DE10100552A1 - Verfahren und Vorrichtung zur destillativen Aufarbeitung von 1,6-Hexandiol, 1,5-Pentandiol ung Caprolacton - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur destillativen Aufarbeitung von 1,6-Hexandiol, 1,5-Pentandiol ung CaprolactonInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur destillativen Aufarbeitung der im Verfahren gemäß DE-A 19607954 erhaltenen 1,6-Hexandiol (HDO), 1,5-Pentandiol (PDO) bzw. Caprolacton (CLO) enthaltenden Rohprodukte zur Gewinnung der entsprechenden Reinprodukte vorgeschlagen, wobei die destillative Aufarbeitung jeweils in einer Trennwandkolonne (TK), in der eine Trennwand (T) in Kolonnenlängsrichtung unter Ausbildung eines oberen gemeinsamen Kolonnenbereichs (1), eines unteren gemeinsamen Kolonnenbereichs (6), eines Zulaufteils (2, 4) mit Verstärkungsteil (2) und Abtriebsteil (4) sowie eines Entnahmeteils (3, 5) mit Abtriebsteil (3) und Verstärkungsteil (5) angeordnet ist, mit Zuführung des jeweiligen Rohprodukts HDO, PLO oder CLO im mittleren Bereich des Zulaufteils (2, 4), Abführung der Hochsiederfraktion (C) aus dem Kolonnensumpf, der Leichtsiederfraktion (A) über den Kolonnenkopf und der Mittelsiederfraktion (B) aus dem mittleren Bereich des Entnahmeteils (3, 5) oder in thermisch gekoppelten Kolonnen durchgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur destillativen Aufarbeitung der im Verfahren
gemäß DE-A 196 07 954 erhaltenen Rohprodukte 1,6-Hexandiol, 1,5-Pentandiol und
Caprolacton, im folgenden abgekürzt als HDO, PDO bzw. CLO bezeichnet, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
HDO, PDO und CLO sind wichtige Monomerbausteine, insbesondere für die Polyester-
und Polyuretanherstellung. Die genannten Substanzen können, mit für der für den
aufgeführten Einsatzzweck erforderlichen hohen Reinheit, bevorzugt von mindestens 99%,
insbesondere von 1,4-Cyclohexandiolen praktisch frei, nach dem in der nicht
vorveröffentlichten DE-A 196 07 954, die hiermit voll umfänglich in den
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung einbezogen wird, beschriebenen
Verfahren aus einem komplexen Carbonsäuregemisch erhalten werden, das als
Nebenprodukt der Oxidation von Cyclohexan zu Cyclohexanon/Cyclohexanol anfällt.
Hierbei ist bereits das Ausgangsgemisch, in der Regel als Dicarbonsäurelösung (DCL)
bezeichnet, ein komplexes Gemisch aus einer Vielzahl von Substanzen. Daraus wird, nach
dem in der genannten Anmeldung beschriebenen mehrstufigen Verfahren in Stufe 5 ein
Hydrieraustrag erhalten, aus dem in Stufe 6 destillativ ein überwiegend 1,6-Hexandiol
neben 1,5-Pentandiol enthaltender Strom erhalten wird. Daraus wird in Stufe 7 durch
destillative Auftrennung ein 1,5-Pentandiol enthaltender Kopfstrom, woraus destillativ 1,5-
Pentandiol als Reinprodukt gewonnen wird, sowie ein 1,6-Hexandiol als Reinprodukt
enthaltender Seitenstrom entnommen.
Durch Cyclisierung eines überwiegend 6-Hydroxycapronsäureester enthaltenden Stroms in
Stufe 13 wird Caprolacton gewonnen, das in Stufe 14 destillativ aufgearbeitet wird.
Aufgrund der komplexen Stoffgemische war es bereits überraschend, daß trotz der
ungünstigen Siedepunktverhältnisse und zu befürchtenden Azeotropbildung die
Zielprodukte HDO, PDO und CLO destillativ mit hoher Reinheit, insbesondere HDO mit
einem sehr geringen verbleibenden 1,4-Cyclohexandiolgehalt erhalten werden konnten.
Zur destillativen Auftrennung von Mehrkomponentengemischen sind sogenannte
Trennwandkolonnen bekannt, das heißt Destillationskolonnen mit senkrechten
Trennwänden, die in Teilbereichen eine Quervermischung von Flüssigkeits- und
Brüdenströmen verhindern. Die Trennwand, die vorzugsweise aus einem Blech bestehen
kann, unterteilt die Kolonne in Längsrichtung in deren mittleren Bereich in einen
Zulaufteil und einen Entnahmeteil.
