DE10062603A1 - Aerostatisches Lager - Google Patents
Aerostatisches LagerInfo
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Abstract
Ein aerostatisches Lager mit einem ortsfesten und beweglichen Lagerkörper weist in der Lagerfläche 10 des einen Lagerkörpers 1 mehrere Luftdüsen auf, die über mindestens eine Zuleitung 17, 19' mit einer Druckluftquelle verbunden sind. Die Luftdüsen sind als Mikrodüsenbohrungen 23 in der mehrere Sackbohrungen 22 abschließenden Deckfläche 21 mindestens eines Luftlagereinsatzes 2 angeordnet, der in eine sich zur Lagerfläche 10 des Lagerkörpers 1 öffnende Aufnahmebohrung 12 des Lagerkörpers 1 eingesetzt ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein aerostatisches Lager
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aerostatische Lager oder Luftlager sind hochpräzise Gleitla
ger mit Luft als Schmiermittel und zeichnen sich demzufolge
im Unterschied zu Wälzlagern und ölgeschmierten Gleitlagern
durch eine minimale Reibung zwischen den bewegten Teilen
aus. Die Luft wird bei aerostatischen Lagern mit einem
Druck von üblicherweise zwei bis sechs Bar von einer exter
nen Druckluftquelle über Lufteinströmdüsen zwischen die
Gleitflächen des aerostatischen Lagers gepresst, wobei das
Luftpolster im Lagerspalt für höchstmögliche Führungsquali
tät bei minimalen Reibkräften und damit verschleiss- und
stick-slip-frei ist.
Aerostatische Lager können als ebene Plattenlager, zylindri
sche Lager, keglige Lager oder asphärische Lager ausgebil
det sein und weisen einen ortsfesten Lagerkörper mit darin
ausgebildeten Strömungskanälen auf, über die die Druckluft
in den zwischen dem ortsfesten und einem beweglichen Lager
körper ausgebildeten Lagerspalt geleitet wird. Hierzu
weisen die Strömungskanäle eine Vielzahl von in den Lager
spalt gerichteten Luftdüsen auf, so dass sich im Lagerspalt
ein Luftkissen ausbildet, auf dem die Lagerkräfte von einem
Lagerkörper auf den anderen berührungsfrei übertragen
werden.
Aus der DE 44 36 156 C1 ist ein aerostatisches Lager mit
mehreren Mikrolöchern als Düsen bekannt, die in einem
separaten dünnen Bauteil eingebracht sind, das eine Lager
fläche bildet und mit einem Lagerkörper verbunden ist, der
Öffnungen zur Speisung der Düsen aufweist, die einen größe
ren Querschnitt als die Mikrolöcher besitzen. Die Mikrolö
cher werden in den dünnen Bereich mittels eines Laser
strahls von der Rückseite der Lagerfläche her eingebracht
und weisen einen kegligen Querschnitt auf, wobei der engste
Querschnitt unmittelbar an der Lagerfläche liegt.
Aus der DE 197 45 216 C2 ist ein Luftlager mit einem orts
festen und einem beweglichen Lagerkörper, mehreren sich zu
einem zwischen den beiden Lagerkörpern ausgebildeten Lager
spalt öffnenden Zuleitungen für unter Druck zugeführte
Luft, einem Mittel zum Messen des Durchsatzes und einem
Mittel zum Einstellen des Durchsatzes bekannt, bei dem eine
mehrere Auslassöffnungen aufweisende Lagerfläche eines der
beiden Lagerkörper in Flächenbereiche unterteilt ist, die
Auslassöffnungen jeweils eines Flächenbereiches miteinander
verbunden sind und über eine gemeinsame Zuleitung mit
Druckluft versorgt werden.
