DE10064920A1 - Feuerlöschkörper, seine Verwendung und Verfahren zur Bekämpfung von Bränden - Google Patents
Feuerlöschkörper, seine Verwendung und Verfahren zur Bekämpfung von BrändenInfo
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Abstract
Ein Feuerlöschkörper (10) umfaßt eine Kapsel (12) und ein in der Kapsel enthaltenes Feuerlöschmittel (14). Die Kapsel (12) kann aus Metall, Keramik, Glas, Papier oder Kunststoff bestehen und kann eine Größe von Mikrokapsel- bis Tennisballgröße aufweisen. Der Feuerlöschkörper (10) wird insbesondere zur Brandbekämpfung aus der Luft verwendet. In einem Verfahren zur Brandbekämpfung werden unterschiedliche Feuerlöschkörper (10) eingesetzt, die in verschiedenen Höhen Feuerlöschmittel (14) freisetzen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Feuerlöschkörper gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1, seine Verwendung und
Verfahren zur Bekämpfung von Bränden aus der Luft.
Bekannte Feuerlöschmittel, wie normales Wasser ohne und mit
Schaumbildungsmitteln, gasförmige Löschmittel und pulver
förmige Löschmittel weisen, wenn sie als für sich alleine
verwendet werden, bei der Bekämpfung von großflächigen
und mit hoher Flamme brennenden Bränden, z. B. Waldbränden,
mehrere wesentliche Nachteile auf:
Bei einer Feuerbekämpfung aus der Luft gelangen die Löschmittel gar nicht bis in den Brandherd, sondern verdampfen schon oberhalb der Baumkronen. Um diesen Nachteil zu kompensieren, werden lokal größere Mengen der Feuerlöschmittel eingesetzt, was aber die Kosten der Feuerbekämpfung unnötig erhöht und bei manchen Feuer löschmitteln den Boden nachhaltig belastet.
Bei einer Feuerbekämpfung aus der Luft gelangen die Löschmittel gar nicht bis in den Brandherd, sondern verdampfen schon oberhalb der Baumkronen. Um diesen Nachteil zu kompensieren, werden lokal größere Mengen der Feuerlöschmittel eingesetzt, was aber die Kosten der Feuerbekämpfung unnötig erhöht und bei manchen Feuer löschmitteln den Boden nachhaltig belastet.
Die Feuerbekämpfung vom Boden aus Boden ist durch die
große Hitzeentwicklung lebensgefährlich und ist - abgesehen
von der Bildung von Schneisen, die das Feuer in seiner
Ausbreitung einschränken - ebenfalls uneffektiv, da man
nicht an den Brandherd gelangt. Außerdem wird das Feuer
nur im unteren Bereich der Bäume bekämpft, so daß sich
das Feuer über die Baumkronen ungehindert weiterverbreiten
kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Mittel
zur Feuerbekämpfung aus der Luft bereitzustellen, das nicht
bereits über dem Brandherd verdampft, sondern gezielt in
vorbestimmter Höhe über dem Boden und/oder am Boden des
Brandherdes seine Wirkung entfaltet.
Diese Aufgabe wird durch den Feuerlöschkörper nach Anspruch
1, die Verwendung des Feuerlöschkörpers nach Anspruch 25
und 27 und ein Verfahren zur Bekämpfung von Bränden aus
der Luft nach Anspruch 28 gelöst.
Ein erfidnungsgemäßer Feuerlöschkörper 1 umfaßt eine Kapsel
und ein in der Kapsel enthaltenes, aus diesem freisetzbares
Feuerlöschmittel. Die Kapsel sorgt dafür, daß das Feuer
löschmittel, das in ihr enthalten ist, bis zum Brandherd
befördert wird. Dabei kann das Feuerlöschmittel über dem
Boden freigesetzt werden, wenn die Kapsel beispielsweise
gezielt bei einer bestimmten Temperatur zerstört wird
oder wenn die Kapsel porös ist, wobei sie im letztgenannten
Fall z. B. ein feuerlöschendes Gas, wie Kohlendioxid oder
ein Gas vom Halon-Typ, freisetzen kann. Alternativ die
Kapsel bis zum Boden gelangen und dort beispielsweise
durch den Aufprall zerstört werden. Dadurch wird es möglich,
das Feuer am Ort seiner Entstehung, bei einem Waldbrand
z. B. in der Höhe der Bäume, zu bekämpfen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 24, 26 und 29 angegeben.
