DE10102096B4 - Geruchsadsorbierende Berufsbekleidung - Google Patents
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Abstract
Geruchsbindende
Berufsbekleidung, bestehend aus einer textilen Außenschicht,
an dieser fixierten Adsorbentien und einer die Adsorbentien abdeckenden textilen
Innenschicht,
– wobei die textile Außenschicht ein luftdurchlässiges Gewebe oder Gewirk mit einem Flächengewicht von 80 bis 250 g/m2 ist und aus Synthesefasern, Naturfasern oder deren Kombination besteht und die textile Innenschicht ein Flächengewicht von 15 bis 40 g/m2 aufweist,
– wobei die Adsorbentien körnige, insbesondere kugelförmige Aktivkohleteilchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,0 mm sind, wobei die Menge der Adsorbentien 50 bis 250 g/m2 beträgt,
– wobei die Adsorbentien mit Hilfe einer punktförmig aufgebrachten Haftmasse auf der textilen Außenschicht fixiert sind, wobei die Haftmasse ein präpolymeres maskiertes Isocyanat ist, welches durch ein Diamin thermisch vernetzt und gegebenenfalls mit einer Polyurethandispersion verschnitten ist, und
– wobei die Luftdurchlässigkeit der geruchsbindenden Berufsbekleidung ≥ 50 l/(m2·s) bei 1 mm Wassersäule beträgt.
– wobei die textile Außenschicht ein luftdurchlässiges Gewebe oder Gewirk mit einem Flächengewicht von 80 bis 250 g/m2 ist und aus Synthesefasern, Naturfasern oder deren Kombination besteht und die textile Innenschicht ein Flächengewicht von 15 bis 40 g/m2 aufweist,
– wobei die Adsorbentien körnige, insbesondere kugelförmige Aktivkohleteilchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,0 mm sind, wobei die Menge der Adsorbentien 50 bis 250 g/m2 beträgt,
– wobei die Adsorbentien mit Hilfe einer punktförmig aufgebrachten Haftmasse auf der textilen Außenschicht fixiert sind, wobei die Haftmasse ein präpolymeres maskiertes Isocyanat ist, welches durch ein Diamin thermisch vernetzt und gegebenenfalls mit einer Polyurethandispersion verschnitten ist, und
– wobei die Luftdurchlässigkeit der geruchsbindenden Berufsbekleidung ≥ 50 l/(m2·s) bei 1 mm Wassersäule beträgt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine geruchsbindende Berufsbekleidung nach Anspruch 1.
- In vielen Berufen ist das Arbeiten in einer zwar gesundheitlich unschädlichen, aber mit Gerüchen beladenen Atmosphäre unumgänglich. Ein typisches Beispiel sind Großküchen. Die Gerüche dringen durch die Berufsbekleidung hindurch in die darunter getragene Bekleidung und selbst bis in die Haut, so daß der Betroffene den Geruch bis in seine Privatsphäre mitführt. Es besteht also in solchen Fällen ein dringender Bedarf, den Träger vor "anhaftenden" Gerüchen zu schützen. Gute Lösungen werden allerdings nicht angeboten.
- Eine geruchsadsorbierende Berufsbekleidung muß folgenden Anforderungen genügen:
- 1. Sie muß mechanisch strapazierfähig sein.
- 2. Sie muß waschbar sein.
- 3. Sie muß weich und fließend sein (nicht bockig).
- 4. Sie muß hoch wasserdampfdurchlässig sein.
- 5. Die Fähigkeit, Gerüche zu adsorbieren, muß nach Erschöpfung auf einfache Weise – z. B. Waschen – wiederhergestellt werden können.
