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Die Erfindung betrifft eine Luftleitvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Faltverdeck eines Cabriolets, mit einem ausfahrbaren Spoiler, der in eingefahrenem Zustand in einer Ausnehmung des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, eine Öffnung der Ausnehmung verschließt und eine mit der umgebenden Oberfläche des Kraftfahrzeugs im wesentlichen bündige äußere Oberfläche aufweist, die in ausgefahrenem Zustand unter einem Winkel zur umgebenden Oberfläche des Kraftfahrzeugs angestellt ist, vom Fahrtwind angeströmt wird und diesen zu einer Abrisskante des Spoilers lenkt. Die Erfindung betrifft weiter ein Faltverdeck und ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Luftleitvorrichtung.
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Die Verwendung von Spoiler zur Reduzierung von Heckauftriebskräften ist bei Kraftfahrzeugen seit langem bekannt. Während Kraftfahrzeuge früher zumeist mit starren Spoiler ausgestattet wurden, werden heute mehr und mehr bewegliche Spoiler eingesetzt, die bei geringen Fahrtgeschwindigkeiten zur Vermeidung von Strömungsgeräuschen und zur Verringerung des Widerstandsbeiwertes eingefahren bleiben und erst bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten ausgefahren werden, wenn aus fahrdynamischen Gründen eine Verringerung der Heckauftriebskräfte bzw. eine Verstärkung der Andruckkräfte erwünscht ist. Die verwendeten Spoiler werden vor allem am Heck des Kraftfahrzeugs oder an dessen Dach angebracht, wobei vor allem bei Fahrzeugen mit Fließheck eine Anbringung im Dachbereich über der Hinterachse aerodynamisch günstiger ist.
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Weil viele Cabriolets mit Faltverdeck ein Fließheck aufweisen und weil aufgrund der schlechteren Schalldämmungseigenschaften eines Faltverdecks so wenig Umströmungsgeräusche wie möglich erzeugt werden sollen, hat gerade bei Cabriolets die Anbringung eines ausfahrbaren Spoilers im Bereich des Faltverdecks erhebliche Vorteile.
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In der
DE 299 12 525 U1 ist bereits eine Luftleitvorrichtung der eingangs genannten Art offenbart, die einen in das flexible Faltverdeck eines Cabriolets integrierten ausfahrbaren Spoiler umfaßt. Der Spoiler besteht dort im wesentlichen aus einer starren Spoilerklappe und einem Spoilerantrieb, die in eine nach oben offene rinnen- oder wannenförmige Ausnehmung eines Spriegels des Faltverdecks integriert sind, wobei die eingefahrene Spoilerklappe die Öffnung der Ausnehmung verschließt und eine mit der umgebenden Oberfläche des Faltverdecks bündige Oberseite aufweist, die beim Ausfahren des Spoilers mit Hilfe eines elektrischen oder hydraulischen Spoilerantriebs gegenüber der umgebenden Oberfläche angestellt wird.
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Bei den meisten Faltverdecken sind jedoch die zum Aufspannen dienenden Spriegel verhältnismäßig schmal ausgebildet, damit sie sich erstens bei geöffnetem Faltverdeck in einem relativ kleinen Stauraum unterbringen lassen, damit zweitens das Gewicht des Faltverdecks klein gehalten werden kann, und damit drittens das optische Erscheinungsbild des Faltverdecks durch die Spriegel nicht beeinträchtigt wird. In einem solchen schmalen Spriegel lässt sich jedoch kein starrer einteiliger Spoiler unterbringen, der eine ausreichende aerodynamische Wirkung entfaltet.
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Auch bei anderen Kraftfahrzeugen mit einem in ihr Heck oder Dach integrierten ausfahrbaren Spoiler kann es zum Beispiel aus Platzgründen oder zur Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes von Vorteil sein, die Ausnehmung zur Unterbringung des Spoilers bzw. deren Öffnung möglichst schmal auszubilden.
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Eine Luftleitvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem ausfahrbaren Spoilerteil ist aus der Druckschrift
JP 070 69 248 A bekannt. Diese beschreibt eine Luftleitvorrichtung, bei der das Spoilerteil in eingefahrenem Zustand in einer Ausnehmung des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, eine Öffnung der Ausnehmung verschließt, eine mit der umgebenden Oberfläche des Kraftfahrzeugs im Wesentlichen bündige Oberfläche aufweist, die in ausgefahrenem Zustand unter einem Winkel zur umgebenden Oberfläche des Kraftfahrzeugs angestellt ist, den Fahrtwind zu einer Abrisskante lenkt und bei der der Abstand zwischen der Abrisskante und einem vorderen Ende der vom Fahrtwind angeströmten Oberfläche des Spoilerteils beim Ausfahren vergrößert wird.
