DE10063610A1 - Eilgangsteuerung - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Steuereinrichtung zur Steuerung einer hydraulischen Schwenkantriebsvorrichtung eines über eine Totpunktlage hinweg schwenkbaren Lasthebearms (3) vorgesehen. Als Schwenkantrieb ist ein hydraulischer Zylinder (7) vorgesehen. Die Steuereinrichtung sorgt für eine automatische Umschaltung von Normalbetrieb auf Eilgangbetrieb des Zylinders (7) bei Ausfahren von dessen Kolbenstange (9). Als Kriterium für den Umschaltzeitpunkt dient die Druckdifferenz zwischen dem ersten Zylinder-Teilraum (11) und dem zweiten Zylinder-Teilraum (31).
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung zur Steuerung einer hydrauli
schen Schwenkantriebsvorrichtung für einen um eine im Wesentlichen
horizontale Schwenkachse zwischen einer ersten Schwenkstellung und
einer zweiten Schwenkstellung über eine Totpunktlage hinweg schwenk
baren Lasthebearm zum Übersetzen einer Last über den Totpunkt hin
weg, wobei die Schwenkantriebsvorrichtung wenigstens einen hydrauli
schen Zylinder mit einem darin verschiebbar geführten, den Innenraum
des Zylinders in zwei Zylinder-Teilräume unterteilenden Kolben umfasst,
der an einer Seite eine Kolbenstange aufweist, die aus einer mit der er
sten Schwenkstellung des Lasthebearms korrespondierenden Einzugs
tellung heraus aus dem Zylinder ausfahrbar ist, um den Lasthebearm von
der ersten Schwenkstellung in die zweite Schwenkstellung zu bewegen,
wobei dem vom Kolben mit dessen der Kolbenstange abgewandten Seite
begrenzten ersten Zylinder-Teilraum über eine daran angeschlossene
erste Hydraulikleitung Druckfluid zuführbar ist, während aus dem von der
Kolbenstange durchsetzten zweiten Zylinder-Teilraum Druckfluid über
eine zweite Hydraulikleitung zu einem Rücklaufanschluss oder über eine
den zweiten Zylinder-Teilraum mit dem ersten Zylinder-Teilraum verbin
dende Eilgang-Verbindungsleitung zu dem ersten Zylinder-Teilraum ableit
bar ist, um die Kolbenstange auszufahren, wobei die Steuereinrichtung
eine steuerbare Eilgang-Ventilanordnung aufweist, die zum Einstellen
einer Eilgang-Betriebsart der Schwenkantriebsvorrichtung aus ihrem Nor
malzustand der Freigabe der zweiten Hydraulikleitung und Sperrung der
Eilgang-Verbindungsleitung in einen die Eilgang-Verbindungsleitung frei
gebenden und die zweite Hydraulikleitung sperrenden Eilgang-Einstell
zustand überführbar ist, um beim Ausfahren der Kolbenstange Druckfluid
von dem zweiten Zylinder-Teilraum zum ersten Zylinder-Teilraum zu leiten
und somit das Ausfahren der Kolbenstange zu beschleunigen.
Hydraulisch mittels doppelt wirkender Zylinder angetriebene, schwenk
bare Lasthebearme der oben genannten Art findet man beispielsweise bei
sogenannten Absetzkipperfahrzeugen (vgl. z. B. DE 298 10 104 U) und
auch bei Abrollkipperfahrzeugen (vgl. z. B. DE 33 32 275 A1 und DE 196 37 891 A1).
Bei üblichen Absetzkipperfahrzeugen sind auf dem Fahr
zeugaufbau zwei Lasthebearme mit seitlichem Abstand voneinander
vorgesehen, die um eine gemeinsame horizontale und quer zur Fahrzeug
längsrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar sind, um einen
mittels Ketten an den freien Enden der Lasthebearme angehängten und
zwischen den Lasthebearmen aufgenommenen Absetzbehälter vom Fahr
zeugaufbau über das Fahrzeugheck hinweg abzuladen oder einen betref
fenden Absetzbehälter vom Boden über das Fahrzeugheck hinweg auf
den Fahrzeugaufbau aufzuladen. Normalerweise ist jedem der beiden
Lasthebearme wenigstens ein hydraulischer Zylinder zugeordnet, der mit
einem Ende an dem Lasthebearm angelenkt ist und der sich mit seinem
anderen Ende über ein Gelenk am Fahrzeugaufbau abstützen kann. In
ihrer ersten Schwenkstellung sind die Lasthebearme schräg nach vorn
und nach oben geneigt, wobei sich die Zylinder im Zustand eingezogener
Kolbenstange befinden. Bei den meisten Absetzkipperfahrzeugen liegen
die hydraulischen Zylinder in diesem Zustand nahezu horizontal. Zum
Abladen eines auf dem Fahrzeugaufbau befindlichen Absetz-Wechselbe
hälters werden die hydraulischen Zylinder mit Druckfluid beaufschlagt,
um die Kolbenstangen auszufahren. Dabei werden die Lasthebearme über
ihre normalerweise vertikal aufrechte Totpunktlage hinweg verschwenkt.
Beim Durchgang durch die Totpunktlage findet eine Umkehrung der Rich
tung statt, in der der von dem Gewicht des Wechselbehälters ausge
hende Lastdruck auf die Kolben der hydraulischen Zylinder wirkt. Auf
grund der Hebelgeometrien und der daraus resultierenden Momenten
verhältnisse an den Lasthebearmen und Hydraulikzylindern ist die Kolbenstange
zunächst gegen einen relativ großen Lastdruck auszufahren. Bei
Annäherung der Lasthebearme an die Totpunktlage nimmt der Lastdruck
auf den jeweiligen Zylinder ab, um dann nach Überschreiten der Totpunk
tlage mit umgekehrter Wirkungsrichtung wieder zuzunehmen. Das Behäl
tergewicht wirkt dann "ziehend" auf die Kolbenstange.
