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Die
vorliegende Erfindung betrifft Schutzbekleidung, insbesondere ABC-Schutzbekleidung,
mit verbesserter Luftaustauschfunktion.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Schutzbekleidung mit Schutzfunktion
gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen, insbesondere für zivile
oder militärische
Zwecke, wie ABC-Schutzbekleidung oder dergleichen, nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung
des Luftaustausches in Schutzbekleidung der vorgenannten Art mit
Schutzfunktion gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen nach dem Oberbegriff
von Anspruch 32.
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Es
gibt eine Reihe von Stoffen, die von der Haut aufgenommen werden
und zu schweren körperlichen
Schäden
führen.
Als Beispiele seien beispielsweise chemische oder biologische Schadstoffe,
insbesondere Kampfstoffe, wie z. B. das blasenziehende Lost (Gelbkreuz)
und das Nervengift Sarin, erwähnt.
Menschen, die mit solchen Giften in Kontakt kommen können, müssen einen
geeigneten Schutzanzug tragen bzw. durch geeignete Schutzmaterialien
gegen diese Gifte geschützt
werden.
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Grundsätzlich gibt
es drei Typen von Schutzanzügen:
Die luft- und wasserdampfundurchlässigen Schutzanzüge, die
mit einer für
chemische Gifte undurchlässigen
Kautschuk- oder Gummischicht ausgestattet sind und sehr schnell
zu einem Hitzestau führen,
weiterhin die luft- und wasserdampfdurchlässigen Schutzanzüge, die
den höchsten
Tragkomfort bieten, und schließlich
Schutzanzüge,
die mit einer Membran ausgestattet sind, die im allgemeinen zwar Wasserdampf,
nicht aber die erwähnten
Gifte hindurchläßt.
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ABC-Schutzkleidung
wird also traditionell entweder aus vollständig impermeablen Systemen (z.
B. Anzüge
aus Butylkautschuk) oder aus selektiv permeablen Systemen (z. B.
Membransysteme) oder aber aus permeablen, insbesondere adsorptiven
Filtersystemen, vorzugsweise auf Basis von Aktivkohle (z. B. Aktivkohlepulver,
Aktivkohlefasern, Aktivkohlekörner,
Aktivkohlekügelchen
etc.), hergestellt.
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Schutzanzüge gegen
chemische Kampfstoffe, die für
einen längeren
Einsatz unter den verschiedensten Bedingungen gedacht sind, dürfen beim
Träger
zu keinem Hitzestau führen.
Daher verwendet man im zivilen und militärischen Bereich, insbesondere
bei Einsätzen
in Katastrophen- oder Kampfgebieten, hauptsächlich luftdurchlässige Materialien oder
aber allenfalls die selektiv permeablen Membransysteme.
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Die
luftdurchlässigen,
permeablen Schutzanzüge
besitzen im allgemeinen eine Adsorptionsschicht mit Aktivkohle,
welche die chemischen Gifte sehr dauerhaft bindet, so daß auch von
stark kontaminierten Anzügen
für den
Träger
keinerlei Gefahr ausgeht. Der große Vorteil dieses Systems liegt
darin, daß die
Aktivkohle auch an der Innenseite des Schutzanzugs zugänglich ist,
so daß etwaige
an Beschädigungen
oder sonstigen undichten Stellen eingedrungene Gifte sehr schnell
adsorbiert werden können.
Die Adsorptionsschicht in den zuvor beschriebenen, luftdurchlässigen,
permeablen Schutzanzügen
ist beispielsweise derart ausgestaltet, daß z. B. im Durchschnitt bis
zu circa 1,0 mm große
Aktivkohleteilchen an auf einem Träger aufgedruckten Klebstoffhäufchen oder
-stellen fixiert sind, wobei die Adsorptionsschicht im allgemeinen
durch einen "Außenstoff" (d. h. ein Abdeckmaterial)
ergänzt
wird und an der dem Träger
zugewandten Innenseite durch ein leichtes textiles Material in Form
eines Innenfutters abgedeckt ist. Gelegentlich findet man aber auch Verbundstoffe,
die ein Aktivkohlefaserflächengebilde, so
z. B. ein Aktivkohlefaservlies, beinhalten.
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Des
weiteren kommen Schutzanzüge
zum Einsatz, welche mit einer Membran ausgestattet sind, die zur
Erhöhung
des Tragekomforts zwar wasserdampfdurchlässig ausgebildet ist, aber
gleichzeitig als Sperrschicht gegen Flüssigkeiten und Gase, insbesondere
Giftstoffe, wirkt. Ein solches Material ist beispielsweise in der
EP 0 827 451 A2 beschrieben. Schutzanzüge mit einer
für Wasserdampf
durchlässigen,
aber für
Gifte, insbesondere Hautgifte, undurchlässigen Membran haben aber den
Nachteil, daß an undichten
Stellen eingedrungene Gifte im Inneren des Schutzanzuges verbleiben
und durch die Haut des Trägers
aufgenommen werden. Daher sind Schutzanzüge konzipiert wor den, welche
Membran und Adsorptionsschicht miteinander kombinieren (vgl. WO
2005/049147 A1).
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Infolge
der beabsichtigten Schutzfunktion der vorgenannten Art ist der Luftaustausch
selbst bei den permeablen Systemen erschwert, insbesondere aufgrund
des im allgemeinen dicken und dichten Oberstoffs, wohingegen er
bei den impermeablen oder selektiv permeablen Systemen, insbesondere auf
Membranbasis, erst gar nicht vorhanden ist. Denn, konstruktiv bedingt
und auch durch die Konstruktion der Textilien gezielt beeinflußt, findet
im allgemeinen der Austausch von Feuchtigkeit mit der Umwelt aus
einem Textil durch Öffnungen,
wie z. B. an Hals, Armen, Beinen etc., statt (ein Beispiel sind Unterarmreißverschlüsse in Regenschutzjacken,
die zu einem verbesserten Abtransport des Schweißes führen sollen etc.), wohingegen
in Schutzanzügen der
vorgenannten Art mit Schutzfunktion gegen biologische und chemische
Gifte der Austausch von Luft mit der Umwelt aus Schutzgründen weitgehend
verhindert werden muß,
insbesondere auch durch eine abdichtende Verbindung gerade der vorgenannten Öffnungen
an Hals, Armen, Beinen etc. So werden beispielsweise bei Schutzanzügen gezielt
sehr dichte Verschlüsse
am Kopf, an den Armen, an den Beinen etc. verwendet.
