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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Datenübertragung in einem Telekommunikationsnetzwerk und insbesondere, obwohl nicht unbedingt, auf die Datenübertragung in einem UMTS-System (Universal Mobile Telecommuncations System).
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Hintergrund der Erfindung
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Das Euopean Telecommuncations Standardisation Institute (ETSI) ist gegenwärtig dabei, einen neuen Satz von Protokollen für Mobiltelekommunikationssysteme zu standardisieren. Der Satz von Protokollen ist kollektiv bekannt als UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). 1 veranschaulicht eine vereinfachte UMTS-Protokollstruktur der Schicht bzw. Layer 2, welche in der Kommunikation zwischen Mobilstationen (zum Beispiel Mobiltelefonen) und Funknetzwerksteuerungen (RNCs, Radio Network Controllers) eines UMTS-Netzwerks eine Rolle spielt. Die RNCs sind den Basisstationssteuerungen (BSCs, Base Station Controllers) von existierenden GSM-Mobiltelekommunikationsnetzwerken, welche mit den Mobilstationen über Basissenderempfangerstationen (BTS, Base Transceiver Stations) kommunizieren, analog.
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Die Struktur der Schicht 2 der 1 besteht aus einem Satz von Funkzugriffsträgern (RABs, Radio Access Bearers), welche Benutzeranwendungen bzw. Benutzerapplikationen Funkressourcen (und Dienste) zugänglich machen. Für jede Mobilstation kann es einen oder mehr RABs geben. Daten-Flows bzw. Datenströme (in der Form von Segmenten) von den RABs werden weitergegeben an jeweilige Funkverbindungssteuerungs-Entitäten (RLC, Radio Link Control), welche unter anderem die empfangenen Segmente puffern. Es gibt eine RLC-Entität für jeden RAB. In der RLC-Schicht werden RABs auf jeweilige logische Kanäle abgebildet. Eine Mediumzugriffssteuerungs-Entität (MAC, Medium Access Control) empfangt Daten, die in den logischen Kanälen übertragen wurden, und bildet logische Kanäle weiter auf einen Satz von Transportkanälen ab. Transportkanäle werden schließlich auf einen einzigen physischen Transportkanal abgebildet, welcher eine Gesamtbandbreite (< 2 MBits/Sek.) hat, die ihm vom Netzwerk zugewiesen wurde. Abhängig davon, ob ein physischer Kanal ausschließlich durch eine Mobilstation verwendet wird, oder von mehreren Mobilstationen geteilt wird, wird er entweder als ”dedizierter physischer Kanal” oder ”gemeinsamer Kanal” bezeichnet. Eine MAC-Entität, welche mit einem dedizierten physischen Kanal verbunden ist, ist als MAC-d bekannt, wobei es eine MAC-d Entität für jede Mobilstation gibt. Eine MAC-Entität, die mit einem gemeinsamen Kanal verbunden ist, ist als MAC-c bekannt. Es gibt für jede Zelle eine MAC-c Entität.
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Die Bandbreite eines Transportkanals wird nicht direkt beschränkt durch die Fähigkeiten der physischen Schicht, sondern wird vielmehr durch eine Funkressourcensteuerungs-Entität (RRC, Radio Resource Controller) unter Verwendung von Transportformaten konfiguriert. Für jeden Transportkanal definiert die RRC-Entität eine oder mehrere Transportblock(TB)-Größen. Jede Transportblockgröße entspricht direkt einer erlaubten MAC-Protokolldateneinheit (PDU, Protocol Data Unit), und sagt der MAC-Entität, welche Paketgrößen sie verwenden kann, um Daten an die physische Schicht zu übertragen. Zusätzlich zur Blockgröße informiert die RRC-Entiät die MAC-Entität über eine Transportblocksatz-Größe (TBS, Transport Block Set), was die Gesamtzahl von Bits ist, die die MAC-Entität an die physische Schicht innerhalb eines einzelnen Übertagungszeitintervalls (TTI, Transmission Time Interval) übertragen kann. Die TB-Größe und TBS-Größe bilden zusammen mit einiger zusätzlicher Information, welche sich auf die erlaubte Konfiguration der physischen Schicht bezieht, ein Transportformat (TF). Ein Beispiel eines TF könnte (TB = 80 Bits, TBS = 160 Bits) sein, was bedeutet, dass die MAC-Entität zwei 80 Bit-Pakete in einem einzelnen Übertragungsintervall übertragen kann. Somit kann das TF geschrieben werden als TF = (80, 160).
