DE10065935A1 - Induktionsheizvorrichtung und-verfahren sowie Prozessor - Google Patents
Induktionsheizvorrichtung und-verfahren sowie ProzessorInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Induktionsheizvorrichtung mit einem hohlen Walzenkörper (22) aus elektrisch leitendem Material, mindestes einer Primärinduktionsspule (26) und mindestens einer Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c), wobei die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) und die mindestens eine Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c) derart im Hohlraum des Walzenkörpers (22) angeordnet sind, daß durch die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) ein erstes magnetisches Feld und durch die mindestens eine Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c) ein zweites magnetisches Feld in dem Walzenkörper (22) erzeugbar ist, wobei die mindestens eine Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c) und die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) derart betreibbar sind, daß das zweite magnetische Feld zumindest in einem Bereich des Walzenkörpers (22) dem ersten magnetischen Feld entgegenwirkt. Sie betrifft überdies ein korrespondierendes Verfahren zum Betreiben einer derartigen Induktionsheizvorrichtung sowie einen Prozessor für die Bearbeitung eines Aufzeichnungsmediums mit einer derartigen Induktionsheizvorrichtung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Induktionsheizvorrichtung mit einem
hohlen Walzenkörper aus elektrisch leitendem Material, mindestens einer
Primärinduktionsspule und mindestens einer Hilfsinduktionsspule, wobei
die mindestens eine Primärinduktionsspule und die mindestens eine
Hilfsinduktionsspule derart im Hohlraum des Walzenkörpers angeordnet
sind, daß durch die mindestens eine Primärinduktionsspule ein erstes
magnetisches Feld und durch die mindestens eine Hilfsinduktionsspule
ein zweites magnetisches Feld in dem Walzenkörper erzeugbar ist. Sie
betrifft überdies ein Verfahren zum Betreiben einer Induktionsheizvorrich
tung, die einen hohlen Walzenkörper aus elektrisch leitendem Material,
mindestens eine Primärinduktionsspule und mindestens eine Hilfsinduk
tionsspule umfaßt, wobei die Primärinduktionsspule und die mindestens
eine Hilfsinduktionsspule im Hohlraum des Walzenkörpers angeordnet
sind, bei dem zunächst mittels der mindestens einen Primärinduk
tionsspule ein erstes magnetisches Feld in dem Walzenkörper erzeugt
wird, sowie mittels der mindestens einen Hilfsinduktionsspule ein zweites
magnetisches Feld.
Aus der DE 195 32 044 sind eine derartige Vorrichtung und ein derartiges
Verfahren bekannt, bei der bzw. bei dem neben einer Primärinduk
tionsspule zum. Beheizen des Walzenkörpers Hilfsinduktionsspulen einge
setzt werden, die die Entstehung eines Spalts zwischen dem Walzenkör
per und Verbindungsabschnitten verhindern bzw. zur Aufrechterhaltung
der Kreisform des Walzenkörpers dienen sollen. Hierzu werden vor der
eigentlichen Inbetriebnahme die Hilfsinduktionsspulen in den Randberei
chen des Walzenkörpers eingesetzt, um das von der Primärindu
ktionsspule erzeugte Magnetfeld zu verstärken. Damit verkürzen sie die
Zeit, die bis zur Stabilisierung der Oberflächentemperaturverteilung am
Walzenkörper erforderlich ist. Nach gleichmäßiger Aufheizung des Wal
zenkörpers auf die gewünschte Temperatur wird die Versorgung der.
Hilfsinduktionsspulen abgeschaltet. Nach der in der DE 195 32 044 ver
tretenen Auffassung ist nach dem gleichmäßigen Aufheizen die Versor
gung durch die Primärinduktionsspule alleine ausreichend, um für das
thermische Gleichgewicht zu sorgen.