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Infolgedessen
ist selbst bei den permeablen Systemen ein nicht immer optimaler
Luftaustausch gegeben, während
ein solcher Luftaustausch bei den impermeablen Systemen z. B. mit
Gummi- oder Kautschukschicht bzw. bei den selektiv permeablen Systemen
auf Membranbasis erst überhaupt
nicht vorhanden ist, so daß nicht
nur der Tragekomfort verringert ist, sondern für den Träger eines solchen Schutzanzuges,
insbesondere bei körperlicher
Anstrengung (z. B. in einem Einsatz- oder Kriegsgebiet), auch eine erhöhte körperliche
Belastung hieraus resultiert, da kein ausreichender Luft- und Feuchtigkeitsaustausch und
infolgedessen kein ausreichender Wärmeabtransport möglich ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt folglich darin, eine Schutzbekleidung
der vorgenannten Art, insbesondere mit Schutzfunktion gegenüber chemischen
und/oder biologischen Schadstoffen, vorzugsweise für zivile
oder militärische
Zwecke, wie ABC-Schutzbekleidung oder dergleichen, bereitzustellen,
bei der die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik
zumindest weitgehend vermieden oder aber wenigstens abgeschwächt werden.
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Insbesondere
sollte eine derartige Schutzbekleidung eine verbesserte Luftaustauschfunktion
und darüber
hinaus auch eine verbesserte Feuchtigkeitsaustauschfunktion (z.
B. zum Abführen
von Schweiß etc.)
aufweisen.
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Das
zuvor geschilderte Problem wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
durch eine Schutzbekleidung nach Anspruch 1 gelöst. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung
sind Gegenstand der diesbezüglichen
Unteransprüche.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung
des Luftaustausches in Schutzbekleidung der vorgenannten Art gemäß Anspruch
32. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand des diesbezüglichen
Unteranspruchs.
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Die
Anmelderin hat nun überraschenderweise
herausgefunden, daß das
zuvor geschilderte Problem in effizienter Weise dadurch gelöst werden kann,
daß die
in Rede stehende Schutzbekleidung mit mindestens einer Belüftungsöffnung versehen wird,
welche selbst mit einem gasdurchlässigen, insbesondere luftdurchlässigen,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierenden Schutzfiltermaterial
verschlossen ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung – gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist somit eine Schutzbekleidung
mit verbesserter Luftaustauschfunktion sowie mit Schutzfunktion
gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen, insbesondere für zivile
oder militärische
Zwecke, wie ABC-Schutzbekleidung oder dergleichen, wobei die Schutzbekleidung
einen mehrschichtigen Aufbau (d. h. eine mehrlagige textile Konstruktion)
aufweist, welcher ein Außenmaterial
und ein mit Schutzfunktion gegenüber
chemischen und/oder biologisch ausgerüstetes Innenmaterial umfaßt, wobei
die Schutzbekleidung mindestens eine Belüftungsöffnung, die mit einem gasdurchlässigen,
insbesondere luftdurchlässigen,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierenden Schutzmaterial
verschlossen ist, aufweist.
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Die
Begriffe "Außenmaterial" einerseits und "Innenmaterial" andererseits beziehen
sich auf den Tragezustand der Schutzbekleidung, d. h. im Tragezustand der
Schutzbekleidung ist das Außenmaterial somit
vom Träger
der Schutzbekleidung abgewandt und folglich der äußeren Umgebung zugewandt bzw. hiermit
in Kontakt, während
das Innenmaterial im Tragezustand dem Träger zugewandt ist bzw. von der äußeren Umgebung
abgewandt ist (d. h. also körperseitig
angeordnet ist). So kann beispielsweise das Außenmaterial, wie nachfolgend
noch beschrieben, ein Oberstoff sein, während das Innenmaterial die
eigentliche Schutzfunktion gegenüber
chemischen und/oder biologischen Giften ausübt, wie nachfolgend noch im
Detail beschrieben.
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Durch
die erfindungsgemäße Konstruktion der
Schutzbekleidung nach der vorliegenden Erfindung wird der Luftaustausch
im Tragezustand in effizienter Weise verbessert. Gleichzeitig ist
der Austausch bzw. Abtransport von Feuchtigkeit, insbesondere Schweiß, verbessert.
Daher führt
die erfindungsgemäße Maßnahme zu
einer deutlichen Verbesserung des Tragekomforts und, unter realen
Einsatzbedingungen, gleichermaßen
zu einer verringerten körperlichen
Belastung des Trägers
einer solchen Schutzbekleidung, insbesondere bei körperlicher
Betätigung.
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Wie
nachfolgend noch beschrieben, ist das erfindungsgemäße Konzept
universell einsetzbar, d. h. sowohl für permeable Systeme der vorgenannten Art
als auch für
impermeable bzw. selektiv permeable Systeme, insbesondere Membransysteme,
der vorgenannten Art. Während
es bei den permeablen, luftdurchlässigen Systemen genügt, das
Außenmaterial mit
einer oder mehrerer solcher Belüftungsöffnungen zu
versehen, wird man im Falle impermeabler Systeme mit einer innenseitig
angeordneten Membran zumindest das Innenmaterial bzw. die Membran
mit einer derartigen Belüftungsöffnung versehen
müssen, um
einen verbesserten Luftaustausch sowie gleichermaßen einen
verbesserten Feuchtigkeitsabtransport zu gewährleisten. Hierauf wird nachfolgend noch
im Detail eingegangen werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff der chemischen
und biologischen Schadstoffe sehr weitreichend verstanden und umfaßt jede Art
von chemischen Giftstoffen (z. B. chemische Kampfstoffe etc.) und
von biologischen Giften (z. B. biologische Kampfstoffe, wie Mikroorganismen,
an Trägerpartikeln
fixierte Viren etc.).