Damit ein kontrollierter Schwenk- und Absetzbetrieb in einem solchen
Zustand aufrechterhalten werden kann, sind in den hydraulischen Rück
laufleitungen der Zylinder normalerweise Lasthalteventile vorgesehen, die
auch als Gegenhalteventile bezeichnet werden und dafür sorgen, dass ein
für das kontrollierte Absetzen hinreichend großer Gegendruck in der
Rücklaufleitung aufrechterhalten bleibt. Am Ende des Absetzvorgangs
befinden sich die Lasthebearme in einer zweiten Schwenkstellung, wobei
sie bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung nach hinten, ggf. mit einer
Schrägstellung ausgerichtet sind. Sollen die Lasthebearme in die ur
sprüngliche erste Schwenkstellung zurückgeschwenkt werden, so sind
die Kolbenstangen wieder in die Zylinder einzufahren.
Abrollkipperfahrzeuge üblicher Bauart weisen einen normalerweise in
Fahrzeuglängsmitte vorgesehenen Lasthebearm auf, der um eine horizon
tale und quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Schwenkachse
zwischen einer ersten Schwenkstellung und einer zweiten Schwenkstel
lung schwenkbar ist und an seinem von der Schwenkachse entfernten
Ende einen Hakenarm mit einem daran vorgesehenen Haken aufweist, der
mit einer komplementären Öse eines Wechselbehälters in Eingriff zu
bringen ist. In einer normalen Fahrtstellung stützt sich der Wechselbehäl
ter auf dem Fahrzeugaufbau ab, wobei der Lasthebearm im Wesentlichen
horizontal liegt und sich der Hakenarm vom Lasthebearm vertikal nach
oben zur Öse des Wechselbehälters erstreckt. Soll nun dieser Wechselbe
hälter vom Fahrzeug abgeladen werden, so ist dies dadurch zu erreichen,
dass der Lasthebearm aus seiner ersten Schwenkstellung um seine
Schwenkachse herum und über eine näherungsweise aufrechte Totpunktlage
hinweg in eine zweite Schwenkstellung verschwenkt wird. Bei einem
solchen Schwenkvorgang kann der Wechselbehälter an Rollen, die sich
am Fahrzeugheck befinden, abrollen und sich dabei nach und nach weiter
vom Fahrzeugaufbau entfernen, bis der Wechselbehälter vollständig auf
dem Boden hinter dem Fahrzeugheck abgesetzt worden ist. Was den
hydraulischen Antrieb des Lasthebearms anbelangt, so sind die Verhält
nisse ähnlich wie bei dem bereits erwähnten Absetzkipperfahrzeug. Auch
bei dem Abrollkipperfahrzeug erfolgt das Verschwenken des Lasthebe
arms von der normalerweise im Wesentlichen horizontal nach vorn ge
richteten ersten Schwenkstellung in die übers Fahrzeugheck hinaus nach
hinten gerichtete zweite Schwenkstellung dadurch, dass die Kolbenstan
gen der hydraulischen Zylinder ausgefahren werden. Wie unter Bezug
nahme auf die Absetzkipperfahrzeuge beschrieben, kommt es auch bei
den Abrollkipperfahrzeugen zu einer Richtungsumkehr des vom Gewicht
des Wechselbehälters und dessen etwaigen Inhaltes ausgehenden Last
drucks auf den bzw. die hydraulischen Schwenkantriebszylinder. Häufig
werden für den hydraulischen Antrieb des Lasthebearms zwei parallele
Hydraulikzylinder verwendet.
Auch bei den Abrollkippern haben die hydraulischen Steuerkreise übli
cherweise Lasthalteventile bzw. Gegenhalteventile in den Rücklaufleitun
gen, um den Absetzvorgang auch bei "ziehender Last" nach Überwin
dung der Totpunktlage kontrolliert weiter betreiben zu können.
Die Verhältnisse bei der hydraulischen Steuerung der Lasthebearme von
Abrollkipperfahrzeugen ähneln den Verhältnissen bei der Steuerung der
Lasthebearme von Absetzkipperfahrzeugen. Es ist bereits bekannt, dass
die betreffenden Schwenkantriebsvorrichtungen sowohl bei Absetzkipper
fahrzeugen als auch bei Abrollkipperfahrzeugen in einer Eilgang-Betriebs
art betrieben werden können. Diese Eilgang-Betriebsart ist dadurch ge
kennzeichnet, dass die vom Kolben voneinander getrennten Zylinder-
Teilräume des betreffenden Antriebszylinders beim Ausfahren der Kolbenstange
quasi kurzgeschlossen sind, so dass Druckfluid aus dem von der
Kolbenstange durchsetzten Zylinder-Teilraum mit entsprechend hohem
Druck über eine vorzugsweise kurze Eilgang-Verbindungsleitung in den
anderen Zylinder-Teilraum geleitet wird, um das Ausfahren der Kolben
stange zu beschleunigen.
Bei bekannten Schwenkantriebsvorrichtungen, wie sie bei Absetzkipper
fahrzeugen und Abrollkipperfahrzeugen Verwendung finden, ist die Eil
gang-Betriebsart manuell von einer Bedienungsperson mittels einer Betäti
gungseinrichtung einzuschalten. Der Schwenkvorgang beim Absetzen
eines betreffenden Wechselbehälters, sei es beim Absetzkipperfahrzeug
oder beim Abrollkipperfahrzeug, erfolgt dann rascher als in der Normal-
Betriebsart. In der Normal-Betriebsart wird das aus dem von der Kolben
stange durchsetzten Zylinder-Teilraum abzuleitende Druckfluid durch die
Rücklaufleitung und durch ein darin befindliches Lasthalteventil hindurch
zum Druckfluidtank geführt. Die Eilgang-Betriebsart soll es ermöglichen,
den Lasthebearm im unbelasteten oder nur wenig belasteten Zustand
schneller von der ersten Schwenkstellung in die zweite Schwenkstellung
zu schwenken als in der Normal-Betriebsart. So kann auch im Eilgang
z. B. das Absetzen eines leichten und leeren Wechselbehälters normaler
weise gut von der Bedienungsperson kontrolliert werden. Kritischer ist
die Situation bei größerer Last, also beispielsweise bei einem zu handha
benden Wechselbehälter, der mit schwerem Inhalt beladen ist. In einer
solchen Situation kann es sich insgesamt verbieten, von der Eilgang-
Betriebsart Gebrauch zu machen. So ist es in der Praxis durchaus vor
gekommen, dass ein Wechselbehälter in der Eilgang-Betriebsart zu stark
beim Verschwenken beschleunigt wurde, so dass er nicht mehr recht
zeitig genug abgebremst werden konnte, um ihn noch sanft auf dem
Boden absetzen zu können.
