DE10064963A1 - Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen - Google Patents

Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, die beispielsweise als Füllstoffe in der Baustoffchemie und/oder zur Herstellung von Farben, Lacken, Dichtungsmassen oder Klebstoffen sowie bei der Glas-, Porzellan- und Steingutherstellung Verwendung finden, bei dem man den Füllstoff als Trockensubstanz, in einer wäßrigen Aufschlämmung oder in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel R¶x¶Si(OH)¶4-x¶ mit x = 1, 2 oder 3 oder Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter Wasserabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet und zerkleinert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, die bei­ spielsweise als Füllstoffe in der Baustoffchemie und/oder zur Herstellung von Farben, Lacken, Dichtungsmassen oder Klebstoffen Verwendung finden. Auch bei der Glas-, Porzellan- und Steingutherstellung werden Füllstoffe eingesetzt.
Bei Baustoffen, wie Ziegelsteinen, Dachziegeln, Gipsplatten, Farben oder Lacken, sowie bei Gläsern, wie sie z. B. für Windschutzscheiben eingesetzt werden, besteht häufig der Bedarf und die Notwendigkeit, diese wasserabweisend zu machen. Es ist seit langem bekannt, die Oberflä­ chen solcher Materialien zu diesem Zweck mit Siliciumverbindungen zu imprägnieren. Diese Imprägnierungsmittel werden in der Literatur auch als "water repellants" bezeichnet. Üblicher­ weise werden die fertigen Bauteile in das Imprägniermittel eingetaucht oder mit diesem besprüht.
Bei der Herstellung von Gummi ist es beispielsweise auch bekannt, bestimmte Bestandteile der Gummimischung mit Silanen zu behandeln. Bei der Umsetzung entsteht jedoch Methanol oder Ethanol, welche brennbar und im Falle von Methanol auch höchst giftig sind. Aus diesem Grund muß die Silanisierung unter apparativ aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wer­ den.
Ein Nachteil der Oberflächenimprägnierung von Bauteilen besteht auch darin, daß Wasser, wei­ ches die Oberflächenimprägnierung aufgrund einer Beschädigung oder wegen Auswaschung im Laufe der Zeit einmal überwunden hat, weiter in das Bauteil eindringen und dieses beschädigen oder ganz zerstören kann.
Des weiteren wird Bentonit wegen seiner gut dichtenden Eigenschaft und seiner hohen Adsorp­ tionsfähigkeit zur Abdichtung von Abfalldeponien verwendet, um das Grundwasser und die Um­ gebung vor dem Austritt von Schadstoffen zu bewahren. Hierfür wird Bentonit, aber auch Ton beispielsweise in große Textilhüllen gefüllt, sogenannte Geotextile, und diese dann als Kup­ pelabdeckung auf die Deponie aufgebracht. Um eine ausreichende Abdichtung zu erzielen, wer­ den hier sehr große Mengen Bentonit oder Ton benötigt. Alternativ werden mit Polyacryl vernetz­ te Bentonite verwendet. Diese sind jedoch sehr aufwendig herzustellen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die vorbeschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß man die für die Herstellung von Baustoffen, Bauteilen und anderen Gegenständen benötigten pulverförmigen Füllstoffe in einem Verfahren hydrophobiert, bei dem man die Füllstoffe als Trockensubstanz, in einer wäßrigen Aufschlämmung oder in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel RxSi(OH)4-x mit x = 1, 2 oder 3 oder dem Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter Wasserabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet und zerkleinert.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch Bereitstellung des nach dem vorgenannten Verfahren hergestellten hydrophoben Füllstoffes selbst, durch die Verwendung von Arylsilanol und Alkylsilanol gemäß der vorgenannten Formel zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füll­ stoffen sowie durch die Verwendung des nach dem vorgenannten Verfahren hergestellten hy­ drophobierten Füllstoffs zur Herstellung von Baustoffen, Bauteilen und Gegenständen gelöst.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung von hydrophobierten Füllstoffen zur Herstellung von Baustoffen und anderen Gegenständen, die wasserabweisend sein sollen, besteht darin, daß nicht nur die Oberfläche des Materials, sondern auch das Material im Inneren des Gegenstandes hydrophob ist und damit eine Wasserbarriere bildet. Wasser, das einmal in die Oberfläche eingedrungen ist, wird wesentlich wirksamer am weiteren Eindringen gehindert als dies bei nur oberflächenimprägnierten Gegenständen der Fall ist.