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Wie
zuvor geschildert, ist bzw. sind die in der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung
gezielt zur Verbesserung der Luftaustauschfunktion angebrachte(n)
Belüftungsöffnung(en)
mit einem Schutzfiltermaterial verschlossen, welches gasdurchlässig, insbesondere
luftdurchlässig,
ausgebildet ist und chemische und/oder biologische Schadstoffe in
effizienter Weise sorbiert, insbesondere adsorbier und/oder absorbiert,
vorzugsweise adsorbiert.
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Der
Begriff der Sorption bezieht sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auf eine Sammelbezeichnung für
alle Vorgänge,
bei denen ein chemisches oder biologisches Material durch ein anderes mit
ihm in Berührung
stehendes Material aufgenommen wird, im vorliegenden Fall die chemischen und/oder
biologischen Schadstoffe durch das sorbierende Schutzfiltermaterial.
Beispiele für
Sorptionsvorgänge
sind Adsorption, Absorption, Chemisorption und Physisorption, Persorption,
Resorption etc. Die sorbierte Substanz wird dabei als Sorbat und
die sorbierend wirkende Substanz auch als Sorbens, Sorptionsmittel,
Sorptionsmaterial etc. bezeichnet. Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt die Sorption
mittels Adsorption und/oder Absorption, vorzugsweise mittels Adsorption.
Für weitere
Einzelheiten zu dem Begriff der Sorption sowie der Adsorption, Absorption etc.
kann beispielsweise auf Römpp
Chemielexikon, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York,
dort die diesbezüglichen
Stichworte: "Sorption", "Adsorption", "Absorption" etc., und auf die
dort jeweils referierte Literatur verwiesen werden.
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Wie
zuvor beschrieben, ist eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung
darin zu sehen, daß die
Schutzbekleidung mit mindestens einer Belüftungsöffnung zur Verbesserung des
Luftaustauschs sowie des Feuchtigkeits- und Wärmeabtransports versehen ist,
welche wiederum mit dem in Rede stehenden, gasdurchlässigen,
insbesondere luftdurchlässigen,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierenden Schutzfiltermaterial
verschlossen ist. Das Verschließen
der Belüftungsöffnung erfolgt dabei
im allgemeinen derart, daß zumindest
die Belüftungsöffnung selbst
mit dem in Rede stehenden Schutzfiltermaterial verschlossen bzw.
ausgefüllt wird.
Im allgemeinen ist es jedoch vorgesehen, daß das vorgenannte sorbierende
Schutzfiltermaterial aber nicht nur die Belüftungsöffnung als solche verschließt, sondern
sich auch über
die Ränder
der Belüftungsöffnung hinaus
erstreckt: Wird beispielsweise bei einer permeablen Schutzbekleidung
die Belüftungsöffnung im
Außenmaterial angebracht,
so wird man das Außenmaterial
innenseitig mit dem sorbierenden Schutzfiltermaterial hinterlegen
bzw. sozusagen hinterfüttern
(z. B. durch innenseitige Befestigung des Schutzfiltermaterials
an das Außenmaterial im
Bereich der Belüftungsöffnung und
darüber
hinausgehend), so daß einerseits
die Belüftungsöffnung selbst
verschlossen ist und andererseits auch die Randbereiche der Belüftungsöffnung mit
dem Schutzfiltermaterial hinterlegt bzw. hinterlüftet ist. Auf diese Weise wird
verhindert, daß chemische und/oder
biologische Schadstoffe an den Rändern der
Belüftungsöffnung unerwünschterweise
an dem sorbierenden Schutzfiltermaterial vorbeidiffundieren bzw.
vorbeiströmen
können
und somit den Träger
der Schutzbekleidung erreichen.
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Weitere
vorteilhafte Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schutzbekleidung in Form
eines zweiteiligen Schutzanzugs, der im Brustbereich des Oberteils,
insbesondere einer Jacke, und im Oberschenkelbereichs des Unterteils,
insbesondere einer Hose, mit Belüftungsöffnungen
versehen ist, wobei der im Kreis dargestellte Vergrößerungsausschnitt eine
schematische Schnittdarstellung durch den mehrschichtigen Aufbau
bzw. die mehrlagige Konstruktion des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks wiedergibt;
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schutzbekleidung in Form
eines Oberteils, insbesondere einer Jacke, die im Bereich des Rückens mit
einer erfindungsgemäß vorgesehenen
Belüftungsöffnung vorgesehen
ist, wobei der im Kreis dargestellte Vergrößerungsausschnitt eine schematische
Schnittdarstellung durch den mehrschichtigen Aufbau bzw. die mehrlagige
Konstruktion des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks wiedergibt;
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3 eine
schematische Schnittdarstellung durch eine erfindungemäße Schutzbekleidung
im Bereich der Belüftungsöffnung,
wobei der im Kreis dargestellte Vergrößerungsausschnitt eine schematische
Schnittdarstellung durch das die Belüftungsöffnung verschließende Schutzmaterial
wiedergibt.
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1 und 2 zeigen
schematisch eine erfindungsgemäße Schutzbekleidung 1 mit
verbesserter Luftaustauschfunktion und Feuchtigkeitsaustauschfunktion,
wobei die Schutzbekleidung 1 mit einer Schutzfunktion gegenüber chemischen
und/oder biologischen Schadstoffen ausgestattet bzw. ausgerüstet ist.
Hierbei handelt es sich insbesondere um Schutzbekleidung für zivile
oder militärische
Zwecke, wie ABC-Schutzbekleidung oder dergleichen. Die Schutzbekleidung 1 weist
einen mehrschichtigen Aufbau 2 auf, wobei der mehrschichtige
Aufbau 2 ein Außenmaterial 3 und
ein mit Schutzfunktion gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen ausgerüstetes Innenmaterial 4 umfaßt. Wie
nachfolgend noch beschrieben, kann es sich bei dem mit Schutzfunktion
gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen ausgerüsteten Innenmaterial 4 entweder
um ein permeables (d. h. luftdurchlässiges) System, insbesondere
auf Basis eines Adsorptionsfiltermaterials (z. B. Aktivkohle, insbesondere
in Partikelform und fixiert an einem luftdurchlässigen textilen Träger), oder
aber alternativ um ein luftundurchlässiges System, d. h. also entweder
um ein impermeables (d. h. luft-, wasser- und wasserdampfundurchlässiges)
System, insbesondere auf Kautschuk- oder Gummibasis, oder um ein
selektiv permeables (d. h. luft- und wasserundurchlässiges,
aber wasserdampfdurchlässiges)
System, insbesondere auf Membranbasis, handeln.
