DE10065820A1 - Verfahren zum interaktiven Zusammenbau virtueller 3D Baugruppen-Modelle - Google Patents
Verfahren zum interaktiven Zusammenbau virtueller 3D Baugruppen-ModelleInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung stellt ein Prozeßsystem zur Verfügung, um Modifikationen zu ermöglichen, die an einem virtuellen Entwurf in einem CAD-System durchzuführen sind, insbesondere einem Zusammenarbeits-CAD-System mit einer Anzahl von räumlich getrennten Nutzern. Ein Hinweis zu den Freiheitsgraden der Bauteile, die in eine Modifikation eingebunden sind, und zu den Auswirkungen auf die Freiheitsgrade alle Änderungen, die durchzuführen sind, ist andauernd vorgesehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum computer
gestützten Entwurf (CAD), insbesondere zur Nutzung in einem
Multiuser-, Zusammenarbeits-CAD-Entwurfsprozeß in Echtzeit.
Die vorliegende Erfindung dient zur Nutzung beim computer
gestützten Konstruieren oder computergestützten Entwurf
(computer-aided design (CAD)) und insbesondere beim mecha
nischen CAD (MCAD). Das Verfahren wird bei der Simulation
des Zusammenbaus und der Konstruktion von Modellen in vir
tuellen Umgebungen benutzt, wobei die Entwickler unter
schiedliche Anordnungen und Verbindungen, die Positionie
rung usw. und die Auswirkungen der Änderungen in der Posi
tionierung oder Orientierung von einer Komponente auf ande
re Komponenten ausprobieren und visualisieren können. Dies
ermöglicht es dem Entwickler, Änderungen während des Ent
wurfsprozesses durchzuführen, bevor ein Modell tatsächlich
gebaut wird.
In neuerer Zeit ist es wichtiger geworden, daß mehrere Ent
wickler und andere Teilnehmer gleichzeitig an einem Entwurf
arbeiten und diesen während des Entwurfsprozesses betrach
ten können. Die meisten Ingenieurentwürfe sind das Ergebnis
gemeinschaftlicher Anstrengungen eines hochqualifizierten
Teams von Ingenieuren, Entwicklern, Marketingspezialisten,
usw. Die Personen, die in einen Produktentwurf einbezogen
sind, können unterschiedlichen Firmen angehören und an weit
entfernten Standorten sitzen.
Um einen solchen "gemeinschaftlichen" Entwurf zu erleich
tern, sind eine Reihe von Systemen entwickelt worden, die
es an unterschiedlichen Orten sitzenden Entwicklern erlau
ben, zusammen über ein Netzwerk in einem "virtuellen De
signstudio" zu arbeiten.
Es gibt grundsätzlich zwei gemeinhin verwendete Arten von
Systemen zur Zusammenbausimulation, nämlich die Kollisions
erkennung und die Zusammenbaumodellierung.
Das Kollisionserkennungsverfahren beginnt mit tesselierten
Modellen, um Echtzeitfähigkeit zu erreichen. Die Kollisi
onserkennung zwischen einem oder mehr bewegten Bauteilen
und deren Umgebung dient zur Erkennung, ob die Bauteile
oder die Bauteilgruppe ohne Kollision gebaut werden kann.
Bei dem kollisionsbasierten Konstruktionsprozeß gibt es je
doch eine Reihe von Nachteilen. Vor allem bewirkt die Tes
selierung einen Verlust an Genauigkeit und einen Verlust
des Bezugs zu topologischen Entitäten.
Außerdem kann die Kollisionserkennung, wie der Name nahe
legt, nur erkennen, wann zwei Teile innerhalb einer gegebe
nen Approximationsgenauigkeit kollidieren und kann nicht
feststellen, wann zwei Teile passen.
