DE1008878B

DE1008878B - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Sterilisierung der Luft in geschlossenen Raeumen durch Vermischen von Ozon und Wasserdampf mit Luft und Verteilen des Mischprodukts im Raum

Info

Publication number: DE1008878B
Application number: DEB35987A
Authority: DE
Inventors: Giuseppe Bruzzone
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-06-04
Filing date: 1955-06-02
Publication date: 1957-05-23

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Sterilisierung der Luft in geschlossenen Räumen durch Vermischen von Ozon und Wasserdampf mit Luft und Verteilen des Mischprodukts im Raum Bekannt ist die Sterilisierung von Räumen mittels ozonisierter Luft, wobei auch in den Raum Dampf geleitet wurde, der sich auf den Bakterien niederschlagen sollte, um die Einwirkung des Ozons auf die Bakterien zu verstärken.
Bekannt ist auch die Reinigung und Sterilisierung der Luft in geschlossenen Räumen durch Vermischen von Ozon und Wasserdampf mit Luft und Verteilen des Mischproduktes im Raum. Hierbei wurden aber Lufttemperaturen angewandt, die die Raumtemperatur nicht überstiegen oder sogar weit unter denn Gefrierpunkt lagen. Bei diesen Verfahren kann der in der Luft befindliche oder durch Versprühen von Wasser gebildete Wasserdampf sich praktisch nicht mit dem Ozon verbinden, und dieses bleibt daher unverändert in dem Gemisch erhalten.
Ozon hat jedoch einen stark durchdringenden Geruch.
In manchen Fällen wird Ozongerwch unangenehm und lästig empfunden und ist zuweilen für Menschen, namentlich Kranke, sogar schädlich, wenn sie sich im gleichen Raum befinden, in dem ein Ozonerzeuger arbeitet.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sterilisierung der Luft in einem Raum durch Vermischen von Ozon und Wasserdampf mit Luft und Verteilen des Mischprodukts im Raum und besteht darin, daß der Wasserdampf durch Erwärmen eines Wasservorrats auf etwa 55° erzeugt wird. Wird dieser warme Wasserdampf mit (warmer) Luft und Ozon vermischt, so verbindet sich der Wasserdampf mit dem Ozon und bildet Wasserstoffsuperoxyd'. Die Strömung aus warmem Wasserdampf, Luft und Wasserstoffsuperoxyd steigt in den höheren Teil des Rawmes, in dem sich auch die lästigen Gerüche, Bakterien und Keime ansammeln, und die Wasserstoffsuperoxyddämpfe zersetzen sich und bilden aktiven Sauerstoff, der ein besonders gutes Sterilisierungs-und Geruchsbeseitigungsmittel darstellt. Da das Ozon vollständig in Wasserstoffsuperoxyd bzw. Sauerstoff umgewandelt ist, kann es keine schädliche Einwirkungen mehr ausüben.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht im wesentlichen aus einem Wasserbehälter mit Heizung, einem üblichen Ozonerzeuger und eineml Behälter zum Mischen von Ozon und Wasserdampf.
ach einer vorzugsweisen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weist der Wasserbehälter, in Form eines stehendem Kessels, im Boden einen großen Lufteinlaßstutzen (von z. B. annähernd halber Kesselhöhe) und um diesen herum einen ringförmigen Wasserraum nebst Heizung und oberhalb des Lufteinlaßstutzens den Ozonerzeuger und darüber einen durchlöcherten Deckel als Auslaß auf. Das ganze Gerät steht auf Füßen, um den Eintritt der Luft in den Lufteinlalistutzen zu ermöglichen. Die Er;wärm,ung des Wassers kann z. B. durch einen wasserdichten ringförmigen, in das Wasser getauchten elektrischen Widerstand geschehen.
Die beiden Wände, der Boden und der Deckel des Wasserbehälters können aus Kunststoff bestehen. Der Strome zum Ozonerzeuger und/oder der Strom zur Wasserverdunstung kann durch einen selbsttätigen intermittierenden Schalter gesteuert werden.
Mit einem erfindungsgemäßen Gerät, das 6 ms warme, mit Wasserstoffsuperoxyd angereicherte feuchte Luft unter Zugabe von 2,7 mg Ozon pro ms und bei einer Luftbefeuchtung von 8,33 g pro m3 Luft erzeugt, wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Das hergestellte Modell erzeugte in 25 Stunden 1 g Ozon bei gleichzeitiger Verdunstung von 1250 g Wasser.
Die Sterilisierung der Luft, die mit dem Apparat erreicht wird, beträgt ungefähr 85°/9. Das Wasser soll auf einer Temperatur von ungefähr 55° C gehalten werden.
Weitere vorteilhafte Merkmale des Erfindungsgegenstandes sind aus folgender Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnung zu entnehmen. Es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch den Apparat, Fig. 2 den Apparat im Gru.ndriß. Ein Lufteinlaßstutzen 1 ist mit der Außenwand 2 eines stehenden Kessels durch einen ringförmigen Boden 3 verbunden, so daß um den Lufteinlaßstutzen herum ein ringförmiger Wasserraum gebildet ist.
Die Außenwand 2 .erstreckt sich auf etwa doppelte Höhe -des Lufteinlaßstutzens und ist durch einen Deckel 4 geschlossen, der- durchgehende Löcher 5 aufweist. Der Apparat ist mit Füßen 6 versehen, um den Lufteintritt in den Apparat durch den Lufteinlaßstutzen 1 zu ermöglichen.
Das Wasser wird auf die gewünschte Temperatur mittels eines wasserdichten elektrischen Widerstandes 7 (Tauchsieders) gebracht, der mittels eines Bügels 8 an einer Platte 9 befestigt ist, die ihrerseits mit Füßen 10 auf dem oberen Rand des Lufteinlaßstutzens 1 ruht. Die Platte 9 trägt ferner einen Ozonerzeuger 11 und einen Transformator 12, der zur Speisung des Ozonerzeugers dient.
Am Apparat sind Klemmen 13 für den elektrischen Strcin und ein Sehalter 14 zur Steuerung des Ozonerzeugers angebracht.
Ein Trichter 15 dient zum Wassereinfüllen und zur Kontrolle des Wasserstandes des Behälters.

Claims

PATEN TANsri;icHL: 1. Verfahren zur Reinigung und Sterilisierung der Luft in geschlossenen Räumen durch Vermischen von Ozon und Wasserdampf mit Luft und Verteilen des :Mischprodukts im Raum, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf durch Erwärmen eines Wasservorrats auf etwa 55° erzeugt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Wasserbehälter mit Heizung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter in Form eines stehenden Kessels im Boden einen großen Lufteinlaßstutzen (von z. B. annähernd halber Kesselhöhe) und um diesen herum einen ringförmigen Wasserraum nebst Heizung und oberhalb des Lufteinlaßstutzens den Ozonerzeuger und darüber einen durchlöcherten Deckel als Auslaß aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserkessel mit Füßen versehen ist, um den Eintritt der Luft in den Lufteinlaßstutzen zu ermöglichen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserkessel einen elektrischen Tauchsieder enthält, der den Lufteinlaßstutzen umgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel, Boden, Deckel und Lufteinlarstutzen aus Kunststoff bestehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ozonerzeuger und/oder der elektrische Tauchsieder durch einen selbsttätigen intermittierenden Schalter gesteuert sind, der auch den ununterbrochenen Betrieb ermöglicht. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 337 531, 431 113; Hailer, Die Desinfektion, 1922, S.981, Z.10 bis 12.