DE10062445C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Lochen von Blättern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lochen von BlätternInfo
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Abstract
In einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Lochen von blattförmigem Material (4) in einem vorgegebenen Lochabstand ist ein erster Lochstempel (1) zum Stanzen eines ersten Lochs (20) vorgesehen und ein in dem vorgegebenen Abstand angeordneter zweiter Lochstempel (1a) zum Stanzen eines zweiten Lochs (20a). Die beiden Lochstempel (1, 1a) stehen derart miteinander in Wirkverbindung, dass sie die beiden Löcher (20, 20a) zeitversetzt stanzen. Die Erfindung ermöglicht es, mit einer vorgegebenen Stanzleistung eine Vielzahl von Blättern in einem Arbeitsgang zu lochen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lochen von Blät
tern, wobei die Löcher in einem vorgegebenen Abstand gestanzt werden.
Derarti
ge Lochvorrichtungen sind in verschiedensten Ausbildungen bekannt. Beispiels
weise finden sich in nahezu jedem privaten Haushalt einfach aufgebaute, handbe
triebene Bürolocher zum Lochen von Blättern, die in Büroordnern, Ringbüchern
oder dergleichen abgelegt werden sollen. Ein handbetriebener Locher für blatt
förmiges Material ist beispielsweise in der US 4,036,088 A beschrieben.
In gewerblich genutzten Büros, Kopierbetrieben und Druckereien werden vielfach
Locheinrichtungen eingesetzt, deren Ausführung relativ aufwendig bis hin zu voll
automatisierten, elektromotorisch angetriebenen Anlagen sein kann. Je nach vor
gesehenem Einsatzgebiet können derartige Locher zwischen einigen wenigen
Papierblättern bis zu einigen hundert Blättern aufnehmen. Eine weitgehend auto
matisierte, relativ aufwendige Locheinrichtung ist beispielsweise aus der US 6,120,015 A
bekannt. Eine Locheinrichtung, die mehr als drei Löcher gleichzeitig in
das Blattmaterial stanzt ist aus der US 4 028 170 A bekannt. Aus der DE 44 47 256 A1
ist ein Papier-Locher bekannt, mit dem mehrere Löcher zeitversetzt zuein
ander gestanzt werden können. Dazu weist der Locher eine Gleitschine auf, über
die ein Schieber quer zur Stanzrichtung geschoben wird, der dann seinerseits auf
Betätigungsstifte für die Stanzwerkzeuge einwirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Lochen von blatt
förmigem Material sowie einen Locher anzugeben, die es ermöglichen, in einem
Arbeitsgang mit begrenzter Kraft bzw. Leistung möglichst viele Blätter mit mindes
tens zwei Löchern in einem vorgegebenen Lochabstand zu versehen.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen beschriebene
Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den Lochvorgang bzw. einen Locher für zwei
oder mehrere Stanzlöcher derart zu gestalten, dass die Löcher mittels zweier in
einem vorgegebenen Abstand zueinander angeordneten Lochstempel erzeugt
werden, die jeweils ein Loch zwangsweise zeitversetzt zum anderen Loch in den
Blattstapel einstanzen. Die beiden Lochstempel stehen dabei miteinander in
Wirkverbindung bzw. sind so gekoppelt, dass sie sich zwangsweise gemeinsam
bewegen. Der zeitliche Versatz beim Stanzen wird insbesondere durch eine me
chanische Wirkverbindung der beiden Lochstempel bewirkt, beispielsweise über
ein Getriebe oder geeignete andere geometrisch-konstruktive Maßnahme wie
Kniehebelgelenke und/oder Exzenterscheiben oder dergleichen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine begrenzt zur Verfügung ste
hende Leistung für den Stanzvorgang optimal ausnutzbar ist, wenn die Löcher
zeitversetzt gestanzt werden. Weiterhin wurde erkannt, dass mit der Erfindung die
für das Stanzen erforderliche Stanz- bzw. Scherkraft, über den gesamten Stanz
vorgang für beide Löcher betrachtet, jeweils nur für ein Loch aufgewendet werden
muß. Daher kann das Lochen eines vorgegebenen Blattstapels mit weniger Lei
stung bzw. Kraftaufwand in einem Arbeitsgang erfolgen als mit bekannten Lo
chern, ohne dass sich dabei der minimal erforderliche Gesamthub verringert oder
der Zeitaufwand zum Lochen wesentlich erhöht würde. Die Erfindung ist zum ei
nen bei manuell betriebenen Lochern für den Bediener von Vorteil, weil sie die
Bedienung des Lochers erleichtert und der Locher einer geringeren mechani
schen Belastung ausgesetzt ist. Dies ermöglicht es, Locher mit vergleichbarer
maximal lochbarer Stapeldicke in leichterer Bauweise herzustellen. Die Erfindung
ist zum anderen auch bei automatisch betriebenen Lochern von Vorteil, da bei
gleichen maximal lochbaren Blattstapel-Dicken kostengünstigere elektrische
Bauteile mit geringeren Leistungen verwendbar sind. Durch das zeitversetzte
Stanzen läßt sich dabei das Antriebsmoment bzw. der Kraftaufwand für das Stan
zen zweier Löcher gegenüber den vorbekannten Lösungen nahezu halbieren.