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Wie
aus den Figurendarstellungen (1 bis 3)
ersichtlich, weist die Schutzbekleidung 1 mindestens eine
Belüftungsöffnung 5 auf,
wobei die Belüftungsöffnung 5 mit
einem gasdurchlässigen, insbesondere
luftdurchlässigen,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierenden Schutzfiltermaterial 6 verschlossen
ist. Diesbezüglich
kann auf die vorstehenden Ausführungen
verwiesen werden.
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Was
das Außenmaterial 3 anbelangt,
so ist dieses im allgemeinen gasdurchlässig, insbesondere luftdurchlässig, ausgebildet.
Im allgemeinen handelt es sich bei dem Außenmaterial 3 um ein
textiles Flächenmaterial,
insbesondere um ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege, einen Textilverbundstoff,
ein Vlies oder ein Non-Woven. Bevorzugterweise ist das Außenmaterial 3 ein
flexibles textiles Flächengebilde, insbesondere
in Form eines Oberstoffs. Zur Verbesserung der Schutzfunktion, insbesondere
zur Verhinderung des Eindringens größerer Tröpfchen chemischer und/oder
biologischer Schadstoffe, kann es zudem vorgesehen sein, das Außenmaterial 3 mit
einer Imprägnierung
auszustatten, insbesondere das Außenmaterial 3 zu oleo-
und/der hydrophobieren.
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Um
eine deutlich verbesserte Luftaustauschfunktion in der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung 1 zu
gewährleisten,
ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Gasdurchlässigkeit,
insbesondere die Luftdurchlässigkeit,
des Schutzfiltermaterials 6 mindestens dem 1,5fachen, insbesondere
mindestens dem 2fachen, vorzugsweise mindestens dem 3fachen, besonders
bevorzugt mindestens dem 5fachen, der Gasdurchlässigkeit, insbesondere Luftdurchlässigkeit,
des Außenmaterials 3 entspricht.
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Zur
Gewährleistung
einer guten Luftaustauschfunktion ist es von Vorteil, wenn das Schutzfiltermaterial 6 beispielsweise
bei einem Strömungswiderstand
von 127 Pascal eine Luftdurchlässigkeit
von mindestens 10 l·m–2·s–1,
insbesondere mindestens 30 l·m–2·s–1,
vorzugsweise mindestens 50 l·m–2 s–1,
besonders bevorzugt mindestens 100 l·m–2·s–1,
ganz besonders bevorzugt mindestens 400 l·m–2·s–1,
aufweist.
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Was
das gasdurchlässige,
insbesondere luftdurchlässige,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierende Schutzfiltermaterial 6 anbelangt,
so weist dieses im allgemeinen ein chemische und/oder biologische
Schadstoffe sorbierendes, insbesondere adsorbierendes und/oder absorbierendes,
vorzugsweise adsorbierendes, Sorptionsmaterial 7 auf (vgl. 3).
Insbesondere kann das Sorptionsmaterial 7 ausgewählt sein
aus der Gruppe von Aktivkohle; Zeolithen; anorganischen Oxiden,
insbesondere Siliciumdioxiden, Silicagelen und Aluminiumoxiden;
Molekularsieben; mineralischen Granulaten; Klathraten; sowie deren
Mischungen. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt ist Aktivkohle. Bevorzugterweise ist das Sorptionsmaterial 7 partikelförmig, insbesondere
kornförmig,
vorzugsweise zumindest im wesentlichen kugelförmig, oder aber faserförmig ausgebildet.
Im Falle einer faserförmigen Ausbildung
des Sorptionsmaterials 7 ist es bevorzugt, daß die Sorptionsmaterialfasern
(z. B. Aktivkohlefasern) ein Flächengebilde
ausbilden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Schutzfiltermaterial 6 als chemische und/oder
biologische Schadstoffe sorbierendes, insbesondere absorbierendes
und/oder absorbierendes, vorzugsweise adsorbierendes, Sorptionsmaterial 7 Aktivkohle
auf, bevorzugt in Form von Aktivkohlekörnern, vorzugsweise Aktivkohlekugeln. Bevorzugte
mittlere Partikeldurchmesser der Aktivkohlekörner, vorzugsweise Aktivkohlekugeln,
liegen im Bereich von 0,01 bis 2,0 mm, insbesondere 0,05 bis 1,0
mm, vorzugsweise 0,1 bis 1,0 mm.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, wenn die als bevorzugtes Sorptionsmittel 7 eingesetzte
Aktivkohle (unabhängig
davon, ob die Aktivkohle als Partikel, wie z. B. Aktivkohlekörner oder
Aktivkohlekugeln, oder aber als Fasern, z. B. Aktivkohlefaserflächengebilde,
eingesetzt wird) eine spezifische Oberfläche (BET-Oberfläche) von
mindestens 500 g/m2, insbesondere mindestens
750 g/m2, vorzugsweise mindestens 1.000
g/m2, besonders bevorzugt mindestens 1.200
g/m2, aufweist, vorzugsweise im Bereich
von 500 bis 2.500 g/m2, insbesondere 750
bis 2.250 g/m2, vorzugsweise 900 bis 2.000
g/m2, besonders bevorzugt 1.000 bis 1.750
g/m2.
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Für den Fall,
daß als
Sorptionsmaterial 7 Aktivkohle in Form von Aktivkohlekörnern, insbesondere
Aktivkohlekügelchen,
eingesetzt wird, weisen diese vorteilhafterweise einen Berstdruck
von mindestens 5 Newton, insbesondere mindestens 10 Newton, bevorzugt
im Bereich von 5 Newton bis 20 Newton, pro Partikel auf, damit eine
hohe mechanische Belastbarkeit, insbesondere eine hohe Abriebfestigkeit,
der Aktivkohlekörner
bzw. -kügelchen
gegeben ist.