Ein ähnliches Ergebnis kann mit sogenannten thermisch gekoppelten Kolonnen erreicht
werden, das heißt Anordnungen von mindestens zwei Kolonnen, wobei jede der Kolonnen
mit jeder anderen mindestens zwei Verknüpfungen an räumlich getrennten Stellen
aufweist.
Aufgabe der Erfindung war es, ein verbessertes, insbesondere wirtschaftlicheres Verfahren
zur Gewinnung der Reinprodukte HDO, PLO und CLO aus den im Verfahren gemäß der
DE-A 196 07 954 anfallenden entsprechenden Rohprodukte zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung geht aus von einem Verfahren zur destillativen Aufarbeitung der im Verfahren
gemäß DE-A 196 07 954 erhaltenen 1,6-Hexandiol (HDO), 1,5-Pentandiol (PDO) bzw.
Caprolacton (CLO) enthaltenden Rohprodukte zur Gewinnung der entsprechenden
Reinprodukte.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die destillative Aufarbeitung jeweils in
einer Trennwandkolonne (TK), in der eine Trennwand (T)) in Kolonnenlängsrichtung
unter Ausbildung eines oberen gemeinsamen Kolonnenbereichs eines unteren
gemeinsamen Kolonnenbereichs, eines Zulaufteils mit Verstärkungsteil und Abtriebsteil
sowie eines Entnahmeteils mit Abtriebsteil und Verstärkungsteil angeordnet ist, mit
Zuführung des jeweiligen Rohprodukts HDO, PLO oder CLO im Bereich des Zulaufteils,
Abführung der Hochsiederfraktion (C) aus dem Kolonnensumpf, der Leichtsiederfraktion
(A) über den Kolonnenkopf und der Mittelsiederfraktion (B) aus dem Bereich des
Entnahmeteils oder in thermisch gekoppelten Kolonnen durchgeführt wird.
Es wurde überraschend gefunden, daß die anspruchsvolle destillative Trennaufgabe zur
Gewinnung der Reinprodukte HDO, PDO und CLO aus den entsprechenden, im Verfahren
gemäß DE-A 196 07 954 anfallenden Rohprodukten auch in den bekanntermaßen
schwieriger zu beherrschenden Trennwandkolonnen bzw. thermisch gekoppelten Kolonnen
erfolgreich gelöst werden kann.
Die genannten Rohprodukte sind komplexe Gemische, die typischerweise
Zusammensetzungen wie nachstehend aufgeführt aufweisen; hierbei werden, wie üblich,
als Leichtsieder Substanzen bezeichnet, deren Siedepunkt unterhalb des jeweiligen
Hauptprodukts und als Hochsieder Substanzen, deren Siedepunkt oberhalb des jeweiligen
Hauptprodukts liegt:
Roh-HDO enthält neben dem Hauptprodukt HDO in der Regel ca. 15 bis 23 Gew.-% Leichtsieder, hiervon insbesondere PDO, 1,2-Cyclohexandiol, Hexanol, Butandiol und Caprolacton, daneben ca. 2 bis 4% Hochsieder, insbesondere Di-HDO-Ether und Hydroxycapronsäure-HDO-Ether.
Roh-HDO enthält neben dem Hauptprodukt HDO in der Regel ca. 15 bis 23 Gew.-% Leichtsieder, hiervon insbesondere PDO, 1,2-Cyclohexandiol, Hexanol, Butandiol und Caprolacton, daneben ca. 2 bis 4% Hochsieder, insbesondere Di-HDO-Ether und Hydroxycapronsäure-HDO-Ether.
Roh-PDO enthält neben dem Hauptprodukt PDO in der Regel ca. 15 bis 30 Gew.-%
Leichtsieder (1,2-Cyclohexandiol, Hexanol, Butandiol), daneben ca. 20 bis 50 Gew.-%
Hochsieder, insbesondere HDO.
Roh-CLO enthält neben dem Hauptprodukt CLO in der Regel 1,5 bis 3,0 Gew.-%
Leichtsieder, vorzugsweise Methanol, Valerolacton, ungesättigtes Valerolacton,
Ameisensäure-PDO-Ester sowie ca. 0,1 bis 1 Gew.-% Hochsieder, insbesondere dimeres
CLO, Ameisensäure-Hydroxycapronsäure-Methylester und Hydroxycapronsäure-
Methylester.
Unter dem Begriff Reinprodukt wird vorliegend, bezogen auf HDO, PDO bzw. CLO,
jeweils ein Gemisch verstanden, das wie nachstehend definiert ist:
Rein-HDO enthält zumindest 98 Gew.-%, insbesondere zumindest 99 Gew.-%, besonders bevorzugt zumindest 99,7 Gew.-% 1,6-Hexandiol, Rest Verunreinigungen, insbesondere Heptandiol, 1,4-Cyclohexandiol, 1,2-Cyclohexandiol und PDO.
