DE10062421A1 - Verwendung von Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid wirksamen Verbindungen - Google Patents
Verwendung von Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid wirksamen VerbindungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Nukleinsäuren, die für Polypeptide aus Insekten mit der biologischen Aktivität von Acetyl-CoA Carboxylasen kodieren, die davon kodierten Polypeptide und deren Verwendung zum Identifizieren von neuen, insektizid wirksamen Verbindungen. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zum Auffinden von Modulatoren dieser Polypeptide sowie die Verwendung dieser Verbindungen als Inhibitoren der ACCase aus Insekten.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polypeptiden und Enzympräparationen
mit der biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von
neuen, insektizid wirksamen Verbindungen, sowie Verfahren zum Auffinden von
Modulatoren dieser Polypeptide.
Die Acetyl-CoA Carboxylase (EC 6.4.1.2), im folgenden als ACCase bezeichnet,
katalysiert die Biotin-abhängige Carboxylierung von Acetyl-CoA und stellt den
Schrittmacher der de novo Fettsäurebiosynthese dar. Die ACCase besitzt drei
Domänen: Biotin-Carboxyl-Carrier (BCC), Biotin-Carboxylase (BCase) und
Carboxyltransferase (CTase). Die durch die ACCase katalysierte Reaktion kann in
zwei Schritte unterteilt werden. In einem ersten Schritt wird unter ATP-Spaltung
durch die BCase-Aktivität eine CO2-Gruppe aus Bicarbonat auf ein kovalent an den
BCC gebundenes Biotin übertragen. Im nächsten Schritt wird die so aktivierte
Carboxylgruppe durch die CTase auf Acetyl-CoA übertragen und damit Malonyl-
CoA gebildet (Knowles JR, 1989). Es gibt zwei physiologisch verschiedene ACCase
Formen. Bei der heteromeren Form, die in Bakterien und den Chloroplasten von
Pflanzen vorkommt, werden die drei Domänen durch drei separate, dissoziierbare
Proteine gebildet. Die homomere ACCase besteht aus einer Polypeptidkette, welche
alle drei Domänen enthält und im Cytosol von Pflanzen, Tieren und Pilzen zu finden
ist (Ke J et al., 2000). Bei Pflanzen und Vertebraten wird die ACCase durch
zahlreiche Mechanismen z. B. allosterisch durch Citrat, Palmitoyl-CoA, durch
Phosphorylierung/Dephosphorylierung durch Proteinkinasen sowie auf der Ebene
der Genexpression reguliert (Munday MR & Hemingway CJ 1999; Ke et al. 2000).
Über die Regulation des Enzyms aus Insekten liegen keine Publikationen vor.
Zahlreiche Gene von ACCasen aus Pflanzen, Pilzen und Vertebraten wurden bereits
kloniert (z. B. Abu-Elheiga L et al. 1994; Bailey A et al. 1995; Goffeau A et al. 1996;
ACCase aus Arabidopsis thaliana Genbank AAF18638546) oder zum Patent
angemeldet bzw. patentiert (z. B. Haselkorn R & Gornicki P 1999; Somers DA 1999;
Jenkins AR et al. 1992). Eine annotierte, also der ACCase zugeordnete Sequenz aus
Insekten liegt jedoch noch nicht vor.
Aus einer großen Zahl biochemischen Arbeiten an Pflanzen und Pilzen sind
Inhibitoren der ACCase als Herbizide bzw. Fungizide bekannt (Vahlensieck HF et al.
1994; Gronwald JW 1994). Ein weiteres Dokument beschreibt die als ACCase-
Hemmer bekannten Fungizide Soraphen A und B zur Bekämpfung von Milben, die
nicht zur Ordnung der Insekten gehören (Sutter M. et al., 1991).
Die Wirkung von Hemmern der humanen ACCase auf Insekten wurde in einer
Veröffentlichung untersucht (Popham, HJR et al. (1996): Effect of a hypolipidemic
agent on the growth and development of the southwestern corn borer, Diatraea
grandiosella. Comp. Biochem. Physiol., C: Pharmacol., Toxicol. Endocrinol. (1996),
115 (3), 247-249), allerdings werden hier in erster Linie physiologische Fragen
beleuchtet.
In der vorliegenden Erfindung wurden nun aus verschiedenen Larvenstadien oder
Adulten der Pfirsichblattlaus Myzus persicae durch Homogeniserung in geeigneten
Puffern Rohextrakte gewonnen. Diese Rohextrakte wurden vorgereinigt und die
ACCase Aktivität in einem radioaktiven Enzymtest bestimmt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung konnte nun erstmalig gezeigt werden, dass
Verbindungen existieren, die im Enzymtest die Aktivität der ACCase z. B. aus Myzus
persicae hemmen. Der Befund, dass bestimmte Verbindungen die ACCase hemmen,
zeigt, dass die ACCase den Interaktionspartner (das Target) dieser Wirkstoffe
darstellt und ein Zielprotein insektizid oder akarizid wirksamer Verbindungen
darstellt.
In der vorliegenden Erfindung wird weiter gezeigt, dass die Hemmung der ACCase
zum Absterben von behandelten Insekten führt. Bislang war nicht bekannt, dass die
ACCase in Insekten ein Zielprotein insektizid wirksamer Substanzen ist. Damit wird
hier auch zum ersten Mal gezeigt, dass die ACCase ein für Insekten lebenswichtiges
Enzym darstellt und deshalb in besonderem Masse dazu geeignet ist, als Zielprotein
für die Suche nach weiteren und möglicherweise verbesserten insektiziden
Wirkstoffen verwendet zu werden.
In der vorliegenden Erfindung wird weiterhin zum ersten Mal die ACCase aus
Drosophila melanogaster beschrieben. Die Nukleinsäuresequenz der Accession
Number AAF59156 ist bereits seit geraumer Zeit zugänglich. Die Bedeutung der
Sequenz bzw. das davon kodierte Polypeptid war jedoch bislang unbekannt,
ebensowenig die kodierende Region dieses Sequenzabschnitts. Bedeutung, Funktion
und die kodierende Region sowie das von dieser Nukleinsäure kodierte Polypeptid
werden nun im Rahmen der vorliegenden Erfindung erstmals zugänglich gemacht. So
wird die für die ACCase aus Drosophila melanogaster kodierende cDNA gemäß
SEQ ID NO: 1 und das davon kodierte Polypeptid gemäß SEQ ID NO: 2 in der
vorliegenden Anmeldung angegeben sowie deren Verwendung zum Identifizieren
von insektizid und akarizid wirksamen Substanzen beschrieben.