Die Kapsel kann aus Metall, Keramik, Glas, Papier und/
oder Kunststoff bestehen (Anspruch 2). Die Wahl des
Materisals wird dabei von der Art des einzuschließenden
Feuerlöschmittels und von dem Erfordernis diktiert, bei
welcher Höhe über dem Boden und durch welchen Mechanismus
die Kapsel das Feuerlöschmittel freigeben soll. Eine
Kapsel aus Papier, die beispielsweise pulverförmiges
Löschmittel enthalten kann, wird z. B. im oberen Bereich
der Flammen unter Freisetzung des Feuerlöschmittels
zerstört. Feuerfestes Glas kann bis zum Boden gelangen
und dort durch Aufprall zerstört werden. Bei der Verwendung
von Kunststoffen als Kapsel läßt sich die Temperatur der
Zerstörung und damit die Höhe über dem Boden, bei der das
Feuerlöschmittel freigesetzt wird, über den Flammpunkt
des Kunststoffmaterials steuern. Kapseln aus Metall und
Keramik eignen sich für eine gezielte explosionsartige
Zerstörung (siehe Anspruch 6). Keramik kann auch eine
poröse Kapsel bereitstellen.
Die Größe der Kapseln des erfindungsgemäßen Feuerlösch
körpers können im Bereich von Mikrokapsel- bis zu Fuss
ballgröße liegen (Anspruch 3). Die Größe richtet sich
in erster Linie nach der Art des Kapselmaterials und
des in der Kapsel enthaltenen Feuerlöschmittels. So
können beispielsweise Wasser und wässrige Schaumlöschmittel
in organischen Mikrokapseln untergebracht werden, während
für gasförmige Feuerlöschmittel, wie CO2 oder Feuerlösch
mittel vom Halon-Typ, makroskopische gasdichte oder
auch poröse Kapseln aus Keramik oder Glas verwendet
werden, in welche das gasförmige Löschmittel einzeln
eingeführt wird.
Wenn die Kapsel in der Feuerzone auf dem Weg zum Boden
das Feuerlöschmittel freisetzen soll, kann sie z. B.
aus einem Material sein, das durch die Wärmeeinwirkung
des Feuers zerstört werden kann (Anspruch 4). Hierzu
eignen sich Papier, das für eine höhere Wärmebeständigkeit
beschichtet sein kann, Kunststoffe, die einen großen
Bereich von Flammpunkten umfassen können, oder niedrig
schmelzendes Glas.
In einer alternativen Ausführungsform des Feuerlöschkörpers
wird die Kapsel durch einen Aufprall am Boden zerstört
(Anspruch 5). Hierzu eignen sich besonders Kapseln aus
relativ feuerfestem, aber sprödem Glas und dünne Keramik
kapseln sowie spröde Metallfolien.
Weiter kann der erfindungsgemäße Feuerlöschkörper eine
Sprengkapsel und einen von der Sprengkapsel zündbaren
Explosivstoff umfassen. Die Sprengkapsel kann dabei durch
die Wärmeeinwirkung des Feuers oder durch eine Zündschal
tung gezündet werden und so die Kapsel zerstören. Diese
Ausführungsform ist insbesondere bei Kapselmaterialien
aus Metall, Keramik und Glas vorteilhaft, wenn deren
Inhalt (das Feuerlöschmittel) durch das Sprengen in die
Umgebung verteilt werden soll.