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Die RRC-Entität informiert auch die MAC-Entität über alle möglichen TFs für einen gegebenen Transportkanal. Diese Kombination von TFs wird als Transportformatkombination (TFC, Transport Format Combination) bezeichnet. Ein Beispiel einer TFC ist {TF1 = (80, 80), TF2 = (80, 160)}. In diesem Beispiel kann die MAC-Entität sich aussuchen, ob eine oder zwei PDUs in einem TTI auf dem fraglichen bestimmten Transportkanal übertragen wird. In beiden Fällen werden die PDUs eine Größe von 80 Bits haben.
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In jedem TTI muss die MAC-Entität entscheiden, wie viel Daten auf jedem mit ihr verbundenen Transportkanal übertragen werden soll. Diese Transportkanäle sind nicht voneinander unabhängig, und werden später bei der physischen Schicht auf einen einzigen physischen Kanal gemultiplext (wie oben besprochen). Die RRC-Entität muss sicherstellen, dass die Gesamtübertragungskapazität auf allen Transportkanälen nicht die Übertragungskapazität des zugrunde liegenden physischen Kanals überschreitet. Dies geschieht dadurch, dass der MAC-Entität ein Transportformatkombinationssatz (TFCS, Transport Format Combination Set) gegeben wird, welcher die erlaubten Transportformatkombinationen für alle Transportkanäle enthält. Als Beispiel betrachte man eine MAC-Entität, welche zwei Transportkanäle hat, welche weiter auf einen einzigen physischen Kanal gemultiplext werden, welcher eine Transportkapazität von 160 Bits pro Übertragungszeitintervall hat (man beachte, dass in der Praxis die Kapazität viel größer als 160 sein wird). Die RRC könnte sich dafür entscheiden, drei Transportformate TF1 = (80, 0), TF2 = (80, 80) und TF3 = (80, 160) beiden Transportkanälen zuzuweisen. Offenkundig kann die MAC-Entität sich jedoch nicht entscheiden auf beiden Transportkanälen gleichzeitig unter Verwendung von TF3 zu übertragen, da dies zur Notwendigkeit zum Übertragen von 320 Bits auf dem physischen Kanal führen würde, welcher nur eine Kapazität zur Übertragung von 160 Bits hat. Die RRC-Entität muss die Gesamtübertragungsrate einschränken, indem nicht alle Kombinationen der TFs erlaubt werden. Ein Beispiel hierfür wäre eine folgende TFCS [{(80, 0), (80, 0)}, {(80, 0}, (80, 80)}, {(80, 0), (80, 160)}, {(80, 80), (80, 0)}, {(80, 80), (80, 80)}, {(80, 160), (80, 0)}], wobei das Transportformat vom Transportkanal 1 als erstes Element jedes Elementpaars gegeben ist, und das Transportformat des Transportkanals 2 als zweites Element gegeben ist. Da die MAC-Entität nur eine dieser erlaubten Transportformatkombinationen aus dem Transportformatkombinationssatz wählen kann, ist ein Überschreiten der Kapazität des physischen Kanals unmöglich.
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Auf ein Element des TFCS wird durch einen Transportformatkombinationsindikator (TFCI, Transport Format Combination Indicator) hingewiesen, welcher der Index der entsprechenden TFC ist. Im vorherigen Beispiel gibt es zum Beispiel 6 verschiedene TFCs, was bedeutet, dass der TFCI jeden Wert zwischen 1 und 6 annehmen kann. Der TFCI = 2 würde der zweiten TFC entsprechen, welche {(80, 0), (80, 80)} ist, was bedeutet, dass nichts aus dem ersten Transportkanal übertragen wird und ein einzelnes Paket von 80 Bits aus dem zweiten Transportkanal übertragen wird.