Beim Zusammenbaumodellierungsprozeß (assembly modelling)
können am Anfang und während der Konstruktion Zusammenbau
merkmale, sogenannte "assembly features", hinzugefügt wer
den. Diese assembly features sind im wesentlichen Unterkom
ponenten bzw. Sub-Bauteile, welche anhand ihrer Geometrie,
ihrer Art und ihres Verhaltens beschrieben werden. Zum Bei
spiel kann ein "Sackloch" als ein assembly feature defi
niert werden, welches anhand seiner geometrischen Eigen
schaften (Länge und Radius) definiert wird, und auch Infor
mationen darüber enthält, in welche Richtung das "Sackloch"
offen ist. Diese letztere Information wird oft durch Koor
dinatensysteme oder Rahmen (frames) repräsentiert. Solche
schematischen Informationen können später für den Zusammen
bau herangezogen werden. Ein System gemäß diesem Prozeß
zieht eine erlaubte Bewegung (allowable motion) in Be
tracht. Dies bietet ein effizientes Mittel, um 3D-
Randbedingungen zu entsprechen, indem eine Anzahl von
Transformationsoperationen auf die geometrische Entität
appliziert werden, ohne deren zuvor erfüllten Randbedingun
gen zu verletzen. Der "allowable motion"-Ansatz wird auch
benutzt, um ein intuitives graphisches Mittel zu entwic
keln, um die genaue 3D-Position eines Festkörpermodells zu
erhalten, indem automatisch seine 3D-Manipulation ein
schränkt wird.
Wie auch immer, bei Nutzung eines derartigen Systems können
die Beziehungen zwischen Bauteilen und deren topologischen
Entitäten nicht korrekt durch Benutzerinteraktion einge
führt werden. Darüber hinaus gibt es keine oder nur eine
unzureichende Darstellung oder Visualisierung des Frei
heitsgrades, den die verschiedenen Bauteile haben. Außerdem
kann eine Beziehung sich nicht gleichzeitig auf eine Gruppe
von Bauteilen auswirken.
Anantha et al. ("Assembly modelling by geometric constraint
satisfaction", Computer-Aided Design, Vol. 28, No. 9, 1996)
beschreiben ein Vorgehen zum Zusammenbau von "assemblies"
auf Grundlage eines "assembly feature"-basierten Modells.
Diese Druckschrift lehrt die Nutzung der Analyse des Frei
heitsgrades der Bewegung. Jedoch behandelt sie nicht die
intuitive Interaktion und Echtzeitvisualisierung des Frei
heitsgrades von Komponenten bei mehreren an unterschiedli
chen Orten sitzenden Ingenieuren in einer gemeinsamen Ar
beitssitzung.
Verschiedene kommerzielle CAD-Systeme zur Positionierung
von Bauteilen und zur Konstruktion von Schaltkreisen oder
Computermodellen sind zur Zeit erhältlich.
Einige bekannte Systeme, z. B. CATIA, IDEAS und Pro/E, sind
randbedingungsbasierte (contraint based) Systeme.
In randbedingungsbasierten Systemen wird die Positionierung
von Bauteilen durch Randbedingungen (constraints) festge
legt, die durch den Nutzer definiert werden. Solche Randbe
dingungen können beispielsweise sein: Koinzidenz, Paralle
lität usw. Der Nutzer legt zuerst alle der erforderlichen
Randbedingungen fest. Dann ermittelt ein Algorithmus, ob
die unterschiedlichen Bauteile positioniert und/oder reori
entiert werden können, um die Randbedingungen zu erfüllen.
Sollte dies nicht der Fall sein, wird dem Nutzer eine Nach
richt angezeigt und er kann dann versuchen, ein Redesign
vorzunehmen, um alle Hindernisse zu entfernen, welche die
Bedingungen davon abhalten, erfüllt zu werden.
Ein Problem bei solchen "constraint"-basierten Systemen ist
jedoch, daß der Nutzer zuerst alle erforderlichen Randbe
dingungen einführen oder definieren muß, und nur dann das
System erkennt, ob die Bauteile gemäß diesen Randbedingun
gen positioniert werden können. Daher kann der Nutzer, wäh
rend er die Randbedingungen festlegt, nicht sicher sein, ob
diese wirklich erfüllt werden können. Solche Systeme erlau
ben überhaupt keine Zwischenüberprüfung, ob die Rahmenbe
dingungen erfüllt werden können.