- Die auf die Anmelderin selbst zurückgehende
DE 199 39 082 A1 , welche ein nachveröffentlichtes Dokument gemäß § 3 Abs. 2 Nr. 1 PatG darstellt, betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Materials mit adsorbierenden Eigenschaften, bei welchem ein textiler Träger mit Schmelzkleberhäufchen versehen, mit körnigen Adsorbentien abgedeckt und schließlich durch eine Flachkaschiermaschine geführt wird. Zur Verklebung kommt ausschließlich ein physikalisch abbindender Schmelzkleber zum Einsatz. - Die gleichermaßen auf die Anmelderin zurückgehende
DE 39 39 373 C2 betrifft ein Material für Schutzanzüge, welches eine mikroporöse Teflon®-Membran aufweist, die als Sperrschicht gegen flüssige Gefahrenstoffe fun giert. Die dort vorgesehenen Adsorbentien sind nicht einer textilen Außenschicht, sondern zwingend an der Innenseite der mikroporösen Teflon®-Membran fixiert. Die dort beschriebenen Schutzanzüge weisen zwingend eine zusätzliche Sperrschicht auf, da sie einen C-Schutz von Soldaten gegen aggressive Flüssigkeiten und Gase bereitstellen sollen. Durch das Vorhandensein der Sperrschicht auf Basis einer Teflon®-Membran ist die Bekleidung luftundurchlässig, und auch die Wasserdampfdurchlässigkeit ist herabgesetzt. Derartige Kleidung eignet sich nicht als geruchsadsorbierende Berufsbekleidung. - Weiterhin betrifft die
US 5 678 547 A einen Bekleidungsgegenstand für den Außeneinsatz, welcher neben einer äußeren Schicht und einem inneren Futter eine Zwischenschicht aufweist, welche geruchsbereinigende Eigenschaften besitzen soll. Zu diesem Zweck wird Aktivkohle in Form von pulverförmigen Teilchen eingesetzt. Zur Verklebung ist der Einsatz von nichtreaktiven Polymerharzklebern vorgesehen. Die Aktivkohle ist ausschließlich in der zusätzlich vorgesehenen Zwischenschicht angeordnet, wobei die zusätzliche erforderliche Zwischenschicht einerseits das Flächengewicht erhöht und andererseits die Luftdurchlässigkeit verringert. Die dort beschriebenen Bekleidungsgegenstände sind zum Einsatz insbesondere im Rahmen der Jagd vorgesehen, wobei zu diesem Zweck die Gerüche des Trägers adsorbiert werden sollen und gerade nicht einen Schutz des Trägers vor externen Gerüchen im Vordergrund steht. - Des weiteren betrifft die
US 6 134 718 A einen Bekleidungsgegenstand mit einer Basisschicht, welche eine mit natürlich vorkommenden Geruchsstoffen wechselwirkendes Mittel, wie Aktivkohle, aufweist. Dabei kann es vorgesehen sein, daß der Bekleidungsgegenstand eine innere und eine äußere Schicht aufweist, welche das mit den Geruchsstoffen wechselwirkende Mittel umschließt. Weiterhin kann es vorgesehen sein, daß die geruchsadsorbierenden Mittel in Form von Fasern eingesetzt werden, welche mit Aktivkohle behandelt bzw. versehen sind. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann es vorgesehen sein, daß Aktivkohle in einen Latex- oder Polymerschaum eingearbeitet ist; dies führt aber zu einer signifikanten Verringerung der Luftdurchlässigkeit und setzt zudem die Zugänglichkeit der Aktivkohlepartikel für den Adsorptionsvorgang herab. Weiter kann es vorgesehen sein, daß das geruchs adsorbierende Mittel direkt auf ein Trägermaterial aufgebracht bzw. aufgedruckt wird, wobei diesbezüglich die geruchsadsorbierende Substanz jedoch zunächst mit einem Bindemittel vermischt und dann erst aufgetragen wird; hierdurch wird die freie Oberfläche der Aktivkohle aber signifikant reduziert, was zu einer drastischen Beeinflussung der Adsorptionsfähigkeit führt. Die dort beschriebenen Bekleidungsstücke sind zudem lediglich für den Jagdeinsatz bestimmt, um ein Ausströmen von Gerüchen seitens des Trägers zu verhindern. - Die