Die Erfindung umgeht damit das Problem, dass für das Stanzen von Löchern als
Einzelblätter oder Stapel eine entsprechende Scherkraft erforderlich ist und diese
erforderlichen Kräfte für einen gleichzeitigen Stanzvorgang mit der Anzahl der zu
stanzenden Löcher und der Dicke des Materials bzw. des Stapels soweit anstei
gen können, dass der Stanzvorgang nicht mehr ausführbar ist.
In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung wirkt auf jeden der bei
den Lochstempel jeweils ein im wesentlichen baugleicher Kniehebel ein. Die Be
wegung beider Kniehebel verursacht dabei ein- und derselbe manuelle oder au
tomatische Antrieb.
Als Blattstapel können insbesondere Papierstapel mit einem oder mehreren Blät
tern oder entsprechende Overhead-Folienstapel verwendet werden, wie sie typi
scherweise in Büros vorzufinden sind. Erfindungsgemäße Vorrichtungen bzw.
Verfahren eignen sich aber genauso zum Lochen von anderer blattförmiger Ware
wie z. B. sonstige Kunststoff-Folien, Metallplatten oder auch für bandförmiges
Material, in das in einem Arbeitsgang mehrere Löcher einzustanzen sind.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt ein Arbeitsgang
zum Lochen eines Blattstapels derart, dass ein Blatt bzw. die Blätter eines
Blattstapels gemeinsam in die Heftvorrichtung eingelegt werden, dann minde
stens zwei Löcher in mechanischer Wirkverbindung und in kurzen Zeitabständen
in den Blattstapel gestanzt werden und schließlich alle Blätter wieder gemeinsam
entnommen werden. Gegenüber herkömmlichen Verfahren und Heftlochern, bei
denen mehrere Löcher gleichzeitig in einen Blattstapel gestanzt werden, erreicht
die Erfindung dabei den Vorteil, dass bei einem vorgegebenen Antriebsmoment
am gemeinsamen Antrieb der beiden Lochstempel mehr Blätter in einem Arbeits
gang gelocht werden können.
In einem weiteren, bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind gemein
same Antriebsmittel und/oder ein gemeinsames Getriebe vorgesehen die auf die
Bewegung beider Lochstempel wirken. Diese Mittel können unter anderem einen
Exzenter umfassen, der auf einer angetriebenen Scheibe angeordnet ist und die
Bewegung der Scheibendrehung zu den Lochstempeln überträgt. Ein gemeinsa
mes Antriebsmittel kann einen elektrischen Antrieb wie z. B. einen Elektromotor
oder auch einen pneumatischen Antrieb enthalten, wodurch die gesamte Vor
richtung bzw. der gesamte Ablauf weitgehend automatisierbar ist. Mit Sensoren
und einer elektronischen Steuerung, die Hardware und/oder Software umfassen
kann, kann der Automatisierungsgrad weiter erhöht werden.
In einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung sind Mittel vor
gesehen, mit denen die Länge des zeitlichen Versatzes der beiden Stanzvorgän
ge für das erste Loch und das zweite Loch einstellbar ist. Diese Mittel können
insbesondere eine Verschiebe-Einrichtung umfassen, die manuell oder automa
tisch betätigbar ist, so dass die geometrische Struktur des Lochers derart verän
dert wird, dass sich bei ansonstem gleicher Anordnung des Lochers der zeitliche
Versatz ändert. Zum Einstellen des Versatzes können auch eine elektronische
Steuerung, Sensoren und/oder Eingabemittel vorgesehen sein. Die Versatzlänge
kann dabei insbesondere in Abhängigkeit von der Höhe des zu lochenden Stapels
oder in Abhängigkeit eines Parameters der in dem Stapel enthaltenen Blätter ein
gestellt werden, z. B. in Abhängigkeit von der Härte oder dem Flächengewicht der
Blätter.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zum Erzeugen des zeitli
chen Versatzes der beiden Lochungsvorgänge ein gemeinsames Getriebe für
beide Lochstempel vorgesehen. Es ist in Richtung der Verbindungsgeraden zwi
schen den beiden Lochstempeln derart angeordnet, dass es näher an einem der
beiden Lochstempel liegt als an dem anderen Lochstempel.
Weitere Vorteile und Details der Erfindung werden in nachfolgenden Ausfüh
rungsbeispielen anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Heftlocher mit manuellem Antrieb,
Fig. 2 einen Locher mit motorischem Antrieb,
Fig. 3 eine mittels Sensoren automatisierte Locheranordnung,
Fig. 4 den Ablauf eines ersten Lochvorganges mit einer zeitversetzten
Stanzung und
Fig. 5 den Ablauf eines zweiten Lochvorganges mit zeitversetzter Stan
zung.
Fig. 1 zeigt einen manuell betriebenen Heftlocher. Er umfaßt einen ersten Loch
stempel 1 und einen zweiten Lochstempel 1a, die jeweils in einer Führung 2 bzw.
2a axial geführt werden. Die Bewegung eines Druckhebels 16 wird über ein Ge
triebe 15 und zwei Verbindungsstangen 7, 7a sowie Kniehebelanordnungen 5, 6
und 5a, 6a zwangsgekoppelt auf die beiden Lochstempel 1, 1a übertragen. Für
jeden der beiden Lochstempel 1, 1a wird ein eigener aber baugleicher oder ähnli
cher Kniehebel verwendet. Der Antrieb der Lochstempel 1, 1a erfolgt mittels der
damit verbundenen Kniehebelstange 5, 5a. An dieser sind die Kniehebelstange 6,
6a sowie die Verbindungsstange 7, 7a beweglich gelagert. Die Verbindungsstan
ge 7, 7a ist an einem Exzenter 8 gelagert, der auf einer Antriebsscheibe 12 sitzt,
welche wiederum durch die Bewegung des Hebels 16 in Rotation um die Rotati
onsachse 13 versetzt wird.
Wenn der Druckhebel 16 aus seiner Position 16' in Richtung A betätigt wird, dann
werden die beiden Lochstempel 1, 1a zeitversetzt in den Führungen 2 bzw. 2a
derart nach unten gedrückt, dass sie den Papierstapel 4 durchstoßen und in ent
sprechende Bohrungen der Lochmatrix 3 bzw. 3a eingreifen und somit Löcher in
den Papierstapel 4 stoßen.
In Fig. 2 ist ein Locher dargestellt, der weitgehend genauso aufgebaut ist wie
der in Fig. 1 dargestellte Locher. Allerdings erfolgt der Antrieb hier mittels eines
Elektromotors 11, der direkt auf die Antriebsscheibe 12 wirkt und diese in Rich
tung B antreibt.
In Fig. 3 ist der elektromotorisch angetriebene Locher der Fig. 2 nochmals dar
gestellt, wobei zu erkennen ist, dass eingelegte Papierblätter 4 an Anschlägen
14, 14a und 14b anliegen. Lichtschranken 9 und 10 überwachen, wenn Papier
eingelegt wird. Mit den Lichtschrankensignalen wird der Stanzvorgang von einer
nicht dargestellten Steuerung automatisch ausgelöst, indem der Motor 11 in Be
wegung gesetzt wird. Durch die Lichtschrankensignale wird sichergestellt, dass
die Blätter 4 an den jeweiligen, den Lichtschranken zugeordneten mechanischen
Anschlägen anliegt und die Lochabstände von den Papierkanten den genormten
Vorgaben entsprechen. Wie in Fig. 3b zu erkennen ist, wird mit dem Stanzstem
pel 1 das Loch 20 und mit dem Stanzstempel 1a das Loch 20a in dem Papiersta
pel 4 erzeugt.