Für den Betrieb und die Haltbarkeit von aerostatischen
Lagern sind zum einen die Steifigkeit und das Tragverhal
ten, d. h. die Konstanz und gleichmäßige Ausbildung des
Luftkissens im Lagerspalt, sowie die Notlaufeigenschaften
des aerostatischen Lagers im Falle eines Druckabfalls und
zum anderen die Wieder- oder Weiterverwendung von Lagerkör
pern durch Nachbearbeiten der Lauffläche, insbesondere
durch Überschleifen der Lagerfläche, von Bedeutung. Bei der
Verwendung von Lagerkörpern aus Metall, beispielsweise aus
Messing mit maschinen- oder lasergebohrten Düsenbohrungen,
sind jedoch keine Notlaufeigenschaften vorhanden und ver
schleissende Laufkörper können nicht repariert werden, da
beim Überschleifen der Lauffläche die Düsenbohrungen mit
einem Durchmesser von ca. 0,05 mm verschlossen werden, so
dass kein ausreichendes Luftpolster im Luftspalt zwischen
den Lagerkörpern mehr ausgebildet werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein mit geringen
Kosten herstellbares aerostatisches Lager hoher Steifig
keit, Formstabilität und mit optimalem Trag- bzw. Luftlage
rungsverhalten zu schaffen, das sehr gute Notlaufeigenschaf
ten aufweist und das ohne die Gefahr des Verstopfens der
Luftdüsen oder von Materialverlagerungen durch Überschlei
fen der Lauffläche nachbearbeitbar bzw. reparierbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein aerostatisches Lager
zur Verfügung, das sich durch einen geringen Herstellungs
aufwand auszeichnet, aufgrund hoher Steifigkeit und Formsta
bilität ein optimales Trag- bzw. Luftlagerungsverhalten
sowie sehr gute Notlaufeigenschaften aufweist und nachbear
beitbar bzw. reparierbar ist, ohne dass die Gefahr eines
Verstopfens der Luftdüsen oder die Gefahr von Materialverla
gerungen bei einem Überschleifen der Lauffläche besteht.
Durch die Trennung von Lagerkörper und Luftlagereinsatz ist
eine optimale Aufteilung der an ein aerostatisches Lager
gestellten Aufgaben möglich:
Zum einen ist der Lagerkörper durch eine entsprechende Mate rialwahl und Formgebung sowie zur Optimierung des Tragver haltens sehr steif und formstabil ausgebildet, denn die Lauffläche muss extrem plan ausgebildet sein, damit ein ebenes Luftpolster im Luftspalt zwischen den Lagerkörpern ausgebildet wird und bei geringfügigen Verschmutzungen keine Materialbrücke zwischen den Lagerkörpern auftritt.
Zum einen ist der Lagerkörper durch eine entsprechende Mate rialwahl und Formgebung sowie zur Optimierung des Tragver haltens sehr steif und formstabil ausgebildet, denn die Lauffläche muss extrem plan ausgebildet sein, damit ein ebenes Luftpolster im Luftspalt zwischen den Lagerkörpern ausgebildet wird und bei geringfügigen Verschmutzungen keine Materialbrücke zwischen den Lagerkörpern auftritt.
Zum anderen weist der für die Ausbildung des Luftpolsters
im Wesentlichen verantwortliche Luftlagereinsatz solche Ma
terialeigenschaften und eine solche Formgebung auf, dass
Verschmutzungen toleriert werden können und eine Reparatur
und Nachbearbeitung durch Überschleifen der Lauffläche auch
bei verschlissenen Laufflächen ohne die Gefahr eines Ver
schließens der Luftdüsen möglich ist.
Zur Optimierung der Notlaufeigenschaften ist eine getrennte
Materialauswahl für die Lauffläche einerseits und für den
Luftlagereinsatz andererseits möglich.
Durch die getrennte Herstellung von Lagerkörper und Luftla
gereinsatz wird das Anbringen der Luftdüsen insbesondere in
Form von Mikrodüsenbohrungen in den Luftlagereinsatz bei
größtmöglicher Maßhaltigkeit vereinfacht und die Vorausset
zung für eine optimale Geometrie von Lagerkörper und Luftla
gereinsatz geschaffen, die beispielsweise einen Kunststoff-
oder Metalldruckguß und das getrennte Einbringen von Mikro
düsenbohrungen mittels eines Lasers in den Luftlagereinsatz
zulässt.
Der Luftlagereinsatz weist vorzugsweise Sackbohrungen auf,
die in geringem Abstand von einer mit der Lagerfläche des
Lagerkörpers fluchtenden Deckfläche enden, wobei am Ende
jeder Sackbohrung mindestens eine Luftdüse in die Deckflä
che eingebracht ist.
