DE19939082A1

DE19939082A1 - Verfahren zur Herstellung eines flächigen Materials mit adsorbierenden Eigenschaften

Info

Publication number: DE19939082A1
Application number: DE19939082A
Authority: DE
Inventors: Ernest De Ruiter; Gunter Reek
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-08-18
Filing date: 1999-08-18
Publication date: 2001-02-22

Abstract

Ein textiler Träger wird mit Schmelzkleberhäufchen versehen, mit körnigen Adsorbentien im Überschuß abgedeckt und durch eine Flachkaschiermaschine gefahren.

Description

Flächige, mit Adsorbentien beladene Materialien kennen vielseitige Anwendungen:
Schutzanzüge, geruchsadsorbierende Textilien, Schadstoffe adsorbierende Textilien, usw. Dabei sind körnige, meist kugelförmige Adsorbentien mit einer diskontinuier lich aufgetragenen Haftmasse auf einem luftdurchlässigen, meist textilen Träger fixiert.

In einem bekannten Verfahren wird die Haftmasse mit einer Rotationsdruckschablone diskontinuierlich in Form von Häufchen aufgebracht und die noch nassen oder zähflüssigen Kleberhäufchen werden mit den körnigen Adsorbentien bestreut. Nach Absaugen des Überschusses wird der Kleber ausgehärtet. Es ist dabei wichtig, daß der Kleber eine hohe Anfangshaftung hat, was jedoch bei den üblichen Kleberdis persionen kaum der Fall ist. Es wurden auch Schmelzkleber vorgeschlagen, es fehlte jedoch ein brauchbares Verfahren. Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein derartiges Verfahren zu schaffen.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Anspruch 1 beschrieben. Der luftdurch lässige Träger wird mit Schmelzkleberpunkten versehen, die getrocknet (Dispersion) oder angesintert sein müssen. Normalerweise werden 25-100 "Häufchen"/cm² mit Durchmessern von 0,2-0,5 mm und einer Höhe von 0,1-0,3 mm bevorzugt. Dem Fachmann stehen mehrere Wege zur Verfügung, die nicht im Detail beschrieben werden müssen, da es sich um in der Textilindustrie gängige Verfahren handelt: der Auftrag eines Schmelzkleber-Pulvers mit einer Näpfchenwalze und anschließen dem Ansintern oder das Aufdrucken einer Schmelzkleberdispersion mit einer Rotationsdruckmaschine und anschließender Trocknung.

Die mit Schmelzkleber-Häufchen versehene Warenbahn wird mit einem Über schuß körniger Adsorbentien vollständig und gleichmäßig abgedeckt und durch eine Flachkaschiermaschine gefahren, deren Temperatur ausreichend hoch sein muß, um den Schmelzkleber aufzuschmelzen. Um das Band der Flachkaschiermaschine zu schonen, kann die Schicht der Adsorbentien mit einer Hilfsbahn abgedeckt werden, die am Austritt abgenommen wird. Hier wird auch der Überschuß an Adsorbentien abgesaugt. Durch das Anpressen der Adsorbentien während der Kaschierung kommt es zu einer hervorragenden Haftung zwischen Adsorbentien und Träger.

Es ist wichtig, daß der Überschuß an Adsorbentien sehr gleichmäßig aufge tragen wird, was z. B. mit Hilfe einer Rakelvorrichtung geschehen kann. Die vollständige Bedeckung bzw. das Auffüllen der Zwischenräume zwischen den Kleberpunkten bewirkt einerseits, daß der Kleberpunkt nicht platt gedrückt wird und andererseits, daß die Adsorbentien auch seitlich am Kleberpunkt haften und auch die nicht mit Kleber abgedeckten Stellen bedecken, d. h. gerade dort, wo das Material durchströmt werden kann.

Beispiel 1

Ein 26 g/cm² schweres Polyester-Vlies mit ca. 90 Schmelzkkleberpunkten/cm² (Auflage 16/m²) bezogen von der Fa. Permes (NL) wurde mit einer Kugelkohle der Fa. Kureha (Japan) mit einem miatleren Durchmesser von 0,4 mm in einer Schichtdecke von ca. 1 mm gleichmäßig bedeckt, mit einem BW-Gewebe (85 g/m²) abgedeckt und durch eine auf 160. t aufgeheizte Flachkaschier maschine der Fa. Kannegießer gefahren. Am Ausgang wurde das BW-Gewebe abge hoben und der Überschuß an Adsorbentien abgesaugt. Es resultierte ein ge schmeidiges Material mit 120 g Aktivkohle/m².