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Die
erfindungsgemäß als bevorzugtes
Sorptionsmaterial 7 eingesetzte Aktivkohle weist – unabhängig davon,
ob sie in Korn- oder Kugelform oder aber in Faserform verwendet
wird – vorteilhafterweise
ein Gesamtadsorptionsvolumen Vads von mindestens
200 cm3/g, insbesondere mindestens 300 cm3/g, vorzugsweise mindestens 350 cm3/g, besonders bevorzugt mindestens 400 cm3/g, auf, welches insbesondere im Bereich
von 250 bis 1.000 cm3/g, vorzugsweise 300
bis 900 cm3/g, bevorzugt 350 bis 750 cm3/g, liegt. Besonders bevorzugt ist eine
Aktivkohle mit einem hohen spezifischen Mikroporenoberflächenanteil,
insbesondere mit einem hohen aus Poren mit Durchmessern von ≤ 25 Å gebildeten
spezifischen Mikroporenoberflächenanteil,
vorzugsweise von mindestens 70 %, insbesondere mindestens 75 %,
bevorzugt mindestens 80 %, bezogen auf die spezifische Gesamtoberfläche (BET)
der Aktivkohle.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten Ausgestaltung – wie sie
auch in 3 (vgl. Vergrößerungsausschnitt)
dargestellt ist – ist
das die chemischen und/oder biologischen Schadstoffe sorbierende,
insbesondere adsorbierende und/oder absorbierende, vorzugsweise
adsorbierende, Sorptionsmaterial 7 an einem Träger 8,
insbesondere an einem flächigen
Trägermaterial
oder aber bevorzugt an einer dreidimensionalen Trägerstruktur,
fixiert. Dies kann beispielsweise mittels Verkleben erfolgen. Zu
diesem Zweck wird entweder ein Klebstoff eingesetzt oder aber eine
etwaige Eigenklebrigkeit des Trägers 8 (beispielsweise
Hitzeklebrigkeit von z. B. PU-Schäumen) genutzt. Im Falle des
Fixierung sollte darauf geachtet werden, daß das Sorptionsmaterial 7 nicht vollständig von
Klebstoff bedeckt wird, damit es für die zu sorbierenden Schadstoffe
frei zugänglich
ist. Vorteilhafterweise ist bei der Fixierung mindestens 60 %, bevorzugt
mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders
bevorzugt mindestens 90 %, der zur Verfügung stehenden Oberfläche des
Sorptionsmaterials 7 für
die zu sorbierenden Schadstoffe frei zugänglich bzw. nicht von Klebstoff
bedeckt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Schutzfiltermaterial 6 einen Träger 8, insbesondere
eine dreidimensionale Trägerstruktur,
in Form einer Schaumstruktur, insbesondere Schaumstoffstruktur,
an der das Sorptionsmaterial 7 befestigt bzw. fixiert ist.
Diese Ausführungsform ist
im Vergrößerungsausschnitt
von 3 dargestellt. Der Träger 8, insbesondere
die dreidimensionale Trägerstruktur,
kann dabei insbesondere als ein vorzugsweise offenporiger und/oder
offenzelliger Schaum, insbesondere Schaumstoff, ausgebildet sein.
Ein geeigneter Träger 8,
insbesondere eine geeignete dreidimensionale Trägerstruktur, ist beispielsweise
ein vorzugsweise offenporiger und/oder offenzelliger Schaumstoff
auf Basis mindestens eines organischen Polymers, insbesondere auf
Basis von Polyurethanen, Polyolefinen, Polystyrolen, Polyvinylchloriden,
Polyisocyanuraten und Formaldehydharzen, besonders bevorzugt ein
Polyurethanschaumstoff. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt wird
ein offenporiger und/oder offenzelliger Schaumstoff auf Polyurethanbasis
("PU-Schaumstoff") eingesetzt, an
dem das partikelförmige
Sorptionsmaterial 7 fixiert ist.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird als Schutzfiltermaterial
6 ein Material verwendet,
welches einen offenporigen und/oder of fenzelligen Schaumstoff, insbesondere
Polyurethanschaumstoff, als Träger
8 aufweist,
an dem das Sorptionsmaterial
7 in Form von Aktivkohlepartikeln, insbesondere
Aktivkohlekörnern,
vorzugsweise Aktivkohlekügelchen,
fixiert ist, vorzugsweise mittels Verkleben. Dabei kommt insbesondere
die Aktivkohle mit den vorgenannten Eigenschaften zum Einsatz. Die
Beladungsmenge des Schaums bzw. Schaumstoffs mit Aktivkohlepartikeln
liegt dabei vorteilhafterweise im Bereich von 0,001 bis 10 g/cm
3, insbesondere 0,01 bis 5 g/cm
3,
vorzugsweise 0,1 bis 1 g/cm
3. Ein derartiges
mit Aktivkohlepartikeln beladenes Schaumstoffmaterial und seine
Herstellung sind beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift
DE 28 04 154 B1 bekannt,
deren gesamter Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Ein
als erfindungsgemäß vorgesehenes Schutzfiltermaterial 6 geeignetes
Material auf Basis eines mit Aktivkohlepartikeln beladenen Schaumstoffs
kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß zunächst der
Schaumstoff mit einem vorzugsweise wärmehärtbaren Klebstoff getränkt wird, nachfolgend überschüssiger Klebstoff
abgequetscht wird und dann die Trägerstruktur mit Aktivkohlekörnern berieselt
werden, die dann in die offen Poren bzw. offenen Zellen des Schaumstoffs
einrieseln und dort vom Klebstoff fixiert werden, gefolgt von einer nachfolgenden
Wärmebehandlung
zur Aushärtung des
Klebstoffs. Dies ist aus dem Stand der Technik als solches dem Fachmann
bekannt.
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Die
dreidimensionale Trägerstruktur 8,
insbesondere der Schaum bzw. Schaumstoff, ist bei dieser Ausführungsform
des Schutzfiltermaterials 6 insbesondere flexibel und/oder
kompressibel ausgebildet. Vorzugsweise wird als dreidimensionale
Trägerstruktur 8 ein
elastischer, insbesondere elastisch verformbarer, Schaum bzw. Schaumstoff,
vorzugsweise PU-Schaumstoff, eingesetzt. Hierdurch wird eine gewisse
Flexibilität
im Tragezustand bzw. unter Tragebelastung erreicht.