Aus der US 5,990,469 ist ein thermischer Prozessor bekannt, bei dem ein
photothermographischer Film mittels eines geheizten Walzenkörpers ent
wickelt werden kann, wobei als Heizquelle eine Heizlampe eingesetzt
wird. Eine Verwendung der in der DE 195 32 044 beschriebenen Induk
tionsheizung als Ersatz der Heizlampe führt zu keinem befriedigenden
Ergebnis: Die sich entlang der Längsachse des Walzkörpers im Betrieb
ergebende Temperaturverteilung würde zu Temperaturdifferenzen auf
dem Bereich der Oberfläche des Walzenkörpers führen, auf dem der
photothermographische Film zur Entwicklung anliegt, die außerhalb eines
Toleranzbereichs liegen, der für die Entwicklung derartiger Materialien
erlaubt wäre. Durch Vergleichsmessungen wurde festgestellt, dass der
Temperaturabfall zu den Enden des Walzenkörpers hin im Betrieb, d. h.
nach Abschaltung der Hilfsinduktionsspulen, ausgehend von der Tempe
ratur im Mittenbereich des Walzenkörpers in etwa 20% beträgt. Dies wäre
nicht weiter schlimm, wenn der Walzenkörper breit genug ausgestaltet
würde und das zu entwickelnde Aufzeichnungsmaterial ausschließlich im
Mittenbereich des Walzenkörpers transportiert würde, in dem die Tempe
ratur ausreichend konstant ist. Im Hinblick auf eine möglichst kompakte
Vorrichtung ist es jedoch erwünscht, die Länge des Walzenkörpers so
kurz wie möglich zu gestalten.
Demnach besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
Temperaturverteilung auf der Oberfläche eines Walzenkörpers zu ermög
lichen, die bei kompakter Bauweise den Anforderungen an die thermische
Entwicklung eines Aufzeichnungsmediums genügt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von
Patentanspruch 1, einen Prozessor mit den Merkmalen von Patent
anspruch 8 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patent
anspruch 11.
Unter Aufzeichnungsmedium ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ins
besondere Material zu verstehen, das auf thermischem Wege entwickelt
werden kann, beispielsweise photothermographisches Material oder ther
mographisches Material. Es kann insbesondere ein Film für Radiogra
phieanwendungen sein.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich die Temperaturvertei
lung entlang des Walzenkörpers sehr exakt steuern läßt, wenn sich die
beiden magnetischen Felder, die zum einen von der mindestens einen
Primärinduktionsspule, zum anderen von der mindestens einen Hilfs
induktionsspule erzeugt werden, gegeneinander abschwächen. Dadurch
kann in den Bereichen der Oberfläche des Walzenkörpers, in denen
aufgrund der Primärinduktionsspule im Walzenkörper zu hohe Temperatu
ren erzeugt werden, gezielt das erregende Magnetfeld reduziert werden,
um dadurch zu einem gleichmäßigen Temperaturverlauf zu kommen.
Durch diese Maßnahme können Temperaturprofile entlang der Längs
achse des Walzenkörpers auf der äußeren Oberfläche des Walzenkör
pers erzielt werden, bei denen sich eine Abweichung von lediglich 2%
oder weniger auf 80% oder mehr der Länge des Walzenkörpers ergibt.
Damit lassen sich Prozessoren mit Induktionsheizvorrichtungen realisie
ren, die zur Entwicklung von Aufzeichnungsmaterial selbst für hochsensib
le Anwendungen, z. B. Radiographieanwendungen in der Medizin, ver
wendet werden können. Insbesondere in diesem Bereich ist es vollkom
men unakzeptabel, wenn durch ungleichmäßige Entwicklung die Gefahr
von Fehldiagnosen besteht.
Im Gegensatz zur Induktionsheizvorrichtung der DE 195 32 044 ist bei der
erfindungsgemäßen Induktionsheizvorrichtung der Betrieb der Hilfsinduk
tionsspulen unabhängig vom Vorheizen der Induktionsheizvorrichtung im
eigentlichen Betrieb möglich.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Walzenkör
per eine Längsachse auf, und mindestens eine Primärinduktionsspule ist
parallel zu dieser Längsachse angeordnet. Mit der mindestens einen Pri
märinduktionsspule ist ein über ihre Längserstreckung homogenes
magnetisches Feld erzeugbar. Mindestens eine Hilfsinduktionsspule ist im
Bereich eines Mittenabschnitts der Primärinduktionsspule angeordnet. Bei
dieser Ausführungsform wird die Primärinduktionsspule so dimensioniert,
daß sie die für die Entwicklung notwendige Temperatur in den Randberei
chen des Walzenkörpers erzeugt. Dies würde zu einer zu hohen
Temperatur im Mittenbereich des Walzenkörpers führen, die jedoch durch
die dort angeordnete Hilfsinduktionsspule reduziert wird.