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Es ist selbstverständlich notwendig, dass die logischen Kanäle sich die gesamte verfügbare Bandbreite teilen. Die Entscheidung zum Verteilen der Bandbreite auf verschiedene Transportkanäle wird durch die MAC-Entität für jedes Zeitintervall getroffen, durch Wählen eines geeigneten TFCI. Dieses Sichteilen der Bandbreite kann auf verschiedene Arten geschehen, zum Beispiel in dem Flows bzw. Strömen, welche als wichtiger als andere betrachtet werden, eine absolute Präferenz eingeräumt wird. Dies wäre das am einfachsten zu implementierende Verfahren, kann jedoch zu einer sehr unfairen Verteilung der Bandbreite führen. Genauer gesagt ist es möglich, dass das Senden von Flows bzw. Strömen, welche eine niedrigere Priorität haben, für ausgedehnte Zeitperioden nicht erlaubt wird. Dies führt zu einer sehr schlechten Leistungsfähigkeit, wenn der Flusssteuermechanismus eines Flows bzw. Stroms niedriger Priorität darauf reagiert. Ein typisches Beispiel eines solchen Flusssteuermechanismus findet sich in dem im Internet verwendeten TCP-Protokoll.
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Bei bestehenden Technologien, wie bei IP- und ATM-Netzwerken wird die Möglichkeit geschaffen, mehreren Eingangs-Strömen Ressourcen auf einem einzelnen Ausgangskanal zuzuweisen. Die Algorithmen, welche verwendet werden, um in solchen Systemen die Ressourcen aufzuteilen, sind jedoch nicht direkt auf UMTS anwendbar, wo mehrere Eingangs-Ströme auf jeweiligen logischen Ausgangskanälen übertragen werden.
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Ein Vorschlag, wie sich mehrere Eingangs-Datenströme Ressourcen teilen können, ist gemacht worden, und wird als verallgemeinertes Prozessorteilen (GPS, Generalised Processor Sharing) bezeichnet. Wenn dieser Vorschlag in Systemen verwendet wird, welche nur einen einzelnen Ausgangskanal haben, ist dies als gewichtete faire Warteschlangenbildung (WFQ, Weighted Fair Queuing) bekannt, und wird in einem Artikel beschrieben, mit dem Titel ”A Generalised Processor Sharing Approach to Flow Control in Integrated Services Networks: The Single Node Case”, A. K. Parekh, R. G. Gallager, veröffentlicht in IEEE/ACM Transactions On Networking, Band 1, Nr. 3, Juni 1993, Seiten 344–357. Einfach ausgedrückt, beinhaltet GPS das Berechnen eines GPS-Gewichts für jeden Eingangs-Strom auf der Grundlage von bestimmten Parametern, die mit dem Strom bzw. Flow in Beziehung stehen. Die Gewichte, die für alle Eingangs-Ströme berechnet wurden, werden aufaddiert, und die gesamte verfügbare Ausgangsbandbreite wird abhängig vom Gewicht jedes Stroms bzw. Flows als Bruchteil des Gesamtgewichts auf die Eingangs-Ströme aufgeteilt. GPS könnte auf die MAC-Entität in UMTS angewendet werden, wobei die Gewichtung für jeden Eingangs-Strom (durch die RRC-Entität) auf der Grundlage von bestimmten RAB-Parametern bestimmt wird, welche dem entsprechenden RAB durch das Netzwerk zugewiesen werden. Insbesondere kann ein RAB-Parameter gleich einer Dienstqualität (QoS, Quality of Service) oder garantierten Rate sein, die einem Benutzer für einen bestimmten Netzwerkdienst zugewiesen wird.
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Einzelheiten über die MAC Protokollspezifikation finden sich in TS 25.321 V3.1.0 Technical Specification Froup (TSG) RAN; Working Group 2 (WG2).
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EP 0 991 218 A2 wurde vor der vorliegenden Anmeldung eingereicht, aber erst später veröffentlicht und betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Signalen von einem MAC Sublayer in ein Mobilkommunikationssystem. Eine detaillierte Beschreibung findet sich hinsichtlich der Kopplung zwischen TFI/TFCI (Transportformatindiaktor/Transportformatkombinationsindikator)-Werten und einem Serviceprofiltyp in einer Kommunikation auf Grundlage des Signalübertragungsverfahrens. Der MAC-Sublayer der Mobilstation wählt passende Transportformate aus.