Da die ACCasen, im Besonderen auch die hier vorliegende ACCase aus Myzus
persicae sowie Drosophila melanogaster und anderen Insekten beträchtliche
Homolgien zueinander aufweisen, können auch homologe Polypeptide, die von
entsprechenden homologen Nukleinsäuren kodiert werden, sowie weitere Mitglieder
der Genfamilie als molekulare Interaktionspartner (Targets) insektizider Wirkstoffe,
insbesondere der Verbindungen der Formel (I) verwendet werden. Besonders
bevorzugt handelt es sich bei den homologen Polypeptiden um solche, die zur
ACCase aus Myzus persicae oder Drosophila melanogaster eine Identität von 60%,
bevorzugt 80%, besonders bevorzugt 90% und besonders bevorzugt von 95% über
eine Länge von wenigstens 20, vorzugsweise wenigstens 25, besonders bevorzugt
wenigstens 30 fortlaufenden Aminosäuren und ganz besonders bevorzugt über die
Gesamtlänge aufweisen.
Insektizide und/oder akarizide Wirkstoffe, die gegebenenfalls mit Hilfe der
erfindungsgemäßen ACCasen gefunden werden können, können demnach auch mit
ACCasen aus anderen zahlreichen Akarina- oder Insektenspezies interagieren, wobei
die Interaktion mit den unterschiedlichen in den Insekten oder Akarina vorkom
menden ACCasen nicht immer gleich stark sein muss. Dies erklärt unter anderem die
beobachtete Selektivität der an diesem Enzym wirksamen Substanzen. Besonders
bevorzugte ACCasen bzw. Herkunftsorganismen sind beispielhaft und nicht
abschließend in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt:
In der vorliegenden Anmeldung wird zum ersten Mal am Beispiel der ACCase aus
der Pfirsichblattlaus Myzus persicae gezeigt, dass ACCasen Zielproteine (Targets)
für insektizide Wirkstoffe sind und zur Identifizierung neuer, verbesserter
insektizider Wirkstoffe in dafür geeigneten Verfahren (Assays) eingesetzt werden
können.
Besonders sind dabei die ACCase aus Myzus persicae und Drosophila melanogaster
zur Identifizierung neuer, insektizider und gegebenenfalls akarizider Wirkstoffe
geeignet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Verwendung von aus
Polypeptiden aus Insekten mit der biologischen Aktivität einer ACCase sowie diese
kodierende Nukleinsäuren zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase in
Insekten und/oder Akarina, insbesondere von solchen Polypeptiden, die direkt aus
Insekten isoliert oder von aus Insekten stammenden Nukleinsäuresequenzen oder
Fragmenten davon kodiert und durch in vivo oder in vitro Verfahren gewonnen
werden. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Polypeptiden um solche, die zur
ACCase aus Myzus persicae oder Drosophila melanogaster eine Identität von 60%,
bevorzugt 80%, besonders bevorzugt 90% und besonders bevorzugt von 95% über
eine Länge von wenigstens 20, vorzugsweise wenigstens 25, besonders bevorzugt
wenigstens 30 fortlaufenden Aminosäuren und ganz besonders bevorzugt über die
Gesamtlänge aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist besonders die Verwendung der ACCase
aus Myzus persicae und der ACCase aus Drosophila melanogaster gemäß SEQ ID
NO: 2 sowie dazu homologer Polypeptide zum Identifizieren von Modulatoren der
ACCase aus Insekten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist im Besonderen die Verwendung der
ACCase aus Myzus persicae zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase aus
Insekten.
Ganz besonders bevorzugt umfassen die erfindungsgemäßen Polypeptide damit eine
Sequenz ausgewählt aus
- a) der Sequenz isoliert aus Mycus persicae,
- b) der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 2,
- c) der Sequenz kodiert von der Nukleinsäure gemäß Accession Number AAF59156,
- d) Teilsequenzen der unter a) bis c) genannten Sequenzen, die noch die biolo gische Aktivität einer ACCase besitzen,
- e) Sequenzen, welche eine zumindest 60%ige, bevorzugt eine 80%ige, be sonders bevorzugt eine 90%ige und ganz besonders bevorzugt eine 95% Identität mit den unter a) bis d) genannten Sequenzen aufweisen.
Der Grad der Identität der Aminosäuresequenzen wird vorzugsweise bestimmt mit
Hilfe des Programms GAP aus dem Programmpaket GCG, Version 10.0 unter
Standardeinstellungen (Devereux et al. 1984).
Gegenstand der vorliegenden Verwendung ist ebenfalls die Verwendung von für
ACCasen kodierenden Nukleinsäuren aus Insekten zum Identifizieren von
Modulatoren der ACCase in Insekten und/oder Akarina.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere auch die Verwendung der
für die ACCase aus Myzus persicae kodierenden Nukleinsäure sowie der für die
ACCase aus Drosophila melanogaster kodierende Nukleinsäure gemäß SEQ ID NO:
1 zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase, sowie dazu zu 60%, bevorzugt
zu 80%, besonders bevorzugt zu 90% und besonders bevorzugt zu 95% homologer
Nukleinsäuresequenzen.
Bei den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren handelt es sich insbesondere um
einzelsträngige oder doppelsträngige Desoxyribonukleinsäuren (DNA) oder
Ribonukleinsäuren (RNA). Bevorzugte Ausführungsformen sind Fragmente
genomischer DNA, die Introns enthalten können, und cDNAs.
Der Ausdruck "cDNA" wie er hierin verwendet wird, bezeichnet eine einzel- oder
doppelsträngige Kopie eines RNA-Moleküls und ist deshalb als Kopie einer
biologisch aktiven RNA intronfrei, d. h. alle kodierenden Regionen eines Gens sind
in zusammenhängender Form enthalten.
Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren um DNA oder
DNA-Fragmente, die genomischer DNA aus Insekten entsprechen.
Besonders bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren um
DNA oder DNA-Fragmente, die genomischer DNA von Myzus persicae oder
Drosophila melanogaster entsprechen.
Ganz besonders bevorzugt umfassen die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren eine
Sequenz ausgewählt aus
- a) der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1,
- b) der Sequenz gemäß Accession Number AAF59156,
- c) zumindest 14 Basenpaare langen Teilsequenzen der unter a) oder b) de finierten Sequenzen,
- d) Sequenzen, welche bei einer Hybridisierungstemperatur von 37°C bis 50°C an die unter a) oder b) definierten Sequenzen hybridisieren,
- e) Sequenzen, welche eine zumindest 60%ige, bevorzugt eine 80%ige, be sonders bevorzugt eine 90%ige und ganz besonders eine 95%ige Identität mit den unter a) und b) definierten Sequenzen aufweisen,
- f) Sequenzen, welche zu den unter a) bis e) definierten Sequenzen komplementär sind, und
- g) Sequenzen, welche aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes für dieselbe Aminosäuresequenz codieren wie die unter a) bis e) definierten Sequenzen.
Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäß zu ver
wendenden Nukleinsäuren stellt ein cDNA-Molekül mit der für ACCase aus Myzus
persicae kodierenden Sequenz sowie der für ACCase aus Drosophila melanogaster
kodierenden Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1 dar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die Polypeptide, die von der erfin
dungsgemäßen Nukleinsäure kodiert werden.
Der Ausdruck "hybridisieren", wie er hierin verwendet wird, beschreibt den Vor
gang, bei welchem ein einzelsträngiges Nukleinsäuremolekül mit einem
komplementären Strang eine Basenpaarung eingeht. Auf diese Weise können aus
gehend von der hierin genannten oder ableitbaren Sequenzinformation beispielsweise
DNA-Fragmente aus anderen Insekten als Drosophila melanogaster isoliert werden,
welche für ACCasen kodieren, welche dieselben oder ähnliche Eigenschaften einer
der erfindungsgemäßen ACCasen aufweisen.
Hybridisierungsbedingungen werden nach folgender Formel näherungsweise be
rechnet:
Die Schmelztemperatur Tm = 81,5°C + 16,6 log{c(Na+)] + 0,41(% G + C)) - 500/n (Lottspeich & Zorbas 1998).
Die Schmelztemperatur Tm = 81,5°C + 16,6 log{c(Na+)] + 0,41(% G + C)) - 500/n (Lottspeich & Zorbas 1998).
Dabei ist c die Konzentration und n die Länge des hybridisierenden Sequenzab
schnitts in Basenpaaren. Für eine Sequenz < 100 bp entfällt der Ausdruck 500/n. Mit
höchster Stringenz wird bei einer Temperatur 5-15°C unterhalb Tm und einer
Ionenstärke von 15 mM Na+ (entspricht 0.1 × SSC) gewaschen. Wird eine RNA-
Probe zur Hybridisierung verwendet, so ist der Schmelzpunkt um 10-15°C höher.
Bevorzugte Hybridisierungsbedingungen sind nachstehend angegeben:
Hybridisierungslösung: DIG Easy Hyb (Roche, ZZ) Hybridisierungstemperatur: 37°C bis 50°C, bevorzugt 42°C (DNA-DNA), 50°C (DNA-RNA).
Hybridisierungslösung: DIG Easy Hyb (Roche, ZZ) Hybridisierungstemperatur: 37°C bis 50°C, bevorzugt 42°C (DNA-DNA), 50°C (DNA-RNA).
- 1. Waschschritt: 2X SSC, 0,1% SDS 2 × 5 min bei Raumtemperatur;
- 2. Waschschritt: 1X SSC, 0,1% SDS 2 × 15 min bei 50°C; bevorzugt 0,5X SSC, 0,1% SDS 2 × 15 min bei 65°C; besonders bevorzugt 0,2X SSC, 2 × 15 min bei 68°C.
Der Grad der Identität der Nukleinsäuren wird vorzugsweise bestimmt mit Hilfe des
Programms NCBI BLASTN Version 2.0.4. (Altschul et al. 1997).
Der Ausdruck "regulatorische Regionen", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich
auf nicht-translatierte Regionen des betreffenden Gens, wie Promotoren, Enhancer,
Repressor- oder Aktivator-Bindungsstellen oder Terminationssequenzen, die mit
zellulären Proteinen interagieren, wodurch die Transkription gesteuert wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin die Verwendung von DNA-
Konstrukten, die eine erfindungsgemäß zu verwendende Nukleinsäure und einen
heterologen Promotor umfassen, zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase.
Der Ausdruck "heterologer Promotor", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf
einen Promotor, der andere Eigenschaften als derjenige Promotor aufweist, der im
Ursprungsorganismus die Expression des betreffenden Gens kontrolliert.
Die Auswahl von heterologen Promotoren ist davon abhängig, ob zur Expression
pro- oder eukaryotische Zellen oder zellfreie Systeme verwendet werden. Beispiele
für heterologe Promotoren sind der frühe oder späte Promotor des SV40, des
Adenovirus oder des Cytomegalovirus, das lac-System, das trp-System, die Haupt-
Operator- und Promotorregionen des Phagen lambda, die Kontrollregionen des fd-
Hüllproteins, der Promotor der 3-Phosphoglyceratkinase, der Promotor der Sauren
Phosphatase, der Baculovirus immediate early Promoter und der Promotor des α-
Mating-Faktors der Hefe.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Vektoren, die eine erfindungsgemäße
Nukleinsäure bzw. ein erfindungsgemäßes DNA-Konstrukt enthalten. Als Vektoren
können alle in molekularbiologischen Laboratorien verwendete Plasmide, Phasmide,
Cosmide, YACs oder künstliche Chromosomen verwendet werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung von Vektoren, die
eine erfindungsgemäß zu verwendende Nukleinsäure, oder ein erfindungsgemäß zu
verwendendes DNA-Konstrukt enthalten, in Verfahren zum Identifizieren von
Modulatoren der ACCase.
Als Vektoren können alle in molekularbiologischen Laboratorien verwendete
Phagen, Plasmide, Phagmide, Phasmide, Cosmide, YACs, BACs, künstliche
Chromosomen oder Partikel, die für einen Partikelbeschuss geeignet sind, verwendet
werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung von Wirtszellen,
die eine erfindungsgemäß zu verwendende Nukleinsäure, ein erfindungsgemäß zu
verwendendes DNA-Konstrukt oder einen erfindungsgemäß zu verwendenden
Vektor enthalten, zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase.
Der Ausdruck "Wirtszelle", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf Zellen, die
natürlicherweise die erfindungsgemäß zu verwendenden Nukleinsäuren nicht ent
halten.
Als Wirtszellen eignen sich sowohl prokaryotische Zellen, wie Bakterien der
Gattungen Bacillus, Pseudomonas, Streptomyces, Streptococcus, Staphylococcus,
vorzugsweise E. coli, als auch eukaryotische Zeilen, wie Hefen, Säuger-,
Amphibien-, Insekten- oder Pflanzenzellen. Bevorzugte eukaryotische Wirtszellen
sind HEK-293-, Schneider S2-, Spodoptera Sf9-, Kc-, CHO-, COS1-, COS7-, HeLa-,
C127-, 3T3- oder BHK-Zellen und insbesondere Xenopus-Oocyten.