Zur Hydrophobierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich alle bekannten Füll­ stoffe, die sich mit den hierin genannten Silanolen umsetzen lassen. Geeignete pulverförmige Füllstoffe sind vor allem Tonminerale, Talk, Glimmer, Karbonate, Silikate, Bariumsulfat, Alumini­ umhydroxid, Kalk oder Gemische davon. Ein für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeigneter Füllstoff ist Kaolin, der insbesondere vielfältige Anwendung in der Baustoffchemie, als semiaktiver Füllstoff für Gummi, Kunststoff, Dichtungsmassen, Kitt, Klebstoffe, Lacke und Farben sowie in der Porzellan- und Glasherstellung Verwendung findet. Ein weiterer erfindungsgemäß besonders geeigneter Füllstoff ist Bentonit.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R ein C1-C10-Alkylrest, vorzugsweise ein C1-C5-Alkylrest, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n- Butyl, tert-Butyl oder n-Pentyl. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin­ dung ist R ein unsubstituierter oder substituierter Phenylrest ist. Besonders geeignet als Hy­ drophobiermittel sind Arylsilantriole oder Alkylsilantriole.
Die Umsetzung von Arylsilanol oder Alkylsilanol mit Kaolin erfolgt durch Reaktion von OH- Gruppen des Silanols mit freien Si-OH-Gruppen an der Oberfläche des Kaolins unter Abspaltung von Wasser, wie es durch die nachfolgende Reaktionsgleichung schematisch erläutert wird:
worin HO-SiR3 die Oberfläche von Kaolin repräsentieren soll.
Im Falle von Kaolin, aber auch bei Bentonit und anderen auf gleiche oder ähnliche Weise herge­ stellten Füllstoffen kann das erfindungsgemäße Verfahren während oder nach der naßtechni­ schen Aufreinigung durchgeführt werden. Bei dar naßtechnischen Aufreinigung von Kaolin wird dieses in Wasser aufgeschlämmt, in einem Absetzbecken absinken gelassen und anschließend in Filterpressen bis zu einer vorgegebenen Restfeuchte von Wasser befreit, wobei man mehr oder weniger feste Filterkuchen erhält. Anschließend, wird das Kaolin getrocknet und gemahlen, was großtechnisch üblicherweise in einem Schritt in einem sogenannten Mahltrockner durchge­ führt wird.
Die hierin für Kaolin beschriebenen Verfahren sind in gleicher oder ähnlicher Weise auch für alle anderen erfindungsgemäß geeigneten Füllstoffe anwendbar. Die Anpassung der Verfahrens­ maßnahmen an die physikalischen und chemischen Eigenschaften anderer Füllstoffe als Kaolin kann von dem auf dem Gebiet tätigen Fachmann aufgrund seines Fachwissens und mit bekann­ ten technischen Maßnahmen durchgeführt werden. Entsprechende Verfahrensvarianten sind daher ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung, soweit Sie unter die anhängenden Patentansprü­ che fallen.
Das erfindungsgemäß verwendete Hydrophobiermittel, das heißt Arylsilanol, Alkylsilanol oder deren Alkalisalz, kann auf verschiedene Weisen mit dem Kaolin gemischt und zur Umsetzung gebracht werden. Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Hy­ drophobiermittel direkt in die Absetzbecken zu dem Kaolin gegeben, mit diesem durchmischt und umgesetzt. Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird das Hydrophobiermittel saugseitig in die Beschickungspumpen der Filterpressen zudosiert. Das Hydrophobiermittel kann auch nach dem Filtrieren des Kaolins auf die Filterkuchen aufgebracht und anschließend, vor­ zugsweise durch Einkneten, in die Masse eingemischt werden. Bei einer weiteren Ausführungs­ form der Erfindung wird das Hydrophobiermittel auf fertigen Mahlkaolin aufgesprüht, durchmischt und anschließend nachgetrocknet. Besonders bevorzugt ist es, das Hydrophobiermittel in eine Suspension von bereits gereinigtem Kaolin zu geben.