Die Anordnung einer Vielzahl von Sackbohrungen in jedem
Luftlagereinsatz, die an der mit der Lagerfläche des aero
statischen Lagers fluchtenden Deckfläche, d. h. ca. 1 mm
vor dem Boden enden, ermöglicht es, eine einzelne oder
mehrere Düsenbohrungen pro Sackbohrung in die wie eine
Membrane wirkende Deckfläche des Luftlagereinsatzes anzu
bringen, so dass eine äusserst gleichmäßige Luftaustritts
fläche und damit ein über das aerostatische Lager gleichmä
ßiges Luftpolster geschaffen wird. Die Trennung von Lager
körper und Luftlagereinsatz ermöglicht es ausserdem, die
vorzugsweise lasergebohrten Mikrodüsenbohrungen vor dem
Einsatz des Luftlagereinsatzes in den Lagerkörper anzubrin
gen, so dass eine hochgenaue Fertigung gewährleistet ist.
Zur Verbesserung der Notlaufeigenschaften des aerostati
schen Lagers kann die Lagerfläche des Lagerkörpers zusätz
lich form- und/oder kraftschlüssig mit einem Lagerflächenbe
lag verbunden werden, der beispielsweise aus einem Kunst
stoffbelag mit Graphitfüllung bestehen kann und vorzugswei
se auf die Lagerfläche des Lagerkörpers aufgeklebt wird.
Alternativ ist zur Verbindung des Lagerflächenbelages mit
der Lagerfläche des Lagerkörpers auch ein Vulkanisieren mög
lich, wenn eine vollflächige Verbindung des Lagerflächenbe
lages mit der Lagerfläche sichergestellt ist.
Die Abmessungen des Luftlagereinsatzes, der Aufnahmebohrung
des Lagerkörpers und des Lagerflächenbelages sind insbeson
dere so aufeinander abgestimmt, dass die Deckfläche des
Luftlagereinsatzes bündig mit dem Lagerflächenbelag ab
schließt, so dass über die gesamte Lagerfläche des aerosta
tischen Lagers eine absolut plane Ebene ausgebildet wird.
Zur Schaffung eines nahtlosen Überganges zwischen dem
Lagerflächenbelag und der Deckfläche des Luftlagereinsatzes
wird der Spalt zwischen der Deckfläche des Luftlagereinsa
tezs und dem Lagerflächenbelag mit einer Füllmasse, vor
zugsweise mit einer Klebstofffüllung, abgedichtet.
Das Material des Luftlagereinsatzes, des Lagerkörpers sowie
des Lagerflächenbelages kann wegen der unterschiedlichen
Aufgabenstellungen auch voneinander abweichend ausgewählt
werden. Wesentlich ist, dass das Material des Luftlagerein
satzes und/oder des Lagerflächenbelages aus einem formstabi
len Material mit Notlaufeigenschaften besteht, das ohne Ma
terialverlagerungen nachbearbeitbar ist.
Während der Lagerkörper aus Stahl oder einem anderen, eine
entsprechende Steifigkeit und Formstabilität aufweisenden
Metall bzw. aus einem Kunststoffkörper mit hinreichender
Steifigkeit und Formbeständigkeit besteht, wird als Materi
al für den Luftlagereinsatz und/oder den Lagerflächenbelag
Kunststoff, vorzugsweise ein Epoxyd-Gießharz, mit einer
Graphitfüllung gewählt.
Alternativ kann als Material für den Luftlagereinsatz
und/oder den Lagerflächenbelag ein Sintermaterial gewählt
werden, wobei in der Deckfläche des Luftlagereinsatzes
vorzugsweise durch eine entsprechende Dimensionierung bzw.
entsprechende Variation der Sinterung mehrere nach Art
einer Membran flächig verteilt angeordnete Luftdüsen vorge
sehen werden.
Zur Verbindung des Luftlagereinsatzes mit dem Lagerkörper
ist die Aufnahmebohrung vorzugsweise als Durchgangsbohrung
im Lagerkörper ausgebildet. In die der Lagerfläche des
Lagerkörpers entgegengesetzte Rückseitenfläche des Lagerkör
pers wird ein Stöpselelement eingesetzt, das mit einer
Zuleitung für die Luftversorgung versehen ist, die mit
einer im Lagerkörper angeordneten Zuleitung für die Druck
luft fluchtet.
Weiterhin weist das Stöpselelement eine auf die Lagerfläche
des Lagerkörpers gerichtete Aufnahme zum Fixieren und/oder
Abstützen des Luftlagereinsatzes auf, so dass der Luftla
gereinsatz zum einen in der Aufnahmebohrung hinreichend
abgestützt wird und zum anderen leicht justiert werden
kann.