Der Ausdruck "Polypeptide", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich sowohl auf
kurze Aminosäureketten, die gewöhnlich als Peptide, Oligopeptide oder Oligomere
bezeichnet werden, als auch auf längere Aminosäureketten, die gewöhnlich als
Proteine bezeichnet werden. Er umfasst Aminosäureketten, die entweder durch natür
liche Prozesse, wie posttranslationale Prozessierung, oder durch chemische Ver
fahren, die Stand der Technik sind, modifiziert sein können. Solche Modifikationen
können an verschiedenen Stellen und mehrfach in einem Polypeptid vorkommen, wie
beispielsweise am Peptid-Rückgrat, an der Aminosäure-Seitenkette, am Amino-
und/oder am Carboxy-Terminus. Sie umfassen beispielsweise Acetylierungen,
Acylierungen, ADP-Ribosylierungen, Amidierungen, kovalente Verknüpfungen mit
Flavinen, Häm-Anteilen, Nukleotiden oder Nukleotid-Derivaten, Lipiden oder Lipid-
Derivaten oder Phophatidylinositol, Cyclisierungen, Disulfidbrückenbildungen, De
methylierungen, Cystin-Bildungen, Formylierungen, gamma-Carboxylierungen, Gly
cosylierungen, Hydroxylierungen, Iodierungen, Methylierungen, Myristoylierungen,
Oxidationen, proteolytische Prozessierungen, Phosphorylierungen, Selenoylierungen
und tRNA-vermittelte Additionen von Aminosäuren.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide können in der Form "reifer" Proteine oder als
Teile größerer Proteine, z. B. als Fusionsproteine, vorliegen. Weiterhin können sie
Sezernierungs- oder "Leader"-Sequenzen, Pro-Sequenzen, Sequenzen, die eine ein
fache Reinigung ermöglichen, wie mehrfache Histidin-Reste, oder zusätzliche stabili
sierende Aminosäuren aufweisen. Die erfindungsgemäßen Proteine können ebenfalls
so vorliegen, wie sie natürlicherweise in ihrem Herkunftsorganismus vorliegen, aus
dem sie zum Beispiel direkt gewonnen werden können.
Der Begriff "vollständige ACCase" wie er hierin verwendet wird, beschreibt eine
ACCase, die kodiert wird von einer vollständigen kodierenden Region einer
Transkriptionseinheit beginnend mit dem ATG-Startcodon und umfassend alle
informationstragenden Exonbereiche des im Herkunftsorganismus vorliegenden, für
die ACCase kodierenden Gens, sowie für eine korrekte Termination der
Transkription nötigen Signale.
Der Ausdruck "Gen" wie er hierin verwendet wird, ist die Bezeichnung für einen
Abschnitt aus dem Genom einer Zelle, die für die Synthese einer Polypeptidkette
verantwortlich ist.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide müssen nicht vollständige ACCasen darstellen,
sondern können auch nur Fragmente davon sein, solange sie zumindest noch eine
biologische Aktivität der vollständigen ACCase aufweisen. Polypeptide, die eine
gleichartige biologische Aktivität wie eine ACCase aus Myzus persicae oder
Drosophila melanogaster ausüben, werden noch als erfindungsgemäß betrachtet.
Dabei müssen die erfindungsgemäßen Polypeptide den ACCasen aus Myzus persicae
oder Drosophila melanogaster hinsichtlich ihrer Sequenz oder katalytischen
Aktivität nicht völlig entsprechen. Als erfindungsgemäße Polypeptide werden auch
Polypeptide betrachtet, die zur ACCase beispielsweise der folgenden Insekten oder
zu Fragmenten davon, die noch die biologische Aktivität der ACCase ausüben
können, homolog sind:
Aus der Ordnung der Isopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare, Porcellio
scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda z. B. Blaniulus guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda z. B. Geophilus carpophagus, Scutigera spp.
Aus der Ordnung der Symphyla z. B. Scutigerella immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z. B. Lepisma saccharina.
Aus der Ordnung der Collembola z. B. Onychiurus armatus.
Aus der Ordnung der Orthoptera z. B. Acheta domesticus, Gryllotalpa spp., Locusta
migratoria migratorioides, Melanoplus spp., Schistocerca gregaria.
Aus der Ordnung der Blattaria z. B. Blatta orientalis, Periplaneta americana,
Leucophaea maderae, Blattella germanica.
Aus der Ordnung der Dermaptera z. B. Forficula auricularia.
Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermes spp.
Aus der Ordnung der Phthiraptera z. B. Pediculus humanus corporis, Haematopinus
spp., Linognathus spp., Trichodectes spp., Damalinia spp.
Aus der Ordnung der Thysanoptera z. B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci,
Thrips palmi, Frankliniella accidentalis.
Aus der Ordnung der Heteroptera z. B. Eurygaster spp., Dysdercus intermedius,
Piesma quadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma spp.
Aus der Ordnung der Homoptera z. B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci,
Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus
ribis, Aphis fabae, Aphis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis,
Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon
humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix
cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata
lugens, Aonidieila aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp., Psylla spp.
Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gossypiella, Bupalus piniarius,
Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella
xylostella, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp.,
Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp.,
Earias insulana, Heliothis spp., Mamestra brassicae, Panolis flammea, Spodoptera
spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta
nubilalis, Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Tineola bisselliella, Tinea
pellionella, Hofmannophila pseudospretella, Cacoecia podana, Capua reticulana,
Choristoneura fumiferana, Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana,
Cnaphalocerus spp., Oulema oryzae.
Aus der Ordnung der Coleoptera z. B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica,
Bruchidius obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni,
Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica spp., Psylliodes
chrysocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp., Oryzaephilus surinarnensis,
Anthonomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus,
Ceuthorrhynchus assimilis, Hypera postica, Dermestes spp., Trogoderma spp.,
Anthrenus spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinus spp., Niptus
hololeucus, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp.,
Conoderus spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra
zealandica, Lissorhoptrus oryzophilus.
Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp.,
Monomorium pharaonis, Vespa spp.
Aus der Ordnung der Diptera z. B. Aedes spp., Anopheles spp., Culex spp.,
Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala,
Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp.,
Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio
hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata,
Dacus oleae, Tipula paludosa, Hylemyia spp., Liriomyza spp.
Aus der Ordnung der Siphonaptera z. B. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide können im Vergleich zu den entsprechenden
Regionen von natürlich vorkommenden ACCasen Deletionen oder Amino
säuresubstitutionen aufweisen, solange sie zumindest noch eine biologische Aktivität
der vollständigen ACCasen ausüben. Konservative Substitutionen sind bevorzugt.
Solche konservativen Substitutionen umfassen Variationen, wobei eine Aminosäure
durch eine andere Aminosäure aus der folgenden Gruppe ersetzt wird:
- 1. Kleine aliphatische, nicht-polare oder wenig polare Reste: Ala, Ser, Thr, Pro und Gly;
- 2. Polare, negativ geladene Reste und deren Amide: Asp, Asn, Glu und Gln;
- 3. Polare, positiv geladene Reste: His, Arg und Lys;
- 4. Große aliphatische, nicht-polare Reste: Met, Leu, Ile, Val und Cys; und
- 5. Aromatische Reste: Phe, Tyr und Trp.