Rein-HDO enthält zumindest 98 Gew.-%, insbesondere zumindest 99 Gew.-%, besonders bevorzugt zumindest 99,7 Gew.-% 1,6-Hexandiol, Rest Verunreinigungen, insbesondere Heptandiol, 1,4-Cyclohexandiol, 1,2-Cyclohexandiol und PDO.
Rein-PDO enthält mindestens 93 Gew.-%, insbesondere mindestens 95 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 97 Gew.-% 1,5-Pentandiol, Rest Verunreinigungen, hauptsächlich
HDO, 1,4-Cyclohexandiol, CLO, 1,2-Cyclohexandiol sowie 1,4-Butandiol.
Rein-CLO enthält mindestens 99 Gew.-%, insbesondere mindestens 99,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt mindestens 99,9 Gew.-% Caprolacton, Rest Verunreinigungen,
hauptsächlich Hydroxycapronsäure-Methylester, Ameisensäure-Hydroxycapronsäure-
Methylester, 1,2-Cyclohexandiol, Ameisensäure, PDO-Ester sowie Valerolacton.
Trennwandkolonnen weisen typischerweise eine in Kolonnenlängsrichtung ausgerichtete
den Kolonneninnenraum in die folgenden Teilbereiche unterteilt: einen oberen
gemeinsamen Kolonnenbereich Trennwand auf, die, einen unteren gemeinsamen
Kolonnenbereich sowie einen Zulaufteil und einen Entnahmeteil, jeweils mit
Verstärkungsteil und Abtriebsteil. Das aufzutrennende Gemisch wird im Bereich des
Zulaufteils aufgegeben, eine Hochsiederfraktion wird aus dem Kolonnensumpf, eine
Leichtsiederfraktion über den Kolonnenkopf und eine Mittelsiederfraktion aus dem
Bereich des Entnahmeteils entnommen.
Bei der Trennung von Mehrstoffgemischen in eine Leichtsieder-, eine Mittelsieder- und
eine Hochsiederfraktion werden üblicherweise Spezifikationen über den maximal
zulässigen Anteil an Leichtsiedern und Hochsiedern in der Mittelsiederfraktion
vorgegeben. Hierbei werden für das Trennproblem kritische Komponenten, sogenannte
Schlüsselkomponenten, spezifiziert. Dabei kann es sich um eine einzelne
Schlüsselkomponente oder um die Summe von mehreren Schlüsselkomponenten handeln.
Im vorliegenden Verfahren sind Schlüsselkomponenten die HDO-Reindestillation BDO
(Leichtsieder) und Heptandiol (Hochsieder). Schlüsselkomponenten der PDO-
Reindestillation sind 1,2-Cyclohexandiol (Leichtsieder) und HDO (Hochsieder).
Schlüsselkomponenten der CLO-Reindestillation sind Valerolacton (Leichtsieder) und
Hydroxycapronsäure-Methylester (Hochsieder).
In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird die Einhaltung der Spezifikation bezüglich
der Schlüsselkomponenten gewährleistet, indem das Aufteilungsverhältnis der Flüssigkeit
am oberen Ende der Trennwand sowie die Heizleistung der Verdampfer in bestimmter
Weise geregelt werden. Dabei wird das Aufteilungsverhältnis der Flüssigkeit am oberen
Ende der Trennwand in der Weise eingestellt, daß der Anteil an hochsiedenden
Schlüsselkomponenten im Flüssigkeitsrücklauf über den Abtriebsteil des Entnahmeteils 10
bis 80%, bevorzugt 30 bis 50% des in der Mittelsiederfraktion zugelassenen Grenzwerts
beträgt, und daß die Heizleistung im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne in der
Weise eingestellt wird, daß die Konzentration der leichtsiedenden Schlüsselkomponenten
in der Flüssigkeit am unteren Ende der Trennwand 10 bis 80, bevorzugt 30 bis 50% des im
Mittelsiederstrom zugelassenen Grenzwerts beträgt. Entsprechend wird bei dieser
Regelung die Flüssigkeitsaufteilung am oberen Ende der Trennwand dahingehend
eingestellt, daß bei höheren Gehalten an hochsiedenden Schlüsselkomponenten mehr und
bei geringeren Gehalten derselben weniger Flüssigkeit auf den Zulaufteil geleitet wird.
Analog wird die Regelung der Heizleistung dahingehend vorgenommen, daß bei höherem
Gehalt an leichtsiedenden Schlüsselkomponenten die Heizleistung erhöht und bei
niedrigerem Gehalt derselben die Heizleistung verringert wird.
