DE10064963A1 - Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen - Google Patents
Hydrophobierung von pulverförmigen FüllstoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, die beispielsweise als Füllstoffe in der Baustoffchemie und/oder zur Herstellung von Farben, Lacken, Dichtungsmassen oder Klebstoffen sowie bei der Glas-, Porzellan- und Steingutherstellung Verwendung finden, bei dem man den Füllstoff als Trockensubstanz, in einer wäßrigen Aufschlämmung oder in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel R¶x¶Si(OH)¶4-x¶ mit x = 1, 2 oder 3 oder Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter Wasserabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet und zerkleinert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, die bei
spielsweise als Füllstoffe in der Baustoffchemie und/oder zur Herstellung von Farben, Lacken,
Dichtungsmassen oder Klebstoffen Verwendung finden. Auch bei der Glas-, Porzellan- und
Steingutherstellung werden Füllstoffe eingesetzt.
Bei Baustoffen, wie Ziegelsteinen, Dachziegeln, Gipsplatten, Farben oder Lacken, sowie bei
Gläsern, wie sie z. B. für Windschutzscheiben eingesetzt werden, besteht häufig der Bedarf und
die Notwendigkeit, diese wasserabweisend zu machen. Es ist seit langem bekannt, die Oberflä
chen solcher Materialien zu diesem Zweck mit Siliciumverbindungen zu imprägnieren. Diese
Imprägnierungsmittel werden in der Literatur auch als "water repellants" bezeichnet. Üblicher
weise werden die fertigen Bauteile in das Imprägniermittel eingetaucht oder mit diesem besprüht.
Bei der Herstellung von Gummi ist es beispielsweise auch bekannt, bestimmte Bestandteile der
Gummimischung mit Silanen zu behandeln. Bei der Umsetzung entsteht jedoch Methanol oder
Ethanol, welche brennbar und im Falle von Methanol auch höchst giftig sind. Aus diesem Grund
muß die Silanisierung unter apparativ aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wer
den.
Ein Nachteil der Oberflächenimprägnierung von Bauteilen besteht auch darin, daß Wasser, wei
ches die Oberflächenimprägnierung aufgrund einer Beschädigung oder wegen Auswaschung im
Laufe der Zeit einmal überwunden hat, weiter in das Bauteil eindringen und dieses beschädigen
oder ganz zerstören kann.
Des weiteren wird Bentonit wegen seiner gut dichtenden Eigenschaft und seiner hohen Adsorp
tionsfähigkeit zur Abdichtung von Abfalldeponien verwendet, um das Grundwasser und die Um
gebung vor dem Austritt von Schadstoffen zu bewahren. Hierfür wird Bentonit, aber auch Ton
beispielsweise in große Textilhüllen gefüllt, sogenannte Geotextile, und diese dann als Kup
pelabdeckung auf die Deponie aufgebracht. Um eine ausreichende Abdichtung zu erzielen, wer
den hier sehr große Mengen Bentonit oder Ton benötigt. Alternativ werden mit Polyacryl vernetz
te Bentonite verwendet. Diese sind jedoch sehr aufwendig herzustellen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die vorbeschriebenen Nachteile
des Standes der Technik zu überwinden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß man die für die Herstellung von
Baustoffen, Bauteilen und anderen Gegenständen benötigten pulverförmigen Füllstoffe in einem
Verfahren hydrophobiert, bei dem man die Füllstoffe als Trockensubstanz, in einer wäßrigen
Aufschlämmung oder in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel
RxSi(OH)4-x mit x = 1, 2 oder 3 oder dem Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter
Wasserabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet
und zerkleinert.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch Bereitstellung des nach dem vorgenannten
Verfahren hergestellten hydrophoben Füllstoffes selbst, durch die Verwendung von Arylsilanol
und Alkylsilanol gemäß der vorgenannten Formel zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füll
stoffen sowie durch die Verwendung des nach dem vorgenannten Verfahren hergestellten hy
drophobierten Füllstoffs zur Herstellung von Baustoffen, Bauteilen und Gegenständen gelöst.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung von hydrophobierten Füllstoffen zur Herstellung von
Baustoffen und anderen Gegenständen, die wasserabweisend sein sollen, besteht darin, daß
nicht nur die Oberfläche des Materials, sondern auch das Material im Inneren des Gegenstandes
hydrophob ist und damit eine Wasserbarriere bildet. Wasser, das einmal in die Oberfläche eingedrungen
ist, wird wesentlich wirksamer am weiteren Eindringen gehindert als dies bei nur
oberflächenimprägnierten Gegenständen der Fall ist.