Die folgende Liste zeigt bevorzugte konservative Substitutionen:
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch die Verwendung von Poly
peptiden, welche zumindest eine biologische Aktivität einer ACCase ausüben und
eine Aminosäuresequenz umfassen, die eine zumindest 60%ige Identität, vorzugs
weise 80%ige, besonders bevorzugt 90%ige Identität und ganz besonders bevorzugt
eine 95%ige Identität mit der Sequenz aus Myzus persiace oder auch der von der
Nukleinsäure gemäß SEQ ID NO: 1 kodierten Sequenz aus Drosophila melanogaster
aufweisen.
Der Ausdruck "biologische Aktivität einer ACCase", wie er hierin verwendet wird,
bedeutet die Fähigkeit, die Biotin-abhängige Carboxylierung von Acetyl-CoA zu
katalysieren. Davon können alle drei Enzymfunktionen, d. h. die ATP-abhängige
Abspaltung einer CO2-Gruppe aus Bicarbonat, die Biotin-Carrier-Funktion sowie die
Carboxylierung von Acetyl-CoA, aber auch nur eine oder zwei dieser Reaktionen
umfasst sein.
Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können auf die übliche Weise hergestellt
werden. Beispielsweise können die Nukleinsäuremoleküle vollständig chemisch
synthetisiert werden. Man kann auch kurze Stücke der erfindungsgemäßen
Nukleinsäuren chemisch synthetisieren und solche Oligonukleotide radioaktiv oder
mit einem Fluoreszenzfarbstoff markieren. Die markierten Oligonukleotide können
auch verwendet werden, um ausgehend von Insekten-mRNA hergestellte cDNA-
Banken zu durchsuchen. Klone, an die die markierten Oligonukleotide hybridisieren,
werden zur Isolierung der betreffenden DNA-Fragmente ausgewählt. Nach der
Charakterisierung der isolierten DNA erhält man auf einfache Weise die erfindungs
gemäßen Nukleinsäuren.
Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können auch mittels PCR-Verfahren unter
Verwendung chemisch synthetisierter Oligonukleotide hergestellt werden.
Der Ausdruck "Oligonukleotid(e)", wie er hierin verwendet wird, bedeutet DNA-
Moleküle, die aus 10 bis 50 Nukleotiden, vorzugsweise 15 bis 30 Nukleotiden, be
stehen. Sie werden chemisch synthetisiert und können als Sonden verwendet werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polypeptide, insbesondere des von der
Nukleinsäuresequenz gemäß SEQ ID NO: 1 kodierten Polypeptids, können außerdem
Wirtszellen, die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren enthalten, unter geeigneten Be
dingungen kultiviert werden. Die gewünschten Polypeptide können danach auf üb
liche Weise aus den Zellen oder dem Kulturmedium isoliert werden. Die Polypeptide
können auch in in vitro-Systemen hergestellt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen ACCase aus Myzus persicae werden Larven
oder Adulte z. B. im Mörser homogenisiert. Hierzu können sie vorher z. B. in
flüssigem Stickstoff schockgefroren werden. Das Homogenat wird in einem
geeigneten Puffer aufgenommen.
Ein mögliches Reinigungsverfahren der ACCase basiert auf präparativer Elektro
phorese, FPLC, HPLC (z. B. unter Anwendung von Gelfiltrations-, Reversphasen-
oder leicht hydrophoben Säulen), Gelfiltration, differentieller Präzipitation,
Ionenaustausch-Chromatographie oder Affinitätschromatographie.
Ein schnelles Verfahren zum Isolieren der erfindungsgemäß zu verwendenden
Polypeptide, die von Wirtszellen unter Verwendung einer erfindungsgemäß zu ver
wendenden Nukleinsäure synthetisiert werden, beginnt mit der Expression eines
Fusionsproteins, wobei der Fusionspartner auf einfache Weise affinitätsgereinigt
werden kann. Der Fusionspartner kann beispielsweise Glutathion S-Transferase sein.
Das Fusionsprotein kann dann an einer Glutathion-Affinitätssäule gereinigt werden.
Der Fusionspartner kann durch partielle proteolytische Spaltung beispielsweise an
Linkem zwischen dem Fusionspartner und dem zu reinigenden erfindungsgemäßen
Polypeptid abgetrennt werden. Der Linker kann so gestaltet werden, dass er Ziel-
Aminosäuren, wie Arginin- und Lysin-Reste einschließt, die Stellen für eine
Spaltung durch Trypsin definieren. Um solche Linker zu erzeugen, können Standard-
Klonierungsverfahren unter Verwendung von Oligonukleotiden angewendet werden.
Weitere mögliche Reinigungsverfahren basieren wiederum auf präparativer
Elektrophorese, FPLC, HPLC (z. B. unter Anwendung von Gelfiltrations-,
Reversphasen- oder leicht hydrophoben Säulen), Gelfiltration, differentieller
Präzipitation, Ionenaustausch-Chromatographie und Affinitätschromatographie.
Die Ausdrücke "Isolierung oder Reinigung", wie sie hierin verwendet werden, be
deuten, dass die erfindungsgemäß zu verwendenden Polypeptide von anderen
Proteinen oder anderen Makromolekülen der Zelle oder des Gewebes abgetrennt
werden. Vorzugsweise ist eine die erfindungsgemäß zu verwendenden Polypeptide
enthaltende Zusammensetzung hinsichtlich des Proteingehalts gegenüber einer
Präparation aus den Wirtszellen mindestens 10-fach und besonders bevorzugt
mindestens 100-fach angereichert.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polypeptide können auch ohne Fusions
partner mit Hilfe von Antikörpern, die an die Polypeptide binden, affinitätsgereinigt
werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Verfahren zum Auffinden von
chemischen Verbindungen, die an die ACCase binden und deren Eigenschafen
verändern. Aufgrund der wichtigen Funktion der ACCase stellen Modulatoren, die
die Aktivität beeinflussen, neue insektizide und/oder gegebenenfalls akarizide
Wirkstoffe dar. Modulatoren können Agonisten oder Antagonisten bzw. Inhibitoren
oder Aktivatoren sein.
Der Ausdruck "Kompetitor" wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf die
Eigenschaft von Verbindungen, mit anderen Verbindungen um die Bindung an der
ACCase zu kompetitieren und diese vom Enzym zu verdrängen bzw. von dieser
verdrängt zu werden.
Der Ausdruck "Agonist", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Molekül,
das die Aktivität der ACCase beschleunigt oder verstärkt.
Der Ausdruck "Antagonist", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein
Molekül, das die Aktivität der ACCase verlangsamt oder verhindert.