Auch poröse Kapseln, in der Regel aus Keramik, können
eingesetzt werden. Eine solche poröse Kapsel kann, wenn
sie mit einem gasförmigen Feuerlöschmittel gefüllt ist,
auf ihrem Weg durch das Feuer und dann weiter am Boden
das gasförmige Feuerlöschmittel über einen längeren
Zeitraum hinweg ausströmen lassen (Anspruch 9).
Wasser ist natürlich ein bevorzugtes Feuerlöschmittel im
erfindungsgemäßen Feuerlöschkörper (Anspruch 10),
da es durch seine hohe Verdunstungswärme dem Feuer viel
Wärme entzieht. Der Vorteil der vorliegenden Erfindung
bei der Verwendung von Wasser als Feuerlöschmittel besteht
darin, daß dieses in einer geeigneten Kapsel bis an den
Brandherd, beispielsweise die brennenden Bäume, getragen
werden kann.
Auch CO2 kommt als Feuerlöschmittel im erfindungsgemäßen
Feuerlöschkörper in Frage (Anspruch 11). Es erstickt
den Brand durch Verdrängung des Luftsauerstoffs. Da
für diesen Effekt jedoch 30 bis 50 Volumenprozent CO2
benötigt werden, wird man es in der Praxis vorzugsweise
in Kombination mit anderen Feuerlöschmitteln verwenden.
Ebenfalls gasförmige Feuerlöschmittel vom Halon-Typ
oder einem äquivalenten multi-bis perhalogenierten Alkan-
Typ sind als Feuerlöschmittel für die vorliegende Erfin
dung besonders geeignet. Sie zerfallen in der Flamme
in Radikale, die als Radikal-Fänger in die Kettenreaktion
der Verbrennung eingreifen und so den Brand zum Erliegen
bringen. Ihre Löschkonzentration ist viel niedriger
als diejenige von CO2, nämlich 3 bis 4 Volumenprozent in
der Luft. Beispiele für Halone sind das Halon 1211
(CBrClF2) und das Halon 1301 (CBrF3).
Auch pulverförmige Feuerlöschmittel können in den Feuer
löschkörpern gemäß der Erfindung eingesetzt werden (An
spruch 13). Diese wirken auf unterschiedliche Weise.
Zum Beispiel können Feuerlöschmittel, die ein Carbonat
enthalten, unter Wärmeeinwirkung CO2 freisetzen (An
spruch 14). Ein solches Feuerlöschmittel würde in einem
erfindungsgemäßen Feuerlöschkörper beim Eintritt in
die heiße Flammen-Zone seine ihn umgebende Kapsel, die in
diesem Fall nicht zu stabil gewählt wird, sprengen und das
Kohlendioxid und im Fall von Ca(HCO3)2 auch Wasser
freisetzen.
Ein weiteres pulverförmiges Feuerlöschmittel, das einge
setzt werden kann, besteht aus einem Gemisch aus Ammonium
sulfat und Ammoniumphosphaten (Anspruch 15). Ein solches
Gemisch schmilzt bei Feuertemperaturen und sperrt den
Brandherd ab, wenn es sich über diesen legt. Mit einer
Sprengkapsel, wie in Anspruch 6 beschrieben, könnte
dafür gesorgt werden, daß sich die geschmolzene Mischung
aus Ammoniumsulfat und Ammoniumphosphat in feinen Teilchen
über die Bäume ergießt.
Gegebenenfalls können im erfindungsgemäßen Feuerlösch
körper auch Chlorid-Kunststoff-Gemische, wie sie bei
brennenden Metallen eingesetzt werden, verwendet werden,
da diese ebenfalls eine Decke über brennende Gegenstände
ziehen und diese somit vom Luftsauerstoff abschließen
(Anspruch 16). Wiederum ist es von hohem Vorteil, wenn
dieses Gemisch zunächst eingekapselt in die Nähe der
Brandherde gelangt und dort, vorteilhafterweise unter
Verwendung einer Sprengkapsel gemäß Anspruch 6, fein
verteilt auf die brennenden Bäume und Büsche aufgebracht
wird.