Andere Entwicklungssysteme, die gegenwärtig erhältlich
sind, nutzen die nicht-"constraint"-basierte Methode, wie
das Produkt SolidDesigner von CoCreate und IronCAD. Solid-
Designer ermöglicht es, Bauteile bezüglich jedes anderen
Bauteils durch Translation und Rotation zu positionieren
oder zu orientieren. Während des Entwurfsprozesses kann ein
Positionierungsschritt an einem Bauteil durchgeführt wer
den. Dieser Schritt als solcher beschränkt aber nicht per
manent die Position des Bauteils und beeinträchtigt nicht
dessen Freiheitsgrad. Daher kann mit jeder weiteren Trans
formation die vorliegende Positionierung geändert werden.
IronCAD geht einen Schritt weiter und bietet vordefinierte
Positionseigenschaften, wie Oberfläche auf Oberfläche. Im
IronCAD-System ist der Positionierungsschritt wiederum tem
porär und kann später aufgehoben werden.
Obwohl viele Fortschritte bei Systemen zur Simulation der
Konstruktion von virtuellen 3D-CAD-Modellen erreicht wurden
und mehrere gegenwärtig benutzte Systeme sehr weit entwic
kelt sind, gibt es immer noch keine vollkommen geeignete
Systeme für eine dezentrale Zusammenarbeitskonstruktion in
Echtzeit. Die Systeme bedürfen entweder einer Reihe von
konstruktionsrelevanten Daten im voraus oder der Kenntnis
der Konstruktionshistorie, wenn eine Änderung an dem Ent
wurf durchzuführen ist. Existierende Systeme können aber
auch Probleme bezüglich der Genauigkeit haben und sind
nicht in der Lage, dem Nutzer die notwendigen visuellen In
formationen, die er für einen Zusammenarbeitsentwurf benö
tigt, anzubieten.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, diese Probleme
zu lösen, indem sie auf einfache mögliche Art den Zusammen
bau oder die Konstruktion eines virtuellen 3D-CAD-Modells,
welches gleichzeitig von einer Anzahl von Teilnehmern an
unterschiedlichen Orten bearbeitet werden kann, ermöglicht.
Das System der vorliegenden Erfindung gibt den Nutzern In
formationen, die diese befähigen, die Möglichkeiten der Po
sitionierung und Orientierung der Bauteile in dem Entwurf
zu visualisieren.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Änderung der re
lativen Position und/oder Orientierung von zwei Bauteilen
eines virtuellen Modells, welches auf einem Bildschirm dar
gestellt ist, vorgeschlagen. Das Verfahren umfaßt:
Auswahl der Komponenten, deren relative Position und/oder Orientierung zu ändern ist;
Festlegen der Änderung, die durchzuführen ist; und
Berechnen eines Hinweises auf die verbleibenden Freiheits grade der Bauteile, nachdem die Änderung durchgeführt wor den ist und Bereitstellen dieses Hinweises auf dem Bild schirm.
Auswahl der Komponenten, deren relative Position und/oder Orientierung zu ändern ist;
Festlegen der Änderung, die durchzuführen ist; und
Berechnen eines Hinweises auf die verbleibenden Freiheits grade der Bauteile, nachdem die Änderung durchgeführt wor den ist und Bereitstellen dieses Hinweises auf dem Bild schirm.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun le
diglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt mögliche geometrische Beziehungen
zwischen Bauteilen.
Fig. 2 ist ein Flußdiagramm, das die erfin
dungsgemäßen Verfahrensschritte zeigt.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel von zwei Objekten,
die gemäß der Erfindung positioniert
worden sind.
Fig. 4-11 zeigen unterschiedliche visuelle Rück
meldungen.
Die Erfindung kann vorzugsweise im Zusammenhang mit einem
der existierenden 3D-Zusammenarbeitsentwurfsysteme benutzt
werden, so wie das OneSpace-System von CoCreate. Alle Teil
nehmer in dem Entwurfsprozeß sind in einem Netzwerk über
einen Zusammenarbeitsserver, einen sogenannten collaborati
on server, verbunden. Das Referenzmodell, das immer das ge
genwärtige Modell ist, ist in dem Server enthalten, und Än
derungen, die von einzelnen Teilnehmern an dem Modell
durchgeführt werden, werden an alle anderen Teilnehmer über
den Server weitergegeben. Daher sehen alle Nutzer zu jeder
Zeit das gleiche Modell und alle Änderungen werden kontinu
ierlich an alle Nutzer übermittelt. Die Nutzer sind in der
Lage irgendeine Ansicht des gegenwärtigen Modells auszuwäh
len.