Der Ausdruck "Modulator", wie er hierin verwendet wird, stellt den Oberbegriff zu
Agonist bzw. Antagonist dar. Modulatoren können kleine organisch-chemische
Moleküle, Peptide oder Antikörper sein, die an die erfindungsgemäßen Polypeptide
binden. Weiterhin können Modulatoren kleine organisch-chemische Moleküle,
Peptide oder Antikörper sein, die an ein Molekül binden, welches wiederum an die
erfindungsgemäßen Polypeptide bindet, und dadurch deren biologische Aktivität be
einflusst. Modulatoren können natürliche Substrate und Liganden darstellen oder
strukturelle oder funktionelle Mimetika davon.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Modulatoren um kleine organisch-chemische
Verbindungen.
Die Bindung der Modulatoren an die ACCase kann die zellulären Vorgänge auf eine
Weise verändern, die zum Absterben der damit behandelten Insekten führt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind deshalb auch Modulatoren von
ACCasen aus Insekten, die mit Hilfe eines der in der vorliegenden Anmeldung
beschriebenen Verfahrens zum Identifizieren von Modulatoren der ACCase gefunden
werden.
Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung Verfahren zum Auffinden von
chemischen Verbindungen, welche die Expression der erfindungsgemäßen
Polypeptide verändern. Auch solche "Expressionsmodulatoren" können neue
insektizide Wirkstoffe darstellen. Expressionsmodulatoren können kleine organisch-
chemische Moleküle, Peptide oder Antikörper sein, die an die regulatorischen
Regionen der für die erfindungsgemäßen Polypeptide kodierenden Nukleinsäuren
binden. Weiterhin können Expressionsmodulatoren kleine organisch-chemische
Moleküle, Peptide oder Antikörper sein, die an ein Molekül binden, welches
wiederum an regulatorische Regionen der für die erfindungsgemäßen Polypeptide
kodierenden Nukleinsäuren bindet, und dadurch deren Expression beeinflusst.
Expressionsmodulatoren können auch Antisense-Moleküle sein.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf die Verwendung von
Modulatoren der erfindungsgemäßen Polypeptide oder von Expressionsmodulatoren
als Insektizide.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls Expressionsmodulatoren von
ACCasen, die mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Verfahrens zum Auffinden
von Expressionsmodulatoren gefunden werden.
Die erfindungsgemäßen Verfahren schließen Hochdurchsatz-Screening (high
throughput screening; HTS) und Ultra-Hochdurchsatz-Screening (UHTS) ein. Dafür
können sowohl Wirtszellen als auch zellfreie Präparationen verwendet werden, die
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren und/oder die erfindungsgemäßen Polypeptide
enthalten.
Um Modulatoren aufzufinden, kann ein synthetischer Reaktionsmix (z. B. Produkte
der in vitro Transkription) oder ein zellulärer Bestandteil, wie eine Membran, ein
Kompartiment oder irgendeine andere Präparation, die die erfindungsgemäßen
Polypeptide enthält, zusammen mit einem markierten Substrat oder Liganden der
Polypeptide in Gegenwart und Abwesenheit eines Kandidatenmoleküls, das ein
Agonist oder Antagonist sein kann, inkubiert werden. Die Fähigkeit des
Kandidatenmoleküls die Aktivität der erfindungsgemäßen Polypeptide zu erhöhen
oder zu hemmen, wird erkennbar an einer erhöhten oder verringerten Bindung des
markierten Liganden oder an einer erhöhten oder verringerten Umsetzung des
markierten Substrates. Moleküle, die gut binden und zu einer erhöhten Aktivität der
erfindungsgemäßen Polypeptide führen, sind Agonisten. Moleküle, die gut binden,
und die biologische Aktivität der erfindungsgemäßen Polypeptide hemmen, sind
gute Antagonisten. Es kann sich dabei auch um bekannte Verbindungen handeln,
jedoch können auch völlige neue Stoffklassen diese modulatorische Aktivität
aufweisen.
Die Detektion der biologischen Aktivität der erfindungsgemäßen Polypeptide kann
durch ein so genanntes Reportersystem verbessert werden. Reportersysteme in dieser
Hinsicht umfassen, sind aber nicht beschränkt auf colorimetrisch oder radioaktiv
markierte Substrate, die in ein Produkt umgewandelt werden oder ein Reportergen,
das auf Veränderungen der Aktivität oder der Expression der erfindungsgemäßen
Polypeptide anspricht oder andere bekannte Bindungstests.
Die Aktivität vieler, z. B. membranständiger Proteine kann auf eine weitere Weise
vorteilhaft gemessen werden. Die funktionelle heterologe Expression solcher
Proteine in E. coli ist oft schwierig oder unmöglich. In diesem Fall kann durch
geeignete Klonierung (z. B. unter Nutzung geeigneter PCR Strategien) der katalytisch
aktive Teil des Proteins abgetrennt werden, so dass das Genprodukt ein (besser)
lösliches Protein darstellt und leicht gereinigt werden kann. Zur Messung der
Aktivität löslicher Proteine steht ein breites Repertoire von Meßmöglichkeiten zur
Verfügung. Eine besonders empfindliche Messung kann z. B. unter Einsatz eines
fluoreszenzmarkierten Liganden oder Substrates mittels Fluoreszenzpolarisation er
folgen.
Ein weiteres Beispiel für ein Verfahren, mit welchem Modulatoren der erfindungs
gemäßen Polypeptide aufgefunden werden können, ist ein Verdrängungstest, bei dem
man unter dafür geeigneten Bedingungen die erfindungsgemäßen Polypeptide und
einen potenziellen Modulator mit einem Molekül, das bekanntermaßen an die
erfindungsgemäßen Polypeptide bindet, wie einem natürlichen Substrat oder
Liganden oder einem Substrat- oder Liganden-Mimetikum zusammenbringt. Die
erfindungsgemäßen Polypeptide selbst können markiert werden, z. B. radioaktiv oder
colorimetrisch, so dass man die Anzahl der Polypeptide, die an einen Liganden ge
bunden sind oder die eine Umsetzung mitgemacht haben, exakt bestimmen kann. Auf
diese Weise lässt sich die Effektivität eines Agonisten oder Antagonisten ermessen.
Die folgenden Beispiele zeigen, dass die ACCase überraschenderweise ein
essentielles Enzym in Insekten ist, und zeigen außerdem, dass das Enzym ein
geeignetes Zielprotein für die Identifizierung von Insektiziden ist, in Verfahren zum
Identifizieren von insektizid wirksamen Verbindungen verwendet werden kann und
dass die in entsprechenden Verfahren identifizierten Modulatoren der ACCase als
Insektizide verwendet werden können. Um die Verwendung der ACCase zu
ermöglichen, wird beispielhaft die Gewinnung dieses Enzyms aus Myzus persicae
beschrieben und schließlich die Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung für die
Suche nach insektizid wirksamen Verbindungen demonstriert.
