DE10063101C2 - Hydraulikanordnung für Fahrzeuge - Google Patents
Hydraulikanordnung für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hydraulikanordnung für Fahrzeuge mit Hubgerüstzylin
dern zum Bewegen hoher auskragender Lasten, wobei die Hubgerüstzylinder über
ein steuerbares Abschaltventil und einen Druckbegrenzer mit einem Druckspeicher in
Verbindung stehen, um die Last fahrzeuggeschwindigkeitsabhängig abzufedern, ge
mäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Fahrzeuge mit Hubgerüstzylindern, z. B. Radlader, gehören zum Stand der Technik.
Es hat sich gezeigt, dass eine starre Verbindung zwischen dem Fahrzeug und der
Schaufel eines Radladers beim Überfahren von Bodenwellen, aber auch beim Be
schleunigen oder Abbremsen von Nachteil ist. Eine solche starre Verbindung führt
nämlich zu einem Aufschaukeln sowie zu Nickbewegungen des Fahrzeugs und den
damit verbundenen Nachteilen.
Aus vorstehendem Grunde wurden daher sogenannte Stabilisierungsmodule entwic
kelt. Ein Stabilisierungsmodul ist so aufgebaut, dass die Bodenseite der Hubgerüst
zylinder mit Druckspeichern verbunden wird. In diese Verbindung ist mindestens ein
Abschaltventil und ein Druckregler bzw. Druckbegrenzer eingebracht. Das Abschalt
ventil ist elektronisch aktivierbar. Eine übergeordnete mikroprozessorbasierende
Steuerung kann dann das Stabilisierungsmodul geschwindigkeitsabhängig zu- und
abschalten, so dass den ansonsten gegebenen Nickschwingungen wirksam entge
gengetreten werden kann.
Die so gestaltete Federung der hohen auskragenden Last wird beim Arbeitsbetrieb
des Radladers abgeschaltet. Wenn sich jedoch ein hoher Druck in den Speichern des
Stabilisierungsmoduls aufgebaut hat, kommt es bei fehlender Last zu einem uner
wünschten Bewegen, nämlich Anheben der Ladeschaufel. Dieses plötzliche ruckartige
Anheben oder Bewegen der Schaufel wird vom Bedienpersonal als sehr unangenehm
empfunden und ist auch unter den Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes problema
tisch.
Aus der DE 199 13 784 A1 ist eine lastfühlende hydraulische Steueranordnung für
eine mobile Arbeitsmaschine bekannt. Die Steueranordnung besitzt einen Hydrozy
linder, mit dessen Hilfe ein Arbeitswerkzeug bewegbar ist, eine von einer Druckmit
telquelle zu einem Druckraum des Hydrozylinders führende Hauptleitung und eine in
der Hauptleitung angeordnete Ventilanordnung, die zur Steuerung der Bewegungs
richtung und der Bewegungsgeschwindigkeit des Hydrozylinders eine verstellbare
Zumessblende, eine in Reihe dazu angeordnete Individualdruckwaage und ein Ventil
aufweist, um ein definiertes Absperren entweder eines Verbraucherabschnittes oder
eines Zulaufabschnittes der Hauptleitung vornehmen zu können. Auf diese Weise
sollen Nickschwingungen der Arbeitsmaschine gedämpft werden.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte
Hydraulikanordnung für Fahrzeuge mit Hubgerüstzylindern zum Bewegen hoher
auskragender Lasten anzugeben, welche von einem Stabilisierungsmodul zum fahr
zeuggeschwindigkeitsabhängigen Abfedern auskragender Lasten ausgeht und die ein
unerwünschtes Bewegen einer Schwinge, Schaufel oder dergleichen lasttragendes
Mittel beim Betriebswechsel des Fahrzeugs wirksam verhindert.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Anordnung die alle Merkmale
des Patentanspruchs 1 aufweist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, eine Druckwaage in der Hydraulik so anzuordnen,
dass der Lastdruck erfasst werden kann, um bei einem Lastwechsel und hohem
Speicherdruck diesen Druck abzubauen. Der Restdruck ist dann quasi der nicht mehr
vorhandenen oder geringeren Last angepasst, so dass ein unerwünschtes Bewegen
beim Entladen einer Schaufel und dem Übergang vom Arbeits- zum Fahrbetrieb ver
hindert ist.
Konkret ist demnach die Druckwaage mit ihrem Steueranschluss zum Lastdruckab
griff mit mindestens einem Hubgerüstzylinder verbunden, wobei der Zulaufanschluss
über eine Drosseleinrichtung mit dem Druckspeicher in Verbindung steht. Der Ab
laufanschluss führt zum Hydrauliköltank, so dass lastabhängig im Speicher vorhan
dener hoher Druck abgebaut wird.
Die Druckwaage kann in einen Ventilblock integriert werden, welcher weiterhin min
destens das Abschaltventil, die Drosseleinrichtung und den Druckbegrenzer enthält.
Im Ventilblock bestehen jeweils hydraulische Verbindungen zwischen der Eingangs
seite des Abschaltventils zum Steueranschluss der Druckwaage, zwischen der zum
Tank führenden Seite des Abschaltventils und dem Ablaufanschluss der Druckwaage
sowie zwischen der Speicheranschlussseite des Abschaltventils und der Zulaufseite
der Druckwaage.
Mit der vorliegenden Erfindung gelingt es demnach, ein an sich bekanntes Stabilisie
rungsmodul z. B. für Radlader so weiterzubilden, dass nicht nur auftretenden Nick
schwingungen entgegengewirkt wird, sondern dass beim Übergang vom Arbeits- in
den Fahrbetrieb und umgekehrt bei wechselnder Last ein störendes Bewegen der
Schaufel oder eines sonstigen Arbeitsmittels ausgeschlossen wird.