Bei einer anderen Ausführungsform weist der Walzenkörper ebenfalls
eine Längsachse auf. Die mindestens eine Primärinduktionsspule ist wie
derum parallel zu dieser Längsachse angeordnet, wobei jedoch nunmehr
mit der mindestens einen Primärinduktionsspule ein über ihre Längs
erstreckung inhomogenes magnetisches Feld erzeugbar ist, das in einem
ersten und in einem zweiten Randbereich der Primärinduktionsspule stär
ker ist als in einem Mittenbereich. Jeweils mindestens eine Hilfsinduk
tionsspule ist im Bereich des ersten und des zweiten Randbereichs der
Primärinduktionsspule angeordnet. Bei dieser Ausführungsform wird die
Temperatur in den Randbereichen des Walzenkörpers dadurch auf der
notwendigen Höhe gehalten, daß die Primärinduktionsspule dort ein stär
keres magnetisches Feld erzeugt, das dann, sofern die Temperatur zu
hoch wird, durch die im Randbereich angeordneten Hilfsinduktionsspulen
auf die benötigten Werte abgeschwächt werden kann.
Bevorzugt ist die mindestens eine Hilfsinduktionsspule durch Kurzschlie
ßen aktivierbar. Diese Realisierung bietet den Vorteil, daß auf ein zusätz
liches Netzteil zur Ansteuerung der mindestens einen Hilfsinduktionsspule
verzichtet werden kann.
Bevorzugt kann weiterhin eine Steuervorrichtung vorgesehen werden, um
mindestens eine Hilfsinduktionsspule zu aktivieren. Die Steuervorrichtung
kann eine Look-Up-Table umfassen, in der die Charakteristik für die Akti
vierung der mindestens einen Hilfsinduktionsspule für mindestens einen
Lastfall abgelegt ist. Hierdurch kann die mindestens eine Hilfsinduk
tionsspule im Hinblick auf den soeben vorliegenden Lastfall, z. B.
Anfahren des Prozessors oder Stand-By-Betrieb, betrieben werden. In
einer derartigen Look-Up-Table sind auch die entsprechenden Ansteuer
daten für die Ansteuerung der nnindestens einen Hilfsinduktionsspule ab
gelegt. Wird für eine spezifische Induktionsheizvorrichtung eine spezifi
sche Look-Up-Table erstellt, ergibt sich ein weiterer Vorteil dadurch, daß
die Fertigungstoleranzen für diese spezifische Induktionsheizvorrichtung,
insbesondere die Fertigungstoleranzen für die Primär- und Hilfsinduk
tionsspulen sowie für die Dicke und Beschichtung des Walzenkörpers,
reduziert werden können, da Abweichungen durch entsprechende An
steuerung der Induktionsspulen elektronisch kompensiert werden können.
Bevorzugt kann weiterhin im Bereich des Walzenkörpers mindestens ein
Temperatursensor angeordnet sein, wobei die Steuervorrichtung derart
ausgebildet ist, daß sie die Berücksichtigung des Ausgangssignals des
mindestens einen Temperatursensors bei der Aktivierung der mindestens
einen Hilfsinduktionsspule ermöglicht. Bei Verwendung von Temperatur
sensoren mit sehr kurzen Ansprechzeiten, z. B. berührungslosen
IR-Sensoren, läßt sich eine sehr gleichmäßige Temperaturverteilung auf
der Oberfläche des Walzenkörpers erzielen. Bevorzugt findet eine Ver
wendung von drei Temperatursensoren Anwendung, die in den beiden
Randbereichen sowie im Mittenbereich des Walzenkörpers angeordnet
sind.