Damit der im Lagerkörper bestehende Überdruck von ca. 5 bar
den Lagerflächenbelag nicht ablöst, sind alle luftführenden
Bauteile, d. h. sowohl das Stöpselelement als auch der
Luftlagereinsatz, mit O-Ringen abgedichtet.
Weiterhin kann zwischen dem Stöpselelement und dem Luftla
gereinsatz eine zusätzliche Dichtung und/oder ein Filter,
vorzugsweise ein poröser Kunststofffilter, angeordnet
werden. Dabei dient der Filter dazu, Verstopfungen der
Mikrodüsen zu verhindern, auch wenn die von der
Druckluftquelle zugeführte Luft gereinigt, d. h. entspre
chend aufbereitet ist.
Wahlweise kann der Lagerkörper mehrere Luftlagereinsätze
aufweisen, die über die Zuleitungen der Stöpselelemente mit
einer zentralen Luftversorgungsbohrung im Lagerkörper
verbunden sind. Die Luftführungsbohrungen zu den Stöpselele
menten bzw. Luftlagereinsätzen werden vorzugsweise von
beiden Stirnseiten des Lagerkörpers zum Zentrum des Lager
körpers geführt, so dass die Versorgungsanschlüsse je nach
Einbaufall an beiden Seiten angebracht werden können. Die
jeweils gegenüberliegende Bohrung wird dann mit einer
Verschlussschraube abgedichtet.
Da durch die Expansion der Luft im Lagerspalt die das
Druckpolster bildende Luft abgekühlt wird, was zu einer
Temperaturabsenkung des Luftpolsters führt, wird nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung im Zentrum des Lagerkörpers
ein Heizelement vorzugsweise in Form eines elektrischen Wi
derstandes angeordnet, über den die von der Druckluftquelle
abgegebene Versorgungsluft strömt. Die so erwärmte Luft
wird dann über Bohrungen in der Verteilungsebene zu den
einzelnen Luftlagereinsätzen geführt und in den Lagerspalt
eingeblasen. Damit wird die Temperatur des Luftpolsters
durch Temperaturerhöhung der zugeführten Druckluft "vor
Ort" auf eine im wesentlichen konstante Temperatur gehal
ten.
Der elektrische Widerstand wird über elektrische Leitungen
mit einer luftdicht am Lagerkörper befestigten Anschlussdo
se verbunden, so dass der elektrische Widerstand in einfa
cher Weise mit einer speisenden Spannungsquelle verbunden
werden kann.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spieles soll der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein aerostatisches Lager mit
einem Lagerkörper und in Aufnahmebohrungen des
Lagerkörpers eingesetzten Luftlagereinsätzen;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Lagerkörper und einen
Luftlagereinsatz entlang der Linie II-II gemäß
Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt durch den Lagerkörper im Bereich
des Heizelements entlang der Linie III-III gemäß
Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Lagerkörper 1, der
einen Teil eines aerostatischen Lagers bildet und Aufnahme
bohrungen 12 aufweist, in die Luftlagereinsätze einsetzbar
sind, von denen in Fig. 1 ein Luftlagereinsatz 2 darge
stellt ist. Bei dem als ebenes Plattenlager ausgebildeten
aerostatischen Lager steht dem in Fig. 1 dargestellten Lagerkörper
1 ein Gegen-Lagerkörper gegenüber, so dass zwi
schen dem beweglichen und dem ortsfesten Lagerkörper ein La
gerspalt ausgebildet wird, wobei wahlweise der Lagerkörper
1 oder der Gegen-Lagerkörper ortsfest und der jeweils
andere Lagerkörper beweglich angeordnet ist.
Zur Ausbildung eines Luftpolsters in dem Lagerspalt weist
der Lagerkörper 1 eine Vielzahl von Luftdüsen 20 auf, die
zum Lagerspalt geöffnet sind. Die Luftdüsen 20 sind in den
Luftlagereinsätzen 2 flächig verteilt angeordnet, so dass
über die Fläche der Luftlagereinsätze 2 gleichmäßig ver
teilt Druckluft über die Luftdüsen 20 abgegeben wird.
