezu senkrechten
Führungsplatten 4 angeordnet
ist, eine Rückenstütze 5 mit
einer Abstützvorrichtung 6 und
einen U-förmigen
Rahmen 7.
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Der
U-förmige
Rahmen 7 weist zwei Schenkel 8 und einen U-Boden 9 auf.
Der Rahmen 7 ist auf den oberen Rand 10 der Badewanne 1 auflegbar.
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Im
auslaufenden Bereich 11 der U-Schenkel 8 sind
die Führungsplatten 4 schwenkbar
und formschlüssig
in den Rahmen 7 eingehängt
und sind dort aufgrund des in die Badewanne 1 ragenden
Rahmens 7 von der Innenseite 14 der Badewanne 1 entfernt.
Die Führungsplatten 4 verlaufen
mit ihrer Außenseite 13 nahezu
parallel zu der Innenseite 14 der Badewanne 1 und
reichen bis zum Wannenboden. Aufgrund der drehbaren Anordnung passen
die Führungsplatten 4 sich
ideal der Badewannenneigung an.
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Die
Führungsplatten 4 weisen
im unteren Bereich Quer- und Schrägnuten 30 auf. Mit
diesem Bereich liegen die Führungsplatten 4 an
der Innenseite 14 der Badewanne 1 an. Die Führungsplatten 4 erhalten
somit die Möglichkeit
im unteren Bereich abzuknicken und sich dadurch unterschiedlichen
Wannentiefen und -radien optimal anpassen zu können.
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Seitlich
der Sitzplatte 3 sind in Längsrichtung der Badewanne 1 zwei
Seitenplatten 15 angelenkt, die mit ihrer Außenseite 16 an
der Innenseite 17 der Führungsplatten 4 oberhalb
der Sitzplatte 3 anliegen. Durch diese Ausgestaltung kann
eine Verletzungsgefahr beim Senken bzw. Heben der Sitzplatte 3 vermieden
werden.
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An
der Sitzplatte 3 ist an der dem U-Boden 9 zugewandten
Seite eine Rückenstütze 5 lösbar angelenkt.
Zur Aufnahme der hohen Belastung verfügt die Rückenstütze 5 über eine
Abstützvorrichtung 6, die
auf dem U-Boden 9 des Rahmens 7 plaziert ist. Am
Ende 19 der Abstützvorrichtung 6 ist
eine waagrechte Rolle 20 gelagert, welche die Rückseite
der Rückenstütze 5 berührt. Die
Rückenstütze 5 umfaßt weiterhin
auf der Rückseite
Rippen, die an der Rolle 20 abgleiten können. Durch eine geeignete
Formgebung der Rippen ist die Rückenstütze 5 durch
Senken bzw. Heben der Sitzplatte 3 in ihrer Neigung verstellbar.
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2 zeigt,
daß die
Sitzplatte 3 auf ihrer Unterseite 21 senkrecht
zu den Führungsplatten 4 im Randbereich
zwei Führungsschienen 22 aufweist.
An die Führungsschienen 22 angrenzend
umfaßt
der Badewannenlifter 2 Haken 23, die über die
Abmessung der Sitzplatte 3 seitlich hinausragen. Die Haken 23 weisen
eine nach unten geöffnete
Aussparung 24 auf, die am Aussparungsgrund 25 halbrund
ausgebildet sind. Die Haken 23 sind seitlich von den Stirnseiten 26 der
Führungsplatten 4 an
der Sitzplatte 3 plaziert.
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Eine
Seilstange 27 mit runden Zapfen 28 an den Enden
ist formschlüssig
in die Aussparung 24 eingeclipst. Da die Zapfen 28 in
die Haken 23 der Sitzplatte 3 einrasten, ist die
Seilstange 27 drehbar mit der Sitzplatte 3 verbunden.
Die Seilstange 27 verläuft
an der Außenseite 13 der
Führungsplatte 4. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß die Führungsplatten 4 von
allen Seiten umschlossen sind. Die Sitzplatte 3 des Badewannenlifters 2 ist
durch diese Konstruktion über
den gesamten Verfahrweg in Wannenlängsrichtung stabilisiert.
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Eine
Rolle 29 befindet sich mittig auf der Seilstange 27 und
berührt
mit ihrer Oberfläche
die Innenseite 14 der Badewanne 1. Es wird dadurch
verhindert, daß die
Badewanne 1 auf der Innenseite 14 beschädigt wird.
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An
der Innenseite der Haken
23 ist ein mit Kunststoff ummanteltes
Seil
32 geführt,
das an der Außenseite
13 der
Führungsplatten
4 in
dem jeweiligen U-Schenkel
8 des Rahmens
7 läuft und über eine Umlenkrolle
33 auf
einer Welle
34 aufgewickelt wird. An den Enden ist das
Seil
32 entmantelt und mit Knoten
31 versehen.