Es sind auch schon Diskussionen darüber geführt worden, ob bei Über
schreiten einer bestimmten Schwenkstellung des Lasthebearms während
des Absetzvorgangs ein automatisches Umschalten von der Eilgang-Be
triebsart auf die Normal-Betriebsart erfolgen sollte, damit Unfälle durch
unsachgemäßes Benutzen der Eilgang-Betriebsart vermieden werden. In
diesem Zusammenhang ist es vorgeschlagen worden, die betreffende
Schwenkposition des Lasthebearmes mittels Lagesensoren oder Nähe
rungssensoren zu überwachen, um ein automatisches Abschalten der
Eilgang-Betriebsart zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuereinrichtung der
eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der die Eilgang-Betriebsart
optimaler nutzbar ist als bei betreffenden Steuereinrichtungen nach dem
Stand der Technik.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
die Steuereinrichtung Differenzdruck-Überwachungsmittel zur Erfassung
der beim Ausfahren der Kolbenstange auftretenden Differenz zwischen
dem Druck in dem ersten Zylinder-Teilraum und dem Druck in dem zwei
ten Zylinder-Teilraum aufweist und dazu eingerichtet ist, die Eilgang-
Ventilanordnung abhängig von dieser Druckdifferenz oder einer daraus
abgeleiteten Größe automatisch zu steuern.
Zum Verständnis der Erfindung sei darauf hingewiesen, dass der von dem
jeweiligen Gewicht der zu handhabenden Last ausgehende, auf die oder
ggf. den hydraulischen Zylinder wirkende Lastdruck bei den hier betrach
teten Lasthebe-Konstruktionen zu Beginn und zum Ende der Schwenkbe
wegung von der ersten in die zweite Schwenkstellung normalerweise am
größten ist und dass es gerade in diesen Anfangs- und Endphasen der
Schwenkbewegung schwierig ist, das System bei größerer Belastung
durch eine Last unter Vermeidung von Beschädigungen sicher zu kon
trollieren. Würde man in einem solchen Fall der Handhabung einer sehr
schweren Last die Bewegung aus der ersten Schwenkstellung heraus
zugleich in der Eilgang-Betriebsart starten, so könnte die Schwenkantriebsvorrichtung
überlastet werden. Am Ende der Schwenkbewegung
könnte die Benutzung der Eilgang-Betriebsart in der bereits angedeuteten
Weise dazu führen, dass die Last nicht mehr sicher abgebremst werden
kann. Überwacht man jedoch die Differenz zwischen den Drücken in den
beiden Zylinder-Teilräumen des betreffenden hydraulischen Zylinders, so
kann das Überschreiten eines bestimmten Druckdifferenzwertes als Be
dingung für das zwangsweise Umschalten von der Eilgang-Betriebsart in
die betreffende Normal-Betriebsart herangezogen werden. Die genannte
Druckdifferenz oder ggf. eine daraus abgeleitete Größe eignet sich sehr
gut als Entscheidungskriterium für die jeweilige Zulässigkeit oder Nicht
zulässigkeit der Verwendung des Eilgangs, da sie den Belastungszustand
des hydraulischen Systems in der jeweiligen Schwenkstellung impliziert.
Wird beispielsweise im Falle der Verwendung der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung bei einem Abrollkipper ein leerer oder nur mit leichtem
Gut beladener Absetzbehälter abgesetzt, so kann es vorkommen, dass
die für das Umschalten vom Eilgang-Betrieb auf Normal-Betrieb maßgeb
liche Druckdifferenz überhaupt nicht oder ggf. nur über einen kleinen
Schwenkbereich unmittelbar nach Verlassen der ersten Schwenkstellung
und über einen kleinen Schwenkbereich unmittelbar vor Erreichen der
zweiten Schwenkstellung erreicht wird. Der Eilgang kann somit in opti
maler Weise über einen großen Schwenkbereich ausgenutzt werden. Soll
in entsprechender Weise ein mit schwerer Last beladener Wechselbehäl
ter abgeladen werden, so wird die für die Unzulässigkeit der Eilgang-
Betriebsart maßgebliche Druckdifferenz über einen vergleichsweise gro
ßen Schwenkbereich unmittelbar nach Verlassen der ersten Schwenk
stellung und ebenfalls über einen vergleichsweise großen Schwenkbe
reich vor Erreichen der zweiten Schwenkstellung gegeben sein. Die Steu
ereinrichtung lässt dann die Eilgang-Betriebsart allenfalls über einen das
Überfahren der Totpunktlage normalerweise enthaltenden kleinen
Schwenkbereich zu.
Bei mittlerer Last ist der im Eilgang überstrichene Schwenkbereich grö
ßer.
Das Druckdifferenzkriterium ist so gewählt, dass eine betreffende Um
schaltung von der Eilgang-Betriebsart in die Normal-Betriebsart stets
rechtzeitig genug erfolgt, so dass das System aus Schwenkantriebsvor
richtung, Steuereinrichtung, Lasthebearm und Last beim Verschwenken
des Lasthebearms beherrschbar bleibt.
Andererseits erfolgt auch die Umschaltung von der Normal-Betriebsart in
die Eilgang-Betriebsart jederzeit so früh, wie dies aufgrund des Druckdif
ferenzkriteriums möglich ist.
Gemäß einer in Anspruch 2 genannten bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, ein in der Eilgang-
Betriebsart im Durchlasszustand befindliches Eilgangventil der Eilgang-
Ventilanordnung zum Übergang in den Sperrzustand zu veranlassen, um
die Eilgang-Betriebsart auszuschalten, wenn der Betrag der von den Diffe
renzdruck-Überwachungsmitteln erfassten Druckdifferenz beim Ausfahren
der Kolbenstange einen vorbestimmten Wert überschreitet. Die Begriffe
Durchlasszustand und Sperrzustand beziehen sich in diesem Zusammen
hang auf die Wirkung des Eilgangventils in der Eilgangverbindungsleitung.