Als Hydrophobiermittel eignen sich Monoalkylsilantriol, Dialkylsilandiol, Trialkylsilanol und die Alkalisalze davon, wobei C1-C5-Alkylsilantriole besonders geeignet sind. Besonders bevorzugt sind die Kaliumsalze von Methylsilantriol und Ethylsilantriol. Es hat sich gezeigt, daß die Alkali­ salze der Silanole, insbesondere die Kaliumsalze, stabiler sind als die reinen Silanole. Vorzugs­ weise werden die Alkylsilanole oder deren Alkalisalze bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als wäßrige Lösungen eingesetzt. Je nach zu hydrophobierendem Füllmittel werden die wäßrigen Lösungen in Konzentrationen von 0,5 bis 90% eingesetzt. Zur Hydrophobierung von Kaolin eig­ nen sich Lösungen mit Konzentrationen von 1 bis 5%. Bentonit besitzt aufgrund seines Schicht­ aufbaus eine besonders große spezifische Oberfläche, so daß hier große Mengen des Hy­ drophobiermittels umgesetzt werden. Zur Hydrophobierung von Bentonit wird das Hydropho­ biermittel daher vorzugsweise als wäßrige Lösung mit hoher Konzentration bis zu 90% oder auch als Reinsubstanz mit den üblichen Beimischungen und Verunreinigungen eingesetzt.
Die Umsetzung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel erfolgt relativ schnell im Bereich von wenigen Minuten bis zu wenigen Stunden, abhängig von dem zu hydrophobie­ renden Füllstoff, dessen Struktur, Oberfläche und Korngröße. Bevorzugte Umsetzungszeiträume liegen im Bereich von 5 Minuten bis 2 Stunden. Üblicherweise dauert die Umsetzung nicht länger als 30 bis 60 Minuten. Um Energiekosten einzusparen, wird die Umsetzung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel bei niedriger Temperatur bis höchstens 80°C durchgeführt. Bevorzugt ist die Umsetzung bei Raumtemperatur, was in den meisten Fällen für eine vollständi­ ge Imprägnierung ausreichend ist.
Nach der Umsetzung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel wird das Ge­ misch vorzugsweise in einer Filterpresse filtriert, wobei die Abtrennung von überschüssiger wäß­ riger Lösung jedoch auch auf jede andere auf dem Gebiet gut bekannte Art und Weise erfolgen kann. Um eine geeignete Weiterverarbeitung des Materials zu gewährleisten, sollte nicht zu viel Restfeuchte in dem Filterkuchen verbleiben. Er darf jedoch auch nicht zu trocken werden, damit er nicht zu hart für die anschließende Zerkleinerung wird. Eine Restfeuchte von nicht mehr als 40% gewährleistet eine gute Handhabbarkeit. 10 bis 30% Restfeuchte sind besonders bevor­ zugt.
Werden Kaolin oder ähnliche Materialien hydrophobiert, so werden diese nach der Imprägnie­ rung mit dem Hydrophobiermittel zweckmäßigerweise in einem Mahltrockner getrocknet und zerkleinert, wie es auch bei unbehandeltem Kaolin durchgeführt wird. Die Imprägnierung mit Alkylsilanolen ist verhältnismäßig temperaturunempfindlich, so daß die Trocknung und/oder das Zerkleinern des Filterkuchens bei Temperaturen bis 500°C durchgeführt werden können. Zur Einsparung von Energie kann die Trocknung auch bei Raumtemperatur oder jeder dazwischen liegenden Temperatur durchgeführt werden. Bei Raumtemperatur ist der Trocknungsvorgang jedoch verhältnismäßig langwierig, so daß Temperaturen im Bereich von 50 bis 300°C und bes­ ser im Bereich von 70 bis 100°C bevorzugt werden. Das Endprodukt sollte möglichst trocken sein, um eine optimale Lagerung und Weiterverarbeitung sicherzustellen. Temperatur und Zeit­ dauer für das Trocknen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens werden zweckmäßigerweise daher so ausgewählt, daß das Produkt eine Restfeuchte von weniger als 1% aufweist.
Ein Maß für die Hydrophobizität eines Füllstoffes ist dessen Ölzahl, die hierin wie folgt bestimmt wurde. Für eine Doppelbestimmung werden ca. 50 g getrocknete Durchschnittsprobe benötigt. Entsprechend wurden je nach Feuchtigkeit des Materials ca. 100 g untersucht. Die Proben wur­ den zunächst bei 105°C getrocknet. 1 g der so vorbehandelten Probe wurde auf ein Uhrglas ge­ geben, zu einer flachen, zusammenhängenden Schicht verteilt und Maschinenöl (d = 0,885 g/ml) in kleinen Tropfen zudosiert. Das Maximum der Öladsorption war erreicht, wenn die Probe nach Aufnahme des Öls bei Senkrechthalten des Uhrglases langsam nach unten floß. Die Menge des adsorbierten Öls wurde durch vorheriges und anschließendes Wiegen bestimmt. Die Ölzahl ist als die Menge Öl definiert, die unter den in der vorgenannten Bedingungen von einer Füllstoff­ probe adsorbiert wird und wird in der Einheit mg Öl/100 g Füllstoffprobe angegeben.