Um ein Bauteil relativ zu einem anderen zu positionieren,
wählt der Nutzer, beispielsweise mit einem Mausklick, die
geeigneten topologischen Entitäten aus und ordnet diese
einander zu, beispielsweise Kante des Bauteils A mit Kante
des Bauteils B. Ein Bauteil dient als Referenzelement und
das andere wird relativ zu diesem Referenzelement trans
liert und/oder rotiert, wenn sein Freiheitsgrad es erlaubt
wie zuvor besprochen. Die Rolle von bewegtem Bauteil und
Referenzbauteil kann selbstverständlich von Operation zu
Operation geändert werden.
Um Kollisionen mit anderen Nutzern zu vermeiden, wenn ein
Nutzer eine Operation durchführt, sind die Bauteile, welche
in diese Operation eingebunden sind, durch den Zusammenar
beitsserver für die Dauer der Interaktion für alle anderen
Nutzer blockiert.
Die Bauteile, die in jeder einzelnen Operation eingebunden
sind, werden automatisch nach kurzer Zeit über den Zusam
menarbeitsserver blockiert und dem Nutzer durch ein "lock
feedback" angezeigt.
Nachdem die Operation durchgeführt worden ist, wird die
Blockierung dieser Bauteile entfernt und sie stehen allen
Teilnehmern zur Verfügung.
Anstelle der Bewegung eines Bauteils zu einem Zeitpunkt
kann eine Gruppe von Bauteilen ausgewählt und positioniert
werden, so daß es möglich ist, Teilbauteile zu bewegen und
zu positionieren. Topologische Entitäten können mit jeder
anderen gemäß den folgenden Beziehungen zugeordnet werden:
Scheitel zu Scheitel
Kante zu Kante
Achse zu Achse
Kante zu Achse und umgekehrt
Fläche zu Fläche.
Scheitel zu Scheitel
Kante zu Kante
Achse zu Achse
Kante zu Achse und umgekehrt
Fläche zu Fläche.
Fig. 1 zeigt einige Operationsmöglichkeiten in einem Baum
diagramm.
Für jede Kombination der Freiheitsgrade kann eine Schei
tel-, Ecken-, Kanten- oder Flächenbeziehung eingeführt wer
den, welche auf unterschiedliche Art den Freiheitsgrad be
grenzen wird, in Abhängigkeit der geometrischen Anordnung
der unterschiedlichen verbundenen Elemente. Es gibt hierfür
18 (oder 21, wenn die Kombination 0,0 einbezogen ist) un
terschiedliche Möglichkeiten, den Freiheitsgrad zu be
schränken.
Zu Beginn, bevor die Bauteile in irgendeiner Position oder
Orientierung fixiert sind, haben sie alle sechs Freiheits
grade - drei Rotationsfreiheitsgrade und drei Translations
freiheitsgrade. Nach einer Positionierungs- oder Orientie
rungsoperation in Beziehung zu einem anderen Bauteil kann
die Anzahl an Freiheitsgraden reduziert sein. Die nachfol
gende Tabelle 1 zeigt Kombinationen von Freiheitsgraden,
die ein Bauteil haben kann, gemäß den vorstehend aufgeführ
ten Operationen.
Fig. 2 ist ein Flußdiagramm der grundlegenden Verfahrens
schritte, wenn zwei Bauteile oder Elemente miteinander ver
bunden werden. Zuerst wird festgestellt, ob die gewünschte
Operation durch Transformation des Bauteils innerhalb der
existierenden Beschränkungen erfüllt werden kann. Ist dies
der Fall, wird das Bauteil entsprechend transformiert. Die
se Transformation kann eine Reduktion der Freiheitsgrade
mit sich bringen. Eine visuelle Rückmeldung, welche die
verbleibenden Freiheitsgrade repräsentiert, wird berechnet,
dargestellt und zu allen anderen Nutzern übermittelt.
Sollten die Nutzer versuchen, Operationen durchzuführen,
die nicht innerhalb der existierenden Freiheitsgrade durch
geführt werden können, erhalten sie sofort eine Rückmel
dung, wonach die Zuweisung nicht erlaubt werden kann.