Es sind im Rahmen der Erfindung Ausgestaltungen möglich, bei denen
eine elektrisch steuerbare Eilgang-Ventilanordnung, eine magnetisch
steuerbare Eilgang-Ventilanordnung, eine pneumatisch steuerbare Eil
gang-Ventilanordnung oder eine hydraulisch steuerbare Eilgang-Ventil
anordnung vorgesehen ist, wobei die Steuereinrichtung auf der Basis des
genannten Differenzdruckkriteriums entsprechende Steuersignale bereit
stellen kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass das Eilgangventil zur Sperrstellung hin vorgespannt ist und dass die
Differenzdruck-Überwachungsmittel dazu eingerichtet sind, ein das Eil
gangventil zum Übergang in die Durchlassstellung veranlassendes, hy
draulisches Eilgang-Einschaltsignal abzugeben, wenn der Betrag der von
den Differenzdruck-Überwachungsmitteln erfassten Differenz zwischen
den Drucken in den beiden Zylinder-Teilräumen beim Ausfahren der Kol
benstange einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
Es wird ferner vorgeschlagen, dass die Differenzdruck-Überwachungs
mittel ein in der Eilgang-Betriebsart in Durchlassstellung befindliches
Steuerleitungsventil in einer das Eilgang-Einschaltsignal zum Eilgangventil
leitenden hydraulischen Steuerleitung aufweist, wobei das Steuerlei
tungsventil dazu eingerichtet ist, in die Sperrstellung überzugehen, um
das Eilgang-Einschaltsignal zu unterdrücken und somit das Eilgangventil
in Sperrstellung übergehen zu lassen, wenn der Betrag der von den Diffe
renzdruck-Überwachungsmitteln erfassten Differenz zwischen den Dru
cken in den beiden Zylinder-Teilräumen beim Ausfahren der Kolbenstange
einen vorbestimmten Wert überschreitet.
Vorzugsweise ist das Steuerleitungsventil ein in der Eilgang-Betriebsart in
Abhängigkeit von den Drucken in den beiden Zylinder-Teilräumen gesteu
ertes Druckdifferenzventil.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein vereinfachtes Schaubild eines schwenkbaren Last
hebearms mit einem Zylinder als Schwenkantriebsvorrich
tung.
Fig. 2a und 2b zeigen einen Hydraulikschaltplan eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels einer Steuereinrichtung nach der Erfindung
in verschiedenen Betriebszuständen der Grundeinstellung
"automatische Eilgang-Steuerung".
Fig. 3a und 3b zeigen den Hydraulikschaltplan gemäß Fig. 2a und 2b mit
einem ausgetauschten Druckdifferenzventil 47' in den be
treffenden Betriebszuständen.
Fig. 1 dient dazu, typische geometrische Verhältnisse und Belastungs
zustände zu erläutern, wie sie bei Lasthebearmen und zu deren Schwenk
antrieb vorgesehenen Schwenkantriebsvorrichtungen gegeben sind, die
mit einer jeweiligen Steuereinrichtung nach der Erfindung steuerbar sind.
Das System gemäß Fig. 1 weist einen Lasthebearm 3 auf, der aus der mit
durchgezogenen Linien dargestellten ersten Schwenkstellung heraus in
die mit gestrichelten Linien dargestellte zweite Schwenkstellung um die
Schwenkachse 5 schwenkbar ist, wobei er eine Totpunktlage überfährt,
die in dem gezeigten Beispiel mit der vertikalen Stellung des Lasthebe
arms 3 korrespondiert. Als Schwenkantrieb ist der mit seinem kolben
stangenseitigen Ende an dem Lasthebearm 3 angelenkte und mit seinem
anderen Ende an einem Rahmengestell 4 angelenkte, doppelt wirkende
hydraulische Zylinder 7 vorgesehen, der in Fig. 1 symbolisch dargestellt
ist. Die erste Schwenkstellung des Lasthebearms 3 korrespondiert mit der
Einzugsstellung der Kolbenstange 9. Zum Verschwenken des Lasthebe
arms 3 ist somit die Kolbenstange 9 weiter aus dem Zylinder 7 auszufah
ren, indem der Kolben 21 an seiner der Kolbenstange 9 abgewandten
Seite mit Druckfluid beaufschlagt wird. Dies erfolgt durch Zuleitung von
Druckfluid in den ersten Zylinder-Teilraum 11 über die erste hydraulische
Leitung 25 bei gleichzeitigem Ableiten von Druckfluid aus dem zweiten
Zylinder-Teilraum 31 über die Hydraulikleitung 33. Zu Beginn des
Schwenkvorgangs ist der vom Gewicht der Last 19 ausgehende Last
druck auf den Kolben 21 relativ groß, wobei der Lastdruck die Kolben
stange 9 in Richtung zur Einzugstellung hin "schiebend" belastet. Der
Lastdruck auf den Kolben 21 nimmt dann im weiteren Verlauf der
Schwenkbewegung des Lasthebearms 3 ab, bis letzterer die vertikale
Totpunktlage überschreitet. Danach wirkt der Lastdruck in "ziehender"
Weise auf den Kolben 21, wobei er mit zunehmender Annäherung des
Lasthebearms 3 an dessen zweite Schwenkstellung zunimmt.
Es wird somit aus Fig. 1 leicht ersichtlich, dass das unmittelbare Heraus
bewegen des Lasthebearms 3 aus seiner ersten Schwenkstellung und die
unmittelbare Annäherung des Lasthebearms 3 an seine zweite
Schwenkstellung Phasen der maximalen Belastung des Schwenkantriebs
systems sind. Wie nachstehend noch näher erläutert wird, wertet die
Steuereinrichtung nach der Erfindung die Differenz zwischen den Drucken
in den Zylinder-Teilräumen 11, 31 aus, um sicherzugehen, dass in einem
jeweiligen Schwenkbereich, in dem abhängig von dem Gewicht der Last
19 eine kritische Belastung des Systems aus Schwenkantrieb 7, Last
hebearm 3 und Last 19 vorliegt, die Eilgang-Betriebsart aus Sicherheits
gründen nicht aktivierbar ist.