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Darlegung der Erfindung
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Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat erkannt, dass es Schwierigkeiten gibt bei der direkten Anwendung von GPS auf die Bandbreitenzuweisung in einem UMTS-Netzwerk, da GPS annimmt, dass Daten in unendlich kleinen Blöcken auf den Logikkanälen der MAC-Entität gesendet werden können. Dies ist in UMTS nicht möglich, da UMTS sich auf Transportformatkombinationssätze (TFCSs, Transport Format Combination Sets) als den Grundmechanismus verlässt, wie viele Daten in jedem Übertragungszeitintervall gesendet werden können. Wenn GPS in UMTS verwendet werden soll, ist es notwendig, die TFC (aus dem TFCS) zu wählen, welche am engsten bzw. nächsten mit der Bandbreite übereinstimmt, die durch GPS einem Eingangs-Strom zugewiesen wird. Das Ergebnis dieses Ansatzes ist, dass die tatsächliche Datenmenge, die für einen Eingangsstrom in einem gegebenen Rahmen gesendet wird, unter die optimierte Rate fallen kann, oder jene optimierte Rate überschreiten kann. Im ersteren Fall kann sich ein Rückstau bzw. Backlog von nicht-gesendeten Daten für den Eingangs-Strom aufbauen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung den im vorangehenden Abschnitt aufgezeigten Nachteil zu überwinden oder zumindest abzumildern. Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Insbesondere wird ein Rückstauzähler unterhalten, welcher den Rückstau von ungesendeten Daten für einen gegebenen Eingangs-Strom in die MAC-Entität verfolgt. Der Rückstau wird berücksichtigt, wenn eine passende TFC für jenen Eingangs-Strom für einen folgenden Rahmen bestimmt wird.
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Gemäß eines ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren geschaffen zur Zuweisung von Übertragungsressourcen an eine Medienzugriffssteuerungs-Entität (MAC) eines Knotens eines UMTS-Systems (Universal Mobile Telecommunication System), wobei das Verfahren für jeden Rahmen eines Ausgabe-Datenstroms umfasst:
Berechnen eines fairen Anteils der verfügbaren Ausgangsbandbreite der MAC-Entität für jeden Eingangs-Strom in die MAC-Entität;
Auswählen einer Transportformatkombination (TFC, Transport Format Kombination) aus einem TFC-Satz (TFCS) auf der Grundlage des Bandbreitenanteils, der für die Eingangs-Ströme berechnet wurde, wobei die TFC ein für jeden Eingangs-Strom zugewiesenes Transportformat umfasst; und
für jeden Eingangs-Strom, wenn das zugewiesene TF zu einer Datenübertragungsrate führt, welche geringer ist als die bestimmte faire Verteilung, Addieren der Differenz zu einem Rückstauzähler für den Eingangs-Strom,
wobei der Wert des Rückstauzählers berücksichtigt wird, wenn eine TFC für den folgenden Rahmen des Ausgangs-Datenstroms ausgewählt wird.
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Ausführungen der vorliegenden Erfindung gestatten dem TFC-Auswahlprozess für einen folgenden Rahmen die Berücksichtigung irgendwelcher Rückstaus, welche für die Eingangs-Ströme existieren. Die Tendenz ist es, die ausgewählte TFC so einzustellen, dass die Rückstaus verringert werden. Ein solcher Rückstau besteht möglicherweise aufgrund der endlichen Zahl von Datenübertragungsmöglichkeiten, welche durch den TFCS bereitgestellt werden.
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Knoten, an welchen das Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann, umfassen Mobilstationen (wie Mobiltelefone oder Kommunikator-artige Vorrichtungen) und Funknetzsteuerungen (RNCs, Radio Network Controllers).
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Vorzugsweise werden die Eingangs-Ströme in die MAC-Entität durch jeweilige Funkverbindungssteuerungs-Entitäten (RLC, Radio Link Control) bereitgestellt. Noch bevorzugter ist, dass die RLC-Entität eine Pufferung für den zugehörigen Daten-Strom bereitstellt.
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Vorzugsweise wird der Schritt des Berechnens eines fairen Anteils von Ressourcen für einen Eingangs-Strom durch eine Funkressourcensteuerungs-Entität (RRC, Radio Resource Control) durchgeführt.
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Vorzugsweise umfasst der Schritt der Berechnung eines fairen Anteils von Ressourcen für einen Eingangs-Strom die Bestimmung der Gewichtung, die jenem Strom gegeben wird, als Bruchteil der Summe der Gewichte, welche allen Eingangs-Strömen gegeben werden. Der faire Anteil wird dann bestimmt durch Multiplizieren der Gesamtausgangsbandbreite mit dem vorbestimmten Bruchteil. Noch bevorzugter beinhaltet dieser Schritt die Verwendung des verallgemeinerten Prozessoraufteilungs-Mechanismus (GPS, Generalised Processor Sharing). Die Gewichtung für einen Daten-Strom kann durch einen oder mehr Funkzugriffsträger-Parameter (RAB, Radio Access Bearer) definiert sein, die von dem UMTS-Netzwerk einem Funkzugriffsträger zugewiesen werden, wobei ein RAB mit jedem MAC-Eingangs-Strom in Beziehung steht.