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Eine andere Aufgabe erfüllt der in der Druckschrift
DE 20 02 223 A beschriebene Tragflügel für ein Flugzeug. Der hierin beschriebene Tragflügel hat für unterschiedliche Flugzustände, insbesondere als Start- und Landehilfe, ein durch Klappen veränderbares Querschnittsprofil. Die gezeigten Klappen umfassen zwei in Bezug zueinander bewegliche Teile, welche zueinander verschiebbar oder verschwenkbar oder durch einen Gelenkmechanismus verbunden sind und sich zumindest in eingefahrenem Zustand überlappen.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Luftleitvorrichtung und ein Faltverdeck der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Spoiler in einer verhältnismäßig schmalen Ausnehmung bzw. einer Ausnehmung mit verhältnismäßig schmaler Öffnung untergebracht werden kann, ohne seine aerodynamische Wirkung in ausgefahrenem Zustand zu beeinträchtigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Abstand zwischen der Abrisskante und einem vorderen Ende der angestellten Oberfläche des Spoilers beim Ausfahren vergrößert wird. Das heißt mit anderen Worten, dass die angestellte Oberfläche des Spoilers beim Ausfahren in Anstellrichtung verbreitert wird, so dass ihr Flächeninhalt in ausgefahrenem Zustand größer ist als der Flächeninhalt der Öffnung, die der eingefahrene Spoiler verschließt. Damit kann bei einem definierten Anstellwinkel des ausgefahrenen Spoilers der Abstand zwischen der Abrisskante und der umgebenden Oberfläche des Kraftfahrzeugs vergrößert werden, ohne dass es erforderlich ist, die zur Aufnahme des Spoilers dienende Ausnehmung bzw. deren Öffnung breiter zu machen.
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Die Erfindung sieht vor, dass der Spoiler zwei in Bezug zueinander bewegliche Teile umfaßt, von denen in ausgefahrenem Zustand das in Fahrtrichtung vordere Teil das vordere Ende der angestellten Oberfläche und das hintere Teil die Abrisskante umfaßt, wobei die beiden Teile in Bezug zueinander verschiebbar, verschwenkbar oder durch einen Gelenkmechanismus verbunden sind und sich zumindest in eingefahrenem Zustand überlappen.
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Das vordere Teil ist vorzugsweise schwenkbar in der Ausnehmung gelagert. Das vordere Teil oder das mit dem vorderen Teil verbundene hintere Teil kann zweckmäßig mit einem Spoilerantrieb verbunden sein, der das Ausfahren des Spoilers besorgt.
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Statt aus zwei in Bezug zueinander verschiebbaren, verschwenkbaren oder durch einen Gelenkmechanismus verbundenen starren Teilen kann die angestellte Oberfläche jedoch auch teilweise aus einem flexiblen Material bestehen, das vorzugsweise einen Teil einer durchgehenden Außenhaut des Faltverdecks bildet, bei eingefahrenem Spoiler innerhalb der Ausnehmung in Falten liegt und beim Ausfahren des Spoilers gestrafft wird. Alternativ dazu könnte dieser Teil der angestellten Oberfläche auch aus einem reversibel dehnbaren Material bestehen, das bei eingefahrenem Spoiler im wesentlichen ungedehnt ist und beim Ausfahren des Spoilers gedehnt wird. Das flexible bzw. dehnbare Material erstreckt sich vorzugsweise zwischen dem vorderen Rand der Öffnung und dem vorderen Rand eines starren Spoilerteils, das vom Spoilerantrieb in Bezug zur umgebenden Oberfläche angestellt und gleichzeitig über diese angehoben wird.
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Vorzugsweise umfaßt der Spoilerantrieb bei sämtlichen Alternativen einen Drehantrieb, der über eine Kurbel gelenkig mit dem hinteren bzw. starren Teil des Spoilers verbunden ist. Jedoch kann der Spoilerantrieb auch als Linearantrieb ausgebildet sein oder einen in der Ausnehmung angeordneten Hydraulik- oder Pneumatikzylinder umfassen.