DE 42 06 443 C1 betrifft ein flexibles Flächenmaterial mit aktiven Partikeln, welches einen bahnförmigen Träger aus einem dehnbaren oder durch physikalische bzw. chemische Behandlung schrumpfbaren Werkstoff umfaßt, wobei das Flächenmaterial entweder vor dem Aufbringen von Klebepunkten gedehnt und dann entspannt oder nach dem Aufbringen der Klebepunkte durch entsprechende Behandlung geschrumpft wird. Die Kleberpunkte dienen zur Aufnahme von Partikeln, welche mit Schad- bzw. Geruchsstoffen wechselwirken. Das beschriebene Material ist zum Einsatz gegen starke Giftstoffe vorgesehen. Durch das Schrumpfen des Trägermaterials nach dem Auftragen der Klebepunkte bzw. der mit den Schad- bzw. Geruchsstoffen wechselwirkenden Materialien soll eine hohe Beladungsdichte und eine möglichst kontinuierliche Schicht der adsorptiven Teilchen bzw. Materialien gewährleistet sein; aufgrund der höheren Beladungsdichte und des signifikant verringerten Abstands der einzelnen Klebepunkte zueinander ist die Luftdurchlässigkeit deutlich verringert, so daß sich das beschriebene Material nicht für die Verwendung als geruchsbindende Berufsbekleidung eignet, da der Tragekomfort der Bekleidungsstücke zu gering ist. - Die ebenfalls auf die Anmelderin selbst zurückgehende
DE 33 04 349 A1 betrifft ein Flächenfilter mit einem textilen Trägermaterial mit darauf fixierten Adsorberteilchen, wobei das Trägermaterial partiell in gleichmäßiger Verteilung mit einem Kleber bedeckt ist, an dem die Adsorberteilchen fixiert sind. Es ist auf sehr allgemeiner Ebene ein adsorptionsfähiges Material beschrieben, welches aber nicht auf die Verwendung als geruchsbildende Berufsbekleidung maßgeschneidert ist. - Die ebenfalls auf die Anmelderin selbst zurückgehende
DE 196 32 137 A1 betrifft waschbare Hüllen, Decken, Überzüge etc. sowie Trennwände und Abdeckungen, bei deren Herstellung ein Material zum Einsatz kommt, welches mindestens eine Adsorptionsschicht aufweist, wobei ein textiles Trägermaterial mit körnigen Adsorbentien beladen wird. Das dort beschriebene Material ist in keiner Weise zur Verwendung in Bekleidungsstücken vorgesehen. Demnach gibt es keinerlei Optimierung hinsichtlich eines hohen Tragekomforts, wie beispielsweise im Hinblick auf eine hohe Luftdurchlässigkeit. Vielmehr fokussiert die Druckschrift infolge des anderen Verwendungsgebietes auf eine hohe Stabilität der dort beschriebenen Materialien, was beispielsweise durch den Einsatz besonders schwerer Trägermaterialien gewährleistet wird. - Schließlich betrifft die
DE 36 32 150 A1 einen Textilgegenstand für den Betten- bzw. Wohnbereich, bei welchem eine Kohleschicht vorgesehen ist. Auch in dieser Druckschrift ist die Verwendung des dort beschriebenen Materials für Bekleidungsstücke, insbesondere für geruchsadsorbierende Berufsbekleidung, in keiner Weise erwähnt. Vor diesem Hintergrund sind auch keinerlei Maßnahmen vorgesehen, die zu einer Verbesserung des Tragekomforts führen. Auch ist dort nicht vorgesehen, die Kohleschicht mit einem Trägermaterial zu verkleben, was jedoch eine zentrale Voraussetzung für die Stabilität des Materials und damit einhergehend für seine Eignung als Berufsbekleidung darstellt. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nunmehr darin zu sehen, eine geruchsbindende Berufsbekleidung bereitzustellen, welche die vorgenannten Anforderungen an eine geruchsadsorbierende Berufsbekleidung erfüllt.
- Diese Anforderungen werden durch die folgende erfindungsgemäße Lösung erfüllt. Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird eine geruchsbindende Berufsbekleidung nach Anspruch 1 vorgeschlagen; weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
- Das Material besteht aus einem strapazierfähigen, luftdurchlässigen Gewebe oder Gewirk aus Synthesefasern, Naturfasern oder deren Kombinationen, auf welchen mit Hilfe einer punktförmig aufgebrachten Haftmasse körnige, insbe sondere kugelförmige Adsorbentien fixiert sind, die ihrerseits auf der Innenseite mit einer textilen Abdeckung versehen sind.
- Die Auswahl des nach außen getragenen Textils, auf dem die Adsorbentien haften, hängt vom Verwendungszweck ab. Wichtig sind eine gute Luftdurchlässigkeit, ein nicht zu hohes Gewicht und eine gute mechanische Festigkeit. Optimal sind Flächengewichte von ca. 100 g/m2 bis 150 g/m2, obwohl je nach Anwendung auch solche von 80 bis 250 g/m2 eingesetzt werden können.