Die Welle
34 ist in Längsrichtung der
Badewanne
1 orientiert. Auf jeder Welle
34 sind zwei
axial voneinander beabstandete Wellenabschnitte
35 und
36 zum
Aufrollen der Seile
32 vorgesehen, in die die Seile
32 mit
den Knoten
31 eingehängt
werden. Die Aufwicklung der Seile
32 ist in der
DE 100 50 455 ausführlich beschrieben.
Für die
beiden Befestigungsseiten wird jeweils ein durchgehendes Seil
32 verwendet,
das, wie nachfolgend noch detaillierter beschrieben, aufgrund dessen
unter der Seilstange
27 in einer Nut verläuft.
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Die
Wellen 34 sind durch einen Elektromotor (in der Zeichnung
nicht dargestellt) rotatorisch antreibbar. Durch eine Drehung der
Welle 34 wird erreicht, daß die Sitzplatte 3 abgesenkt
bzw. angehoben wird.
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Da
die Seile 32 an den Außenseiten 13 der Führungsplatten 4 verlaufen,
kann eine Verletzungsgefahr durch die Seile 32 ausgeschlossen
werden.
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3 zeigt
eine detaillierte Ansicht der Seilstange 27. Daraus geht
hervor, daß die
Zapfen 28 jeweils einen konischen Schlitz 37 mit
einem Abstand S am inneren Ende aufweisen, der in einer Bohrung 38 mit
dem Durchmesser D endet. Der Durchmesser D der Bohrung 38 ist
größer ausgebildet
als der Abstand S des Schlitzes 37. Das Seil 32 verläuft auf
beiden Seiten durch die Bohrung 38 und in einer Nut unterhalb
der Seilstange 27. Die Mitte zwischen den Knoten 31 markiert
eine Pressklemme 42.
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Die
Rolle 29 ist in einer mittigen Befestigungsvorrichtung 39 der
Seilstange 27 drehbar gelagert. Gegenüber der Befestigungsvorrichtung 39 befindet
sich auf der Seilstange 27 eine Nut 40. In dieser
Nut 40 befindet sich eine Aussparung 50 in der die
Pressklemme 42 plaziert ist. Durch eine Feder 41, die
längs auf
der Außenseite 13 der
Führungsplatte 4 verläuft und
durch die Nut 40 der Seilstange 27 geführt wird,
wird die Sitzplatte 3 zusätzlich stabilisiert.
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4 zeigt,
daß der
Badewannenlifter 2 eine obere und eine untere waagrechte
Sitzplatte 3 und 43 umfaßt. Die untere Sitzplatte 43 wird
in ihrer Längsrichtung
durch die Führungsschienen 22 umschlossen.
Durch Rollen 44, die an der unteren Sitzplatte 43 angebracht
sind und in den C-förmigen
Führungsschienen 22 formschlüssig verlaufen,
kann die untere Sitzplatte 43 unter der Sitzplatte 3 beidseitig
herauszogen werden. Da die Rollen 44 einen sehr kleinen Durchmesser
aufweisen, ist eine sehr geringe Höhe der Führungsschienen 22 erzielbar.
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Die
ausziehbare, untere Sitzplatte 43 weist eine y-förmige Grundfläche auf,
wobei die Enden zu den Führungsplatten 4 ausgerichtet
sind. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, daß die Haken 23 auf
beiden Seiten des Sitzes den gleichen Abstand haben. Die Rolle 29 schiebt
die untere Sitzplatte 43 unter die obere Sitzplatte 3 während des
Herablassens des Sitzes wegen der Neigung der Badewannenwände.
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5 zeigt
den U-Boden 9 des Rahmens 7 im Querschnitt. Durch
einen Hebel 45 ist die Abstützvorrichtung 6 in
Nuten 46 und 47 des Rahmens 7 formschlüssig befestigbar.
Die Nut 46 verläuft
auf der Oberseite 48 des Rahmens 7 und weist eine
nach oben offene Ausnehmung 49 auf. Die Nut 47 verläuft direkt
entlang des Badewannenrandes 10, wobei die Ausnehmung 50 zu
dem Badewannenlifter 2 orientiert ist. Die Nuten 46 und 47 befinden
sich nur im U-Boden 9 des Rahmens 7.
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Diese
Anordnung der Nuten 46, 47 gewährleistet, daß weder
eine vertikale noch eine horizontale Entnahme der Abstützvorrichtung 6 ungewollt
erfolgen kann.