Zur Druckluftversorgung der Luftlagereinsätze 2 sind diese
über Luftführungsbohrungen 19' mit einer zentralen Luftver
sorgungebohrung 17 verbunden, die in die einander gegenüber
liegenden Stirnseiten 13, 14 des Lagerkörpers 1 mündet und
dort einen Luftanschluss ausbildet. Einer der beiden Luftan
schlüsse - in der Darstellung gemäß Fig. 1 der in die
Stirnseite 13 des Lagerkörpers 1 mündende Luftanschluss -
wird mit einer nicht näher dargestellten Druckluftquelle 9,
beispielsweise einem Kompressor, verbunden. Der gegenüber
liegende, in der Stirnseite 14 des Lagerkörpers 1 angeordne
te Luftanschluss wird dagegen mit einer Verschlussschraube
abgedichtet.
Die Luftführungsbohrungen 19' zwischen den Luftlagereinsät
zen 2 und der zentralen Luftversorgungsbohrung 17 sind
jeweils Teil von Durchgangsbohrungen 19, die von einer Sei
tenfläche 15 des Lagerkörpers 1 zur anderen Seitenfläche 16
führen. Die in die Seitenflächen 15, 16 einmündenden Öffnungen
der Durchgangsbohrungen 19 werden mittels Verschluss
stopfen 82, 83 an beiden Seitenflächen 15, 16 des Lagerkör
pers 1 verschlossen.
Während die zentrale Luftversorgungsbohrung 17 in einer in
Fig. 2 dargestellten Versorgungsebene verläuft, sind die
Luftführungsbohrungen 19, 19' zu den einzelnen Luftlagerein
sätzen 2 in einer Verteilebene angeordnet, die gemäß Fig.
2 oberhalb der Versorgungsebene verläuft. Beide Ebenen sind
gemäß Fig. 3 über eine zentrale Bohrung 17' miteinander
verbunden, so dass die Luftzufuhr zu den einzelnen Luftla
gereinsätzen 2 vom Zentrum des Lagerkörpers 1 aus erfolgt
und - wie nachfolgend näher erläutert wird - die Möglich
keit eine Erwärmung der unter Druck zugeführten Luft inner
halb des Lagerkörpers 1 ermöglicht.
Eine ebenfalls von einer Seitenfläche 15 des Lagerkörpers 1
zur anderen Seitenfläche 16 des Lagerkörpers 1 führende
Durchgangsbohrung 18 ist wie die Durchgangsbohrung 19 zu
den Luftlagereinsätzen 2 ebenfalls in der Verteilebene ange
ordnet. In der Mitte dieser Durchgangsbohrung 18 ist ein
elektrischer Widerstand 7 als Heizelement vorgesehen, der
über elektrische Leitungen 71 mit einer luftdicht in die
Durchgangsbohrung 18 an der Seitenfläche 16 eingesetzten
elektrischen Anschlussdose 72 verbunden ist. Von dieser An
schlussdose 72 kann eine elektrische Verbindung zu einer
speisenden Spannungsquelle hergestellt werden.
Das in die andere Seitenfläche 15 des Lagerkörpers 1 münden
de Ende der Durchgangsbohrung 18 wird mit Hilfe eines
Blindstöpsels 81 luftdicht verschlossen. Über die Verbin
dung der zentralen Luftversorgungsbohrung 17, die Verbin
dungsbohrung 17' am elektrischen Widerstand 7 vorbei erfolgt
die zentrale Luftversorgung mit zusätzlicher Erwär
mung der zugeführten Druckluft zu den einzelnen Luftla
gereinsätzen 2.
Fig. 2 zeigt in einem Schnitt entlang der Linie II-II
gemäß Fig. 1 die Verbindung eines der Luftlagereinsätze 2
mit dem Lagerkörper 1 sowie die Ausbildung der Aufnahme
bohrungen 12 zur Aufnahme der Luftlagereinsätze 2.
Die Aufnahmebohrungen 12 sind als Durchgangsbohrungen von
der Rückseite 11 zur Lagerfläche 10 des Lagerkörpers 1
ausgebildet. Von diesen Aufnahmebohrungen 12 abgehend
führen die Luftzuführbohrungen 19' zu den Luftlagereinsät
zen 2 bzw. als Blindbohrungen 17" zu den Seitenflächen 15,
16 des Lagerkörpers 1. Die den Lagerkörper 1 von der Rück
seitenfläche 11 zur Lagerfläche 10 durchdringenden Aufnahme
bohrungen 12 zur Aufnahme der Luftlagereinsätze 2 sind so
gestaltet, dass sie im Bereich der Lagerfläche 10 einen
zylindrischen Teil 120 ausbilden, der in einen mittleren
zylindrischen Teil 121 größeren Durchmessers übergeht, so
dass eine Ringschulter 122 ausgebildet wird, an der sich
die Luftlagereinsätze 2 abstützen, die von der Rückseiten
fläche 11 aus in die Aufnahmebohrungen 12 eingeführt wer
den.