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Zum Einsatz an einem Faltverdeck wird der Spoiler gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zusammen mit dem Spoilerantrieb in einen zum Aufspannen und Versteifen des Faltverdecks dienenden Spriegel integriert, der vorzugsweise ein Hohlprofil mit einer im Bereich des Spoilers angeordneten oberen Öffnung aufweist, die der eingefahrene Spoiler verschließt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Ansicht eines Teils eines aufgespannten Faltverdecks mit einer erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung bei eingefahrenem Spoiler;
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2: eine Ansicht entsprechend 1, jedoch bei ausgefahrenem Spoiler;
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3: eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie III-III der 2;
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4: eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV der 3;
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5: eine schematische Ansicht einer anderen erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung entsprechend der Ansicht aus 3;
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die 6a bis 6c: schematische Ansichten einer noch weiteren erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung entsprechend der Ansicht aus 3 bei eingefahrenem sowie bei teilweise und vollständig ausgefahrenem Spoiler;
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7: eine Schnittansicht einer anderen Variante einer erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung entsprechend der Ansicht aus 3;
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die 8a und 8b: schematische Ansichten einer noch anderen erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung entsprechend der Ansicht aus 3 bei eingefahrenem und vollständig ausgefahrenem Spoiler.
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Die in der Zeichnung dargestellten erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtungen 2 sind für einen Personenkraftwagen und insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, für ein Faltverdeck 4 eines Cabriolets bestimmt, wobei sie dazu dienen, bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten die Heckauftriebskräfte zu verringern, die durch den über das Dach des Personenkraftwagens strömenden und oberhalb desselben einen Unterdruck erzeugenden Fahrtwind verursacht werden.
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Wie am besten in den 3 und 7 dargestellt, besteht das an seinem hinteren Rand mit der Karosserie des Cabriolets (nicht dargestellt) verbundene Faltverdeck 4 im Wesentlichen aus einer durchgehenden Außenhaut 6 aus einem faltbaren wasserundurchlässigen Verdeckstoff, einer Innenhaut 8 aus einem dünnen faltbaren Gewebe- oder Kunststoffmaterial, das bei geschlossenem Verdeck 4 den Dachhimmel des Cabriolets bildet, mehreren zwischen der Außenhaut 8 und der Innenhaut 8 angeordneten Spriegeln 10 (nur einer dargestellt), die das Faltverdeck 4 im geschlossenen Zustand stützen und aufgespannt halten, einem in eine Öffnung der Außenhaut 6 und der Innenhaut 8 eingesetzten Rückfenster 12 (1 und 2), sowie einer erfindungsgemäßen Luftleitvorrichtung 2, die in den zum Rückfenster 12 benachbarten und oberhalb desselben angeordneten Spriegel 10 des Faltverdecks 4 integriert ist.
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Die in den 1 bis 4 dargestellte Luftleitvorrichtung 2 besteht im Wesentlichen aus einem Dachspoiler mit einer ausfahrbaren Spoilerklappe 16 und einem Antrieb 18 zum Ausfahren der Spoilerklappe 16, die in den aus einem Leichtmetallhohlprofil 20 bestehenden Spriegel 10 eingesetzt sind. Dessen Oberseite ist im Bereich des Spoilers mit einer Öffnung 22 versehen, deren Umriss im Wesentlichen dem Umriss der eingefahrenen Spoilerklappe 16 entspricht.
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Wie am besten in den 1 und 2 dargestellt, ist die Spoilerklappe 16 in eingefahrenem Zustand (1) in das Faltverdeck 4 versenkt, so dass ihre Oberseite 26 mit der umgebenden Oberfläche 24 des Faltverdecks 4 bündig ist. In ausgefahrenem Zustand (2) steht die Spoilerklappe 16 über die umgebende Oberfläche 24 des Faltverdecks 4 über, wobei ihre Oberseite 26 unter einem Winkel zur umgebenden Oberfläche 24 des Faltverdecks 4 angestellt ist, so dass der hintere Rand der Spoilerklappe 16 eine Abrisskante 28 für die über das Verdeck 4 strömende Luft bildet.