Anstelle von reinem Wasser kann auch ein Schaumlösch
mittel auf wässriger Basis in dem erfindungsgemäßen
Feuerlöschkörper verwendet werden (Anspruch 17). Als
Schaumbildner können hydrolysierte Proteine, häufig
kombiniert mit Fluortensiden, verwendet werden. Die
feuerlöschende Wirkung des Schaumes beruht auf Absperr-
und Kühleffekten. Es ist unmittelbar einsichtig, daß
beim Einsatz von Schaumlöschmitteln diese direkt an
den Brandherd gebracht werden müssen, wie dies mit den
erfindungsgemäßen Feuerlöschkörpern möglich ist.
Eine weitere Klasse von in den erfindungsgemäßen Feuer
löschkörpern einsetzbaren Feuerlöschmitteln sind Explo
sivstoffe (Anspruch 18). Die Verwendung von Explosiv
stoffen ist vor allem aus der Löschung von Ölbohrloch-
Bränden bekannt, wo die Explosion die Flamme "ausbläst".
Auch bei der Waldbrandbekämpfung ist ein solches "Ausbla
sen" von Flammen vorstellbar, insbesondere dann, wenn
erfindungsgemäße Feuerlöschkörper eine ggf. (fernauslös
bare) Zündschaltung mit Zeitglied umfassen (Anspruch
23), so daß durch gleichzeitige (Fern)auslösung einer
hohen Zahl von Kapseln eine starke Explosionswelle entste
hen kann.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Explosivstoff
eine bei der Explosion sauerstoffverbrauchendes Chemikalie
ist (sogenannte "negative" Sauerstoffbilanz). Auf diese
Weise wird den Flammen noch zusätzlich Sauerstoff entzogen.
Ein solcher Expolsivstoff ist bespielsweise Wasserstoff
oder Hydrazin (Anspruch 20), die, wenn sie z. B. aus einer
dünnen Metallkapsel mittels einer Sprengkapsel freigesetzt
werden, Sauerstoff explosionsartig unter Bildung von Wasser
bzw. Wasser und Stickstoff verbrauchen. Weitere Beispiele
für Explosivstoffe mit negativer Sauerstoffbilanz sind
Trinitrotoluol ("TNT") und Pikrinsäure.
Es ist natürlich auch möglich, daß eine Mehrzahl unter
schiedlicher Feuerlöschmittel in Kombination in einem
erfindungsgemäßen Feuerlöschkörper eingesetzt werden
(Anspruch 21). So könnte beispielsweise ein Explosivstoff
neben einem Carbonat in einem erfindungsgemäßen Feuerlösch
körper vorliegen. Dies hätte den Vorteil, daß die "Ausblas"-
Wirkung des Explosivstoffes durch die "Erstickungs"-Wirkung
des CO2 verstärkt wird.
Wo mit einer von einer Zündschaltung aktivierbaren Spreng
kapsel gearbeitet wird, kann ein Empfänger in dem Feuer
löschkörper enthalten sein, der die Zündschaltung auslöst.
Die Sprengung der Kapsel kann so ferngesteuert in einer
Höhe über dem Boden durchgeführt werden, die beispiels
weise visuell überwacht wird.
Die Zündschaltung kann auch ein Zeitglied umfassen,
mit dem die Auslösung der Sprengung der Kapsel um eine
bestimmte, ggfs. programmierbare Zeit verzögert werden
kann. Die Programmierung der Zeitglieder wiederum kann
durch ein Funksignal erfolgen. Dabei sind verschiedene
zeitliche Abläufe der Zündung verwirklichbar: Entweder
werden alle Feuerlöschkörper mit einer konstanten Zeitver
zögerung nach dem Abwurf aus einem Luftfahrzeug gesprengt,
oder es wird nach dem Abwurf mit einem Funksignal über
die Empfänger den Zeitgliedern der Feuerlöschkörper eine
individuelle Zeitverzögerung bis zur Zündung einprogram
miert. Letzteres ermöglicht eine Brandkämpfung in unter
schiedlichen Höhen über dem Boden und auch eine Brandbe
kämpfung am Boden selbst, wenn die Zeitverzögerung länger
ist als die Flugzeit des Feuerlöschkörpers.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Verwendung eines erfin
dungsgemäßen Feuerlöschkörpers insbesondere bei der
Bekämpfung von Bränden aus der Luft, z. B. von Bränden
an schwer zugänglichen Orten und von Waldbränden (Anspruch
27).