In Fig. 4 ist zu erkennen, dass der Antriebsmotor 11 mit seiner Antriebswelle 13
in einem Abstand a von der Mittelachse des Lochstempels 1 entfernt ist. Dieser
Abstand a ist in diesem Ausführungsbeispiel genau halb so groß wie der Lochab
stand b, welcher genau dem Abstand der beiden Mittelachsen der Lochstempel 1,
1a entspricht. Die Drehachse 13 der Antriebsscheibe 12 liegt somit genau syme
trisch zwischen den beiden Lochstempeln 1, 1a.
Der Bewegungsablauf des Lochers ist wie folgt zu beschreiben:
In der Ausgangsstellung (Fig. 4a) sind die Lochstempel 1,1a in ihrem oberen Totpunkt. Die Verbindungsstangen 7, 7a sind rechtwinklig zu den Lochstempeln 1, 1a angeordnet. Durch die Drehung der Antriebsscheibe 12 in Richtung B wird mit dem rechten Lochstempel 1a ein Loch 20a in den Papierstapel gestanzt. Be reits vor dem Erreichen des oberen Totpunktes des Exzenters 8 ist der Kniehebel 5a, 6a des rechten Lochstempels 1a gestreckt und dieser Lochstempel erreicht seinen unteren Totpunkt (Fig. 4b), in welchem er das Loch 20a gestanzt hat.
In der Ausgangsstellung (Fig. 4a) sind die Lochstempel 1,1a in ihrem oberen Totpunkt. Die Verbindungsstangen 7, 7a sind rechtwinklig zu den Lochstempeln 1, 1a angeordnet. Durch die Drehung der Antriebsscheibe 12 in Richtung B wird mit dem rechten Lochstempel 1a ein Loch 20a in den Papierstapel gestanzt. Be reits vor dem Erreichen des oberen Totpunktes des Exzenters 8 ist der Kniehebel 5a, 6a des rechten Lochstempels 1a gestreckt und dieser Lochstempel erreicht seinen unteren Totpunkt (Fig. 4b), in welchem er das Loch 20a gestanzt hat.
Wird der Exzenter 8 weiterbewegt, so nähert sich die linke Kniehebelanordnung
5, 6 der gestreckten Position und stanzt das zweite Loch (Fig. 4c) zeitverzögert
zu dem ersten Loch. Hat der Exzenter 8 einen Winkel von 180 Grad zurückgelegt,
so entsteht die in Fig. 4a gezeigte Ausgangsstellung spiegelbildlich (Fig. 4d).
Die Drehung kann für einen erneuten Stanzvorgang in Richtung B fortgesetzt
werden oder es kann eine Drehrichtungsumkehr erfolgen.
Die Charakteristik der Kraft-Weg-Verhältnisse und damit auch der unterschiedli
chen Stanzzeitpunkte für die beiden Löcher kann mittels einer Änderung der Län
genverhältnisse, der Lage der Drehpunkte und der Winkelzuordnungen der Knie
hebelstangen 5, 6 bzw. 5a, 6a, der Verbindungsstangen 7, 7a sowie des Exzen
ters 8 verändert werden.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform eines motorgetriebenen Lochers ge
zeigt, bei dem das Getriebe 15 und der Motor 11 gegenüber den in Fig. 3 und
4 gezeigten Anordnungen horizontal in Richtung Y aus der mittigen Position zwi
schen den beiden Lochstempeln 1, 1a verschoben ist. Die Stanzzeitpunkte der
beiden Lochstempel 1, 1a sind dabei derart verändert, dass sie gegenüber der
Anordnung von Fig. 4 noch weiter gegeneinander verschoben sind. Die ver
setzte Position des Getriebes 15 und/oder des Motors 11 kann wahlweise fest
eingestellt sein oder auch manuell oder automatisch verstellbar sein. Dabei kann
insbesondere vorgesehen sein, die Position des Getriebes 15 bzw. Motors 11 in
Abhängigkeit von der Höhe des zu lochenden Stapels 4, von dessen Flächenge
wicht (z. B. bei Papier) oder von dessen Härte (z. B. bei Metall) des in dem Stapel
4 befindlichen Blattmaterials zu verändern. Es ist beispielsweise vorteilhaft, bei
einem höheren Blattstapel oder einem schwereren Blattmaterial die Position des
Getriebes 15 derart einzustellen, dass die beiden Stanzzeitpunkte einen größeren
Abstand haben, als bei niedrigerem Blattstapel bzw. leichterem Blattmaterial, weil
sich dadurch der nötige Kraftaufwand zum Stanzen beider Löcher weiter verrin