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Für weitergehende
Einzelheiten zu dem Begriff des Schaums und des Schaumstoffs kann
beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York, Stichworte: "Schaumstoffe", "Weichschaumstoffe", "Integralschaumstoffe" und "Schaum", sowie auf die dort
referierte Literatur.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
für das
Schutzfiltermaterial
6 – anstelle einer dreidimensionalen
Trägerstruktur – ein flächiges Trägermaterial,
insbesondere ein textiles Flächenmaterial
(z. B. ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege, Textilverbundstoff,
Vlies oder Non-Woven), verwendet werden, an dem dann – vorzugsweise
mittels Verklebens – Aktivkohlepartikel
der vorgenannten Art fixiert sind. Diese alternative Ausführungsform
ist erfindungsgemäß jedoch
weniger bevorzugt. Bei dieser Ausführungsform kann die Adsorptionsfähigkeit
und damit die Schutzfunktion des Schutzfiltermaterials
6 dadurch
gesteigert werden, daß das
flächige,
mit dem Sorptionsmaterial
7 (z. B. Aktivkohle) beaufschlagte,
vorzugsweise streifenförmig
ausgebildete Trägermaterial,
gefaltet, insbesondere mehrfach gefaltet ist (d. h. zu zwei oder
mehr übereinanderliegender
bzw. übereinander
angeordneter Lagen des Trägermaterials
gefaltet ist), vorzugsweise in Form eines zickzackförmigen Faltung;
infolge der Faltung sind dann sozusagen mehrere über die Faltung verbundene
Lagen des mit dem Sorptionsmaterial
7 beaufschlagten flächigen Trägermaterials übereinandergelegt,
welche alle durchströmt
werden müssen,
bevor die Luft in das Innere der Schutzbekleidung
1 vordringt.
Solche gefalteten Filterstrukturen sind dem Fachmann als solche
aus dem Stand der Technik bekannt (vgl. z. B.
DE 197 01 658 A1 oder
DE 195 05 174 B4 ).
Alternativ können
in gleicher Weise auch mehrere unverbundene Lagen des mit dem Sorptionsmaterial
7 beaufschlagten
flächigen
Trägermaterials übereinandergelegt
werden, was erfindungsgemäß aber weniger
bevorzugt ist.
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Zur
Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber Schadstoffpartikeln oder
Schadstoffaerosolen kann es zudem vorgesehen sein, das Schutzfiltermaterial 6,
vorzugsweise im Tragezustand außenseitig, mit
einer Partikel- und/oder Aerosolfilterschicht, vorzugsweise einer
Partikel- und Aerosolfilterschicht, vorzugsweise in Form eines textilen
Flächengebildes,
auszustatten (in den Figuren nicht dargestellt). Partikel- und/oder
Aerosolfilterschichten sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt, so daß diesbezüglich nicht
auf weitere Einzelheiten eingegangen zu werden braucht. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, wenn die optional eingesetzte Partikel- und/oder Aerosolfilterschicht
einen mittleren Wirkungsgrad Em nach DIN
EN 779 (Juli 1993) von mindestens 40 %, insbesondere mindestens
50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens
90 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 95 % oder mehr, aufweist.
Insbesondere sollte die optional vorhandene Partikel- und/oder Aerosolfilterschicht
bei einer Anströmgeschwindigkeit
von 0,1 m/s eine mittlere Abscheiderate gegenüber Partikeln und/oder Aerosolen
mit Durchmessern im Bereich von 0,1 bis 0,3 μm von mindestens 80 %, insbesondere
mindestens 90 %, vorzugsweise mindestens 95 %, aufweisen. Bevorzugt
ist es, wenn die optional vorhandene Partikel- und/oder Aerosolfilterschicht
bei einer Anströmgeschwindigkeit
von 0,1 m/s eine mittlere Abscheiderate gegenüber Partikeln und/oder Aerosolen mit
Durchmessern ≥ 2 μm, insbesondere ≥ 1,5 μm, von mindestens
95 %, insbesondere mindestens 98 %, bevorzugt mindestens 99 %, aufweist.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, das Schutzfiltermaterial 6, insbesondere
innen- und/oder außenseitig,
mit einer vorzugsweise gitterartig ausgebildeten, luftdurchlässigen Abdeckung
zu versehen (in den Figuren gleichermaßen nicht dargestellt). Die
vorzugsweise gitterartige, luftdurchlässige Abdeckung kann einerseits
zur Verstärkung
des Schutzfiltermaterials 6 dienen. Andererseits kann sie
das Schutzfiltermaterial 6 vor groben Verschmutzungen und
somit vor einem unerwünschten
Verstopfen schützen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, wenn die Belüftungsöffnung 5 als
solche schlitzartig, insbesondere in Form eines im Tragezustand
horizontal verlaufenden Schlitzes, ausgebildet ist. Je nach Anzahl der
Belüftungsöffnungen 5 kann
die Breite des Schlitzes in weiten Bereichen variieren: Im allgemeinen weisen
derartige Belüftungsschlitze 5 eine
Schlitzweite von 1 bis 30 cm, vorzugsweise 2 bis 20 cm, insbesondere
3 bis 10 cm, auf.
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Der
Verlauf der Belüftungsöffnung 5,
insbesondere bei schlitzartiger Ausbildung, kann im Tragezustand
der Schutzbekleidung 1 grundsätzlich zwar horizontal oder
vertikal sein; bevorzugt ist jedoch ein horizontaler Verlauf der
Belüftungsöffnung 5,
da in diesem Fall eine verringerte mechanische Belastung, insbesondere
eine verringerte Reißbeanspruchung, im
Tragezustand vorliegt.
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Um
die Beständigkeit
der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung 1 zu
erhöhen,
kann es vorgesehen sein, daß die
Belüftungsöffnung 5 gegenüber mechanischer
Belastung, insbesondere gegenüber Reißbeanspruchung,
verstärkt
ist. Dies kann beispielsweise durch Stabilisierung bzw. Verstärkung des
Randes der Belüftungsöffnung 5 erfolgen
(z. B. durch Umnähen,
Aufbringen eines zusätzlichen,
insbesondere verstärkenden
Materials an den Rand der Öffnung
etc.). Im Falle schlitzartig ausgebildeter Belüftungsöffnungen 5 kann beispielsweise
zumindest im Bereich der Ecken des Schlitzes eine Verstärkung vorgesehen
sein, weil dort die größte mechanische Belastung,
insbesondere die größte Reißbeanspruchung,
im Tragezustand vorliegt.