Nach Durchführung der gewünschten Transformation werden die
neue Position und die verbleibenden Freiheitsgrade zu allen
Teilnehmern über den Zusammenarbeitsserver inkrementell
übermittelt, d. h. um die übermittelte Datenmenge zu redu
zieren, werden nur Änderungen übermittelt.
Die visuellen Rückmeldungselemente, die die verbleibenden
Freiheitsgrade nach einer Positionierung oder Orientie
rungsoperation zeigen, dienen als 3D-Operationselemente
(widgets), die angeklickt werden können, um interaktiv ein
Bauteil gemäß seines Freiheitsgrades zu bewegen. Um eine
genaue Positionierung zu erreichen, können die Bewegungen
in diskrete Schritte unterteilt werden. Der Nutzer kann die
diskreten Schritte durch Eingabe von Werten bestimmen.
Das Verfahren umfaßt also fünf grundlegende Schritte:
- - Überprüfen, ob das einzelne Bauteil oder die Gruppe von Bauteilen gegenwärtig zur Positionierung frei ist. Ist dies der Fall, wird das Bauteil oder die Gruppe über den Zusammenarbeitsserver gegen die Nutzung durch andere Nut zer während der Operation blockiert.
- - Die Verbindung zwischen topologischen Entitäten wird durch den Nutzer eingeführt, die geeignete Transformation des Bauteils oder der Gruppe von Bauteilen wird automa tisch durch das System berechnet.
- - Um dies zu tun, wird zuerst eine Überprüfung durchge führt, ob der gegenwärtige Freiheitsgrad dieses Bauteils es überhaupt ermöglicht, daß dieses positioniert oder orientiert werden kann. In einem zweiten Schritt wird die Transformationsmatrix berechnet, die zu dem Bauteil führt, das zu bewegen ist, indem es die geeignete Positi on und/oder Orientierung übernimmt.
- - Eine Überprüfung wird durchgeführt, ob diese Operation den Freiheitsgrad reduziert, und wenn dies der Fall ist, wird der zugehörige Freiheitsgrad verringert.
- - Der verbleibende Freiheitsgrad des Bauteils bzw. der Bau teile wird berechnet und visualisiert.
Die Blockierung des Bauteils wird dann aufgelöst und die
neue Position und die neuen Freiheitsgrade werden zu allen
Nutzern übermittelt.
Fig. 3 zeigt ein konkretes Beispiel von zwei Objekten, die
relativ zueinander erfindungsgemäß positioniert und orien
tiert werden.
Die beiden Objekte A und B haben eine Ecke-zu-Ecke- oder
Scheitel-zu-Scheitel-Beziehung. Der Entwickler möchte dann
eine Kante-zu-Kante-Beziehung einführen. Alle anderen Kom
binationen können auf ähnliche Art durchgeführt werden.
Zu Beginn der Ecke-zu-Ecke-Beziehung haben die beiden Ob
jekte noch drei Rotationsfreiheitsgrade aber keine Transla
tionsfreiheitsgrade.
Es wird dann festgestellt, ob eine Kante-zu-Kante-
Positionierung für diese beiden Bauteile möglich ist. Es
wird in diesem Fall festgestellt, daß die Kante-zu-Kante-
Zuordnung genau durch Rotation (eine Translation ist nicht
erlaubt, aufgrund der Tatsache, daß die Bauteile keine
translatorischen Freiheitsgrade haben) durchgeführt werden
kann, wenn der Abstand zwischen den Fixpunkten, wo die bei
den Ecken verbunden sind, und der Kante des Referenzbau
teils A gleich dem Abstand zwischen dem Fixpunkt und der
Kante (der Komponente B), die zu bewegen ist, gleich sind.