Bei der Hydrophobierung von Kaolin als Füllstoff wird das erfindungsgemäße Verfahren zweck­ mäßigerweise so eingestellt, daß der Füllstoff eine Ölzahl größer als 100 mg/100 g aufweist. Bevorzugt ist eine Ölzahl von 120 bis 1140 mg/100 g. Handelsüblicher, nicht hydrophobierter Kaolin hat eine Ölzahl von etwa 50 bis 60 mg/100 g.
Der erfindungsgemäß hergestellte hydrophobierte Füllstoff eignet sich zur Herstellung von ver­ schiedensten Baustoffen, bei denen es auf wasserabweisende Eigenschaften des Endprodukts ankommt. Der Füllstoff wird verwendet in Ziegeln, Gipsplatten, Dämmaterialien, Boden- und Wandbelägen, Farben, Lacken, Zement, Beton, Dichtungsmassen, Klebstoff, Kitt, Kunststoff, Gummi, Korrosionsschutzmitteln usw. Neben der Verwendung als Füllstoff eignet sich Kaolin, wie auch andere bekannte Stoffen, auch als Trennmittel für Formteile, Felle, Reifen und Schläu­ che für Fahrzeuge. Auch hier besitzt der erfindungsgemäß hydrophobierte Kaolin bessere Trenneigenschaften als das unbehandelte Material.
Weitere Vorteile, Merkmale und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgend beschriebenen Beispiele deutlich.
Beispiel 1 Herstellung von hydrophobiertem Kaolin im Labormaßstab
Als Ausgangsmaterialien wurden Lohrheimer Kaolin in handelsüblicher Qualität und unter dem Handelsnamen Rhoximat Silikonat 51T von der Firma Rhodia vertriebenes Methyl-Silantriol- Kaliumsalz eingesetzt. Es wurden 30 l Wasser vorgelegt und unter Rühren 300 ml Rhoximat Silikonat 51T zugegeben. Nach 15 Minuten Rühren wurden 15 kg gemahlener Kaolin unter wei­ terem Rühren über einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten zugegeben. Nach einer weiteren Rührzeit von 30 Minuten wurde die Suspension in den Vorlagebehälter einer Filterpresse über­ führt und filtriert. Dabei wurde darauf geachtet, daß der Druck in der Filterpresse einen mittleren Wert von 8 bar nicht überstieg. Zur vollständigen Füllung der Filterpresse wurden 45 l der Sus­ pension benötigt. Nach ca. einer Stunde war die Presse gefüllt, was am stark nachlassenden Filtratanfall festgestellt wurde. Die Filterkuchen wurden aus der Filterpresse entnommen und in einem Trockenschrank bei 80°C getrocknet. Nach der Trocknung wurden die Filterkuchen zu­ sammen mit Keramikkugeln in einen Zementmischer gegeben und vermahlen. Das Mahlgut wurde über ein Grobsieb gegeben und der Grobanteil wieder der Vermahlung zugeführt. Das fertig vermahlene Produkt wurde abgepackt.
Zum Vergleich wurde in einem Parallelexperiment Kaolin ohne die Zugabe von Rhoxymat Siliko­ nat 51T in ansonsten gleicher Weise behandelt. Die Hydrophobizität der Proben wurde durch Ermittlung der jeweiligen Ölzahlen bestimmt. Der hydrophobisierte Kaolin war mit einer Ölzahl von 128,4 mg/100 g deutlich hydrophober als der nicht hydrophobisierte Kaolin, der eine Ölzahl von 55 mg/100 g aufwies.