gert. Diese Einstellung kann automatisch erfolgen, wenn die entsprechenden Pa
rameter des Blattmaterials mit sensoren gemessen werden, z. B. mit einem Hö
hensensor, der die Stapelhöhe mißt und wenn eine entsprechende Steuerung und
Aktoren zum Verstellen des Antriebsmotors vorgesehen sind. In einer halbauto
matischen Variante können die Parameter des Blattgutes bzw. Stapels über eine
Eingabe-Schnittstelle (z. B. über eine Tastatur oder eine Computer-Maus) von ei
nem Bediener eingegeben werden und auf dieser Basis die Einstellung des Ge
triebes automatisch durch die elektronische Steuerung und die Aktoren (Stellmo
tore, Hubmagnete oder dergleichen) vorgenommen werden. In einer vollmanuel
len Variante erfolgt die Einstellung des Getriebes, wobei z. B. Rastmarken
und/oder Markierungen zu bestimmten Standard-Einstellungen (z. B. Stapelhöhe
klein, mittel, hoch) vorgesehen sein können.
Es wurden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, bei denen jeweils
zwei Stanzstempel vorgesehen sind. Die Erfindung kann jedoch genau so gut bei
Lochern angewandt werden, die mehr als zwei Stanzstempel aufweisen. Hinsicht
lich der Abstände der Stanzstempel können beliebige Maße verwendet werden,
insbesondere Maße nach europäischen Standards (DIN) und/oder nach US-
amerikanischen-Standards. Dabei kann insbesondere auch vorgesehen sein, den
Locher mit gegeneinander verschiebbaren Lochstempeln zum Erzeugen variabler
Lochabstände auszustatten.
1
erster Lochstempel
1
a zweiter Lochstempel
2
erste Führung
2
a zweite Führung
3
erste Loch-Matrix
3
a zweite Loch-Matrix
4
Papierblatt
5
erste, untere Kniehebelstange
5
a zweite, untere Kniehebelstange
6
erste, obere Kniehebelstange
6
a zweite, obere Kniehebelstange
7
erste Verbindungsstage
7
a zweite Verbindungsstange
8
Exzenter
9
erste Lichtschranke
10
zweite Lichtschranke
11
Elektromotor
12
Antriebsscheibe
13
Scheibendrehachse
14
erster Anschlag .
14
a zweiter Anschlag
14
b dritter Anschlag
15
Getriebe
16
Druckhebel
20
erstes Loch
20
a zweites Loch
a Abstand der Scheibendrehachse vom ersten Lochstempel
b Lochabstand (jeweils gemessen von den Mittelpunkten der beiden Löcher
a Abstand der Scheibendrehachse vom ersten Lochstempel
b Lochabstand (jeweils gemessen von den Mittelpunkten der beiden Löcher
20
,
20
a und von den Mittelachsen der beiden Lochstempel
1
,
1
a)
A Bewegungsrichtung für Druckhebel
Y Versatzrichtung
A Bewegungsrichtung für Druckhebel
Y Versatzrichtung
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Lochen von blattförmigem Material (4) mit einem vorgege
benen Lochabstand (b) umfassend einen ersten Lochstempel (1) zum
Stanzen eines ersten Lochs (20) und einen an dem vorgegebenen Lochab
stand (b) vom ersten Lochstempel (1) angeordneten zweiten Lochstempel
(1a) zum Stanzen eines zweiten Lochs (20a), wobei die beiden Lochstem
pel (1, 1a) über eine Kniehebelanordnung (5, 5a) und ein gemeinsames
Antriebselement (8, 11) derart miteinander in Wirkverbindung stehen, dass
sie sich zwangsweise gemeinsam bewegen und die beiden Löcher (20,
20a) zeitversetzt stanzen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Antriebselement (8) Teil eines
Getriebes (15) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei das Antriebselement (8) ein Exzenter
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das Getriebe (15)
mit einem manuellen Antrieb, insbesondere mit einem Hebel (16), verbun
den ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei an das Getriebe (15)
ein elektrischer oder pneumatischer Antrieb, insbesondere ein Elektromo
tor (11), angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Mittel vor
gesehen sind, mit denen die Länge des zeitlichen Versatzes der beiden