Die Luftlagereinsätze 2 weisen mehrere Sackbohrungen 22
auf, die im Bereich der Lagerfläche 10 des Lagerkörpers 1
ca. 1 mm vor dem Boden enden und dort eine Deckfläche 21
als Membran ausbilden. In die ca. 1 mm dicke Deckfläche 21
sind Düsenbohrungen 23 gebohrt, vorzugsweise mit Hilfe
eines Lasers. Da für eine möglichst gleichmäßige Luftvertei
lung im Luftspalt zwischen dem beweglichen und dem ortsfe
sten Lagerkörper des aerostatischen Lagers möglichst viele
Bohrungen pro Luftlagereinsatz vorgesehen werden sollen,
können jeder Sackbohrung 22 mehrere Düsenbohrungen 23 zuge
ordnet werden.
Die Luftlagereinsätze 2 bestehen vorzugsweise aus Kunst
stoff, insbesondere einen Epoxyd-Gießharz, mit einer Gra
phitfüllung.
Zum Zentrieren der Luftlagereinsätze 2 werden von der
Rückseitenfläche 11 des Lagerkörpers 1 Stöpselelemente 4
als gedichtete Deckel in die Aufnahmebohrungen 12 einge
setzt. Die Stöpselelemente 4 können aus Metall, vorzugswei
se aus Stahl, bestehen und weisen eine sich zu den Luftla
gereinsätzen 2 öffnende Sackbohrung 42 auf, in die Luftzu
führbohrungen 42 münden, die mit den Luftzuführbohrungen
19' im Lagerkörper 1 fluchten.
Zwischen den Stöpselelementen 4 und den Luftlagereinsätzen.
2 ist ein Filter 5 vorgesehen, der eventuell in der zuge
führten Druckluft enthaltene Partikel herausfiltert, so
dass ein Verstopfen der Düsenbohrungen 23 der Luftlagerein
sätze 2 vermieden wird.
Auf die Lagerfläche 10 des Lagerkörpers 1 ist ein Lagerflä
chenbelag 3 aus Kunststoff mit einer Graphitfüllung aufge
klebt, der die Notlaufeigenschaften des aerostatischen
Lagers nochmals verbessert. Der Lagerflächenbelag 3 spart
die zylindrischen Öffnungen 120 für die Luftlagereinsätze 2
aus, wobei die Dicke des Lagerflächenbelages 3 so gewählt
ist, dass ein stufenloser Übergang zur Deckfläche 21 der
Luftlagereinsätze 2 gewährleistet ist. Damit wird eine
plane Ebene als Lauffläche des aerostatischen Lagers gewähr
leistet.
Der Spalt zwischen dem Lagerflächenbelag 3 und den Deckflä
chen 21 der Luftlagereinsätze 2 wird mit Klebstoff als
Füllmasse abgedichtet, so dass ein nahtloser Übergang in
der Ebene der Lauffläche des aerostatischen Lagers gewähr
leistet ist. Nach dem Einsetzen der Luftlagereinsätze 2 in
den Lagerkörper 1 und dem Anbringen des Lagerflächenbelages
3 kann die gesamte, aus der Lagerfläche des Lagerkörpers 1
und den Deckflächen 21 der Luftlagereinsätze 2 gebildeten
Lagerfächen des aerostatischen Lagers geschliffen werden,
ohne dass die Düsenbohrungen 23 der Luftlagereinsätze 2 ver
schlossen werden. Dieser Vorgang kann auch später an einem
verschlissenen aerostatischen Lager zur Reparatur oder
Nachbearbeitung mehrmals wiederholt werden, ohne dass die
Gefahr eines Verschließens der Düsenbohrungen 23 der Luftla
gereinsätze 2 besteht.
Damit der im Lagerkörper 1 bestehende Überdruck von ca. 5 bar
den Lagerflächenbelag 3 nicht ablöst, sind alle luftfüh
renden Bauteile, d. h. die Stöpselelemente 4 und die Luftla
gereinsätze 2 mit O-Ringen 61, 62 gegenüber den Aufnahme
bohrungen 12 im Lagerkörper 1 abgedichtet.