Für den hydrophobierten Kaolin wurden weiterhin folgende Produkteigenschaften bestimmt:
Chemische Analyse
Gew.-%
SiO2 52,20
Al2O3 32,60
Fe2O3 1,10
TiO2 0,69
CaO 0,01
MgO 0,26
K2O 3,75
Na2O 0,11
P2O5 0,06
BaO 0,03
Glühverlust 9,18
Korngrößenverteilung
< 40 µm 0,1%
20-40 µm 1,0%
10-20 µm 9,0%
6,3-10 µm 12,0%
2-6,3 µm 27,0%
< 2 µm 51,0%
Mineralogische Zusammensetzung
Kaolinit 56,0
Glimmer/Illit 25,0
Quarz 11,0
K-Feldspat 5,0
Na-Feldspat 1,0
Restbestandteile 2,0
Al2
Si2
O5
(Hauptbestandteil)
(K,H3
O)Al2
Si3
AlO10
(OH)2
SiO2
KalSi3
O8
NaAlSi3
O8
Material-Kennwerte
Dichte 2,6
Schüttdichte ca. 0,3-0,4
Oberfläche BET 10,3
Öladsorption 128,4
pH-Wert 5,5-7,5
Weißgrad Elrepho (457) 67,0-68,0
Wassergehalt ≦ 1,0
Nasssiebrückstand < 40 µm ≦ 0,05
Lagerbedingung: trocken
Haltbarkeit: 12 Monate

Claims (18)

1. Verfahren zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen, dadurch gekennzeich­ net, daß man den Füllstoff als Trockensubstanz, in einer wäßrigen Aufschlämmung oder in pastöser Form mit Alkylsilanol oder Arylsilanol der allgemeinen Formel RxSi(OH)4-x mit x = 1, 2 oder 3 oder dem Alkalisalz davon als Hydrophobiermittel mischt und unter Was­ serabspaltung umsetzt, das Gemisch anschließend filtriert und den Filterkuchen trocknet und zerkleinert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige Füllstoff ein Tonmineral, Talk, Glimmer, ein Karbonat, ein Silikat, Kalziumsulfat, Bariumsulfat, Alumi­ niumhydroxid, Kalk, Gips oder ein Gemisch davon ist oder als Hauptbestandteil enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pulver­ förmige Füllstoff Kaolin oder Bentonit ist oder als Hauptbestandteil enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R ein C1- C10-Alkylrest, vorzugsweise ein C1-C5-Alkylrest, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n- Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert-Butyl oder n-Pentyl.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R ein un­ substituierter oder substituierter Phenylrest ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hy­ drophobiermittel ein Arylsilantriol oder ein Alkylsilantriol ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Hy­ drophobiermittel als wäßrige Lösung in einer Konzentration von 0,5 bis 90%, vorzugs­ weise 0,5 bis 50%, besonders bevorzugt 1 bis 5% eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umset­ zung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel für einen Zeitraum von 5 Minuten bis 2 Stunden, vorzugsweise nicht länger als 30 bis 60 Minuten durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umset­ zung des pulverförmigen Füllstoffs mit dem Hydrophobiermittel bei einer Temperatur von höchstens 80°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge­ misch aus Füllstoff und Hydrophobiermittel nach der Umsetzung in einer Filterpresse fil­ triert wird, vorzugsweise bis zu einer Restfeuchte von nicht mehr als 40%, besonders be­ vorzugt bis zu einer Restfeuchte von 10 bis 30%.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter­ kuchen in einem Mahltrockner getrocknet und zerkleinert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trock­ nen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens bei Raumtemperatur bis 500°C, vorzugswei­ se bei 50 bis 300°C, besonders bevorzugt bei 70 bis 100°C durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Tempera­ tur und Zeitdauer für das Trocknen und/oder Zerkleinern des Filterkuchens so ausge­ wählt werden, daß das Produkt eine Restfeuchte von weniger als 1% aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der hy­ drophobierte Füllstoff eine Ölzahl größer als 100 mg/100 g, vorzugsweise von 120 bis 140 mg/100 g aufweist.
15. Hydrophobierter Füllstoff, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Verwendung des Hydrophobiermittels, wie es in einem der Ansprüche 1 bis 14 definiert ist, zur Hydrophobierung von pulverförmigen Füllstoffen.
17. Verwendung eines hydrophobierten Füllstoffes, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 14, zur Herstellung von Baustoffen, Ziegeln, Gipsplatten, Dämmaterialien, Boden- und Wandbelägen, Farben, Lacken, Zement, Beton, Dichtungsmassen, Klebstoffen, Kitt, Kunststoff, Gummi, Korrosionsschutzmitteln oder als Trennmittel für Formteile, Felle und Reifen und Schläuche für Fahrzeuge.
18. Verwendung von Bentonit, hydrophobiert nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 14 in Geotextilen und/oder zur Abdichtung von Deponien, z. B. als Deponiekuppelabdec­ kung.
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