Zur Hydrophobierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich alle bekannten Füll
stoffe, die sich mit den hierin genannten Silanolen umsetzen lassen. Geeignete pulverförmige
Füllstoffe sind vor allem Tonminerale, Talk, Glimmer, Karbonate, Silikate, Bariumsulfat, Alumini
umhydroxid, Kalk oder Gemische davon. Ein für das erfindungsgemäße Verfahren besonders
geeigneter Füllstoff ist Kaolin, der insbesondere vielfältige Anwendung in der Baustoffchemie, als
semiaktiver Füllstoff für Gummi, Kunststoff, Dichtungsmassen, Kitt, Klebstoffe, Lacke und Farben
sowie in der Porzellan- und Glasherstellung Verwendung findet. Ein weiterer erfindungsgemäß
besonders geeigneter Füllstoff ist Bentonit.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R ein C1-C10-Alkylrest,
vorzugsweise ein C1-C5-Alkylrest, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-
Butyl, tert-Butyl oder n-Pentyl. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist R ein unsubstituierter oder substituierter Phenylrest ist. Besonders geeignet als Hy
drophobiermittel sind Arylsilantriole oder Alkylsilantriole.
Die Umsetzung von Arylsilanol oder Alkylsilanol mit Kaolin erfolgt durch Reaktion von OH-
Gruppen des Silanols mit freien Si-OH-Gruppen an der Oberfläche des Kaolins unter Abspaltung
von Wasser, wie es durch die nachfolgende Reaktionsgleichung schematisch erläutert wird:
worin HO-SiR3 die Oberfläche von Kaolin repräsentieren soll.
Im Falle von Kaolin, aber auch bei Bentonit und anderen auf gleiche oder ähnliche Weise herge
stellten Füllstoffen kann das erfindungsgemäße Verfahren während oder nach der naßtechni
schen Aufreinigung durchgeführt werden. Bei dar naßtechnischen Aufreinigung von Kaolin wird
dieses in Wasser aufgeschlämmt, in einem Absetzbecken absinken gelassen und anschließend
in Filterpressen bis zu einer vorgegebenen Restfeuchte von Wasser befreit, wobei man mehr
oder weniger feste Filterkuchen erhält. Anschließend, wird das Kaolin getrocknet und gemahlen,
was großtechnisch üblicherweise in einem Schritt in einem sogenannten Mahltrockner durchge
führt wird.
Die hierin für Kaolin beschriebenen Verfahren sind in gleicher oder ähnlicher Weise auch für alle
anderen erfindungsgemäß geeigneten Füllstoffe anwendbar. Die Anpassung der Verfahrens
maßnahmen an die physikalischen und chemischen Eigenschaften anderer Füllstoffe als Kaolin
kann von dem auf dem Gebiet tätigen Fachmann aufgrund seines Fachwissens und mit bekann
ten technischen Maßnahmen durchgeführt werden. Entsprechende Verfahrensvarianten sind
daher ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung, soweit Sie unter die anhängenden Patentansprü
che fallen.
Das erfindungsgemäß verwendete Hydrophobiermittel, das heißt Arylsilanol, Alkylsilanol oder
deren Alkalisalz, kann auf verschiedene Weisen mit dem Kaolin gemischt und zur Umsetzung
gebracht werden. Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Hy
drophobiermittel direkt in die Absetzbecken zu dem Kaolin gegeben, mit diesem durchmischt und
umgesetzt. Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird das Hydrophobiermittel
saugseitig in die Beschickungspumpen der Filterpressen zudosiert. Das Hydrophobiermittel kann
auch nach dem Filtrieren des Kaolins auf die Filterkuchen aufgebracht und anschließend, vor
zugsweise durch Einkneten, in die Masse eingemischt werden. Bei einer weiteren Ausführungs
form der Erfindung wird das Hydrophobiermittel auf fertigen Mahlkaolin aufgesprüht, durchmischt
und anschließend nachgetrocknet. Besonders bevorzugt ist es, das Hydrophobiermittel in eine
Suspension von bereits gereinigtem Kaolin zu geben.