In diesem Fall wird festgestellt, daß die gewünschte Opera
tion möglich ist und dann die Transformationsmatrix zur
Durchführung dieser Operation bestimmt. In diesem Fall wird
die Transformationsmatrix (hier eine Rotationsmatrix) durch
folgende Gleichung gegeben:
rotAxis = crossProd (vm, vf),
rotAngle = angle (vm, vf) und
fixPoint
mit
vm = movedEdge.nearestPoint(fixPoint)-fixPoint
vf = fixEdge.nearestPoint (fixPoint)-fixPoint
rotAxis = crossProd (vm, vf),
rotAngle = angle (vm, vf) und
fixPoint
mit
vm = movedEdge.nearestPoint(fixPoint)-fixPoint
vf = fixEdge.nearestPoint (fixPoint)-fixPoint
Die Transformation wird dann durchgeführt. Ergibt diese
Operation eine Reduktion der Freiheitsgrade der Bauteile,
wird diese Reduktion auch berechnet. Die Kombination des
Fixpunktes und der Kante-zu-Kante-Zuordnung läßt keine wei
teren Bewegungsmöglichkeiten für diese Bauteile zu, d. h.
nach der Kante-zu-Kante-Zuordnung wird der Rotationsfrei
heitsgrad auf Null reduziert. Daher besteht in diesem Fall
kein Bedarf daran, eine visuelle Rückmeldung zu berechnen
und darzustellen, die die verbleibenden Freiheitsgrade
zeigt.
Sollte der Fixpunkt auf der bewegten Kante und auf der fi
xierten Kante liegen, ergibt sich also eine Fixachse, wel
che den Fixpunkt enthält und es verbleibt dann dort ein Ro
tationsfreiheitsgrad für den gemeinsamen Zusammenbau, der
entsprechend dargestellt werden kann.
Die Fig. 4 bis 11 zeigen verschiedene visuelle Rückmel
dungen, die dem Nutzer die verbliebenen Freiheitsgrade zei
gen.
Fig. 4 zeigt die Situation nach einer Oberfläche-zu-
Oberfläche-Zuordnung. Sie stellt die visuelle Rückmeldung
für zwei translatorische und einen rotatorischen Freiheits
grad dar.
Fig. 5 zeigt beispielsweise die Situation nach einer Kan
te-zu-Kante-Zuordnung. Sie zeigt die visuelle Rückmeldung
für einen translatorischen und einen rotatorischen Frei
heitsgrad.
Fig. 6 zeigt die visuelle Rückmeldung für einen rotatori
schen Freiheitsgrad, beispielsweise nach einer Ecke-zu-
Kante-Zuordnung.
Fig. 7 zeigt die visuelle Rückmeldung für einen translato
rischen Freiheitsgrad, beispielsweise nach einer Kante-zu-
Oberfläche-Zuordnung.
Ein weiteres klarstellendes Beispiel ist in den nächsten
vier Figuren gezeigt. Hier wird ein "Gegenstück" in eine
Platte mit zwei Löchern eingesteckt. Bei dem Positionie
rungsvorgang wird zunächst eine Achse-zu-Achse-Zuordnung
durchgeführt.
Fig. 8 zeigt die Situation zu Beginn diese Prozesses.
Fig. 9 zeigt die Situation nach der Achse-zu-Achse-
Zuordnung. Sie zeigt ein visuelles Rückmeldungselement für
einen translatorischen und einen rotatorischen Freiheits
grad.
In einem zweiten Interaktionsschritt werden die beiden Ach
sen durch den Nutzer verbunden. Fig. 10 zeigt die Situati
on nach dieser Achse-zu-Achse-Zuordnung. Die visuelle Rück
meldung hat nur ihre Position und Orientierung geändert und
zeigt dem Nutzer, daß nur ein translatorischer Freiheits
grad übrigbleibt.
Eine abschließende Oberfläche-zu-Oberfläche-Zuordnung
bringt die Bauteile in ihre endgültige Position. Fig. 11
zeigt die endgültige Position der Bauteile nach der Ober
fläche-zu-Oberfläche-Zuordnung.
Damit ermöglicht die vorliegende Erfindung, auf die ein
fachst mögliche Art, den Zusammenbau oder Konstruktion von
virtuellen 3D-Modellen, die gleichzeitig von einer Anzahl
von Teilnehmern an räumlich getrennten Orten bearbeitet
werden können. Durch die aufeinanderfolgende Beachtung von
Ecken, Kanten, Achsen und Oberflächen der Teilmodelle, wer
den diese interaktiv positioniert, orientiert und ihre Be
wegungsmöglichkeiten festgelegt. Die verbleibenden Frei
heitsgrade werden inkrementell an alle Nutzer übertragen
und unmittelbar dargestellt. Daher sehen die Nutzer zu je
dem Zeitpunkt dasselbe aktuelle Modell.