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Die Spoilerklappe 16 besteht im Wesentlichen aus zwei flachen, in Bezug zueinander beweglichen Klappenteilen 30, 32, die beim Ausfahren der Spoilerklappe 16 gemeinsam um eine in der Nähe des vorderen Randes der Öffnung 22 angeordnete horizontale Drehachse 34 verschwenkt werden.
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Das vordere (30) der beiden Teile 30, 32 (in ausgefahrenem Zustand in Bezug zur Fahrtrichtung gesehen) ist an seinem vorderen Ende um die Drehachse 34 drehbar gelagert und verschließt in eingefahrenem Zustand (in 3 in unterbrochenen Linien dargestellt) die Öffnung 22 in der Oberseite des Spriegels 10, wobei seine eigene Oberseite 26 mit der umgebenden Oberfläche 24 des Faltverdecks 4 bündig ist.
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Das hintere (32) der beiden Teile 30, 32 der Spoilerklappe 16 bildet mit seinem hinteren Rand in ausgefahrenem Zustand die Abrisskante 28 und ist in Bezug zum vorderen Teil 30 in dessen Längsrichtung verschiebbar.
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Wie am besten in 4 dargestellt, sind die beiden Teile 30, 32 durch Tiefziehen aus Karosserieblech geformt, weisen jeweils einen nach unten offenen flachen rinnenförmigen Querschnitt auf und greifen ineinander, wobei sie sich in eingefahrenem Zustand vollständig und in ausgefahrenem Zustand teilweise überlappen. Die Ränder 36 der nach unten weisenden Schenkel 38 des vorderen Teils 30 sind nach innen gebogen und greifen in eine als Führungsnut dienende eingeformte Rille 40 auf der Außenseite der Schenkel 42 des hinteren Teils 32 ein.
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Der Spoilerantrieb 18 besteht hier im Wesentlichen aus einem elektrischen Getriebemotor 44, der seitlich neben der Spoilerklappe 16 in den Spriegel 10 eingesetzt ist und dessen quer unter der Spoilerklappe 16 hindurch verlaufende Abtriebswelle 46 über zwei parallele Kurbelstangen 48 gelenkig mit dem hinteren Teil 32 der Spoilerklappe 16 verbunden ist, und zwar in der Nähe von dessen vorderem Rand. Die zur Drehachse 34 parallele Abtriebswelle 46 ist in der Nähe einer hinteren Begrenzungswand 50 des Spriegels 10 angeordnet, so dass die Kurbelstangen 48 bei eingefahrener Spoilerklappe 16 im wesentlichen parallel zur letzteren nach vorne weisend unter den beiden Teile 30, 32 der Spoilerklappe 16 zu liegen kommen. Bei einer Drehung der Abtriebswelle 46 im Uhrzeigersinn (3) wird der schwenkbar mit den Kurbelstangen 48 verbundene hintere Teil 32 der Spoilerklappe 16 an seinem vorderen Ende nach oben gedrückt und dadurch die Spoilerklappe 16 ausgefahren. Dabei wird der hintere Teil 32 in Bezug zum vorderen Teil 30 nach hinten verschoben und gleichzeitig beide Teile 30, 32 um die Drehachse 34 verschwenkt. Durch diese Bewegung wird der Abstand zwischen dem vorderen Ende der Spoilerklappe 16 und der Abrisskante 28 beim Ausfahren größer, so dass der Flächeninhalt der ausgefahrenen Spoilerklappe 16, d. h. der Oberseite 26 der beiden Teile 30, 32 zusammen beträchtlich größer gemacht werden kann als der Flächeninhalt der Öffnung 22 in der Oberseite des Spriegels 10.
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An den Stirnenden der zur Aufnahme der Kurbelstangen 46 dienenden wannen- oder rinnenförmigen Ausnehmung 52 des Spriegels 10 ist dieser durch Querwände 54, 56 verschlossen, die als Drehlager für die Abtriebswelle 46 und im Bereich der Schmalseiten der Ausnehmung 52 zur Befestigung der nach unten umgeschlagenen Ränder der Außenhaut 6 dienen. Die vom Motor 44 abgewandte Querwand 56 ist am unteren Rand mit einer Wasserablauföffnung 58 versehen, durch die evtl. unter die Spoilerklappe 16 eingedrungenes Wasser im Inneren des Spriegels 10 zu einer tieferliegenden Ablauföffnung ablaufen kann.