Beispiel 2

Das Beispiel 1 wurde mit einer Kugelkohle mit Durchmesser 0,7-0,8 mm wiederholt. Die Kohleauflage betrug 273 g/m².

Beispiel 3

Beim Material des Beispiels 1 wurden die Adsorbentien in einem zweiten Durchgang durch die Flachkaschiermaschine mit dem bereits als Träger verwendeten Polyester-Vlies abgedeckt. Diese Sandwich-Konstruktion überstand einwandfrei 10 Feinwäschen auf einer Haushaltswaschmaschine (Miele).

Diese Beispiele haben keinen einschränkenden Charakter. Statt der Kugel kohle können auch Splitterkohle, Ionenaustauscher, poröse Polymere, geschwelte und aktivierte Ionenaustauscher, anorganische Adsorbentien, usw. eingesetzt werden. In den meisten Fällen werden die Teilchengrößen 0,2-1 mm betragen, können aber für besondere Anwendungen hiervon abweichen. Die Auflagen reichen bevorzugterweise von 50-300 g/m², im Extremfall 20-500 g/m². Die Schmelzkleber-Häufchen liegen bevorzugter weise in einer Menge von 25-100/cm² und einer Auflage von 10-80 g/m² vor; das entspricht einem Durchmesser von 0,2-0,5 mm bei einer Höhe von 0,1-0,3 mm, gegebenenfalls 0,4 mm.

Der textile Träger wird der geplanten Anwendung angepasst und zwischen 50 und 500 g/m² variieren. Der Struktur und Faserart sind keine Grenzen gesetzt.

Die Anwendungsmöglichkeiten des nach dem erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Materials sind sehr zahlreich: Schutzanzüge gegen Haut gifte, geruchsadsorbierende Berufsbekleidung, Tapeten und Umhüllungen zum Schutz gegen aus Gebäudeteilen austretende schädliche Emissionen, Einlegesohlen, Schuhinnenmaterial, Socken gegen unangenehme Gerüche und als Schutz gegen Hautgifte und schließlich Handschuhe mit demselben Zweck.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen, luftdurchlässigen Materials mit adsorbierenden Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß ein luft durchlässiges, textiles Material mit häufchenförmigen Schmelzkleber punkten versehen wird, danach mit körnigen oder kugelförmigen Adsorbentien gleichmässig flächendeckend beladen wird, durch einen Flachkaschier-Ka lander, in dem die Adsorbentien an den aufgeschmolzenen Schmelzkleber punkten angepreßt werden, geführt wird und am Ausgang der nicht haftende Überschuß an Adsorbentien abgesaugt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkleber in Pulverform mit einer Näpfchenwalze diskontinuierlich aufgebracht und an gesintert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelzkleber dispersion mit einer Rotationsmaschine in Form von Häufchen aufgedruckt und getrocknet bzw. angesintert wird.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberpunkte in einer Dichte von 25-100/cm², in einer Auflage von 10-80 g/cm², mit einem Durchmesser von 0,2-0,5 mm und einer Höhe von 0,1-0,4 mm vorliegen.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die körnigen, vorzugsweise kugelförmigen Adsorbentien eine Teilchengröße von 0,1-1,0 mm, insbesondere 0,3-0,8 mm, haben und in einer Menge von 20-500 g/m², insbesondere 50-300 g/m², vorliegen.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Durchlaufs durch die Flachkaschiermaschine die Adsorbentien durch eine vorzugsweise textile Hilfsbahn abgedeckt sind.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorbentien nach Entfernung des Überschusses mit einem vorzugsweise leichten, mit Schmelzkleber ver sehenen textilen Flächengebilde durch einen zusätzlichen Durchgang durch eine Kaschiervorrichtung abgedeckt werden.

8. Verwendung eines nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche hergestellten Materials für Schutzanzüge gegen chemische Gifte, geruchs adsorbierende Berufsbekleidung, Tapeten und Umhüllungen zur Unterdrückung giftiger Emissionen aus Mauern, Böden und sonstigen Gebäudeteilen, Einlegesohlen, Socken und Handschuhe, zur Geruchsbekämpfung bzw. Schutz gegen Giftstoffe.