Die vorliegende Erfindung umfaßt ebenfalls einen Prozessor für die Be
arbeitung eines Aufzeichnungsmediums mit einer erfindungsgemäßen
Induktionsheizvorrichtung. Ein derartiger Prozessor umfaßt bevorzugt
weiterhin Transportmittel, um das Aufzeichnungsmedium durch den Pro
zessor zu transportieren, Belichtungsmittel, die relativ zu einem vorbe
stimmten Abschnitt des Walzenkörpers angeordnet sind, um das
Aufzeichnungsmedium bei Anlage an diesen Abschnitt zu belichten, sowie
Andruckmittel, um das Aufzeichnungsmedium zu seiner Entwicklung an
die Außenfläche des Walzenkörpers anzudrücken.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen definiert.
Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden unter Hinweis auf die beige
fügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine
erfindungsgemäße Induktionsheizvorrichtung mit homogener
Wicklung der Primärinduktionsspule;
Fig. 2 in schematischer Blockschaltbilddarstellung eine Schaltungs
anordnung zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Induktions
heizvorrichtung;
Fig. 3 den Verlauf von Temperatur und Magnetfeld über der Länge
des Walzenkörpers für eine erfindungsgemäße Induktionsheiz
vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine
erfindungsgemäße Induktionsheizvorrichtung mit inhomogener
Wicklung der Primärinduktionsspule; und
Fig. 5 in schematischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Pro
zessor zur Bearbeitung von Aufzeichnungsmedium.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Induktions
heizvorrichtung 20. Sie umfaßt einen zylindrischen Walzenkörper 22 aus
elektrisch leitfähigem Material, durch den eine äußere Oberfläche 24 ge
bildet wird, auf die das belichtete Aufzeichnungsmaterial zu dessen ther
mischer Entwicklung durch Andruckmittel (nicht dargestellt), bevorzugt
Rollen, Bürsten und dergleichen, angepresst wird. In der Induktionsheiz
vorrichtung 20 ist der Walzenkörper 22 um seine Längsachse B' B drehbar
gelagert. Im Walzenkörper 22 ist eine Primärinduktionsspule 26 angeord
net, die homogen (wie dargestellt) oder inhomogen (siehe Fig. 4) gewic
kelt sein kann. Die Primärinduktionsspule 26 und der Walzenkörper 22
bilden einen Transformator; wobei der Walzenkörper 22 eine kurzge
schlossene Wicklung darstellt. Das von der Primärinduktionsspule 26 er
zeugte magnetische Feld induziert im Walzenkörper 22 Ströme, die zu
einer Wärmeentwicklung auf der Oberfläche 24 des Walzenkörpers 22
führen. Bei der homogenen Ausführungsform ist die Primärinduk
tionsspule 26 aus Wicklungen gebildet, die aus demselben Drahtmaterial
bestehen sowie äquidistant voneinander beabstandet sind.
Die mit der Primärinduktionsspule 26 zur Bildung eines Transformators
korrespondierende Sekundärwicklung wird vom Walzenkörper 22 gebildet.
Zwischen Walzenkörper 22 und Primärinduktionsspule 26 ist ein
Luftspalt 28 angeordnet. Zur Wärmeisolierung ist ein Isoliermaterial 30
angebracht, das darüber hinaus unmagnetisch zu sein hat, beispielsweise
ein unter dem Namen Pertinax erhältliches Material.