Larven oder Adulte von Myzus persicae werden gewogen und mit der dreifachen
Menge an Extraktionspuffer im Mörser homgenisiert. Anschließend wird der Extrakt
zweimal je 10 min mit 10 000 g zentrifugiert. Der Überstand enthält die ACCase und
wird für den Enzymtest zum Identifizieren von Inhibitoren verwendet.
Als Extrationspuffer wird bevorzugt der folgende Puffer verwendet: 0,25 M Sucrose,
15 mM Tris/HCl pH 7,4, 4 mM EDTA, 10 mM Kaliumcitrat (alle Chemikalien von
Sigma, St. Louis).
Die ACCase Enzympräparation wurde zur Auffindung von Modulatoren der ACCase
in einem biochemischen Test wie folgt verwendet: Zunächst wurde ein Aliquot der
Enzympräparation aus Beispiel 1 mit dem Reaktionspuffer und dem radioaktiv
markierten Substrat gemischt und inkubiert. Zum Nachweis des Einbaus von CO2
wurden rauchende HCl zupipettiert, ein Aliquot des Reaktionsansatzes auf Watman-
Filterpapier aufgetropft und getrocknet. Das getrocknete Filterpapier wurde mit
Szintillationsflüssigkeit in Szintillationsröhrchen überführt. Die Messung erfolgte in
einem Szintillationszähler (Beckman Instruments, Fullerton, USA). Zum Screening
auf Modulatoren wurden die zu testenden Verbindungen in DMSO gelöst und vor
dem ersten Inkubationsschritt zusammen mit der Enzympräparation zum
Reaktionsansatz hinzugegeben. Die Wirkung der Modulatoren wurde in im Vergleich
zur ACCase Aktivität in einem Reaktionsansatz mit Lösungsmittel aber ohne
Modulator bestimmt. Abb. 2a zeigt die Hemmung der ACCase aus Myzus
persicae bei unterschiedlichen Wirkstoff-Konzentrationen. Abb. 2b zeigt die
Hemmung der Myzus persicae ACCase durch unterschiedliche Wirkstoffe.
Als Reaktionspuffer wurde 50 mM Tris/HCl pH 7,4, 15 mM MgCl2, 2,5 mM ATP, 1 µg/µl
Rinderserumalbumin, 10 mM Kaliumcitrat, 84 mM Natriumbicarbonat (alles
von Sigma, St. Louis) verwendet.
Als radioaktiv markiertes Substrat wurde 4 mM 14C Natriumbicarbonat verwendet.
Larven oder Adulte der Pfirsichblattlaus Myzus persicae wurden durch die Sachet-
Methode (Nauen et al. 1996) für zwei Tage mit Nährlösungen mit und ohne einem
der identifizierten Inhibitoren der ACCase (z. B. einer Verbindung der Formel (I))
gefüttert. Danach wurden die Tiere abgesammelt und mittels eines Mörsers in
organischem Lösungsmittel homogenisiert. Durch mehrfaches Ausschütteln mit
wässeriger Lösung wurde die organische Phase von wasserlöslichen Bestandteilen
gereinigt und dann das Lösungsmittel abgedampft. Das verbleibende Pellet wurde in
wenig Lösungsmittel aufgenommen und mittels Dünnschichtchromatographie (DC)
aufgetrennt. Die aufgetrennten Lipide wurden mit Amidoschwarz angefärbt. In
Lipide eingebautes 14C Acetat wurde mittels Autoradiographie nach 2-3 Tagen
Expositionszeit nachgewiesen. Zur Quantifizierung des 14C Einbaus in Lipide
wurden nach der Färbung die entsprechenden Banden ausgekratzt, gelöst und die
Aktivität im Szintillationszähler bestimmt. Abb. 1a zeigt anhand eines
aufgetrennten Lipidextraktes aus der Pfirsichblattlaus Myzus persicae den Lipid-
Status nach Acetat-Fütterung ohne (Spuren 1-3) und mit Wirkstoff (Spuren 4-6). Es
sind keine signifikanten Unterschiede in Lipidkomposition und Lipidgehalt zu
erkennen. Abb. 1b zeigt die Autoradiographie der selben DC Platte. Während
in den Spuren 1-3 anhand der Schwärzung diejenigen Lipide erkennbar sind, in die in
den Kontroll-Blattläusen radioaktiv markiertes Acetat bei der de novo Synthese
eingebaut wurde, sind in den Wirkstoff-behandelten Pfirsichblattläusen keine
markierten Lipide vorhanden. Somit hat keine de novo Lipid-Synthese aus Acetat
stattgefunden. Abb. 1c zeigt schematisch noch einmal, wieviel Acetat bei
Anwesenheit von Inhibitoren der ACCase (0,01 ppm bis 100 ppm) noch bei der de
novo Synthese im Vergleich zur Kontrolle ohne ACCase-Inhibitor eingebaut wurde.
Es ist deutlich zu erkennen, dass bei zunehmender Konzentration des Inhibitors die
de novo Lipid-Biosynthese zum Erliegen kommt.
Als Laufmittel für die DC Chromatographie wurde n-Hexan : Diethylether : Eisessig
(60 : 45 : 1) verwendet.
Aufgetrennter Lipidextrakt aus der Pfirsichblattlaus Myzus persicae nach Acetat-
Fütterung ohne (Spuren 1-3) und mit einem Inhibitor der ACCase (Spuren 4-6). Die
aufgetrennten Lipide wurden mittels Amidoschwarz angefärbt.
Autoradiographie der unter Abb. 1a) gezeigten DC Platte. 14C Acetat wurde
mittels eines Images nach 2-3 Tagen Expositionszeit nachgewiesen. Während in den
Spuren 1-3 anhand der Schwärzung diejenigen Lipide erkennbar sind, in die in den
Kontroll-Blattläusen radioaktiv markiertes Acetat bei der de novo Synthese eingebaut
wurde, sind in den Wirkstoff-behandelten Pfirsichblattläusen keine markierten Lipide
vorhanden.
Einbau von 14C Acetat bei An- und Abwesenheit von Inhibitoren der ACCase (0.01 ppm
bis 100 ppm) bei der de novo Synthese von Lipiden im Vergleich.
Hemmung der ACCase aus Myzus persicae bei unterschiedlichen Wirkstoff-
Konzentrationen. Lsngm = Lösungsmittel (Kontrolle). Vbdg = Verbindung
(Wirkstoff).
Hemmung der Myzus persicae ACCase durch unterschiedliche Wirkstoffe. Verbg =
Verbindung.