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Vorzugsweise, im Fall, dass der Rückstauzähler für einen gegebenen Eingangs-Strom einen positiven Wert hat, umfasst das Verfahren das Addieren des Werts des Rückstauzählers zum berechneten fairen Anteil für jenen Strom, und das Auswählen einer TFC auf der Grundlage der resultierenden Summen für alle Eingangs-Ströme.
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In bestimmten Ausführungen der vorliegenden Erfindung, wo für einen gegebenen Eingangs-Strom das TF zu einer Datenübertragungsrage führt, welche größer ist als die bestimmte faire Verteilung, kann für den Eingangs-Strom die Differenz vom Rückstauzähler subtrahiert werden.
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Gemäß eines zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Knoten für ein UMTS-System (Universal Mobile Telecommunication System) bereitgestellt, wobei der Knoten umfasst:
eine Medienzugriffssteuerungs-Entität (MAC, Media Access Control) zum Empfangen einer Vielzahl von Eingangs-Daten-Strömen;
ein erstes Prozessormittel, um für jeden Eingangs-Strom in die MAC-Entität einen fairen Anteil der verfügbaren Ausgangsbandbreite der MAC-Entität zu berechnen, und um eine Transportformatkombination (TFC, Transport Format Combination) aus einem TFC-Satz (TFCS, TFC Set) auszuwählen, auf der Grundlage des Bandbreitenanteils, der für die Eingangs-Ströme berechnet wurde, wobei die TFC ein jedem Eingangs-Strom zugewiesenes Transportformat umfasst;
ein zweites Prozessormittel, um zu einem Rückstauzähler, der mit jedem Eingangs-Strom in Beziehung steht, die Differenz zwischen der Datenübertragungsrate für den Strom, der aus der gewählten TFC resultiert, und dem bestimmten fairen Anteil, hinzuzuaddieren, wenn die Datenübertragungsrate geringer als der bestimmte faire Anteil ist,
wobei das erste Prozessormittel eingerichtet ist, um den Wert der Rückstauzähler zu berücksichtigen, wenn eine TFC für den folgenden Rahmen des Ausgangsdaten-Stroms ausgewählt wird.
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Vorzugsweise werden das erste und zweite Prozessormittel durch eine Funkressourcensteuerungs-Entität (RRC, Radio Resource Control) bereitgestellt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 veranschaulicht schematisch die Schicht 2 eines UMTS; und
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2 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren veranschaulicht, um den Eingangs-Flow-Strömen einer MAC-Entität der Schicht 2 der 1 Bandbreitenressourcen zuzuweisen.
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Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführung
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Wie bereits oben beschrieben wurde, besteht eine vereinfachte UMTS-Schicht 2 aus einer Funkressourcensteuerungs-Entität (RRC), einer Mediumszugriffssteuerungsentität (MAC) für jede Mobilstation, und einer Funkverbindungssteuerungs-Entität (RLC) für jeden Funkzugriffsträger (RAB). Die MAC-Entität führt ein Scheduling bzw. eine Zeitplanung der ausgehenden Datenpakete durch, während die RLC-Entitäten Puffer für jeweilige Eingangs-Flows bzw. Eingangsströme bereitstellen. Die RRC-Entität setzt der maximalen Datenmenge, die aus jedem Flow bzw. Strom übertragen werden kann, eine Grenze, indem jeder MAC ein Satz von erlaubten Transportformatkombinationen (TFC) zugewiesen wird (als TFC-Satz oder TFCS bezeichnet), aber jede MAC unabhängig entscheiden muss, wie viel Daten aus jedem Flow bzw. Strom übertragen werden, durch Auswählen der besten verfügbaren Transportformatkombination (TFC) aus dem TFCS.