Es wurde gefunden, daß eine weitere Verbesserung des Verfahrens erreicht werden kann,
indem durch entsprechende Regelvorschriften eine weitgehend gleichmäßige
Beaufschlagung mit Flüssigkeit gesichert wird. Störungen der Zulaufmenge oder der
Zulaufkonzentration werden kompensiert. Hierzu wird erfindungsgemäß sichergestellt, daß
der Mengenstrom der Flüssigkeit, die den unteren Teil des Zulaufteils beaufschlagt, nicht
unter 30% seines Normalwerts sinkt.
Bevorzugt wird auch die Aufteilung der aus dem Abtriebsteil des Entnahmeteils der
Trennwandkolonne ablaufende Flüssigkeit auf die abgezogene Mittelsiederfraktion und
den Verstärkungsteil des Entnahmeteils der Trennwandkolonne in der Weise geregelt, daß
die auf den Verstärkungsteil aufgegebene Flüssigkeitsmenge nicht unter 30% ihres
Normalwerts sinkt.
Bevorzugt werden die HDO-Reinkolonnen und die PDO-Reinkolonnen so verschaltet, daß
die im Kopfstrom der HDO-Kolonne verbleibenden HDO-Anteile über den Sumpf der
PDO-Reinkolonne gewonnen und in die HDO-Reinkolonne zurückgeführt werden.
Die Mittelsiederfraktion wird bevorzugt in flüssiger Form entnommen; diese
Verfahrensvariante ist thermisch vorteilhaft und apparativ einfacher zu realisieren.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante kann der Brüdenstrom am unteren Ende der
Trennwand so eingestellt werden, daß das Mengenverhältnis des Brüdenstroms im
Zulaufteil zum Brüdenstrom im Entnahmeteil 0,8 bis 1,2, bevorzugt 0,9 bis 1,1 beträgt,
vorzugsweise durch die Wahl und/oder Dimensionierung trennwirksamer Eibauten
und/oder den Einbau druckverlusterzeugender Einrichtungen.
In einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante kann der Rücklauf aus dem oberen
gemeinsamen Kolonnenteil so geregelt werden, daß das Verhältnis des Rücklaufstroms im
Zulaufteil zum Rücklauf im Entnahmeteil 0,1 bis 1, bevorzugt 0,5 bis 0,8 beträgt.
Weiter bevorzugt kann die Entnahme des Kopfstroms temperaturgeregelt erfolgen, wobei
die Meßstelle für die Regeltemperatur im oberen gemeinsamen Teilbereich der Kolonne,
an einer Stelle angeordnet ist, die um 3 bis 8, bevorzugt um 4 bis 6 theoretische
Trennstufen unterhalb des oberen Kolonnenendes angeordnet ist.
Entsprechend einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante kann die Entnahme des
Hochsiederstroms temperaturgeregelt erfolgen, wobei die Meßstelle für die
Regeltemperatur im unteren gemeinsamen Kolonnenbereich um 3 bis 8, bevorzugt um 4
bis 6 theoretische Trennstufen oberhalb des unteren Endes der Kolonne angeordnet ist.
Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante erfolgt die Entnahme des Mittelsiederstroms
standgeregelt, wobei als Regelgröße der Flüssigkeitsstand im Verdampfer oder im Sumpf
der Kolonne verwendet wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Trennwandkolonne zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Besonders geeignet sind hierzu Trennwandkolonnen mit
30 bis 100, bevorzugt mit 50 bis 90 theoretischen Trennstufen.
Die Aufteilung der Trennstufenzahl auf die einzelnen Teilbereiche der Trennwandkolonne
erfolgt dabei bevorzugt in der Weise, daß jeder der 6 Kolonnenbereiche der
Trennwandkolonne jeweils 5 bis 50%, bevorzugt 15 bis 30% der Gesamtzahl der
theoretischen Trennstufen der Trennwandkolonne aufweist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Trennwandkolonne können die Zulaufstelle des
aufzutrennenden Stroms und die Entnahmestelle des Mittelsiederstroms auf
unterschiedliche Höhe in der Kolonne angeordnet sein, vorzugsweise um 1 bis 20,
insbesondere um 10 bis 15 theoretische Trennstufen beabstandet.
Bezüglich der einsetzbaren trennwirksamen Einbauten in der Trennwandkolonne gibt es
grundsätzlich keine Einschränkungen: hierzu sind sowohl Füllkörper als auch geordnete
Packungen oder Böden geeignet. Aus Kostengründen werden bei Kolonnen mit einem
Durchmesser über 1,2 m in der Regel Böden, bevorzugt Ventil- oder Siebböden eingesetzt.