Da den Nutzern zu jedem Zeitpunkt eine visuelle Darstellung
der existierenden Freiheitsgrade des Teilmodells gezeigt
wird, ist keine Kenntnis des Verlaufs bzw. der Historie des
Entwurfsprozesses oder der Positionierung notwendig.
Durch Nutzung der Erfindung können CAD-Modelle unterschied
licher Art zusammengebaut oder auf einfache Weise konstru
iert werden, selbst von einem Nicht-CAD-Systemnutzer, auf
eine graphisch interaktive Weise und von Mitgliedern eines
Teams gleichzeitig an unterschiedlichen Orten.
Durch aufeinanderfolgende Zuweisungen von entsprechenden
topologischen Entitäten (Oberflächen, Kanten, Achsen und
Ecken) werden Bauteile unter Berücksichtigung der anderen
Bauteile "fixiert", sowohl in Position als auch in Orien
tierung, in maximal drei Interaktionsschritten.
Das Verfahren nimmt keine Festlegung hinsichtlich der An
wendung des Modells vor. Die benötigte Information kann von
jedem 3D-Modell ohne jede zusätzliche Information, wie as
sembly features, die kurz zuvor hinzugefügt wurden, gewon
nen werden. Somit erlaubt das Verfahren der vorliegenden
Erfindung den Mitgliedern eines Teams, die Orientierung von
Bauteilen in Bezug zueinander schnell und ohne in Konflikt
zu geraten zu positionieren und zu ändern.
Verglichen mit den bekannten zuvor beschriebenen Systemen
hat die vorliegende Erfindung folgende Vorteile:
- - Die Interaktion wird erreicht, wie von den Nutzern ge fordert.
- - Beziehungen zwischen unterschiedlichen Bauteilen wer den nicht "willkürlich" eingeführt.
- - Die Auswirkungen einer Verbindung zweier Bauteile kann sofort von allen und für alle Nutzer visualisiert wer den.
- - Der verbleibende Freiheitsgrad jedes Bauteils wird für alle Nutzer visuell dargestellt bzw. veranschaulicht.
- - Fehler und Hinderungen können für jede Operation so fort identifiziert werden und an die Nutzer übermit telt werden.
- - Es besteht keine Notwendigkeit für die Nutzer sich al le einzuführenden Randbedingungen und deren Auswirkun gen zu merken.
- - Keine zusätzliche Information muß durch die Nutzer in dem Modellierungsprozeß eingebracht werden, wie dies mit assembly features der Fall ist.
- - Die Genauigkeit eines CAD-Modells bleibt erhalten. Es besteht keine Notwendigkeit für irgendeine Verminde rung der Genauigkeit, wie dies bei der Kollisionser kennung der Fall ist, um eine Echtzeitinteraktion zu ermöglichen.
- - Die verbleibenden Freiheitsgrade jedes Bauteils werden inkrementell, d. h. nur die Änderungen, an alle Teil nehmer übertragen und dann aufgebaut und es wird ein visuelles Rückmeldungsbild dargestellt.
- - Alle Nutzer können grundsätzlich gleichzeitig an einem Zusammenbau- oder Konstruktionsprozeß teilnehmen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Änderung der relativen Position und/oder
Orientierung von zwei Bauteilen eines virtuellen Modells,
das auf einem Bildschirm dargestellt ist, mit folgenden
Schritten:
Auswählen der Bauteile, deren relative Position und Orien tierung zu ändern ist,
Festlegen der Änderung, die durchzuführen ist, und
Berechnen eines Hinweises für die verbleibenden Freiheits grade der Bauteile, nachdem die Änderung durchgeführt wor den ist, und Bestellen dieses Hinweises auf dem Bildschirm.