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Claims (22)
1. Nukleinsäure umfassend eine Sequenz ausgewählt aus
- a) der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1,
- b) der Sequenz gemäß Accession Number AAF59156,
- c) zumindest 14 Basenpaare langen Teilsequenzen der unter (a) und (b) definierten Sequenzen,
- d) Sequenzen, welche bei einer Hybridisierungstemperatur von 37°C bis 50°C an die unter (a) und (b) definierten Sequenzen hybridisieren,
- e) Sequenzen, welche eine zumindest 60%ige Identität zu den unter (a) und (b) definierten Sequenzen aufweisen,
- f) Sequenzen, welche zu den unter (a) bis (e) definierten Sequenz komplementär sind und
- g) Sequenzen, welche aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes für dieselbe Aminosäuresequenz kodieren wie die unter (a) bis (e) definierten Sequenzen.
2. Vektor umfassend zumindest eine Nukleinsäure gemäß Anspruch 1.
3. Vektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nukleinsäure
molekül funktionell mit regulatorischen Sequenzen verknüpft ist, die die Ex
pression der Nukleinsäure in pro- oder eukaryotischen Zellen gewährleisten.
4. Wirtszelle enthaltend eine Nukleinsäure gemäß Anspruch 1 oder einen Vektor
gemäß Anspruch 2 oder 3.
5. Wirtszelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine
pro- oder eukaryotische Zelle handelt.
6. Wirtszelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die prokaryotische
Zelle E. coli ist.
7. Wirtszelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eukaryotische
Zelle eine Säuger- oder Insektenzelle ist.
8. Polypeptid mit einer Sequenz ausgewählt aus
- a) der Sequenz isoliert aus Myzus persicae,
- b) der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 2,
- c) der Sequenz kodiert von der Nukleinsäure gemäß Accession Number AAF59156,
- d) Teilsequenzen der unter a) bis c) genannten Sequenzen, die noch die biologische Aktivität einer ACCase besitzen,
- e) Sequenzen, welche eine zumindest 60%ige Identität mit den unter a) bis d) genannten Sequenzen aufweisen.
9. Verfahren zum Herstellen eines Polypeptids gemäß Anspruch 8, umfassend
- a) das Kultivieren einer Wirtszelle gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7 unter Bedingungen, die die Expression der Nukleinsäure gemäß An spruch 1 gewährleisten, und
- b) die Gewinnung des Polypeptids aus der Zelle oder dem Kulturmedium.
10. Antikörper, welcher spezifisch mit dem Polypeptid gemäß Anspruch 8
reagiert.
11. Verwendung von Polypeptiden aus Insekten mit der biologischen Aktivität
einer Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid und/oder
akarizid wirksamen Verbindungen.
12. Verwendung von Polypeptiden aus Insekten mit der biologischen Aktivität
einer Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid und/oder
akarizid wirksamen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um
Polypeptide gemäß Anspruch 8 handelt.
13. Verwendung von Polypeptiden aus Insekten mit der biologischen Aktivität
einer Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid und/oder
akarizid wirksamen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass die
insektizid wirksamen Substanzen Modulatoren dieser Polypeptide sind.
14. Verwendung von Nukleinsäuren die für Polypeptide aus Insekten mit der
biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA Carboxylase kodieren, in Verfahren
zum Identifizieren von Modulatoren dieser Polypeptide.
15. Verwendung von Nukleinsäuren, die für Polypeptide aus Insekten mit der
biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA Carboxylase kodieren, zum
Identifizieren von Substanzen, welche die Expression der von ihnen kodierten
Polypeptide verändern.
16. Verwendung von Nukleinsäuren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich um einzelsträngige oder doppelsträngige DNA oder RNA
handelt.
17. Verwendung von Nukleinsäuren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich um Fragmente genomischer DNA oder um cDNA handelt.
18. Verfahren zum Auffinden einer chemischen Verbindung, die an ein Poly
peptid aus Insekten mit der biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA
Carboxylase bindet, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Inkontaktbringen eines Polypetids aus Insekten mit der biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA Carboxylase oder einer Wirtszelle enthaltend ein Polypeptid mit einer chemischen Verbindung oder einem Gemisch von chemischen Verbindungen unter Bedingungen, die die Interaktion einer chemischen Verbindung mit dem Polypeptid erlauben, und
- b) Bestimmen der chemischen Verbindung, die spezifisch an das Poly peptid bindet.
19. Verfahren zum Identifizieren von Substanzen, die die Aktivität von Acetyl-
CoA Carboxylase aus Insekten und/oder Akarina modulieren, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) die Testsubstanz unter solchen Bedingungen mit Acetyl-CoA Carboxylase in Kontakt bringt, die eine Interaktion der Testsubstanz mit Acetyl-CoA Carboxylase gestatten,
- b) die erfolgte Interaktion der Testsubstanz detektiert, indem man die Fähigkeit der Acetyl-CoA Carboxylase zur Biotin-abhängigen Carboxylierung von Acetyl-CoA bestimmt, und
- c) die Fähigkeit der Acetyl-CoA Carboxylase zur Biotin-abhängigen Carboxylierung von Acetyl-CoA bei Anwesenheit der Testsubstanz mit ihrer Fähigkeit zur Biotin-abhängigen Carboxylierung von Acetyl- CoA bei Abwesenheit einer Testsubstanz vergleicht.
20. Verfahren zum Auffinden einer Verbindung, welche die Expression von
Polypeptiden aus Insekten mit der biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA
Carboxylase verändert, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Inkontaktbringen einer Wirtszelle enthaltend eine für ein Polypeptid aus Insekten mit der biologischen Aktivität einer Acetyl-CoA Carboxylase kodierende Nukleinsäure mit einer chemischen Verbin dung oder einem Gemisch von chemischen Verbindungen,
- b) Bestimmen der Polypeptidkonzentration, und
- c) Bestimmen der Verbindung, welche die Expression des Polypeptids spezifisch beeinflusst.
21. Modulatoren der Acetyl-CoA Carboxylase aus Insekten und/oder Akarina, die
mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 18 oder 19 gefunden werden.
22. Insektizid und/oder akarizid wirksame Substanzen, die mittels eines
Verfahrens gemäß Anspruch 18 oder 19 gefunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000162421 DE10062421A1 (de) | 2000-12-14 | 2000-12-14 | Verwendung von Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid wirksamen Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000162421 DE10062421A1 (de) | 2000-12-14 | 2000-12-14 | Verwendung von Acetyl-CoA Carboxylase zum Identifizieren von insektizid wirksamen Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10062421A1 true DE10062421A1 (de) | 2002-06-20 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1607477A1 (de) * | 2004-06-15 | 2005-12-21 | Genoptera, LLC | Insekten Acetyl Coenzyme-A Carboxylase kodierende Polynukleotide und deren Verwendung |
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2000
- 2000-12-14 DE DE2000162421 patent/DE10062421A1/de not_active Withdrawn
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EP1607477A1 (de) * | 2004-06-15 | 2005-12-21 | Genoptera, LLC | Insekten Acetyl Coenzyme-A Carboxylase kodierende Polynukleotide und deren Verwendung |
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