Bei den Packungskolonnen sind geordnete Blechpackungen mit einer spezifischen
Oberfläche von 100 bis 500 m2/m3, bevorzugt von etwa 250 bis 300 m2/m3 besonders
geeignet.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante ist die Flüssigkeitsverteilung in den einzelnen
Teilbereichen der Trennwandkolonne jeweils getrennt einstellbar. Dadurch kann der
Gesamtenergiebedarf, der zur Auftrennung des Gemisches benötigt wird, minimiert
werden.
Besonders vorteilhaft kann in den Teilbereichen des Zulaufteils der Trennwandkolonne die
Flüssigkeit verstärkt im Wandbereich und in Teilbereichen der Trennwandkolonne
reduziert im Wandbereich aufgegeben werden. Hierdurch wurden unerwünschte
Schleichströme vermieden und die erzielbaren Produkt-Endreinheiten gesteigert.
Die Trennwandkolonne kann in einem oder mehreren Teilbereichen mit geordneten
Packungen oder Füllkörpern bestückt sein.
Es ist möglich, die Trennwand in Form von lose gesteckten Teilsegmenten auszugestalten.
Dies führt zur weiteren Kostensenkung bei der Herstellung und Montage der
Trennwandkolonne.
Besonders vorteilhaft kann die lose Trennwand interne Mannlöcher oder herausnehmbare
Segmente aufweisen, die es erlauben, innerhalb der Trennwandkolonne von einer Seite der
Trennwand auf die andere Seite zu gelangen.
Bei besonders hohen Anforderungen an die Produktreinheit ist es günstig, insbesondere für
den Fall, daß Packungen als trennwirksame Einbauten eingesetzt werden, die Trennwand
mit einer thermischen Isolierung auszustatten. Eine derartige Ausgestaltung der Trennwand
ist beispielsweise in EP-A-0 640 367 beschrieben. Besonders günstig ist eine
doppelwandige Ausführung mit dazwischenliegendem engem Gasraum.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, anstelle der Trennwandkolonne thermisch
gekoppelte Kolonnen einzusetzen. Anordnungen mit thermisch gekoppelten Kolonnen sind
hinsichtlich des Energiebedarfs mit einer Trennwandkolonne gleichwertig. Diese
Erfindungsvariante bietet sich insbesondere bei Verfügbarkeit von bestehenden Kolonnen
an. Die geeignetsten Formen der Zusammenschaltung können je nach Trennstufenzahl der
vorhandenen Kolonnen ausgewählt werden.
Die thermisch gekoppelten Kolonnen können somit jeweils mit einem eigenen Verdampfer
und/oder Kondensator ausgestattet sein.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante werden in den Verbindungsströmen zwischen den
beiden thermisch gekoppelten Kolonnen nur Flüssigkeiten gefördert. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn die thermisch gekoppelten Kolonnen mit unterschiedlichen Drücken
betrieben werden.
In einer bevorzugten Verschaltung der thermisch gekoppelten Kolonne werden die
Leichtsiederfraktion und die Hochsiederfraktion aus unterschiedlichen Kolonnen
entnommen, wobei der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Hochsiederfraktion
entnommen wird, tiefer eingestellt wird als der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die
Leichtsiederfraktion entnommen wird, bevorzugt um 0,1 bis 2 bar, insbesondere um 0,5 bis
1 bar.
Gemäß einer besonderen Verschaltungsform ist es möglich, den Sumpfstrom der ersten
Kolonne in einem Verdampfer teilweise oder vollständig zu verdampfen und anschließend
der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen
Stromes zuzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugt sowohl bei der Verwendung einer
Trennwandkolonne als auch von thermisch gekoppelten Kolonnen in der Weise geführt
werden, daß der Zulaufstrom teilweise oder vollständig vorverdampft wird und der
Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen Stromes
zugeführt wird.
Diese Vorverdampfung bietet sich insbesondere dann an, wenn der Sumpfstrom der ersten
Kolonne größere Mengen an Mittelsiedern enthält. In diesem Fall kann die
Vorverdampfung auf einem niedrigeren Temperaturniveau erfolgen und der Verdampfer
der zweiten Kolonne entlastet werden. Weiterhin wird durch diese Maßnahme der
Abtriebsteil der zweiten Kolonne wesentlich entlastet. Der vorverdampfte Strom kann
dabei der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form von zwei separaten Strömen zugeführt
werden.
Die Trennwandkolonne zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist am
oberen und am unteren Ende der Trennwand Probenahmemöglichkeiten auf, über die aus
der Kolonne kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen flüssige und/oder gasförmige
Proben entnommen und hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, bevorzugt
gaschromatographisch, untersucht werden.