In der Induktionsheizvorrichtung 20 sind in einem Mittenbereich drei
Hilfsinduktionsspulen 32a, 32b, 32c angeordnet, die separat angesteuert
werden können und bevorzugt durch Kurzschließen aktivierbar sind.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Schaltungsanordnung für
den Betrieb der erfindungsgemäßen Induktionsheizvorrichtung 20. Kom
ponenten, die Komponenten von Fig. 1 entsprechen, sind hierbei mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Links unten in Fig. 2 ist zu
nächst der Walzenkörper 22 zu erkennen, in dem eine Primärinduk
tionsspule 26 und drei Hilfsinduktionsspulen 32a, 32b, 32c angeordnet
sind. Dargestellt ist wiederum ein Ausführungsbeispiel mit homogener
Primärinduktionsspule 26, d. h. die Hilfsinduktionsspulen 32a bis 32c sind
derart in einem Mittenbereich des Walzenkörpers 22 angeordnet, daß sie
dem von der Primärinduktionsspule 26 erzeugten Magnetfeld im Bereich
des Walzenkörpers 22 entgegenwirken, insbesondere dieses abschwä
chen. Da die Primärinduktionsspule 26 so dimensioniert ist, daß sich die
gewünschte Temperatur im Randbereich der Oberfläche des Walzenkör
pers 22 einstellt, genügt ein Temperatursensor 37, der die Temperatur im
Mittenbereich des Walzenkörpers 22 erfaßt. Die Induktionsheizvorrichtung
umfaßt ferner eine Ansteuerschaltung 38 für die Hilfsinduktionsspulen 32a
bis 32c, sowie eine Ansteuerschaltung 40 für die Primärinduk
tionsspule 26. Die beiden Ansteuerschaltungen 38, 40 werden ihrerseits
angesteuert von einer Steuervorrichtung 42. Die Steuervorrichtung 42
kann eine Look-Up-Table 44 umfassen, in der die Ansteuercharakteristi
ken für verschiedene Lastfälle, beispielsweise das Anfahren der Induk
tionsheizvorrichtung und den Stand-By-Betrieb abgelegt sind. Derartige
Charakteristiken können vorab für eine bestimmte Induktionsheizvorrich
tung 20 empirisch ermittelt und in der Look-Up-Table 44 abgelegt werden.
Bei Vorliegen eines bestimmten Lastfalls werden dann die Primärinduk
tionsspule 26 sowie die Hilfsinduktionsspulen 32a bis 32c entsprechend
angesteuert. Der Steuervorrichtung 42 wird weiterhin das Ausgangssignal
des Temperatursensors 37 zugeführt, welches bei der Ansteuerung der
Ansteuerschaltungen 38, 40 Berücksichtigung findet. Bevorzugt werden
die Primär- und Hilfsinduktionsspulen 26, 32a bis 32c durch Pulsweiten
modulation gesteuert.
In Fig. 3 ist der Verlauf von Temperatur T und Magnetfeld M über die
Länge I des Walzenkörpers 22 dargestellt. Wie hieraus hervorgeht, konnte
ein Temperaturprofil auf der Oberfläche 24 des Walzenkörpers 22 erzielt
werden, mit einer Abweichung von max. 2% auf wenigstens 80% der
Länge I des Walzenkörpers 22.
Die obigen Ausführungen im Hinblick auf die Ausführungsform mit homo
gener Primärinduktionsspule 26 gelten in entsprechender Weise für die
Ausführungsformen mit inhomogener Primärinduktionsspule 26. Fig. 4
zeigt hierzu einen Ausschnitt aus einer Induktionsheizvorrichtung mit in
homogen gewickelter Primärinduktionsspule 26, d. h. einer Primärinduk
tionsspule 26, die in einem Mittenbereich 27 eine geringere Wicklungs
dichte aufweist als in den Randbereichen 29a und 29b. Den Randberei
chen 29a und 29b der Primärinduktionsspule 26 sind jeweils zwei Hilfsin
duktionsspulen 32a und 32b bzw. 32c und 32d zugeordnet, die derart be
treibbar sind, daß sie das von der Primärinduktionsspule erzeugte magne
tische Feld abschwächen. Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform
umfaßt drei Temperatursensoren 37a, 37b, 37c, die in den beiden Rand
bereichen und im Mittenbereich des Walzenkörpers 22 angeordnet sind.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit inhomogener Primär
induktionsspule 26 beträgt die Länge I des Walzenkörpers 18 Zoll bei
einer Breite D des Aufzeichnungsmaterials von 14 Zoll. Die Primärinduk
tionsspule 26 weist in einem Mittenbereich 180 Windungen in einem dop
pelten Drahtabstand auf sowie in den beiden Randbereichen
26 Windungen in einfachem Drahtabstand. Zur Berücksichtigung des
Umstands, daß der Walzenkörper 22 auf einer Seite offen und auf der
anderen Seite geschlossen ist, befinden sich in dem einen Randbereich,
in dem Bereich mit 26 dicht aneinandergereiht angeordneten Windungen
der Primärinduktionsspule, vier Hilfsinduktionsspulen mit je zwölf Windun
gen, in dem anderen Randbereich acht Hilfsinduktionsspulen mit abwech
selnd acht bzw. neun Windungen. Der Walzenkörperdurchmesser D be
trägt 82 mm, die Umschlingung des Walzenkörpers 22 mit Aufzeich
nungsmaterial beträgt 180 Grad. Bei einer Entwicklungszeit des Aufzeich
nungsmaterials von 15 Sekunden ergibt sich ein Vorschub von 8,6 mm/s.