Die Erfindung soll nachstehend anhand einer schematischen Darstellung der Hydrau
likanordnung näher erläutert werden.
Innerhalb eines Ventilblocks 1 ist ein Abschaltventil 2 zum Aktivieren oder Deaktivie
ren eines hydraulischen Stabilisierungssystems vorhanden. Weiterhin sind eine Dros
seleinrichtung 3 und ein Druckbegrenzer 6, sowie ein Rückschlagventil 4 sind vorhanden. Das Sta
bilisierungssystem umfasst weiterhin mehrere Druckspeicher 5, auch bestehen Ver
bindungen 8 zum Hydrauliköltank (nicht gezeigt).
Durch das schaltbare Einbinden der Druckspeicher 5 in den Hydraulikkreislauf zwi
schen dem Fahrzeugsteuerventil 9 und den Hubgerüstzylindern 10 für die nicht ge
zeigte Schaufel z. B. eines Radladers kann beim Überfahren von Bodenwellen und
Unebenheiten das Aufschaukeln des Radladers vermieden werden. Eine entspre
chende elektronische Einrichtung schaltet das Stabilisierungssystem geschwindig
keitsabhängig zu oder ab. Weiterhin ist eine manuelle Schaltungsmöglichkeit vorge
sehen.
Die erfindungsgemäß verwendete Druckwaage 7 besitzt einen Steueranschluss 11,
der hydraulisch so belegt ist, dass der jeweilige Lastdruck an den Hubgerüstzylin
dern 10 erfasst werden kann.
Der Zulaufanschluss 12 der Druckwaage 7 steht über die Drosseleinrichtung 3 mit
den Druckspeichern 5 in Verbindung, wobei der Ablaufanschluss 13 zum Hydraulik
öltank führt.
Je nach dem momentanen Lastdruck wird in Verbindung mit der Bemessung der
Drosseleinrichtung 3 der Hydraulikvolumenstrom so geregelt, dass dann, wenn ein
Entladen der Schaufel des Radladers vorgenommen wurde, d. h. sich der Lastdruck
ändert, der Druck in den Speichern 5 reduziert ist. Auf diese Weise ist es ausge
schlossen, dass beim Übergang vom Arbeits- in den Fahrbetrieb des Radladers, d. h.
beim Aktivieren des Stabilisierungsmoduls eine plötzliche unerwünschte Laderbewe
gung eintritt.
Die Druckwaage 7 reagiert demnach auf Druckänderungen zwischen den Anschlüs
sen 11 und 12, d. h. zwischen dem Steuer- und dem Zulaufanschluss im Sinne einer
aktiven Druckreduzierung im Druckspeicher 5, wenn beim Entladen der Lastdruck
fällt.
1
Ventilblock
2
Abschaltventil
3
Drosseleinrichtung
4
Rückschlagventil
5
Druckspeicher
6
Druckbegrenzer
7
Druckwaage
8
Verbindungen zum Hydrauliköltank
9
Fahrzeugsteuerventil
10
Hubgerüstzylinder
11
Steueranschluss der Druckwaage
12
Zulaufanschluss der Druckwaage
13
Ablaufanschluss der Druckwaage
Claims (3)
1. Hydraulikanordnung für Fahrzeuge mit Hubgerüstzylindern (10) zum Bewegen
hoher auskragender Lasten, wobei die Hubgerüstzylinder (10) über ein steuerbares
Abschaltventil (2) und einen Druckbegrenzer (6) mit einem Druckspeicher (5) in
Verbindung stehen, um die Last fahrzeuggeschwindigkeitsabhängig abzufedern,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Druckwaage (7) mit ihrem Steueranschluss (11) zum Lastdruckabgriff mit min
destens einem Hubgerüstzylinder (10) verbunden ist, der Zulaufanschluss (12) der
Druckwaage (7) über eine Drosseleinrichtung (3) mit dem Druckspeicher (5) in Ver
bindung steht und der Ablaufanschluss (13) der Druckwaage (7) zum Hydrauliköl
tank führt, so dass lastabhängig im Druckspeicher (5) vorhandener hoher Druck ab
gebaut wird.
2. Hydraulikanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckwaage (7) in einen Ventilblock (1) integriert ist, welcher weiterhin min
destens das Abschaltventil (2), die Drosseleinrichtung (3)und den Druckbegrenzer
(6) enthält.
3. Hydraulikanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb des Ventilblocks (1) jeweils eine hydraulische Verbindung zwischen der
Eingangsseite des Abschaltventils (2) zum Steueranschluss (11) der Druckwaage (7),
zwischen der zum Tank führenden Seite des Abschaltventils (2) und dem Ablaufan
schluss (13) der Druckwaage (7)sowie zwischen der Speicheranschlussseite des Ab
schaltventils (2) und dem Zulaufanschluss (12) der Druckwaage (7) besteht.
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DE (1) | DE10063101C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108482049A (zh) * | 2018-03-01 | 2018-09-04 | 燕山大学 | 一种应急救援车辆用馈能型主动悬挂液压控制系统 |
CN111056486A (zh) * | 2019-11-29 | 2020-04-24 | 北京卫星制造厂有限公司 | 一种面向大型舱体六自由度高精度转运及柔性对接装备 |
DE102021002179B3 (de) | 2021-04-24 | 2022-09-29 | Hydac International Gmbh | Vorrichtung zum Umwandeln von Volumenströmen und hydraulische Pressen mit einer solchen Vorrichtung |
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2000
- 2000-12-18 DE DE2000163101 patent/DE10063101C2/de not_active Expired - Fee Related
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