Als Hydrophobiermittel eignen sich Monoalkylsilantriol, Dialkylsilandiol, Trialkylsilanol und die
Alkalisalze davon, wobei C1-C5-Alkylsilantriole besonders geeignet sind. Besonders bevorzugt
sind die Kaliumsalze von Methylsilantriol und Ethylsilantriol. Es hat sich gezeigt, daß die Alkali
salze der Silanole, insbesondere die Kaliumsalze, stabiler sind als die reinen Silanole. Vorzugs
weise werden die Alkylsilanole oder deren Alkalisalze bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als
wäßrige Lösungen eingesetzt. Je nach zu hydrophobierendem Füllmittel werden die wäßrigen
Lösungen in Konzentrationen von 0,5 bis 90% eingesetzt. Zur Hydrophobierung von Kaolin eig
nen sich Lösungen mit Konzentrationen von 1 bis 5%. Bentonit besitzt aufgrund seines Schicht
aufbaus eine besonders große spezifische Oberfläche, so daß hier große Mengen des Hy
drophobiermittels umgesetzt werden. Zur Hydrophobierung von Bentonit wird das Hydropho
biermittel daher vorzugsweise als wäßrige Lösung mit hoher Konzentration bis zu 90% oder
auch als Reinsubstanz mit den üblichen Beimischungen und Verunreinigungen eingesetzt.
Die Umsetzung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel erfolgt relativ schnell
im Bereich von wenigen Minuten bis zu wenigen Stunden, abhängig von dem zu hydrophobie
renden Füllstoff, dessen Struktur, Oberfläche und Korngröße. Bevorzugte Umsetzungszeiträume
liegen im Bereich von 5 Minuten bis 2 Stunden. Üblicherweise dauert die Umsetzung nicht länger
als 30 bis 60 Minuten. Um Energiekosten einzusparen, wird die Umsetzung des pulverförmigen
Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel bei niedriger Temperatur bis höchstens 80°C durchgeführt.
Bevorzugt ist die Umsetzung bei Raumtemperatur, was in den meisten Fällen für eine vollständi
ge Imprägnierung ausreichend ist.
Nach der Umsetzung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel wird das Ge
misch vorzugsweise in einer Filterpresse filtriert, wobei die Abtrennung von überschüssiger wäß
riger Lösung jedoch auch auf jede andere auf dem Gebiet gut bekannte Art und Weise erfolgen
kann. Um eine geeignete Weiterverarbeitung des Materials zu gewährleisten, sollte nicht zu viel
Restfeuchte in dem Filterkuchen verbleiben. Er darf jedoch auch nicht zu trocken werden, damit
er nicht zu hart für die anschließende Zerkleinerung wird. Eine Restfeuchte von nicht mehr als
40% gewährleistet eine gute Handhabbarkeit. 10 bis 30% Restfeuchte sind besonders bevor
zugt.
Werden Kaolin oder ähnliche Materialien hydrophobiert, so werden diese nach der Imprägnie
rung mit dem Hydrophobiermittel zweckmäßigerweise in einem Mahltrockner getrocknet und
zerkleinert, wie es auch bei unbehandeltem Kaolin durchgeführt wird. Die Imprägnierung mit
Alkylsilanolen ist verhältnismäßig temperaturunempfindlich, so daß die Trocknung und/oder das
Zerkleinern des Filterkuchens bei Temperaturen bis 500°C durchgeführt werden können. Zur
Einsparung von Energie kann die Trocknung auch bei Raumtemperatur oder jeder dazwischen
liegenden Temperatur durchgeführt werden. Bei Raumtemperatur ist der Trocknungsvorgang
jedoch verhältnismäßig langwierig, so daß Temperaturen im Bereich von 50 bis 300°C und bes
ser im Bereich von 70 bis 100°C bevorzugt werden. Das Endprodukt sollte möglichst trocken
sein, um eine optimale Lagerung und Weiterverarbeitung sicherzustellen. Temperatur und Zeit
dauer für das Trocknen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens werden zweckmäßigerweise
daher so ausgewählt, daß das Produkt eine Restfeuchte von weniger als 1% aufweist.
Ein Maß für die Hydrophobizität eines Füllstoffes ist dessen Ölzahl, die hierin wie folgt bestimmt
wurde. Für eine Doppelbestimmung werden ca. 50 g getrocknete Durchschnittsprobe benötigt.
Entsprechend wurden je nach Feuchtigkeit des Materials ca. 100 g untersucht. Die Proben wur
den zunächst bei 105°C getrocknet. 1 g der so vorbehandelten Probe wurde auf ein Uhrglas ge
geben, zu einer flachen, zusammenhängenden Schicht verteilt und Maschinenöl (d = 0,885 g/ml)
in kleinen Tropfen zudosiert. Das Maximum der Öladsorption war erreicht, wenn die Probe nach
Aufnahme des Öls bei Senkrechthalten des Uhrglases langsam nach unten floß. Die Menge des
adsorbierten Öls wurde durch vorheriges und anschließendes Wiegen bestimmt. Die Ölzahl ist
als die Menge Öl definiert, die unter den in der vorgenannten Bedingungen von einer Füllstoff
probe adsorbiert wird und wird in der Einheit mg Öl/100 g Füllstoffprobe angegeben.