Fig. 3 zeigt in einem Schnitt entlang der Linie III-III
gemäß Fig. 1 den Übergang der Druckluftführung von der in
der Versorgungsebene angeordneten zentralen Luftversorgungs
bohrung 17 über die Verbindungsbohrung 17' zur Verteilebe
ne, in der die Luftzuführbohrungen 19' zu den einzelnen
Luftlagereinsätzen 2 angeordnet sind. Dieser im Zentrum des
Lagerkörpers 1 angeordnete Übergang enthält in der Verteile
bene einen elektrischen Widerstand 7, der in Längsrichtung
der von der einen Seitenfläche 15 zur anderen Seitenfläche
16 des Lagerkörpers 1 führenden Durchgangsbohrung 18 ange
ordnet ist.
Über die elektrischen Leitungen 71 ist der elektrische Wi
derstand 7 mit der elektrischen Anschlussdose 72 verbunden,
die an eine speisende Spannungsquelle angeschlossen wird.
Die Anschlussdose 72 ist luftdicht in die Durchgangsbohrung
18 eingepasst und liegt mit ihrem Kontaktkopf bündig an der
Seitenfläche 16 des Lagerkörpers 1 an. An der gegenüberlie
gende Seitenfläche 15 des Lagerkörpers 1 ist die Durchgangs
bohrung 18 mittels des Blindstöpsels 81 ebenfalls luftdicht
abgeschlossen.
Die an dem elektrischen Widerstand 7 entlangströmende
Versorgungsluft wird mittels des elektrischen Widerstandes
7 erwärmt und über die Luftzuführbohrungen 19' sowie die
Bohrungen 42 in den Stöpselelementen 4 zu den Luftlagerein
sätzen 2 geführt. Diese Temperaturerhöhung der Tragluft ist
notwendig, weil durch die Expansion der Luft die Luftlager
abkühlen, so dass zur Erlangung einer möglichst gleichmäßi
gen Lufttemperatur im Lagerspalt ein entsprechendes Nachhei
zen erforderlich ist. Im Unterschied zur an sich bekannten
Erwärmung der Druckluft vor der Zuleitung zum Lagerkörper 1
findet damit die Erwärmung der Drucluft unmittelbar im
Lagerkörper, d. h. am Ort der Ausbildung des Luftpolsters
statt, so daß sowohl eine optimale Temperaturregelung als
auch minimale Temperaturverluste gewährleistet sind.
Die erfindungsgemäße Lösung lässt zahlreiche Abwandlungen
des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles zu.
Beispielsweise kann der Lagerflächenbelag 3 auch in anderer
Weise form- und/oder kraftschlüssig mit der Lauffläche 10
des Lagerkörpers 1 verbunden werden, nämlich durch Blindnie
tung oder durch formschlüssiges Aufstecken des Lagerflächen
belages auf die Lagerfläche 10 des Lagerkörpers 1.
Auch die vorstehend beschriebene Materialauswahl für die
einzelnen Elemente des aerostatischen Lagers kann in belie
biger Weise variiert werden, sofern die spezifischen Anfor
derungen an die einzelnen Bauteile des aerostatischen
Lagers erfüllt werden.
Claims (22)
1. Aerostatisches Lager mit einem Lagerkörper, der eine La
gerfläche mit mehreren Luftdüsen aufweist, die über min
destens eine Zuleitung mit einer Druckluftquelle verbun
den sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftdüsen (20) in mindestens einem Luftla
gereinsatz (2) angeordnet sind, der in eine sich zur La
gerfläche (10) des Lagerkörpers (1) öffnende Aufnahme
bohrung (12) des Lagerkörpers (1) eingesetzt ist.
2. Aerostatisches Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennt
zeichnet, dass der Luftlagereinsatz (2) Sackbohrungen
(22) aufweist, die in geringem Abstand von einer mit
der Lagerfläche (10) des Lagerkörpers (1) fluchtenden
Deckfläche (21) enden und dass am Ende jeder Sackboh
rung (22) mindestens eine Luftdüse (23) in die Deckflä
che (21) eingebracht ist.
3. Aerostatisches Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Luftdüsen (23) als Mikrodüsen
bohrungen ausgebildet und vorzugsweise lasergebohrt
sind.
4. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die La
gerfläche (10) des Lagerkörpers (1) form- und/oder
kraftschlüssig mit einem Lagerflächenbelag (3) verbun
den ist.