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Bei der in 5 dargestellten Luftleltvorrichtung 2 ist der hintere Teil 32 der Spoilerklappe 16 hohl ausgebildet und nimmt bei geschlossener Spoilerklappe 16 den vorderen Teil 30 vollständig auf. Der vordere Teil 30 greift teleskopierbar in den hohlen hinteren Teil 32 der Spoilerklappe 16 ein, so dass anders als bei der zuvor beschriebenen Luftleitvorrichtung 2 in geschlossenem Zustand die Oberseite 26 des hinteren Teils 32 der Spoilerklappe 16 mit der umgebenden Oberfläche 24 des Verdecks 4 fluchtet.
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Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Luftleitvorrichtungen 2 sind die beiden starren Teile der Spoilerklappe 16 bei der in den 6a bis 6c dargestellten Luftleitvorrichtung 2 durch ein Scharnier 60 schwenkbar miteinander verbunden und werden beim Ausfahren in Bezug zueinander verschwenkt, um den Flächeninhalt der Oberseite 26 der ausgefahrenen Klappe 16 im Vergleich zum Flächeninhalt der Öffnung 22 des Spriegels 10 zu vergrößern. Das Scharnier 60 ist parallel zur Schwenkachse 34 des etwas längeren schwenkbaren vorderen Klappenteils 30 ausgerichtet und bildet bei geschlossener Klappe 16 deren hinteren Rand. Der Spoilerantrieb 18 umfaßt in diesem Fall einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, dessen Zylinderrohr 62 etwa in der Mitte des Spriegels 10 gelenkig mit dem Boden 66 des letzteren verbunden ist, und dessen Kolbenstange 64 in der Nähe des vorderen Endes des hinteren Klappenteils 32 auf dessen Unterseite angelenkt ist. Beim Ein- und Ausfahren der Klappe 16 wird das die Abrisskante 28 bildende hintere Ende des hinteren Klappenteils 32 in einer Kurvenführung 68 über den Boden 66 des Spriegels 10 geführt, um eine reibungslose Bewegung sicherzustellen. Auch mit dieser Luftleitvorrichtung 2 kann erreicht werden, dass der Abstand zwischen dem vorderen Ende der schräg angestellten ausgefahrenen Klappe 16 und der Abrisskante 28 an ihrem hinteren Ende größer ist als der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Rand der Öffnung 22 im Spriegel 10.
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Bei der in 7 dargestellten Luftleitvorrichtung 2 weist der Spoiler nur ein starres Spoilerteil 70 auf, das in eingefahrenem Zustand (in unterbrochenen Linien dargestellt) die Öffnung 22 der Ausnehmung 52 des Spriegels 10 nach oben zu verschließt und durch zwei parallele Kurbeln 72 und zwei parallele Lenker 74 gelenkig mit dem Spriegel 10 verbunden ist, so dass es beim Ausfahren um eine an seinem vorderen Ende angeordnete Schwenkachse 76 verschwenkt und gleichzeitig insgesamt über die umgebende Oberfläche 24 angehoben wird.
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Während die Kurbeln 72 mit ihrem einen Ende im hinteren Teil des Spriegels 10 nahe der Begrenzungswand 50 und mit ihrem anderen Ende nahe dem vorderen Rand des Spoilerteils 70 schwenkbar angelenkt sind, sind die beiden Lenker 74 mit einem Ende in vorderen Teil des Spriegels 10 angelenkt, während ihr anderes Ende in einer zur Oberseite des Spoilerteils 70 parallelen Führungskulisse 78 verschiebbar ist, so dass sich die Kurbeln 72 und Lenker 74 ähnlich wie bei einem Scherengelenk in ein- bzw. ausgefahrenem Zustand unter unterschiedlichen Winkeln kreuzen. In eingefahrenem Zustand sind die Kurbeln 72 und Lenker 74 knapp unterhalb des Spoilerteils 70 angeordnet, wobei sie nahezu parallel zum Boden 66 des Spriegels 10 und zum Spoilerteil 70 ausgerichtet sind.