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Das vorgeschlagene Verfahren funktioniert indem bei der MAC-Entität (pro Übertragungszeitintervall) die optimale Verteilung der verfügbaren Bandbreite berechnet wird, unter Verwendung des verallgemeinerten Prozessoraufteilungs-Ansatzes bzw. GPS-Ansatzes (siehe den oben angegebenen Artikel von A. K. Parekh et al.) und durch Verfolgen wie weit jeder Flow bzw. Strom hinter der optimalen Bandbreitenzuweisung ist, unter Verwendung von jeweiligen Rückstauzählern. Die verfügbare Bandbreite wird unter Verwendung der gewöhnlichen GPS-Gewichte auf Flows bzw. Ströme aufgeteilt, welche unter Verwendung der RAB-Parameter durch die RRC berechnet werden müssen.
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Das Verfahren berechnet zunächst die GPS-Verteilung für die Eingangs-Flows bzw. Eingangs-Ströme, und addiert die GPS-Werte zu den momentanen jeweiligen Rückstauaufzeichnungen. Dies geschieht einmal für jedes 10 ms TTI (Transmission Time Intervall, Übertragungszeitintervall), und führt zu einem fairen Übertragungsanteil für jeden Flow bzw. Strom. Diese Rate ist jedoch möglicherweise nicht optimal, da möglicherweise nicht genug zu sendende Daten in allen Puffer sind. Um sowohl einen optimalen Durchsatz als auch Fairness zu erzielen, wird die GPS-Verteilung reduziert, um nicht den momentanen Pufferfüllpegel oder die maximal erlaubte Rate für irgendeinen logischen Kanal zu überschreiten. Dann wird ein zweistufiger Bewertungsprozess durchgeführt.
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Zunächst wird der Satz von fairen Raten, der für alle Eingangs-Flows bzw. Eingangs-Ströme berechnet wurde, nacheinander mit möglichen Transportformatkombinationen (TFCs) verglichen, wobei jede TFC danach bewertet wird, wie nahe sie dem Aussenden der optimalen Rate kommt. In der Praxis geschieht dies durch einfaches Zählen wie viel der fairen Konfiguration eine TFC nicht sendet (wenn eine gegebene TFC alle Pakete mit der fairen Rate senden kann, erhält sie eine Bewertung von 0) und dann betrachten nur der TFCs, welche die niedrigsten Bewertungen haben. Die am nächstkommende Übereinstimmung wird gewählt und verwendet, um die aus jeder Warteschlange gesendete Paketmenge zu bestimmen. Die TFCs, welche eine gleiche Bewertung haben, erhalten eine Bonusbewertung danach, wie viele Extrabits sie senden können (dies kann noch weiter gewichtet werden durch eine Dienstqualitäts-Bewertung bzw. QoS-Bewertung, um sicherzustellen, dass die überschüssige Kapazität an den Träger bzw. Bearer mit der höchsten Qualitätsklasse geht).
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Die abschließende Auswahl beruht auf einer Zweistufenbewertung: die TFC mit der niedrigsten Bewertung wird genommen. Wenn es mehrere TFCs mit gleicher Bewertung gibt, wird die mit der höchsten Bonusbewertung gewählt. Dies stellt sicher, dass die Rate für jedes TTI maximiert wird. Fairness wird erzielt, indem geprüft wird, dass wenn die gewählte TFC nicht allen Flows bzw. Strömen zumindest ihre bestimmte faire Rate gibt, die fehlenden Bits zu einem Rückstauzähler des entsprechenden Flows bzw. Stroms hinzuaddiert werden, und die Auswahl wird für das nächste TTI wiederholt. Wenn einer der Flows bzw. Ströme nichts zu übertragen hat, wird die Rückstauaufzeichnung auf 0 zurückgesetzt.
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Man kann zeigen, dass dieser Algorithmus eine Bandbreite bereitstellen kann (und unter bestimmten Annahmen Verzögerungsbegrenzungen), welche jener von GPS nahe kommt. Er bleibt jedoch fair und bewahrt die Isolation zwischen allen Flows bzw. Strömen. Er ist auch rechentechnisch einfacher als gewichtete faire Aufreihungs-Algorithmen (Weighted Fair Queuing) da er die Tatsache ausnutzt, dass die MAC-Schicht gleichzeitig auf mehreren Transportkanälen übertragen kann. Dies sollte in einer nahezu optimalen Ausnutzung der Funkschnittstelle in der UMTS-Funkverbindung führen.
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2 ist ein Flussdiagramm, welches das oben beschriebene Verfahren weiter veranschaulicht.
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Das folgende ist ein Umrissalgorithmus, um die bevorzugte Ausführung zu implementieren.