In der Ausführungsvariante mit thermisch gekoppelten Kolonnen sind die
Probenahmemöglichkeiten analog, in den Verbindungsleitungen zwischen den den
Teilbereichen der Tennwandkolonne entsprechenden Bereichen der thermisch gekoppelten
Kolonnen angeordnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung sowie von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Trennwandkolonne zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Trennwandkolonne (TK) mit darin vertikal angeordneter
Trennwand (T), die die Kolonne in einen oberen gemeinsamen Kolonnenbereich 1, einen
unteren gemeinsamen Kolonnenbereich 6, einen Zulaufteil 2, 4 mit Verstärkungsteil 2 und
Abtriebsteil 4 sowie einen Entnahmeteil 3, 5 mit Abtriebsteil 3 und Verstärkungsteil 5
aufteilt. Die Zuführung des aufzutrennenden Gemisches (A, B, C) erfolgt im mittleren
Bereich des Zulaufteils 2, 4. Am Kolonnenkopf wird die Leichtsiederfraktion (A), aus dem
Kolonnensumpf die Hochsiederfraktion (C) und aus dem mittleren Bereich des
Entnahmeteils 3, 5 die Mittelsiederfraktion (B) abgezogen.
In einer erfindungsgemäßen Trennwandkolonne, die mit Drahtgewebefüllkörpern bestückt
war, 85 theoretische Trennstufen aufwies, hiervon 18 Trennstufen im unteren
gemeinsamen Kolonnenbereich 6, 47 Trennstufen im Bereich der Trennwand sowie mit 20
Trennstufen im oberen gemeinsamen Kolonnenbereich 1. Der Trennwandkolonne wurde
ein Roh-HDO-Strom zugeführt, der neben HDO als Hauptkomponente ca. 20 Gew.-%
Leichtsieder, hiervon überwiegend PDO (ca. 10 Gew.-%), 1,2-Cyclohexandiol (ca. 4 Gew.-%)
und Hexanol (ca. 0,2 Gew.-%), ca. 2,5 Gew.-% Hochsieder, hiervon als
Hauptkomponente Di-HDO-Eter, in einem Anteil von 2 Gew.-% zugeführt. Sowohl in der
Leichtsieder wie auch in der Hochsiederfraktion waren darüber hinaus eine Vielzahl
weiterer Komponenten in jeweils geringer Konzentration enthalten.
Die Trennwandkolonne wurde mit einem Kopfdruck von 150 mbar und einem
Rückflußverhältnis von 20 betrieben. Die Flüssigkeit am oberen Ende der Trennwand
wurde zu gleichen Teilen auf den Zulaufteil und auf den Entnahmeteil der
Trennwandkolonne aufgeteilt. Der Roh-HDO-Strom wurde auf der 52. theoretischen
Trennstufe aufgegeben, das Produkt Rein-HDO wurde von der 28. theoretischen
Trennstufe abgezogen. Es wurde ein spezifikationsgerechtes Produkt erhalten, d. h. ein
Rein-HDO mit einem Gewichtsanteil an HDO von 99 Gew.-%.
Für die destillative Gewinnung von Rein-PDO aus Roh-PDO wurde die selbe Apparatur
wie zu HDO (Beispiel 1) eingesetzt. Die Trennwandkolonne wurde jedoch mit einem
Kopfdruck von 100 mbar und einem Rücklaufverhältnis von 40 betrieben. Die Flüssigkeit
am Kopf der Trennwand wurde zu ca. 44% auf den Zulaufteil und zu den verbliebenen
56% auf den Entnahmeteil aufgeteilt. Der Zulaufstrom, das Roh-PDO enthielt neben PDO
als Hauptkomponente 25 Gew.-% Leichtsieder, hiervon ca. 13 Gew.-% 1,2-
Cyclohexandiol, ca. 1,5 Gew.-% Butandiol sowie ca. 2,6 Gew.-% Valerolacton und ca.
45 Gew.-% Hochsieder, hiervon als Hauptkomponente ca. 43 Gew.-% HDO.
Das Roh-PDO wurde auf die Trennwandkolonne auf der 48. theoretischen Trennstufe
aufgegeben, das Produkt Rein-PDO wurde von der 40. theoretischen Trennstufe
abgezogen. Es wurde ein spezifikationsgerechtes Rein-PDO erhalten, d. h. ein Produkt mit
einem Anteil an PDO von mindestens 97 Gew.-%.
In der selben Kolonne wie zu Beispiel 1 beschrieben, wurde ein Roh-CLO aufgegeben, das
neben CLO als Hauptkomponente ca. 2,5 Gew.-% Leichtsieder, hiervon überwiegend
Methanol (0,9 Gew.-%) und Valerolacton (0,4 Gew.-%) sowie ca. 0,5 Gew.-% Hochsieder,
hiervon überwiegend primäres Caprolacton (ca. 0,05 Gew.-%), Ameisensäure-
Hdroxycapronsäure-Methyleter (ca. 0,02 Gew.-%) sowie Hydroxycapronsäure-Methyleter
(ca. 0,02 Gew.-%), enthielt. In der Leichtsieder wie auch in der Hochsiederfraktion waren
darüber hinaus eine Vielzahl von Komponenten in jeweils geringerer Konzentration
enthalten.