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Zur Vergrößerung des Flächeninhalts der angestellten Oberfläche 26 des Spoilers in Bezug zum Flächeninhalt der Öffnung 22 auf der Oberseite des Spriegels 10 erstreckt sich ein Abschnitt 80 der Außenhaut 6 des Faltverdecks 4 vom vorderen Rand der Öffnung 22 bzw. Ausnehmung 52 bis zum vorderen Rand des Spoilerteils 70. Dieser Abschnitt 80 der Außenhaut 6 bildet bei eingefahrenem Spoiler eine innerhalb des Spriegels 10 angeordnete Falte 82 (in 7 in unterbrochenen Linien dargestellt). Bei ausgefahrenem Spoiler ist der Abschnitt 80 zwischen dem vorderen Rand der Öffnung 22 bzw. Ausnehmung 52 und dem vorderen Rand des Spoilerteils 70 gespannt, wobei er die Lücke dazwischen überbrückt, den Fahrtwind zur Oberseite 26 der Spoilerklappe 70 lenkt und damit die angestellte Oberfläche 26 vergrößert.
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Wie in 7 dargestellt, kann sich die Außenhaut 6 durchgehend über den gesamten Spoiler erstrecken, so dass ein Eindringen von Wasser in den Spriegel 10 verhindert wird. In diesem Fall wird die Außenhaut 6 beim Einfahren des Spoilers auf allen Seiten des Spoilerteils 70 in eine (vorne) oder zwei (hinten) Falten 82, 84 gelegt, die nach innen in den Spriegel 10 gezogen werden, so dass sie bei eingefahrenem Spoiler nicht über die Oberseite 26 des Spoilerteils 70 überstehen.
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Zum Einziehen der Außenhaut 6 können beispielsweise Zugfedern 86 dienen, welche die Außenhaut 6 auf allen Seiten des Spoilerteils 70 an einer oder mehreren Stellen (nur an einer Stelle dargestellt) nach innen ziehen, sobald der Spoiler eingefahren und die Außenhaut 6 dadurch nicht mehr gespannt gehalten wird.
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Alternativ können auf der Innenseite der Außenhaut 6 ein oder mehrere unterhalb des Spoilerteils 70 umlaufende Gummizüge 88 vorgesehen werden, die beim Ausfahren des Spoilers gedehnt und gespannt werden und beim Einfahren des Spoilers bewirken, dass die Außenhaut unter dem Spoilerteil 70 nach innen gezogen wird und sich in eine bzw. mehrere Falten 82, 84 legt. Bei der in 7 dargestellten Luftleitvorrichtung 2 wird im vorderen Teil des Spriegels 10 eine einfache Falte 82 und im hinteren Teil des Spriegels 84 eine doppelte Falte gebildet, weil der die Lücke zwischen benachbarten Rändern des Spoilerteils 70 und der Ausnehmung 52 überbrückende Abschnitt 80 der Außenhaut 6 dort eine größere Breite aufweist. Dies kann beispielsweise durch zwei Gummibänder 88 auf der Innenseite der Außenhaut erreicht werden, die in Fahrtrichtung vor dem Spoilerteil 70 übereinanderliegen, an dessen Schmalseiten divergieren und in Fahrtrichtung hinter dem Spoilerteil 70 im vertikalen Abstand voneinander angeordnet sind, wie in 7 dargestellt.
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Bei der in den 8a und 8b dargestellten Luftleitvorrichtung 2 weist der Spoiler wie bei der Luftleitvorrichtung 2 in den 6a bis 6c zwei starre Teile 30 und 32 auf, die in eingefahrenem Zustand in der Ausnehmung 52 in geringem Abstand übereinander liegen. Statt durch ein Schwenkgelenk 60 sind die beiden Teile 30, 32 jedoch durch einen Parallellenker 90 verbunden, dessen parallele Lenkerstangen mit einem Ende an bzw. nahe dem hinteren Ende des vorderen Spoilerteils 30 und mit dem anderen Ende beiderseits der Mitte des hinteren Spoilerteils 32 angelenkt sind. Außerdem wird der Spoiler durch einen Drehantrieb aus- und eingefahren, dessen Abtriebswelle 92 drehfest mit dem vorderen Ende des vorderen Teils 30 verbunden ist. Darüber hinaus wird die Ausnehmung 52 bei eingefahrenem Spoiler nicht durch das vordere sondern durch das hintere Spoilerteil 32 nach oben zu verschlossen, während das vordere Spoilerteil 30 innerhalb der Ausnehmung 52 angeordnet ist. Bei dieser Konstruktion verhindert der Parallellenker 90 ein Verschwenken des hinteren Spoilerteils 32 in ausgefahrenem Zustand infolge der darauf einwirkenden Windkräfte.