Bei der Hydrophobierung von Kaolin als Füllstoff wird das erfindungsgemäße Verfahren zweck
mäßigerweise so eingestellt, daß der Füllstoff eine Ölzahl größer als 100 mg/100 g aufweist.
Bevorzugt ist eine Ölzahl von 120 bis 1140 mg/100 g. Handelsüblicher, nicht hydrophobierter
Kaolin hat eine Ölzahl von etwa 50 bis 60 mg/100 g.
Der erfindungsgemäß hergestellte hydrophobierte Füllstoff eignet sich zur Herstellung von ver
schiedensten Baustoffen, bei denen es auf wasserabweisende Eigenschaften des Endprodukts
ankommt. Der Füllstoff wird verwendet in Ziegeln, Gipsplatten, Dämmaterialien, Boden- und
Wandbelägen, Farben, Lacken, Zement, Beton, Dichtungsmassen, Klebstoff, Kitt, Kunststoff,
Gummi, Korrosionsschutzmitteln usw. Neben der Verwendung als Füllstoff eignet sich Kaolin,
wie auch andere bekannte Stoffen, auch als Trennmittel für Formteile, Felle, Reifen und Schläu
che für Fahrzeuge. Auch hier besitzt der erfindungsgemäß hydrophobierte Kaolin bessere
Trenneigenschaften als das unbehandelte Material.
Weitere Vorteile, Merkmale und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden anhand
der nachfolgend beschriebenen Beispiele deutlich.
Als Ausgangsmaterialien wurden Lohrheimer Kaolin in handelsüblicher Qualität und unter dem
Handelsnamen Rhoximat Silikonat 51T von der Firma Rhodia vertriebenes Methyl-Silantriol-
Kaliumsalz eingesetzt. Es wurden 30 l Wasser vorgelegt und unter Rühren 300 ml Rhoximat
Silikonat 51T zugegeben. Nach 15 Minuten Rühren wurden 15 kg gemahlener Kaolin unter wei
terem Rühren über einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten zugegeben. Nach einer weiteren
Rührzeit von 30 Minuten wurde die Suspension in den Vorlagebehälter einer Filterpresse über
führt und filtriert. Dabei wurde darauf geachtet, daß der Druck in der Filterpresse einen mittleren
Wert von 8 bar nicht überstieg. Zur vollständigen Füllung der Filterpresse wurden 45 l der Sus
pension benötigt. Nach ca. einer Stunde war die Presse gefüllt, was am stark nachlassenden
Filtratanfall festgestellt wurde. Die Filterkuchen wurden aus der Filterpresse entnommen und in
einem Trockenschrank bei 80°C getrocknet. Nach der Trocknung wurden die Filterkuchen zu
sammen mit Keramikkugeln in einen Zementmischer gegeben und vermahlen. Das Mahlgut
wurde über ein Grobsieb gegeben und der Grobanteil wieder der Vermahlung zugeführt. Das
fertig vermahlene Produkt wurde abgepackt.
Zum Vergleich wurde in einem Parallelexperiment Kaolin ohne die Zugabe von Rhoxymat Siliko
nat 51T in ansonsten gleicher Weise behandelt. Die Hydrophobizität der Proben wurde durch
Ermittlung der jeweiligen Ölzahlen bestimmt. Der hydrophobisierte Kaolin war mit einer Ölzahl
von 128,4 mg/100 g deutlich hydrophober als der nicht hydrophobisierte Kaolin, der eine Ölzahl
von 55 mg/100 g aufwies.