Auswählen der Bauteile, deren relative Position und Orien tierung zu ändern ist,
Festlegen der Änderung, die durchzuführen ist, und
Berechnen eines Hinweises für die verbleibenden Freiheits grade der Bauteile, nachdem die Änderung durchgeführt wor den ist, und Bestellen dieses Hinweises auf dem Bildschirm.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit dem weiteren Schritt
des Feststellens, ob die durchzuführende Änderung möglich
ist, basierend auf den existierenden Freiheitsgraden der
Bauteile, und, falls nicht, Anzeigen dieser Feststellung
für den Nutzer.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit den weiteren
Schritten des Berechnens einer Transformationsmatrix, um
die gewünschte Änderung durchzuführen, und des Durchführens
der Änderung, sowie den weiteren Schritten des Übermittelns
der Information zu der geänderten Position und Orientierung
der Bauteile zu den Nutzern am Bildschirm, und des Modifi
zierens des virtuellen Modells, um diese Änderung aufzuneh
men.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit
den weiteren Schritten des Berechnens der Freiheitsgrade
der Bauteile bevor die Änderung durchgeführt wird, des Be
stimmens, ob die Änderung eine Verringerung der Freiheits
grade bewirkt, und, falls dies der Fall ist, des Bewirkens
dieser Verringerung der Freiheitsgrade und des Bereitstel
lens eines Hinweises zur Verringerung für den Nutzer.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem der Hinweis auf die verbleibenden Freiheitsgrade der
Bauteile und ein Hinweis zur Änderung der Position und Ori
entierung der Bauteile zu den Nutzern übertragen wird, in
dem nur Informationen übertragen werden, die sich seit der
Änderung zur relativen Position und Orientierung geändert
haben.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem das virtuelle Modell auf einer Vielzahl von Bildschir
men einer Vielzahl von Nutzern dargestellt wird, wobei eine
solche Vielzahl von Bildschirmen mit einem gemeinsamen Zu
sammenarbeitsserver verbunden ist, und wobei die Daten, die
das virtuelle Modell zu jedem Zeitpunkt definieren, in dem
Zusammenarbeitsserver gespeichert sind und an alle Nutzer
übertragen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem nach dem Schritt
des Auswählens ein Verriegelungssignal an alle Nutzer über
tragen wird, außer zu dem Nutzer, der die Auswahl getroffen
hat, und bei dem das Verriegelungssignal ein Hinweis ist,
daß die ausgewählten Komponenten nicht frei sind, um von
einem der anderen Nutzer belegt zu werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das Verriegelungs
signal entfernt wird, nachdem die Änderung vorgenommen wor
den ist.
9. System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorstehenden Ansprüche, mit Mitteln zum Speichern von Da
ten, die ein auf einem oder mehr Bildschirmen dargestelltes
virtuelles Modell definieren;
Eingabemitteln, die es einem Nutzer ermöglichen, Befehle einzugeben, um die Auswahl von Bauteilen des auf dem Bild schirm dargestellten Modells zu bewirken, und dessen rela tive Position und Orientierung zu ändern ist;
Prozeßmitteln zur Änderung der relativen Position und Ori entierung der ausgewählten Komponenten gemäß den Eingabe kommandos;
Prozeßmitteln, zum Bereitstellen eines modifizierten virtu ellen Modells auf dem Bildschirm, das die Änderung in rela tiver Position und Orientierung der beiden Bauteile auf nimmt, und auch zum Bereitstellen eines Hinweises auf dem Bildschirm zu den verbleibenden Freiheitsgraden der Bautei le, nachdem die Änderung vorgenommen worden ist.
Eingabemitteln, die es einem Nutzer ermöglichen, Befehle einzugeben, um die Auswahl von Bauteilen des auf dem Bild schirm dargestellten Modells zu bewirken, und dessen rela tive Position und Orientierung zu ändern ist;
Prozeßmitteln zur Änderung der relativen Position und Ori entierung der ausgewählten Komponenten gemäß den Eingabe kommandos;
Prozeßmitteln, zum Bereitstellen eines modifizierten virtu ellen Modells auf dem Bildschirm, das die Änderung in rela tiver Position und Orientierung der beiden Bauteile auf nimmt, und auch zum Bereitstellen eines Hinweises auf dem Bildschirm zu den verbleibenden Freiheitsgraden der Bautei le, nachdem die Änderung vorgenommen worden ist.
10. System nach Anspruch 9, bei dem eine Vielzahl von
Bildschirmen einer Vielzahl von Nutzern mit einem gemeinsa
men Zusammenarbeitsserver verbunden ist, in dem das virtu
elle Modell und das Prozeßmittel enthalten sind.
Priority Applications (1)
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