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bekämpfung von derar
tigen Bränden ist sehr flexibel gestaltbar. So können bei
einem Verfahren zu Bekämpfung von Bränden aus der Luft
mehrere unterschiedliche Feuerlöschkörper abgeworfen
werden, die in verschiedenen Höhen über dem Boden und ggf.
auch am Boden ein Feuerlöschmittel freisetzen (Anspruch
28).
Wie bereits oben angesprochen, können die Kapseln unter
schiedliche Materialien und unterschiedliche Durchmesser
und auch unterschiedliche Wanddicken aufweisen, die von
der jeweiligen Aufgabenstellung (keine Zerstörung oder
Zerstörung bei einer festgesetzten Temperatur oder durch
Sprengung) und dem darin eingeschlossenen Feuerlöschmittel
abhängig sind. Auf diese Weise ist es möglich, gleichzeitig
gezielt in verschiedenen Höhen eine Feuerbekämpfung
vorzunehmen. Beispielsweise könnte man zuerst eine Pufferwolke
im Baumkronenbereich erzeugen, die aus nicht brenn
baren Gasen besteht. Kurz darauf könnten im unteren Bereich.
Feuerlöschmittel freigesetzt werden, die Sauerstoff
verbrauchen.
Für eine sichere Feuerbekämpfung ist erfindungsgemäß eine
möglichst gleichmäßige Verteilung der Feuerlöschkörper im
Feuerbekämpfungsgebiet und zum Teil eine zeitlich verzö
gerte Freisetzung von Feuerlöschmittel aus den Kapseln
von Vorteil. Bei der Durchführung könnte das so aussehen,
daß ein Hubschrauber mit einer passenden Dosier- und
Streuvorrichtung das Feuer "straßenweise" bekämpft, so
daß die Wirkung des eingesetzten Feuerlöschmittels zur
Bildung von angrenzenden oder geringfügig überlappenden
"Straßen" bestehen bleibt. Bei kleineren Brandherden könnte
der Hubschrauber spiralförmig von der Mitte des Brandherdes
aus die Feuerlöschkörper verteilen. Bei größeren Herden
müßten mehrere Hubschrauber hintereinander und zeitlich
leicht versetzt gemeinsam das Feuer bekämpfen.
Am wirkungsvollsten ist eine Optimierung des Brandbe
kämpfungsverfahrens mittels einer automatischen Dosier-
und Streuvorrichtung, die von einem Flugzeug bzw. Hub
schrauber getragen wird. Gesteuert werden könnte eine
derartige automatische Vorrichtung durch Befehle von
Funksensoren, die z. B. in regelmäßigen Abständen abgeworfen
werden und während ihres freien Falls ein vertikales
Temperaturprofil des Brandherdes zu der automatischen
Dosier- und Streuvorrichtung im Flugzeug oder Hubschrau
ber senden (Anspruch 29).
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Feuerlöschkörpers
im Schnitt und
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Feuer
löschkörpers im Schnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Feuerlöschkörper 10 wird
nach außen durch eine kugelförmige Kapsel 12 begrenzt.
Die Kapsel 12 kann aus Metall, Keramik, Glas oder Kunst
stoff bestehen. Sie ist mit einem nicht-explosiven Feuer
löschmittel 14 gefüllt. Eine in der Kapsel 12 enthaltene
Sprengkapsel 16 und einem Explosivstoff 15 ist mit einer
mit einem Funkempfänger 26 versehenen, fernsteuerbaren
Zündschaltung 18 verbunden. Die Zündschaltung 18 ent
hält außerdem ein durch das Funksignal programmierbares
Zeitglied 28.