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Im
allgemeinen ist die Belüftungsöffnung 5 derart
ausgebildet, daß die
hauptsächliche
Lufteinlaßrichtung
bzw. die hauptsächliche
Luftanströmrichtung
in bezug auf die Belüftungsöffnung 5 im
Tragezustand der Schutzbekleidung 1 zumindest im wesentlichen
parallel zum Außenmaterial 3 und/oder zumindest
im wesentlichen vertikal ist.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform
ist die Schutzbekleidung 1 mit einer Mehrzahl von Belüftungsöffnungen 5,
insbesondere mit mindestens zwei Belüftungsöffnungen 5, versehen.
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Für den Fall,
daß es
sich bei der Schutzbekleidung 1 um ein Oberteil, insbesondere
um eine Jacke, handelt oder aber ein einteiliger Anzug, insbesondere
in Form eines Overalls, eingesetzt wird, ist bzw. sind die Belüftungsöffnungen 5 im
Tragezustand im Brust- und/oder Rückenbereich, vorzugsweise mindestens
im Brustbereich, angeordnet (vgl. 1 und 2).
Für den
Fall, daß es
sich bei der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung 1 um
ein Unterteil, insbesondere eine Hose, oder um einen ganzteiligen
Anzug, insbesondere in Form eines Overalls, handelt, können zudem
ein oder mehrere Belüftungsöffnungen 5 im
Tragezustand im Oberschenkelbereich angeordnet sein.
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Wie
zuvor geschildert, läßt sich
das erfindungsgemäße Konzept
sowohl auf permeable wie impermeable bzw. selektiv permeable (d.
h. also luftdurchlässige
wie luftundurchlässige)
Schutzbekleidungsstücke
anwenden:
Im Falle einer permeablen, d. h. luftdurchlässigen Schutzbekleidung
1 ist
das Innenmaterial
4 luftdurchlässig ausgebildet und umfaßt insbesondere
ein gasdurchlässiges,
insbesondere luftdurchlässiges,
chemische und/oder biologische Schadstoffe adsorbierendes Adsorptionsfiltermaterial,
wobei das Adsorptionsfiltermaterial beispielsweise ein chemische und/oder
biologische Schadstoffe adsorbierendes Adsorptionsmittel, insbesondere
Aktivkohle, bevorzugt fixiert an einem insbesondere textilen Flächenmaterial,
umfaßt.
Dabei kann die Aktivkohle in Form von Aktivkohlefasern, insbesondere
in Form eines Aktivkohlefaserflächengebildes,
oder aber besonders bevorzugt in Form von Aktivkohlekörnern, vorzugsweise
Aktivkohlekügelchen,
vorliegen. Dabei wird bevorzugterweise dieselbe Aktivkohle wie für das Schutzfiltermaterial
6 verwendet,
so daß diesbezüglich auf
die vorstehenden Ausführungen
verwiesen werden kann. Derartige permeable bzw. luftdurchlässige Schutzbekleidung
ist aus dem Stand der Technik bekannt (vgl. z. B.
DE 33 04 349 A1 und der
eingangs geschilderte Stand der Technik).
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Für den Fall
einer permeablen bzw. luftdurchlässigen
Schutzbekleidung 1 der vorgenannten Art genügt es, das
Außenmaterial 3 mit
einer oder mehreren Belüftungsöffnungen 5 zu
versehen. Diese Ausführungsform
ist in 3 dargestellt. Dabei kann bzw. können die
Belüftungsöffnungen 5 insbesondere
in einem Überlappungsbereich
des Außenmaterials 3 ausgebildet
bzw. angeordnet sein, wie in 3 dargestellt.
Im allgemeinen ist bzw. sind die vorzugsweise schlitzartig ausgebildeten
Belüftungsöffnungen 5 dabei
im Tragezustand außenseitig
von einem überlappenden
Materialstück
des Außenmaterials 3 bedeckt,
d. h. die Überlappung
ist derart, daß ein Luftschlitz
zwischen den überlappenden
Materialstücken
des Außenmaterials 3 verbleibt,
der dann den Luftdurchtritt ermöglicht.
Bei dieser Ausführungsform ist
das Schutzfiltermaterial 6 vorzugsweise mit dem Außenmaterial 3,
insbesondere an dessen Innenseite, verbunden bzw. hiermit fixiert
(z. B. durch Verkleben, Vernähen,
Verheften etc.), wie in 3 gezeigt.
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Für den Fall,
daß eine
luftundurchlässige Schutzbekleidung 1 der
eingangs geschilderten Art (d. h. also entweder ein impermeables,
also ein luft-, wasser- und
wasserdampfundurchlässiges
System, insbesondere auf Kautschuk- oder Gummibasis, oder aber ein
selektiv permeables, also ein luft- und wasserundurchlässiges,
aber wasserdampfdurchlässiges)
eingesetzt wird, insbesondere ein luftundurchlässiges selektiv permeables
System insbesondere auf Membranbasis, weist das Innenmaterial 4 eine gegenüber chemischen
und/oder biologischen Schadstoffen zumindest im wesentlichen undurchlässige und
zumindest im wesentlichen wasser- und luftundurchlässige Schicht
auf, welche im Fall von Membransystemen vorteilhafterweise wasserdampfdurchlässig ausgebildet
ist und im Fall vollständig
impermeabler System z. B. auf Gum mi- oder Kautschukbasis auch wasserdampfundurchlässig ist. Auch
solche Schutzbekleidungskonstruktionen sind dem Fachmann aus dem
Stand der Technik als solche bekannt. Bei dieser Ausführungsform
wird zumindest das Innenmaterial 4 mit einer oder mehreren Belüftungsöffnungen 5 versehen
(in den Figuren nicht dargestellt). Dabei wird bzw. werden die Belüftungsöffnungen 5 vorteilhafterweise
in einem Überlappungsbereich
des Innenmaterials 4 ausgebildet bzw. angeordnet, d. h.