Fig. 2a und Fig. 2b zeigen ein hydraulisches Schaltbild eines Ausfüh
rungsbeispiels der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung für den hydrauli
schen Schwenkantrieb des Lasthebearms eines Abrollkippers, wobei
gemäß Fig. 2a die Eilgang-Betriebsart aktiviert ist, wohingegen gemäß
Fig. 2b die Eilgang-Betriebsart unterdrückt ist.
Bei dem in Fig. 2a und Fig. 2b dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei parallel geschaltete, doppelt wirkende, hydraulische Zylinder 7 als
Schwenkantriebsmittel für den Lasthebearm (nicht gezeigt) vorgesehen.
Zur manuellen Vorwahl der Bewegungsrichtung der Lasthebezylinder 7
dient eine von einer Bedienungsperson zu bedienende Betätigungsein
richtung, die das Wegeventil 22 umfasst. Das Wegeventil 22 ist in einer
Stellung gezeigt, die der gewählten Einstellung: "automatische Eilgang-
Steuerung" entspricht. Dabei verbindet das Wegeventil 22 die an einer
Pumpe angeschlossene Druckleitung 23 mit einer ersten Hydraulikleitung
25, die zylinderseitig an dem jeweiligen ersten Zylinder-Teilraum 11 ange
schlossen ist, welcher vom betreffenden Kolben 21 mit dessen der Kol
benstange 9 abgewandeten Seite 27 begrenzt ist. In der gezeigten Schie
berstellung des Wegeventils 22 kann von der Pumpe über die Leitung 23
und über das Wegeventil 22 zur ersten Hydraulikleitung 25 gefördertes
Druckfluid durch das in Richtung zu dem Zylinderpaar 7, 7 hin zu öff
nende Rückschlagventil 29 hindurchströmen, um die Kolben 21 an deren
Seite 27 zu beaufschlagen und somit die Kolbenstangen 9 auszufahren.
Das dabei aus den von den Kolbenstangen 9 durchsetzten zweiten Zylin
der-Teilräumen 31 verdrängte Druckfluid wird über den Leitungsabschnitt
33 abgeleitet. Der Leitungsabschnitt 33 führt zu einer steuerbaren Eil
gang-Ventilanordnung 35, die in Fig. 2a in ihrem Eilgang-Einstellzustand
und der damit korrespondierenden Stellung "Eilgang eingeschaltet" darge
stellt ist, wobei sie in dieser Stellung den Leitungsabschnitt 33 über die
Eilgang-Verbindungsleitung 37 mit der ersten hydraulischen Leitung 25
verbindet, um Druckfluid aus den zweiten Zylinder-Teilräumen 31 über
einen möglichst kurzen Leitungsweg den ersten Zylinder-Teilräumen 11
zuzuführen und somit das Ausfahren der Kolbenstange 9 zu beschleuni
gen. In der Leitung 37 befindet sich ein zu den ersten Zylinder-Teilräu
men 11 zu öffnendes Rückschlagventil 36.
In der Stellung des Wegeventils 22 gemäß Fig. 2a wird ein hydraulisches
Eilgang-Einschaltsignal von der Steuerleitung 45 her bereitgestellt und
durch das Druckdifferenzventil 47 zum Steuereingang 41 der nachste
hend als Eilgangventil 35 bezeichneten Eilgang-Ventilanordnung 35
durchgeleitet. Die Stellung des Druckdifferenzventils 47 hängt von der
Differenz zwischen dem Druck in den ersten Zylinder-Teilräumen 11 und
dem Druck in den zweiten Zylinder-Teilräumen 31 ab. Liegt der Betrag
dieser Druckdifferenz unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes,
so verbleibt das Druckdifferenzventil 47 in der in Fig. 2a gezeigten Durch
lassstellung, so dass das Eilgang-Einschaltdrucksignal an dem Steuer
anschluss 41 des Eilgangventils 35 wirksam sein kann, um das Eilgang
ventil 35 in der Stellung: "Eilgang eingeschaltet" zu halten.
Es sei angenommen, dass der von den Zylindern 7 angetriebene Last
hebearm seinen Totpunkt bereits überschritten hat und dass aufgrund der
nunmehr "ziehenden" Last bei Annäherung des Lasthebearms an seine
zweite Schwenkstellung (vgl. die Beschreibung zur Fig. 1) die Druckdiffe
renz zwischen ersten und zweiten Zylinder-Teilräumen 11, 31 so groß
wird, dass das Druckdifferenzventil 47 in seinen Sperrzustand übergeht.
Tritt dieser Fall ein, so wird das Drucksignal an dem Steuereingang 41
des Eilgangventils 35 über die Parallelsteuerleitung 49 mit darin befindli
cher Drossel 51 abgebaut, woraufhin das Eilgangventil 35 seiner Feder
vorspannung entsprechend in den Normalzustand: "Eilgang ausgeschal
tet" übergeht, wobei es in dem Normalzustand den Leitungsabschnitt 33
mit dem Leitungsabschnitt 53 verbindet, der über das Wegeventil 22 zu
der Rücklaufleitung 55 führt, welche an dem Druckfluidtank angeschlos
sen ist. Das weitere Ausfahren der Kolbenstange 9 erfolgt nun mit einer
kleineren Ausfahrgeschwindigkeit, so dass die Last, nämlich im Beispiels
fall ein Wechselbehälter des Abrollkipperfahrzeugs, kontrolliert abgesetzt
werden kann, ohne das hydraulische System zu überlasten. Die Parallel
steuerleitung 49 mit der darin vorgesehnen, ggf. einstellbaren Drossel 51
sorgen dafür, dass das Umschalten zwischen Eilgangbetrieb und Normal
betrieb der Schwenkantriebsvorrichtung gedämpft bzw. "sanft" erfolgt.
Hat der zu handhabende Wechselbehälter großes Gewicht, so wird der
Schwenkwinkelbereich des Lasthebearms, in dem der Lastdruck nicht zu
einer das Druckdifferenzventil 47 in Sperrstellung überführenden Druckdifferenz
zwischen den Drücken in den Zylinder-Teilräumen 11, 31 führt,
vergleichsweise klein sein, so dass Eilgangbetrieb nur in diesem kleinen
Winkelbereich möglich ist. Hinzuzufügen ist in diesem Zusammenhang
noch, dass auch beim Herausschwenken des Lasthebearms aus seiner
ersten Stellung der Lastdruck bei entsprechendem Gewicht der Last sehr
hoch sein kann (vgl. die Beschreibung zu Fig. 1), so dass das Druckdiffe
renzventil 47 gleich beim Einleiten der Schwenkbewegung des Lasthebe
armes in Sperrstellung übergeht und erst dann die in Fig. 2a gezeigte
Durchlassstellung einnimmt, wenn die Druckdifferenz zwischen den Zylin
der-Teilräumen 11, 31 bei Annäherung des Lasthebearmes an seine Tot
punktstellung geringer wird. Die Steuereinrichtung nach Fig. 2a und Fig.