In einer nicht gezeigten Ausführungsform ist das Feuer
löschmittel 14 selbst eine Explosivstoff. Der Explosiv
stoff 15 kann dann entfallen.
Eine Weise, den Feuerlöschkörper 10 gezielt zur Explosion
zu bringen, besteht darin, daß dessem Flughöhe nach
dem Abwurf mit Radar überwacht wird. Wenn die Höhe er
reicht ist, bei der die Kapsel 12 zerstört werden soll,
wird ein Funkbefehl zu dem Empfänger 28 gesandt, welcher
die Sprengkapsel 16 aktiviert, was eine gezielte Explosion
des Feuerlöschkörpers 10 unter Freisetzung des Feuer
löschmittels verursacht.
Alternativ ist es möglich, die Zeitverzögerung der Zer
störung der Kapseln während des Fluges der Feuerlöschkörper
durch Funksignal einzustellen.
Das in Fig. 2 dargestellte, ebenfalls explosive Ausfüh
rungsbeispiel eines Feuerlöschkörpers 10 ist von einer
zylinderförmigen Kapsel 20 umgeben, an der zur Flugstabi
lisierung mehrere Flügel 22 und eine Spitze 24 angebracht
sind. Wie in Fig. 1 besteht die Kapsel 20 aus Metall,
Keramik, Glas oder Kunststoff und beherbergt bei 14
ein Feuerlöschmittel. In der Mitte der Kapsel 20 ist
ein Zylinder 36 angeordnet. Dieser enthält einen Empfänger
26, der Funksignale empfangen kann. Am unteren Ende des
Zylinders 36 liegt eine Sprengkapsel 30 vor. Ein zwischen
Empfänger 26 und der Sprengkapsel 30 angeordnetes program
mierbares Zeitglied 28 steuert den Zündzeitpunkt der
Sprengkapsel 30. Dabei kann das Zeitglied 28 so program
miert sein, daß es nach einer konstanten Zeitverzögerung
nach dem Abwurf aus einem Luftfahrzeug die Sprengkapsel 30
aktiviert, was mit über den Empfänger 26 funkprogrammierter
Zeitverzögerung geschehen kann. Alternativ können die
Zeitglieder 28 einzelner Feuerlöschkörper 10 für eine
unterschiedliche Zeitverzögerung der Aktivierung der
Sprenrkapseln 30 programmiert werden. Ein Teil der Feuer
löschkörper 10 kann so programmiert werden, daß er erst
nach dem Aufprall am Boden zerstört wird.
Wenn es sich bei dem Feuerlöschmittel 14 nicht um einen
Explosivstoff handelt, enthält der Feuerlöschkörper
10 noch zusätzlich einen Explosivstoff 32, der für das
Sprengen der Kapsel 20 sorgt.
Claims (29)
1. Feuerlöschkörper, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
Kapsel (12) und ein aus der Kapsel (12) freisetzbares
Feuerlöschmittel (14) umfaßt.
2. Feuerlöschkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kapsel (12) aus Metall, Keramik,
Glas, Papier und/ oder Kunststoff besteht.
3. Feuerlöschkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapsel (12) eine Größe im
Bereich von Mikrokapsel- bis zu Fussballgröße aufweist.
4. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (12) durch
die Wärmeeinwirkung des Feuers zerstörbar ist.
5. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (12) durch
einen Aufprall am Boden zerstörbar ist.
6. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Sprengkapsel
(16; 30, 32) und einen von der Sprengkapsel (16; 30, 32)
zündbaren Explosivstoff (15) umfaßt.
7. Feuerlöschkörper nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sprengkapsel (16; 30, 32) durch
Wärmeeinwirkung aktivierbar ist.
8. Feuerlöschkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprengkapsel (16; 30, 32) durch eine
Zündschaltung (18) aktivierbar ist.
9. Feuerlöschkörper nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (12)
porös ist.
10. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuerlöschmittel
(14) Wasser ist.
11. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Feuerlöschmittel (14) CO2 ist.
12. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuerlöschmittel
(14) vom Halon-Typ oder einem äquivalenten multi-bis
perhalogenierten Alkan-Typ ist.
13. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuerlöschmittel
(14) ein Pulver ist.
14. Feuerlöschkörper nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Feuerlöschmittel (14) ein Carbonat
enthält.
15. Feuerlöschkörper nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Feuerlöschmittel (14) ein Gemisch aus
Ammoniumsulfat und Ammoniumphosphaten enthält.
16. Feuerlöschkörper nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Feuerlöschmittel (14) ein Chlorid-
Kunststoff-Gemisch enthält.
17. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuerlöschmittel
(14) ein Schaumlöschmittel ist.
18. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Feuerlöschmittel (14)
ein Explosivstoff ist.
19. Feuerlöschkörper nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Explosivstoff eine bei der Explosion
Sauerstoff verbrauchende Chemikalie ist.
20. Feuerlöschkörper nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Explosivstoff um Wasser
stoff und/oder Hydrazin handelt.
21. Feuerlöschkörper nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Mehrzahl unter
schiedlicher Feuerlöschmittel (16) umfaßt.
22. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 8 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Empfänger
(26) für ein Funksignal aufweist, der die Zündschaltung
aktiviert.
23. Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche 8 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündschaltung (18)
ein Zeitglied (28) zur Aktivierung der Sprengkapsel (16; 30,
32) umfaßt.
24. Feuerlöschkörper nach der Anspruche 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch das Zeitglied (28)
bewirkte Zeitverzögerung programmierbar ist.
25. Verwendung von Feuerlöschkörpern nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitglieder (28) so
programmiert sind, daß alle Feuerlöschkörper mit einer
konstanten Zeitverzögerung nach einem Abwurf aus einem
Luftfahrzeug gesprengt werden.
26. Verwendung von Feuerlöschkörpern nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitglieder (28) so
programmiert sind, daß die Feuerlöschkörper mit einer
durch das Funksignal vorgegebenen, gegebenenfalls unter
schiedlichen Zeitverzögerung nach einem Abwurf aus einem
Luftfahrzeug gesprengt werden.
27. Verwendung von Feuerlöschkörpern nach einem der
Ansprüche 1 bis 24 bei der Bekämpfung von Bränden
aus der Luft, insbesondere bei Bränden an schwer zugäng
lichen Orten und bei Waldbränden.
28. Verfahren zur Bekämpfung von Bränden aus der Luft,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftfahrzeug mehrere
unterschiedliche Feuerlöschkörper nach einem der Ansprüche
1 bis 24 abwirft, wobei die unterschiedlichen Feuerlösch
körper in unterschiedlichen Höhen über dem Boden und/oder
am Boden ein Feuerlöschmittel (14) freisetzen.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Art und die Menge der abgeworfenen
Feuerlöschkörper durch eine automatische Dosier- und
Streuvorrichtung bestimmt wird, die von Funksensoren
gesteuert wird, die aus dem Luftfahrzeug abgeworfen werden
und während ihres freien Falls ein vertikales Temperatur
profil eines Brandherds zu dem Luftfahrzeug senden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20023497U DE20023497U1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Feuerlöschkörper |
DE2000164920 DE10064920A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Feuerlöschkörper, seine Verwendung und Verfahren zur Bekämpfung von Bränden |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000164920 DE10064920A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Feuerlöschkörper, seine Verwendung und Verfahren zur Bekämpfung von Bränden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000164920 Withdrawn DE10064920A1 (de) | 2000-12-23 | 2000-12-23 | Feuerlöschkörper, seine Verwendung und Verfahren zur Bekämpfung von Bränden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064920A1 (de) |
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