die Belüftungsöffnungen 5 sind
bei dieser Ausführungsform
im Tragezustand außenseitig
von einem überlappenden
Materialstück des
Innenmaterials 4 bedeckt, wobei die Überlappung derart ist, daß ein Luftschlitz
zwischen den überlappenden
Materialstücken
verbleibt, der den Luftdurchtritt ermöglicht. Bei dieser Ausführungsform ist
das Schutzfiltermaterial 6 vorzugsweise mit dem Innenmaterial 4,
insbesondere an dessen Innenseite, verbunden (z. B. durch Verkleben,
Vernähen,
Verheften etc.). Bei dieser Ausführungsform
kann zusätzlich auch
das Außenmaterial 3 mit
einer oder mehreren Belüftungsöffnungen 5 versehen
sein, insbesondere in Überlappungsbereichen
des Außenmaterials 3 (d. h.
die Belüftungsöffnungen 5 sind
dann außenseitig von
einem überlappenden
Materialstück
des Außenmaterials 3 bedeckt,
wie für
die permeablen Systeme zuvor geschildert).
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Im
Ergebnis führt
das erfindungsgemäße Konzept
infolge des erhöhten
Luftaustausches und infolgedessen des erhöhten Wärmeabtransports sowie zusätzlich des
verbesserten Feuchtigkeitsaustausches bzw. -abtransports zu einem
deutlich gesteigerten Tragekomfort – und dies ohne Verminderung
der Schutzleistung –,
wobei das erfindungsgemäße Konzept
universell sowohl auf permeable (d. h. luftdurchlässige) bzw.
selektiv permeable (d. h. luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige) wie
impermeable (d. h. luft- und wasserdampfundurchlässige) Systeme anwendbar ist.
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In
permeablen Schutzbekleidungssystemen kann ohne Verminderung der
Schutzleistung ein Austausch von Luft und damit auch eine Abgabe
von Schweiß an
die Umgebung gefördert
werden, indem beispielsweise im Brustbereich und/oder im Bereich des
Rückens
vorzugsweise horizontale bzw. waagerechte, bevorzugt mit Textil überlappende
Belüftungsöffnungen
z. B. in Form von Schlitzen eingearbeitet werden, die zum Erhalt
der Schutzwirkung beispielsweise mit einem aktivkohlebeladenen Schaum gefüllt werden,
so daß der
Luftaustausch ausschließlich über diesen
Schaum stattfindet, wobei zum gesteigerten Schutz vor biologischen
Giften, insbesondere Partikeln und Aerosolen, der aktivkohlebeladene
Schaum zusätzlich
innen- und/oder außenseitig mit
einem Partikelfiltrationsvlies abgedeckt sein kann. Rein permeable,
biologische und/oder chemische Schutzanzüge bestehen herkömmlicherweise aus
zwei Lagen, einem Oberstoff und einem nur an den Nähten an
den Oberstoff verbundenen Aktivkohlefiltermaterial als Futterstoff;
die beschriebene Konstruktion kann in beiden Lagen des Schutzanzugs eingebaut
werden. Da das Filtermaterial aber im allgemeinen sehr luftdurchlässig ist,
ist es aus Tragekomfortgründen
ausreichend, die schlitzartigen Belüftungsöffnungen ausschließlich in
den Oberstoff einzuarbeiten und mit dem aktivkohlebeladenen Stoff auszukleiden.
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Für den Fall
impermeabler Systeme (d. h. im Falle luftundurchlässiger Schutzbekleidung)
werden semipermeable Membranen (z. B. luft- und wasserundurchlässige, aber
wasserdampfdurchlässige Membranen)
oder impermeable Folien auf den Oberstoff auflaminiert und gegebenenfalls
mit einer weiteren Aktivkohleschicht als Filtermaterial versehen. Auch
bei Verwendung dieser impermeablen Materialien ist es möglich, die
Schutzwirkung eines Schutzanzugs gegenüber biologischen und/oder chemischen
Schadstoffen aufrechtzuerhalten, wenn in das Membran- bzw. Folienmaterial
schlitzartige Belüftungsöffnungen
eingearbeitet werden, die sich überlappen
und mit einem aktivkohlebeladenen Schaumstoff derart ausgefüllt werden,
daß der
Luftaustausch nur durch das aktivkohlebeladene Schaumstoffmaterial
erfolgen kann.
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Im
Ergebnis gelingt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch die
Erhöhung
der Luftaustauschfunktion sowie der Feuchtigkeitsabtransportfunktion
einen erhöhten
Tragekomfort zu erreichen, wobei gleichermaßen im Tragezustand die körperliche
Belastung des Trägers,
insbesondere bei anstrengenden körperlichen
Tätigkeiten,
reduziert wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung – ist
ein Verfahren zur Verbesserung des Luftaustausch in Schutzbekleidung 1 mit Schutzfunktion
gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen, insbesondere für zivile
oder militärische
Zwecke, wie ABC-Schutzbekleidung oder dergleichen, wobei die Schutzbekleidung 1 einen
mehrschichtigen Aufbau 2 aufweist, welcher ein Außenmaterial 3 und
ein mit Schutzfunktion gegenüber
chemischen und/oder biologischen Schadstoffen ausgerüstetes Innenmaterial 4 umfaßt. Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, daß die
Schutzbekleidung 1 mit mindestens einer Belüftungsöffnung 5 zur
Verbesserung des Luftaustauschs und/oder zur Verbesserung des Feuchtigkeitsabtransports
versehen wird, wobei die Belüftungsöffnung 5 mit
einem gasdurchlässigen,
insbesondere luftdurchlässigen,
chemische und/oder biologische Schadstoffe sorbierenden Schutzfiltermaterial
verschlossen wird. Für
weitergehende Einzelheiten zu dem erfindungsgemäßen Verfahren kann – zur Vermeidung
unnötiger
Wiederholungen – auf
die vorstehenden Ausführungen
zu der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung
verwiesen werden, welche in bezug auf das Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung entsprechend gelten.
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Weitere
Ausgestaltungen, Ausführungsformen,
Abwandlungen, Modifikationen und/oder Variationen der vorliegenden
Erfindung erschließen
sich dem Fachmann beim Lesen der vorliegenden Beschreibung, ohne
daß er
dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.