- Als Haftmasse empfehlen sich maskierte, präpolymere Polyurethane, die durch ein Diamin thermisch vernetzt werden und die mit einer Polyurethan-Dispersion verschnitten sein können. Das Aufbringen geschieht vorteilhaft mit Hilfe einer Rotationsdruckmaschine mit einer Schablone von 14 bis 25 mesh, wobei diese Ausführung nicht einschränkend zu betrachten ist. Als Adsorbens wird eine Kugelkohle mit Durchmessern von 0,2 bis 1,0 mm, insbesondere 0,3 bis 0,6 mm, bevorzugt. Geeignete Kugelkohlen werden von der Firma Kureha, Japan, angeboten, können aber auch aus Ionenaustauschern durch Schwelen und Aktivieren hergestellt werden. In besonderen Fällen können auch handelsübliche Ionenaustauscher als Adsorbens zum Einsatz kommen (z. B. Kationenaustauscher für Amine). Die Menge der Adsorbentien kann von 50 bis 250 g/m2 variieren, aber eine solche von 80 bis 120 g/m2 hat sich bestens bewährt. Als Abdeckung der Adsorbentien auf der Innenseite kommen leichte Gewirke und Vliese in Frage, die vorteilhaft mit einem Schmelzkleberpunkt zum Haften gebracht sind.
- Beim Waschen sollte man nur mäßig alkalische Waschmittel (Feinwaschmittel) verwenden und ein Schonprogramm wählen, also keine "Industriewäsche" oder Kochwäsche, da die Haftung zwischen den einzelnen Komponenten leiden könnte. Es wurde aber gefunden, daß bereits mit einer Schonwäsche eine erschöpfte Aktivkohle regeneriert werden kann.
- Der Schnitt der erfindungsgemäßen Berufsbekleidung ist der Verwendung anzupassen und wird von der normalen Berufsbekleidung kaum abweichen. So werden Köche Jacke und Hose tragen. Eine besondere Beschreibung ist überflüssig, da sich das erfindungsgemäße Material wie ein normales Textil verarbeiten läßt.
Claims (8)
- Geruchsbindende Berufsbekleidung, bestehend aus einer textilen Außenschicht, an dieser fixierten Adsorbentien und einer die Adsorbentien abdeckenden textilen Innenschicht, – wobei die textile Außenschicht ein luftdurchlässiges Gewebe oder Gewirk mit einem Flächengewicht von 80 bis 250 g/m2 ist und aus Synthesefasern, Naturfasern oder deren Kombination besteht und die textile Innenschicht ein Flächengewicht von 15 bis 40 g/m2 aufweist, – wobei die Adsorbentien körnige, insbesondere kugelförmige Aktivkohleteilchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,0 mm sind, wobei die Menge der Adsorbentien 50 bis 250 g/m2 beträgt, – wobei die Adsorbentien mit Hilfe einer punktförmig aufgebrachten Haftmasse auf der textilen Außenschicht fixiert sind, wobei die Haftmasse ein präpolymeres maskiertes Isocyanat ist, welches durch ein Diamin thermisch vernetzt und gegebenenfalls mit einer Polyurethandispersion verschnitten ist, und – wobei die Luftdurchlässigkeit der geruchsbindenden Berufsbekleidung ≥ 50 l/(m2·s) bei 1 mm Wassersäule beträgt.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie waschbar ist.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Waschvorgang die Aufnahmefähigkeit nach Erschöpfung wieder hergestellt wird.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere textile Schicht ein Flächengewicht von 100 bis 150 g/m2 aufweist.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kugelförmigen Aktivkohleteilchen einen Durchmesser von 0,3 bis 0,6 mm aufweisen.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Adsorbentien 80 bis 120 g/m2 beträgt.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Innenschicht ein leichtes Textil, insbesondere ein leichtes Gewirk oder Vlies, vorzugsweise Polyestervlies, mit einem Flächengewicht von 20 bis 30 g/m2 ist.
- Geruchsbindende Berufsbekleidung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Innenschicht mit Hilfe eines Schmelzklebers, insbesondere mittels Schmelzkleberpunkten, auf die Adsorptionsschicht aufkaschiert ist.
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