Stanzvorgänge für das erste Loch (1) und das zweite Loch (1a) einstellbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Mittel zum Einstellen der Versatz
länge eine Verschiebe-Einrichtung umfassen, die insbesondere manuell
betätigbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Mittel zum Ein
stellen des Versatzes eine elektronische Steuerung und/oder Sensoren
und/oder Eingabemittel derart umfassen, dass die Versatzlänge in Abhän
gigkeit von der Höhe des zu lochenden Stapels (4) eingestellt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Mittel zum Ein
stellen des Versatzes eine elektronische Steuerung und/oder Sensoren
und/oder Eingabemittel derart umfassen, dass die Versatzlänge in Abhän
gigkeit von Parametern wie des spezifischen Gewichts der in dem Stapel
(4) enthaltenen Blätter eingestellt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei das Getriebe (15) in
Richtung der Verbindungsgeraden zwischen den beiden Lochstempeln (1,
1a) derart angeordnet ist, dass es näher an einem der beiden Lochstempel
(1) als an dem anderen Lochstempel (1a) liegt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste
Lochstempel (1) mit einem ersten Kniehebel (5) und der zweite Lochstem
pel (1a) mit einem zweiten Kniehebel (5a) verbunden ist und wobei die bei
den Kniehebel (5, 5a) jeweils über Verbindungsstangen (7, 7a) zu dem
gemeinsamen Antriebselement (8) führen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die beiden
Lochstempel (1, 1a) jeweils mit einer Matrix (3, 3a) zusammenwirken, auf
der das zu stanzende Material (4) aufliegt und die für den jeweiligen
Lochstempel (1, 1a) eine Bohrung aufweist, in die der jeweilige Lochstem
pel (1, 1a) einführbar ist.
13. Verfahren zum Lochen von blattförmigem Material (4) mit einem vorgege
benen Lochabstand (b), bei dem mit einem ersten Lochstempel (1) ein ers
tes Loch (20) in das Material (4) eingestanzt wird und mit einem gegenüber
dem ersten Lochstempel (1) an dem vorgegebenen Lochabstand (b) ange
ordneten zweiten Lochstempel (1a) ein zweites Loch (20a) in das das blatt
förmige Material (4) eingestanzt wird, wobei die beiden Lochstempel (1, 1a)
über eine Kniehebelanordnung (5, 5a) und ein gemeinsames Antriebsele
ment (8) derart miteinander in Wirkverbindung stehen, dass sie sich
zwangsweise gemeinsam bewegen und zunächst das erste Loch (20)
eingestanzt wird und dann das zweite Loch (20a).
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die beiden Lochstempel (1, 1a) jeweils
über einen Kniehebel (5, 5a) bewegt werden, die beiden Kniehebel wie
derum jeweils von einer Kniehebelstange (7, 7a) bewegt werden und die
beiden Kniehebelstangen (5, 5a) über ein gemeinsames Getriebe (15) an
getrieben werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei der Antrieb mit
einem Elektromotor (11) erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei die Länge des zeit
lichen Versatzes zwischen den beiden Lochvorgängen für das erste Loch
(1) und das zweite Loch (1a) mittels Parametern wie der Stapelhöhe
und/oder des Flächengewichts der in dem Stapel (4) enthaltenen Blätter
eingestellt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die Einstellung der Länge des zeitli
chen Versatzes zwischen den beiden Lochvorgängen automatisch anhand
von eingegebenen oder mittels Sensoren ermittelten Parametern erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000162445 DE10062445C1 (de) | 2000-12-14 | 2000-12-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Lochen von Blättern |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7667215
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DE (1) | DE10062445C1 (de) |
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