Die Trennwandkolonne wurde mit einem Kopfdruck von 50 mbar und einem
Rückflußverhältnis von 38 betrieben. Die Flüssigkeit am oberen Ende der Trennwand
wurde zu ca. 33% auf den Zulaufteil und zu ca. 66% auf den Entnahmeteil aufgeteilt. Das
Roh-PDO wurde auf der 32. theoretischen Trennstufe aufgegeben, das Produkt Rein-CLO
wurde von der 32. theoretischen Trennstufe entnommen. Es wurde ein
spezifikationsgerechtes Rein-CLO erhalten, d. h. ein Produkt, das mindestens 99 Gew.-%
CLO enthält.
Claims (24)
1. Verfahren zur destillativen Aufarbeitung der im Verfahren gemäß DE-A 196 07 954
erhaltenen 1,6-Hexandiol (HDO), 1,5-Pentandiol (PDO) bzw. Caprolacton (CLO)
enthaltenden Rohprodukte zur Gewinnung der entsprechenden Reinprodukte,
dadurch gekennzeichnet, daß die destillative Aufarbeitung jeweils in einer
Trennwandkolonne (TK), in der eine Trennwand (T)) in Kolonnenlängsrichtung
unter Ausbildung eines oberen gemeinsamen Kolonnenbereichs (1), eines unteren
gemeinsamen Kolonnenbereichs (6), eines Zulaufteils (2, 4) mit Verstärkungsteil (2)
und Abtriebsteil (4) sowie eines Entnahmeteils (3, 5) mit Abtriebsteil (3) und
Verstärkungsteil (5) angeordnet ist, mit Zuführung des jeweiligen Rohprodukts
HDO, PLO bzw. CLO im mittleren Bereich des Zulaufteils (2, 4), Abführung einer
Hochsiederfraktion (C) aus dem Kolonnensumpf, einer Leichtsiederfraktion (A) über
den Kolonnenkopf und einer Mittelsiederfraktion (B) aus dem mittleren Bereich des
Entnahmeteils (3, 5) oder in thermisch gekoppelten Kolonnen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufteilungsverhältnis
des Flüssigkeitsrücklaufs am oberen Ende der Trennwand (T) in der Weise
eingestellt wird, daß der Anteil an hochsiedenden Schlüsselkomponenten im
Flüssigkeitsrücklauf über den Abtriebsteil (3) des Entnahmeteils (3, 5) am oberen
Ende der Trennwand (T) 10 bis 80%, bevorzugt 30 bis 50% des in der
Mittelsiederfraktion (B) zugelassenen Grenzwerts beträgt, und daß die Heizleistung
im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne (TK) in der Weise eingestellt wird, daß
die Konzentration der leichtsiedenden Schlüsselkomponenten in der Flüssigkeit am
unteren Ende der Trennwand (T) 10 bis 80%, bevorzugt 30 bis 50% des im
Mittelsiederstrom (B) zugelassenen Grenzwerts beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die HDO-
Reinkolonne und die PDO-Reinkolonne so verschaltet werden, daß die im Kopfstrom
der HDO-Kolonne verbleibenden HDO-Anteile über den Sumpf der PDO-
Reinkolonne gewonnen und in die HDO-Reinkolonne zurückgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mengenstrom der Flüssigkeit, die im mittleren Bereich des Zulaufteils (2, 4)
aufgegeben wird, in der Weise geregelt wird, daß er nicht unter 30% seines
Normalwerts sinkt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufteilung der aus dem Abtriebsteil (3) des Entnahmeteils (3, 5) der
Trennwandkolonne (TK) ablaufenden Flüssigkeit auf die abgezogene
Mittelsiederfraktion (B) und den Verstärkungsteil (5) des Entnahmeteils (3, 5) der
Trennwandkolonne (TK) durch eine Regelung in der Weise eingestellt wird, daß die
auf den Verstärkungsteil (5) aufgegebene Flüssigkeitsmenge nicht unter 30% ihres
Normalwertes sinkt.
6. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittelsiederfraktion (B) in flüssiger Form entnommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Brüdenstrom am unteren Ende der Trennwand (T) in der Weise eingestellt wird, daß
das Verhältnis des Brüdenstroms im Zulaufteil (2, 4) zum Brüdenstrom im
Entnahmeteil (3, 5) 0,8 bis 1,2, bevorzugt 0,9 bis 1,1, beträgt, vorzugsweise durch
die Wahl und/oder Dimensionierung trennwirksamer Einbauten und/oder den Einbau
druckverlusterzeugender Einrichtungen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rücklauf aus dem oberen gemeinsamen Kolonnenteil (1) in der Weise geregelt wird,
daß das Verhältnis des Rücklaufstroms im Zulaufteil (2, 4) zum Rücklauf im
Entnahmeteil (3, 5) 0,1 bis 1,0, bevorzugt 0,5 bis 0,8, beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entnahme des Leichtsiederstroms (A) temperaturgeregelt erfolgt, wobei die
Meßstelle für die Regeltemperatur im oberen gemeinsamen Teilbereich (1) der
Kolonne, an einer Stelle angeordnet ist, die um 3 bis 8, bevorzugt 4 bis 6 theoretische
Trennstufen unterhalb des oberen Kolonnenendes angeordnet ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entnahme des Hochsiederstroms (C) temperaturgeregelt erfolgt, wobei die Meßstelle
für die Regeltemperatur im unteren gemeinsamen Kolonnenbereich (6), um 3 bis 8,
bevorzugt um 4 bis 6 theoretische Trennstufen oberhalb des unteren Endes der
Kolonne angeordnet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entnahme des Mittelsiederstroms (B) standgeregelt erfolgt und als Regelgröße der
Flüssigkeitsstand im Verdampfer oder im Sumpf der Kolonne verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeitsverteilung in den einzelnen Teilbereichen 1 bis 6 der Trennwandkolonne
(TK) jeweils getrennt einstellbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Teilbereichen 2 und 4 der Trennwandkolonne (TK) verstärkt im Wandbereich und in
den Teilbereichen 3 und 4 der Trennwandkolonne (TK) reduziert im Wandbereich
aufgegeben wird.
14. Trennwandkolonne (TK) zur Durchführung des Verfahrens nach einem Ansprüche 1
bis 13, gekennzeichnet durch 30 bis 100, bevorzugt 50 bis 90 theoretische
Trennstufen.
15. Trennwandkolonne (TK) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolonnenbereiche 1 bis 6 jeweils 5 bis 50%, bevorzugt 15 bis 30% der Gesamtzahl
der theoretischen Trennstufen der Trennwandkolonne (TK) aufweisen.
16. Trennwandkolonne (TK) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zulaufstelle des Stroms (A, B, C) und die Entnahmestelle des Mittelsiederstroms
(B) auf unterschiedlicher Höhe in der Kolonne angeordnet sind, vorzugsweise um 1
bis 20, insbesondere um 10 bis 15 theoretische Trennstufen beabstandet.
17. Trennwandkolonne (TK) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß einer oder mehrere der Teilbereiche 2, 3, 4 und 5 der
Trennwandkolonne (TK) mit geordneten Packungen oder Füllkörpern bestückt ist
(sind) und/oder, daß die Trennwand (T) in den an einen oder mehreren der
Teilbereiche 2, 3, 4 und 5 angrenzenden Bereichen wärmeisolierend ausgeführt ist.
18. Trennwandkolonne (TK) nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennwand (T) in Form von lose gesteckten Teilsegmenten
ausgestaltet ist.
19. Trennwandkolonne (TK) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die lose
Trennwand (T) interne Mannlöcher oder herausnehmbare Segmente aufweist, die es
erlauben, innerhalb der Trennwandkolonne (TK) von einer Seite der Trennwand (T)
auf die andere Seite zu gelangen.
20. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung von thermisch gekoppelten
Kolonnen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden thermisch gekoppelten Kolonnen
bei verschiedenen Drücken betrieben werden und/oder daß in den
Verbindungsströmen zwischen den beiden thermisch gekoppelten Kolonnen nur
Flüssigkeiten gefördert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtsiederfraktion
(A) und die Schwersiederfraktion (C) aus unterschiedlichen Kolonnen entnommen
werden, und der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Hochsiederfraktion (C)
entnommen wird, bevorzugt um 0,1 bis 2 bar, insbesondere um 0,5 bis 1 bar tiefer
eingestellt wird als der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Leichtsiederfraktion
(A) entnommen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 18 oder 19 unter Verwendung von thermisch
gekoppelten Kolonnen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sumpfstrom der ersten
Kolonne in einem Verdampfer teilweise oder vollständig verdampft wird und
anschließend der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und
eines flüssigen Stromes zugeführt wird.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 20
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß thermisch gekoppelte Kolonnen mit jeweils
eigenem Verdampfer und/oder Kondensator eingesetzt werden.
24. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13
oder nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen
und am unteren Ende der Trennwand (TK) Probenahmemöglichkeiten eingerichtet
sind, über die aus der Kolonne kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen flüssige
und/oder gasförmige Proben entnommen werden und hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, bevorzugt gaschromatographisch, untersucht werden.
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