Für den hydrophobierten Kaolin wurden weiterhin folgende Produkteigenschaften bestimmt:
Gew.-% | |
SiO2 | 52,20 |
Al2O3 | 32,60 |
Fe2O3 | 1,10 |
TiO2 | 0,69 |
CaO | 0,01 |
MgO | 0,26 |
K2O | 3,75 |
Na2O | 0,11 |
P2O5 | 0,06 |
BaO | 0,03 |
Glühverlust | 9,18 |
< 40 µm | 0,1% |
20-40 µm | 1,0% |
10-20 µm | 9,0% |
6,3-10 µm | 12,0% |
2-6,3 µm | 27,0% |
< 2 µm | 51,0% |
Kaolinit | 56,0 |
Glimmer/Illit | 25,0 |
Quarz | 11,0 |
K-Feldspat | 5,0 |
Na-Feldspat | 1,0 |
Restbestandteile | 2,0 |
Al2
Si2
O5
(Hauptbestandteil)
(K,H3
(K,H3
O)Al2
Si3
AlO10
(OH)2
SiO2
KalSi3
O8
NaAlSi3
O8
Dichte | 2,6 |
Schüttdichte | ca. 0,3-0,4 |
Oberfläche BET | 10,3 |
Öladsorption | 128,4 |
pH-Wert | 5,5-7,5 |
Weißgrad Elrepho (457) | 67,0-68,0 |
Wassergehalt | ≦ 1,0 |
Nasssiebrückstand < 40 µm | ≦ 0,05 |
Lagerbedingung: | trocken |
Haltbarkeit: | 12 Monate |
Claims (18)
1. Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, dadurch gekennzeich
net, daß man den Füllstoff als Trockensubstanz, in einer wäßrigen Aufschlämmung oder
in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel RxSi(OH)4-x mit
x = 1, 2 oder 3 oder dem Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter Was
serabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet
und zerkleinert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige Füllstoff ein
Tonmineral, Talk, Glimmer, ein Karbonat, ein Silikat, Kalziumsulfat, Bariumsulfat, Alumi
niumhydroxid, Kalk, Gips oder ein Gemisch davon ist oder als Hauptbestandteil enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pulver
förmige Füllstoff Kaolin oder Bentonit ist oder als Hauptbestandteil enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R ein C1-
C10-Alkylrest, vorzugsweise ein C1-C5-Alkylrest, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-
Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert-Butyl oder n-Pentyl.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R ein un
substituierter oder substituierter Phenylrest ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hy
drophobiermittel ein Arylsilantriol oder ein Alkylsilantriol ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Hy
drophobiermittel als wäßrige Lösung in einer Konzentration von 0,5 bis 90%, vorzugs
weise 0,5 bis 50%, besonders bevorzugt 1 bis 5% eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umset
zung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel für einen Zeitraum von 5
Minuten bis 2 Stunden, vorzugsweise nicht länger als 30 bis 60 Minuten durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umset
zung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel bei einer Temperatur von
höchstens 80°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
misch aus Füllstoff und Hydrophobiermittel nach der Umsetzung in einer Filterpresse fil
triert wird, vorzugsweise bis zu einer Restfeuchte von nicht mehr als 40%, besonders be
vorzugt bis zu einer Restfeuchte von 10 bis 30%.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
kuchen in einem Mahltrockner getrocknet und zerkleinert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trock
nen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens bei Raumtemperatur bis 500°C, vorzugswei
se bei 50 bis 300°C, besonders bevorzugt bei 70 bis 100°C durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Tempera
tur und Zeitdauer für das Trocknen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens so ausge
wählt werden, daß das Produkt eine Restfeuchte von weniger als 1% aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der hy
drophobierte Füllstoff eine Ölzahl größer als 100 mg/100 g, vorzugsweise von 120 bis
140 mg/100 g aufweist.
15. Hydrophobierter Füllstoff, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Verwendung des Hydrophobiermittels, wie es in einem der Ansprüche 1 bis 14 definiert
ist, zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen.
17. Verwendung eines hydrophobierten Füllstoffes, hergestellt nach einem der Ansprüche 1
bis 14, zur Herstellung von Baustoffen, Ziegeln, Gipsplatten, Dämmaterialien, Boden-
und Wandbelägen, Farben, Lacken, Zement, Beton, Dichtungsmassen, Klebstoffen, Kitt,
Kunststoff, Gummi, Korrosionsschutzmitteln oder als Trennmittel für Formteile, Felle und
Reifen und Schläuche für Fahrzeuge.
18. Verwendung von Bentonit, hydrophobiert nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 14
in Geotextilen und/oder zur Abdichtung von Deponien, z. B. als Deponiekuppelabdec
kung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164963 DE10064963A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164963 DE10064963A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10064963A1 true DE10064963A1 (de) | 2002-07-11 |
Family
ID=7668943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000164963 Ceased DE10064963A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064963A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3806007C2 (de) * | 1987-12-22 | 1989-11-30 | Korea Advanced Institute Of Science And Technology, Seoul/Soul, Kr | |
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DE19746053A1 (de) * | 1997-10-17 | 1999-04-22 | Erlus Baustoffwerke | Verfahren zur Erzeugung einer Selbstreinigungseigenschaft von Oberflächen, insbesondere an Dachziegeln |
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-
2000
- 2000-12-23 DE DE2000164963 patent/DE10064963A1/de not_active Ceased
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