2b funktioniert somit in der Weise, dass sie in einem Schwenkwinkelbe
reich um die Totpunktlage des Lasthebearmes herum den Eilgangbetrieb
automatisch vorsieht. Der Schwenkbereich kann bei Lasten geringen
Gewichtes oder bei unbelastetem Lasthebearm sehr groß sein und maxi
mal von der ersten Schwenkstellung zur zweiten Schwenkstellung rei
chen. Bei Belastung des Lasthebearms mit zunehmenden Gewichtslasten
wird der Schwenkbereich, in dem die Eilgang-Betriebsart wirksam sein
kann, immer kleiner.
In Fig. 2b ist das Druckdifferenzventil 47 in einer Sperrstellung gezeigt,
die es üblicherweise bei hohem Lastdruck in der Anfangsphase des Ver
schwenkens des Lasthebearms aus der ersten Schwenkstellung heraus
annimmt, da der Druck in den ersten Zylinder-Teilräumen 11 dabei zu
nächst wesentlich höher ist als der Druck in den zweiten Zylinder-Teilräu
men 31. Da das über die Steuerleitung 45 anliegende Eilgang-Einschalt
drucksignal von dem Druckdifferenzventil 47 in der in Fig. 2b gezeigten
Stellung unterdrückt wird, ist das Eilgangventil 35 in seiner Normalstel
lung. Das aus den zweiten Zylinder-Teilräumen 31 verdrängte Druckfluid
gelangt nun über das Eilgangventil 35 in den Leitungsabschnitt 53 zum
Rücklauf 55. Das Ausfahren der Kolbenstange 9 erfolgt dabei im Normal
betrieb, d. h. bei ausgeschaltetem Eilgangmodus.
Sobald bei weiterer Annäherung des Lasthebearms an seine Totpunkt
stellung die Hebelverhältnisse insoweit günstiger werden, als der Last
druck auf die Kolben 21 geringer wird und somit auch die Steuerdruckdif
ferenz am Druckdifferenzventil 47 unter den Schwellwert fällt, bei dem
das Ventil 47 wieder in den Durchlasszustand übergeht, erhält das Eil
gangventil 35 sein Eilgang-Einschaltdrucksignal am Steuereingang 41.
Das Eilgangventil 35 geht dann wieder in den Zustand "Eilgang einge
schaltet" über.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass das Druck
differenzventil 47 einstellbar sein kann, um betreffende Druckdifferenz
werte vorzugeben, bei denen das Druckdifferenzventil reagieren soll.
Vorzugsweise ist das Druckdifferenzventil 47 in Bezug auf seine beiden
Drucksteuereingänge 48, 48' getrennt einstellbar, so dass beispielsweise
bei "schiebender" Last ein anderer Druckdifferenzwert für das Umschal
ten zwischen Eilgangbetrieb und Normalbetrieb maßgeblich sein kann als
bei "ziehender" Last.
Bisher wurde Bezug nehmend auf die Fig. 2a und 2b das Verschwen
ken eines Lasthebearmes durch Ausfahren der Kolbenstangen 9 aus den
Zylindern 7 beschrieben. Dabei wurde über die erste Hydraulikleitung 25
den ersten Zylinder-Teilräumen 11 Druckfluid zugeführt. Die Ableitung
des Druckfluids aus den zweiten Zylinder-Teilräumen 31 erfolgte entwe
der über die Leitungsabschnitte 33 und 53 zum Rücklauf bei ausgeschal
tetem Eilgang oder über den Leitungsabschnitt 33, die Eilgang-Verbin
dungsleitung 37 und die Leitung 25 zu den ersten Zylinder-Teilräumen 11
bei eingeschaltetem Eilgang.
Bei entsprechender Einstellung des Wegeventils 22 kann der Leitungs
abschnitt 53 mit der Druckleitung 23 verbunden sein, wohingegen die
Leitung 25 mit dem Rücklauf (Leitung 55) verbunden ist. Das Eilgangventil
35 wird in der entsprechenden Stellung des Wegeventils 22 nicht
angesteuert, so dass es in seinem in Fig. 2b gezeigten Normalzustand ist.
Es kann somit Druckfluid durch den Leitungsabschnitt 53 und das darin
befindliche Rückschlagventil 59 sowie den Leitungsabschnitt 33 zu den
zweiten Zylinder-Teilräumen 31 gefördert werden, um die Kolbenstangen
9 wieder in die Zylinder 7 einzufahren. Die Leitung 25 dient dabei als
Rücklaufleitung für das aus den ersten Zylinder-Teilräumen 11 verdrängte
Hydraulikfluid. Beim Einziehen der Kolbenstange 9 wird der Lasthebearm
wieder in seine erste Schwenkstellung überführt.
Hinzuweisen ist noch darauf, dass sowohl in der Leitung 25 als auch in
der Leitung 53 ein jeweiliges Lasthalteventil 61 bzw. 63 in Parallelschal
tung zu dem betreffenden Rückschlagventil 29 bzw. 59 eingesetzt ist.
Bei den Lasthalteventilen 61, 63 handelt es sich um gegendruckgesteu
erte Gegenhalteventile. Zur Erläuterung der Wirkungsweise des Lasthalte
ventils 63 wird auf den in Fig. 2b dargestellten Zustand des Hydraulik
systems Bezug genommen. Es sei angenommen, dass beim Verschwen
ken des Lasthebearms durch Ausfahren der Kolbenstange 9 die Totpunkt
lage des Lasthebearms überschritten wird, so dass der Lastdruck nun
mehr seine Wirkungsrichtung ändert und "ziehend" auf die Kolben 21
wirkt. Könnte das Druckfluid in den zweiten Zylinder-Teilräumen ungehin
dert zum Tank abströmen, so würde der Lasthebearm unter dem Last
druck rasch und unkontrolliert "absacken". Damit dies nicht geschieht,
ist das Lasthalteventil 63 vorgesehen. Die Druckeinstellung des Lasthalte
ventils 63 ist so gewählt, dass sie beispielsweise um etwa 20% über
dem größtmöglichen Lastdruck in dem zweiten Zylinder-Teilraum 31 liegt.