Die Temperatur des Walzenkörpers 22 wird an drei Punkten über drei
kontaktlose Infrarottemperatursensoren erfaßt, und zwar in der Mitte und
in den beiden Randbereichen. Der Walzenkörper 22 wird in Abhängigkeit
der Temperatur im Mittelbereich geheizt, während das Signal der äußeren
Sensoren zur Regelung der Ansteuerung der Hilfsinduktionsspulen dient.
In Fig. 5 ist in schematischer Darstellung ein Prozessor gezeigt, bei dem
eine erfindungsgemäße Induktionsheizvorrichtung zur thermischen Ent
wicklung von Aufzeichnungsmaterial verwendet wird. Bei diesem Prozes
sor wird zunächst auf einem Aufzeichnungsmaterial 50 ein latentes Bild,
beispielsweise mit einem Laser 52 aufgezeichnet. Dieses latente Bild wird
anschließend mittels der Induktionsheizvorrichtung entwickelt. Die Induk
tionsheizvorrichtung umfaßt den Walzenkörper 22, der drehbar gelagert
ist und über eine Antriebsvorrichtung (nicht dargestellt) antreibbar ist. Die
Belichtung des Aufzeichnungsmaterials erfolgt an einer Stelle A, an der
das Aufzeichnungsmaterial 50 mittels zweier Führungsrollen 56a, 56b fest
auf der äußeren Oberfläche 24 des Walzenkörpers 22 angedrückt ist.
Weitere Andruckrollen 56c bis 56h sorgen für einen festen Kontakt des
Aufzeichnungsmaterials 50 auf der äußeren Oberfläche 24 des Walzen
körpers 22 während des thermischen Entwicklungsprozesses. Im Inneren
des Walzenkörpers 22 ist die Primärwicklung 26 sowie eine Hilfswick
lung 32 gezeigt.
Claims (11)
1. Induktionsheizvorrichtung mit einem hohlen Walzenkörper (22) aus
elektrisch leitendem Material, mindestens einer Primärinduk
tionsspule (26) und mindestens einer Hilfsinduktionsspule (32a, 32b,
32c, 32d), wobei die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) und
die mindestens eine Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) derart
im Hohlraum des Walzenkörpers (22) angeordnet sind, daß durch
die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) ein erstes
magnetisches Feld und durch die mindestens eine Hilfsinduktions
spule (32a, 32b, 32c, 32d) ein zweites magnetisches Feld in dem
Walzenkörper (22) erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) und die
mindestens eine Primärinduktionsspule (26) derart betreibbar sind,
daß das zweite magnetische Feld zumindest in einem Bereich des
Walzenkörpers (22) dem ersten magnetischen Feld entgegenwirkt.
2. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Walzenkörper (22) eine Längsachse (B' B) aufweist und
die mindestens eine Primärinduktionsspule (26) parallel zu dieser
Längsachse (B' B) angeordnet ist, wobei mit der mindestens einen
Primärinduktionsspule (26) ein über ihre Längserstreckung homo
genes magnetisches Feld erzeugbar ist und die mindestens eine
Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) im Bereich eines Mitten
abschnitts der Primärinduktionsspule (26) angeordnet ist.
3. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Walzenkör
per (22) eine Längsachse aufweist und die mindestens eine
Primärinduktionsspule (26) parallel zu dieser Längsachse
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit der mindestens
einen Primärinduktionsspule (26) ein über ihre Längserstreckung in
homogenes magnetisches Feld erzeugbar ist, das in einem ersten
und in einem zweiten Randbereich der Primärinduktionsspule (26)
stärker ist als in einem Mittenbereich, wobei jeweils mindestens eine
Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) im Bereich des ersten und
des zweiten Randbereichs der Primärinduktionsspule (26) angeord
net ist.
4. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Hilfsinduk
tionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) durch Kurzschließen aktivierbar ist.
5. Induktionsheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin eine Steuervorrich
tung (42) zum Aktivieren der mindestens einen Hilfsinduk
tionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) umfaßt.
6. Induktionsheizvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuervorrichtung (42) eine Look-Up-Table (44) umfaßt,
in der die Charakteristik für die Aktivierung der mindestens einen
Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) für mindestens einen
Lastfall abgelegt ist.
7. Induktionsheizvorrichtung und nach einem der Ansprüche 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß sie weiterhin mindestens einen im Be
reich des Walzenkörpers (22) angeordneten Temperatursensor (37)
umfaßt, wobei die Steuervorrichtung (42) derart ausgebildet ist, daß
sie die Berücksichtigung des Ausgangssignals des mindestens einen
Temperatursensors (37) bei der Aktivierung der mindestens einen
Hilfsinduktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) ermöglicht.
8. Prozessor für die Bearbeitung eines Aufzeichnungsmediums mit
einer Induktionsheizvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
9. Prozessor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß er wei
terhin umfaßt:
Transportmittel, um das Aufzeichnungsmedium durch den Prozessor zu transportieren;
Belichtungsmittel, die relativ zu einem vorbestimmten Abschnitt des Walzenkörpers angeordnet sind, um das Aufzeichnungsmedium (10) bei Anlage an diesen Abschnitt zu belichten; und
Andruckmittel, um das Aufzeichnungsmedium zu seiner Entwicklung an die Außenfläche des Walzenkörpers anzudrücken.
Transportmittel, um das Aufzeichnungsmedium durch den Prozessor zu transportieren;
Belichtungsmittel, die relativ zu einem vorbestimmten Abschnitt des Walzenkörpers angeordnet sind, um das Aufzeichnungsmedium (10) bei Anlage an diesen Abschnitt zu belichten; und
Andruckmittel, um das Aufzeichnungsmedium zu seiner Entwicklung an die Außenfläche des Walzenkörpers anzudrücken.
10. Verfahren zum Betreiben einer Induktionsheizvorrichtung nach einem
der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß für eine be
stimmte Induktionsheizvorrichtung (20) die zugehörige
Look-Up-Table (44) dadurch erzeugt wird, daß vorab empirisch die
Charakteristik der Aktivierung der mindestens einen Hilfsinduk
tionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) für mindestens einen Lastfall ermittelt
und in der Look-Up-Table (44) abgelegt wird.
11. Verfahren zum Betreiben einer Induktionsheizvorrichtung, die einen
hohlen Walzenkörper (22) aus elektrisch leitendem Material, minde
stens eine Primärinduktionsspule (26) und mindestens eine Hilfs
induktionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) umfaßt, wobei die
Primärinduktionsspule (215) und die mindestens eine Hilfsinduk
tionsspule (32a, 32b, 32c, 32d) im Hohlraum des Walzenkörpers (22)
angeordnet sind, folgende Schritte umfassend:
- a) Erzeugen eines ersten magnetischen Feldes in dem Walzen körper (22) mittels der mindestens einen Primärinduk tionsspule (26);
- b) Erzeugen eines zweiten magnetischen Feldes in dem Wal
zenkörper (22) mittels der mindestens einen Hilfsinduk
tionsspule (32a, 32b, 32c, 32d),
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite magnetische Feld zumin dest in einem Bereich des Walzenkörpers (22) dem ersten magne tischen Feld entgegenwirkt.
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