5. Aerostatisches Lager nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Deckfläche (21) des Luftlagereinsat
zes (2) bündig mit dem Lagerflächenbelag (3) ab
schließt.
6. Aerostatisches Lager nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Spalt zwischen der Deckfläche
(21) des Luftlagereinsatzes (2) und dem Lagerflächenbe
lag (3) mit einer Füllmasse, vorzugsweise mit einer
Klebstofffüllung, versehen ist.
7. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luft
lagereinsatz (2) aus einem formstabilen Material mit
Notlaufeigenschaften besteht, das ohne Materialverlage
rungen nachbearbeitbar ist.
8. Aerostatisches Lager nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Luftlagereinsatz (2) und/oder der La
gerflächenbelag (3) aus Kunststoff, vorzugsweise aus
Epoxyd-Gießharz, mit einer Graphitfüllung besteht.
9. Aerostatisches Lager nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Luftlagereinsatz (2) und/oder Lager
flächenbelag (3) aus einem Sintermaterial mit mehreren
flächig verteilt angeordneten Luftdüsen (23) besteht.
10. Aerostatisches Lager nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Luftdüsen (23) des Luftlagereinsat
zes (2) und/oder Lagerflächenbelages (3) aus Sinterma
terial durch entsprechende Dimensionierung des Sinter
materials nach Art einer Membran gebildet sind.
11. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufnahmebohrung (12) als Durchsgangsbohrung im Lager
körper (1) ausgebildet ist, und dass in die der Lager
fläche (10) des Lagerkörpers (1) entgegengesetzte Rück
seitenfläche (11) des Lagerkörpers (1) ein Stöpselele
ment (4) eingesetzt ist.
12. Aerostatisches Lager nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Stöpselelement (4) mit mindestens
einer Zuleitung (41, 42) für die Luftversorgung der
Luftdüsen (20) versehen ist, die mit einer im Lagerkör
per (1) vorgesehenen Zuleitung (19, 19') fluchtet.
13. Aerostatisches Lager nach Ansppruch 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, dass das Stöpselelement (4) ein
auf die Lagerfläche (10) des Lagerkörpers (1) gerichte
te Aufnahme (40) zum Fixieren und/oder Abstützen des
Luftlagereinsatzes (2) aufweist.
14. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Wand (43) des Stöpselelements (4) und der
Aufnahmebohrung (12) des Lagerkörpers (1) mindestens
ein O-Ring (61, 62) angeordnet ist.
15. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche, dadurch gezeichnet, dass zwischen
dem Stöpselelement (4) und dem Luftlagereinsatz (2)
eine Dichtung angeordnet ist.
16. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Stöpselelement (4) und dem Luftlagerein
satz (2) ein Filter (5), vorzugsweise ein poröser
Kunststofffilter, angeordnet ist.
17. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lagerkörper (1) mehrere in Aufnahmebohrungen (12) ein
gesetzte Luftlagereinsätze (2) aufweist, und dass die
Zuleitungen (41, 42) der Stöpselelemente (4) mit einer
zentalen Luftversorgungsleitung (17, 17') im Lagerkör
per (1) verbunden sind.
18. Aerostatisches Lager nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, dass die zentrale Luftversorgungsbohrung
(17) von beiden Stirnseiten (13, 14) des Lagerkörpers
(1) zum Zentrum des Lagerkörpers (1) geführt ist, und
dass eine der in die Stirnseiten (13, 14) des Lagerkör
pers (1) mündende Öffnung der zentralen Luftversor
gungsbohrung (17) mit der Druckluftquelle (9) verbun
den und die andere Öffnung mit einem Verschlußelement
abgedichtet ist.
19. Aerostatisches Lager nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, dass innerhalb des Lagerkörpers (1) in
der Zuleitung von der Druckluftquelle (9) zu den Luft
düsen (20) ein Heizelement (7) angeordnet ist.
20. Aerostatisches Lager nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Heizelement (7) im Zentrum des La
gerkörpers (1) angeordnet ist.
21. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Heizelement (7) in einer zentralen, die
Längsseiten (15, 16) des Lagerkörpers (1) verbindenden
Durchgangsbohrung (18) angeordnet ist.
22. Aerostatisches Lager nach mindestens einem der voran
stehenden Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass das Heizelement (7) aus einem elektrischen Wider
stand besteht, der über elektrische Leitungen (71) mit
einer luftdicht am Lagerkörper (1) befestigten An
schlußdose (72) verbunden ist.
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