Aufgrund des Lastdrucks kann somit das Absacken des Lasthebearms
nicht mehr erfolgen, da das Lasthalteventil diesem Druck standhalten
kann. Zum Verschwenken des Lasthebearms auch jenseits der Totpunkt
lage ist daher weiterhin Druckbeaufschlagung der ersten Zylinder-Teil
räume erforderlich, um die Gegenhaltekraft des Lasthalteventils 63 zu
überwinden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2a und 2b
wirkt der die ersten Zylinder-Teilräume 11 beaufschlagende Druck über
eine Steuerleitung 67 auf den Entsperrkolben im Lasthalteventil 63, des
sen Kraft gegen eine Federvorspannung des Lasthalteventils 63 gerichtet
ist. Dadurch wird die Druckeinstellung des Lasthalteventils 63 im We
sentlichen auf Lastdruck reduziert und das Ventil 63 in eine Drossel-Ar
beitsstellung gebracht (entsperrt), so dass der Schwenkvorgang des
Lasthebearms auch nach Überschreiten der Totpunktlage gesteuert fort
gesetzt werden kann.
Das Lasthalteventil 61 funktioniert in der gleichen Weise wie das Lasthal
teventil 63, wobei das Lasthalteventil 61 zum Einsatz kommt, wenn beim
Einfahren der Kolbenstange 9, also beim Zurückschwenken des Lasthebe
arms in seine erste Schwenkstellung, die Leitung 25 die Rücklaufleitung
bildet.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass gemäß einer besonders bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung der Betriebszustand "automatische
Eilgangsteuerung" durch ein Betätigungselement 22' der Betätigungsein
richtung nur dann eingestellt werden kann, wenn es vollständig bis zu
einem Anschlag in Richtung der Stellung "Kolbenstange 9 ausfahren"
ausgelenkt ist (vgl. die Einstellmöglichkeiten des Wegeventils 22). Ein
Herausbewegen des Einstellelementes 22' aus dieser vollständig ausge
lenkten Stellung führt zunächst dazu, dass der Betriebszustand "Aus
fahren der Kolbenstange 9" im Normalbetrieb weitergeht, bis das Betäti
gungselement 22' in eine andere Wahlstellung bewegt wird.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Variante des Hydraulikschaltplans
nach den Fig. 2a und 2b, wobei der Unterschied im Wesentlichen in
der Bauform des Druckdifferenzventils 47' liegt. Die allgemeine Funk
tionsweise der Anordnung gemäß den Fig. 3a und 3b wurde bereits
unter Bezugnahme auf die Fig. 2a und 2b beschrieben, so dass sich
die folgenden Erläuterungen auf das abgeänderte Druckdifferenzventil 47'
in Fig. 3a und Fig. 3b beschränken können.
Das Druckdifferenzventil 47' ist im Beispielsfall als 3/3-Wegeventil ausge
bildet, wobei das Druckdifferenzventil 47' in der jeweiligen Stellung er
höhter Druckdifferenz zwischen den Drücken in den Zylinder-Teilräumen
11, 31 die Steuerleitung 45 über einen hydraulischen Kurzschlussweg 70
mit einer zum Tank führenden Rücklaufleitung 72 verbindet. Die Rück
laufleitung 72 sollte einen möglichst geringen Strömungswiderstand
aufweisen.
Im Beispielsfall der Fig. 3b ist in Bezug auf das Druckdifferenzventil 47'
der Zustand dargestellt, dass der Druck in den ersten Zylinder-Teilräumen
11 erheblich höher ist als der Druck in den zweiten Zylinder-Teilräumen
31. Da die Steuerleitung 45 nun über das Druckdifferenzventil 47' und
die Rücklaufleitung 72 zum Tank hin kurzgeschlossen ist, liegt an dem
Steuereingang 41 des Eilgangventils 35 kein hinreichend hoher Steuer
druck mehr an, so dass das Eilgangventil 34 die Stellung "Eilgang ausge
schaltet" eingenommen hat.
Es ist darauf hinzuweisen, dass der jeweilige Kurzschlussweg 70 des
Druckdifferenzventils 47' über einen Verbindungsweg 74 mit der zum
Steuereingang 41 des Eilgangventils 35 führenden Steuerleitung 43 ver
bunden ist. Der Verbindungsweg 74 weist vorzugsweise einen wesent
lich größeren Strömungswiderstand als der Kurzschlussweg 70 auf.
Sinkt nun die Druckdifferenz zwischen dem Druck in den ersten Zylinder-
Teilräumen 11 und dem Druck in den zweiten Zylinder-Teilräumen 31
unter einen betreffenden Schwellwert, so geht das Druckdifferenzventil
47' in die Stellung gemäß Fig. 3a über, in der die Steuerleitung 45 nicht
mehr zum Tank hin kurzgeschlossen ist, sondern das Eilgang-Einschalt
signal zur Steuerleitung 43 und somit zum Steuereingang 41 des Eilgangventils
35 durchleiten kann, um das Eilgangventil 35 in die Stellung "Eil
gang eingeschaltet" zu überführen.
Das Druckdifferenzventil 47' gemäß Fig. 3a und 3b erfüllt somit in Bezug
auf das Eilgangventil die gleichen Funktionen wie das Druckdifferenzven
til 47 gemäß den Fig. 2a und 2b. Das Druckdifferenzventil 47' erlaubt
ein schnelles Umschalten vom Eilgangbetrieb auf Normalbetrieb der Steu
ereinrichtung, und zwar insbesondere nachdem das Schieberventil 22 in
die Stellung "Eilgangbetrieb unterbunden" eingestellt worden ist. In der
Stellung "Eilgangbetrieb unterbunden" liegt von dem Schieberventil 22
her kein Drucksignal (Eilgang-Einschaltsignal) an der Steuerleitung an, so
dass der Eilgangbetrieb ungeachtet der Druckdifferenz zwischen den
Zylinder-Teilräumen 11 und 31 unterbunden wird. Der Normalbetrieb bei
der Betätigung der Zylinder 7, 7 ist möglich.
Viskositätsschwankungen des Steueröls, wie sie etwa aufgrund von
Temperaturschwankungen auftreten können, haben einen geringen Ein
fluss auf die Umschaltzeiten beim Übergang vom Eilgang betrieb in den .
Normalbetrieb.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Nutzfahrzeuge,
wie Abrollkipperfahrzeuge und Absetzkipperfahrzeuge, wobei die Steuer
einrichtung zur Steuerung der hydraulischen Schwenkantriebsvorrichtung
eines betreffenden Lasthebearmes zur Handhabung von Wechselbehäl
tern eingesetzt wird.
Claims (5)
1. Steuereinrichtung zur Steuerung einer hydraulischen Schwenk
antriebsvorrichtung für einen um eine im Wesentlichen horizontale
Schwenkachse (5) zwischen einer ersten Schwenkstellung und
einer zweiten Schwenkstellung über eine Totpunktlage hinweg
schwenkbaren Lasthebearm (3) zum Übersetzen einer Last über
den Totpunkt hinweg, wobei die Schwenkantriebsvorrichtung
wenigstens einen hydraulischen Zylinder (7) mit einem darin ver
schiebbar geführten, den Innenraum des Zylinders (7) in zwei
Zylinder-Teilräume (11, 31) unterteilenden Kolben (21) umfasst,
der an einer Seite eine Kolbenstange (9) aufweist, die aus einer mit
der ersten Schwenkstellung des Lasthebearms (3) korrespondieren
den Einzugstellung heraus aus dem Zylinder (7) ausfahrbar ist, um
den Lasthebearm (3) von der ersten Schwenkstellung in die zweite
Schwenkstellung zu bewegen, wobei dem vom Kolben (21) mit
dessen der Kolbenstange (9) abgewandten Seite begrenzten ersten
Zylinder-Teilraum (11) über eine daran angeschlossene erste Hy
draulikleitung (25) Druckfluid zuführbar ist, während aus dem von
der Kolbenstange (9) durchsetzten zweiten Zylinder-Teilraum (31)
Druckfluid über eine zweite Hydraulikleitung (53) zu einem Rück
laufanschluss (55) oder über eine den zweiten Zylinder-Teilraum
(31) mit dem ersten Zylinder-Teilraum (11) verbindende Eilgang-
Verbindungsleitung (37) zu dem ersten Zylinder-Teilraum (11)
ableitbar ist, um die Kolbenstange auszufahren, wobei die Steuer
einrichtung eine steuerbare Eilgang-Ventilanordnung (35) aufweist,
die zum Einstellen einer Eilgang-Betriebsart der Schwenkantriebs
vorrichtung aus ihrem Normalzustand der Freigabe der zweiten
Hydraulikleitung (53) und Sperrung der Eilgang-Verbindungsleitung
(37) in einen die Eilgang-Verbindungsleitung (37) freigebenden und
die zweite Hydraulikleitung (53) sperrenden Eilgang-Einstellzustand
überführbar ist, um beim Ausfahren der Kolbenstange (9) Druck
fluid von dem zweiten Zylinder-Teilraum (31) zum ersten Zylinder-
Teilraum (11) zu leiten und somit das Ausfahren der Kolbenstange
(9) zu beschleunigen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer
einrichtung Differenzdruck-Überwachungsmittel (47) zur Erfassung
der beim Ausfahren der Kolbenstange (9) auftretenden Differenz
zwischen dem Druck in dem ersten Zylinder-Teilraum (11) und dem
Druck in dem zweiten Zylinder-Teilraum (31) aufweist und dazu
eingerichtet ist, die Eilgang-Ventilanordnung (35) abhängig von
dieser Druckdifferenz oder einer daraus abgeleiteten Größe auto
matisch zu steuern.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
sie dazu eingerichtet ist, die in der Eilgang-Betriebsart in dem Eil
gang-Einstellzustand befindliche Eilgang-Ventilanordnung (35) zum
Übergang in den Normalzustand zu veranlassen, um die Eilgang-
Betriebsart auszuschalten, wenn der Betrag der von den Differenz
druck-Überwachungsmitteln (47) erfassten Druckdifferenz beim
Ausfahren der Kolbenstange (9) einen vorbestimmten Wert über
schreitet.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Eilgang-Ventilanordnung (35) zu ihrer dem Normalzu
stand entsprechenden Normalstellung hin vorgespannt ist und dass
die Differenzdruck-Überwachungsmittel (47) dazu eingerichtet
sind, ein die Eilgang-Ventilanordnung (35) zum Übergang in den
Eilgang-Einstellzustand veranlassendes, hydraulisches Einschalt
signal abzugeben, wenn der Betrag der von den Differenzdruck-
Überwachungsmitteln (47) erfassten Differenz zwischen den
Drucken in den beiden Zylinder-Teilräumen (11, 31) beim Ausfah
ren der Kolbenstange (9) einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Differenzdruck-Überwachungsmittel (47) ein in der Eilgang-
Betriebsart in Durchlassstellung befindliches Steuerleitungsventil
(47) in einer das Eilgang-Einstellsignal leitenden, hydraulischen
Steuerleitung (43, 45) aufweist, wobei das Steuerleitungsventil
(47) dazu eingerichtet ist, in die Sperrstellung überzugehen, um
das Eilgang-Einschaltsignal zu unterdrücken und somit die Eilgang-
Ventilanordnung (35) in ihren die Eilgang-Verbindungsleitung (47)
sperrenden Normalzustand übergehen zu lassen, wenn der Betrag
der von den Differenzdruck-Überwachungsmitteln (47) erfassten
Differenz zwischen den Drücken in den beiden Zylinder-Teilräumen
(11, 31) beim Ausfahren der Kolbenstange (9) einen vorbestimm
ten Wert überschreitet.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerleitungsventil (47) ein in der Eilgang-Betriebsart in Ab
hängigkeit von den Drücken in den beiden Zylinder-Teilräumen (11,
31) gesteuertes Druckdifferenzventil ist.
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